Liebe Telekom

18. August 2011 Posted by Benedikt Müller

Liebe Telekom,

als ich mich im letzten Jahr für dich entschieden habe war ich mir sicher, eine gute Wahl zu treffen. Schlechter Kundenservice, das war einmal. Dass die anderen es auch nicht besser können, ist heute bekannt und man sagt, du hättest an dir gearbeitet. Eine Zeit lang habe ich das geglaubt.

Ich gebe zu: Eine Aktion, die nur in einer einzigen Stadt angeboten wurde, ist eine Herausforderung für einen großen Konzern wie dich. Aber das hättest du wissen können. Und den Fehler immer zuerst beim Kunden zu vermuten ist eine schlechte Einstellung. Diese Vermutung auch noch als Gewissheit zu verkaufen, ist frech.


Die Aktion "Entertain in Essen" wurde bei uns in Essen mit Unterstützung des Kabarettisten Herbert Knebel groß beworben und mittlerweile finde ich diese Besetzung dank einer seiner bekannten Einleitungen umso passender: "Boh glaubse ey, da krisse echt’n Hals". Das Angebot an sich war wirklich attraktiv: 12 Monate Entertain Comfort für 34,95 € monatlich, Hardware und VDSL 50 inklusive. Und nach einem Jahr ein Sonderwechselrecht auf ein Call & Surf Paket. Doch nach sechs Monaten gab es zum ersten Mal Probleme, es wurden plötzlich Gebühren für VDSL 50 berechnet.

Deine Hotline erklärt mir, VDSL 50 wäre nur die ersten sechs Monate kostenlos. Die Aktion "Entertain in Essen" hätte es nie gegeben. Die unfreundliche Dame an der Hotline ist davon überzeugt, dass ich mir die Aktion nur eingebildet habe. Es kostet mich einige Anrufe und Gespräche mit anderen (freundlicheren) Mitarbeitern, bis du dich an deine eigenen Versprechen erinnerst. Die Kosten werden mir auf der nächsten Rechnung gutgeschrieben. Den kleinen Kredit über einen Monat gewähre ich dir gerne und über die investierte Zeit beklage ich mich auch nicht. Aber dass du mir das Ganze nur vier Monate später noch einmal zumutest, ärgert mich enorm.

Entertain ist wirklich toll. Aber um dafür 10 € pro Monat mehr zu bezahlen, nutze ich die damit verbundenen Vorteile viel zu selten. Also entschied ich mich, von meinem Sonderwechselrecht Gebrauch zu machen und schrieb dir eine Kündigung, um ab November wieder den Tarif Call & Surf zu nutzen. Über zwei Wochen passierte nichts, heute klingelt dann das Telefon und ich lerne schon die zweite unfreundliche Dame kennen, die mir vorwirft ich hätte mir die Aktion "Entertain in Essen" nur eingebildet. Deine Vertreterin erklärt mir, ich müsse die 24 Monate Vertragslaufzeit einhalten, ein Wechseln sei nicht möglich. Aber eine großzügige Gutschrift über 50 € könnte sie mir anbieten. Ich werde also nicht nur für blöd verkauft, ich bekomme auch noch ein Trostpflaster dazu.

Diesmal entschied ich mich dagegen, meine Zeit in Diskussionen mit deinen Mitarbeitern zu investieren. Diesmal entschloss ich mich dazu, dir einen Brief zu schreiben. Ein Brief ist geduldig, persönlich und hat etwas verbindliches – ich wünschte, von deiner Hotline das Gleiche behaupten zu können.

Herzlichst
Ein enttäuschter Kunde


Zwei neue Projekte im Anflug

25. Juli 2011 Posted by Benedikt Müller

Projekt F:


Projekt W:


Projekt F ist ein privates Projekt und wird in den kommenden Tagen veröffentlicht. Projekt W ist halb privat (besser kann ich es nicht ausdrücken) und ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob und wann ich es veröffentlichen werde. Weitere Details gibt es dann rechtzeitig hier in meinem Blog!


IBM Collaboration Solutions Day 2011

9. Juli 2011 Posted by Benedikt Müller

Am kommenden Mittwoch (13.07.2011) findet in Düsseldorf der IBM Collaboration Solutions Day 2011 statt. Die Veranstaltung, die im letzten Jahr noch Lotusday hieß, bietet einen umfangreichen Überblick über das Portfolio der IBM im Bereich Kollaboration.

Ein zentrales Thema ist weiterhin IBM Lotus Domino als Plattform für Applikationen, vor allem im Zusammenhang mit der XPages-Technologie, mit der moderne Web-Anwendungen entwickelt oder bestehende Domino-Applikationen zu modernen Web-Anwendungen transformiert werden können.

Aktuelle und zukünftige Entwicklungen des Portfolios sind ein weiterer Schwerpunkt: Die Kollegen präsentieren Neuigkeiten rund um Notes, Quickr, Connections und Sametime sowie ein Ausblick auf LotusLive und LotusLive Symphony. Ich werde einen Überblick zu IBM Project Vulcan geben, der Vision der IBM für die Zukunft der Zusammenarbeit. Teil dieser Vision ist das IBM Social Business Toolkit, eine einheitliche Schnittstelle für die Produkte der IBM Collaboration Solutions, mit der sowohl eine enge Integration der Produkte untereinander als auch eine Integration beliebiger weiterer Anwendungen in eine zentrale Kollaborationsumgebung realisiert wird.

Ich freue mich auf eine vielfältig Veranstaltung und spannende Diskussionen über die Zukunft der Zusammenarbeit. Die Agenda sowie die Anmeldung zur Veranstaltung finden sich auf der Veranstaltungsseite.


IBM Connections laut IDC weiterhin Marktführer

17. Juni 2011 Posted by Benedikt Müller

IDC hat erneut eine Einschätzung der Marktanteile im Bereich "Social Platforms" veröffentlicht und kommt wie bereits im letzten Jahr zu dem Schluss, dass IBM mit IBM Connections weltweit Marktführer in diesem Segment ist.

Mein Kollege Luis Benitez schreibt über zwei besonders interessante Aspekte der Studie:
  • Der Markt für Social Software ist im letzten Jahr um etwa 32 % auf 500 Millionen Dollar gewachsen und IDC erwartet ein anhaltend starkes Wachstum auf 2 Milliarden Dollar im Jahr 2014.
  • Microsoft ist weder im letzten noch in diesem Jahr in der Liste der relevanten Anbieter von Social Platforms aufgeführt.


5 Gründe für ein kostenloses Mac OS X Lion

3. Juni 2011 Posted by Benedikt Müller

Am Montag wird Apple auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC neben iOS 5 und iCloud auch die neueste Version seines Betriebssystems Mac OS vorstellen. Nachdem die letzte Version, Mac OS X Snow Leopard, mit 29 € schon vergleichsweise günstig angeboten wurde, rechne ich mit Mac OS X Lion mit einem noch attraktiveren Angebot: Ich kann mir gut vorstellen, dass Apple das Update kostenlos zur Verfügung stellt.
  • Mit Lion werden sich Mac OS und iOS immer ähnlicher. Apple sagt dazu: "Wir nehmen unsere besten Ideen des iPad und übertragen sie auf den Mac." Eine der besten Ideen von iOS war unbestritten der App Store, der ja auch bereits den Weg auf den Mac gefunden hat. Während alle Versionen von iOS auf dem iPhone kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, hat Apple durch die Umsatzbeteiligung im App Store kräftig mitverdient. Auch beim Mac App Store setzt Apple auf eine Beteiligung am Umsatz der Entwickler, ein kostenloses Betriebssystem könnte dafür eine möglichst große Grundlage schaffen.
  • Mac OS ist weiterhin offiziell nur für den Mac verfügbar, Apple verdient an neuen Kunden also in jedem Fall. Damit hat Apple einen großen Vorteil gegenüber Microsoft, bei denen das Betriebssystem neben dem Office-Paket nahezu die einzige Einnahmequelle darstellt.
  • Gerüchten zufolge wird Mac OS X Lion ausschließlich über den Mac App Store vertrieben, damit dürften für Apple also kaum Distributionskosten entstehen. Die Hürden für ein kostenloses Betriebssystem wären intern sicherlich höher, wenn durch den Vertrieb Verluste entständen. Das Entfallen der Kosten für Datenträger und Distribution kommt dem auf einem kostenlosen Betriebssystem basierenden Geschäftsmodell entgegen.
  • Lion Server wird offensichtlich als kostenpflichtiger Zusatz im Mac App Store zur Verfügung stehen. Der dafür zu bezahlende Betrag könnte als Aufpreis gegenüber der regulären Variante von Lion gehandhabt werden, ich halte eine Unterscheidung in kostenloses Betriebssystem und kostenpflichtige Server-Variante für wahrscheinlicher.
  • Ein wichtiger Teil von iOS 5 und Mac OS X Lion scheint iCloud zu werden, der neue Cloud-Dienst, mit dem Apple seine Dominanz im Musikmarkt weiter ausbauen möchte. Wenn der Dienst in den beiden Betriebssystemen integriert ist, sollte Apple auch hier wieder ein gesteigertes Interesse an einer schnellen Verbreitung von iOS 5 und Lion haben.
Egal ob Mac OS X Lion nun kostenlos sein wird oder nicht – ich bin in jedem Fall gespannt auf die Neuerungen, die Steve Jobs am Montag zu iOS 5, Mac OS X und iCloud vorstellen wird.


Kleine Presseschau zu IBM und Microsoft

29. Mai 2011 Posted by Benedikt Müller

Manager Magazin am 20.05.2011:
Die Turbulenzen in der Rangliste der führenden Tech-Firmen haben einen triftigen Grund: Nicht nur Börsianer, auch viele Analysten sehen Microsoft nicht mehr als den führenden Innovator in der Technologiewelt. Diese Ehre wird jetzt Apple zuteil. Das Unternehmen, das vor einem Jahrzehnt fast bankrott ging, legte mit der Neuausrichtung auf Kommunikationsprodukte eine fulminante Wende hin. Kultprodukte wie das iPhone und das iPad katapultierten Apple an die Spitze der Zunft. Und jetzt sieht es so aus, als habe sich IBM mit Erfolg daran gemacht, es Apple gleichzutun.

[...]

Ein gutes Beispiel für den laufenden Turnaround ist die Messaging-Software Lotus Notes, als deren Säulen E-Mail und Zusammenarbeit gelten.
Anstatt sich im Wettbewerb des E-Mail-Segments aufzureiben, wird Notes jetzt als breit angelegte Messaging-Software für die Businesskommunikation aufgestellt, die E-Mails, Instant Messaging, soziale Netzwerke, Kalenderfilter, Außendienstfunktionen und Videokonferenzen unter einem Softwaredach vereint.

[...]

Und die von den Konkurrenten gepflegten oder unterstützten Blogs wenden auch schon mal Methoden der psychologischen Kriegsführung an. Im Blog des Unified Communications Team von Microsoft wurde im Januar vor der jährlichen Lotusphere-Konferenz ein Eintrag mit der Überschrift versehen: "Seien Sie nicht die letzte Firma, die Notes verlässt".

Reuters am 26.05.2011:
Ballmer stecke in der Vergangenheit fest und sollte jemand Neues eine Chance geben, verlangte der Fonds-Manager David Einhorn am Mittwoch auf einer Investorenkonferenz in New York.

[...]

Einhorn forderte Microsoft zudem zu einem Kurswechsel bei seinen Internet-Aktionen auf. Es sei Zeit, über strategische Alternativen für die verlustbringenden Geschäfte nachzudenken, sagte er. [...] Im vergangenen Quartal machte die Online-Sparte einen Verlust von 726 Millionen Dollar. In den vergangenen vier Jahren hat Microsoft hier sieben Milliarden Dollar verbrannt.

Handelsblatt am 23.05.2011:
Ein Unternehmen, das auf einen Börsenwert von mehr als 200 Milliarden Dollar taxiert wird, kann so schlecht nicht sein, möchte man meinen. Das stimmt aber nur begrenzt. Denn Microsoft ruht sich auf seinen Lorbeeren aus.

[...]

Der US-Konzern verdient sein Geld noch immer im Wesentlichen in den selben Bereichen, in denen er es in den vergangenen 20 Jahren zuvor auch schon getan hat: mit dem Betriebssystem Windows und den unter dem Namen Office bekannten Büroprogrammen.

[...]

Jetzt zieht Ballmer den letzten Joker des Konzern: Er öffnet die gut gefüllte Kasse. Microsoft verfügt über mehr als 40 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln. Wenn die Ingenieure in den eigenen Reihen nicht kreativ genug sind, muss es durch Übernahmen funktionieren.

[...]

"Kann der Elefant tanzen?" fragt Analyst Mark Moskowitz von JP Morgan. Es sieht nicht danach aus.


Enterprise Social Software mit Guerilla-Taktik

28. Mai 2011 Posted by Benedikt Müller

Vor einigen Wochen veröffentlichte Novell seine Kollaborationsplattform Vibe Cloud. Mit diesem Cloud-Dienst sollen Unternehmen die Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter verbessern können, ohne dafür in eine eigene Infrastruktur investieren zu müssen. Novell geht dabei für die Verbreitung des Dienstes einen sehr interessanten Weg, mit dem bereits der Microblogging-Dienst Yammer sehr erfolgreich seine Zielgruppe gefunden hat: Jeder beliebige Mitarbeiter eines Unternehmens kann sich mit seiner geschäftlichen E-Mail-Adresse auf der Internetseite registrieren und wird damit in das bereits bestehende oder in diesem Moment neu erstellte Firmennetzwerk eingebunden. Mit dem jeweils ersten Mitarbeiter eines Unternehmens, der sich für den Dienst anmeldet, entsteht also ein neues Firmennetzwerk und jeder weitere Mitarbeiter mit einer E-Mail-Adresse der gleichen Domäne wird diesem hinzugefügt.

Damit ermöglichen Yammer und jetzt auch Novell Vibe Cloud also eine Einführung der Dienste in den Unternehmen durch einzelne Mitarbeiter unter Umgehung jeglicher unternehmensinterner Entscheidungswege. Aus Sicht der Anbieter finde ich diesen Schritt genial, auch für die Mitarbeiter ist es eine unbürokratische, schneller Vorgehensweise. Aus Sicht der Unternehmensleitung und vor allem der IT-Abteilung bedeutet dies natürlich einen mit großen Risiken einhergehenden Kontrollverlust. Ein wahrscheinliches Szenario wäre folgendes:

Mitarbeiter, denen im Unternehmen bisher vielleicht nur E-Mail und Telefon als Kommunikationsmittel zur Verfügung gestellt werden, suchen motiviert durch private Erfahrungen mit Social Software nach Alternativen, um die Zusammenarbeit mit ihren Kollegen zu effizienter gestalten zu können. Diese Mitarbeiter kommunizieren privat vielleicht über Facebook und Twitter, tauschen Dateien mittels Dropbox aus und bearbeiten Dokumente gemeinsam in Google Docs. Wenn sie jetzt auf Alternativen für den Unternehmenseinsatz stoßen und diese durch eine einfache Eingabe ihrer E-Mail-Adresse nutzen können, führt dies schnell zu einer unkontrollierten (vielleicht erstmal sogar unbemerkten) Adaption im Unternehmen. Diese geschäftliche Nutzung bedeutet natürlich dann auch sehr schnell, dass unternehmensinterne Informationen auf diesen Plattformen gespeichert werden: Projekte werden diskutiert, Dokumente mit internen und kundenbezogenen Daten werden gespeichert und unveröffentlichte Präsentationen geteilt.


In der Folge sind also recht schnell eine Menge unternehmensinterner Daten bei einem Anbieter gespeichert, den die IT-Abteilung nicht evaluiert hat und mit dem das Unternehmen keinen Vertrag geschlossen hat. Wird der Dienst erst einmal von einer ausreichend großen Anzahl von Mitarbeitern genutzt, wird man ihn ohne für große Verärgerung zu sorgen auch nicht mehr abschalten können. In diesen Fällen könnten die Unternehmen sich dann gezwungen sehen, für den Dienst zu bezahlen um Zugriff auf Kontroll- und Sicherheitsfunktionen zu bekommen.

Bei Capgemini wurde auf die beschriebene Art und Weise Yammer eingeführt. Nachdem die wachsende Verbreitung des Dienstes intern erkannt wurde, hat man sich entschieden dies zu tolerieren, was ich für eine gute Entscheidung halte - die bereits entstandene Dynamik aufhalten zu wollen wäre sicherlich sehr schwierig geworden. Da die Daten aber außerhalb des Unternehmens gespeichert werden, gibt es die Maßgabe, in Yammer keine kundenbezogenen und internen Informationen zu teilen. Diese Einschränkung bedeutet natürlich, dass der Nutzen des Dienstes stark eingeschränkt wird - der Mehrwert von Statusmitteilungen für meine Kollegen sinkt erheblich, wenn ich beispielsweise keine projektbezogenen Fragen diskutieren darf.

Für mich ergeben sich aus diesen Entwicklungen zwei Schlussfolgerungen:

  • Wenn ein Unternehmen die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter hinsichtlich einer modernen Zusammenarbeit nicht ernst nimmt, besteht die Gefahr, dass diese auf privat genutzte Alternativen wie Google Docs und Dropbox ausweichen oder "unter dem Radar fliegen" und unkontrolliert Dienste wie Yammer oder Novell Vibe Cloud einführen.
  • Wenn Social Software im Unternehmen einen wirklichen Mehrwert schaffen soll, gehört dazu auch die Arbeit mit internen und teilweise sogar geheimen Informationen. Dafür kann man sich auf das Cloud-Angebot eines verlässlichen Partners verlassen, vor allem für große Unternehmen ist die Bereitstellung der Dienste im eigenen Rechenzentrum (On-Premises) immer noch die bevorzugte Vorgehensweise.


Color: Implizites und elastisches soziales Netzwerk

14. April 2011 Posted by Benedikt Müller

In der amerikanischen Startup-Szene gab es kürzlich einen Aufschrei als bekannt wurde, dass das von Bill Nguyen kürzlich gegründete Unternehmen Color Labs, Inc. in seiner ersten Finanzierungsrunde 41 Millionen Dollar Venture Capital eingesammelt hatte. Color wurde im Zusammenhang mit den momentan wie Pilze aus dem Boden sprießenden Photo Sharing Apps (Instagram, etc.) gesehen und die astronomisch erscheinende Finanzierung zum endgültigen Beleg für eine sich erneut entwickelnde Blase im Internetmarkt erklärt. Ich bin nur am Rande darauf aufmerksam geworden und habe die Diskussion nicht weiter verfolgt. In der letzten Woche habe ich dann ein Interview mit Bill Nguyen bei This Week in Startups gesehen und mein Interesse an Color war geweckt.

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IBM veröffentlicht IBM Connections 3.0.1

6. April 2011 Posted by Benedikt Müller

Nicht einmal fünf Monate nach der Auslieferung von IBM Lotus Connections 3.0 ist mit IBM Connections 3.0.1 eine Aktualisierung verfügbar, die mehr Neuerungen bringt als die Versionsnummer vermuten lässt. Zuerst fällt allerdings auf, dass der Bestandteil "Lotus" in der Produktbezeichnung seit dieser Version nicht mehr enthalten ist. Diese Entwicklung ließ sich bereits bei anderen Produkten beobachten (IBM Lotus Web Content Manager heißt jetzt beispielsweise IBM Web Content Manager).

IBM Connections 3.0.1 (Announcement Letter)
IBM Connections 3.0.1 adds new capabilities that can help you:
- Create a more compelling community experience through video and photo sharing
- Simplify sharing, commenting, and voting on ideas in community
- Foster higher quality community participation through moderation
Zu den wichtigsten Neuerungen gehören sicherlich zwei neue Funktionen, die sich in eine Community einfügen lassen: Eine Mediengalerie mit Fotos und Videos sowie eine Ideenbörse, in der Benutzer Ideen vorstellen und von anderen Benutzern bewerten lassen können. Unternehmen, die dem Einsatz von Social Software angesichts eines befürchteten Kontrollverlustes noch skeptisch gegenüber stehen, dürften die neu eingeführten Möglichkeiten zur Moderation begrüßen. Mit diesen Funktionen können veröffentlichte Inhalte je nach Einstellung nach oder bereits vor der Veröffentlichung überprüft und gegebenenfalls blockiert werden.

Suzanne Livingston, Senior Product Manager für IBM Connections, hat auf YouTube ein Video mit einer Demonstration der neuen Funktionen veröffentlicht.

Über eine Meldung auf Golem.de bin ich heute außerdem auf eine Ankündigung von Microsoft zu dem noch für dieses Jahr erwarteten Service Pack 1 für Microsoft Office und Microsoft SharePoint gestoßen, die ich gerade vor dem Hintergrund dieser Aktualisierungen von IBM Connections hier noch kurz zitieren möchte:

Microsoft SharePoint 2010 Service Pack 1 (Blog Post)
Microsoft typically releases a service pack 12 to 18 months after a product is launched and you can expect that same timeframe for Office 2010 and SharePoint 2010. The upcoming Office 2010 and SharePoint 2010 SP1 will consist of minor updates, including all previously released public updates. 


Was die Reintegration von Mozilla Messaging mit der IBM Collaboration Solutions-Strategie gemeinsam hat

5. April 2011 Posted by Benedikt Müller

Mitchell Baker, die Vorsitzende der Mozilla Foundation, gab gestern in ihrem Blog die Reintegration von Mozilla Messaging in die Mozilla-Organisation bekannt. Das für das E-Mail-Programm Thunderbird zuständige Team war 2008 in ein eigenes Unternehmen ausgelagert worden, die Entwicklungen von Browser und Messaging sollten damit organisatorisch getrennt werden. Diese Trennung wird nun wieder rückgängig gemacht, wobei das Team von Mozilla Messaging in Mozilla Labs, die "Innovationsabteilung" von Mozilla, integriert wird. Neben der dadurch erreichten organisatorischen Vereinfachung ist dies laut Begründung der Mozilla Foundation vor allem den aktuellen und den zukünftig erwarteten Entwicklungen im Internet geschuldet:
The Web has changed a lot in the last few years. One of the big changes is how much we now use the Web for messaging, communication and social interactions. We post messages on social networking sites, we tweet, we get messages (often known as “notifications”) from applications, we use Web-based mail systems. The pace and importance of innovation in this space is enormous and growing.
Was ich daran so interessant finde? Mozilla scheint sich damit in Zukunft im Markt für Konsumenten in eine Richtung zu bewegen, die durchaus Parallelen zu der im letzten Jahr vorgestellten Lotus-Vision für zukünftige Kommunikation und Zusammenarbeit in Unternehmen aufweist. Unter dem Namen Project Vulcan arbeitet IBM seit dessen an der Neuerfindung des Posteingangs, an einer konsolidierten Plattform für Collaboration und Messaging und nimmt damit in diesem Markt eine Vorreiterrolle ein.

In den letzten Jahren sind gerade im Bereich der Kommunikation viele Innovationen im Segment der Privatkunden entstanden und sind dann in die Unternehmen getragen worden ("Consumerization of IT"), in diesem Fall scheint die Entwicklung im Unternehmensumfeld die Führung zu übernehmen. Die Gedanken der Mozilla Foundation zeigen jedenfalls, dass IBM mit Project Vulcan nicht nur einen für viele Unternehmen immer wichtiger werdenden Bereich adressiert, sondern hier auch eine Referenz darstellt, die selbst im Verbrauchermarkt noch nicht in Sichtweite ist.


Das war das BarCampRuhr4

28. März 2011 Posted by Benedikt Müller

Ich bin soeben vom BarCampRuhr4 im Essener Unperfekthaus zurückgekehrt. Es war nach dem CollaborationCamp im letzten November das zweite BarCamp, an dem ich teilgenommen habe (wenn auch leider nur heute und damit nur an einem von zwei Veranstaltungstagen). Stefan Evertz hat auch dieses Mal für eine reibungslose Organisation gesorgt und das Unperfekthaus hat sich ja als idealer Ort für solche Veranstaltungen bereits bewährt.

Nach Frühstück und Sessionplanung ging es für mich mit der ersten Session los: Martin Metzmacher demonstrierte Prezi. Mit Prezi lassen sich Präsentationen erstellen, die sich von den üblichen PowerPoint-Vorträgen deutlich unterscheiden. Um einen Vortrag mit einigen Stichworten und Skizzen zu unterstützen, ist Prezi sicherlich gut geeignet und bietet eine willkommene Abwechslung zu PowerPoint. Um ausführliche Informationen darzustellen (Tabellen, Diagramme, viel Text) und vor allem um die erstellte Präsentation beispielsweise weiterzugeben, ist Prezi meiner Meinung nach (noch) nicht so geeignet. Vor allem der fehlende Export im Excel- oder PDF-Format macht den Einsatz im Arbeitsalltag erstmal schwer. Trotzdem habe ich mir vorgenommen, bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit einen Vortag mit Prezi statt mit Folien zu begleiten.

In der zweiten Session berichtete Philipp Renger von der Arbeit eines Community Managers. Für mich ein ganz interessanter Einblick, leider blieb die Diskussion sehr oberflächlich und wurde zum Anlass genommen, um über die Notwendigkeit von Social Media allgemein zu sprechen und die Frage zu diskutieren, ob ein Unternehmen auf Facebook oder Twitter rund um die Uhr reagieren muss. Philipps Meinung dazu gefällt mir eigentlich sehr gut: Natürlich lässt sich eine kontinuierliche Betreuung durch Schichtdienst realisieren, dies verursacht aber hohe Kosten und ist in den meisten Fällen gar nicht erforderlich. Unternehmen sollten sich in Social Media menschlich zeigen, also nicht als ein anonymer Komplex agieren, sondern als eine Gruppe von Individuen. Der Kunde kommuniziert also nicht nur mit einer Marke, sondern auch mit einem Menschen, der diese Marke vertritt. Und das diese Menschen auch mal ein Wochenende brauchen, sollte dann nicht schwer zu vermitteln sein.

Florian Detig referierte in seiner Session über die Entwicklung von mobilen Anwendungen für Android als Hybrid zwischen nativer Anwendung und Web-Anwendung. Sein Credo: Soweit wie möglich mit Web-Technologien entwickeln und nur dort wo es auf Grund der funktionalen Einschränkungen aktueller Browser nötig ist, native Technologien einzusetzen.

Danach diskutierten Vivian Pein, Oliver Ueberholz und Stefan Evertz über Vergangenheit und Zukunft der BarCamps in Deutschland und international. Anlass war, dass es mittlerweile seit fünf Jahren BarCamps in Deutschland gibt. Es ging um Entstehung, Professionalisierung und Kommerzialisierung sowie um die Entwicklung allgemeiner BarCamps und spezieller ThemenCamps.

Oliver Ueberholz und Jens Hoppe wagten sich dann in der letzten Session des Tages an ein für BarCamps vielleicht etwas ungewöhnliches Thema und moderierten eine Diskussion über den "Vertrieb erklärungsbedürftiger Software". An den Beispielen Content Management und Social Software haben wir besprochen, was den Vertrieb komplexer Lösungen von einem Verkauf "einfacher" Software über "Selbstbedienungskonzepte" wie Online Shops oder die in letzter Zeit entstandenen App Stores unterscheidet. Wie viel Vorleistung beispielsweise im Rahmen einer Lösungskonzeption muss man in ein Geschäft investieren? Welche Vorteile hat es, wenn der Gründer eines Unternehmens selbst den Vertrieb übernimmt oder unterstützt und welche Nachteile entstehen dabei? Spielt die Unternehmensgröße eine Rolle und wo ist sie hilfreich oder hinderlich? Eine knappe Stunde reichte natürlich leider nicht aus, um diese Fragen alle ausreichend zu diskutieren und ich hoffe, dass es auf dem nächsten BarCampRuhr (oder bei einer ähnlichen Gelegenheit) zu einer Fortsetzung kommen wird.


Microsoft Office Web Apps: Work in real time?

24. März 2011 Posted by Benedikt Müller

Die Möglichkeit mit mehreren Personen gleichzeitig an einem zentralen Dokument arbeiten zu können ist einer der Vorteile von Büroanwendungen im Browser. Die fehlende Notwendigkeit einer expliziten Installation von Software auf dem jeweiligen Endgerät ist ein weiterer Grund, der vor allem für den IT-Betrieb im Unternehmen große Kosteneinsparungen verspricht.

Microsoft bietet mit den Office Web Apps eine Lösung an, die als eher halbherziger Versuch einer auf den Browser zielenden Strategie angesehen werden muss. Die Office Web Apps stehen als Teil von Windows Live SkyDrive im Internet zur Verfügung und können als Teil von Microsoft SharePoint 2010 im Unternehmen betrieben werden. Um mit den Office Web Apps im Unternehmen Dokumente bearbeiten zu können ist in jedem Fall eine Office 2010-Lizenz erforderlich und in vielen Fällen wird auch noch die installierte Office 2010 Software benötigt. Nach der Ursache hierfür muss man im Microsoft Geschäftsbericht 2010 nicht lange suchen: "Microsoft Office system offerings generate over 90% of MBD (Microsoft Business Division, d. Verf.) revenue."

Funktionen, die ohne den installierten Client nicht zur Verfügung stehen, sind beispielsweise das simultane Arbeiten in Word- und PowerPoint-Dokumenten sowie das Einfügen von Kommentaren. Excel-Dateien hingegen können nur im Browser simultan bearbeitet werden. Das gleichzeitige Bearbeiten von Dateien im Browser und im Client ist grundsätzlich nicht möglich. Daraus ergeben sich folgende Einschränkungen beim gemeinsamen Bearbeiten von Dokumenten:

  • Ist ein Word- oder PowerPoint-Dokument im Browser geöffnet, kann es sowohl im Browser als auch im Client nur noch lesend geöffnet werden.
  • Ist ein Word- oder PowerPoint-Dokument im Client geöffnet, kann es im Browser nur noch lesend geöffnet werden. 
  • Ist ein Excel-Dokument im Client geöffnet, kann es sowohl im Browser als auch im Client nur noch lesend geöffnet werden.
  • Ist ein Excel-Dokument im Browser geöffnet, kann es im Client nur noch lesen geöffnet werden.


Simultanes Bearbeiten ist also bei Word und PowerPoint nur im Client und bei Excel nur im Browser möglich. Von gleichzeitiger Bearbeitung in "Echtzeit" kann dabei höchstens bei Excel-Dokumenten gesprochen werden, da sich hier Änderungen zwischen den Benutzern mit zwar merkbarer aber kurzer Verzögerung synchronisieren. Leider wird hierbei die von einem Benutzer gerade bearbeitete Zelle für die anderen Benutzer nicht markiert oder gar gesperrt, um Konflikte durch die gleichzeitige Bearbeitung der gleichen Zelle zu vermeiden. Beim gleichzeitigen Editieren von Word- oder PowerPoint-Dokumenten - das ja nicht im Browser sondern nur im Client möglich ist - werden die Bearbeitungen der beteiligten Benutzer jeweils beim manuellen oder (falls ein Intervall konfiguriert wurde) automatischen Speichern mit dem Server synchronisiert.


Angesichts dieser Einschränkungen können die Office Web Apps von Microsoft also als praktische Ergänzung zu Microsoft Office gesehen werden - einen ernstzunehmenden Schritt vom Client in den Browser stellen sie bislang sicherlich nicht dar.


Enterprise 2.0 or Social Business?

8. Februar 2011 Posted by Benedikt Müller

Andrew McAfee nailed it in his speech at Lotusphere 2011:
"I don't care, what we call this phenomenon. I couldn't care less. I'm deeply interested in what this phenomenon is, because like a lot of us, I have this gut feeling that something deeply interesting is happening at the intersection of people and process and business and technology these days. Something new under the sun is available to us now and I have for a few years now, tried to understand what that phenomenon is."