Zukunft schreibt man mit z – die neue IBM z13

15. Januar 2015 Posted by Frank Packheiser

In meinem letzten Post habe ich ja schon angedeutet, dass es zum Thema IBM Mainframe eine wichtige Ankündigung geben wird. Seit dem 14. Januar ist es jetzt offiziell: Das neueste Flaggschiff der IBM Mainframe Produktlinie, die neue IBM z13, wurde in New York vorgestellt. Im Folgenden ein erster Kurzüberblick, was alles in dem System steckt.

Um einen ersten Eindruck von der z13 zu bekommen, hier ein Bild:

IBM Launches z13 Mainframe -- Most Powerful and Secure System Ever Built

Das Bild stammt aus dem Jazz im Lincoln Center in New York. Dort fand die Markteinführung vor ca. 400 geladenen Gästen aus 22 Ländern statt. Der Launch wurde in einem live Broadcast übertragen, dem rund 3000 Besucher weltweit folgten. Die Aufzeichnung dieses Events ist hier zu finden: Redefining Digital Business: IBM z13

Ich will in diesem Post nicht alle technischen Neuerungen und Eckdaten der z13 auflisten – das würde den Rahmen dieses Blogs sprengen. Es stecken einfach zu viele neue Ideen in der z13, die kann man gar nicht alle erwähnen. Schließlich handelt es sich um eine 1-Milliarde-Dollar-Investition, rund 5000 IBMer haben fünf Jahre an diesem neuen System entwickelt.

Aber ich kann euch einen Überblick über einige der technischen Erweiterungen geben, die besonders mit der Hardware und I/O Connectivity in Verbindung stehen. Detaillierte Erläuterungen zu einigen einzelnen Punkten werde ich dann in zukünftigen Posts liefern.

(Ich habe die Punkte Englisch gelassen, weil sie meistens klarer verständlich sind)

  • Eight core 22nm processor units (PU) on single chip modules (SCM) installed in CPC drawers
  • Up to 141 processors configurable as CPs,  zIIPs, IFLs, ICFs, or optional SAPs
  • Up to 10 TB of Redundant Array of Independent Memory (RAIM)
  • Simultaneous multithreading (SMT) operation (for IFLs and zIIPs)
  • Single Instruction Multiple Data (SIMD) instruction set and execution
  • Logical Partitions (LPARs) increased from 60 to 85
  • Logical Channel Sub Systems (LCSS) increased from 4 to 6
  • Subchannel Set per LCSS increased from 3 to 4
  • New PCIe Gen3 I/O fanouts with 16 GBps Buses
  • Increased  (24k to 32k) I/O Devices (subchannels) per channel for all z13 FICON features
  • FICON Express16S support and FICON enhancements
  • Support for up to 256 coupling CHPIDs per CPC
  • Crypto Express5S and cryptographic enhancements with support for 85 domains
  • Rack mounted Support Elements (SE) in the CPC

Nebenbei noch ein Wort zu einem meiner Lieblingsthemen: Wie man an dem obigen Bild der z13 gut erkennen kann, hat sich die Vordertür zum Vorgängermodell nur unwesentlich verändert ;-). Allerdings ist die Tür der Rückseite den Anforderungen moderner Rechenzentrumsarchitektur angepasst. Die Tür kann je nach Erfordernis so eingebaut werden, dass die Warmluft nach oben oder nach unten abgeführt wird.

Und abschließend noch die Links zu den aktuellen Redbooks in Bezug auf die z13:

New – IBM z13 Technical Introduction, SG24-8250
http://publib-b.boulder.ibm.com/Redbooks.nsf/RedpieceAbstracts/sg248250.html?Open

New – IBM z13 Technical Guide, SG24-8251
http://publib-b.boulder.ibm.com/Redbooks.nsf/RedpieceAbstracts/sg248251.html?Open

New – IBM z13 Configuration Setup, SG24-8260
http://publib-b.boulder.ibm.com/Redbooks.nsf/RedpieceAbstracts/sg248260.html?Open
Updated – IBM z Systems Connectivity Handbook, SG24-5444
http://publib-b.boulder.ibm.com/Redbooks.nsf/RedpieceAbstracts/sg245444.html?Open
Updated – IBM z Systems Functional Matrix
http://publib-b.boulder.ibm.com/Redbooks.nsf/RedbookAbstracts/redp5157.html?Open
New - IBM z13 for Cloud (Solution Guide)
http://publib-b.boulder.ibm.com/Redbooks.nsf/RedbookAbstracts/tips1262.html?Open
New - IBM z13 for Mobile Applications (Solution Guide)
http://publib-b.boulder.ibm.com/Redbooks.nsf/RedbookAbstracts/tips1260.html?Open
New - Reliable Analytics by Using IBM z13 (Solution Guide)
http://publib-b.boulder.ibm.com/Redbooks.nsf/RedbookAbstracts/tips1259.html?Open
New Redpaper - Get More Out of Your IT Infrastructure with IBM z13 I/O Enhancements
http://publib-b.boulder.ibm.com/Redbooks.nsf/RedbookAbstracts/redp5134.html?Open
 


 

Was es Wert ist, Redbooks zu schreiben … oder wer weiß, wie die Tür des nächsten Mainframe aussieht…

18. Dezember 2014 Posted by Frank Packheiser

imageimageJeder, der sich mit IBM Technologien und IBM Produkten beschäftigt kennt sie: IBM Redbooks. Doch was – und vor allen Dingen wer – steckt eigentlich dahinter? In diesem Blogbeitrag, übrigens meinem ersten hier, möchte ich ein wenig von meinen Erfahrungen mit dem Schreiben von Redbooks berichten.

Die Frage nach dem, was dahinter steckt, ist relativ einfach beantwortet: Verantwortlich für die Redbooks ist die International Technical Support Organization (ITSO) der IBM. Im deutschen Wikipedia kann man zum Begriff IBM Redbooks u.a. Folgendes finden:

Mit etwa 500.000 Downloads pro Monat gehören die IBM Redbooks zu den beliebtesten E-Books.

Wow, was für eine Zahl! Und weiter:

IBM Redbooks werden von IBM Fachkräften, bei IBM-Geschäftspartnern tätigen Experten und erfahrenen Kundenmitarbeitern in so genannten Residencies (mehrwöchigen Workshops) erarbeitet und nach einer redaktionellen Bearbeitung von 60 bis 90 Tagen publiziert.

Und damit wären wir auch schon beim wer: Lapidar gesagt, es handelt sich um Experten, oder auf Neudeutsch SMEs („Subject Matter Experts“). Und die sind es, die den besonderen Wert einer Redbook-Residency für mich ausmachen.

image

 

Im Jahr 1999 wurde ich zum ersten Mal für eine Residency nominiert. Es ging um die damals neuen OSA-2 Adapter für den Mainframe. Etliche erfahrene Kollegen in meinem Umfeld warnten mich vor dem Arbeitsaufwand, der in dieser kurzen Zeit zu bewältigen war. Entsprechend nervös reiste ich nach Poughkeepsie, dem Herzen der Mainframeentwicklung und -produktion, in die USA.

imageUnd ja, es ist nicht zu bestreiten: das Arbeitspensum ist nicht unerheblich. Allerdings kann man in dieser kurzen Zeit auch immens viel Wissen aufbauen. Schließlich arbeitet man direkt mit den SMEs aus aller Welt und den Entwicklern und Spezialisten aus Poughkeepsie zusammen – für mich ist das von unschätzbarem Wert. Hinzu kommt, dass es einfach Spaß macht, mit Kollegen aus der ganzen Welt zusammenzukommen und zu arbeiten. Einige davon zähle ich mittlerweile zu meinen besten Freunden. Also beschloss ich nach dieser ersten Residency, es auf alle Fälle nochmal zu versuchen.

imageIm Moment, wo ich diesen Beitrag schreibe, befinde ich mich gerade wieder auf einer Residency. Mit meinem Freund Ewerson Palacio aus Brasilien schreibe ich an einem Update des zConnectivity Handbooks. Es ist bereits meine fünfzehnte Residency. An mehr als 20 Publikationen habe ich mitgearbeitet (teilweise schrieben wir an mehr als einem Redbook während einer Residency). Alle Residencies fanden in Poughkeepsie statt.

imageApropos Poughkeepsie: Es gibt nicht wenige, die behaupten, der Name Poughkeepsie sei indianischen Ursprungs und bedeute im Deutschen „tote Hose“. Und es ist wahr, hier steppt wirklich nicht gerade der Bär. Dafür gibt es aber doch sehr schöne Ecken im Hudson Valley. New York City ist auch nur eine ca. zweistündige Autofahrt entfernt und die Niagara-Fälle sind für einen Wochenendtrip immer ein lohnendes Ziel. Meine Familie, die mich ab und an besuchte, fand es jedenfalls spannend, zu sehen, wo ich zusammengenommen nun fast zwei Jahre gelebt habe. Allerdings haben mich besonders meine Kinder in den letzten Jahren dann doch gefragt, ob ich nicht mal an einer Residency in Florida oder Kalifornien teilnehmen könnte…

Was hat das Ganze nun aber mit der Tür des Mainframes zu tun?

imageOk, das ist ein Insider: Seit der Einführung der IBM eServer zSeries 900 im Jahr 2000 gab es vor den jeweiligen Folgeankündigungen immer ein großes Rätselraten um die Tür des nächsten Mainframes. Welche Farbe hat der Streifen, wie ist das Design? Für die Mainframe-Spezialisten ist das immer wieder eine spannende Frage. Zu den Vorzügen einer Residency gehört auch, dass man solche Geheimnisse schon vor der Ankündigung ergründen kann. Allerdings werden diese Residencies nicht auf der IBM Redbook-Seite angekündigt, sondern die Teilnahme ist beschränkt auf IBMer, die von der ITSO eingeladen werden.

imageNatürlich ist es nur ein „nice to know“ zu wissen, wie die Tür des nächsten Mainframe aussieht. Das Wissen aber um neuste technologische und technische Erweiterungen und die intensive Beschäftigung damit im Rahmen einer Residency ist eine echte Bereicherung.

Ich hoffe, dass ich besonders jüngere Kollegen inspiriert habe, es auch mal mit einer Residency zu versuchen. Verfügbare Residencies findet man hier: IBM RedbookResidencies. Sollte es beim ersten Mal nicht klappen: dranbleiben!

Beim nächsten Mal werde ich bestimmt auch ein bisschen technischer, versprochen! Vielleicht sehen wir uns ja auch am 20.Januar 2015 auf diesem Zeit für z Event: Da werden die neuesten Redbooks, an denen ich zur Zeit mitarbeite, sicher auch erwähnt.