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Im Apple-App Store: Neuer „Beipackzettel“ zeigt, wie „wenig“ Daten Facebook sammelt ODER Ich habe doch nichts zu verbergen

28. Dezember 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Mit der neuen Betriebssystemversion für den Mac, iPhones und iPads hat Apple einen „Beipackzettel“ im App Store eingeführt. App-Entwickler sollen auf diesen “Privacy Labels” offen legen, welche Daten zu welchem Zweck gesammelt werden und wie Anwender:innen getrackt werden. Ich habe hier einige der populären Messenger gecheckt. So präsentiert sich der Facebook Messenger im Apple App Store (für Macbooks/MacOS):

Der Bildschirm im App Store für iPhone und iPad sieht analog aus. Wer Details ansehen klickt, bekommt noch einen tieferen Einblick in die Datenverwertungs- und im Endeffekt Monetarisierungwut von Facebook. Ich habe hier die Angaben für Facebook Messenger fotografiert und zusammen montiert:

Zusammengeschnitten, welche Daten der Facebook Messenger im Detail erfasst.

Aber wie sagen viele Bekannte so schön: Ich hab ja nichts zu verbergen, oder? Die Datensammelwut von Facebook kann nicht besser – oder schlimmer – dokumentiert werden. WhatsApp – ebenfalls zum Facebook-Konzern gehörend – geht zwar nicht dermaßen ins Detail, sammelt aber eben auch massiv Daten. Telegram, das auch immer mehr in Verruf geraten ist, macht bisher keine Angaben. Spätestens zur nächsten Aktualisierung sollen (oder müssen) die App-Entwickler aber entsprechende Angaben nachliefern*:

Und hier die Angaben, die Signal und Threema machen. Das erweckt viel mehr Vertrauen.

Das ist ein kurze Übersicht zu den prominenten Messengern. Ich kann darüber hinaus nur jeder:m empfehlen, sich diese Übersicht für die verschiedenen Apps anzuschauen, beispielsweise für Facebook, für LinkedIn oder Xing ebenso wie zum Beispiel für Twitter. Auch einmal die Corona Warn App oder die Corona Datenspende App checken!

Es ist aus meiner Sicht ein wahrer Augenöffner. Und ich sehe es wie Jörg Schieb: „Genau so sollte es meiner Ansicht nach in allen App-Stores sein. Der Gesetzgeber sollte eine derartige Transparenz (gerne noch weitergehend) einfach vorschreiben.“ In diesem Kontext sei auch auf den derzeitigen Streit zwischen Facebook und Apple hingewiesen. Hier will Apple zusätzlich noch eine ausdrückliche Einstimmung der Nutzer:innen, ein explizites Opt-in, dass ihre Daten verwendet werden dürfen, durchsetzen.

Und nicht nur Facebook schaltet Anzeigen und tobt! Werbenetzwerke, Targeting-Firmen und Anbieter von Tracking-Technologie sähen ihr Geschäftsmodell in Gefahr, so die Süddeutsche Zeitung. Und auch manche:r Softwarentwickler:in, die über Facebook-Buttons und Code Nutzerdaten sammeln und verwertem. wird unruhig. Kein Wunder, dass Verlage und und der Werbebranche protestierten. Um es klar zu stellen: Apple ist kein Unschuldslämmle, im Gegenteil, hat aber in dieser Frage meine volle Sympathie.

(Stefan Pfeiffer)

* Besonders gespannt bin ich auf die Angaben der Amazon iOS-App. Auch dort werden bisher noch keine Angaben gemacht.

Digitalthemen, große und kleine: 30 Prozent, Apple Watch 3 oder doch Serie 6, der Chip im Hirn und mehr

29. September 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Zitate muss ich einfach dokumentieren. Sie sollten nicht in der flüchtigen Welt meiner Twitter-Timeline verglühen (und heute haben wir ja bei #9vor9 einen anderen Schwerpunkt). Jörg Schieb bringt die Realität der digitalen Welt und von GAFAM auf den Punkt:

Niemand soll behaupten, analoge und digitale Welt seien dasselbe. Es ist ganz gewiss nicht so. In der digitalen Welt gelten ganz eigene Regeln – und allzu häufig machen diese Regeln die ganz Großen der Branche: Google, Apple, Amazon, Facebook Microsoft.Warum? Weil sie es können! Alle anderen sind nur Fußvolk und haben nichts zu melden.

Kritiker verlangen mehr Fairness in App-Stores › Digitalistan

Jörg nimmt dann die Store-Modelle von Apple und Google und deren 30 Prozent Wegzoll auseinander. Das ist nur eines der Beispiele, wo die GAFAM-Konzerne die Regeln machen … und kassieren.

Apropos kassieren: Volker Weber auf den Punkt zum Thema Apple Watch:

Wer soll sich die Series 6 kaufen? Ganz sicher nicht jemand, der eine Series 5 hat und wahrscheinlich auch niemand, der eine Series 4 hat. Series 3 ist der Grenzfall. Apple verkauft die immer noch als Einsteigermodell und sie ist lediglich halb so schnell wie die aktuelle Series 6. Das ist spürbar. Die 20% Verbesserung gegenüber der Series 5 dagegen fühlt man nicht.

vowe dot net :: Apple Watch 6 :: Erste Eindrücke

Und ich genau ein solcher Grenzfall und wehre mich (noch) gegen eine Neuanschaffung.

Dirk Roebers zwitschert kommentierend zum Technologie-Scouting von Huawei:

Die haben es halt drauf, die (bösen) Chinesen.

Dann die never-ending Story von Open Source und Verwaltung – und nicht nur Verwaltung, findet der Rafael Laguna korrekterweise:

Und weiter klingelt die Kasse bei Microsoft, da die öffentliche Verwaltung brav dabei bleibt. Von Datenschutz und europäischer digitaler Souveränität gar nicht zu reden.

Zu Abschluss noch ein Hörzeichen: Nicht immer mein Fall, aber diesmal hörenswert, der t3n Podcast von William Cohn zur Kreuzung von Mensch und Roboter, zur Implantation von Chips in das Hirn von Schweinen, bald Menschen (??), eine Elon Musk-Innovation namnes Neuralink. Wir browsen und surfen über Gehirnströme gesteuert durch das Netz, kein Smartphone mehr, die Gedanken sind … frei. Dazu noch die Perspektive der amerikanischen Neurologin und Wissenschaftlerin, paraphrasiert: „Das ist moderne Technologie vom Feinsten, möglicherweise kann es zu Missbrauch kommen, aber lass uns diese nicht fürchten, sondern gestalten.“

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Reingehört in das #TechBriefing: Apple, die 2 Billionen und „the next big thing“

30. August 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Eben gerade mal reingehört in das #TechBriefing von Daniel Fiene zu Apple (Link führ zu … Apple Podcasts). Und deshalb einige Stichpunkte:

  • Seit Jahren reden und schreiben Journalisten, dass Apple nicht (nach dem iPhone) „the next big thing“ bringt und dass „it just works“ nicht mehr genüge. Hört man den Podcast, so könnte das nächste große Ding die Augmented Reality-Brille von Apple sei, die demnach nicht so weit weg ist (2022 ??). Ich gehe durch die Stadt und die Brille blendet mir jeweils relevante Informationen ein. Der Headup Display für den Menschen, kontextsensitiv.
  • Das iPhone ist weiter die wichtigste Einnahmequelle, aber Cook baut die Services konsequent weiter aus: Apple TV, Apple Music, News, Pay …
Alle Rechte bei ThePioneer – https://news.gaborsteingart.com
  • Apple (und Google) werden den Streit mit epic und seinen Verbündeten gewinnen, so die Aussage im Podcast. Dann werden die 30 Prozent Provision weiter fließen. Die Prognose von Fiene & Co.: Apple und Google sind zu mächtig, als dass man sich gegen sie durchsetzen kann.
  • Wird Apple langfristig ein Gesundheits- und Pharmakonzern? Die Apple Watch ist schon ein Gesundheitstracker. Weitere Sensoren kommen wohl hinzu (Analyse von Schweiß u.v.a.). Man kann prognostizieren, dass Apple das dann auch monetarisiert.
  • Liest man all das, dann bleibt derzeit fast nur ein großes Risiko: China. Wenn Trump so weiter macht, Tiktok und Wechat im Apple Store verbietet, könnten die iPhone-Umsätze in China einbrechen: 95% der chinesischen iPhone-Nutzer würden die Apple-Plattform verlassen, wenn WeChat verboten wird, so eine Umfrage.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Couleur auf Pixabay