Posts Tagged: ‘ceo’

US-CEOs: Verantwortung jenseits des „most important quarter in the history of this company“?

28. August 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Am 19. August haben 181 US-amerikanische CEOs im Business Roundtable – einer Vereinigung von CEOs führender US-Unternehmen – ein Statement über den Zweck eines Unternehmens abgegeben. Die Aussagen werden so interpretiert, dass Unternehmen viel stärker ihre Verantwortung gegenüber Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten, Gesellschaft und Umwelt wahrnehmen sollen und wollen. Shareholder Value wird erst gegen Ende des Statements erwähnt, das hier als PDF nachzulesen ist.

„Meine“ CEO Ginny Rometty von IBM wird wie folgt von und auf Fortune zitiert:

CEO09.19-PullQuote1

Als jemand, der viele Quartale und Quartalsabschlüsse als Mitarbeiter von US-amerikanischen Unternehmen mitgemacht hat, habe ich erst einmal gestutzt. Zu oft habe ich vom „most important quarter in the history of this company“ gehört, zu oft die Maßnahmen wahrgenommen, die das Quartalsergebnis retten sollten. Und natürlich habe ich auch verfolgt, wie „die Börse“ Unternehmen abgestraft hat, die die erwarteten Ergebnisse nicht geliefert haben.

Trotzdem halte ich es für erwähnenswert, bin aber bei Lynn S. Paine in der Harvard Business Review:

However, the real significance of this week’s statement will depend on whether—and how—it is translated into practice. As of now, there are at least four reasons to view the statement as more of a symbolic gesture than a harbinger of change in how corporate America functions.

über CEOs Say Their Aim Is Inclusive Prosperity. Do They Mean It?

Ich habe ja auch hier im Blog schon einmal meine Ansicht dargelegt, warum sich CEOs zu gesellschaftlichen Fragen äußern sollten. Da gibt es ja durchaus auch andere Ansichten, dass CEOs gefälligst Geld verdienen und sonst die Schnauze halten sollten. Alan Murray bezieht sich in seinem Fortune-Beitrag auch genau auf dieses meist praktizierte Verhalten.

Die CEOs, die hier unterschrieben haben, werden sich nicht nur an Worten, sondern vor allem an ihren Taten messen lassen müssen, beim Umgang mit Mitarbeitern,  Jüngeren und gerade auch Älteren, Umwelt und Gesellschaft und vielem mehr. Aber vielleicht wird dieses Statement beim nahenden Quartalsende wieder schnell vergessen? Man wird sehen.

* Zum Press Release des Business Roundtable

Schnell zitiert: Deutschlands Vorstände und die Bereitschaft zur Veränderung – Gabor Steingart

11. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Gabor Steingart heute in seinem Morning Briefing. So wahr:

Deutschlands Vorstandsvorsitzende verlangen von allen die Bereitschaft zur Veränderung – von Mitarbeitern, Zulieferern und Politikern. Nur nicht von sich selbst.

über Gabor Steingart. Das Morning Briefing.

Führungsrolle in der Digitalen Transformation: Tschüss CIO und CDO! Der CEO gehört in den „Driver Seat“

27. September 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Dion Hinchcliffe blickt auf ZDNet auf 2019 und die notwendigen Schritte zur digitalen Transformation. Wie fast immer hat er auch eine einprägsame Grafik publiziert. Für mich, der sich in 2017 und 2018 intensiv mit der Rolle des CIO in der digitalen Transformation auseinandergesetzt hat, ist die Watschen, die CIO und CDO bekommen am auffälligsten:

The CEO’s ability and natural role to marshal the board to get them properly behind the effort, as well as having the ability to commit the full attention and resources of the entire organization behind the journey, are key factors as well. The reality is that the CIO and CDO have purviews much more centered around technology capability itself than around changing the people, culture, and business models of the organization.

über The biggest insights and trends in digital transformation for 2019 | ZDNet

CIO und CDO werden als Technokraten kritisiert, die nicht die notwendige Hausmacht haben, um digitale Initiativen wirklich durchzusetzen.

It’soneofthereasonswhya new mindset is required for digital transformation, to solve problems in digital native ways that traditional IT is not prepared or able to.

über The biggest insights and trends in digital transformation for 2019 | ZDNet

Zudem – so kann man Hinchcliffe interpretieren – vernachlässigen sie die „weichen“ Aspekte, Mitarbeiter, Kultur und Geschäftsmodelle, die sich ändern müssen (Stichwort: Change Management). Der CEO muss also her. Was meint Ihr?

digitaltransformationlessonslearnedbestpracticestrendsfor2019

Auch zum Thema Cloud hat Hinchcliffe eine klare Meinung. Die IT soll sich davon verabschieden, nur auf einen Anbieter setzen zu wollen: Multicloud gehört die Zukunft mit entsprechenden Managementwerkzeugen.

Upon some combination of cloud services is where virtually all digital transformation efforts will have to flourish. Yet, despite a half-decade or more of investing in various cloud capabilities, from private to hybrid to multicloud, enterprise are often no closer to a clear future strategy today than when they started. … Enterprises will be grappling with much more complex and dynamic, even in real-time, multicloud environments in 2019 which some including myself, have called the future of IT. The reality is that organizations are often looking for a single vendor to make it all work, even though that’s no longer a possibility.

über The biggest insights and trends in digital transformation for 2019 | ZDNet

(Stefan Pfeiffer)

[DE] Wer von Agile redet, muss das auch als Führungskraft (vor)leben

14. September 2017 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein interessanter Beitrag von   zum Thema Zusammenarbeit und Kommunikation mit richtig knackigen Aussagen. Die Zeit offiziöser, massierter und zensierter Top-Down-Kommunikation ist demzufolge vorbei. Corporate Communications glaubt man eh nicht mehr als verlässlicher Quelle:

CIOs and internal communications leaders must understand this: the era of broadcasting heavily massaged and sanitized information to employees is over.

via 7 Employee Collaboration Lessons We Learned by Cutting Out the Middleman

Haben das Unternehmensführung und die Kommunikationsabteilung wirklich verstanden? Noch immer gibt es die traditionellen Massnahmen wie Newsletter, Intranet-Verlautbarungen oder die berühmten All-Hands-Meetings und -Calls, über die „kommuniziert“ wird. Laut Basham Young findet die wahre Kommunikation und Arbeit unterdessen direkt über informelle Netzwerke statt. Moderne (Social) Collaboration-Werkzeuge hätten Hierarchien niedergerissen und erlaubten es Mitarbeitern, sich unabhängig von formaler Position zu vernetzen.

Meine 2 Cents: Ich bin mir nicht sicher, ob Basham Young hier richtig liegt. Viele Mitarbeiter nutzen die neuen technischen Möglichkeiten nicht oder nur in sehr beschränktem Maße. Stattdessen leben sie weiterhin in ihrem Posteingang, horten dort Informationen und Wissen und tauschen sich darüber aus. Schade, aber doch wohl gelebte Realität vieler Mitarbeiter und in vielen Unternehmen.

Stark wiederum die Aussagen von Basham Young zur C-Suite, die in ihrer eigenen Welt, in einer Blase leben, weit weg von den Mitarbeitern.

1. The C-Suite Lives in a Bubble
Given their social position at the company, the deference of their subordinates and their executive assistants who clean up inboxes and find information on-demand, most senior leaders have no idea what it’s like to be an everyday employee.

We often hear that email “is just how we get things done here” and “it’s the only place where I can reach everybody.” Executives are coddled and highly protected from the collaboration overload that impacts the majority of their knowledge workforce.

via 7 Employee Collaboration Lessons We Learned by Cutting Out the Middleman

Meine 2 Cents: Es ist zu einfach, die Schuld allein auf E-Mail zu schieben. Nicht das Tool ist das primäre Problem. (Vielleicht ein sekundäres Problem.) Verlautbarungen und Offiziell-Sprech kann man auch in Blog-Beiträgen und in internen sozialen Netzwerken absondern, genau wie platte Lobhudeleien von Adlaten. Es geht vielmehr um die Kommunikations- und Führungskultur. Und Mitarbeiter messen auch das Management an Taten. Wer von Agile redet und die Paradigmen vertritt, muss das auch als Führungskraft (vor)leben.

(Original erschienen auf dem CIOKurator)


Einsortiert unter:Deutsch Tagged: Agile, CEO, Collaboration, Communication

[DE] Wird der Community Manager der nächste CEO?

6. Juni 2017 Posted by Stefan Pfeiffer

Der Markt für Enterprise Collaboration-Plattformen ist in Bewegung. Der Enterprise Social Network-Anbieter Jive wurde übernommen. Atlassion kauft Trello. Die IBM wertet das Flaggschiffprodukt IBM Connections mit XCC von TIMETOACT auf. Und die Anwender von Konversationstools wie Slack merken bald, dass sie den Überblick in all den konsistenten Threads verlieren.

Bei all diesen Nachrichten sollte ein wichtiger Faktor nicht vergessen werden: Ein Collaboration-Werkzeug ist nur so erfolgreich, wie es von den Anwendern angenommen wird. Neudeutsch die Adaption ist wichtig und hier kann und sollte der Community Manager eine wichtige Rolle spielen. Nur zu oft wird dies aber vernachlässigt.

Hohes Engagement kommt von Vertrauen in die Community und Community Manager bauen genau dieses Vertrauen auf, so die von mir hoch geschätzte Rachel Happe. Sie fordert bessere technische Unterstützung durch die analytische Fähigkeiten:

„There should also be more ways for community managers to automate certain tasks and messages. But instead, they’re left to do all the heavy lifting.”

“Because [the built in] analytics tools are so poor, community managers can’t make the smart calls, and then they have to report back to their demanding executives.”

Source: Enterprise Collaboration Platforms and the Elephants in the Room

Wenn ich das lese, muss ich an die goldene Zitrone denken, die IBM Connections zu Unrecht verliehen haben, aber das ist ein anderes Thema.

Carrie Melissa Jones, COO und Mitgründerin von CMX, sieht die Rolle des Community Managers an einem entscheidenden Punkt:

The role and importance of community managers has been ignored for too long, but we are now at a tipping point. Community should sit across an entire organization, speaking to stakeholders of every type — and the big players know that.

Community managers’ unique ability to speak across the business, to manage change and uncertainty, and to understand business direction makes them uniquely poised to lead in this brave new world. Does this larger change further demonstrate that community managers will become the next generation of CEOs?

Source: What the Jive Acquisition Means for the Community Industry

Das ist doch eine Ansage: Der Community Manager als der CEO der nächsten Generation …

Natürlich bleibt eine Frage im Zentrum in der Diskussion: Was ist der ROI, der Return on Investment beim Einsatz von Social Collaboration-Tools? Rachel Happe plädiert hierbei für eine Abkehr von Erbsen zählen zur qualitativen Bewertung des ROI. Der größte Wert einer Community sei die Transparenz von Informationen:

Think of it this way: if someone’s answer to a question allows 10 other people to avoid having to contact a customer service person, that behavior offers tangible and measurable value to the community as well as to the business.

… Best-in-class communities fare better than the total sample, with 30 percent of this group able to measure ROI, according to the 2017 report. In total, 71 percent of best-in-class communities are able to measure the value of their community.

Source: Community Breaks Through to New Levels of Effectiveness

Als ein Leuchtturm für beispielhaftes Community Management und Erfolg wird immer wieder Robert Bosch genannt.

Wer sich über den aktuellen Stand des Community Managements informieren will, kann hier nach Registrierung den The State of Community Management 2017 Report herunterladen.

 


Einsortiert unter:Deutsch Tagged: CEO, Collaboration, CommunityManager, featured, IBMConnections

[EN] Social Business: The networked customer has forced the CEO’s hand into the game| Social Media Today

31. März 2014 Posted by StefanP.

This is a great posting by Andrew Eklund on how a CEO should understand and leverage Social Media to the benefit for their company:

We need to redefine the term ‘social media’ for what it really is — networks of people.

With this understanding, we can then look at all networks — consumers, employees, business partners — as having both unique and interconnected potential. … The network has scale. The network achieves ROI.

… Gifted and talented companies are now rewiring their synapses to understand exactly how these networked customers are driving us to new levels of understanding about our brands and the experiences we provide. No marketing department can be or should be in charge of this effort. The networked customer is demanding that the entire organization to take notice.

As such, the networked customer has forced the CEO’s hand into the game. … The CEO, armed with a keen understanding that these networks provide unparalleled access into actual business performance, then turns to his or her loyal lieutenants to convert these data into action.

The noble CEO recognizes that the vast network of connected consumers provides scaled and timely insights into how the company’s products and services are actually performing in the marketplace. He or she instructs product development leaders to listen and respond as though the network is the world’s largest focus group. Just better and more actionable.

The CEO recognizes that the networked customer can create entire pools of advocacy which can unlock new markets with much greater efficiency. She instructs her CMO to identify these influential customers and create experiences, connections, and opportunities for them to sell the brand in natural ways to their networks of like-minded and like-needs people.

The CEO is the person who understands that the networked customer freely shares ideas for how the brand can support them more effectively, so the CEO instructs CIOs to build out infrastructure that allows for information to flow more freely, for insiders to have greater access to these networks of real humans, and to bring critical customer-facing business processes online.

I’m not asking the CEO to push the Tweet button, … But the CEO would be remiss in allowing such a rich and unprecedented source of data that harbors real human connection to go untapped under his or her watch.

via Social Business | Social Media Today.


Filed under: English Tagged: CEO, SocBiz

[EN] “It is clear the era of military style ‘command and control’ is dead” – CEO’s in IBM study

13. Dezember 2012 Posted by StefanP.

Excellent summary!

As part of my ongoing effort to share insights from this IBM study of CEO’s, it is clear the era of military style “command and control” is dead. …

CEO’s need some degree of control – to enforce regulatory compliance, drive standardization and avoid waste, but beyond that CEO’s believe a trend toward openness brings the best business results. …

CEO’s are working to move their organizations to a more collaborative environment …

IBM has some specific recommendations :

* Replace rulebooks with shared beliefs

Ensure employees know what to do without being told

* Build future-proof employees

Create unconventional teams, concentrate on experiential learning and empower high value networks for employees.

* Provide tools to collaborate at scale

Pursue social collaboration technologies, devise incentives to foster collaboration, and breathe new life into the employee “suggestion box.”

All in all, CEO’s need to lead in new ways, foster collaboration and expand beyond the walls of their own organization.

via “Empowering Employees Through Values” – CEO’s in IBM study | Social Media Today.


[EN] Meet the C-Suite on Social Business – What do I recommend a CEO?

14. September 2012 Posted by Stefan63

Csuite_cmswire.jpg

Meet the C-Suite

In a study of more than 1,700 chief executive officers in 64 countries, IBM sought to understand how CEOs respond to the complexity of increasingly interconnected organizations, markets, societies and governments. In this new connected era, which has helped to fundamentally change how people engage, leaders are finally recognizing that they need change accordingly. As a result, IBM found that CEOs are creating more open and collaborative cultures, encouraging employees to connect, and learning from each other to thrive in a world of rapid change.

In the study,

  • Collaboration is the number-one trait CEOs are seeking in their employees, with 75% of CEOs calling it critical.
  • More than 70 percent of CEOs are seeking a better understanding of individual customer needs and improved responsiveness.
  • More than half of all CEOs are partnering extensively to drive innovation.

With the emergence of mobile, cloud and social technologies, today’s CEOs are leading through unchartered territories and can’t always refer to the predecessors for advice. To steer their organizations effectively, the IBM study revealed three leadership traits that CEOs feel are most critical: inspirational leadership, customer obsession and leadership teaming across the C-suite.

Clearly, the evolution of chief executives as leaders can directly impact their organizations’ behavior, culture and results. As such, it’s the CEO’s responsibility to be in touch with the reality their employees and customers face. For some, that means being on social media or roaming the halls to learn how people are working (or not working) or actively engaging with stores, products and services.

I am speaking today at the CEO Academy in Zurich in Switzerland. Do I recommend the CEO’s attending to be on Twitter or another social network as a general guideline? Probably not. I had enough discussions the last years about “ghost blogging ” and “ghost tweeting”. I don’t believe in it, to be honest. Yes, a CEO (and any other C-level executive) should ask for help and should get help from his staff to become more social. But there needs to be some serious personal commitment and involvement by the CEO. Otherwise it becomes “Social Messaging Blabla”.

To be as an CEO in Social Media is one thing, which can be done. There are other tactics, which should be considered:

  • Do Social Media Monitoring, Listening and Responding.
  • Have a Social Media Response & Escalation plan in place.
  • Establish Social Evangelists and promote them.
  • Have Social Media Guidelines and train people on Social.
  • Use Social internally. Socialize your intranet and unveil the power of Social within the enterprise.
  • In a next step: Set up customer communities, open your enterprise for sociual communication and input

But I probably shouldn’t publish my whole story yet …

 

Posted from Digital naiv – Stefan P.’s Business Blog


IBM CEO Studie: Führen durch Vernetzung im Zeitalter des Social Business

3. Juni 2012 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Vision des sozialen Zeitalters ist auch bei den CEOs angekommen. Das ist für mich die wichtigste Erkenntnis der IBM CEO Studie, die unter dem Titel Leading through Connections dieser Tage erschienen ist. Die deutschsprachige Version folgt dieser Tage. In dieser Studie wurden 1.700 CEO's weltweit befragt, wie sie auf die Herausforderungen der vernetzten Welt reagieren wollen. Die Unternehmensführer haben erkannt, dass sich in der vernetzten Welt die Art und Weise, wie sich Leute engagieren fundamental verändert hat. Dies ist der Grund, warum Technologie an die Spitze der externen Einflussfaktoren geklettert ist, die Unternehmen in den kommenden 3-5 Jahren verändern.

Die deutliche Mehrzahl der CEOs wollen darauf reagieren, indem sie eine offenere und kollaborative Kultur pflegen, die Mitarbeiter ermutigt, sich zu vernetzen, voneinander zu lernen und so Veränderungen voran zu treiben. Kollaboration, die Fähigkeit mit anderen konstruktiv zusammen zu arbeiten, ist für 75 % der CEOs eine kritische Fähigkeit ihrer Mitarbeiter. Diese Betonung von Offenheit und Kollaboration ist bei marktführenden Unternehmen noch höher. Wie wird ein CEO aus Argentinien in der Studie zitiert: “To connect with the new generation of employees, we will need to change communication methods. We are the e-mail generation; they are the social network generation.”

In der Studie wird deutlich, dass dies vor allem eine kulturelle Herausforderung ist. Transparenz und Offenheit passen nicht zu althergebrachter hierarchischer Befehls- und Kontrollorganisation. Es gilt die Balance zu finden, denn natürlich gibt es Sicherheitsbedenken und CEOs wollen (und müssen) eine gewisse Kontrolle behalten. Jedoch verändert sich dramatisch, wie und was kontrolliert wird und kontrolliert werden kann. Das Thema Bring your own device ist für mich ebenso ein Beispiel wie der Zugang zu sozialen Kanälen am Arbeitsplatz. Die Zeit der platten Verbote ist vorbei. Stattdessen geht es darum, die Risiken dieser Technologien zu beherrschen und die Mitarbeiter auszubilden, so dass sie risikobewusst sind und handeln. Denn wie kann man soziale Kanäle verbieten, wenn die Hälfte der CEOs erwartet, dass genau diese Kanäle in den kommenden 5 Jahren der Weg sein wird, mit Kunden zu kommunizieren?

Das hört sich alles (meiner Ansicht nach) sehr gut an, jedoch muss klar sein, dass dies auch neue An- und Herausforderungen an die Mitarbeiter stellt. Die CEOs suchen Mitarbeiter, die zu ständiger Veränderung bereit sind, die latent dazu lernen, sich vernetzen und sich immer wieder selbst erfinden. Wer solche Mitarbeiter will, muss ein Unternehmen auf gemeinsamen Werten und einer Vision aufbauen. Und diese Werte können aus meiner Sicht (man verzeihe mir diese Bemerkung) sicher nicht kurzfristige Profitmaximierung, ständige Kosteneinsparung und Kontrolletti-Mentalität sein. Offene Unternehmenskultur braucht ebenso offene Kommunikationskultur, Vertrauen, Motivation und Anerkennung. Social Software, besser ein sozialer Layer, der überall verfügbar ist, ist die technologische Schicht, die die offene Kommunikation fördert, vom neuen sozialen betrieblichen Vorschlagswesen über gemeinsame Ideenfindung und -bewertung bis zur Expertensuche.

Eine solche kollaborative und offene Struktur ist notwendig, um mit Innovatoren im Unternehmen, aber auch außerhalb der Organisation zusammen zu arbeiten. Gerade die marktführenden Organisationen nutzen intensiv Partnerschaften, um Innovation zu treiben. Hier kommen künftig kollaborative Werkzeuge und Methoden zum Einsatz, die Unternehmensgrenzen überspannen und die Weisheit der Massen (oder der Vordenker) sinnvoll anzapfen. Soziale Technologien und mobile Endgeräte verändern derzeit radikal die Art und Weise, wie Unternehmen mit Kunden und Partnern kommunizieren. Wir befinden uns meiner Ansicht nach ganz eindeutig auf dem Weg zum Social Business, das transparent, beweglich und engagiert ist.

Das wird auch an anderer Stelle deutlich: CEOs wollen in Analysetools investieren, um mit ihren Kunden in einen individuellen Dialog eintreten zu können. Mehr als 70 % der CEOs suchen nach Wegen, den einzelnen Kunden besser zu verstehen, zu profilieren und darauf basierend schneller reagieren zu können. Die Zeit des SPAM-Marketings, der Massenmails sollte demnach durch einen individualiserten Dialog abgelöst werden, der auf einer Tiefenanalyse der Kundendaten basiert. Schöne neue Welt, wenn es wirklich gelänge, endlich auf Kunden zu hören und ihre Bedürfnisse besser zu befriedigen.

Natürlich fokussieren die CEOs nicht aus reiner Freundlichkeit auf diese Trends. Sie erwarten durch bessere Kollaboration und Offenheit, durch ein tieferes Kundenverständnis und Pflege von Partnerschaften ein besseres betriebswirtschaftliches Ergebnis. Jedoch glaube ich, dass diese Trends uns allen grosse Chancen bieten: Chancen für die Kunden, denen hoffentlich künftig besser zugehört wird, und Chancen für die Mitarbeiter, denen die Arbeit in einer offenen, durch Innovation geprägten Kultur einfach mehr Spass machen sollte.

Dieser Beitrag und meine Interpretationen repräsentieren meine Meinung und nicht die meines Arbeitgebers IBM.

IBM CEO Studie: Führen durch Vernetzung im Zeitalter des Social Business

3. Juni 2012 Posted by Stefan Pfeiffer

 

Die Vision des sozialen Zeitalters ist auch bei den CEOs angekommen. Das ist für mich die wichtigste Erkenntnis der IBM CEO Studie, die unter dem Titel Leading through Connections dieser Tage erschienen ist. Die deutschsprachige Version folgt dieser Tage. In dieser Studie wurden 1.700 CEO's weltweit befragt, wie sie auf die Herausforderungen der vernetzten Welt reagieren wollen. Die Unternehmensführer haben erkannt, dass sich in der vernetzten Welt die Art und Weise, wie sich Leute engagieren fundamental verändert hat. Dies ist der Grund, warum Technologie an die Spitze der externen Einflussfaktoren geklettert ist, die Unternehmen in den kommenden 3-5 Jahren verändern.

Die deutliche Mehrzahl der CEOs wollen darauf reagieren, indem sie eine offenere und kollaborative Kultur pflegen, die Mitarbeiter ermutigt, sich zu vernetzen, voneinander zu lernen und so Veränderungen voran zu treiben. Kollaboration, die Fähigkeit mit anderen konstruktiv zusammen zu arbeiten, ist für 75 % der CEOs eine kritische Fähigkeit ihrer Mitarbeiter. Diese Betonung von Offenheit und Kollaboration ist bei marktführenden Unternehmen noch höher. Wie wird ein CEO aus Argentinien in der Studie zitiert: "To connect with the new generation of employees, we will need to change communication methods. We are the e-mail generation; they are the social network generation."

In der Studie wird deutlich, dass dies vor allem eine kulturelle Herausforderung ist. Transparenz und Offenheit passen nicht zu althergebrachter hierarchischer Befehls- und Kontrollorganisation. Es gilt die Balance zu finden, denn natürlich gibt es Sicherheitsbedenken und CEOs wollen (und müssen) eine gewisse Kontrolle behalten. Jedoch verändert sich dramatisch, wie und was kontrolliert wird und kontrolliert werden kann. Das Thema Bring your own device ist für mich ebenso ein Beispiel wie der Zugang zu sozialen Kanälen am Arbeitsplatz. Die Zeit der platten Verbote ist vorbei. Stattdessen geht es darum, die Risiken dieser Technologien zu beherrschen und die Mitarbeiter auszubilden, so dass sie risikobewusst sind und handeln. Denn wie kann man soziale Kanäle verbieten, wenn die Hälfte der CEOs erwartet, dass genau diese Kanäle in den kommenden 5 Jahren der Weg sein wird, mit Kunden zu kommunizieren?

Das hört sich alles (meiner Ansicht nach) sehr gut an, jedoch muss klar sein, dass dies auch neue An- und Herausforderungen an die Mitarbeiter stellt. Die CEOs suchen Mitarbeiter, die zu ständiger Veränderung bereit sind, die latent dazu lernen, sich vernetzen und sich immer wieder selbst erfinden. Wer solche Mitarbeiter will, muss ein Unternehmen auf gemeinsamen Werten und einer Vision aufbauen. Und diese Werte können aus meiner Sicht (man verzeihe mir diese Bemerkung) sicher nicht kurzfristige Profitmaximierung, ständige Kosteneinsparung und Kontrolletti-Mentalität sein. Offene Unternehmenskultur braucht ebenso offene Kommunikationskultur, Vertrauen, Motivation und Anerkennung. Social Software, besser ein sozialer Layer, der überall verfügbar ist, ist die technologische Schicht, die die offene Kommunikation fördert, vom neuen sozialen betrieblichen Vorschlagswesen über gemeinsame Ideenfindung und -bewertung bis zur Expertensuche.

Eine solche kollaborative und offene Struktur ist notwendig, um mit Innovatoren im Unternehmen, aber auch außerhalb der Organisation zusammen zu arbeiten. Gerade die marktführenden Organisationen nutzen intensiv Partnerschaften, um Innovation zu treiben. Hier kommen künftig kollaborative Werkzeuge und Methoden zum Einsatz, die Unternehmensgrenzen überspannen und die Weisheit der Massen (oder der Vordenker) sinnvoll anzapfen. Soziale Technologien und mobile Endgeräte verändern derzeit radikal die Art und Weise, wie Unternehmen mit Kunden und Partnern kommunizieren. Wir befinden uns meiner Ansicht nach ganz eindeutig auf dem Weg zum Social Business, das transparent, beweglich und engagiert ist.

Das wird auch an anderer Stelle deutlich: CEOs wollen in Analysetools investieren, um mit ihren Kunden in einen individuellen Dialog eintreten zu können. Mehr als 70 % der CEOs suchen nach Wegen, den einzelnen Kunden besser zu verstehen, zu profilieren und darauf basierend schneller reagieren zu können. Die Zeit des SPAM-Marketings, der Massenmails sollte demnach durch einen individualiserten Dialog abgelöst werden, der auf einer Tiefenanalyse der Kundendaten basiert. Schöne neue Welt, wenn es wirklich gelänge, endlich auf Kunden zu hören und ihre Bedürfnisse besser zu befriedigen.

Natürlich fokussieren die CEOs nicht aus reiner Freundlichkeit auf diese Trends. Sie erwarten durch bessere Kollaboration und Offenheit, durch ein tieferes Kundenverständnis und Pflege von Partnerschaften ein besseres betriebswirtschaftliches Ergebnis. Jedoch glaube ich, dass diese Trends uns allen grosse Chancen bieten: Chancen für die Kunden, denen hoffentlich künftig besser zugehört wird, und Chancen für die Mitarbeiter, denen die Arbeit in einer offenen, durch Innovation geprägten Kultur einfach mehr Spass machen sollte.

Dieser Beitrag und meine Interpretationen repräsentieren meine Meinung und nicht die meines Arbeitgebers IBM.