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[DE] Über den Niedergang des homo hierarchicus | Ich sag mal

11. Dezember 2012 Posted by StefanP.

Gestern noch habe ich hier im Blog unter dem Titel Social Media und neue Generation von Mitarbeitern lassen Manager umdenken – karriere.de aus einem Artikel auf karriere.de zitiert. Die Autoren gehen davon aus, dass die alte Command & Control-Kultur derzeit aufgebrochen wird und sich Führungsmethoden ändern. Nicht ganz so optimistisch ist die Studie von Cap Gemini, die Gunnar Sohn in seinem Beitrag zitiert:

Führungskräfte der Wirtschaft verfügen über zu wenig Erfahrung im Umgang mit sozialen Medien und setzen weiterhin auf hierarchisch gesteuerte Entscheidungen. Das zeigt die Capgemini-Studie „Digitale Revolution“. Im Arbeitsalltag gehen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. …

Die Gründe für diese Abwehrhaltung sind vor allem die Angst um den Einfluss- und Statusverlust (47 Prozent) …

Einstellung und Wirklichkeit driften besonders auseinander, wenn es um den Einsatz sozialer Medien geht – den sogenannten Enterprise 2.0-Anwendungen. 65 Prozent der Befragten geben zu Protokoll, dass sie sich eine Arbeitserleichterung durch den Einsatz solcher Anwendungen versprechen. Aber nur für 15 Prozent spielen die vorhandenen 2.0-Anwendungen eine unverzichtbare oder große Rolle. …

„Die digitale Transformation liegt noch in weiter Ferne, besonders wenn es darum geht, Mitarbeiter in den Veränderungsprozess einzubinden und einen Austausch über alle Hierarchiestufen hinweg zu ermöglichen“, betont die Capgemini-Beraterin Keicher.

via Über den Niedergang des homo hierarchicus | Ich sag mal.

Und dann eine wortgewaltige Anklage an die Controlettis, Chapeau dafür. Da nähern sich die beiden Beiträge wieder an:

Sind es wirklich „Change-Aversionen“, die dem „Wandel“ entgegenstehen? Vielleicht ist es das Substrat einer pseudo-modernen Organisation, entworfen auf dem Reißbrett von Planungs- und Prozessfanatikern, das man krampfhaft bewahren will.

Zum Lieblingsvokabular der Manager zählen doch Ziel, Optimierung, Strategie, Change, Projekt, Performance, Evaluation und der berühmte Prozess, wie Christoph Bartmann “Leben im Büro” sehr schön ausgebreitet. Eine semantische Powerpoint-Brühe, die das bürokratisch-industrielle Büroleben prägt – angetrieben von einem Gemisch aus BWL und IT. Ein Regime der Standards, Formulare, Meetings, Organigramme und To-Do-Listen. Das Ganze wird von einem Mehltau an Sprachregelungen, Leerformeln, Zielen, Strategien und operativen Handlungsanweisungen überzogen. Wichtigtuerei, gesteuert von einem rhetorischen Autopiloten – programmiert von neunmalschlauen Consulting-Päpsten, die sich mit Binsenweisheiten über Wasser halten.

So langsam dämmert es den Controlling-Süchtigen, wie soziale Medien dieses Konglomerat des Prozess-Managements untergraben. Eine Kultur der Beteiligung, die in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik immer stärker eingefordert wird, entlarvt die Seifenblasen der Funktions- und Positionselite, die sich zur letzten Abwehrschlacht in Erdlöchern verkriecht.

via Über den Niedergang des homo hierarchicus | Ich sag mal.

Hier die Infografik, die Cap Gemini Consulting basierend auf der Studie kreiert hat:

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[DE] Social Media und neue Generation von Mitarbeitern lassen Manager umdenken – karriere.de

10. Dezember 2012 Posted by StefanP.

Ein sehr interessanter Artikel auf karriere.de zu den Veränderungen in der Arbeitswelt. Ich würde die derzeitige Diskussion nicht nur auf die Generation Y zurückführen, aber sicherlich hat das Einfluss. Im Beitrag wird BASF als ein Beispiel erwähnt, wie Hierarchien fallen und bereichsübergreifend gearbeitet wird. Und auch der Bezug auf IBM und die Diskussion um eine flexible Projekt- und Netzwerkorganisation fehlt nicht. Uns steht sicherlich noch eine interessante Diskussion bevor, wie eine Arbeitnehmerschutz, Crowd Sourcing und Netzwerkorganisation zusammen passen oder passend gemacht werden:

Die Arbeitswelt ändert sich fundamental. Social Media und eine neue Generation von Mitarbeitern lassen Manager umdenken: Es ist der Abschied von Hierarchie und Befehlsgewalt. Die neuen Chefs müssen Gestaltungsräume für Wissens-Produktivität eröffnen.

Früher war ein Chef leicht zu erkennen: Er hatte das größte Büro, die lauteste Stimme und entschied, wo es langgeht. Doch die Tage des autoritären Managertyps sind gezählt. …

Damit Unternehmen künftig schnell auf neue Kundenwünsche und Marktveränderungen eingehen können, müssen Informationen für alle Mitarbeiter zugänglich sein und Hierarchien entfallen. …Der Weg dorthin kann jedoch lang und schwer werden. Ein solcher Kulturwandel in einem traditionellen Industrieunternehmen gleicht einer Operation am offenen Herzen.

Dennoch experimentieren die ersten Dax-Unternehmen damit, ihre Hierarchie aufzubrechen. Der Chemiekonzern BASF etwa hat eine Art “internes Facebook” eingeführt, in dem jeder Mitarbeiter für alle anderen Kollegen im Netz sichtbar macht, für welche Themen er Experte ist.

Auf dieser globalen Plattform können Mitarbeiter außerdem gemeinsam und bereichsübergreifend an Lösungen für konkrete Fragestellungen arbeiten. …
Der amerikanische Computerkonzern IBM ist schon dabei, sich in eine flexible Projekt- und Netzwerkorganisation zu transformieren, soziale Medien sind etabliert. Intern und extern regt sich aber Widerstand, weil massiver Stellenabbau droht. Vorerst sollen sich nur freie Mitarbeiter um neue Projekte bewerben, doch das Ziel ist klar.

IBM-Manager Alexander Broj, der selbst den klassischen Weg zum Chef eines Beratungsbereichs zurückgelegt hat, sagt: “Der Manager von morgen muss sich als informeller Leader beweisen. Er muss es schaffen, in seinen wechselnden Teams eine Atmosphäre zu verbreiten, die Erfolg ermöglicht.”

via Neue Führungskräfte-Generation: Macht – nein danke – karriere.de.