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Hackerangriffe, Kekse, Kontaktverfolgung und deutsche digitale Bräsigkeit bei #9vor9 – den Digitalthemen der Woche

10. März 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Unser heutigen Digitalthemen bei #9vor9: Hackerangriffe auf Tausende von Exchange Servern beunruhigen nicht nur das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) und setzen damit die Liste beunruhigender Vorfälle fort. Wir erinnern nur an Solarwinds, wo es wohl gelungen war bis zum Quellcode des Cloud-Angebots Azure vorgedrungen war.

Bezüglich der Bedrohungen von Exchange Servern möchte ich ausdrücklich auf den Blogbeitrag von Henning Uhle verweisen, der sich mit den Hafnium-Angriffen auf Exchange Server auseinandersetzt und die notwendigen Maßnahmen auseinander dröselt und vor allem sein Schlusswort unterstreichen:

Allerdings ist es auch so, dass niemand sagen kann, ob es mit Wettbewerbern oder mit der Cloud anders sein würde. Microsoft sagt zwar, dass mit Microsoft 365 derartiges nicht bekannt ist, aber kann man da wirklich sicher sein?

Hafnium-Angriffe auf Exchange Server – Henning Uhle

Nahezu zur gleichen Zeit warnen die Security Reports von Netscope und der IBM vor immer mehr Sicherheitsbedrohungen in der Cloud. Laut Netscope stieg nicht nur die Zahl Cloud-Apps pro Unternehmen. Im vergangenen Jahr wurden sogar fast zwei Drittel der identifizierten Schadsoftware über Cloud-Anwendungen und -Dienste verbreitet (61 Prozent), berichtet Michael Kroker in seinem Blog. Klar muss jedem sein, dass Cybersecurity-Bedrohungen nicht nur ein Problem von Microsoft, Behörden und Verwaltungen ist. Es betrifft jede:n Anwender:in ganz persönlich auf dem eigenen Rechner, dem Smartphone oder Tablet und vermehrt auch im eigenen Smart Home mit all den ach so intelligenten (und oft auch angreifbaren) Devices.

Key Findings des IBM X-Force Threat Intelligence Index 2021 ©IBM

Und am 9. März und in diesen Zeiten kommt man auch nicht um das Thema Covid19 und Kontaktnachverfolgung herum Jörg Schieb berichtet auf Digitalistan, dass Bund und Länder ihre Entscheidung für oder gegen die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung erst einmal vertagt haben. Dabei geht es mir gar nicht darum, ob es Luca oder eine andere App werden wird. Mir geht es darum, dass diese Entscheidung für eine App bereits im Sommer oder Herbst 2020 hätte getroffen werden müssen. Das hat nichts mit großer Weitsicht oder gar prophetischer Gabe zu tun. Das ist schlicht Versagen in der Pandemieeindämmung und -bekämpfung. Und ja, eine einheitliche Schnittstelle, über die alle verfügbaren Apps funktionieren, wäre auch toll gewesen. In dieses Horn stößt auch Jörg in seinem Beitrag. Ich habe kürzlich selbst dazu geschrieben oder Dieter Schnaas von der Wirtschaftswoche zitiert. Traurig. Der von Jörg gewählte Begriff Bräsigkeit von Politik und Verwaltung ist aus meiner Sicht noch viel zu verniedlichend.

Und er ging mir nicht auf den Keks

Urlauber Lars Basche, der sich wohl mühsam aus dem Bett zum Frühstück gequält hatte, dachte natürlich wieder nur an Kekse, brachte sie nicht einmal mit (und ging mir auch auf besagten). Sein Thema der Woche: Google Chrome blockiert Third Party Cookies. Von einigen wurde das angesichts der Marktanteile von Chrome auf mobilen Android-Geräten und auf Computern schon als Riesenerfolg für den Datenschutz gefeiert. Doch die Wahrheit dürfte anders aussehen: Google löst sich von „personalisierter Werbung“ und schwenkt stattdessen auf eine Zuordnung von Personen zu Gruppen, zu Kohorten um. Aufgrund dieser Klassifizierung wird dann wohl die Werbung ausgespielt, denn auf die entsprechenden Einnahmen wir Google ganz sicher nicht verzichten wollen. Mit den Kohorten soll jetzt experimentiert werden.

Vor allem dürfte das Ende der Third Party Cookies in Chrome – Safari und Firefox haben das schon länger – ein Schlag gegen Facebook und andere Adtech-Anbieter sein, die es damit schwerer haben, Daten zu sammeln und zu kommerzialisieren. Und schon wieder zitiere ich Jörg Schieb:

Keine personalisierte Werbung mehr. Nicht sofort, aber ab nächstem Jahr. Begrüßenswert, denn wenn das mit Abstand größte Werbenetzwerk auf diese Form der Werbung verzichtet, kommen alle anderen unter Druck. Dass Google damit allerdings nicht sofort aufhört, sondern erst nächstes Jahr, zeigt aber auch, dass es keine moralische Entscheidung ist, sondern eine durch und durch wirtschaftliche.

Google macht Schluss mit Schnüffel-Werbung – demnächst › Digitalistan

So ist es wohl. Und ich habe unseren Lars, der heftiger Chrome-Nutzer ist, auch diese Meldung erinnert, die vor kurzem erschienen ist. Nicht nur Daten, auch Speicher wird von Chrome exzessiv verbraucht …

Und natürlich stimmt auch das, was Lars gesagt hat: Wie viele von uns klicken die berühmten Cookie-Einstellungen einfach weg beziehungsweise akzeptieren sie aus Bequemlichkeit. Verstehen tut die exzessiven Beschreibungen eh niemand, also ich zumindest nicht. Meine Methode: Auch als Firefox-Nutzer lösche ich konsequent alle 3-4 Wochen meine Browser-Historie inklusive gespeicherte Seiten und Cookies. Das tun aber bei weitem nicht alle.

Und natürlich gibt es #9vor9 auch wieder als Podcast auf den bekannten Plattformen und hier im Netz.

Und natürlich bleibt die Frage aller Fragen:

(Stefan Pfeiffer)

Kommentar: „Firefox ist jetzt das gallische Dorf im Chromium-Imperium“

7. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Nachgelegt zu meinem gestrigen Lesezeichen zum Internet Explorer, der noch immer auf vielen Rechnern auch in Unternehmen installiert ist. Doch eine andere Gefahr könnte viel größer sein. Meine Empfehlung bleibt allerdings gleich: Unterstützt und nutzt Firefox.

Wichtiger, lesenswerter Kommentar von Herbert Braun auf heise online zur Dominanz von Chrome angesichts der wohl mehr als Gerüchte, dass Microsoft Chromium in seinem neuen Browser nutzen will.

Mit einer Chromium-Dominanz jenseits der 90 Prozent steuert das Web auf eine Monokultur zu. Wenn Sie das nicht schlimm finden, denken Sie an die beiden Produkte, die bisher als einzige solche Marktanteile verzeichnen konnten: Internet Explorer und der Flash Player, die beiden meistgehassten Web-Clients. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich das Web am besten entwickelt, wenn mehrere gleichstarke Kräfte in einer Mischung aus Kooperation und Konkurrenz daran arbeiten. Diese Mischung ist jetzt endgültig aus der Balance geraten. Mit Android, der Suchmaschine und YouTube dominiert Google für meinen Geschmack bereits mehr als genug Märkte. Werden wir uns eines Tages den Internet Explorer als Gegengewicht zu Chromium zurückwünschen?

Nein, natürlich nicht. Aber um so wichtiger wird es, dass Mozilla stark und innovativ bleibt. Denn Firefox ist jetzt das gallische Dorf im Chromium-Imperium.

über Kommentar: Ohne Edge steht nur noch Firefox gegen die Chromium-Dominanz | heise online

Deshalb – wie schon öfters – die Aufforderung Firefox zum Surfen im Netz zu verwenden. Ich mache das schon sehr lange Zeit und bin gerade auch mit den neuen Versionen zufrieden.

Leezeichen zum Thema:

(Stefan Pfeiffer)

Datenschutz: Nicht nur Facebook im Firefox Browser mit Add On separieren!

30. März 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich bin und werde ein immer größerer Verfechter von Open Source-Lösungen und das Thema Datenschutz und Datenhoheit treibt mich ja auch schon eine ganze Weile um. Da habe ich natürlich mit großem Interesse die Meldungen über Facebook Container gelesen. Nicht nur der Spiegel berichtet darüber, dass Mozilla einen gesicherten „Facebook-Container“ für den Firefox-Browser veröffentlicht.

Mozilla selbst schreibt:

Facebook verfügt daher über ein Netzwerk von Tracking-Tools auf verschiedenen Webseiten. Deren Code verfolgt Sie unsichtbar und es ist dadurch fast unmöglich, nachzuvollziehen, wann die so gesammelten Daten mit anderen geteilt werden.

Der Facebook Container isoliert Ihre Facebook-Identität vom Rest Ihrer Internetaktivitäten. Nach der Installation können Sie Facebook weiterhin ganz normal nutzen und auch Facebook kann umgekehrt seine Dienste wie gewohnt für Sie bereitstellen und Ihnen Werbung anzeigen. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass es für Facebook deutlich schwieriger wird, Ihre gesammelten Aktivitäten außerhalb von Facebook zu nutzen, um Ihnen Anzeigen und andere personalisierte Nachrichten zu senden.

via Mit unserem neuen Add-On „Facebook Container“ surfen Sie offen und vernetzt – nach Ihren eigenen Regeln – Mozilla Presse-Center

Klingt gut. Macht Sinn. Ich nutze eh Firefox auf meinem Mac, leider noch nicht auf meinem iPhone. Ist Open Source. Und dann lade ich Depp das falsche AddOn runter: die Firefox Multi-Account ContainersErweiterung.

Add-ons-Verwaltung

Das Tool soll es ermöglichen, meine verschiedenen Online-Aktivitäten in separaten Boxen beziehungsweise eben Containern laufen zu lassen und geht damit über das Facebook Container-AddOn hinaus, das eben nur Facebook isoliert. Ich kann Privat- und Berufsleben trennen, Online Banking separieren und kein Container kennt die Cookies und Daten des anderen. Klingt toll.

Die weitergehende Lösung: Beliebige Programme und Arbeitsumgebungen separieren

„Eigentlich“ ist die Firefox Multi-Account ContainersErweiterung genau deshalb sinnvoller. Sie macht es mir wie beschrieben möglich, viele Datenkraken und Wirkungsfelder voneinander zu separieren. Aber leider hat das Tool einen Haken. Es ist das, was ich typisch Open Source Usability Paradox nennen würde. Das Tool tut es funktional, ist aber viel zu unfreundlich und unhandlich für Otto Normalverbraucher.

 

Facebook

Das hier war mein erster Multi-Container-Ansatz. Ich werde meine Container – falls ich das Tool weiter nutze und nicht nur Facebook aussperre – drastisch vereinfachen. Facebook bekommt bestimmt einen eigenen Container. Amazon auch (auch oder gerade weil ich dort weniger kaufen und weniger getrackt werden will). Eventuell packe ich noch Online Banking separat. Ob ich meine Arbeitsumgebung auf meinem BYOD-Gerät – ich nutze meinen privaten Mac auch für die Arbeit – in einen isolierten Container packe, werde ich noch prüfen und testen. Alle anderen Programme laufen in einem generellen Firefox Container. Mal schauen, ob sich das bewährt.

Leider lassen sich in der aktuellen Version 6.0.0 Multi-Container und Tabs nicht vernünftig sortieren oder gar einfach in eigenen Fenster isolieren. Auch scheinen die Tabs immer wieder neu zu laden, sobald man von einem Container in einen anderen wechselt. Sehr oft kommen in den Containern neuerliche Passwort-Abfragen, auch wenn „man“ dort schon bekannt sein dürfte.

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Ein generelles Open Source-Problem: Funktioniert meistens, aber grottig zu bedienen

Simpliy wins hat Steve Jobs postuliert. Da fehlt bei dem Firefox Multi-Account Containers noch eine ganze Menge. Wie oben schon postuliert, erscheint es mir typisch Open Source: Klasse Idee, gutes Konzept, aber in der Usability nur für Freaks und eben nicht für die breite Masse der Anwender geeignet. Das muss sich nicht nur in diesem Add-On ändern, will man Open Source-Lösungen aus der Freak-Ecke raus und „alle“ erreichen. Das gilt für eine Unzahl von Produkten, die eben gerade am Endbenutzer dran sind.

Container separieren muss generelle Funktionalität von Firefox werden

Für mich sollten die Firefox Multi-Account Containers Bestandteil und neues Differenzierungsmerkmal von Firefox und kein AddOn sein. Die Funktionalität muss stark benutzerfreundlicher gestaltet, erwähnte Schwächen beseitigt werden. Wenn ich in diesem neuen Firefox mit integrierten Multi-Account Containern (anderer Name nötig) als Otto Normalverbraucher Facebook oder eine andere Datenkrake öffnen will, sollte die entsprechende Nachfrage kommen: „Willst Du dieses Programm in einem separierten und speziell geschützten Container laufen lassen, so dass Deine Daten geschützt sind?“ Längeren erläuternden Text kann man getrennt geben. Ist dann nicht nur gegen Datenkraken, sondern auch als Schutz bei Online-Bestellungen oder Banking geeignet.

Add-ons-Verwaltung

Das Facebook Container Add-On habe ich dann auch installiert, nach dem ich „Experddde“ es dann doch gefunden habe. Scheint wohl eine vereinfachte Untermenge der Multi-Container-Lösung zu sein. Es hat zuerst nicht zusammen mit den aktivierten Firefox Multi-Account Containers funktioniert, scheint es aber jetzt zu tun, nachdem ich die Multi-Account Container deaktiviert habe. Der Facebook-Container taucht dann als ein Container in der „Multi-Lösung“auf, Das Tool macht einen im positiven Sinne simplen Eindruck: Für den schon öfters zitierten Otto Normalverbraucher geeignet. Nochmals zur Sicherheit: Hier kann man es seinem Firefox hinzufügen.

Plädoyer für Mozilla, Firefox und Open Source

Und zum Abschluss auch nochmals ein ausdrückliches Plädoyer für Mozilla Firefox: Dahinter steht kein Konzern (Google mit Chrome), der von Werbeeinnahmen lebt. Dahinter steht kein Konzern dahinter, der das Betriebssystem monopolisiert hat und für Sicherheitslücken berüchtigt ist (Internet Explorer oder Microsoft Edge). Und Mozilla Org. lebt auch nicht vom Verkauf seiner Hardware und seines Ökosystems (Apple Safari). Wer Firefox und andere Lösungen entwickelt, warum ein freies Internet jenseits besagter Datenkraken wichtig ist, kann man hier auf der Mozilla-Seite nachlesen. Beide in diesem Beitrag vorgestellten Projekte kommen aus diesem „Open Source-Stall“. Von ähnlichen Lösungen für andere Browser habe ich bisher nichts gelesen, kann aber an mir besagtem „Online Deppen und Experdden“ liegen.

(Stefan Pfeiffer)

iNotes 9 an der UZH kurz vor dem Rollout

19. September 2013 Posted by Roberto Mazzoni

In den nächsten Wochen werden wir voraussichtlich mit dem Rollout von iNotes 9 (Webmail) beginnen können. Nebst vielen Verbesserungen ist auch das User Interface aufgefrischt und modernisiert worden. ...

Sametime auch in iNotes jetzt blitzschnell

15. Februar 2012 Posted by Roberto Mazzoni

Ganz simpel kommt die Ankündigung unserer Systemadministratoren daher: Ein zweiter wichtiger Schritt ist der Austausch des Sametime-Java-Applets durch ein komplett Web 2.0 - konformes Interface, welch ...