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Shades of Cloud

27. August 2013 Posted by Philipp Boltze

Shades of Cloud - hat das was mit Shades of Grey, dem gerade sehr stark diskutierten Erotikroman zu tun? 

 

Leider nicht, da muss ich Sie enttäuschen.

 

Aber die Geschichte ist auf eine andere Art und Weise spannend und lesenswert:

 

Seit mehr als 2 Jahren diskutiere ich in zahllosen Kundensituationen Cloud und , wie sollte es anders sein, kann man viele der Diskussionen und Gesprächspartner irgendwie kategorisieren. Zumindest kommen oft ähnliche Argumente:

 

  • Da gibt zum einen den IT Experten, nennen wir ihn mal Mr. Rechenzentrum.
    Für ihn ist Cloud nicht wirklich etwas Neues. Das macht er, nach seinen Aussagen meist schon seit mehreren Jahren. Virtuelle Systeme sind für ihn Tagesgeschäft und er könnte sie mir innerhalb weniger Minuten zur Verfügung stellen. Eine typische Aussage könnte sein: "Ich verstehe den ganzen Hype rund um Cloud gar nicht. Und mit einer Public Cloud brauchen Sie uns gar nicht erst zu kommen. Unsere Daten sind viel zu sensibel und die Systeme müssen 100% ausfallsicher sein."

 

  • Dann gibt es den IT Manager, er könnte Mr. CIO heißen.
    Er steckt gerade in der Zwickmühle. Sein Vorstand liest immer wieder, dass Cloud die Zukunft ist und man damit ganz viel Geld sparen kann. Er solle doch mal eine Strategie entwickeln, wie die Firma auf Cloud umsteigen kann. Gleichzeit sagen ihm aber seine Leute (Mr. Rechenzentrum), dass sie doch schon eine Cloud haben und die Firmendaten externen Cloud Providern anzuvertrauen viel zu unsicher sei. Ein typisches Zitat könnte sein: "Wie soll ich diesen ganzen Cloud- und Flohzirkus unter Kontrolle halten? Ich habe genug mit dem Tagesgeschäft zu tun und bei den Budgetkürzungen kann ich mich nicht noch um neue Projekte kümmern."

 

  • Es gibt aber auch den Finanzer oder Controller mit Namen Mr. Pfennigfuchser.
    Er liest aufmerksam die Fachpresse und für ihn ist Cloud ein Synonym für Geld sparen. Die hohen und undurchschaubaren IT Kosten waren ihm schon immer ein Dorn im Auge. "Mit Cloud Computing habe ich endlich Transparenz über meine Kosten und reduziere mein CAPEX erheblich" - so ein typischer Kommentar.

 

  • Last but not least gibt es natürlich den Leiter der Fachabteilung, z.B. den Vertriebs- oder Entwicklungschef. Ich nenne ihn mal Mr. Business. 
    Er macht  iCloud auf seinem iPhone. Hier nutzt er schon kräftig Apps wie DropBox, iMessage oder Evernote um Dateien mit seinen Mitarbeitern und Kunden zu teilen, zu kommunizieren oder einfach nur seine Notizen zu verwalten. Für ihn ist Cloud einfach, schnell und für jeden sofort verfügbar. Beim letzten Branchenkongress hat er neidisch zu Kollegen geschaut, die auf ihrem iPad sofort die gewünschten Verkaufsanalysen hatten oder mit ihren Kunden über soziale Netzwerke Kontakt hielten. Sein Motto lautet: "Um im Markt überleben zu können, muss ich schnell und kreativ sein. Hindernisse werden entweder aus dem Weg geräumt oder umgangen"

 

Na, finden Sie sich schon wieder? Oder zumindest Ihre Kollegen?  

 

Sie sehen aber schon, dass Cloud nicht gleich Cloud ist. Jeder hat ein anderes Verständnis davon und eine andere Erwartungshaltung. Technisch gesehen reden aber alle von der gleichen Lösung, oder zumindest einer ähnlichen.

 

 

 

Und das ist genau das, was ich mit Shades of Cloud meine. Wenn mir jemand sagt, dass er einen Cloud hat, frage ich immer, was er denn genau anbietet: Durch Virtualisierung erreicht man Effizienz. Durch weitere Automatisierung kommt Geschwindigkeit mit rein. Mit Standardisierung beginnen die Synergien und Flexibilität. Den vollen Spaß und Agilität einer Cloud gibt es aber erst, wenn man "cloudifiziert" hat, also die Services auch wirklich schnell, einfach und bedarfsgerecht zur Verfügung stellt.

 

Uff, das war jetzt eine ganze Menge für den armen User, der "einfach nur schnell mal etwas machen wollte". 

Man kann es aber auch in einem Satz zusammen fassen: Geben Sie sich erst zufrieden, wenn durch  Cloud beim User die erwartete Flexibilität und Geschwindigkeit angekommen ist. 

 

Lassen Sie mich den Blog heute mit einem kleinen Beispiel aus der realen Welt abschließen:

 

Die IT Abteilung eines großen Weltkonzerns ist in Sachen Cloud schon recht gut unterwegs: Virtualisierung, Automatisierung, ja sogar an die Standardisierung haben sie sich ran gewagt. Mit Hilfe von vBlock läuft eine wunderbare Cloud. Virtuelle Server können innerhalb von Minuten erstellt werden. Alle sind auf "Wolke Sieben".

Nur der Anwendungsentwickler beklagt sich, dass für ihn immer noch einen SLA von 20 Arbeitstagen gilt, um einen neuen virtuellen Server zu Testzwecken  zu bekommen. 

 

Ist das Cloud?