[7.12.2018, 08:52] Überraschung (zumindest für mich) am Tag nach Nikolaus. IBM verkauft große Teile der ehemaligen „Steve Mills Software Group“ für 1,8 Milliarden $ an HCL Technologies, so eine entsprechende Pressemitteilung der IBM. Zu den Lösungen gehören unter anderem die Commerce-Produkte, die Portal-Software, Notes & Domino und Connections. Zu zugegebenermaßen bin ich hier besonders „betroffen“, da das alles Produkte sind, für deren Vermarktung ich in den vergangenen Jahren in Deutschland zuständig war.
Viele Produkte wurden unter der Ägide von Steve Mills von IBM akquiriert und in der damaligen Software Group zusammengefasst. Diese Software Group galt lange Jahre als Gewinn- und Wachstumstreiber der IBM. Mit dem angekündigten Verkauf dieser Produkte und dem Kauf von Red Hat strukturiert Ginni Rometty IBM zum Jahresende 2018 massiv um und stellt das Unternehmen neu auf. Zur geplanten Transaktion, die bis Mitte 2019 abgeschlossen werden soll, wird John Kelly, IBM Senior Vice President, Cognitive Solutions and Research, wie folgt zitiert:
„Over the last four years, we have been prioritizing our investments to develop integrated capabilities in areas such as AI for business, hybrid cloud, cybersecurity, analytics, supply chain and blockchain as well as industry-specific platforms and solutions including healthcare, industrial IOT, and financial services. These are among the emerging, high-value segments of the IT industry. As a result, IBM is a leader in these segments today,“
„We believe the time is right to divest these select collaboration, marketing and commerce software assets, which are increasingly delivered as stand-alone products. At the same time, we believe these products are a strong strategic fit for HCL, and that HCL is well positioned to drive innovation and growth for their customers.“
Quelle: HCL Technologies to Acquire Select IBM Software Products for $1.8B – Dec 6, 2018
Mit allen Produkten, die HCL Technologies erwirbt, soll ein Markt von mehr als $50 Milliarden adressiert werden.
IBM arbeitet schon geraume Zeit mit IBM zusammen. In den vergangenen Monaten habe ich – durch meine Historie in der IBM und mein Interesse am Thema Collaboration – vor allem die Kooperation im Bereich Notes und Domino beobachtet. Hier hat HCL Technologies sichtbar Bewegung in die Produktentwicklung gebracht. Das könnte nun auch für die anderen, jetzt zu erwerbenden Produkte geschehen. Was dieser Verkauf füt die Mitarbeiter der IBM in Vertrieb, Marketing und Entwicklung bedeutet, wer die Produkte künftig wie vertreiben wird, ist der ersten Pressemitteilung nicht zu entnehmen.
* Disclaimer: Aufgrund meines Beschäftigungsverhältnisses mit der IBM und meiner Tätigkeit werde ich bestimmte Aspekte nicht kommentieren. Ich werde aber hier in den kommenden Tagen selektierte Nachrichten und Kommentare publizieren.
[7.12.2018] Alan Lepofsky kommentiert gegen Mitteracht MEZ auf Twitter:
[7.12.2018] Der zur Zeit angeheftete Tweet auf dem Twitter-Konto von HCL Technologies:
(Stefan Pfeiffer)