Posts Tagged: ‘Demokratie’

Quer gelesen, gehört, notiert: Richard, Sascha, Gerhard oder der nächste US-Präsident, Empathie ohne Filz und das Konjunkturprogramm nach der Krise

6. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Einige bemerkenswerte Aussagen, die ich nicht nur in der vergänglichen Timeline zwitschern möchte. Nein, sie gehören hier im „Block“ notiert und dokumentiert.

Das eine ist ein Blick in die Glaskugel von Richard Gutjahr im Mediapioneer Techbriefing von Daniel Fine. In Podcast adelt er Andrew Cuomo, den Governor von New York, als entschlossenen Krisenmanager und wagt folgende Aussage:

Andrew Cuomo wird Präsident. Richtig gehört. Nicht nur, dass er nachträglich nominiert wird – er wird Trump besiegen. … Cuomo – erst gegen Corona und dann gegen Trump – das ist das Duell, das sich die Amerikaner wünschen. Das ist Drama. Das ist Hollywood.

Tech Briefing: Was sollten wir im Kampf gegen Corona von Asien lernen?

Und sorry, ich hatte mich verzwitschert. Richard nannte im Podcast Andrew Cuomo und nicht wie irrtümlicherweise im Kopf hatte Bill de Blasio, den Bürgermeister von New York, als Herausforderer von Trump.

Und ich möchte auch Sascha Lobo zitieren, der darüber kolumnisiert, wie und warum die Corona-Krise demaskiert. Nur zu oft be- oder verstärkt das Virus die Einstellungen und Verhaltensmuster, die die jeweiligen Protagonisten schon vorher praktizierten. Aus meiner Sicht besonders wichtig ist aber diese Aussage, dieses Appell von Sascha:

Die Lehre ist, dass eine funktionierende, demokratische Zivilgesellschaft für die Bewältigung der meisten Bedrohungen essenziell ist – und dazu gehört neben einem Mindestmaß an Empathie auch die Abwesenheit von Filz und Korruption, im Großen wie im Kleinen.

Coronakrise in der Gesellschaft: Der Horror unter den Masken – DER SPIEGEL

Schließlich noch für den Notizblock ein Tweet von Saskia Esken, die Altkanzler Schröder zitiert. Mit Saskia habe ich kein Problem. Mit dem ollen Chancellor wegen seines „Russland-Verhaltens“ schon. Aber trotzdem stimmt das, was er wohl gesagt hat:

Das muss man ihm wohl Recht geben, dem Herrn Schröder. Eine kleine Randbemerkung an dieser Stelle zur Situation der SPD: Die CDU schneidet als „Krisenmanager“ unterdessen in den Wahlprognosen um die 36 Prozent ab. Die SPD dümpelt weiter bei 16 oder 17 Prozent herum. Die Welt ist mal wieder ungerecht zu den Sozialdemokraten. Die leisten genauso viel wie die Christdemokraten, aber die scheinen zumindest derzeit mehrt Anerkennung zu bekommen.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Marisa Sias auf Pixabay

“Wir lassen uns unsere Demokratie nicht kaputt machen” – #Darmstadt gedenkt #Hanau

20. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Auch in Darmstadt sind am heutigen 20. Februar 2020 mehrere hundert Bürgerinnen und Bürger zusammen gekommen, um den Opfern von Hanau in einer Schweigeminute zu gedenken. Oberbürgermeister Jochen Partsch und der Vorsitzende des Ausländerbeirats Ümit Cengiz haben gesprochen. Anfangs hatte ich Bedenken, ob und wie viele Teilnehmer:innen zusammen kommen. Dann war es doch angemessen.

Die wichtigste Botschaft: Wir stehen zu den Familien in Hanau. Wir lassen uns unsere Demokratie nicht kaputt machen. Und der Wille ist da, gegen Rassismus und Faschismus aufzustehen und auch denen entgegen zu treten, die mir ihrer Sprache und ihren Parolen genau diesen Rassismus unverantwortlicher immer weiter anheizen.

Einige Bilder und verwackelte Videoaufnahmen:

OB Jochen Partsch auf dem Luisenplatz

Nicht schwarz-weiß – die Grauwerte sind die Realität, auch wenn das alles komplizierter macht

31. Dezember 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Zum Jahresabschluss doch noch eine Leseempfehlung, da mir Christian Buggisch aus der Seele spricht. Er äußert sich zu unser digitale Diskussionsunkultur, die ihn „an eine wochenalte Obstschale erinnert“:

Gerade sah alles noch frisch aus und duftete verheißungsvoll nach Vernetzung, Austausch und Dialog auf Augenhöhe. Doch die Verfallserscheinungen sind unübersehbar. Faszinierenderweise haben die neuen Möglichkeiten digitaler Kommunikation rasend schnell dazu geführt, dass wir verlernt haben, wie Kommunikation funktioniert, was eine Debatte ist, wie der Austausch von Argumenten funktioniert und was der mit uns machen kann, nämlich uns dazu zu bewegen, Positionen zu finden, einzunehmen, nachzujustieren, ganz aufzugeben oder sie mit neuen Argumenten zu festigen. Statt dessen gibt es nur noch Turbo-Festlegungen auf Richtig und Falsch, Gut und Böse, Freund und Feind.

über Fünf Anmerkungen zu 2019 ‹ Christian Buggischs Blog ‹ Reader — WordPress.com

Gerade diese Schwarz-Weiß-, Richtig-Falsch-Festlegung macht Angst, denn sie wird gerade von radikalen Kräften betrieben und instrumentalisiert.

Alles muss Freund oder Feind sein, Innen oder Außen, Patriot oder Verräter, Mann oder Frau, Schwarz oder Weiß. Dieses Schema der Bipolaritäten wird der Realität übergestülpt.

über Björn Höcke: Der Angstmacher | ZEIT ONLINE

Doch die reale Welt, die Herausforderungen sind in der Regel nicht schwarz oder weiß. Die Grauwerte sind Realität. Das ist natürlich unbequemer und erfordert genau eine Streit- und Debattenkultur (wie sie auch Christian fordert), die Bereitschaft zu Kompromissen, die nicht faul sein müssen, und zuletzt den Respekt vor anderen Meinungen und Menschen.

Morddrohungen. und Beschimpfungen gehören ganz sicher nicht zu dieser Kultur. Genau solches Verhalten macht Angst, persönlich und um unsere Demokratie. Und solches Verhalten sollte nicht toleriert werden. Vereinfachende Freund-Feind-Bilder und Weltverschwörungstheorie hatten wir schon einmal und das hat zu den größten Verbrechen in der deutschen Geschichte und zu den größten Verbrechen in deutschem Namen oft durch Deutsche geführt. Das war und ist kein Vogelschiss. Diese Verbrechen sind und waren der größte Haufen Scheiße, der noch heute und für immer zum Himmel stinkt.

 

Umgangston allenthalben zum K…: Gerade deshalb sollten Anstand und Toleranz wieder mehr gelebt werden — Dunja Hayali

14. August 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Lesenswert und nachdenkenswert, der Beitrag von Dunja Hayali:

Es scheint wohl -mit Ausnahmen- nur noch um das Generieren von Likes, um das bewusste Verbreiten von Vorurteilen, Schubladen und Provokation um jeden Preis zu gehen. Um das Aufwerten der eigenen Position/Ideologie und das üble Abwerten des Gegenübers. Boshaftigkeit, Neid, Missgunst, Häme überall. Nein, nicht nur von „einer Seite“, von überall meint von überall. Fakten werden verdreht, unhaltbare Behauptungen veröffentlicht und bei neuen Erkenntnissen die Richtigstellung „vergessen“, … Es ist zum K…

über Trauer macht die Seele wund. — Dunja Hayali

Und nein, es geht nicht um Gutmenschentum und Naivität. Der Begriff gute Kinderstube oder auch die altmodischen Wörter Demut, Anstand, Respekt oder Toleranz sollten wieder mehr gelebt werden. Ich weiß, hehre Worte, aber aufgeben zählt nicht. Gerade angesichts von Verrohung und radikaler Spinner, die sich außerhalb unseres demokratisch-humanistischen Wertekanons bewegen.

Rechtsradikale Äußerungen sind überall, sie sind in der Minderheit und das muss so bleiben – Ein Vorfall in der Deutschen Bahn

12. Juli 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Der Vorfall in einem Zug der Deutschen Bahn, den Gerrit Wustmann auf Telepolis schildert, ist schockierend und deprimierend genug. Er zeigt, wie rechte Äußerungen, Lügen, Halbwahrheiten und Gesinnungen durchaus überall im Alltag präsent sind. Sie sind nicht mehr nur präsent, der Scham sie öffentlich(er) zu äußern, ist dramatisch gesunken. Ich ziehe meinen Hut vor der Zivilcourage von Julietta F., die aufgestanden ist, sich bei der Bahn beschwert hat und nun den rechten Shitstorm ertragen muss.

An der Realität ist die Analyse von Gerrit Wustmann am Ende des Beitrages:

Die Rechtsradikalen findet man nicht nur bei den Pegida-Treffen, … sondern überall. Sie arbeiten bei der Bahn, stehen morgens beim Bäcker vor uns in der Schlange. Sie sind, wie die Wahlergebnisse von AfD, NPD und Co zeigen, eine Minderheit von rund fünfzehn Prozent der Bevölkerung. Aber freilich fühlen sie sich als Mehrheit …

… Man darf, man muss es mit Walter Lübcke sagen: Es steht ihnen frei, das Land zu verlassen, dessen Werte ihnen so zuwider sind. Deutschland braucht sie nicht. Doch solange sie hier sind und Menschen beschimpfen, bedrohen und im Extremfall sogar ermorden, ist es Aufgabe von uns allen, ihnen Gegenwind zu bieten und sie nicht durchkommen zu lassen.

über Rechter Shitstorm nach Nazi-Durchsage im ICE | Telepolis

Ähnliche Zitate und Aufforderung zu Zlvilcourage gibt es von Erich Kästner.

Man sollte auf jeden Fall den ganzen Beitrag lesen. Schockierend sind auch viele der Kommentare, die dazu abgegeben wurden und genau beschrieben Gesinnung verharmlost oder gar verteidigt.

(Stefan Pfeiffer)

 Image by Gerd Altmann from Pixabay

Nationalismus lehrt Dich, stolz auf Dinge zu sein, die Du nicht vollbracht hast und Menschen zu hassen, die Du nicht kennst – Eine Reise für Europa #FürMiliana

7. Juli 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Gunnar geht bald in Gedenken an seine kürzlich verstorbene Frau Miliana auf Europa-Tour. Es ist sicher Trauerarbeit, Verarbeitung des Unfassbaren, das geschehen ist. Er formuliert aber auch in Erinnerung und im Sinne von Miliana eine Botschaft gegen Alltagsrassismus für Humanismus, Menschlichkeit und liberale Demokratie. Ich empfehle den Beitrag zur Lektüre und das Blog https://fuermiliana.com/ zu abonnieren.

Nationalismus lehrt Dich, stolz auf Dinge zu sein, die Du nicht vollbracht hast und Menschen zu hassen, die Du nicht kennst. Das wird mich auf der Tour durch Europa begleiten. Ich möchte mit Menschen ins Gespräch kommen, um für die Europa-Idee zu werben – gegen Nationalismus und gegen Rechtspopulismus. Es ist eine Tour #FürMiliana

über Eine Reise für Europa #FürMiliana – #FürMiliana

Ich werde seine Reise aufmerksam verfolgen und kommentieren. Und vielleicht gelingt es uns sogar, unser wöchentliches #9vor9 durchzuführen.

(Stefan Pfeiffer)

Im Netz: Beschimpfungen von Frauen – Jugendliche fürchten sich, Meinung zu äußern

21. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Zwei Berichte, die mich beide betroffen machen. dpa berichtet über wüsteste Beschimpfungen, die insbesondere Frauen im Internet erhalten. Beschämend und beängstigend. Lena Meyer-Landrut hat mit der folgenden Aktion reagiert:

Instagram Photo

Wer im Rampenlicht steht, zieht auch Missgunst und Hass an. Das Internet macht es Trollen leicht. Und weibliche Promis werden deutlich häufiger erniedrigt.
Es trifft Schauspielerinnen und Politikerinnen, Reporterinnen und Sängerinnen. „Du dumme Schlampe“, „Hure“, „hässlich und nichts wert“, „Widerliches Weib“, „Du wirst nie genug sein“ – all diese Beschimpfungen haben Lena Meyer-Landrut erreicht. Die Sängerin hatte die Nase voll. Sie schrieb all das mit schwarzem Stift auf einen Spiegel und fotografierte sich darin mit Blitzlicht.

über „Du dumme Schlampe“: Wenn Hass im Netz auf Frauen trifft | heise online

Hier habe ich auch schon über die inakzeptablen Beschimpfungen von Dunya Hayali und Ferda Ataman berichtet.

Daneben gibt es bei Jugendlichen eine Tendenz deutliche gibt, der digitalen Welt skeptisch gegenüber zu stehen, wie eine neue Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) unter 14- bis 24-Jährigen zeigt. Demnach fürchten 64 Prozent der Befragten im Internet beleidigt zu werden und 38 Prozent verzichten darauf, sich aktiv zu beteiligen und ihre Meinung zu äußern.

https___www_divsi_de_wp-content_uploads_2018_11_DIVSI_u25_praesentation-PK_S_Borgstedt_pdf
Aus der Studienpräsentation „DIVSI U25-Studie: Euphorie war gestern“ anläßlich der Pressekonferenz > https://www.divsi.de/presse/pressemitteilungen/19313/

Die stellvertretenden DIVSI-Direktorin Joanna Schmölz bringt es auf den Punkt:

„Wir müssen uns schon fragen, was es über den Zustand unserer demokratischen Gesellschaft aussagt, wenn junge Menschen ausgerechnet in dem für sie wichtigsten Raum des Austausches aus Angst vor Beleidigungen und ‚Shitstorms‘ aufhören, ihre Meinung zu äußern“

über „Generation Internet“: Viele Jugendliche haben Angst vor komplett digitaler Zukunft – SPIEGEL ONLINE

Frauen werden beschimpft, Jugendliche äußern aus Angst vor Beleidigungen keine Meinung. Und dann raten noch Multiplikatoren, Meinungsführer, Influencer dazu, Social Media fern zu bleiben: Stay away from social media. It’s a poison.

Aufgeben vor Hass und schweigen aus Angst? Kann das die Lösung sein. Sollten wir dem Mob und Pöbel die sozialen Medien und das Netz überlassen? Sollen wir angesichts politischer Demagogen, die Halbwahrheiten, Lügen von sich geben, die Segel streichen? Meine Antwort ist NEIN. Das kann nicht die Antwort sein. Und wir brauchen Beteiligung, Diskussion und Meinungsäußerung in einer angemessenen, demokratischen Streitkultur.

Was meint Ihr?

Welche Rolle kann, sollte jeder einzelne spielen?

Welche Rolle sollten und können Regierungen und Justiz spielen?

Wie kann schneller und konsequenter gegen Hassreden und Beschimpfungen vorgegangen werden?

Vielleicht ist das ja auch ein Feld zur Digitalisierung, einfach schnell Beschimpfungen (online) melden und eine nachfolgende ebenso schnelle Reaktion durch die Behörden?

P.S. In der Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) sind weitere interessante Ergebnisse zum Thema Datenschutz etc. enthalten. Nachlesen!

(Stefan Pfeiffer)

Der Merz ist gekommen oder vom röhrenden Hirschen über dem Sofa, Sympathie und Emotionalität

2. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Eigentlich wollte ich mich zum Thema Kandidatenkür bei der CDU und anderen derzeit diskutierten GroKo-Personalien von Horschtl bis Andrea nicht äußern. Die Beiträge von Sascha Lobo und der TAZ haben mich aber eines anderen belehrt. Sascha fordert in seiner Kolumne auf Spiegel Online von der SPD mehr Emotionalität statt des ausschließlichen Fokus auf Sacharbeit. Die Sozialdemokraten unterschätzten den Sympathie-Faktor.

Da ist eine Menge dran, aber wie gesagt wollte ich mich dazu nicht äußern. Die letzte sozialdemokratische Emotion mit Schulz war ja nicht einmal eine Seifenblase. Und wer aus der mir bekannten Führungsriege der SPD kommt schon sympathisch rüber? Und auch Juso-Kühnert ist für mich kein Träger jener. Man kann sich vielleicht an ihm reiben. Das ist es aber. Und der Reibungsfaktor ist auch nicht so groß, dass es der Rede beziehungsweise der Stimme wert ist.

Und dann kommt der Friedrich Merz daher und räumt ab. Seine Person polarisiert und emotionalisiert. Die TAZ titelt vom röhrenden Hirschen über miefigen deutschen Sofas.

IMG_0730

Merz sei ein Abziehbild der Kohl-Ära, ja unterstellt Merz eine mögliche Koalition mit der AfD.

Gabor Steingart schreibt in seinem Morning Briefing vom 2. November 2018 eine Gebrauchsanleitung zum Verstehen in zehn Punkten. Merz käme von außen, sei in der CDU ein willkommener Rückkehrer, aufgrund seiner Rhetorik und seiner Wirtschaftsbeziehungen und -kenntnis ein Kanzler zum Sofortgebrauch. Er würde der AfD das Feindbild nehmen und der SPD wieder eine klare Abgrenzung ermöglichen. Steingart adelt Merz quasi dann noch als einer der wenigen Politiker, der die Wahrheit sage.

Da wird mir Friedrich Merz zu sehr zum Messias – wie anno dazumal Herr Guttenberg – „hochsterilsiert“. Beziehungen zur Wirtschaft und transatlantisch können sicherlich von Nutzen sein. Sie können aber auch kritisch betrachtet werden. Da braucht man – wie in einem Einspieler bei Maybrit Illner geschehen – Merz nicht die Darth Vader-Maske „überstülpen“. Eine reine „Mehr Kapitalismus wagen“-Politik ist für mich bestimmt nicht die Zukunftsperspektive. Es braucht Butter bei die Fische. Was will er denn nun, der Herr Merz, bei Themen wie Klimawandel oder meinem Steckenpferd Digitalisierung?

Merz würde dann bei mir an Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn er darüber hinaus seine Beziehungen und Posten transparent macht und das Thema Transparenz generell in Themen wie Lobbyregister voranbrächte. Doch das ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht zu erwarten. Eher werden meine Fohlen Meister, als das …

Doch zurück zum Ursprung mit Sascha Lobo: Emotionalität und Sympathie. Merz ist sicher jemand, der derzeit CDU-intern hohe Sympathiewerte verbuchen kann. Manch einer, der unter dem Hirsch auf dem Sofa müffelt, würde sich aber wundern, ja erschrecken, was Merz alles modernisieren und transformieren will. Gut, er wäre ja auch erst einmal „nur“ CDU-Vorsitzender. Merz ist auch jemand, an dem sich die politischen Gegner emotional reiben können. Und so jemand mit Sympathie- und Reibungsflächen fehlt derzeit den Sozialdemokraten.

Facebook
Dicke Eier oder tritt er doch „großzügig“ zugunsten von Friedrich Merz zurück? (Um in wenigen Jahren um so dicker …)

Schauen wir mal, wer nun wirklich zum CDU Vorsitzenden gewählt wird. Spannend finde ich die Entwicklung auf jeden Fall. Wird beispielsweise Spahn bald „zurücktreten“ und Merz das Feld überlassen, wie wie Hajo Schumacher bei Maybrit Illner vermutete. Oder kommt es ganz anders? In der Perspektive: Uns geht es wirtschaftlich derzeit gut. Jedoch erleben wir eine Politikverdrossenheit, die sehr stark durch Klüngelei und einer blinden Weiter-so-Mentalität verursacht wurde. Eine lebendige politische Debatte, die den Bürgerinnen und Bürgern das Gefühl vermittelt, dass da doch was geht, täte und tut dem Land gut und könnte durchaus den Rechtspopulisten viel Wind aus den Segeln nehmen.

(Stefan Pfeiffer)

Vor den Ergebnissen in Hessen: „Die Ränder sind laut, aber die Mitte sind viele.“

28. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

10:28 in Darmstadt vor der Hessen-Wahl. Stimme noch nicht abgegeben. Eine positive Perspektive von Heinrich Wefing auf die aktuellen politischen Ereignisse. Er interpretiert die Demonstrationen in Berlin und London, die hohe Wahlbeteiligung in Bayern und hoffentlich heute Hessen als Zeichen, dass ich Bürgerinnen und Bürger wieder engagieren. Und ich benutze hier bewusst das Wort Bürgerinnen und Bürger. Ich hoffe, dass Wefing das alles richtig interpretiert.

Weil die Agonie der großen Koalition nicht mehr zu ertragen ist. Weil die Frage „Was denn dann?“ angesichts der Kollateralschäden des „Weiter so!“ verblasst. Weil das langsam denkbare Ende von Merkel (und Seehofer) die politische Fantasie in Gang setzt.

Weil eine gewaltige Mehrheit in diesem Land keinen Rechtsruck will und schon gar keine Revolution, von der manche AfDler fabulieren.

Und noch etwas haben die Demonstrationen und Wahlergebnisse gezeigt: die Größenverhältnisse – auf der Straße und im Netz. Die Ränder sind laut, aber die Mitte sind viele.

über Demokratie: Das sind Aussichten! | ZEIT ONLINE

Die FAZ auf der Titelseite des Lokalteils am gestrigen Samstag. Man schreit wohl nach Stabilität. Nach weiter so. Befürchte beziehungsweise nur, dass es nicht weiter so gehen kann und wird.

IMG_0699
(Stefan Pfeiffer)

Danke an @FeraAtaman, @DunjaHayali und alle, die in der Öffentlichkeit und den Mut haben, gegenzuhalten und das auszuhalten #FlaggeZeigen

22. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich bin ein Freund und Verfechter der sozialen Medien. Ich glaube fest an die positiven Möglichkeiten und Chancen von sozialen Medien und vertrete das auch hier im Blog, in Vorträgen und Diskussionen, lange Zeit als DigitalNaiv.com, jetzt per Klarnamen im „Block“, auf Twitter immer noch als @DigitalNaiv.

Wenn ich die Tweets lese, die beispielsweise Dunja Hayali oder Ferda Ataman bekommen, fange ich an zu zweifeln. Wieviel mieser Stil, wieviel Ignoranz, wieviel Dummheit … Und wieviel Mut gegenzuhalten und den Scheiss das auszuhalten. Chapeau all denen, die das so im Scheinwerferlicht tun, Rückgrat und Flagge für die Demokratie, eine plurale, friedliche Gesellschaft verteidigen gegen totalitäre Gesellschaften und Systeme . Ich weiss nicht, ob und wie lange ich diese öffentlichen Schlammschlachten aushalten würde.

Schockierende Beispiele

Tweet direkt:

Tweet als Screenshot:

_1___Digitalnaiv__RT__auf_Twitter.png

Wer sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt: Deutschland ist und war immer ein Einwanderungs- und Durchwanderungsland. Und das nicht erst seit Podolski und Klose, denen ALLE – auch die Rechtspopulisten – wohl doch zugejubelt haben. Und nebenbei bemerkt: Ich habe immer noch kein Problem, neben Boateng zu leben. Wir müssen über Einwanderung nachdenken und Lösungen finden, diese vernünftig zu kontrollieren. Platte Parolen bringen rein gar nichts.

Eine Diskussion bei Dunya Hayali. Da sind wir wieder bei der Filterbrille – und Unbelehrsamkeit.

Als Tweet:

Als Sceeenshot:

_Digitalnaiv__RT__auf_Twitter

Die Beispiele sind fast noch harmlos. Man könnte viel weitere, viel krassere Beispiele und Hassreden hinzufügen. Leider.

#Rückgrat #FlaggeZeigen

(Stefan Pfeiffer)