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Der harte Weg zur digitalen Transformation – Studie des MIT und von Capgemini

14. Oktober 2013 Posted by Stefan Pfeiffer

Gerade ist eine Studie von MIT Sloan Management Review und Capgemini Consulting erschienen, die sich dem Thema digitale Transformation widmet. Bei digitaler Transformation geht es darum, wie digitale Technologien (Social Media, Analytics, neue Devices) genutzt werden können, um geschäftlich deutlich erfolgreicher zu werden. Typische Gebiete, in denen man sich durch digitale Transformation verbessern kann, sind eine bessere, nähere Kundenbetreuung (Customer Experience), interne Effizienzsteigerung in den operationalen Prozessen oder gar die Erfindung ganz neuer Geschäftsmodelle durch digitale Möglichkeiten. Der Einsicht, dass die digitale Transformation in den nächsten zwei Jahren für ihr Unternehmen kritisch wird, ist bei 78 % der Befragten da. Die Welt geht derzeit durch eine umfassende digitale Transformation – vom Kundenverhalten über die Erwartung des immer vernetzten Kunden bis zum Internet of things mit allseits vernetzten Geräten. Darauf muss in nahezu allen Bereichen reagiert werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Wo stehen wir nun? Die Studie teilt Unternehmen in 4 Stufen ein: Die Anfänger (Beginner), die E-Mail, Internet und Unternehmenssoftware nutzen, aber langsam und skeptisch in der Adaption neuer Technologien Social Media oder Analytics sind. Die Konservativen, die bewusst bei der Einführung neuer Technologien zurückhängen und sich erst spät wandeln. Die Trendbewussten (Fashionista), die aggressiv neue Technologien einführen, dies aber oft punktuell und etwas wir ohne abteilungsübergreifende Vision tun. Und dann die Digitalen (Digirati) mit einer geschäftsführung, die eine Vision hat, was dem Unternehmen neue Technologien bringt, und deshalb progressiv in Einführung und Anschaffung hin zu digitalen Transformation vorangeht. And the winner is …

Source: MIT’s Center for Digital Business and Capgemini report

Most companies lack experience with emerging digital technologies. – Source: MIT’s Center for Digital Business and Capgemini report

Nach dem Report stehen 65 % der Unternehmen ganz am Anfang, nur 15 % sind digital fortschrittlich. Aber sie – so die Studie – erzielen signifikanten Nutzen in Umsatz, Gewinn und Marktwert:

Source: MIT’s Center for Digital Business and Capgemini report "The Digital Advantage: how digital leaders outperform their peers in every industry."

Source: MIT’s Center for Digital Business and Capgemini report “The Digital Advantage: how digital leaders outperform their peers in every industry.”

Das grösste Potential der digitalen Transformation liegt nach MIT und CapGemini  im Segment Customer Experience. Hier steht das “Kundenerlebnis” an erster Stelle gefolgt von möglichen Verbesserungen in der Produktentwicklung bis zur Entwicklung kundenfreundlicherer Serviceangebote. Sinnigerweise decken sich diese Ergebnisse mit den kürzlich veröffentlichten Ergebnissen der IBM Studie, die unter dem Titel The Customer-activated Enterprise- Insights from the Global C-suite Study erschienen ist.

Was sind nun die Erfolgsrezepte? Digitale Transformation ist kein technisches Einführungsprojekt. Es braucht Zeit, Anstrengungen und einen starken Willen, Widerstände zu überwinden. Unternehmen, die erfolgreich sind, haben eine Geschäftsführun, die eine Vision mit den Mitarbeitern teilt und eine Roadmap definiert, die über die Organisation hinweg die Adaption treibt und die ihre Mitarbeiter auch für die digitale Transformation belohnt.Ich halte gerade den letzten Punkt für extrem wichtig. Es gibt sicher eine Zahl von Mitarbeitern, die eine digitale Transformation – sei es nun in der Nutzung von Social Media – unterstützt, jedoch sollten die, die beim Wandel voranschreiten, auch in ihren persönlichen Zielvereinbarungen entsprechend honoriert werden (was nicht immer monetär sein muss).

Most companies fail to tie incentives to digital transformation. - Source: MIT’s Center for Digital Business and Capgemini report

Most companies fail to tie incentives to digital transformation. – Source: MIT’s Center for Digital Business and Capgemini report

Aber digitale Transformation ist kein Selbstläufer. Auch Unternehmen, die nachgewiesen haben, dass sie neue Technologien nutzen, können in Probleme laufen. Technologien wie Social Media, Mobile oder Analytics erfordern eine andere Einstellung und andere Fähigkeiten im Vergleich zu den vorhergehenden Technologien. Und nicht zu vergessen hat sich auch das Verhalten dadurch massiv zu einer Kultur des Teilens gewandelt. Die Studie hat diverse, typische Hindernisse ausgemacht, die Unternehmen bei der digitalen Transformation überwinden müssen. Diese reichen von einer Müdigkeit gegenüber schon wieder neuen Technologien über altersmässige Herausforderungen bei der Adaption, technologischen Hindernissen aufgrund bestehender Infrastruktur über Probleme in der Führung, einer fehlenden oder mangelhaften Vision und Sicherheitsbedenken hin zu berühmten Business Case: Was bringt mir der neue Kram. Die Herausforderungen können  vielfältig sein, in der Führung liegen, organisatorisch begründet, kulturell schwierig oder auch in mangelhafter Überzeugung, dass man sich ändern muss.

Bei allen Herausforderungen und Problemen. Es führt – so die Studie . kein Weg an der digitalen Transformation vorbei. Der Wandel muss von oben kommen und ein Executive oder ein Führungsteam die Transformation führen. Die Unternehmen sollten kleine, zu bewältigende Schritte tun und sich valide Einsatzgebiete suchen, auf denen man erfolgreich ist. An diesen Projekten gilt es dann die Vision zu schärfen und die Einführung latent zu optimieren. Die Studie betont zu recht, wie wichtig es ist, die digitale Transformation mit einem Anreizsystem zu versehen, um so die notwendige Dringlichkeit und Priorität auf das Thema zu legen.

Mein Fazit: Ohne Mitarbeiter 2.0 geht die digitale Transformation nicht

Nicht nur dieser Aussage kann ich vorbehaltlos zustimmen. Digitale Transformation – oder der Weg zum Social Business – ist kein Selbstläufer. Man braucht dazu Führung 2.0 und den Mitarbeiter 2.0. Ok, ich will den Terminus 2.0 nicht zu sehr strapazieren. Es braucht eine andere Art von Führung, die mehr Transparenz und Kommunikation zulässt. Und es braucht wieder Mitarbeiter, die sich mit dem Unternehmen identifizieren. So etwas hatten wir ja schon einmal gerade in Deutschland. Man war stolz für eine Firma zu arbeiten und hat das im Privatleben und an den Tresen vertreten. Diese Haltung ist in den Zeiten latenten Stellenabbaus und von Kosteneinsparungen in großen Teilenverloren gegangen. Klar gibt es die Mitarbeiter, die mit persönlichem Enthusiasmus mitmachen, aber viele Kolleginnen und Kollegen müssen wieder motiviert werden. Die digitale Transformation ist dazu nicht nur eine Chance. Ich wage zu sagen, dass die digitale Transformation ohne engagierte und motivierte Mitarbeiter nicht funktionieren wird.

Die Studie von MIT Sloan Management Review und Capgemini Consulting kann hier nachgelesen, ein PDF heruntergeladen werden.

Digital Experience bei den US Open – basierend auf IBM Technologie

29. August 2013 Posted by Stefan Pfeiffer

IBM ist seit Jahren Partner bei den grossen Tennis Grand Slam-Turnieren. Derzeit laufen die US Open in Flushing Meadow und schon lange wird der gesamte digitale Auftritt des Turniers (wie auch bei Wimbledon und den French Open) mit den Tools der IBM gestaltet. Und dieser Auftritt wird in jedem Jahr weiterentwickelt, so dass gerade auch die Fans eine besondere "Digital Experience" haben. Ein attraktiver, personalisierter Webauftritt, Mobile Apps und das Nutzen von Analytics sind nur einige der Highights. Die folgende Infographic gibt einen Überblick über mehr als 20 Jahre Zusammenarbeit mit den US Open. Weitere Infos inklusive eines Videos finden Sie hier.

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Digital Experience bei den US Open – basierend auf IBM Technologie

29. August 2013 Posted by Stefan Pfeiffer

IBM ist seit Jahren Partner bei den grossen Tennis Grand Slam-Turnieren. Derzeit laufen die US Open in Flushing Meadow und schon lange wird der gesamte digitale Auftritt des Turniers (wie auch bei Wimbledon und den French Open) mit den Tools der IBM gestaltet. Und dieser Auftritt wird in jedem Jahr weiterentwickelt, so dass gerade auch die Fans eine besondere "Digital Experience" haben. Ein attraktiver, personalisierter Webauftritt, Mobile Apps und das Nutzen von Analytics sind nur einige der Highights. Die folgende Infographic gibt einen Überblick über mehr als 20 Jahre Zusammenarbeit mit den US Open. Weitere Infos inklusive eines Videos finden Sie hier.

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Digital Experience bei den US Open – basierend auf IBM Technologie

29. August 2013 Posted by Stefan Pfeiffer

IBM ist seit Jahren Partner bei den grossen Tennis Grand Slam-Turnieren. Derzeit laufen die US Open in Flushing Meadow und schon lange wird der gesamte digitale Auftritt des Turniers (wie auch bei Wimbledon und den French Open) mit den Tools der IBM gestaltet. Und dieser Auftritt wird in jedem Jahr weiterentwickelt, so dass gerade auch die Fans eine besondere "Digital Experience" haben. Ein attraktiver, personalisierter Webauftritt, Mobile Apps und das Nutzen von Analytics sind nur einige der Highights. Die folgende Infographic gibt einen Überblick über mehr als 20 Jahre Zusammenarbeit mit den US Open. Weitere Infos inklusive eines Videos finden Sie hier.

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Digital Experience: Das Bild des eigenen Unternehmens bewusst gestalten

8. August 2013 Posted by Stefan Pfeiffer

Vor wenigen Jahren ging noch die Mär durchs Land, dass man als Unternehmen eigentlich nur eine Facebook-Präsenz brauche. Dies reiche, um das eigene Unternehmen online zu repräsentieren. Diese Empfehlung war schnell verjährt. Unterdessen hat man erkannt, dass Unternehmen eine Vielzahl von Kanälen bespielen müssen, um ihre Kunden zu erreichen. Doch nicht nur die Kanäle – eigene Webseite, E-Mail Newsletter, Facebook, Twitter, Communities … – sind vielfältiger geworden. Die Nutzung ist unterdessen mobil. Neueste Studien zeigen, dass die Informationen, die mobil mit anderen geteilt werden, die Zahl der am Desktop geteilten Informationen überholt hat. Und es kommt noch schlimmer. Die Kunden sind nicht nur “always on”, auf den kanälen, die sie mögen, haben nicht nur die Frechheit, dort ihre Meinung zu äußeren, nein, sie sind auch unserer platten Werbe- und Marketingnachrichten überdrüssig. Sie erwarten -  Data Privacy hin und her – individualisierte, für sie relevante Informationen und Angebote und eben nicht die generischen 08/15-Informationen. Und sie erwarten – unabhängig vom Kommunikationskanal -, dass Unternehmen schnell und kompetent auf ihre Anfragen reagieren.

All dies stellt neue, komplexere Herausforderungen an Marketingabteilungen und Unternehmenskommunikation. Das zielgerichtete und einfache Verteilen von Information, die individualisierte Ansprache ist ebenso wichtig wie eine laufende, genaue Analyse der verschiedenen Kanäle und Marketingmassnahmen. Marketing muss heute mehr denn je das gesamthafte Bild, die umfassende digitale Präsenz, die ein Unternehmen bietet, und die Erfahrungen, die Kunden mit den verschiedenen Kanälen machen, im Blick haben. Nicht umsonst wird von einigen schon ein Chief Digital Officer gefordert, dessen Aufgabe es ist sicherzustellen, dass die digitalen Ressourcen vorhanden sind und genutzt werden, um sich effektiv mit Kunden zu vernetzen, Kundenzufriedenheit zu erhöhen und Umsätze zu steigern.

Die Herausforderungen haben sich herauskristallisiert. Neben der grundlegenden Einstellung und dem damit einher gehenden Kulturwandel, den ein Unternehmen insbesondere in der Kundenkommunikation durchlaufen muss, gibt es eine Reihe technologischer Hilfsmittel, die den Weg deutlich erleichtern und vereinfachen. Wir in der IBM reden unterdessen von der Digital Experience, einer deutlichen Weiterentwicklung einer Web Experience. Folgende Funktionsbereiche helfen dabei, diese Digital Experience für Unternehmen und Kunden effizient zu gestalten:

  • Einfache Distribution von Inhalten – Seit Jahren reden wir gerade im Umfeld von Web Content Management davon, dass wir die Marketingfachleute und Experten  in die Lage versetzen wollen, Inhalte selbst schnell zu publizieren. Doch die Realität ist meist eine andere. Ineffiziente Genehmigungsprozesse und unzureichende Software-Lösungen haben dies meist verhindert. Doch spätestens in unserem sozialen Zeitalter, im Zeitalter von Twitter, YouTube und Facebook, wo Informationen rasend schnell verbreitet werden, muss das oben genannte Paradigma umgesetzt werden. Die Experten müssen in die Lage versetzt werden, mit einem Social Media Publisher Inhalte in soziale Kanäle ebenso wie auf der eigenen Webseite zu veröffentlichen.  Und ja, natürlich müssen wir die Qualität der Inhalte sicherstellen, angefangen von banalen Dingen wie korrekte Rechtschreibung bis hin zu Einhaltung von Compliance-Anforderungen. Die Mitarbeiter, die publizieren, müssen ausgebildet sein und das Unternehmen braucht Social Media Guidelines, an denen sich die Mitarbeiter orientieren können.
  • Multimedia – Multimedia ist nichts neues, aber sicherlich gewinnen heute im Zeitalter von YouTube vor allem Videoinformationen dramatisch an Bedeutung. Daneben gibt es natürlich Infografiken, Grafiken, Fotos, Audioaufnahmen und – man glaubt es kaum – den guten alten Text. Die Texte haben wir vielleicht noch ganz gut im Griff, aber bei den multimedialen Inhalten ist das oft noch nicht der Fall. Aber genau das ist notwendig. Wir müssen den Mitarbeitern als Unternehmen einen “genehmigten” Satz von Multimedia-Quellen zur Verfügung stellen, die sie – siehe oben – beim Publizieren nutzen sollen und können. Ein leistungsfähiges Digital Asset Management – natürlich integriert mit Web Content Management, Social Media Publisher und Marketing Automation-Tools – ist deshalb heute unverzichtbar.
  • Analytics und Optimierung – Gerade im Marketing ändern sich derzeit die Zeiten. E-Mail Marketing und Newsletter haben weiter wichtige Bedeutung, aber auch andere Kanäle – insbesondere Social Media und Special Interest Communities – gewinnen an Bedeutung. Um so wichtiger ist es, das eigene Marketingmix laufend zu überprüfen und zu optimieren. Das reicht von der Analyse der Klickwege auf der eigenen Webseite bis zur Prüfung, welche Inhalte bei den Kunden am besten ankommen.
    Eine "Heatmap" zeigt, welche Bereiche auf einer Webseite wie intensiv genutzt werden.

    Eine “Heatmap” zeigt, welche Bereiche auf einer Webseite wie intensiv genutzt werden.

  • Mobile Experiences – Wie wichtig mobile Kanäle sind, zeigen Zahlen wie die von Morgan Stanley: Demnach haben 90 Prozent der Mobil-User ihre Gerät rund um die Uhr in Reichweite. Und immer mehr Kunden teilen – wie oben angesprochen – Inhalte über ihre mobilen Endgeräte. Um so wichtiger ist es, eine für Tablets und Smart Phones optimierte digitale Präsenz zu kreieren. Ob das nun eine native App oder eine für die Geräte optimierte Webrpräsenz im Responsive Design ist, kann je nach Anwendungsfall entschieden werden. Und auch hier gilt: Die mobile Nutzung sollte analysiert werden, um potentielle Schwächen zu beseitigen und zu optimieren.
  • Social-Media-Integration – Soziale Kanäle bestimmen heute in hohem Maße die Meinung und beeinflussen maßgeblich Kaufentscheidungen. Deshalb ist es wichtig, sie auf vielfältige Weise in die eigenen Marketing-Aktivitäten einzubauen. Das reicht vom Publizieren von Inhalten auf Plattformen wie Twitter, Facebook oder LinkedIn über die Integration von Communities – geschlossen oder offen – in die eigene Webseite bis zur laufenden Beobachtung der Kanäle, dem Social Media Monitoring, um auf Anfragen über die sozialen Medien oder auf Stimmungen dort angemessen und prompt reagieren zu können.

Bei all den Facetten, die wie gerade beschrieben zu beachten sind, sollte ein Aspekt unbedingt im Auge behalten werden: Wir befinden uns im Wandel vom Massenmarketing hin zur personalisierten, besser individualisierten Ansprache der Kunden. Kunden wollten schon immer ernst genommen werden. Oft scheint das in Zeiten outgesourceter Call Center, von Warteschleifen und von Telefonautomaten vergessen worden zu sein. Die sozialen Medien in Kombination mit der rasanten Verbreitung der mobilen Endgeräte fordert und fördert jedoch die individuelle Ansprache. Unternehmen müssen bei der Gestaltung ihrer digitalen Präsenz genau darauf reagieren

Jacques Bughin und James Manyika von McKinsey haben gerade einen beeindruckenden Aufsatz unter dem Titel “Measuring the full impact of digital capital” geschrieben. Sie plädieren darin dafür, dass “Digitale Assets” nicht als Ausgaben, sondern als Kapital gesehen werden sollten und führen eine Vielzahl von Beispielen, wo und wie soziale Medien und mobile Endgeräte die heutige Geschäftswelt revolutionieren. Ihrem Schlussplädoyer kann ich mich nur anschliessen:

The need for growth and competitiveness will force companies to build strong digital capabilities. Viewing them as assets rather than additional areas of spending requires a new set of management and financial lenses. Embracing them is a major shift—but one worth making for companies striving to master a still-evolving landscape.

via Measuring the full impact of digital capital | McKinsey & Company.

Zeit ist nicht zu verlieren, denn Geschäftsmodelle wandeln sich heute rasant. Und Kunden sind schnell weg, wenn sie nicht die Betreuung erhalten, die sie heute erwarten.

Weitere Informationen zu IBM’s Vision von der Digital Experience sind hier auf Englisch zu finden. Und natürlich stehe ich auch jederzeit für Rückfragen und Gespräche zur Verfügung.

Digital Experience: Das Bild des eigenen Unternehmens bewusst gestalten

7. August 2013 Posted by Stefan Pfeiffer

Vor wenigen Jahren ging noch die Mär durchs Land, dass man als Unternehmen eigentlich nur eine Facebook-Präsenz brauche. Dies reiche, um das eigene Unternehmen online zu repräsentieren. Diese Empfehlung war schnell verjährt. Unterdessen hat man erkannt, dass Unternehmen eine Vielzahl von Kanälen bespielen müssen, um ihre Kunden zu erreichen. Doch nicht nur die Kanäle – eigene Webseite, E-Mail Newsletter, Facebook, Twitter, Communities … – sind vielfältiger geworden. Die Nutzung ist unterdessen mobil. Neueste Studien zeigen, dass die Informationen, die mobil mit anderen geteilt werden, die Zahl der am Desktop geteilten Informationen überholt hat. Und es kommt noch schlimmer. Die Kunden sind nicht nur “always on”, auf den kanälen, die sie mögen, haben nicht nur die Frechheit, dort ihre Meinung zu äußeren, nein, sie sind auch unserer platten Werbe- und Marketingnachrichten überdrüssig. Sie erwarten -  Data Privacy hin und her – individualisierte, für sie relevante Informationen und Angebote und eben nicht die generischen 08/15-Informationen. Und sie erwarten – unabhängig vom Kommunikationskanal -, dass Unternehmen schnell und kompetent auf ihre Anfragen reagieren.

All dies stellt neue, komplexere Herausforderungen an Marketingabteilungen und Unternehmenskommunikation. Das zielgerichtete und einfache Verteilen von Information, die individualisierte Ansprache ist ebenso wichtig wie eine laufende, genaue Analyse der verschiedenen Kanäle und Marketingmassnahmen. Marketing muss heute mehr denn je das gesamthafte Bild, die umfassende digitale Präsenz, die ein Unternehmen bietet, und die Erfahrungen, die Kunden mit den verschiedenen Kanälen machen, im Blick haben. Nicht umsonst wird von einigen schon ein Chief Digital Officer gefordert, dessen Aufgabe es ist sicherzustellen, dass die digitalen Ressourcen vorhanden sind und genutzt werden, um sich effektiv mit Kunden zu vernetzen, Kundenzufriedenheit zu erhöhen und Umsätze zu steigern.

Die Herausforderungen haben sich herauskristallisiert. Neben der grundlegenden Einstellung und dem damit einher gehenden Kulturwandel, den ein Unternehmen insbesondere in der Kundenkommunikation durchlaufen muss, gibt es eine Reihe technologischer Hilfsmittel, die den Weg deutlich erleichtern und vereinfachen. Wir in der IBM reden unterdessen von der Digital Experience, einer deutlichen Weiterentwicklung einer Web Experience. Folgende Funktionsbereiche helfen dabei, diese Digital Experience für Unternehmen und Kunden effizient zu gestalten:

  • Einfache Distribution von Inhalten – Seit Jahren reden wir gerade im Umfeld von Web Content Management davon, dass wir die Marketingfachleute und Experten  in die Lage versetzen wollen, Inhalte selbst schnell zu publizieren. Doch die Realität ist meist eine andere. Ineffiziente Genehmigungsprozesse und unzureichende Software-Lösungen haben dies meist verhindert. Doch spätestens in unserem sozialen Zeitalter, im Zeitalter von Twitter, YouTube und Facebook, wo Informationen rasend schnell verbreitet werden, muss das oben genannte Paradigma umgesetzt werden. Die Experten müssen in die Lage versetzt werden, mit einem Social Media Publisher Inhalte in soziale Kanäle ebenso wie auf der eigenen Webseite zu veröffentlichen.  Und ja, natürlich müssen wir die Qualität der Inhalte sicherstellen, angefangen von banalen Dingen wie korrekte Rechtschreibung bis hin zu Einhaltung von Compliance-Anforderungen. Die Mitarbeiter, die publizieren, müssen ausgebildet sein und das Unternehmen braucht Social Media Guidelines, an denen sich die Mitarbeiter orientieren können.
  • Multimedia – Multimedia ist nichts neues, aber sicherlich gewinnen heute im Zeitalter von YouTube vor allem Videoinformationen dramatisch an Bedeutung. Daneben gibt es natürlich Infografiken, Grafiken, Fotos, Audioaufnahmen und – man glaubt es kaum – den guten alten Text. Die Texte haben wir vielleicht noch ganz gut im Griff, aber bei den multimedialen Inhalten ist das oft noch nicht der Fall. Aber genau das ist notwendig. Wir müssen den Mitarbeitern als Unternehmen einen “genehmigten” Satz von Multimedia-Quellen zur Verfügung stellen, die sie – siehe oben – beim Publizieren nutzen sollen und können. Ein leistungsfähiges Digital Asset Management – natürlich integriert mit Web Content Management, Social Media Publisher und Marketing Automation-Tools – ist deshalb heute unverzichtbar.
  • Analytics und Optimierung – Gerade im Marketing ändern sich derzeit die Zeiten. E-Mail Marketing und Newsletter haben weiter wichtige Bedeutung, aber auch andere Kanäle – insbesondere Social Media und Special Interest Communities – gewinnen an Bedeutung. Um so wichtiger ist es, das eigene Marketingmix laufend zu überprüfen und zu optimieren. Das reicht von der Analyse der Klickwege auf der eigenen Webseite bis zur Prüfung, welche Inhalte bei den Kunden am besten ankommen.
    Eine "Heatmap" zeigt, welche Bereiche auf einer Webseite wie intensiv genutzt werden.

    Eine “Heatmap” zeigt, welche Bereiche auf einer Webseite wie intensiv genutzt werden.

  • Mobile Experiences – Wie wichtig mobile Kanäle sind, zeigen Zahlen wie die von Morgan Stanley: Demnach haben 90 Prozent der Mobil-User ihre Gerät rund um die Uhr in Reichweite. Und immer mehr Kunden teilen – wie oben angesprochen – Inhalte über ihre mobilen Endgeräte. Um so wichtiger ist es, eine für Tablets und Smart Phones optimierte digitale Präsenz zu kreieren. Ob das nun eine native App oder eine für die Geräte optimierte Webrpräsenz im Responsive Design ist, kann je nach Anwendungsfall entschieden werden. Und auch hier gilt: Die mobile Nutzung sollte analysiert werden, um potentielle Schwächen zu beseitigen und zu optimieren.
  • Social-Media-Integration – Soziale Kanäle bestimmen heute in hohem Maße die Meinung und beeinflussen maßgeblich Kaufentscheidungen. Deshalb ist es wichtig, sie auf vielfältige Weise in die eigenen Marketing-Aktivitäten einzubauen. Das reicht vom Publizieren von Inhalten auf Plattformen wie Twitter, Facebook oder LinkedIn über die Integration von Communities – geschlossen oder offen – in die eigene Webseite bis zur laufenden Beobachtung der Kanäle, dem Social Media Monitoring, um auf Anfragen über die sozialen Medien oder auf Stimmungen dort angemessen und prompt reagieren zu können.

Bei all den Facetten, die wie gerade beschrieben zu beachten sind, sollte ein Aspekt unbedingt im Auge behalten werden: Wir befinden uns im Wandel vom Massenmarketing hin zur personalisierten, besser individualisierten Ansprache der Kunden. Kunden wollten schon immer ernst genommen werden. Oft scheint das in Zeiten outgesourceter Call Center, von Warteschleifen und von Telefonautomaten vergessen worden zu sein. Die sozialen Medien in Kombination mit der rasanten Verbreitung der mobilen Endgeräte fordert und fördert jedoch die individuelle Ansprache. Unternehmen müssen bei der Gestaltung ihrer digitalen Präsenz genau darauf reagieren

Jacques Bughin und James Manyika von McKinsey haben gerade einen beeindruckenden Aufsatz unter dem Titel “Measuring the full impact of digital capital” geschrieben. Sie plädieren darin dafür, dass “Digitale Assets” nicht als Ausgaben, sondern als Kapital gesehen werden sollten und führen eine Vielzahl von Beispielen, wo und wie soziale Medien und mobile Endgeräte die heutige Geschäftswelt revolutionieren. Ihrem Schlussplädoyer kann ich mich nur anschliessen:

The need for growth and competitiveness will force companies to build strong digital capabilities. Viewing them as assets rather than additional areas of spending requires a new set of management and financial lenses. Embracing them is a major shift—but one worth making for companies striving to master a still-evolving landscape.

via Measuring the full impact of digital capital | McKinsey & Company.

Zeit ist nicht zu verlieren, denn Geschäftsmodelle wandeln sich heute rasant. Und Kunden sind schnell weg, wenn sie nicht die Betreuung erhalten, die sie heute erwarten.

Weitere Informationen zu IBM’s Vision von der Digital Experience sind hier auf Englisch zu finden. Und natürlich stehe ich auch jederzeit für Rückfragen und Gespräche zur Verfügung.