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[DE] Vom langsamen Sterben einer meiner Lieblingsmessen

12. Oktober 2014 Posted by Stefan Pfeiffer

Nicht nur die DNUG kämpft um neue Konzepte und Fortbestehen. Auch einer meiner ehemaligen Lieblingsmessen, die DMS Expo, vegetiert dahin. Statt einer Jubiläumsversanstaltung mit Torte hatte ich den Eindruck, dass man eher den Sarg durch die Halle hätte tragen können. Ich spare mir hier längere Ausführungen und verweise auf Uli Kampffmeyers Posting inklusive der sich anschließenden Diskussion, 1-2 meiner Tweets und Kommentare sowie “alte” Beiträge die ich dazu geschrieben habe:

Der Weckruf von Uli Kampffmeyer (Eigentlich müsste er schreiben, der erneute, immer wiederkehrende Weckruf)

Mein erster Tweet zum Thema: Spiel mir das Lied vom Tod – ODER Weckruf von Sorry, Was’n und tote Hose, Beerdigung statt Jubiläum

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Und mein Kommentar zur lebhaften Diskussion auf Facebook:

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Einige ältere Kommentare von mir:

Vorwort: Blogbeiträge, Tweets und Facebook-Kommentare zum Thema DMS Expo spiegeln meine persönliche Meinung wieder und nicht die meines Arbeitsgebers IBM.


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[DE] Das unaufhaltsame Nagetier namens Zwopunktnull

31. August 2013 Posted by StefanP.

Auf der diesjährigen DMSExpo – die gibt es überraschenderweise noch, also mehr oder weniger … – wird es am Dienstag, 24. September 2013, 14.30 Uhr eine Podiusmdiskussion zwischen Dr. Ulrich Kampffmeyer und Michael Dreusecke darüber geben, ob Web 2.0 tot ist oder im Kommen. Einige prägnante Zitate aus “vorbereitenden” Artikeln:

Michael Dreusecke:

… Die Befreiung des Lesers aus seiner Rolle als reiner Betrachter, hin zu aktiver Mitgestaltung und Teilhabe, hat gerade erst begonnen. Sie zu fördern und in weiteren Bereichen einzurichten, halte ich für eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben. Nur so lassen sich Prozesse wirklich transparent machen und der öffentliche Meinungsbildungsprozess unterstützen. Der Titel unserer Veranstaltung muss daher lauten: „Hello 2.0“.

Dr. Ulrich Kampffmeyer:

… Wir müssen uns hier von der Vision „2.0“ verabschieden, weil eine andere Zahlenkombination, „1984“, immer mehr in den Vordergrund rückt. Ernüchterung, aber keine Panik, ist angesagt. Das Rad lässt sich nicht zurückdrehen. Von den Möglichkeiten der modernen Kommunikation kann man sich nicht verabschieden. Wir sind längst die Junkies des Informationszeitalters. Wir können nicht zu den idealistischen Aufbruchtagen des Web 2.0 zurück. Vielfach werden die Auswirkungen des Web 2.0 jetzt erst deutlich und sie sind nicht immer positiv. Mit Web 2.0 haben sich auch neue Wirtschaftsmächte etabliert, die ebenso wie Staaten Information zur Beherrschung benutzen. Auch dies sind Gründe, sich von den idealistischen Vorstellungen des Web 2.0 zu verabschieden – Goodbye 2.0. …

via Die Zeit ist reif für dieses Thema: Hello2.0 oder Goodbye2.0 | DOK.magazin.

Uli bezeichnet das “Web 2.0″ auch als eine Phase der frühen Informationsgesellschaft. Hoffentlich Phase und nicht Phrase. Meine 2 Cents: Selbst oder gerade die NSA-/Prism-Vorfälle forcieren Verhaltensweisen des Web 2.0. Web 2.0 ist nicht blindes Vertrauen auf eine offene Informationsgesellschaft und sogenannte Gutkonzerne. Der Kern von Web 2.0 ist für mich Transparenz, ein guter Schuß Misstrauen und Nachfragen sowie offene, nicht zu stoppende Diskussion.

Snowden und andere Whistleblower – soll man sie trotz aller rechtlichen Bedenken die Robin Hoods des Web 2.0 nennen? – zeigen, einerseits den Missbrauch mit unseren Daten, andererseits aber, dass solche Dinge früher oder später aufliegen. Unaufthaltsam … Den Versuch, zu kontrollieren, gab es immer. Im mobilen, sozialen Internet-Zeitalter gilt es für Controlettis mehr Informationen denn je mit moderneren Technologien als jemals zuvor zu überwachen. Dass das getan wird, überrascht im Grunde genommen nicht. Auch gewisse Verhaltensmuster, wie das Zerstören von Festplatten beim Guardian, ist nicht so neu. Wir hatten auch schon mal eine Spiegel-Affaire.

Mein Fazit: Zwopunktnull-Verhaltensweisen liegen in den Genen unseres Zeitalters und sind nicht mehr zu stoppen. Sie nagen an den Grundfesten von Hierarchien, stellen diese in Frage. Die Ereignisse im Nahen Osten, der arabische Frühling mit allen Herausforderungen, die wir jetzt dort haben, sind auch zu guten Teilen durch ZwoNull-Verhaltensweisen initiiert worden. Das gilt nicht nur für die Politik sondern auch für Unternehmen, die ihre Management-Prinzipien ändern müssen, teilweise wollen.

Die Prism-/NSA-Enthüllungen haben etwas Gutes: Die Sensibilität und öffentliche Diskussion rund um das Thema Datenschutz ist rasant gestiegen. Endlich widmet man sich mal auf breiterer Front diesem “Neuland”. Und das ist gut so. Nicht gut ist die tumbe Verweigerungshaltung gerade vieler Deutscher gegenüber dem Netz. Web 2.0 heisst nicht Verweigerung. Web 2.0 heisst aktive, kontroverse, öffentliche Auseinandersetzung und hat auch was mit Demokratieverständnis und aktiv Gestalten wollen zu tun. Und ja, es ist noch ein ganz, ganz langer Weg mit vielen Widerständen, im Web 2.0 genauso wie im Enterprise 2.0 oder Social Business. Mir egal, wie wir die Kuh nennen. Wir kennen alle den Satz vom langen Bohren dicker Bretter … Also von wegen Goodbye …

P.S. Eine Randbemerkung: Auf der Project Consult HomePage wird Uli Kampffmeyer als Web 2.0 Evangelist bezeichnet. Man versteht ja, was gemeint ist, aber bitte hört endlich auf das Wort Evangelist zu benutzen. Es ist respekt- und gedankenlos im Umgang und der Kommunikation mit anderen Kulturen und Religionen. Dass, was man sagen will, kann man auch anders sagen.


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