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[DE] Marketing im ‘Sozialen Zeitalter’ – Meine Blogbeiträge als eBook

2. Juni 2014 Posted by Stefan Pfeiffer

marketing_sozialIch bekenne mich schuldig: Als Kind der E-Mail-Generation habe ich unzählige E-Mails und E-Mail Newsletter neben traditionellen Post­sendungen verschickt. Und natürlich organisierte ich zahlreiche Veran­staltungen, Seminare und größere Konferenzen. Dann kam plötzlich das Netz auf und diese sozialen Medien. Und beides hat bzw. erschüttert die Welt des Marketings in ihren Grundfesten. Nicht mal so sehr das Netz: Die ersten Webseiten von Unternehmen waren bunte Hochglanz­schau­fenster, halt nicht real, aber im Web. Und was heisst eigentlich “waren”? Natürlich, da gibt es Amazon und eCommerce, was sicherlich die Welt verändert hat: Online kaufen.

Mindestens genau so radikal, wenn nicht noch dramatischer, ist aber der Einfluss der sozialen Medien und das gilt sowohl für den Business-to-Consumer- (B2C) wie auch den Business-to-Business-Bereich (B2B). Ich spreche hier nicht einfach von Facebook oder Twitter. Die nutzen wir Marketiers oft noch so, als hätten sich Zeiten nicht geändert. Wir ver­schicken dieselben drögen Werbebotschaften – auf 140 Zeichen verkürzt -, statt zu realisieren, dass wir uns sukzessive von der Welt des Massen­marketings hin zu einer auf „Big Data“ basierenden, personalisierten Ansprache der und Interaktion mit den potentiellen Kunden in Echtzeit bewegen.

Bitte nicht falsch verstehen! Es gibt immer noch gute Gründe für das traditionelle “Outbound Marketing”, die Notwendigkeit von E-Mail News­lettern, für Webseiten, Direct Mail und klassische Werbung. Auch kann man nicht jede reale Veranstaltung, wo man seinen Kunden in die Augen blicken kann, durch Webcasts und Onlinekonferenzen ersetzen, wie es gerade die amerikanischen Kollegen zu glauben scheinen. Die beschriebenen Taktiken bleiben unverzichtbarer Bestandteil des Marketingmix von Paid, Owned, Earned und Social.

Aber mehr und mehr gewinnen Earned und Social an Bedeutung. Kunden vertrauen immer stärker Empfehlungen statt bunter Broschüren, Webseiten und Werbesendungen. Sie vertrauen Bekannten und Freunden aus der gleichen Branche, Meinungsführern im Netz, deren Erfahrungen und Aussagen. Oft haben sie – so verschiedene Studien – ihre Kaufentscheidung schon aufgrund dieser Empfehlungen getroffen, bevor sie überhaupt mit dem Verkäufer und dessen Unternehmen Kontakt aufnehmen.

Das bedeutet für uns Marketiers einerseits, dass wir unsere Marketingmass­nahmen viel enger integrieren und personalisieren müssen. Und es bedeutet, dass wir uns überlegen müssen, wie wir die Leute, die unsere Kunden beeinflussen, erreichen und mit den notwendigen Informationen versorgen können.

Wir im Marketing müssen unser Verhalten ändern, selbst mehr zu Verkäufern und Meinungsführern werden. Doch nicht nur wir. Auch der Verkäufer muss reagieren, sich in den sozialen Kanälen vernetzen und in den Communities aktiv sein, wo seine Kunden sind. Nicht umsonst habe cih zum Abschluss des Ende den älteren Beitrag über Der erfolgreiche Vertriebler ist ein Netzwerker ausgewählt.

Und wir im Marketing sollten endlich unsere Bewertungsmetrix ändern. Seit Jahren werden Marketiers vor allem daran gemessen, dass sie neue “Leads” und neue “Pipeline” generieren. Dies war immer fragwürdig und ist zumindest im B2B im ‘Sozialen Zeitalter’ so nicht mehr gültig. Wie erwähnt sind viele Kunden mit ihren Entscheidungen schon durch, bevor sie mit dem Verkäufer sprechen. Wo auf dieser “Buyer’s Journey” wurde denn nun der “Lead” generiert? Über die Empfehlung des Bekannten? Über das White Paper auf der eigenen Webseite? Ein Verkauf im B2B-Umfeld ist ein komplexer, oft langwieriger Prozess mit zahlreichen und vielfältigen “Touchpoints”, unterdessen mehr auf “Inbound Marketing” statt “Outbound Marketing” basierend. Doch noch immer bewerten und messen wir aufgrund alter Verhaltensmuster und Metrix. Aber genug gebrüllt, Löwe.

Dieses eBook ist eine Auswahl meiner deutschspachigen Blogeinträge rund um Marketing, das Nutzen sozialen Medien im Marketing und verwandter Themen. Hier zusammengefasst sind meine “originären”, längeren Beiträge, nicht die Vielzahl der kuratierten Inhalte, wo ich interessante Zitate, Grafiken und Information blogge. Es ist der Versuch, mir wichtige Artikel zu “bewahren”, die zu leicht auch in meinem eigenen Informationsstrom vergessen gehen. Man möge mir verzeihen, dass ich Partei und parteiisch bin. Verantwortlich für das Thema Social Business bei der IBM, kommen deren Produkte und Lösungen natürlich vor.

Ich hoffe, dass das Lesen der Beiträge Spass macht und freue mich über Kommentare und Meinungen.


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[DE] Bitte endlich kapieren: E-Mail und Social Media im Marketing sind grundlegend verschiedene Werkzeuge

20. Januar 2014 Posted by StefanP.

E-Mail hat mich diese Woche eingeholt. Eine Studie von ExactTarget sagt voraus, dass Marketiers in 2014 noch mehr E-Mails verschicken werden. Und McKinsey schreibt “E-Mail rocks” und fordert dazu auf beim Versenden von E-Mail zu bleiben. Social Media bringe bei weitem nicht die Konvertierungsraten wie es E-Mail tue. Die abgebildete Grafik ist diesbezüglich sogar erschreckend:

Why_marketers_should_keep_sending_you_e-mails___McKinsey___Company_-_Mozilla_Firefox__IBM_Edition

Au weia. Da predige ich nun schon seit geraumer Zeit die “Social Business”-Message und dann das. Aber mal einen Schritt zurück. Ich glaube, dass hier ein fundamentales Missverständnis vorliegt.  Social Media und E-Mail sind in vielerlei Beziehung grundlegend verschiedene Marketingwerkzeuge und mir scheint, dass dies von vielen Marketiers und auch sogenannten Experten noch nicht verstanden wurde.

Und nebenbei gesagt: Social Media ist auch nicht gleich Social Media. Es gibt fundamentale Unterscheide zwischen sozialen Netzwerken, Twitter, Communities und Blogs. Alle haben jedoch gemeinsam, dass sie keine bzw. nur mässig geeignete Werkzeuge für Outbound Marketing sind. Genau dort liegt aber die Stärke von E-Mail. E-Mail ist die direkteste Ansprache eines potentiellen Kunden, vergleichbar mit dem Telefonanruf des Call centers oder Vertrieblers. Mal ist es eine ‘Cold E-Mail’ (analog zum ‘Cold Call’), mal eine schon warme Kontaktaufnahme, da man den Kunden schon kennt und umgekehrt. Und wie McKinsey korrekt schreibt, liegt vieles im Argen und man kann E-Mails als Marketinginstrument noch deutlicher verbessern, in dem man wirklich personalisierte E-Mails verschickt, die wirklich auf die Bedürfnisse des Kunden eingehen, die Daten nutzen, die man über den Kunden hat und so gezielt Kunden anspricht. Zudem müsse man ständig lernen, erfolgreiche und nicht erfolgreiche E-Mail-Kampagnen laufend bewerten.

Doch was ist denn nun mit Social Media? Wenn ich mich selbst anschaue, kann ich McKinsey nur bestätigen. Ab und an bestelle ich mir eine Flasche Wein bei verschiedenen Online-Händlern. Noch nie habe ich dabei direkt aufgrund einer Ansprache auf Facebook oder Twitter bestellt. Jedoch habe ich durchaus auf die ein oder andere Ansprache per E-Mail reagiert (wobei auch hier 95 % der E-Mails wegen Langweiligkeit, Unpersönlichkeit und platter Werbebotschaften im Papierkorb landen). Jetzt kommt jedoch das Social-Media-aber … Ich habe viele Weine geordert, weil ich im sozialen Netz, vorwiegend in Blogs, eine Weinbewertung gelesen habe. Meist sind das Bewertungen von Personen, die ich als relativ unabhängig, kompetent und eloquent einstufe. Dadurch sind dann besagte Shops zu Erst- und Folgebestellungen gekommen.

Ohne mich hier als repräsentativ zu bezeichnen, ist genau das des Pudels Kern. Soziale Kanäle führen in den seltensten Fällen zu direkten Konvertierungen und Verkäufen. Die Empfehlungen durch Experten und inhaltlich ansprechend gemachte Blogs, das ‘Word of Mouth’ über gute Weine hat jedoch den kauf veranlasst. Die Bestellung wurde dann entweder ausgelöst, in dem ein Link in der Weinbesprechung direkt genutzt wurde oder indem eine Suche nach dem Wein abgesetzt wurde. Bei direkter Verlinkung kann das sicher auch vom Shopbesitzer nachvollzogen werden, bei der Suche natürlich nicht. Manche Blogger und Online-Weinseiten verwenden auch Rabattcodes, durch die dann nachvollzogen werden kann, woher eine Bestellung kommt. Einige der Online-Shops verweisen auch schon in ihren eigenen Newslettern die Reputation der Experten und verweisen auf solche Weinbesprechungen.

Was ziehen wir also heraus (außer, dass ich Wein mag)? E-Mail-Newsletter und E-Mails behalten ihren Wert zur Konvertierung von Kunden, sollten aber qualitativ besser werden, relevantere und persönlichere Inhalte bieten. Soziale Kanäle spielen in der direkten Kundenkonvertierung eine untergeordnete Rolle, beeinflussen aber quasi im Hintergrund durch dort veröffentlichte Besprechungen, durch Bewertungen und Communities den Kauf. Und genau so muss man soziale Kanäle verstehen und einsetzen. Dies ist auch der Grund, warum sie so wichtig sind und immer wichtiger werden. Dort wird die Meinung, das ‘Word of Mouth’ gemacht und das kann man heute im ‘sozialen Zeitalter’ weder in B2C noch in B2B vernachlässigen.

Um in Social Media erfolgreich zu sein, genügt es auch nicht, Unternehmenskanäle auf Twitter, Facebook oder Google+ zu betreiben und mit Marketingnachrichten zu füttern. Erfolgreich werden Unternehmen dann sein, wenn fachlich kompetente Experten visibel und ansprechbar sind, möglichst auf den Plattformen und in den Communities, in denen potentielle Kunden und Kunden aktiv sind. Daneben ist es extrem wichtig, dass sich Experten mit den ‘Influencern’, den Meinungsmachern in den jeweiligen Sachgebieten vernetzen und mit ihnen im regelmässigen Kontakt und fachlichen Austausch stehen. Dafür – für die Präsenz auf relevanten Plattformen und die Vernetzung mit ‘Influencern’ – müssen Unternehmen ihren Experten die entsprechende Zeit, Arbeitszeit einräumen. Das macht man nicht nur mal so nebenher und es ist ganz sicher keine Freizeitbeschäftigung, sondern Bestandteil des Jobs im ‘sozialen Zeitalter’.

Unabdingbar ist, dass das korrekte Verständnis von Social Media endlich in den Marketingabteilungen und dort insbesondere auf der Chefebene Einzug hält:

  • Social Media ersetzt E-Mail nicht, sondern ist komplementär.
  • Social Media ist unverzichtbar, um Meinung zu machen, ‘Word of Mouth’ zu dominieren und Empfehlungen zu ‘earnen’.
  • Der Erfolg von Social Media ist mit den herkömmlichen Erfolgskriterien (Konversion etc.) nicht zu messen. Quantitative Kriterien wie Anzahl der Follower und Fans sind maximal eine Hilfsmetrix.
  • Der eigentliche Erfolg von Social Media liegt nicht darin, über Unternehmenskanäle auf Twitter oder Facebook Marketingnachrichten und nach E-Mail SPAM nun auch Social SPAM zu verbreiten.
  • Unternehmen werden dann auf Social Media erfolgreich sein, wenn Mitarbeiter als Experten an den Stellen verfügbar und aktiv sind, wo Kunden und Interessenten sind.
  • E-Mail Newsletter müssen Kunden und Interessenten persönlicher ansprechen und relevantere Inhalte liefern.
  • Social Media, E-Mail, SEO, eigene Webseite sind alle Bestandteil des Marketingmix und müssen auch alle betrieben werden.

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