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29. Dezember 2011 10:12

29. Dezember 2011 Posted by Stefan Pfeiffer

Nach der Einführung und dem Erfolg des iPads haben wir den Touchscreen als neues Eingabemedium gefeiert. Wir streicheln den Bildschirm den Monitor, eine Revolution in der Bedienung und eine grosse Herausforderung an die Software-Entwickler, die ihre Anwendungen entsprechend anpassen müssen. War's das? Zu kurz gedacht. Die nächste (R)evolution wartet schon. Nach Tastatur, der Computermaus, nun Touch-Bedienung ist Sprachsteuerung der nächste Schritt und die hat mich schon 2011 begleitet.

Im Januar 2011 konnte ich Watson im Jeopardy-Wettbewerb auf der Lotusphere sehen, wie er auch dort die anderen Kandidaten schlug. Die Fragen wurden nicht eingetippt sondern normal erfragt. Und Watson antwortete auch mit leicht blechener Stimme. Im Dezember 2011 holte mich dann Sprachsteuerung wieder ein. Ich musste von meinem alten iPhone 3 umsteigen (Security-Einschränkungen mit meiner Dienst-E-Mail) und wählte ein iPhone 4S. Einer der Gründe für das 4S  war die Sprachsteuerung, die mir insbesondere im Auto Sinn zu machen scheint.

Nun habe ich Siri die vergangenen Wochen ausprobiert und bin doch etwas ernüchtert. Leider können viele Apps noch nicht per Sprache bedient werden und Siri scheitert doch auch manchmal an den SMS-Inhalten, die ich aufsprechen will. Ob es an meinem hessischen Slang oder aber an Fachbegriffen liegt, wird noch herauszufinden sein.

Trotzdem zeigen Siri und Watson meiner nach den Weg. Falk Hedemann erinnert auf t3n an eine der IBM Prognosen von 2008:

Vor drei Jahren prognostizierte IBM, dass wir innerhalb der nächsten fünf Jahre per Sprachsteuerung mit dem Web reden könnten und das Web uns sogar antworten würde.

via t3n.de

Künftig werden wir mehr und mehr unserer Anwendungen auch über Sprache steuern können. Sciene Fiction? R2D2? Raumschiff Enterprise? Ich glaube nicht. Alles nur eine Frage der Zeit. Apple zeigt mit Siri den Weg und Google wird mit Android-basierter Sprachsteuerung folgen. Und es wird nicht nur um Anwendungen für Konsumenten gehen. Sprachsteuerung wird auch vor Unternehmensanwendungen nicht Halt machen.

Wo werden wir Sprache nutzen? Eher nicht im Großraumbüro, wo es doch stören würde. Sicherlich im Auto, wo die Sprachsteuerung auf jeden Fall Sinn macht und ja auch viele Autohersteller an dem Thema arbeiten bzw. es schon in ersten Versionen anbieten. Doch ich denke, es wird daneben noch weitere Einsatzorte und Szenarien vom Home Office über das eigene Büro in der Firma bis zur Nutzung auf Reisen. Und vielleicht - oder besser bestimmt - wird der Zeitpunkt kommen, wo Sprachsteuerung so normal wie Tastatur und Maus sein wird.

Und es muss ja nicht den Weg gehen, den das Siri-Horror-Video "Die Rache der Killer-App" vorzeichnet: