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Hoffnungsschimmer oder Lobbyistin – Neue Staatsministerin für Digitalisierung: Was hat Dorothee Bär vor?

7. März 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Nach den Interviews im heute journal und in den Tagesthemen, dem Flugtaxi-Beispiel hat eine kontroverse Diskussion rund um die vermeintlichen Pläne der neuen Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär, begonnen. Auf dem CIOKurator habe ich einige knackige Aussagen zusammengefasst.

Sie hat bei mir persönlich keinen guten Start hingelegt, die neue Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär von der CSU, wie wir auch bei #9vor9 diskutiert haben. Im heute journal war sie aus meiner Sicht nur bissig und unprofessionell im Interview mit der sicherlich scharf nachfragenden Marietta Slomka, vor der die CSU-Granden sicherlich nach einigen Demontierungen…

via Neue Staatsministerin für Digitalisierung: Was hat Dorothee Bär vor? —  CIO Kurator 

Welche Rechte gibt mir als Kunde und Interessent die EU-Datenschutzgrundverordnung?

4. März 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Auf CIOKurator.com schreibe ich seit geraumer Zeit unter der Perspektive des CIO, der im Unternehmen die Voraussetzungen zur Einhaltung der neuen Regularien schaffen muss, regelmäßig über die EU-Datenschutzgrundverordnung, die am 25. Mai 2018 in Kraft tritt. Die Verordnung wird auch unter der Abkürzung EU-DSGVO oder im Englischen GDPR diskutiert. Quinton O’Reilly fasst in englischer Sprache aus meiner Sicht sehr gut zusammen, was die neuen gesetzlichen Vorschriften für uns als Konsumenten bedeuten.

In short, GDPR will give you these rights:

  • Companies require your explicit consent before signing you up for a service.
  • Terms and conditions must be written in plain, clear language that anyone can understand.
  • You can control what data of yours is used and stop companies from using it easily.
  • You can restrict, modify, or remove data from a service if requested.
  • You can request a copy of all the data a company has on you and they must provide it within 30 days in a format that can be transferred.
  • You can be sure that your data is being protected and used responsibly.

via Back in the GDPR: Your Digital Rights Are About to Get a Lot Stronger – Blinkist Magazine

Wir haben deutlich mehr Hoheit über unsere Daten – und mehr Möglichkeiten unsere Rechte einzufordern. Jedes Unternehmen muss uns innerhalb von 30 Tagen unsere Daten zur Verfügung stellen. Und wir können die Löschung fordern. Was mir besonders gefällt: Unternehmen sollen in klarer und verständlicher Sprache offen legen, was sie mit unseren Daten machen. Wer versteht schon die leider üblich gewordenen Nutzungsbedingungen? Bleibt abzuwarten, wie viele Konsumenten diese Rechte dann auch in Anspruch nehmen.

(Stefan Pfeiffer)

Der neue Hacker-Angriff: Weiteres Indiz für die Notwendigkeit eines potenten Digitalministeriums?

3. März 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Der Hackerangriff auf das deutsche Regierungsnetz geht durch alle Gazetten. Die Informationslage ist – so weit ich das übersehen kann – derzeit unvollständig und eine komplette, seriöse Einschätzung, was warum passiert ist, schwierig. Der Vorfall ist aber nur ein weiteres Beispiel dafür, dass das Thema Security in 2018 noch relevanter und wichtiger werden wird. Und…

via Der neue Hacker-Angriff: Weiteres Indiz für die Notwendigkeit eines potenten Digitalministeriums? —  CIO Kurator 

Beispielhaft: SAP-Mitarbeiter dürfen ihren Arbeitsort selbst wählen

2. März 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Hier können sich einige Unternehmen, bei denen Home Office noch nicht Standard ist oder wo es gegenläufige Trends gibt, eine dicke Scheibe abschneiden. In heutigen Zeiten sollte man dort arbeiten können, wo man will, solange die Ergebnisse stimmen. Und ja, wenn irgend möglich machen auch Treffen in persona vor Ort mit Kolleginnen und Kollegen Sinn, aus sozialen Gesichtspunkten wie auch unter Projektperspektiven. Jedoch ist es meiner Ansicht nach ein absoluter Trugschluss, dass agiles Arbeiten angesichts moderner Kollaborationstechnologien und mit dem Willen der Beteiligten auch dezentral möglich ist.

Der Softwarehersteller SAP lässt seine rund 22.000 Mitarbeiter in Deutschland künftig weitgehend frei entscheiden, von wo aus sie ihre Arbeit erledigen. Unternehmen und Betriebsrat haben eine entsprechende Vereinbarung ausgehandelt, wie Personalchef Cawa Younosi am Freitag sagte. Die Beschäftigten könnten ganz normal ins Büro kommen, sie könnten aber auch zu Hause, vom Café oder vom Schwimmbad aus arbeiten. Die Wünsche müssen allerdings jeweils mit den Vorgesetzten abgestimmt werden. „Der Mitarbeiter und die Führungskraft einigen sich formlos, das geht per Mail, per SMS oder per Kalendereintrag“, sagte Younosi.

via SAP-Mitarbeiter dürfen ihren Arbeitsort künftig selbst wählen

(Stefan Pfeiffer)

Privatleute, passt besser jetzt auf Eure Kronjuwelen auf [Kommentar]

26. Februar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Das, was ich auf CIOKurator vor allem auf Unternehmen und öffentliche Verwaltung beziehe, gilt voll umfänglich, vielleicht sogar noch mehr für Privatleute und unsere privaten Daten. Amazon, Google, Facebook und gerade auch Microsoft machen Geld daraus. Und das nicht zu knapp.

Also Hirn einschalten, wem man welche Daten wofür gibt – und auch mal über Open Source nachdenken!

Carsten Knop hat in der FAZ vom 24. und 25. Februar zwei aus meiner Sicht sehr notwendige und wichtige Beiträge geschrieben. In “Die Jagd auf unser Digitales Ich” (wohl noch nicht online) nimmt er auf den deutschen Unternehmer Peter Ganten Bezug, der sich für unter anderem als Vorsitzender der Open Source Business Alliance für den…

via Unternehmen, passt besser jetzt auf Eure Kronjuwelen auf [Kommentar] —  CIO Kurator 

Sprachassistenten: Das trojanische Pferd in der eigenen Wohnung

23. Februar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Paul Miller formuliert es sehr prägnant und man muss es sich immer wieder vor Augen führen:

It’s no secret that voice assistants are a Trojan horse. You “buy” a voice assistant like an Echo Dot or a Google Home, and you plug it in and give it your Wi-Fi password. But you don’t “own” it like you own a computer. The software is controlled entirely by Amazon or Google or some other company.

via Amazon owns my Echo; I’m just feeding it – The Verge

Und Alexa kann auf Fingerschnippen von Ihr-wisst-schon-wem ihr Verhalten ändern. Amazon kann komplett den Geschmack kontrollieren und wir lauschen und folgen bewusst – oder unbewusst. Das trojanische Pferd steht in unserer Wohnung und die neuen Meinungen kommen per Software-Update. Der Weg begann mit Apple, dem iPhone und App Store vor einigen Jahren. Wir haben Einfachheit und gute Bedienung gegen unsere Wahlfreiheit eingetauscht. Amazon geht auch diesen Weg:

Voice assistants are an opportunity for companies like Amazon, Google, and Apple to literally place a corporate representative inside your home.

via Amazon owns my Echo; I’m just feeding it – The Verge

Millers einzige Hoffnung ist eine ähnliche Entwicklung, wie wir sie mit Linux gesehen haben. Linux habe zwar nie den Personal Computer, den Desktop dominiert, aber es habe Microsoft und Apple zu mehr Offenheit gezwungen. macOS basiere auf Unix, Linux laufe innerhalb von Windows 10. Beide Unternehmen müssten mit Linux interagieren und sogar Software beisteuern, um relevant zu bleiben. Die derzeit einzig relevante Alternative im Markt für Sprachassistenten sei derzeit ein Open Source-Projekt namens Mycroft, nicht komplett, aber zumindest ein Beginn, so Miller.

Was mir im Artikel von Miller fehlt, ist der Bezug zu Datentransparenz und Datenschutz-Chartas und Bekenntnissen, wie sie IBM – zugegebenermaßen im geschäftlichen Umfeld – oder die neue Charta of Trust rund um Siemens, Airbus, Daimler, Allianz, IBM, NXP, Deutsche Telekom und SGS. Diese Initiativen und Zusicherungen sollten nicht vernachlässigt werden.

(Stefan Pfeiffer)

Spanische Studie: Facebook hält persönlich identifizierbare Daten von 40 Prozent der EU-Bürger

22. Februar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Das Thema EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) bzw. GDPR kommt massiv auch bei Facebook an, wie eine aktuelle Studie der Forscher der Universität Carlos III of Madrid herausgefunden hat. Demzufolge hat Facebook persönliche Daten von rund 40 Prozent der EU-Bevölkerung gespeichert. Man lasse sich diese Zahl einmal auf der Zunge zergehen …

The study reveals that Facebook labels over 73 percent of its EU users with interests linked to sensitive personal data, which corresponds to 40 percent of the overall EU population. This means that the data Facebook stores on around 205 million Europeans could possibly be used by third-parties to determine their identities — possibly endangering the users’ privacy and making them vulnerable to phising attacks.

via Research finds Facebook holds personally identifiable data on 40% of EU population [Updated]

Diese Praxis dürfte gegen die kommenden EU-Datenschutzgrundverordnung verstoßen, die eine Freigabe solch persönlicher Daten – u.a. zu politischer Orientierung, religiösem Glauben oder auch sexuellen Präferenzen – untersagt. Unter der  neuen GDPR benötigt Facebook die explizite Zustimmung der Personen, diese Daten zu verwenden. Einer der Gründe, dass Facebook die persönlichen Daten halte – so die Forscher José González Cabañas, Ángel Cuevas und Rubén Cuevas — sei die Verwertung zu Werbezwecken: “commercially exploiting sensitive personal data for advertising purposes.” Auch hier komme es zu Konflikten mit der Verordnung, die ab 23. Mai in Kraft tritt. Die Forscher fordern Facebook zu einer schnellen Reaktion auf. Die Originalstudie kann hier (PDF) heruntergeladen werden.

Fragen, wie die, die die spanischen Forscher bezüglich Facebook aufgeworfen haben, werden auch im Zusammenhang mit anderen Netzwerken und Suchmaschinen auftauchen. Auch gerade im Umfeld von eher geschäfts- und karriereorientierten Netzwerken wie LinkedIn wird es interessant sein, die entsprechenden Entwicklungen zu verfolgen, denn dort werden geschäftsrelevante Daten gesammelt und auch immer mehr Anzeigen geschaltet.

(Stefan Pfeiffer)

Unternehmensberater: Drum achte, wer sich ewig bindet …

15. Februar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich gebe zu., ich lästere gerne über Berater. Hinter mir im Bücherregal steht ein rund 20 Jahres altes Buch über die unheilvolle Zunft der Berater und ich pflege seitdem ein durchaus kritisches Verhältnis. Ich sehe eine Horde von Juniorberatern in Unternehmen einfallen, den Ist-Zustand erfassend, streng nach Methode und Vorschrift, Excel-Tabellen und vor allem Powerpoint-Foliensätze füllend mit meist zu erwartendem Ergebnis.

Alex Steffen setzt in seinem Beitrag auf LinkedIn noch einen drauf, in dem er die mögliche Rolle der Berater in der digitalen Transformation wie folgt beschreibt:

Herkömmliche Berater sind Risikominimierer, keine Disruptoren

Wenn Führungskräfte nicht mehr weiter wissen, rufen sie sich Berater ins Haus, die dann traditionell zwei Dinge tun: Kostensenkung und Risikominimierung. Dies kann natürlich sehr effektiv sein, um das Ergebnis zu verbessern. Aber was ist mit Innovationen, die die Langlebigkeit eines Unternehmens sichern?

Während Risikominimierung eine zentrale Verantwortung jedes Geschäftsführers ist, müssen wir akzeptieren, dass die digitale Wirtschaft eine neue Fähigkeit erfordert: Um in dieser volatilen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen VUCA-Welt relevant zu bleiben, müssen wir mutig sein. Wir müssen Neues wagen.

Source: Unternehmensberater sind keine digitalen Transformer | Alex T. Steffen | Pulse | LinkedIn

Ich würde die Zwischenüberschrift – auch wenn wir uns in Zeiten der EU-Datenschutzgrundveordnung befinden – anders wählen. Herkömmliche Berater sind Kostensenker und Stellenabbauer und -verlagerer …

Anway. Man und auch ich sollte – trotz der Notwendigkeit einer prägnanten Diskussion – nicht schwarz-weiß malen. Es gibt auch bei den Beratern solche und solche. Berater ist nicht gleich Berater. Jenseits des Hypes haben Methoden wie Design Thinking und Agile durchaus Potential, gerade auch in Projekten der digitalen Transformation. Trotzdem ist ein Blick mit dem berühmten gesunden Menschenverstand auf das, was die Berater jenseits der Schlagwort- und Modesau, die gerade mal durch das Dorf getrieben wird, tun und abliefern unbedingt ratenswert.

(Stefan Pfeiffer)

„Predictive Maintenance“ für den Menschen

14. Februar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Vor kurzem habe ich hier noch darüber geschrieben, wie ein Professor in der Mainzer Uniklinik sich darüber zu Recht beschwerte, dass er nicht einmal auf alle Patientendaten Zugriff hat, die in der Universitätsklinik selbst gespeichert werden (geschweige denn auf die gesamten elektronischen Patientendaten). Gunter Dueck greift dieses Thema unter dem Aspekt der Vorbeugung, neudeutsch „Predictive Maintenance“ für den Menschen, in seinem Beitrag auf.

„Vorbeugen ist besser als heilen“, das sagen sie alle. Alle. So oft und an so vielen Stellen, dass wir es kaum mehr hören mögen. …

… Ich stelle mir eigentlich lieber vor, ich hätte einen Chip im Körper, der alle diese Werte nicht alle Jahre erhebt, sondern sie mir über Bluetooth stets aktuell auf mein Smartphone überträgt.

Könnte ich da nicht besser vorbeugen? Hätte ein Arzt im Notfall nicht eine tolle Datenbasis für bessere und schnellere Diagnosen? Könnte Big Data nicht ziemlich oft Leben retten? Ich weiß, ich weiß, die Daten verrät man wieder ganz arglos irgendwelchen Apps, bei denen man schnell alle Einblicke in uns freigibt – ja, schnell akzeptiert gedrückt und verraten und verkauft. …

Sarkasmus beiseite: Per Big Data könnten wir uns besser um uns selbst kümmern, oder?

Diese Gedanken kamen mir neulich, als ich eine Mail eines Hausarztes erhielt, der mir von kerngesunden Menschen berichtete, die in seiner Praxis genau das von ihm verlangten, was ich hier gedanklich vorbereiten wollte: ihre Daten, mit denen sie als aufgeklärte Gesunde ihr Leben besser gestalten wollten. Die Big Data Leute reden doch alle bei Maschinen über „Predictive Maintenance“, warum denken wir das nicht für uns Menschen durch?

via DD311: Big Data Prävention oder „Human Predictive Maintenance“ (Februar 2018) – Omnisophie

Losgelöst von Technologien und IBM Watson: Die Daten über mich werden immer mehr, aber wer und wie werden sie überhaupt genutzt, gar zu meinem Wohl?

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Warum soll man also nicht die eigenen  „Big Data“ nutzen, um bessere gesundheitliche Vorsorge zu treffen. Klappt nicht immer, wie ich selbst erfahren musste, aber könnte in vielen Fällen helfen. Das sind Themen, die ich mir in einem Koalitionspapier wünschen würde. Vorsorge für die eigene Gesundheit, umfassende Informationen rund um meinen Gesundheitszustand für den/die Ärzte meines Vertrauens, natürlich unter Berücksichtigung des Datenschutzes. Endlich mal nach vorne gestalten, statt der Digitalisierung meilenweit hinterher zu laufen.

Eine Randbemerkung: Stattdessen werden Themen aufgewärmt, die eigentlich gegessen sein sollten. Wenn wir heute über Verkabelung und flächendeckenden „dicken“ Zugriff auf das Internet reden müssen, ja entsprechend handeln müssen, haben wir in den vergangenen Jahren vieles verpennt.

(Stefan Pfeiffer)

 

Das Smartphone auf Rädern

4. Februar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

„Isch habbbäää gar kein Audddddooooo“, so könnte ich eigentlich auch analog zum bekannten Werbespot sagen. Nein, ich habe das Privileg seit einigen Jahren einen Dienstwagen fahren zu dürfen. Seit rund einem halben Jahr ist es ein A4 Kombi, Pardon, Avant, mit dem ich sehr zufrieden bin, den Maoanzug des Managers, wie mein Freund Jörg mal gesagt (aber mehr zu Warum Audi als eher belangloser Anhang in meinem Genussblock ei-gude-wie.com).

Ja, bis … bis auf die Funktionalität meines iPhone im Wagen und die generelle Integration von Smartphones. Trotz schon besser gewordenen Komforts – Stichwort CarPlay – hakt es noch an allen Ecken und Enden. Da werde ich natürlich hellhörig, wenn Daimler-Chef Zetsche zur Präsentation der neuen A-Klasse vom Smartphone auf Rädern spricht.

Doch einen Schritt zurück: Seit Jahren ist es gerade deutschen Autobauern nicht gelungen, Smartphones intelligent in ihre Fahrzeuge zu integrieren. Sie wollten es wohl auch gar nicht, denn insbesondere an den Navigationssystemen hat man ja richtig fett Kohle verdient. Wer unterstützt dann schon ein Android-Gerät oder iPhone, wo leistungsfähige Navis mitgeliefert oder vergleichsweise für einen Apfel und ein Ei zu haben sind? Die Sprachassistenten vegetieren auch nebeneinander her. Man trifft – so wie jetzt im Audi – eher die entweder-oder Wahl, entweder die von Audi bereitgestellten Funktionen oder die des iPhone.

Ok, ich will fair sein. Auch Carplay von Apple ist keines Ruhmesblatt. Seit Jahren hat sich dessen Funktionalität eigentlich nicht verbessert. (Bei Android kann ich nicht mitreden). Neue Apps kommen nicht dazu. WhatsApp gibt es natürlich nicht auf Carplay. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Für mich sinnvoll erscheinende Funktionen wie E-Mails vorlesen? Fehlanzeige.

Nun verspricht also Mercedes, dass alles besser wird. Mercedes feiert mit der A-Klasse eine Premiere und stellt das neue Multimediasystem MBUX – „Mercedes-Benz User Experience“ – vor:

Statt Knöpfen, Reglern und unpräzisen Touchpads lässt sich das Auto über einen cleveren Sprachassistenten steuern. Mercedes hat die Steuerung selbst entwickelt. Apples Siri oder Amazons Alexa lassen sich zwar verknüpfen, aber darauf angewiesen sind die Stuttgarter nicht. Das Credo: Künstliche Intelligenz können auch die Schwaben, nicht nur die Vorreiter aus dem Silicon Valley.

via Daimler präsentiert seine Mercedes A-Klasse

Ich bin wirklich gespannt, wie die – neudeutsch – „User Experience sein wird. Gespannt als Autofahrer und gespannt, weil IBM Watson-Technologie mit in „Hey Mercedes“ steckt. Das, was man liest, klingt vielversprechend: „Mir ist kalt“  genügt, damit die Heizung wärmer geschaltet wird. „Ich habe Hunger“ führt zum nächsten Restaurant. Auf jeden Fall werde ich mir das mal anhören und anschauen.

Und ja, um es in die richtige Perspektive zu rücken: Angesichts von Dieselgate ist sicherlich die Frage, mit welchem Antrieb wir künftig fahren werden, wichtiger wie die Integration von Smartphone und künstlicher Intelligenz in die Fahrzeuge von heute und morgen. Trotzdem darf man aber darüber nachdenken dürfen.

Und in 4 Jahren sollten bei meiner Entscheidung andere Kriterien wichtig sein, beziehungsweise ich habe dann hoffentlich – jenseits der Frage ob Dienstwagen, privat oder überhaupt Wagen – die Wahl unter alternativen Antriebskonzepten. Smartphone auf Rädern hin oder her. Da spielt die eigentliche Musik.

(Ein Thema, das für alle drei Blogs, in denen ich gerade aktiv bin, interessant sein könnte und auch leicht modifziert auf ei-gude-wie.com und CIOKurator erscheint: Stefan Pfeiffer)

[Das Foto des neuen A-Klasse-Cockpits stammt aus der entsprechenden Pressemappe von Daimler. Herzlichen Dank, Sascha Pallenberg, für den Link. Alle Bildrechte liegen beim Daimler.]

Persönliche Gedanken zu mobilem Arbeiten, Home Office und „Agile“

1. Februar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Agile ist gerade allenthalben in, Design Thinking en vogue. Nicht falsch verstehen. Ich halte agiles Projektmanagement und entsprechendes Arbeiten für sinnvoll. Schon bevor diese Sau mit den schönen Erkerchen und Balkönchen von Scrum. Zettelchen und Co. durchs Dorf getrieben wurde. Projektmanagement musste und muss nach meinem Verständnis schon immer nach dem Prinzip klarer Termine, Vereinbarungen und Aufdecken von Lücken und Schwachstellen betrieben werden. Lange bevor wir es agile nannten. Und auch Design Thinking macht Spaß und bringt Ergebnisse. Ich erinnere mich gerne an die Workshops, in denen ich dazu assistieren konnte.

Leider wird aber aus meiner Sicht agile zur Ersatzreligion hochstilisiert, ohne den berüchtigten gesunden Menschenverstand einzuschalten. Mitarbeiter werden in Büros beordert, damit man vor Ort zusammen sitzt und dann besonders kreativ und produktiv sein kann. Komplett ausgeblendet wird jedoch oft, dass die entsprechenden Mitarbeiter und Talente nicht unbedingt in der Nähe des jeweiligen Büros sitzen. Egal, alle müssen ins Büro. Zur Not sollte man halt umziehen. Oder man nimmt halt die Mitarbeiter, die schon vor Ort sind, egal ob sie für das jeweilige Projekt und Thema geeignet sind. Dass es heute moderne Werkzeuge zur Zusammenarbeit gibt, mit denen man auch standortübergreifend arbeiten kann … Na ja, es geht halt nichts über Präsenz vor Ort. Und ist ja auch einerlei, dass in global agierenden Unternehmen die Teams verstreut über den Globus in verschiedenen Zeitzonen sitzen.

Vollkommen egal, dass viele Studien, die ich kenne, bei allen Herausforderungen, die man mit Home Office und mobilem Arbeiten auch haben kann, heute von der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit mobilen Arbeitens sprechen. Im Projekt „Die betriebliche Digitalisierung in der Arbeitswelt“  der Initiative D21 wurde es gerade aktuell nochmals herausgearbeitet:

Die Digitalisierung unserer Arbeitsumgebung bietet ein vorher nicht gekanntes Potenzial an mobiler und damit an selbstbestimmter Arbeit. Zudem fallen immense Umwelt- und Zeitkosten bei Verzicht auf tägliches Pendeln weg.

Telearbeit, HomeOffice und/oder mobiles Arbeiten werden aber nach wie vor selten genutzt. … Dies bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass – bezogen auf die Erwerbspersonenzahl in Deutschland insgesamt (44 Millionen) – mindestens 15 Millionen Erwerbstätige Zeit und Kosten sparen könnten, wenn ihnen die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten eingeräumt würde oder aber sie selbst diese Möglichkeit wahrnehmen würden.

via Zukunft der Arbeit | Neuer D21 Digital Index mit Fokus „Digitales Arbeiten“ und „Künstliche Intelligenz“: Potenziale mobilen Arbeitens liegen weiter brach – Zukunft der Arbeit

Um es nochmals aus meiner Sicht in die Perspektive zu rücken: Ich bin davon überzeugt, dass sich Teams, die zusammen arbeiten, nach Möglichkeit regelmäßig in persona treffen sollten. Nur zu oft wurde das durch Reisebeschränkungen in der Vergangenheit verhindert … Doch noch wichtiger als die Frage, ob ein Team zusammen vor Ort sitzt, ist in der heutigen digitalen Welt, dass die richtigen Talente konstruktiv und kreativ an den wichtigen Projekten arbeiten und so ein Unternehmen voran bringen. Ihnen sollte man die Arbeitsumgebung bereit stellen, die sie neudeutsch gesagt enabled. Dazu gehören moderne Werkzeuge zur Zusammenarbeit wie Videokonferenzen oder Collaboration-Werkzeuge ebenso wie gemeinsame Treffen. Das ist nämlich agile und Erfolg versprechend und generierend. Andere Vorgehensweisen sind meiner Ansicht nach von gestern und vielleicht auch nur Mäntelchen für ganz andere Motive.

(Persönlicher Kommentar und private Meinung von Stefan Pfeiffer)

 

Mach Dich naggisch oder von der Krux der falschen Zahlengläubigkeit (Anne M. Schüller)

29. Januar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich behandele das Thema immer wieder unter verschiedener Perspektive hier im Blog und werde nicht müde dabei, Marketiers raus aus ihren Excel-Tabellen hin zum Kunden zu prügeln. Gerade habe ich im Anschluss an den Beitrag zur Quartalstyrannei Gunter Dueck im Kommentar zum Thema Zahlengläubigkeit zitiert, da läuft mir dieser Beitrag von Anne M. Schüller quasi über den Weg. Und auch sie spricht mir aus der Seele beziehungsweise Tastatur.

Und auch hier wieder einmal vorweg: Natürlich muss ein Unternehmen seine Zahlen im Griff und vor allem im Blick haben. Dies darf aber nicht zu einer „Numbermania“ und „Controletti-Dominanz“ führen, wie es in vielen Firmen unterdessen der Fall ist, denn …

Zahlen- und Datenanalysen geben Unternehmen die Illusion der Kontrolle. Aus diesem Grund werden am laufenden Band Reports, Kennzahlen, Statistiken und Indikatoren erhoben. Das meiste davon wird niemals gelesen. Vieles ist Rechtfertigungs- und Selbstbeschäftigungsbürokratie – also eine Riesenverschwendung an Zeit, Geld und Ressourcen. …
Man sucht nicht nach maximalen Machbarkeiten, sondern nach Kniffen, um die vorgegebenen Zielzahlen zu schaffen. Denn man wird ja an der Planerfüllung gemessen. …
Natürlich sind Kennzahlen wichtig. Und Messbarkeit hilft, die Spreu vom Weizen zu trennen. Doch die Zahlenhörigkeit mancher Führungsgremien ist mehr als abstrus. Erschreckend oft wird ganz fanatisch das Falsche getan, Hauptsache, es kann gemessen werden. Hingegen wird von Technokraten und Kennziffernfreaks leicht übersehen, dass das eigentlich Wichtige nicht in Zahlenkolonnen passiert, sondern da, wo es menschelt: an den Interaktionspunkten zwischen Mitarbeitern und Kunden. …
Wer auf Zahlen fokussiert ist, denkt nur noch in Zahlenkategorien. Das Ende vom Lied: Datenmanie killt Empathie. Und nicht nur Marketingleute sind von der Zahlenseuche befallen, vor dem Kennziffernjoch ist niemand gefeit.

via Achtung, Ihre Daten sind sehr wahrscheinlich falsch!

Nun aber Schluss. Ich muss an meiner Excel-Tabelle arbeiten und auch die nächste Telco fängt gleich an.

P.S. Der erste Satz der Überschrift ist dem Foto gewidmet, das dem Beitrag zugeordnet ist. Ich konnte da nicht widerstehen und es hat ja auch was mit Controlling zu tun.

(Stefan Pfeiffer)

 

 

Künstliche Intelligenz und Datenschutz: Konstruktives Herangehen statt „German Angst“ gefragt

25. Januar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein durchweg empfehlenswerter Beitrag von Ole Wintermann zum Thema künstliche Intelligenz und zum gordischen Knoten deutsche Bedenkenträgermentalität und Chancen neuer Anwendungsgebiete:

KI ist Bestandteil sehr vieler alltäglicher Lebensbereiche des Menschen. Sie unterstützt diesen, hilft dort aus, wo sie mehr leisten kann als ein Mensch, kann kreativ sein. Der nächste Entwicklungsschritt hin zur Intuition und einem menschenähnlichen Bewusstsein wird eventuell die Anwendung der Quantentechnik für KI sein. So wird bereits in den nächsten Monaten die „Quantum Supremacy“ gegenüber den uns bekannten Computern eintreten. …

Die Diskussion um die Gesundheitskarte zeigt es exemplarisch. Während in Deutschland über Fragen des Datenschutzes diskutiert wird, werden anderswo mit Die Diskussion um die Gesundheitskarte zeigt es exemplarisch. Während in Deutschland über Fragen des Datenschutzes diskutiert wird, werden anderswo mit IBM Watson bereits Leben gerettet. Wird irgendwann der moralische Druck, die Entwicklung der KI einfach zu akzeptieren, nicht so groß werden, dass jahrelange politischen Debatten über neue Regulären zunehmend utopisch erscheinen? Was ist, wenn die durch eine Smart City induzierte Einsparung natürlicher Ressourcen den persönlichen Vorstellungen über Datenschutz gegenüber steht?

via Künstliche Intelligenz und die Angst vor ihr – Netzpiloten.de

Das von Ole zitierte Beispiel der Gesundheitskarte und des möglichen Einsatzes von künstlicher Intelligenz als Assistenzsystem für Ärzte zeigt exemplarisch die Problematik. Dieser Tage habe ich mit einem Mediziner in der Mainzer Unimedizin noch darüber gesprochen, dass er nicht einmal auf allen Patientendaten zugreifen darf, die in der Universitätsklinik gespeichert werden. Da waltet der Datenschutz. Und hier sind wir noch weit vom Einsatz von Systemen wie IBM Watson in der Medizin entfernt.

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Meine 2 Cents: In vielen Beiträgen hier und auf CIO Kurator mahne ich immer wieder die Bedeutung von Datenschutz an und dazu stehe ich. Doch scheint mir, dass wir beziehungsweise der klassische deutsche Datenschützer – ich weiß, ich schere über einen Kamm – sehr oft mit einem veralteten Begriff von Datenschutz an die Thematik gehen. Zuerst wird bei uns einmal der Zugriff untersagt. Wir brauchen ein anderes Verständnis, das die Chancen des Datenzugriffs und der Datenanalyse betrachtet, ja im Sinne des Einzelnen in den Vordergrund stellt, den Schutz dieser Daten und wo nötig die Anonymisierung – Beispiel Auswertung medizinischer Daten oder Krankenakten durch IBM Watson – aber genauso im Auge hat.

Das Beispiel Gesundheitskarte oder -akte ist für mich beispielhaft. Ich möchte, dass mein Arzt kompletten Zugriff auf meine Gesundheitsdaten hat, denn dann habe ich das Gefühl, die richtige Behandlung zu bekommen. Und gut, wenn ich als Patient dazu explizit mein Einverständnis geben muss, ist das auch in Ordnung, aber ich möchte zumindest dazu befragt werden.

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Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen ist nur ein Beispiel. Viele andere Einsatzgebiete müssen genauso betrachtet werden. In meinem (digital) naiven Verständnis sind diese Themen mit konstruktiver Einstellung zu Fortschritt und Technologie, Schutz der persönlichen Daten sowie gesundem Menschenverstand lösbar. Wenn man nur will …

(Stefan Pfeiffer)

 

Diskussion auf dem WEF: Die Tyrannei der Quartalsergebnisse versus nachhaltige Planung und Entwicklung

24. Januar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Tja, das Weltwirschaftsforum in Davos ist eine gute „Schönwetter-Plattform“, auf der man über die großen Probleme unserer Zeit spricht und sprechen kann. Ob die Debatte auf dem Forum wirklich so hochbrisant ist? Die Tyrannei der Quartalsergebnisse ist ein solches Thema, dem Unternehmen offensichtlich nicht entgehen.

Immer noch hohe Wellen schlägt die Äußerung des Vorstandsvorsitzenden der Fondsgesellschaft Blackrock, Larry Fink, der gerade die Vorstände der Unternehmen rund um den Globus in einer Brief ermahnt hat, nicht alleine an die Maximierung des Gewinns, sondern auch an ihre Rolle in der Gesellschaft zu denken. …

Indra Nooyi, die Vorstandsvorsitzende des amerikanischen Nahrungsmittelkonzerns Pepsi, dämpfte allerdings zu hohe Erwartungen an ein Umdenken. „90 Prozent der Investoren, mit denen wir in Amerika sprechen, interessieren sich vor allem für die kurzfristige Geschäftsentwicklung bis hin zur Entwicklung der Wochenumsätze“, erzählte Nooyi. „Viele Anleger akzeptieren nicht die Ausrichtung eines Unternehmens an langfristigen Zielen, wenn die Konkurrenten sich bemühen, ihre Quartalsergebnisse zu maximieren.“

via Diskussion auf dem WEF: „Dann werde ich gekreuzigt“ – „Deutschland beweist das Gegenteil“

Keine Frage: Unternehmen müssen gewinnbringend arbeiten, schwarze Zahlen schreiben und Investoren haben auch ein Recht auf Gewinne. Doch die kurzfristige Denke der Maximierung der Quartalsergebnisses ist ganz offensichtlich nicht auszutreiben. This is the most important quarter in the history of this company ist der Standardsatz, den man immer noch regelmässig hört. Langfristiger Umbau von Unternehmen wird nicht honoriert. Stattdessen fragen die Investoren nur nach dem Gewinn des nächsten Quartals. Wer nicht mitspielt, dessen Kurs wird abgestraft und dessen Management hat keine lange Haltwertdauer. Umbauen kann man eh nur, wenn gespart und rationalisiert wird, um die Dividende oben zu halten.

Schön, dass das Thema in Davos thematisiert wird. Leider wird sich nichts ändern, befürchte ich. Carlos Ghosn, der Vorstandsvorsitzende von Renault, bringt es in Davos auf den Punkt.

Je älter ein Unternehmen sei, umso wichtiger würden die Quartalsergebnisse, sagte er: „Ich kann mir langfristige Planungen nur so lange leisten, wie meine Quartalsergebnisse stimmen. Fallen sie schlecht aus, werde ich gekreuzigt.“

via Diskussion auf dem WEF: „Dann werde ich gekreuzigt“ – „Deutschland beweist das Gegenteil“

(Stefan Pfeiffer)

 

Die riesige Datenbank mit unseren Stimmen in der Cloud …

24. Januar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Nicht abhören ist die primäre Sicherheitsbedrohung durch Amazon Alexa/Echo oder Google Home. Das können heute schon Smartphones viel besser und einfacher. Nein, die riesige Datenbank unserer Stimmen, die Amazon und Google in der Cloud speichern ist das eigentliche Risiko, so berichtet der STERN:

Um eine Stimme zu identifizieren reichen wenige Sätze in guter Qualität – und hier kommen Google Home und Amazons Alexa ins Spiel. Die Lautsprecher haben gegenüber Smartphones zwei klare Vorteile: Sie werden nicht in lauten Außenumgebungen genutzt und ermöglichen deshalb klarere Aufnahmen. Vor allem aber speichern Google und Amazon jede der Aufnahmen in der Cloud. Die Geheimdienste müssen also die Konzerne nur per Durchsuchungsbeschluss auffordern, die Aufnahmen bestimmter Geräte herauszugeben und schon lassen sich die Stimmen mit anderen Aufzeichnungen abgleichen. Wie man seine eigenen Aufnahmen anhört und löscht erfahren Sie hier für Amazon und hier für Google.

Apples Siri eignet sich für solche Anfragen der Geheimdienste hingegen nicht: Der Konzern speichert die Aufnahmen zwar auch, sie werden aber nicht mit einzelnen Nutzerkonten verbunden, sind also nicht einer Person zuzuordnen.

via Alexa – der Traum der Geheimdienste | STERN.de