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[DE] “Wer meint, in Deutschland herrsche eine Meinungsdiktatur, der hat nicht nur die deutsche Vergangenheit verdrängt” – Reinhard Müller zur Meinungsfreiheit in der FAZ

24. Januar 2016 Posted by StefanP.

Ich habe in meiner Unizeit sehr intensiv am Thema “Entstehung der modernen Öffentlichkeit im 19. Jahrhundert” gearbeitet, habe lange Jahre als Journalist von der Lokalzeitung bis zur Neue Medien-Redaktion der FAZ gejobbt, während meines beruflichen Engagements in der IT-Branche immer geschrieben und vor nun geraumer Zeit meine Blogs mit beruflichen und privaten Themen gestartet.

Ich habe die Perspektive von der Entstehung moderner (gedruckter) Presse über die Manipulation und Gleichschaltung der Presse im 3. Reich, die Goebbel’sche Lügenpropaganda hin zur BILD-enden Medienlandschaft in der damaligen Bundesrepublik. Schon immer wurde das Ende unserer Kultur beschworen, beim Aufkommen des Radios ebenso wie im TV-Zeitalter. Oder um es mit Nina Hagen zu sagen: Ich glotz TV!

Nun sind wir im Zeitalter der sozialen Medien angekommen und erleben die sagenhaften Vorzüge wie auch die Gefahren. Dieser Kommentar von Reinhard Müller stellt viele Dinge richtig. Hier einige wichtige Kernaussagen, die wir gerade angesichts der Hasstiraden der Radikalen jeglicher Couleur und der unsäglichen Aussage von der “Lügenpresse” nicht vergessen sollten:

 Wer meint, in Deutschland herrsche eine Meinungsdiktatur, der hat nicht nur die deutsche Vergangenheit verdrängt – ein Blick in andere westliche Demokratien genügt, um zu erkennen, wie viel die Freiheit des Wortes hierzulande gilt. …

… eigentlich sind die Voraussetzungen für die Meinungsfreiheit auf der ganzen Welt bestens, und zwar wegen des weltweiten Netzes. Das Internet stellt einen enormen Freiheitsgewinn dar: Jeder kann an fast jede Information gelangen und diese weiterverbreiten. Und jeder kann seine Ansichten auch grundsätzlich ungestört in alle Welt senden. Daraus folgern manche schon, dass jeder sein eigener Journalist sein könne. Die Pressefreiheit wird damit zu einem Grundrecht für jedermann.

Alles ist möglich. Folge und Preis dieser Freiheit ist die Enthemmung im Netz. Es ist aber keine Verletzung der Meinungsfreiheit oder gar eine Zensur, wenn gegen Hetze und Aufrufe zur Gewalt im Internet vorgegangen wird. …

Meinungen sind geschützt, auch wenn sie als dumm und gefährlich eingeschätzt werden. …

Woher kommt es dann, dass viele Bürger gleichwohl meinen, sie dürften nicht sagen, was sie wollten? …  Einfach den Mund aufmachen. Selbstauferlegte Sprechverbote kann man nur selbst beheben. Jede Unterdrückung der Meinungsfreiheit ist bloßzustellen. Konformismus und Ängstlichkeit gerade bei Medienleuten und Wissenschaftlern sind Zeichen der Krise einer freien Gesellschaft.

Source: Kommentar von Reinhard Müller zur Meinungsfreiheit


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[DE] German Angst vor neuen Technologien › Kommentar zu Peter Glaser

14. April 2015 Posted by StefanP.

Schon das Radio läutete das Ende unserer Zivilisation ein. (Thx New Old Stock for the Picture)

Schon das Radio läutete das Ende unserer Zivilisation ein.
(Thx New Old Stock for the Picture)

So wahr. Statt konstruktiv mit neuen Technologien und gerade Medien umzugehen, werden sie gerade in Deutschland verteufelt. Das war so, als die Printmedien in die Breite gingen. Das war so bei Radio und das Fernsehen war eh das Ende jeglicher Kultur. Nun ist es halt das Netz, der Combjudddärrrr und gerade auch soziale Medien die verteufelt werden. Warum wird nur immer lamentiert, statt aktiv gestaltet? Neue Technologien bieten auch Chancen, nicht nur Risiken – scheinbar nur nicht in Deutschland, dem Land der Dichter und Denker. Denk ich an Deutschland in der Nacht …

FRÜHER HABEN Kunst und Magie die Menschen in Erstaunen versetzt, heute sind es Technik und Wissenschaft. Wie bei jeder neuen Technologie, so waren auch bei der Einführung des elektrischen Lichts Skepsis und Sorge verbreitet. 1882 hielt mit den ersten 65 Kunden der Edison Illuminating Company in New York die künstliche Beleuchtung Einzug in die USA. In Paris gingen die Damen damals nachts mit Schirmen durch die Strassen, da sie Angst vor dem stechenden Licht der Bogenlampen hatten. Hundert Jahre später begann sich wieder eine neue Technologie auszubreiten, wieder Schirme – Computerbildschirme diesmal.

Wie immer mit dabei: die Angst vor dem Ende bedeutender zivilisatorischer Errungenschaften durch ein neues Medium.

via Der Sieg der Ferne › Glaserei.


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[DE] “Seit jeher ist die Rede- und Pressefreiheit der wirkungsvollste Feind des Extremismus”

14. Januar 2015 Posted by StefanP.

Ein Plädoyer von Handelsblatt-Korrespondent Hans-Peter Siebenhaar, das ich nur unterschreiben und unterstützen möchte. Und wenn wir von Rede- und Pressefreiheit reden, sprechen wir auch und gerade vom Internet, mit allen Herausforderungen, die wir hier sehen:

Der Kampf gegen den religiös motivierten Terror als neues globales Krebsgeschwür kann nicht mit Drohnen und Bomben gewonnen werden. Die Auseinandersetzung wird mit Worten entschieden. Statt einen sinnlosen Kampf der Kulturen zu predigen und militärisch sowie juristisch aufzurüsten, müssen wir verstärkt die mediale und gesellschaftliche Auseinandersetzung suchen und zu einem wahrhaften Dialog der Kulturen zurück finden und. Das sind wir den Opfern aus dem Überfall auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ schuldig.

Seit jeher ist die Rede- und Pressefreiheit der wirkungsvollste Feind des Extremismus. Für diese Art der Verteidigung republikanischer Werte wie Freiheit und Gleichheit braucht es mehr Mut denn je.

Die schärfste Waffe im Kampf gegen militante und gefährliche Ideologien ist der Humor. Das wusste bereits Charlie Chaplin. Sein Anti-Hitler-Film „Der große Diktator“ entzauberte den „Führer“ und desmaskierte Nazi-Deutschland. Wie gefährlich Humor sein kann, wusste auch „Charlie Hebdo“.

Gerade die spitze Feder des Pariser Satireblattes traf die islamistischen Terrorkämpfer immer mitten ins Herz. Die millionenfach gerufene Erkenntnis „Je suis Charlie“ ist für uns alle daher eine Verpflichtung. Ohne Meinungs- und Pressefreiheit gibt es keine freie Gesellschaft. Deshalb ist der Kampf für das freie Wort so wichtig wie nie zuvor.

via Der Medien-Kommissar: Mehr Meinungs- und Pressefreiheit! – Kolumnen – Meinung – Handelsblatt.


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