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Eine Reise muss im Kopf beginnen

9. Oktober 2018 Posted by Stephan Kopp

Es war lange ruhig in meinem Blog, mit diesem Artikel möchte ich ihn wieder etwas aufleben lassen. Es soll eine Geschichte einer Reise werden. Keine Sorge, obwohl ich gerade frisch aus dem Urlaub zurück bin, wird das hier jetzt kein Reiseblog (den habe ich hier). Es geht um eine Reise, die primär in meinem Kopf stattgefunden hat und meiner Meinung nach eigentlich nie zu Ende sein wird. Es geht um meine berufliche Neuausrichtung, von einem eingefleischten, gelb blutenden Lotus Notes Entwickler, hin zu einem OpenSource verfechter und Fullstack Developer.

Nach meinem Studium, bzw. schon währenddessen habe ich mich in die Lotus Notes Welt eingearbeitet. In jahrelanger Arbeit habe ich viel Erfahrung und Wissen im Infrastruktur- und Entwicklungsumfeld angehäuft. Ich habe nie ernsthaft darüber nachgedacht, etwas anderes zu machen. Die Arbeit machte Spaß, die Kollegen waren toll und an das Produkt hatte man sich irgendwann gewöhnt. Negative Meinungen konnte ich lange Zeit gar nicht nachvollziehen und habe es meistens leichtfertig auf die Unwissenheit der Leute geschoben. Selbst als die Migrationen in Richtung Exchange immer weiter um sich gegriffen haben, war ich ein eiserner Verfechter der Plattform und bin nicht müde geworden um sie zu kämpfen.

Ich kann rückwirkend gar nicht so richtig einen Zeitpunkt ausmachen, als sich diese Einstellung bei mir geändert hat. Es war mehr ein fließender Prozess. Es gab auch einige Änderungen in meinem Arbeitsumfeld, durch zahlreiche Übernahmen und Umstrukturierungen habe ich mir immer öfter Gedanken über meine Zukunft gemacht. Doch eigentlich habe ich nie wissentlich die Entscheidung getroffen, ich will ab jetzt kein Lotus Notes mehr machen. Rein aus Interesse habe ich angefangen mich eher im privaten mit anderen Themen zu beschäftigen. Auch das ist lange Jahre so gut wie auf der Strecke geblieben, ich hatte schlichtweg kein Interesse an etwas anderem.

Meine erste Exkursion war die iOS Entwicklung. Da ich mit dem iPhone zu einem absoluten Apple Fan mutiert bin, war es für mich naheliegend mich damit mal etwas zu beschäftigen. Doch so ganz konnte ich meine Wurzeln nicht los lassen. Das erste was mir eingefallen ist, war eine iOS App um auf unseren Lotus Notes Teamkalender zuzugreifen. Nach einigen Büchern, dem bekannten Stanford Online Kurs App Enwicklung und vielen, vielen Stunden war die App fertig und im App Store. Alles in meiner Freizeit und ohne damit extra Geld zu verdienen, aber es hat enorm viel Spaß gemacht. Die Lehre, die ich für mich daraus gezogen habe, war nicht dass ich meine Zukunft jetzt als iOS Entwickler Suche. Sondern vielmehr, wieviel Spaß es mir gemacht hat, mich mit etwas Neuem zu beschäftigen ohne auf die Release Zyklen einer IBM angewiesen zu sein.

Nächster Stopp war dann die Java Entwicklung. So ganz neu war es aber nicht für mich. Im Lotus Notes Umfeld hatte ich schon etwas Berührung damit, aber nicht so wirklich viel. Ich war lange Zeit kein Freund von Java, kann aber gar nicht so richtig erklären warum. Vermutlich war es eine Mischung aus Unwissenheit und ein paar schlechten Erfahrungen. Der Funke hat bei mir gezündet als ich das erste mal die JAX in Mainz besucht habe. Zunächst wurde mir klar, dass ich überhaupt nichts weiß. Ich habe viele Sessions besucht und mir ohne Ende Notizen gemacht, was ich mir alles durchlesen muss um die Zusammenhänge zu verstehen, die hier im Raum anscheinend jeder schon kennt. Mit einer riesigen Bugwelle vor mir an Dingen die ich noch nicht weiß, aber auch einer ganzen Menge Ideen und Motivation, habe ich mich dann ans Werk gemacht. Spring Boot war eines dieser Stichworte, die ich in den Sessions des öfteren gehört und mir als erstes angesehen habe. Die Lernkurve war sehr hart zu nehmen, gefühlt hinter jeder Ecke sind neue Themen aufgetaucht, die ich noch nicht kannte: Maven? Was ist das? Git? Nie gehört. REST? Kenne ich nur rudimentär. Welche Entwicklungsumgebung soll ich nehmen? Wie zum Geier bekomme ich jetzt noch ein schickes UI? Und, und und…

Das Prinzip von Spring Boot hat mir gefallen. Ohne viel Verständnis und quasi ohne Grundstudium trotzdem recht schnell zu annehmbaren Ergebnissen. Der gleiche Grund hat mich zum Vaadin Framework gebracht. Erstmal bei Java zu bleiben und trotzdem ein Browser Frontend hin zu bekommen, ohne auch noch JavaScript und HTML mit auf die Agenda zu nehmen war hilfreich. Ich habe für die Themen viel Zeit, primär Freizeit geopfert. Von der Firma und meinem Chef wurde ich hier nicht sonderlich unterstütz, außer dass ich nach langen Diskussionen die Jax Konferenz besuchen durfte. Mein Geld habe ich weiterhin mit Lotus Notes verdient, wobei hier die Motivation immer weiter nachgelassen hat.

Dann bekam ich eines Tages eine Gelegenheit, die mir zwar viele schlaflose Nächte beschert hat, aber ich habe es nie bereut. Ein Kunde kam auf mich zu, mit dem ich schon seit vielen Jahren im Notes Umfeld sehr gut zusammengearbeitet habe. Für deren Migration von Notes nach Exchange hatte ich ihnen vor einiger Zeit ein recht umfangreiches Projekt Tool entwickelt, um die Migration zu planen und soweit möglich zu automatisieren. Jetzt stand bei ihnen die Migration von einer gehosteten Exchange Umgebung in die Microsoft Cloud an. Klingt erstmal nicht kompliziert, aber die Details sind dann doch immer recht tückisch, vor allem bei einer Größenordnung von 50.000 Usern und mehr. Die Frage war, ob ich solch ein Projekt Tool noch einmal entwickeln könnte. Dieses mal kam Notes natürlich nicht in Frage und ich habe die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, bin ins kalte Wasser gesprungen und habe gesagt dass ich das hin bekomme. Das war mein erstes Projekt außerhalb der IBM und Lotus Notes Blase, mit dem ich Geld für die Firma verdient habe. Es hat mich eine Menge Schweiß gekostet, aber am Ende habe ich eine gut funktionierende Spring Boot und Vaadin Applikation hin bekommen, die wir in einer AWS Umgebung gehostet haben. Dabei sind mir noch x weitere Themen über den Weg gelaufen: AWS, Build Pipelines, automatische Deployments, Message Queues, Active Directory und und und… Ich glaube ich habe in meinem Leben noch nie so viel gelernt wie in dieser Zeit, aber auch noch nie so wenig geschlafen. Als dieses Projekt beendet war, viel es mir sehr schwer mich wieder ernsthaft mit Lotus Notes zu beschäftigen. So einfach war es natürlich nicht, noch weitere Projekte in dieser Art zu generieren. Für mich war klar, dass meine Zukunft jetzt vielleicht nicht zwingend genau in diesem Bereich liegt, aber auf jeden Fall nicht mehr bei Lotus Notes.

Dieses Projekt liegt jetzt schon einige Zeit zurück. Ja, ich mache immer noch Lotus Notes Projekte, aber zu meinem Glück ist das mittlerweile nur noch ein ganz kleiner Teil meiner Arbeit. Eigentlich nur noch die Betreuung meines Migration Managers für Notes nach Exchange, den wir als Produkt verkaufen und ich (leider) immer noch betreuen muss. Bei Spring Boot bin ich hängen geblieben und habe auch einen weiteren Kollegen damit anstecken können, sodass ich das jetzt nicht mehr alles alleine machen muss. Für das UI Thema bin ich von Vaadin abgekehrt und habe mich mit Angular beschäftigt. Hauptsächlich aus dem Grund, da wir hier einige Synergie Effekte mit den Sharepoint Entwicklern haben, die ebenfalls damit arbeiten.

Aktuelles Thema, mit dem ich mich seit Anfang des Jahres beschäftige sind Microservices. Das habe ich auch wie üblich auf einer Konferenz aufgeschnappt und die Logik und Vorteile haben mich relativ schnell überzeugt. Als kleines Lernprojekt habe ich mit einem Kollegen Anfang des Jahres einen Teamkalender entwickelt (ja, wieder das Thema mit dem ich iOS begonnen hatte, aber mittlerweile sind wir auch nach Exchange migriert). Diesen haben wir als Microservice Applikation konzipiert, entwickelt und danach war ich von dem Konzept restlos begeistert. Das ist wohl auch bei unserem CTO gut rüber gekommen, als wir das auf einer internen Veranstaltung gezeigt haben. Prompt dürfen wir seitdem unseren Digitalhub in eine Microservice Applikation überführen und weiter entwickeln.

Ich muss sagen, ich habe damit einen Punkt meiner Reise erreicht, an dem mir die Arbeit wieder enorm viel Spaß macht. Die Reise ist damit aber bestimmt noch nicht beendet, ich bin gespannt welches Thema als nächstes um die Ecke kommt und meinen Funken wieder entzündet.

 

Nette Begrüßung am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub

5. Februar 2018 Posted by Stephan Kopp

Wenn man es mit den Urlaubsgrüßen und Sonnen Fotos ein wenig übertreibt, wird man so von seinen Kollegen am ersten Arbeitstag begrüßt 🙂

2018 kann losgehen

2. Februar 2018 Posted by Stephan Kopp

Ich weiß es ist schon Februar, aber ich hatte die letzten 3 Wochen Urlaub und starte sozusagen erst jetzt so richtig ins neue Jahr. Ich bin kein Freund von guten Vorsätzen, primär weil ich mich eh selten daran halte. Trotzdem hat natürlich jeder so seine Vorstellungen und Wünsche an ein neues Jahr und blickt auf das Vergangene zurück.

Beruflicher Wandel

Mein Berufsleben habe ich als Lotus Notes Entwickler gestartet, das ist mittlerweile schon ein paar Jährchen her. Vor einigen Jahren, als das Ende dieser Ära abzusehen war, habe ich angefangen mich auch mit anderen Dingen zu beschäftigen. Nach einigen Experimenten bin ich dann bei Java, dem Vaadin und Spring Boot Framework gelandet. Rückblickend kann ich sagen, dass ich letztes Jahr nun erstmals mehr Zeit mit diesen neuen Themen verbracht habe und weniger mit Lotus Notes. Das Thema Notes/Domino wird mich natürlich auch weiterhin begleiten, aber ich denke der Fokus wird sich weiter darauf konzentrieren, die Kunden bestmöglich bei der Ablösung zu beraten.

Mein persönlicher Wunsch für dieses Jahr ist es, diese Projekte, die sich komplett jenseits der altbekannten Lotus Notes Welt bewegen weiter auszubauen. Die neuen Themen, Technologien und Konzepte wie Microservices, APIs, etc. machen mir viel mehr Spaß. Das sind herausfordernde Projekte und man hat die Gelegenheit sich in neue Themen und Ideen einzuarbeiten.

IBM Notes/Domino 10

Der Verkauf der Produkt Sparte hat einige Leute in der Community in helle Aufregung versetzt und positive Erwartungen und Hoffnungen geweckt. Persönlich hat mich das alles allerdings nicht überzeugt. Es ist eine naheliegende Entscheidung von IBM, aber die Hoffnung, dass mit Notes 10 jetzt eine echte Weiterentwicklung auf uns zukommt kann ich nicht teilen. Meiner Meinung nach ist das allerhöchstens eine Produktpflege, um den Kunden ein wenig den Druck von den Schultern zu nehmen, Notes möglichst schnell abzulösen. Das kommt allerdings einige Jahre zu spät und die meisten haben das Thema „End of Lotus Notes“ schon fest auf der Agenda.

Soll jetzt nicht heißen, dass ich Kunden jede Investition in die Plattform versuche auszureden. Wer weiter darauf setzen will, hat jetzt einen validen Fahrplan für die nächsten Jahre und kann bestehende Applikationen mit gutem Gewissen weiterentwickeln. Ich persönlich setze meinen Fokus aber nicht mehr auf Lotus Notes, sondern will mich weiterentwickeln und mich um interessantere Themen kümmern.

Work Life Balance

Das ist ein sehr überstrapazierter Begriff, aber für mich hat das Thema einen hohen Stellenwert. Ich arbeite um zu leben, aber ich lebe nicht nur um zu arbeiten. Natürlich stecke ich viel Zeit und Mühe in meinen Job, aber kann meine Freizeit und Urlaub auch sehr genießen. Der Start in das Jahr 2018 mit einer ausgedehnten Asien Reise war hierfür ein guter Anfang und sicher nicht meine letzte Auszeit dieses Jahr.

Das neue Jahr kann also kommen und ich bin gespannt, was mich erwartet.

2018 kann losgehen

2. Februar 2018 Posted by Stephan Kopp

Ich weiß es ist schon Februar, aber ich hatte die letzten 3 Wochen Urlaub und starte sozusagen erst jetzt so richtig ins neue Jahr. Ich bin kein Freund von guten Vorsätzen, primär weil ich mich eh selten daran halte. Trotzdem hat natürlich jeder so seine Vorstellungen und Wünsche an ein neues Jahr und blickt auf das Vergangene zurück.

Beruflicher Wandel

Mein Berufsleben habe ich als Lotus Notes Entwickler gestartet, das ist mittlerweile schon ein paar Jährchen her. Vor einigen Jahren, als das Ende dieser Ära abzusehen war, habe ich angefangen mich auch mit anderen Dingen zu beschäftigen. Nach einigen Experimenten bin ich dann bei Java, dem Vaadin und Spring Boot Framework gelandet. Rückblickend kann ich sagen, dass ich letztes Jahr nun erstmals mehr Zeit mit diesen neuen Themen verbracht habe und weniger mit Lotus Notes. Das Thema Notes/Domino wird mich natürlich auch weiterhin begleiten, aber ich denke der Fokus wird sich weiter darauf konzentrieren, die Kunden bestmöglich bei der Ablösung zu beraten.

Mein persönlicher Wunsch für dieses Jahr ist es, diese Projekte, die sich komplett jenseits der altbekannten Lotus Notes Welt bewegen weiter auszubauen. Die neuen Themen, Technologien und Konzepte wie Microservices, APIs, etc. machen mir viel mehr Spaß. Das sind herausfordernde Projekte und man hat die Gelegenheit sich in neue Themen und Ideen einzuarbeiten.

IBM Notes/Domino 10

Der Verkauf der Produkt Sparte hat einige Leute in der Community in helle Aufregung versetzt und positive Erwartungen und Hoffnungen geweckt. Persönlich hat mich das alles allerdings nicht überzeugt. Es ist eine naheliegende Entscheidung von IBM, aber die Hoffnung, dass mit Notes 10 jetzt eine echte Weiterentwicklung auf uns zukommt kann ich nicht teilen. Meiner Meinung nach ist das allerhöchstens eine Produktpflege, um den Kunden ein wenig den Druck von den Schultern zu nehmen, Notes möglichst schnell abzulösen. Das kommt allerdings einige Jahre zu spät und die meisten haben das Thema „End of Lotus Notes“ schon fest auf der Agenda.

Soll jetzt nicht heißen, dass ich Kunden jede Investition in die Plattform versuche auszureden. Wer weiter darauf setzen will, hat jetzt einen validen Fahrplan für die nächsten Jahre und kann bestehende Applikationen mit gutem Gewissen weiterentwickeln. Ich persönlich setze meinen Fokus aber nicht mehr auf Lotus Notes, sondern will mich weiterentwickeln und mich um interessantere Themen kümmern.

Work Life Balance

Das ist ein sehr überstrapazierter Begriff, aber für mich hat das Thema einen hohen Stellenwert. Ich arbeite um zu leben, aber ich lebe nicht nur um zu arbeiten. Natürlich stecke ich viel Zeit und Mühe in meinen Job, aber kann meine Freizeit und Urlaub auch sehr genießen. Der Start in das Jahr 2018 mit einer ausgedehnten Asien Reise war hierfür ein guter Anfang und sicher nicht meine letzte Auszeit dieses Jahr.

Das neue Jahr kann also kommen und ich bin gespannt, was mich erwartet.

Vorträge auf dem EntwicklerCamp

10. Januar 2017 Posted by Stephan Kopp

Dieses Jahr bin ich mit zwei Vorträgen auf Rudis EntwicklerCamp vertreten.

Im ersten Vortrag, Vaadin, Spring Boot und REST – Ein Einstieg für Domino Entwickler möchte ich ein wenig die Möglichkeiten des Vaadin Frameworks für Notes Entwickler beleuchten.

Den zweiten Vortrag, Benutzer-, Gruppen-, Mail-In-Verwaltung automatisieren mit dem Domino User Manager halte ich zusammen mit meinem Kollegen Denny Sternberg. Hier geht es um die Vereinfachung der Administration von Domino Umgebungen mit Hilfe des OpenSource Projektes von Andreas Artner, aber auch darüber hinaus.

Weitere Details gibt es hier: http://www.entwicklercamp.de


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IBM Connect 2016 – Meine Meinung als daheim gebliebener

3. Februar 2016 Posted by Stephan Kopp

Ich bin dieses Jahr nicht auf der Connect formerly known as Lotusphere, kann mir also meine Meinung leider nur aus zweiter Hand bilden. Alles was man so über Twitter und diverse Blogs erfährt klingt wie jedes Jahr ganz toll, innovativ und zukunftsweisend und alle sind wiedermal total begeistert. “The new way to work” eben, E-Mail neu erfunden und viel besser sowieso weil jetzt alles Social ist, miteinander verbunden wird und Watson einem hilft eine Einladung zu verschicken, weil mir das sonst Stunden wenn nicht sogar Tage meiner Lebenszeit rauben würde.

Aber ganz ehrlich, welcher Kunde möchte denn seinen Mitarbeitern eine komplett neue Arbeitsweise beibringen (müssen) nur um ein paar E-Mails zu verschicken? Alle Systeme ineinander zu verzahnen und zu verbinden klingt ja vielleicht nach einer guten Idee, aber meiner Meinung nach verliert man dadurch auch einen Großteil der Flexibilität. Man muss die gesamte Plattform verwenden um überhaupt einen Vorteil davon zu haben. Dazu gehört dann auch diese Plattform für Dinge zu benutzen, die in anderen Systemen eigentlich besser aufgehoben wären. Sobald man z.B. für die ToDo Verwaltung in einzelnen Teams andere Systeme verwenden will oder muss ist der ganze Vorteil schon wieder hinfällig.

Anfang letzen Jahres habe ich IBM Verse eine Zeit lang produktiv benutzt und fand es sehr gut. Ein gelungener, auf das wesentliche reduzierte, web basierter Mail Client eben. Einige nette Features und eine gelungene Suchfunktion, aber wirklich der versprochenen “New way to work”? Wohl kaum… Seit einigen Monaten arbeite ich nun mit der standard Apple Mail.app auf meinem Mac und habe mich auch damit arrangiert. Ich kann meiner eigentlichen Arbeit nachgehen und organisiere mich ausserhalb des Mail Clients mit ToDo Listen und Projektmanagement Tools, etc. Was ich übrigens auch mit Verse getan habe, denn ab einer gewissen Komplexität geht es eben über einfache Wiedervorlagen oder “auf diese Mail muss ich noch antworten” hinaus.

Ich benutze für einzelne Aufgaben auch einzelne Tools und suche mir dafür jeweils das für mich beste aus (sofern ich die Wahl habe). Ich muss meine ToDo’s nicht in Connections verwalten und mich ständig damit rumärgern mich selbst zwingen zu müssen meine Arbeitsweise zu verändern nur um hin und wieder mit meinen Kollegen zusammenarbeiten zu können (die sich dann ebenfalls umstellen müssten). Das können andere Tools speziell für dieses Thema sehr viel besser lösen und jeder einzelne oder jedes Team sucht sich dafür die jeweils beste Lösung. Diese einzelnen Systeme kann ich dann natürlich auch sehr viel einfacher ersetzen sobald ich ein besseres oder günstigeres gefunden habe, aber das ist natürlich nie im Sinne der Hersteller.

Ein gutes Beispiel ist das Mail System. Momentan wechseln immer mehr Kunden in Richtung Microsoft, sei es nun Exchange oder Office 365. Wenn die Trennung von Mail und Applikationen durch so eine Migration weg von Notes/Domino einmal vollzogen ist, sind zukünftige Wechsel auf günstigere Plattformen sehr viel einfacher und man macht sich auch nicht so abhängig von einem Hersteller. Mail ist nur ein Tool unter vielen das für die tägliche Arbeit in Unternehmen genutzt wird und entsprechend einfach ist es meistens auch dieses eine Tool zu ersetzen.

Die Strategie von IBM und anderen Herstellern ist klar, je mehr Abhängigkeiten ich schaffe, desto schwerer wird es den Kunden gemacht einzelne Bestandteile zu ersetzen. Diese Strategie hat ja auch lange Jahre für Lotus Notes gut funktioniert. Indem man Applikationen und Mail sehr eng verzahnt hat, macht man den Kunden den Umstieg schwerer, aber endlos funktioniert so etwas eben nicht.

Ich finde die Demos toll in denen die schöne neue Arbeitsweise bei IBM gezeigt wird, wie alle Systeme miteinander verbunden sind und wie einfach einem das die tägliche Arbeit machen kann. Aber welche Unternehmen steigen schon in dieser massiven Form auf das IBM Portfolio und diese Strategie ein? Ebenso sollte man sich fragen, ob der Nutzen einer solchen ganzheitlichen Strategie und Abhängigkeit wirklich so groß für das eigene Unternehmen ist um diesen enormen Zeit- und Kostenaufwand zu rechtfertigen?

Immerhin muss die Infrastruktur für all die Systeme geschaffen werden sofern man nicht in die Cloud möchte. Zusätzlich muss eine Menge internes Marketing getrieben werden um die richtigen Führungskräfte vom Nutzen zu überzeugen und letztendlich muss jedem einzelnen Mitarbeiter beigebracht werden, wie die Systeme zu benutzen sind damit sich dann auch ein gewisser Vorteil einstellt.

Wie schwer so etwas sein kann, weiß jeder der einem langjährigen Notes User versucht hat zu erklären, dass die Performance Probleme seines Notes Clients daran liegen, dass er alle Mails der letzten 15 Jahre unbedingt und zwingend in seiner Inbox vorhalten muss. Da zählt auch das Argument, er könne seine täglich Arbeit viel schneller erledigen, wenn er einfach den alten Kram in ein Archiv oder zumindest raus aus der Inbox verschiebt kein Stück! Denn das würde bedeuten er oder sie müsste sich eine neue Arbeitsweise angewöhnen und wie schwer so etwas fällt, hat wohl jeder schon am eigenen Leib erfahren.

Wenn ich ehrlich bin, ist mir dieser Beitrag doch etwas kritischer geraten als ich das eigentlich beabsichtigt hatte. Das ist aber meine ehrlich Meinung und nachdem ich eigentlich wiedermal nur Lobeshymnen gelesen habe, wie toll die IBM Strategie und die ganzen Produkte jetzt sind oder bald werden, hielt ich es für nötig auch mal ein kleines Gegengewicht zu bilden :-)

Diesen Beitrag aber bitte nicht falsch verstehen, ich bin ein eingefleischter Notes Entwickler und stehe immer noch voll hinter der Plattform und bin auch überzeugt dass diese in Zukunft noch lange ihre Vorteile, zumindest als Applikationsplattform ausspielen könnte wenn IBM das richtig anstellen würde. Aber ich als Entwickler überlege auch bei jeder Anfrage, ob Notes das richtige System ist oder ob eine andere Plattform nicht sinnvoller wäre. Es gibt nichts schlimmeres als Systeme und Plattformen für etwas verwenden zu müssen, wofür sie eigentlich nicht geeignet sind.


Filed under: General, IBM Notes/Domino, IBM Verse

Bye, bye Lotus Notes

20. Oktober 2015 Posted by Stephan Kopp

Yes, it’s true. I’m not longer a Lotus Notes mail user.

I’m still using the Notes client for development, but a few days ago I’ve been migrated to this other mail system. To be honest, I’ve not used my Notes Client for Mail & Calendar since I’ve got migrated to the cloud and IBM Verse. I loved to use IBM Verse, it is much better than the old Notes client! Unfortunately, now I can’t use IBM Verse any longer. I will honestly miss it… But the good news is that I can now use the native mail & calendar client on my Mac so I don’t have to use this “other” mail client.

My 9 GB Notes mailfile has been converted into a 20 GB local file storage on my Mac. I don’t know how much it is on the server side, but I think not as much as that… The nice thing is that the Mac search engine is nearly as good as the IBM Verse search. That was the biggest advantage of IBM Verse (for me) compared to the Notes client.

At the moment, I’m still spending most of my daily work time developing for Notes, but maybe in the future this will also change, we will see…


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Connecting the worlds: Notes, Domino, Sharepoint, Exchange, Connections Cloud, Office 365 all in one screenshot

14. Juli 2015 Posted by Stephan Kopp

Despite all discussions about competition, best strategy and best products, the best SOLUTION is in my opinion using whatever is the best choice for the current problem and connect all of those choices together…

This screenshot shows a team calendar built on IBM Domino, collecting calendars of Domino on-premise, Cloud and Exchange users. All integrated into Sharepoint in Office 365. Users can access it without login, because of kerberos/SPNEGO authentication.

Screenshot_14_07_15_09_00


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Problem during SPNEGO/Kerberos configuration for Domino

18. Juni 2014 Posted by Stephan Kopp

I love this feature and encourage all of my customers to implement SPNEGO/Kerberos authentication for iNotes and other Domino HTTP Services.

At one customer, I got the following error message on the Domino console (after enabling some debug parameters):

Accepting the security context (AcceptSecurityContext) requires continuation

I didn’t find anything Domino related, only some API documentations.

The problem was related to the fact, that Kerberos authentication doesn’t really work with DNS alias names (at least in this environment).

In our environment, we used the Domino URL to configure the SPN as described in the documentation.

setspn -a HTTP/domino1.acme.com SERVICEACCOUNT

But the Domino servername was only a DNS alias, not the real machine name. So we just had to register another spn with the “real” windows machine name and now it worked.

setspn -a HTTP/real-windows-name.acme.com SERVICEACCOUNT

You can still use the Domino URL to access the server, no need to use the machine name!

Now it is working and all users can just open a browser url to access their nice iNotes 9 webmail interface. This sounds like a “nice to have” feature, but if users are not longer forced to enter a login (they maybe do not know because http password is not synchronized or for other reasons), it is a tremendous increase of user satisfaction.


Filed under: General, IBM Notes/Domino

IBM Connect 2014, meine ersten Eindrücke

27. Januar 2014 Posted by Stephan Kopp

In der Opening Session gab es einen ersten Ausblick auf die nächsten Versionen.

IBM Mail Next

Nein, nicht “Notes Next” aber auch nicht “Connections Mail Next”, das gefällt mir persönlich sehr gut…
Domino wird weiterhin die strategische Plattform bleiben für Mail und auch für Applikationen.
Darauf wurde explizit hingewiesen, also keine Befürchtungen, dass Domino verschwinden wird.

Von einem Notes Client war aber keine Rede, was meiner Meinung nach auch höchste Zeit ist.
Es wird ENDLICH einen reinen Mail Client geben, die Preview sah schonmal wirklich sehr gut aus.
Der Mail Client ist rein Browser basiert.
Update:
Es wird weiterhin auch einen Notes Client geben, aber nur als eine unter vielen Client Optionen (unter anderem wird z.B. auch der direkte Zugriff mit Outlook möglich sein).

Natürlich ist das komplette IBM Collaboration Portfolio integriert, also Connections, Sametime, etc.
Auch Analytics Komponenten sollen bei der täglichen Arbeit helfen und die Mail Flut organisieren und priorisieren.
Eine offline Funktionalität für Mail und Archive wird es auch geben.
Sieht alles sehr gut aus, was davon dann später im fertigen Produkt landet bleibt abzuwarten.
In der Cloud soll die neue Version wohl schon in Q2 verfügbar sein.

20140127-105534.jpg

20140127-105552.jpg

IBM Connections Next

Neben vielen Verbesserungen wird es eine Möglichkeit geben, sehr einfach auch mit externen Usern in einer Connections Umgebung zusammen zu arbeiten. Das wird höchste Zeit und ein sehr wichtiges Feature, ich kann externe User einfach per eMail einladen.

Cloud, Cloud und nochmal Cloud

Im Vergleich zum letzten Jahr wurde nocheinmal eine große Schippe auf das Cloud Marketing drauf gelegt…
Die volle Integration aller Produkte wie Notes, Sametime, Connections, usw. ist zwar möglich, macht Sinn und sieht gut aus, ist in der eigenen Umgebung aber meist mit viel Arbeit verbunden. Deswegen wird eine Cloud Lösung für viele Kunden sehr viel interessanter werden um die Integrationsmöglichkeiten voll ausschöpfen zu können ohne einen riesen Aufwand zu betreiben.

Weitere Infos folgen im Laufe der Woche…


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General Motors wechselt zu Google Apps

7. November 2011 Posted by Claus Böhmer

 

General Motors könnte demnächst mehr als 100.000 Mitarbeiter mit Googles Cloud-Programmpaket "Google Apps" ausstatten.

Einen entsprechenden Rahmenvertrag hat Google einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge unterschrieben. Der Internet-Konzern müsse allerdings noch bestimmte Auflagen erfüllen, bevor GM eine endgültige Entscheidung für den Einsatz der Software treffe, schreibt das Blatt unter Berufung auf Insider.

Eine GM-Sprecherin wollte den Vertragsabschluss mit Google nicht offiziell kommentieren, sondern erklärte dazu lediglich, das Unternehmen habe "keine Entscheidung für den Einsatz von Google gefällt. Wir sind ständig auf der Suche nach Leading-Edge-Technologien, und unsere IT-Abteilung ist offen für unterschiedliche Entwickler".

Sollte der Deal tatsächlich zustande kommen, würde er für Google einen Meilenstein bedeuten in seinem Kampf gegen die Dominanz von Microsoft bei Bürosoftware. Es wäre der größte Einzelabschluss seit Beginn der Vermarktung von Google Apps im Jahr 2007. Bislang haben sich vor allem kleine und mittlere Kunden für die Google-Lösung entschieden. Es gibt aber auch ein paar Dutzend Großkunden, der größte ist der niederländische Handelskonzern Ahold mit 55.000 Apps-Seats.

Google Apps for Business umfasst unter anderem den Email-Dienst Gmail (in Deutschland Google Mail), Google Docs (in Deutschland "Text und Tabellen") mit Anwendungen für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationen und neuerdings auch das soziale Netzwerk Google+, das auch einfache Videokonferenzen ("Hangouts") ermöglicht.

Quelle: wedowebsphere