Posts Tagged: ‘Gesichtserkennung’

Vom rechten Rand des weißen Amerika abrücken – Susanne Nolte (iX) zur Abkehr der IBM von Gesichtserkennung

14. Juli 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein Kommentar von Susanne Nolte darüber, dass mein Arbeitgeber IBM seine Gesichtserkennungs-Ambitionen auf Eis legt und sich nicht weiter am Racial Profiling be­teiligen möchte.

Doch nun scheint zumindest für IBM-CEO Krishna die Zeit der Neutralität vorbei zu sein. Während der US-Präsident nach Law and Order schreit, wendet sich Krishna in seinem Brief an die Demokraten, unterstützt ihren Gesetzentwurf zur Polizeireform samt einer bundesweiten Datenbank über Polizeivergehen, fordert mehr Transparenz und Zurechenbarkeit der Polizeiarbeit und eine bessere Analyse tödlicher Einsätze sowie die Aufhebung der allge­meinen Immunitätsdoktrin für Strafverfolger. Auch andere rücken vom rechten Rand des weißen Amerika ab. Bleibt zu hoffen, dass dies ein gutes Zeichen ist – vor allem für Amerika.

Abgewogen | iX | Heise Magazine

Ein wichtiges und richtiges Zeichen.

Bild von UnratedStudio auf Pixabay

Omnichannel: Die Grenzen zwischen Online und Offline verschwimmen – Doch bitte an den Mehrwert denken

25. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Auch wenn die Euroshop vorbei ist und ich meine IBM Livestudio Interviews geführt habe, lässt mich das Thema Integration von Offline und Online nicht so wirklich los. Prompt landet nämlich ein Newsletter von McKinsey in meinem Posteingang, der auf den unten verlinkten Beitrag verweist: Das Ende der Grenzen beim Einkaufen: Personalisierung über alle Kanäle hinweg.

Ich denke, es gerade für das Bestehen des Einzelhandels wichtig, sich mit den Online-Aktivitäten zu verzahnen. Nur so werden viele Geschäfte auch langfristig bestehen können. Ein aus meiner Sicht sensibles Thema ist auch hier wieder die Nutzung von Daten. Ohne eingewilligt zu haben, sollte man nicht „angegraben“ werden. Das kann durchaus durch ortsbezogener Werbung (Location Based Advertising) geschehen. Eine Promotion poppt auf meinem Smartphone auf, wenn ich an einem Laden vorbei gehe. Nur „schade“, dass man das jetzt mit Apples iOS 13 unterbinde kann. Wenn im Artikel gar über Gesichtserkennung beim Eintritt in den Laden philosophiert wird, schaudert es mich noch mehr.

Doch die Mackies kriegen gerade noch die Kurve, indem sie fordern, dass man mit offenen Karten spielen solle. Seine Daten wird ein Kunde dann geben, wenn er etwas davon hat.

Prompting a customer to self-identify should be done as openly as possible, such as by asking for an email address or phone number, with a tangible benefit to the customer in return, such as a personalized offer, free services such as Wi-Fi or phone charging, or a promotion. The point of sale also provides a natural opportunity to encourage customers to identify themselves in return for incentives such as tying purchases to a loyalty account or getting an e-receipt.

The end of shopping’s boundaries: Omnichannel personalization | McKinsey

Aber wie geschrieben: Spielt offen! Und bombardiert die Kunden nicht auch im Laden mit zu vielen aufpoppenden Nachrichten. Das nervt schon online umgemein. Die Integration macht dann Sinn, wenn es einen integrierten Verkaufsprozess gibt („online informieren und dann ein Produkt vor Ort abholen“) oder wenn wirklich Mehrwert geschaffen wird, beispielsweise sinnvolle Produktinformation zur Verfügung gestellt wird oder man zum gewünschten Produkt geführt wird.

Diese Grafik von McKinsey visualiert, wie verschiedene Kanäle miteinander spielen können:

Alle Rechte an der Grafik liegen bei McKinsey

Hinter der Omnichannel-Personalisierung soll – so die Mackies – eine KI-basierte Entscheidungs-Engine stehen, die sukzessive aufgrund der gewonnenen Daten besser wird. Besonders wichtig aber der Hinweis, dass das Personal vor Ort geschult sein muss, damit der Omnichannel-Verkauf erfolgreich ist.

Und nochmals als Reminder: Auch bei der Omnichannel-Personalisierung Maß halten und Mehrwert liefern.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

#9vor9: Clearview, Gesichtserkennung und Datenschutz, trotz Hasskommentaren eine Spendenaufruf für Australien (und mehr)

21. Januar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Heute wieder #9vor9 mit den Digitalthemen der Woche und Gunnar Sohn sowie Lars Basche. Die DLD Konferenz vom Wochenende sind wir übergangen und das World Economic Forum kommt erst noch. Also haben wir uns auf andere, aus unserer Sicht wichtige Themen fokussiert.

Kashmer Hill hat auf New York Times unter dem Titel The Secretive Company That Might End Privacy as We Know It einen erschreckenden Bericht über die Firma Clearview und deren System zur Gesichtserkennung veröffentlicht. Ein Muss-Lektüre in allen Facetten bis dahin, wer diese Lösung schon nutzt. Das Thema ist auch angesichts der aktuellen Diskussion um Gesichtserkennung in Deutschland und Europa sehr aktuell und brisant.

Erschreckend, was Gunnar angesichts seiner YouTube-Übertragung mit Spendenaufruf für eine Betroffene in Australien erfahren musste: Aus unerklärlichen Gründen sind die wohl rechten Trolle mit Hasskommentaren auf diese Livesendung aufgesprungen. Es ist immer wieder schockierend. Doch damit sollte man es nicht gut sein lassen, sondern solche Hasskommentare oder extremistische Internetinhalte melden. In Hessen geht das jetzt einfach online über https://hessengegenhetze.de. Links entsprechender Seiten und Initiativen anderer Bundesländer werden ich dokumentieren, werden wir alle verteilen.

Doch um zur guten Sache zurück zu kommen: Hier findet Ihr das Video und weitere Informationen, um zu spenden: https://www.gofundme.com/f/yamuna-bus…

Sonstige Themen im Schnelldurchlauf: Dem Lars sein Thema war beispielsweise, dass man Tweets nicht später editieren kann. Also Vorsicht mit vorzeitigem Nachrichtenerguss (frei nach Sascha Lobo). Ich musste den Rückzieher vom Rückzieher von Facebook beziehungsweise WhatsApp erwähnen: Nun doch – erst einmal – keine Werbung auf WhatsApp.

Und dann noch eine Korrektur: Beinahe wäre Gunnar nach Stuttgart gefahren, um am Research Day 2020 des Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW teilzunehmen. Tag und Institut sind aber in Leipzig. Gunnar wird am Donnerstag live berichten, vielleicht auch wieder mit Rafael Laguna. Weitere Informationen zur Veranstaltung 2020 habe ich online leider nicht gefunden. Aber vielleicht liefert Gunnar die nach.

Bild von Ria Sopala auf Pixabay