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Die Nadel im Heuhaufen oder wie finde ich wirklich relevante Inhalte – Das Beispiel CIOKurator

27. Februar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Helmut Schmidt soll ein Schnellleser gewesen sein. Er hat wohl mit einem Radarblick Dokumente und Texte überflogen und zielsicher die wichtigen Informationen erkannt und für sich heraus gezogen. Früher hat man wohl mal Aktenfresser gesagt. Ernsthaft: Ich bewundere diese Fähigkeit als jemand, der selbst Informationjunkie ist, in hohem Maße. Mir selbst habe ich meine Informationsquellen, über die ich mich informiere, mehr oder weniger gut zurechtgelegt.

Ich erkläre es beispielhaft an meiner beruflichen Aufgabe, im Namen der IBM CIOs in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu informieren, zu bespassen. Das kann man nun dadurch tun, dass man offizielle Verlautbarungen weiter verbreitet, wiederkäut, oder aber indem man mit einem anderen Kommunikations-, Informations- und Kommentierungsverständnis an die Thematik herangeht. Aus diesen Überlegungen heraus ist unser Experiment des CIOKurators entstanden, dass ich Ende 2017 wie folgt beschrieben habe:

Wenn wir also auf aus unserer Sicht wertvolle Informationen stoßen, publizieren und kommentieren wir sie hier. … Es gibt unzählige solcher inhaltlichen Beispiele und es mangelt nicht an relevanten Quellen. Jedoch muss der Aufwand des Monitorings, des Zusammenfassens und Kommentierens betrieben werden und da sind wir bei der Rolle des Marketiers oder des Unternehmenskommunikators als Kurator, der im Dialog mit seinen Interessenten tritt und sich nicht hinter Excel-Tabellen verschanzt oder lediglich werbliche Pressemitteilungen rausfeuert.

via Das Experiment CIOKurator oder B2B Technologiemarketing in 2017 – und hoffentlich darüber hinaus – StefanPfeiffer.Blog

An der Stelle möchte ich nicht auf die sicher auch interessante Frage über die Rolle des Marketiers – Kommunikationspartner auf Augenhöhe oder Webseitenklick-Mekatroniker eingehen. Das wäre ein eigener Artikel. Heute geht es darum, wie wir bzw. ich wie oben angesprochen relevante Inhalte für den CIO finden, die wir dann kuratieren, den CIOs also präsentieren, gegebenenfalls kommentieren.

Natürlich gibt es die offiziellen IBM-Quellen: die Pressemitteilungen, die tägliche Presseschau, Blogbeiträge und Artikel von IBM’ern meist auf IBM-eigenen Plattformen, Tweets und Social Tiles, die vorgeschrieben sind und tolle Quellen wie beispielsweise die fast immer werthaltigen Studien des IBM Institutes for Business Value (IBV). Daneben haben wir speziell für den CIOKurator zusammen mit Gunnar Sohn die Videointerviews mit IBM Experten und auch Kunden als Format entwickelt bzw. wir sind dabei, dieses Format auszubauen. Video ist in, auch wenn ich persönlich eher der Freund des geschriebenen Wortes bin. Alles gegessen und schon eine gute Grundlage.

Doch wie komme ich, wie kommen wir an weitere interessante Informationen, die über den IBM Kosmos hinaus gehen, ja ihn intelligent ergänzen und in unserem Falle CIOKurator dem CIO – unserer Zielgruppe – einen breiteren, interessanten und informativen Mehrwert bieten. Ich persönlich setze dabei auf die folgende Mixtur von Informationsquellen, mit denen ich dann auch die anderen Autorinnen und Autoren des CIOKurators durchaus thematisch anfüttere:

  • Ich nutze die kostenlose Alerts von Talkwalker. Über Talkwalker kann ich Stichwortkombinationen eingeben und mir in regelmässigen Abständen die entsprechenden Suchergebnisse per E-Mail schicken lassen oder per RSS abonnieren. Talkwalker durchsucht News, Blogs, Twitter und Diskussionen – und das kostenfrei. Hier ein Beispiel:

Kommentar zu Talkwalker: In den vergangenen Wochen und Monaten ist mir die Zahl der relevanten Treffer leider zu gering gewesen. Ich bekomme viel Grundrauschen und Lärm, aber nicht wirklich in dem Maße die Nuggets, die ich suche. Als nächsten Schritt werde ich wohl nochmals intensiv an den Suchkombinationen arbeiten und mir die Ergebnisse statt per E-Mail – wir kennen alle das Problem überfluteter E-Mail-Eingang – vielleicht eher per RSS anliefern lassen. Der Vorteil der Alerts ist gegenüber den RSS Feeds- die ich gleich beschreibe -, dass eben im Netz und nicht nur in von mir vordefinierten Quellen gesucht wird.

  • Lange Jahre habe ich den Google Reader benutzt, um mir über RSS die Nachrichten und Informationen für mich relevanter Webseiten zu abonnieren und in einer Oberfläche zusammengefasst anzeigen zu lassen. Seit einiger Zeit nutze ich nun Feedly (die ich auch entsprechend finanziell in ihrer Startphase unterstützt habe). Feedly ist für mich ein tolles Werkzeug, das ich für mich noch weiter erschließen werde. Funktionen wie die Filter, mit denen ich den auch hier vorhandenen „Lärm“ lautlos schalten kann, sind Funktionen, die ich noch ausprobieren will und muss.
    Die Content Boards, mit denen ich Inhalte im Team teilen kann, sind eine tolle Funktion, aber hier fängt dann auch ein weiterer  kostenpflichtige Service von Feedly an. Und ob der Service die $18/Monat pro Anwender wert ist, wäre zu prüfen. Zu erwähnen ist, dass Feedly auch auf Smartphone und Tablet verfügbar ist!

Kommentar zu Feedly: In Feedly bekomme ich logischerweise nur Informationen von den Webseiten, die ich auch explizit per RSS abonniert habe. Das ist nun einmal die Logik. Und auch hier mein bekanntes Problem, vielleicht sogar noch verschärft: Zu viel Müll, zu viel Grundrauschen, zu wenig Nuggets. Mal schauen, wie die Kombination mit Talkwalker und die Filter funktionieren.

  • Tja, und dann kommen die deutschsprachigen IDG Newsletter. Natürlich lese ich als „CIOKurator“ die Newsletter von CIO.DE und auch die der Computerwoche, auch wenn wir uns thematisch bewusst oft ganz anders positionieren. Zudem geht mir gerade bei den Computerwoche-Newslettern der hohe Anteil promoteter Inhalte extrem auf den Zeiger. Die Computerwoche-Newsletter scheinen oft nur noch aus Schulungslinks für Excel, Powerpoint oder Outlook zu bestehen. Rein zufällig werden entsprechende Videotrainings etc. durch IDG Töchter erstellt. Das – liebe IDG – hat mit Journalismus nichts mehr zu tun und ist nur noch … Offensichtlich sind aber die anderen Anzeigenkunden von IDG nicht in der Lage, entsprechenden Druck auszuüben, um andere Qualität zu erreichen. Das Beispiel unten ist exemplarisch:

Kommentar zu den IDG Newslettern: Den CIO Newsletter brauchen wir, brauche ich als Korrektiv, um zu sehen, was man dort publiziert. Das können wir aber auch über RSS „kontrollieren“, also vielleicht Zeit, die Nachrichten abzubestellen. Der Computerwoche-Newsletter wird immer verzichtbarer und ist nur noch ein niveauloses Werbemedium. Andere für den CIO relevante, deutschsprachige Newsletter sind bisher nicht auf meinem Radar aufgetaucht. Ich bin aber natürlich für Hinweise dankbar.

  • Im Vergleich zu den gerade beschriebenen, eher eingeschränkt nützlichen Newslettern von IDG sind die US-amerikanischen Nachrichten wesentlich gehaltvoller. ZDNet, CMSwire und TechTarget sind immer wieder Quellen, aus denen man wertvolle Informationen und Anregungen für Beiträge schöpfen kann, die eben noch nicht in Deutschland breitgetreten wurden oder wie oben reines Werbeblabla sind.

Kommentar zu den US Newslettern: Der Nachteil der US-Newsletter: Sie haben oft nur den amerikanischen Blick. Themen wie Datenschutz, wo Daten gespeichert werden dürfen, dass sie missbraucht werden könnten, kommen in aller Regel nicht vor. Das muss man wissen und auch kommentieren. eWeek werde ich wohl wegen Irrelevanz wieder abbestellen. Auf und über andere wertvolle Plattformen (Wired etc.) bekomme ich leider keine zielgruppenspezifische Informationen. Vielleicht auch besser so, denn das Problem des Informationslärms, der Überflutung statt der selektiv ausgewählten für mich und den CIO relevanten Informationen bleibt.

    • Und schließlich noch als letzte Informationsquelle Nuzzel. Ich selbst generiere aus den Beiträgen des CIOKurators und aus handverlesenen Nachrichten einen täglichen Nuzzel-Newsletter für CIOs. Doch daneben kann ich mir auch Newsletter von Freunden abonnieren. Die Nachrichten von Siegfried Lautenbacher von Bea Services sind für mich beispielsweise immer eine tolle Quelle. Hier zeigt sich, dass Interessengleichheit dazu führt, dass man wertvolle Informationen findet. Klar, das Problem einer Filterblase, in der man nicht mehr links und rechts schaut, besteht natürlich dabei.

Kommentar zu Nuzzel: Nuzzel werde ich sehr intensiv weiter verfolgen und nutzen, einerseits um Interessenten am CIOKurator einen Newsletter-Service zu bieten, andererseits als für den CIO und mich relevante Informationsquelle. Die kostenpflichtigen Services von Nuzzel klingen interessant, sind aber eben … kostenpflichtig.

Meine Mitautorinnen und -autoren auf dem CIOKurator werden wahrscheinlich gerade aufschreien und aufstöhnen. Sind das nicht genug Quellen? Bombardierst Du uns nicht schon mit genug Themen? Wohl wahr und richtig. Trotzdem bleibt bei mir der Wunsch nach einer intelligenteren Bereitstellung der für den CIO und mich relevanten Informationen. Momentan geschieht vieles händisch, durch Schnell- und Querlesen von Überschriften. Im Zeitalter von künstlicher Intelligenz, intelligenter Algorithmen, sollte es möglich sein, auch intelligenter Informationen vorzufiltern ohne sie zu zensieren. Für Ideen und Vorschläge, wie das gehen könnte, für eine rege Diskussion sind die Autoren vom CIOKurator und ich natürlich offen.

(Stefan Pfeiffer)

 

E-Mail regiert die Geschäftswelt – Luft nach oben für die Mail der Zukunft

18. Juni 2014 Posted by Stefan Pfeiffer

Wir sind alle E-Mail-Sklaven. Zu diesem Schluss kann man kommen, wenn man sich die Ergebnisse einer aktuellen Studie anschaut, die IDG Business Research Services im Auftrag von IBM durchgeführt hat: Mehr als die Hälfte bekommen täglich 50 bis 100 E-Mails. 17 % erhalten sogar täglich mehr als 100 elektronische Nachrichten. Und die Zahl steigt weiter an, so die Mehrheit. Die Mitarbeiter lassen sich von E-Mails treiben. Ein Viertel der Teilnehmer prüft E-Mails gleich bei ihrem Eintreffen, ein Drittel wirft alle 30 Minuten einen Blick in die Inbox und ein weiteres Viertel checkt den Eingang stündlich. Das kostet natürlich Zeit: bei rund 23 % der Befragten rund eine Stunde, bei 26 % ca. 30 Minuten und bei ca. 36 % nur 15 Minuten. Immerhin knappe 11 % sortieren ihre E-Mails nicht!

Mehrheit will selbst entscheiden, wann sie Nachrichten senden und empfangen

Und E-Mail ist heute allgegenwärtig: 3/4 der Befragten “machen” E-Mail auch unterwegs auf ihrem SmartPhone. Knapp die Hälfte nutzt das Notebook “on the road” für E-Mails und immerhin schon 43 % haben auf Reisen Tablets für E-Mail im Einsatz. Und es wird auf Geschäftsreisen von 81 % der Befragten häufig gemailt. Rund die Hälfte – ca. 48 % der Befragten – sind außerhalb der Arbeitszeit auch am Wochenende “auf Mail”. Und 64 % wollen diese Möglichkeit haben und finden, dass E-Mails immer zugestellt werden sollen und der Empfänger entscheidet, wann er Nachrichten empfängt und sendet. Rund ein Drittel dagegen begrüsst es, wenn die Zustellung von E-Mails außerhalb der Arbeitszeiten unterbunden wird.

Trotz Google Mail und anderer Browser-basierten E-Mail-Klienten im privaten Umfeld dominiert in den deutschen Unternehmen noch immer der klassische “fette” Mail-Klient. Nur 15 % sind am Arbeitsplatz “auf Browser”. Bei den mobilen Betriebssystemen, über die Mail genutzt wird, ergibt sich ein heterogenes Bild. Rund 45 % nutzen iOS, also Apple-Geräte, immerhin 22 % Windows, noch 15 % Blackberry und 16 % Android. Android, das privat den Markt aufrollt und hohe Anteile hat, dominiert im geschäftlichen Umfeld demzufolge nicht.

Das Resumé: E-Mail regiert die Geschäftswelt und die Mehrzahl der Befragten kann es sich auch nicht anders vorstellen.

Was wollen Anwender  von Mail der Zukunft?

Aber sie wünschen sich, dass “mailen” leichter und komfortabler wird: Über 90 % würden es begrüssen, wenn zeigt der E-Mail-Klient von sich aus relevante, zugehörige Informationen zu einer Nachricht oder einem Termin einblenden würde, also Kontext herstellen würde. 93 % legen Wert auf eine leistungsfähige Suchfunktion in E-Mails und darüber hinaus. Immerhin 70 % finden es sehr wichtig oder wichtig, dass E-Mail Systeme eher aufgabenorientiert organisiert werden und besser bei der Erledigung von Aktivitäten helfen sollen.

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Bei der Frage, welche Werkzeuge Unternehmen zur Kommunikation einsetzen, dominiert E-Mail mit nahezu 100 % klar. Es folgen Instant Messaging, Online Meetings und Videokonferenzen, alle zwischen knappen 60 und 70 %. Nur 28 % der Befragten haben derzeit soziale Netzwerke im Einsatz, gar nur knappe 9 % Microblogging. Also noch viel Luft nach oben und viel Potential für Anbieter von Enterprise Social Networks. Und sicher noch ein Wegzu gehen auf der Reise zum Social Business mit entsprechenden Verhaltensweisen und Geschäftsprozessen.

Im Rahmen einer Online-Erhebung hat IDG Business Research Services im Mai 2014 115 Manager, IT- und Fachbereichsleiter in deutschen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern zur beruflichen E-Mail-Nutzung in ihrer Organisation sowie zu ihren Wünschen und Erwartungen an den „Mail-Client der Zukunft“ befragt. Eine Zusammenfassung der Umfrage können Sie auch  in einem Research Brief mit dem Titel “E-Mail ja, aber anders” nachlesen. Den gesamten Berichtsband zur Studie finden Sie unter http://w.idg.de/ibmexperts-mafo.

Building a Social Business – It is Change and Culture | Michael Fauscette (IDC)

4. September 2012 Posted by Stefan Pfeiffer

It is not about technology only. Cultural change and a proper, thoughtful implementation is even more important:

Solutions that focus on customer experience are complex and have the potential for great return if implemented properly, but the downside risk is also very high. The social megaphone effect that comes into play when a customer experience goes wrong can cause great and lasting damage to an unsuspecting company that does not properly implement and manage social customer systems. ...

Unfortunately not many of the leading firms are prepared to step in with experienced resources, despite what they might lead you to believe. ...

Out of the leading firms IBM is really the only one that has build out a significant social business offering, and that is in conjunction to its own social technologies. Many of the other firms are starting to think about the opportunity but are moving slowly to protect other areas of revenue.

ia enterpriseirregulars.com