Posts Tagged: ‘Netzleben’

#GegenHassImNetz

16. Januar 2024 Posted by Alexander Kluge

AIM – ein Nachruf

10. Oktober 2017 Posted by Alexander Kluge

Ihr habt echt keine Ahnung, Ihr jungen Leute. Mitleidig und genervt erklärt ihr Euren Alten, wie man jemanden auf Snapchat added. Aber wie das alles anfing mit Chats und Statusmeldungen, davon habt Ihr echt keine Ahnung.

e-mail war schon langweilig geworden, mit ICQ spielten wir im Büro schon herum, aber dann kam mein lieber Freund Robert mit der Einladung zum AOL Instant Messenger daher. Und plötzlich sprangen alle auf den Zug auf. Ja, damals, in der Steinzeit, lange vor WhatsApp, da konnten wir chatten! Und wir konnten sehen, wer gerade online war. Presence Awareness, Alter! 

Ja, wir hatten noch keine Smartphone, aber wir hatten schon Farbfernsehen. Und ein Modem. Und Internet. Wir haben diesen Chat auf unserem Desktop benutzt. Und das war noch ein Desktop! Ich rede von großen Kästen mit Lüftern, 3,5 Zoll Diskettenlaufwerk und Röhrenbildschirm. Und wenn wir schon Boxen drangeklemmt hatten, dann machte der AIM unvergessene Töne. Diese quietschende Tür, die sich öffnete, wenn jemand „online ging“. Remember Boris, als er noch nicht pleite, dafür aber „drin“ war? Wollt Ihr mal Klopfzeichen aus der Vergangenheit? Guckstu -> hier

 

Achtung, Enthüllung

Vielleicht es ja jetzt auch an der Zeit, über meinen Twitter-Handle zu reden. Wieso benutzt der Kluge eigentlich dieses unaussprechliche „alecmcint“ auf allen Kanälen? Ja, lange bevor Ihr Euch alle hinter irgendwelchen merkwürdigen Kunstnamen auf Facebook versucht habt zu verstecken, mussten wir mit wenigen Zeichen auskommen. Wir dachten uns Kunstnamen aus, und die mussten dann gekürzt werden. Aus meinem lieben Freund Lorenz Buchberger wurde dann der Italiener „Lorenzo die Libromontagnola“, aus dem Alexander Kluge der Schotte „Alec McIntelligence“ – und mehr als 10 Zeichen gab waren nicht drin. Also: alecmcint. Oder der liebe Bernd, der mcbeeoh. Oder Volker, damals noch vowexxl, heute wohl eher vowexs. Hach.

Bis 15. Dezember darf man hier nochmal AIM Luft schnuppern, die alte Buddy-List anschauen. Dann ist es vorbei. Die anderen Scheintoten wie ICQ oder MySpace sitzen auch an der Schwelle zum digitalen Jenseits, und irgendwo in Second World Life sitzt auch noch mein Avatar herum – vermutlich im ehemals sündhaft teuren IBM Pavillon.  Und ich werde ein wenig den Zeiten hinterher trauern, in denen ich noch nicht den Kanal voll hatte.

Hey XING, lass es doch einfach sein!

6. September 2017 Posted by Alexander Kluge

Mensch XING, wir sind seit ganz frühen OpenBC Tagen irgendwie befreundet. Irgendwann waren gefühlte 100 Wochen Freimitgliedschaft, die ich für die Vermittlung Eurer Dienste bekommen hatte,  aufgebraucht und seitdem zahle ich. Wirklich. Premium Ehrenmitglied müßte ich sein. Stattdessen geht ihr mir ständig mit Werbemails und Popups auf den Geist. Immer mehr. Man kann das nicht loswerden. Aber ich kann Euch loswerden. 

Wenn wir also weiter unsere Zweckbeziehung aufrecht erhalten wollen, dann gebt zahlenden Kunden die Möglichkeit, endlich aus diesem ganzen Werbegedöns auszuopten. Ich will kein “JobsPro” Popup, dass mich anschreit, wenn ich mich nur kurz einlogge. Ich will keinen Kununu Spam bei mir. Genau deshalb zahle ich doch meine Monatsgebühr. 

 

 

Über den Sinn von Kurznachrichtendiensten

6. Oktober 2014 Posted by Alexander Kluge

In seinem IOM SUMMIT Review geht Harald Schirmer der Frage auf den Grund, wie man einem kopfschüttelnden Social-Novizen erklären könnte, wieso und warum Twitter funktioniert.

Im durchschnittlichen Alltag ist Twitter für mich vor allem Newsfeed und Linkschleuder, Teil meines sich stark wandelnden Mediennutzungs-Verhaltens und eine der beste Quelle für Zufallsfunde. Längere Diskussionen oder Interaktion mit Freunden finden normalerweise eher auf Facebook statt.

Aber das “kurz- und knackig Medium” Twitter leistet auf Veranstaltungen wie dem IOM SUMMIT auch Dienst als kollaboratives Tagebuch sowie als Medium für schnelles Feedback und als Stimmungsbarometer.

“Was bringt ein SMS ähnlicher Nachrichtendienst im Internet?” fragt Herr Schirmer:

Social Business wird dann wertvoll, wenn ich damit nicht mehr zusätzlich dokumentiere, sondern es als Arbeitsmittel verwende. In diesem Fall ersetzt Twitter das Notizbuch und ist damit viel “Reicher” (Fotos, Videos, Links), aber vor Allem es ist Kollaboration/Interaktiv – das heißt alle schreiben im gleichen Notizbuch (verbunden über einen HashTag – in diesem Fall #ioms14 ). Der weitere sogar noch größere Wert geht in Richtung Wissensmanagement – da dieses “Notizbuch” öffentlich ist – damit also die Information jederzeit gefunden und “weiterleben” kann…

Zwei Aspekte machen Twitter im konkreten Fall für mich wertvoll:

  • Als Teilnehmer: Die Multimediale Dokumentation vieler Beteiligten des Events unter einem gemeinsamen Hashtag wie #ioms14 oder als Kollektion der wesentlichen Aussagen später in Storify.
  • Als Moderator während der Veranstaltung: Der direkte Austausch der Teilnehmer untereinander über den Vortrag. Schon während des Vortrags wird klar, welche Fragen und Themen das Publikum beschäftigt. Man kann direkt im Anschluss darauf auf das Stimmungsbild eingehen und dem Referenten bietet sich ein direkter Feedback-Kanal.

    Außerhalb der trendigen Events wie re:publica oder der Events der deutschen Netz- und Startup-Szene findet diese Form der Teilnahme an Veranstaltungen noch wenig statt. Oft twittert der Nerd bei Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum leise vor sich hin in einen leeren Raum ohne Echo. Oft herrscht Unverständnis, wenn man während eines Vortrag auf einer Glasscheibe herumhackt und augenscheinlich nicht “zuhört”.

    Der Mehrwert erschließt sich erst durch das Tun und Erleben. Viele Referenten wissen das und fordern explizit zum twittern auf. Es ist – wie gesagt – ein wertvoller Rückkanal. Auf die Frage, ob es ihn nicht stören würde, wenn während seines Vortrags ein Großteil der Leute in ihre Devices starren, sagte einer der Kollegen sinngemäß: Nein. Denn ich weiß, dass sie sich über meine Themen austauschen. Das Device als der “Second Screen” des Konferenzpublikums.

    Hier der direkte Link zum -> Konferenz-Review.

  • Social ist die neue Startseite

    6. Oktober 2014 Posted by Alexander Kluge

    Sebastian Matthes über den mobilen Medienwandel:

    Nutzer empfehlen ihren Freunden nur, was sie bewegt. Zum Beispiel, weil sie etwas wirklich Neues erfahren haben, weil ihnen eine tiefgründige Analyse neue Einblicke in ein komplexes Themenfeld ermöglicht hat, weil sie sich geärgert haben – oder weil sie von einer Geschichte erfahren haben, die sie im positiven Sinne zum Denken angeregt hat.

    Ich beobachte die beschriebenen Effekte auch immer mehr in meinem eigenen Medienverhalten. Über den Wandel weg von der Tageszeitung zum Internet muss man schon gar nicht mehr reden. Die Tageszeitung ist hier seit Jahren ausgestorben. An Aktualität kommt sie nicht mit, und für die Tiefe kommen dann Wochen- oder Monatszeitschriften ins Haus – diese noch papierhaft.

    Jahrelang war dann SPON die Startseite und die Quelle für aktuelle Tagesinformation. Auch das hat sich massiv gewandelt. Twitter und Facebook spülen die News in die Timeline, die andere Personen für wichtig erachten. Personen oder Freunde, von denen ich weiß, dass sie immer auf interessante Dinge hinweisen.

    Während im digitalen Zeitalter der einzige verbliebene Mehrwert einer Tageszeitung war, interessante Themen zu finden, die ich gar nicht gesucht habe, ist auch diese Funktion im sozialen Netz viel besser aufgehoben.

    -> weiterlesen

    Say Ello

    28. August 2014 Posted by Alexander Kluge

    Bildschirmfoto 2014-08-28 um 11.46.59

    Aufgeräumt und schlicht. Sehr beta. Aber vielversprechend. Habe noch ein paar Einladungen zu vergeben.

    Zukunft der Arbeit

    21. August 2014 Posted by Alexander Kluge

    In menschenleeren Fabriken werden heute Autos hergestellt. Stark repetitive Tätigkeiten werden automatisiert. So weit der Alltag heute.

    Der sehenswerte Film zeigt allerdings, dass die Grenzen der Automatisierung immer weiter verschoben werden – und Automaten auch die Jobs ersetzen werden, die wir in unserer “Wissensgesellschaft” als sicher glauben. Die große Frage ist: Was passiert dann mit den Menschen? Wie “verdienen” sie ihren Lebensunterhalt? Wie bemessen und verteilen wir dann Erträge?

    Auch Matthias Strobel beschreibt in seinem Artikel über die Digitalisierung der Arbeitswelt die kommenden Umwälzungen.

    Dass Maschinen menschliche Arbeitskraft ersetzen, ist nicht neu. Roboter fertigen und montieren Bauteile, transportieren Essen, bauen Rohstoffe ab, polieren Böden, bringen die Ernte ein oder prüfen die Qualität von Wasserleitungen. Programme übernehmen Aufgaben von Buchhaltern oder fungieren als Telefonberater. Laut der Forscher Frey und Osborne ist jedoch anzunehmen, dass die Automatisierung sowohl an Qualität als auch Quantität zunimmt. Das schließe auch nicht routinierte, kognitiv anspruchsvolle Tätigkeiten ein.

    Matthias Hagen, Professor an der Bauhaus-Universität Weimar, stimmt der Prognose von Frey und Osborne im Interview mit Der Westen zu: “Auch die Arbeit von gut ausgebildeten Menschen wird ersetzbar sein.” Das McKinsey Global Institute etwa prognostiziert, dass bis 2025 weltweit 140 Millionen Jobs sogenannter Wissensarbeiter durch intelligente Technik ersetzt werden.

    Nicht ganz so drastisch beurteilt offenbar die Bundesanstalt für Arbeit die Auswirkungen und meint, dass “allein die fortschreitende Technologie die Arbeitslosenzahlen nicht steigen lassen wird. Sollten Roboter eines Tages so weit sein und Fachkräfte in ihrer heutigen Tätigkeit ersetzen können, wird es im Gegenzug neue Berufsfelder geben, wo eben diese Fachkräfte wieder gebraucht werden.”

    Ich fürchte, dass diese Sicht auf die Arbeits- und Lebenswelt von morgen eher Wunschdenken ist.

    Liebe Lufthansa

    27. Juni 2014 Posted by Alexander Kluge

    Lufthansa Fail

    Liebe Lufthansa

    ich habe da mal etwas für Eure Kunden aufgeschrieben.

    Anlaß: Bei fast jedem Buchungsprozess auf Eurer Website geht in der letzten Zeit irgendetwas schief. Der Anruf in der Hotline ergab: Ihr wißt das auch. Ihr sagt es aber niemanden. Deshalb sage ich es jetzt allen. Vielleicht erspart Euch das ein paar Anrufe in der Hotline.

    Beschreibung des Incident: Der Abschluss des Buchungsprozess nach Auswahl aller Parameter, Sitzplatzwahl, obligatorischem Verzicht auf Versicherungen aller Art, ist nicht möglich. Die Fehlermeldung auf der Website gibt keinen Grund an sondern fordert entweder zur Wiederholung oder zum Anruf im Service Center auf.

    Grund: Grund ist der Bezahlprozess. Wer “Lastschrift” als Bezahlverfahren nutzt, sein Konto VOR der SEPA-Umstellung hinterlegt hat, kann trotz ausdrücklicher Bestätigung der SEPA Bedingungen nicht buchen.

    Workaround der Hotline (merke: KEINE Lösung, das könnte ja die IT mit ihren Software-Entwicklern einfach beseitigen): Lösche die alte Kontoverbindung im Profil unter “Zahlungsmittel” und lege die gleiche Kontoverbindung einfach neu an – dann klappts auch mit der Buchung.

    Zahlungsmittel

    Warum das niemand fixen kann, ist mir ein Rätsel. Warum jetzt tausende Menschen bei der LH anrufen müssen, verstehe ich nicht. Aber ich habs jetzt mal aufgeschrieben für alle diejenigen, die sich wundern.

    Herzblut

    11. April 2014 Posted by Alexander Kluge

    heartbleed

    Sicherheit muss man spüren. Sagte mein lieber Admin, wenn ich mal wieder über Wechsel-Zwang und erforderliche Komplexität von Passwörtern fluchte. In meiner eigenen Infrastruktur habe ich es mir meist bequemer gemacht.

    Heartbleed war anscheinend simpel und wirkungsvoll – und nicht so lustig für die Sicherheit im Netz. Eine ganze Reihe von Diensten sind betroffen, Mashable hat eine schöne List für einen einsamen Vormittag. Und Nachmittag. Vielleicht auch Abend.

    Dropbox, Facebook, Google – alles Dienste, die ich nutze und die mehr oder weniger sagen: Unwahrscheinlich, dass Du betroffen bist lieber Nutzer, aber wer sicher sein will, der sollte jetzt das Passwort wechseln.

    Nun gab es bei mir eine recht einfache Password-Policy. Im wesentlichen drei Passwörter, je sensibler der Dienst, desto komplexer das Password – nur im äußersten mit individuellen Änderungen. Wechsel? Ja, nein, vielleicht – eher selten.

    Damit sollte dann heute früh Schluss sein. Nicht nur Password-Wechsel, sondern auch 2-Faktor-Authentifizierung stand auf dem Programm. Spaß macht das nicht.

    Google regelt das so: Man bekommt alle 30 Tage eine Aufforderung zur Eingabe eines Code, dieser kommt per SMS aufs Handy. Als Backup gibt eine kleine Liste von One-Time-Passwörtern für den Geldbeutel. Klingt erstmal nicht schlecht. Bis man dann feststellt, dass das natürlich nicht für die ganzen Endgeräte und Apps so einfach geht.

    Jedes Gerät, jede App, jeder Dienst auf dem MacBook muss einmalig authentifiziert werden. Erst meckert Apple Mail, dass es keine Mails mehr abrufen kann. Dann meckert der SMTP Dienst. Und so fort. Das sieht dann im Laufe der Arbeit so aus:

    otp_google

    Man fängt also an, diese Berechtigungen für Geräte und Apps alle einzeln zu hinterlegen. Das nervt. Sehr. Aber: Sicherheit soll man spüren. Sagt der Admin. Und die Arbeit kann man ja danach wieder erledigen.

    Herzblut

    11. April 2014 Posted by Alexander Kluge

    heartbleed

    Sicherheit muss man spüren. Sagte mein lieber Admin, wenn ich mal wieder über Wechsel-Zwang und erforderliche Komplexität von Passwörtern fluchte. In meiner eigenen Infrastruktur habe ich es mir meist bequemer gemacht.

    Heartbleed war anscheinend simpel und wirkungsvoll – und nicht so lustig für die Sicherheit im Netz. Eine ganze Reihe von Diensten sind betroffen, Mashable hat eine schöne List für einen einsamen Vormittag. Und Nachmittag. Vielleicht auch Abend.

    Dropbox, Facebook, Google – alles Dienste, die ich nutze und die mehr oder weniger sagen: Unwahrscheinlich, dass Du betroffen bist lieber Nutzer, aber wer sicher sein will, der sollte jetzt das Passwort wechseln.

    Nun gab es bei mir eine recht einfache Password-Policy. Im wesentlichen drei Passwörter, je sensibler der Dienst, desto komplexer das Password – nur im äußersten mit individuellen Änderungen. Wechsel? Ja, nein, vielleicht – eher selten.

    Damit sollte dann heute früh Schluss sein. Nicht nur Password-Wechsel, sondern auch 2-Faktor-Authentifizierung stand auf dem Programm. Spaß macht das nicht.

    Google regelt das so: Man bekommt alle 30 Tage eine Aufforderung zur Eingabe eines Code, dieser kommt per SMS aufs Handy. Als Backup gibt eine kleine Liste von One-Time-Passwörtern für den Geldbeutel. Klingt erstmal nicht schlecht. Bis man dann feststellt, dass das natürlich nicht für die ganzen Endgeräte und Apps so einfach geht.

    Jedes Gerät, jede App, jeder Dienst auf dem MacBook muss einmalig authentifiziert werden. Erst meckert Apple Mail, dass es keine Mails mehr abrufen kann. Dann meckert der SMTP Dienst. Und so fort. Das sieht dann im Laufe der Arbeit so aus:

    otp_google

    Man fängt also an, diese Berechtigungen für Geräte und Apps alle einzeln zu hinterlegen. Das nervt. Sehr. Aber: Sicherheit soll man spüren. Sagt der Admin. Und die Arbeit kann man ja danach wieder erledigen.

    Eventeritis

    5. März 2014 Posted by Alexander Kluge

    Den üblichen Jahresauftakt mit der Connectosphere in Orlando konnte ich dieses Jahr nicht wahrnehmen. Dafür steht jetzt im Frühjahr “Wissen tanken und Gleichgesinnte treffen” auf dem Programm.

    Nächste Woche also CeBIT Social Business Arena in Hannover. Im Mai dann wieder die NEXT in Berlin. Und wo ich schon dabei war, habe ich auch gleich die Tagung der IBM Connections Usergroup in Prag im Juni gebucht.

    Ein kleiner feiner Event eines geschätzten IBM Business Partners steht noch in Hannover an. Aber Jörg schafft es einfach nicht, mir die angekündigte Einladung zu senden.

    Die Geister, die wir riefen

    2. März 2014 Posted by Alexander Kluge

    Many were increasingly of the opinion that they’d all made a big mistake in coming down from the trees in the first place. And some said that even the trees had been a bad move, and that no one should ever have left the oceans.

    (Douglas Adams)

    Hans Magnus Enzensberger hat in der FAZ derbe Technologie-Kritik geübt. Dafür erhält er von den Netzbewohnern saftige Ohrfeigen. Und in der papierverhafteten Welt werden viele zustimmend nicken. Die Ohrfeigen und die Häme aus dem Netz zeigen, wie arrogant wir Netzbewohner mit dem Thema umgehen. Die Zustimmung aus der FAZ Leserschaft zeigt, wie weit abgehängt große Teile der Bevölkerung von den Netzthemen sind. Beiden mag ich irgendwie nicht zustimmen. Eine sehr lesenswerte Position bezieht der Don Dahlmann. Ein verwirrender Kommentar schließt sich an, der auf einen Tweet von Frank Schirrmacher verweist: Alles nur Ironie, oder was?

    Warum ich das hier erwähne? Weil ich heute auf einer langen Radtour mit meiner Frau in Unkenntnis des FAZ Artikels genau diese Themen diskutiert habe. Auf dem Weg von gutbürgerlichen Berliner Süd-Westen nach Startup City-Ost stritten wir wie die Rohrspatzen um Fluch und Segen der Technologie. Warum muss mein Smartphone wissen wo ich bin? Was machen Apple und Google mit meinen Daten? Wieso muss ich all die Überwachungs- und Kontrollfunktionen meines Smartphones erst ausschalten? Wieso soll irgendwer wissen wollen, wo ich bin und was ich da tue? Wer kontrolliert die Konzerne, die meine Daten sammeln? Wer kontrolliert die staatlichen Datensammler? Muss ich das Postprivacy-Zeitalter einfach hinnehmen?

    Ich bin an sehr vielen Stellen bereit, den Preis zu zahlen. Den Preis für Bequemlichkeit, ein Information, ein Produkt, eine Lokation zu finden. Ich habe wenig Hemmungen, viele meiner Daten in Diensten wie Dropbox, OneDrive oder in der Amazon-Cloud zu speichern. Ich nutze Online Banking und will nicht darauf verzichten. Und ich kann mir keinen Fall vorstellen, bei dem ich eine Postkarte mit vertraulichen Nachrichten verschicke.

    Sicher hat Enzensberger bahnbrechenderes zur Medienentwicklung beigetragen als diese Thesen. Seine “Regeln für die digitale Welt” – so absurd und völlig realtitätsfremd, wie sie mir im ersten Moment erschienen – haben im Nachgang zur Diskussion mit der besseren Hälfte aber einen anderen Nachklang gefunden.

    Enzensberger scheint davon auszugehen, dass die Postdemokratie schon längst gesiegt hat. Dass also wirtschaftliche Interessen und Unternehmen den politischen Entscheidungsprozess dominieren. Die individuelle Freiheit ganzer Teile der Gesellschaft muss hinter diesen Interessen nachstehen.

    Und das ist so falsch nicht. Der politische, insbesondere nationalstaatliche Kontrollverlust wird gerade bei den scheiternden Versuchen, Google, Facebook & Co unter Kontrolle zu bekommen, sichtbar. Aber wir haben nunmal den Ozean verlassen und sind auf die Bäume geklettert. Der Geist ist schon aus der Flasche. Ein Diskurs, wie ihn Enzenzberger jetzt auslöst, ist wichtig.

    Happy

    14. Februar 2014 Posted by Alexander Kluge

    Auf der nach oben offenen Ohrwurmskala ist Pharell Williams neben Daft Punk im letzten Jahr sicher einer der Spitzenreiter gewesen. Das 24-Stunden-Video zu seinem Song “Happy” hat eine Welle von Nachahmern gefunden, die fröhlich singend durch ihre Städte tanzen. Von Agadir über Lodz bis nach Yakutia.

    Habe hier aus Lokalpatriotismus natürlich den Berliner Beitrag eingebunden, muss aber zugeben: Die Hamburger und die Kölner gefallen mir auch recht gut.

    Vorsicht! Gute Laune Gefahr! Hier gibt es noch viele -> weitere Städte!

    Zockerei

    12. Februar 2014 Posted by Alexander Kluge

    flappybird

    Selbst Netz-Ureinwohner stehen manchmal kopfschüttelnd und staunend vor diesem Internet-Dingens. Zum Beispiel wegen Flappy Bird. Über Nacht wird ein pixliges Vogelgehüpfe zum Spiele-Hit auf allen Smartphones. Die Spieler können gar nicht mehr aufhören.

    Dann wird es dem Entwickler zu viel und er beschließt, das Spiel vom Markt zu nehmen. Was dann folgt, ist offenbar noch verrückter, schreibt der Johnny:

    Und so verwundert es auch nicht mehr, dass die Sucheingabe “Flappy Bird” bei Ebay zu Dutzenden Angeboten von gebrauchten Smartphones führt, auf denen das nun nicht mehr erhältliche Spiel installiert ist, und zwar zu Preisen des Mehrfachen eines neuen Modells. 3.000 Euro und mehr werden derzeit für ein iPhone mit Flappy Bird verlangt, ein HTC Mini One mit Vögelchen bekommt man bereits für einen guten Tausender.

    Und wer den Glauben an die daddelnde Jugend gänzlich verloren hat, muss sich nur staunend den Erfolg von Quizduell anschauen. Da liefert sich die Jugend Schlachten um das Allgemeinwissen.

    Manchmal sind es doch noch die simplen Dinge, die begeistern. Das Abendland geht wohl nicht so schnell unter.

    28 Tage

    29. Januar 2014 Posted by Alexander Kluge

    Wasted Time

    Und wieviel Zeit hast Du auf Facebook -> verschwendet?