Posts Tagged: ‘outsidetheinbox’

[DE] Löschung bei Abwesenheit: Daimler stoppt die E-Mail-Flut – Handelsblatt

24. November 2012 Posted by StefanP.

Der Autobauer Daimler will seinen Mitarbeiter zu einer erholsameren Freizeit verhelfen. Beschäftigte können bald während ihres Urlaubs die Löschung ihrer dienstlichen E-Mails veranlassen – das gilt auch für Manager.

Stuttgart – Keine Dienst-E-Mails mehr im Urlaub: Mitarbeiter des Autobauers Daimler können E-Mails während ihrer Abwesenheit bald automatisch löschen lassen. Der Betriebsrat habe die Regelung zusammen mit der Unternehmensleitung verabschiedet, teilte Daimler am Freitag in Stuttgart mit. Start soll Anfang 2013 sein.

via Löschung bei Abwesenheit: Daimler stoppt die E-Mail-Flut – Industrie – Unternehmen – Handelsblatt.

Da stellt sich mir die Frage, ob man hier wirklich an der Wurzel des Übels ansetzt oder nur rumdoktort. Mir erschliesst sich zumindest nicht, was es bringen soll, die während des Urlaubs eingegangen E-Mails zu löschen.

Erstmal: Im Urlaub sollte man keine beruflichen E-Mails lesen und ich glaube auch nicht, dass der Daimler das derzeit verlangt.

Zweitens: Zwar nervt es, wenn man nach dem Urlaub viele E-Mails abarbeiten muss, jedoch habe ich oft das Gefühl, dass man durch das Lesen der Mails wieder auf den Stand der Dinge kommt. Es kostet zwar Zeit, aber ist vielleicht diese Investition wert.

Und schließlich: Ob hier der Betriebsrat wirklich seiner Aufgabe zur Verteidigung der Rechte der Arbeitnehmer gerecht wird, wage ich zu bezweifeln. Statt solche Verbote durchzusetzen, sollten sie konstruktiv daran arbeiten, die Arbeitswelt sozialer zu gestalten. Und unter sozialer verstehe ich bestimmt andere Dinge als der klassische Betriebsrat. Ja, für mich gehört dazu, die neue soziale Mentalität des Teilens, die gerade die junge Generation in die Unternehmen treibt, positiv (und nicht typisch betriebsratlerisch ablehnend) aufzunehmen und im Sinne der Arbeitnehmer zu gestalten, nicht zu verbieten. Shareconomy kann vielleicht Spass machen und muss nicht böse neue Welt sein. Aber es werden wohl lieber die “Klassenkämpfe” von gestern gefochten. Schade.

Schade auch, dass das Handelsblatt nicht widerstehen kann, marktschreierisch zu postulieren: “Daimler stoppt die E-Mail-Flut“. Schon diese Überschrift ist Quatsch. Durch diese Massnahme wird man auch beim Daimler keine E-Mail-Flut stoppen. Und die Bildunterschrift ist auch nicht besser: “Mit dem Notebook am Strand: Daimler-Mitarbeiter müssen künftig im Urlaub keine Dienst-Emails mehr lesen. Quelle: dpa”. Klar, alle Arbeitnehmer sitzen im Urlaub nur am Strand und bearbeiten ihre Mails. Man soll die Problematik nicht negieren, dass Mitarbeiter in ihrer Freizeit oder im Urlaub E-Mails lesen, aber man sollte bitte die E-Mail auch im Posteingang lassen.

Ob der klassische Betriebsart sich mal Luis Suarez und seine Art angesehen hat, die E-Mail-Flut zu reduzieren? Oder das Handelsblatt?

Ich bin nicht ganz bei Luis, aber es ist ein konstruktiver Ansatz, das Thema E-Mail-Flut anzugehen. Und ja, man muss dann trotzdem (oder gerade) das Thema Always On angehen und eine Balance für die Arbeitnehmer finden, wann und wie lange sie online sind.


[EN] The Future Workforce … will not live in Email (@jacobm)

17. Oktober 2012 Posted by StefanP.

The future workforce will not live in email, won’t spend countless hours searching through old intranets, won’t be stuck working 9-5, and won’t accept that connecting and engaging with their coworkers is not possible. The new workforce doesn’t need to adapt to the old way that most enterprises work; it’s the enterprises that need to adapt to the new workforce.

via The Future Workforce.

Wow … What a statement on the Future of Workforce. Cool!


[EN] Overusing Email: A Workplace Issue, But Not Something We Need to Ban

12. Oktober 2012 Posted by StefanP.

Unless the answer is an unqualified “yes,” I would wait on ridding the world of email until some of those other workplace issues got addressed first.

Perfect fit to my blog series on the future of e-mail. I will re-use it. Thx.


[EN] What’s The Best Time Of Day To Send Emails? [Infographic]

12. Oktober 2012 Posted by StefanP.

via What’s The Best Time Of Day To Send Emails? [Infographic].

I guess now I get all these nice e-mail newsletters around this time. But normally the senders don’t manage to recognize different time zones.

I prefer RSS Feeds and no e-mail spam. Living more outside the inbox …


Outside The Inbox — Der tägliche E-Mail-Wahnsinn [Video]

10. Oktober 2012 Posted by Stefan Pfeiffer

Meine Kolleginnen und Kollegen von IBM in der Schweiz und Österreich haben das folgende Video zum Thema E-Mail-Überflutung erstellt:

GEREIZT?

Platzt Ihre Inbox auch aus allen Nähten und sind Sie angesichts der andauernd eintrudelnden E-Mails der Verzweiflung nahe? Denken Sie deshalb über Ihre eigene Inbox hinaus und nutzen Sie die Möglichkeiten von Social Software-Lösungen.

http://www.ibm.com/ch/outside-the-inbox

 

[DE] Outside The Inbox – Der tägliche E-Mail-Wahnsinn [Video]

10. Oktober 2012 Posted by StefanP.

Meine Kolleginnen und Kollegen von IBM in der Schweiz und Österreich haben das folgende Video zum Thema E-Mail-Überflutung erstellt:

GEREIZT?

Platzt Ihre Inbox auch aus allen Nähten und sind Sie angesichts der andauernd eintrudelnden E-Mails der Verzweiflung nahe? Denken Sie deshalb über Ihre eigene Inbox hinaus und nutzen Sie die Möglichkeiten von Social Software-Lösungen.

http://www.ibm.com/ch/outside-the-inbox


Social Activity Streams: Can They Replace Email? (by @Andrewbish)

11. September 2012 Posted by Stefan Pfeiffer

Email remains the primary communication medium for inter-organization communication. Federating instant messaging tools (i.e. allowing staff in partner organizations to conduct IM sessions) is another excellent way for staff in different organizations to collaborate across organizational boundaries.

... For sure, there is a generational element at play here and as the "email generation" move out and the digital natives move in, social tools may well assume ascendancy in the corporation.

Activity streams are not always the best choice for communications and collaboration, but they are nevertheless compelling tools for sharing with our colleagues.

A challenge for all knowledge workers as we go forward is that we don't simply move our email inbox problem into one or more activity streams — same amount of clutter, but with more places we now have to check. Where the number of persons and groups being followed is large, the potential volume of information in the stream is massive, leading to a new form of information overload — let's call it "activity update overload." Improvements in search and filtering tools by the social tool vendors have made the task of finding information in an activity stream easier, though there is still room for improvement here.

In closing, activity streams are a new capability and as a relatively immature enterprise tool, organizations are still working out how best to use them. Perhaps the key benefit of activity streams will be not that they replace email, but that they help us to finally get control of our email inboxes, by removing the large proportion of useful, but non-time critical communications (to the activity streams) and leaving us with just the emails that we need to work on today.

Great analysis posting on the value of Activity Streams and the rising importance of Social Filtering and Analytcis. I will give my perspective this week, as soon as my German language posting on Activity Streams is being translated into English ;-).

Kommunikation und Arbeit heute: Im und unter Strom

10. September 2012 Posted by Stefan Pfeiffer


Uwe hat mich gestern per Direktnachricht auf Twitter angesprochen, ob ich einen Vortrag auf einer Veranstaltung im November halten will. Die ganze Konversation hat sich per Twitter abgespielt. Bianca wollte vor einigen Wochen ein Interview mit mir vereinbaren. Ihre Nachricht kam zuerst auf Xing an (und in meinem privaten E-Mail Eingang, an den Xing Nachrichten weiterschickt). Sie fragte dann nochmal auf Facebook und über meine Dienst-E-Mail nach. Martin schreibt mir seine Mails immer gleichzeitig an zwei Adressen, an meine offizielle IBM- und meine private E-Mail.

Ich könnte die Liste fortsetzen, denn es gibt noch Instant Messaging, in der IBM ist das Sametime, privat bin ich beispielsweise über Google Chat erreichbar, daneben SMS, WhatsApp und - ja das gibt es auch noch - das Telefon, mit verschiedenen Nummern, unter denen man mich erreichen kann. Eine kleine Randnotiz: Was mir gerade auffällt ist, dass in meinem Fall konventionelle Briefpost kaum noch eine Rolle spielt.

Warum aber eigentlich diese Aufzählung? Die Zahl der Kommunikationskanäle und Posteingänge wird immer vielfältiger. Die Zeiten, in denen morgens die konventionelle Post mit Brieföffner aufgeschlitzt wurde, ist (zumindest für mich) vorbei. Die dienstliche E-MailAdresse wurde für mich irgendwann der zentrale Posteingang. Nun aber zerfleddern die Kanäle, auf denen Nachrichten ankommen, wie oben beschrieben immer mehr. Und damit nicht genug: Im sozialen Zeitalter verschwimmen dazu noch die Grenzen zwischen beruflicher und privater Kommunikation. Auf Twitter passiert beispielsweise beides. Private und berufliche Nachrichten durchmischen sich. Ähnlich ist es auf Facebook oder Google+, auf Xing oder LinkedIn.

Doch es kommt noch schlimmer. Nicht nur die Kanäle werden immer mehr, auch die Geschwindigkeit hat rasant zugenommen. Wer erinnert sich noch daran, dass man einen Brief nach ein oder zwei Tagen beantwortet und auf dem Postweg zugestellt hat? Das Fax führte zu einer ersten sanften, die E-Mail zur nächsten, nun schon dramatischen Beschleunigung. Mit dem Siegeszug von E-Mail kam auch die seitdem latent im Raum schwebende Erwartungshaltung auf, dass man zeitnah, nein möglichst sofort auf eine Nachricht zu antworten hat. Und wehe, man tut es nicht. Dabei wäre es manchmal gut, eine Antwort über Nacht warten zu lassen, nachzudenken und mit Bedacht statt sofort emotional und oft über zu reagieren. Ich weiß, wovon ich spreche ...

Die Kommunikationskanäle sind also vielfältiger geworden. Die Kommunikationsgeschwindigkeit und Erwartungshaltung an Antwortzeiten zudem. Und dies wird noch weiter potenziert durch Echtzeitkommunikationswerkzeuge wie Instant Messaging. Always on und immer responsiv. Und währenddessen steigt die Flut der Informationen, der Strom gewaltig an. Informationen filtern, die richtigen Informationen zur richtigen Zeit "haben", wird zu einer wichtigen Kulturkompetenz.

IBM Connections, das gerade in der Version 4.0 auf den Markt kommt, nimmt sich dieser Thematik auf vielfältige Weise an, unter anderem durch die neuen Activity Streams. Das Konzept der Activity Streams ist es, Ereignisse, Informationen, Aufgaben und Nachrichten aus verschiedensten Systemen in einem Strom von Aktivitäten zusammenzuführen. Die Informationsquellen können dabei vielfältig sein: E-Mail-Systeme, von Corporate Mail bis privater Cloud Mail, SAP Events, Twitter- oder Facebook-Nachrichten, Sharepoint-Dokumente und vieles mehr. Als Schnittstelle zur Integration dient der Activity Stream-Standard, über den Events aus unterschiedlichsten Systemen syndiziert werden. Besonders komfortabel, zeitsparend und Effizienz steigernd ist es, wenn Ereignisse im Aktivitätenstrom auch direkt bearbeitet werden können, ohne in die Ursprungsanwendung wechseln zu müssen.

Ist der Activity Stream der Posteingang der Zukunft, die universelle Inbox? Das trifft es nicht wirklich. Wir reden nicht nur von einem neuen Postgang sondern auch von anderer Art des Arbeitens, von Kulturwandel. Die E-Mail Generation lebt im Posteingang, mit Nachrichten, die in mehr oder weniger individuellen Ordnerhierarchien abgelegt werden. Die "soziale" Generation arbeitet demgegenüber wesentlich netzwerkorientierter, multitasking- und echtzeitorientiert, ist gewohnt und bereit, Informationen im Schwarm mit anderen zu teilen. Genau dieses Paradigma spiegelt sich auch im Konzept der Activity Streams wider, wo unterschiedliche Informationsströme zusammenfliessen.

Beide "Generationen" gehören heute zur Belegschaft und müssen zusammenarbeiten. Deshalb ist es wichtig, sie jeweils in ihrer gewohnten Arbeitsweise abzuholen. Die klassische E-Mail-Welt muss "sozialer" werden und soziale Netzwerke müssen E-Mail integrieren, so wie es ja in der privaten Nutzung schon teilweise der Fall ist. Dass man die beiden Welten zusammenführen kann, zeigt jetzt IBM Connections Mail, das Exchange- oder Domino-Mail in das Enterprise Social Network IBM Connections integriert. Die Mail kann innerhalb des sozialen Netzwerks gelesen, bearbeitet und geordnet werden. Und natürlich ist es auch wesentlich einfacher und eleganter, Nachrichten zu "sozialisieren", in Blogs oder Wikis zu überführen, zu teilen, Aktivitäten zuzuordnen und sie so in der neuen "sozialen" Arbeitsweise zu nutzen und zu bearbeiten, weg vom E-Mail-Silo hin zu offener und dabei sicherem Teilen von Geschäftsinformationen und -prozessen. Also kein Leben außerhalb des Posteingangs, "Outside the Inbox", aber eine "Sozialisierung" der Inbox.

Werden Activity Streams und Lösungen wie IBM Connections mein Problem der multiplen Posteingänge, der Informationsüberflutung, des Always On und latenten Multitaskings lösen? Nein, genau wie man den Umgang mit E-Mail lernen musste, muss man sich an die neue "webzweinullige" Art der Kommunikation und des Arbeitens gewöhnen und sie erlernen. Werkzeuge wie IBM Connections, die bekannte Nutzungsmuster aus dem privaten Web 2.0 übernehmen und damit unternehmenskritische IT-Anwendungen integrieren und kombinieren, sind hilfreiche "Enabler", die die neue Art des Infornationsflusses und Arbeitens besser unterstützen als es E-Mail-Systeme tun. Wir werden uns sukzessive daran gewöhnen müssen im Multikanal-Strom der Informationen, immer unter Strom der Erwartungshaltung der Echtzeitkommunikation, schwarmorientiert zu arbeiten und zu kommunizieren. Wir befinden uns im "Sozialen Zeitalter", im und unter Strom.

[DE] Kommunikation und Arbeit heute: Im und unter Strom

9. September 2012 Posted by Stefan63

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Uwe hat mich gestern per Direktnachricht auf Twitter angesprochen, ob ich einen Vortrag auf einer Veranstaltung im November halten will. Die ganze Konversation hat sich per Twitter abgespielt. Bianca wollte vor einigen Wochen ein Interview mit mir vereinbaren. Ihre Nachricht kam zuerst auf Xing an (und in meinem privaten E-Mail Eingang, an den Xing Nachrichten weiterschickt). Sie fragte dann nochmal auf Facebook und über meine Dienst-E-Mail nach. Martin schreibt mir seine Mails immer gleichzeitig an zwei Adressen, an meine offizielle IBM- und meine private E-Mail.

Ich könnte die Liste fortsetzen, denn es gibt noch Instant Messaging, in der IBM ist das Sametime, privat bin ich beispielsweise über Google Chat erreichbar, daneben SMS, WhatsApp und – ja das gibt es auch noch – das Telefon, mit verschiedenen Nummern, unter denen man mich erreichen kann. Eine kleine Randnotiz: Was mir gerade auffällt ist, dass in meinem Fall konventionelle Briefpost kaum noch eine Rolle spielt.

Warum aber eigentlich diese Aufzählung? Die Zahl der Kommunikationskanäle und Posteingänge wird immer vielfältiger. Die Zeiten, in denen morgens die konventionelle Post mit Brieföffner aufgeschlitzt wurde, ist (zumindest für mich) vorbei. Die dienstliche E-MailAdresse wurde für mich irgendwann der zentrale Posteingang. Nun aber zerfleddern die Kanäle, auf denen Nachrichten ankommen, wie oben beschrieben immer mehr. Und damit nicht genug: Im sozialen Zeitalter verschwimmen dazu noch die Grenzen zwischen beruflicher und privater Kommunikation. Auf Twitter passiert beispielsweise beides. Private und berufliche Nachrichten durchmischen sich. Ähnlich ist es auf Facebook oder Google+, auf Xing oder LinkedIn.

Doch es kommt noch schlimmer. Nicht nur die Kanäle werden immer mehr, auch die Geschwindigkeit hat rasant zugenommen. Wer erinnert sich noch daran, dass man einen Brief nach ein oder zwei Tagen beantwortet und auf dem Postweg zugestellt hat? Das Fax führte zu einer ersten sanften, die E-Mail zur nächsten, nun schon dramatischen Beschleunigung. Mit dem Siegeszug von E-Mail kam auch die seitdem latent im Raum schwebende Erwartungshaltung auf, dass man zeitnah, nein möglichst sofort auf eine Nachricht zu antworten hat. Und wehe, man tut es nicht. Dabei wäre es manchmal gut, eine Antwort über Nacht warten zu lassen, nachzudenken und mit Bedacht statt sofort emotional und oft über zu reagieren. Ich weiß, wovon ich spreche …

Die Kommunikationskanäle sind also vielfältiger geworden. Die Kommunikationsgeschwindigkeit und Erwartungshaltung an Antwortzeiten zudem. Und dies wird noch weiter potenziert durch Echtzeitkommunikationswerkzeuge wie Instant Messaging. Always on und immer responsiv. Und währenddessen steigt die Flut der Informationen, der Strom gewaltig an. Informationen filtern, die richtigen Informationen zur richtigen Zeit “haben”, wird zu einer wichtigen Kulturkompetenz.

IBM Connections, das gerade in der Version 4.0 auf den Markt kommt, nimmt sich dieser Thematik auf vielfältige Weise an, unter anderem durch die neuen Activity Streams. Das Konzept der Activity Streams ist es, Ereignisse, Informationen, Aufgaben und Nachrichten aus verschiedensten Systemen in einem Strom von Aktivitäten zusammenzuführen. Die Informationsquellen können dabei vielfältig sein: E-Mail-Systeme, von Corporate Mail bis privater Cloud Mail, SAP Events, Twitter- oder Facebook-Nachrichten, Sharepoint-Dokumente und vieles mehr. Als Schnittstelle zur Integration dient der Activity Stream-Standard, über den Events aus unterschiedlichsten Systemen syndiziert werden. Besonders komfortabel, zeitsparend und Effizienz steigernd ist es, wenn Ereignisse im Aktivitätenstrom auch direkt bearbeitet werden können, ohne in die Ursprungsanwendung wechseln zu müssen.

Ist der Activity Stream der Posteingang der Zukunft, die universelle Inbox? Das trifft es nicht wirklich. Wir reden nicht nur von einem neuen Postgang sondern auch von anderer Art des Arbeitens, von Kulturwandel. Die E-Mail Generation lebt im Posteingang, mit Nachrichten, die in mehr oder weniger individuellen Ordnerhierarchien abgelegt werden. Die “soziale” Generation arbeitet demgegenüber wesentlich netzwerkorientierter, multitasking- und echtzeitorientiert, ist gewohnt und bereit, Informationen im Schwarm mit anderen zu teilen. Genau dieses Paradigma spiegelt sich auch im Konzept der Activity Streams wider, wo unterschiedliche Informationsströme zusammenfliessen.

Beide “Generationen” gehören heute zur Belegschaft und müssen zusammenarbeiten. Deshalb ist es wichtig, sie jeweils in ihrer gewohnten Arbeitsweise abzuholen. Die klassische E-Mail-Welt muss “sozialer” werden und soziale Netzwerke müssen E-Mail integrieren, so wie es ja in der privaten Nutzung schon teilweise der Fall ist. Dass man die beiden Welten zusammenführen kann, zeigt jetzt IBM Connections Mail, das Exchange- oder Domino-Mail in das Enterprise Social Network IBM Connections integriert. Die Mail kann innerhalb des sozialen Netzwerks gelesen, bearbeitet und geordnet werden. Und natürlich ist es auch wesentlich einfacher und eleganter, Nachrichten zu “sozialisieren”, in Blogs oder Wikis zu überführen, zu teilen, Aktivitäten zuzuordnen und sie so in der neuen “sozialen” Arbeitsweise zu nutzen und zu bearbeiten, weg vom E-Mail-Silo hin zu offener und dabei sicherem Teilen von Geschäftsinformationen und -prozessen. Also kein Leben außerhalb des Posteingangs, “Outside the Inbox“, aber eine “Sozialisierung” der Inbox.

Werden Activity Streams und Lösungen wie IBM Connections mein Problem der multiplen Posteingänge, der Informationsüberflutung, des Always On und latenten Multitaskings lösen? Nein, genau wie man den Umgang mit E-Mail lernen musste, muss man sich an die neue “webzweinullige” Art der Kommunikation und des Arbeitens gewöhnen und sie erlernen. Werkzeuge wie IBM Connections, die bekannte Nutzungsmuster aus dem privaten Web 2.0 übernehmen und damit unternehmenskritische IT-Anwendungen integrieren und kombinieren, sind hilfreiche “Enabler”, die die neue Art des Infornationsflusses und Arbeitens besser unterstützen als es E-Mail-Systeme tun. Wir werden uns sukzessive daran gewöhnen müssen im Multikanal-Strom der Informationen, immer unter Strom der Erwartungshaltung der Echtzeitkommunikation, schwarmorientiert zu arbeiten und zu kommunizieren. Wir befinden uns im “Sozialen Zeitalter”, im und unter Strom.

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Fotos: Copyright Stefan Pfeiffer

Posted from Digital naiv – Stefan P.’s Business Blog


Social Technologies are changing the World – and the Enterprise – Harvard Business Review

22. August 2012 Posted by Stefan Pfeiffer

The McKinsey-study has already been covered broadly. Nevertheless a good summary. And it always worth to spread some of the key findings:

The business world knows (or thinks it knows) a lot about how social technologies are changing the world. With consumers spending gobs of time in online communities (more than 1.5 billion consumers around the globe have an account on a social networking site and almost one in five online hours is spent on social networks), marketing departments have increasingly shifted their attention to social media. They're not only advertising and creating their own social sites, they're engaging with consumers, listening in on unfiltered conversations, ...

... But, it turns out that there's something even more powerful at play: the potential for value creation when social technologies are used to improve collaboration and communication within and across enterprises is twice as big as the value that can be created through all other uses across the value chain. ... , McKinsey Global Institute analyzed the potential value that could be obtained through the use of social technologies. The total potential value at stake in these sectors is $900 billion to $1.3 trillion annually. A third of that potential comes from business function-specific applications of social technologies in product development, marketing & sales, operations, and customer support, but two-thirds would arise from using social technologies to improve the collaboration and communications of knowledge workers within these functions and across the enterprise.

Companies are beginning to discover that social technology platforms provide a far more efficient way of communicating and collaborating. And, they give companies a way to dig out the "dark matter" of company knowledge that is buried in email inboxes and on hard drives. Unlike email, messages on social platforms are accessible to the entire team in real time, eliminating all the to-ing and fro-ing to get everybody on the same page. Even better, on social platforms, communications become content — forming a searchable archive that can be continually enriched with comments and additions by members of the online community. ...

We estimate that "interaction workers," (managers, professionals, sales people, and others whose work requires frequent interpersonal interactions, independent judgment, and access to knowledge) spend 28% of their workdays answering, writing, or responding to email. They also spend another 19% of the time trying to track down information (including searching through their own e-mail files) and 14% collaborating with co-workers. (And these are your most expensive employees, and the ones you count on to do more than routine work; they're supposed to be innovating, figuring out how to improve business processes, and generally building you a better mousetrap — not wading through e-mail.)

These activities could potentially be done much more efficiently and effectively using social technologies — we figure by 20-25%. ...

Participation, in turn, depends on having an environment of openness, information sharing, and trust — the sort of culture that many organizations have not yet established. For this to happen, leaders must take the lead — after all, these are social technologies. ...

It may take years to establish the conditions of openness and to build trust across the organization, but the companies that accomplish this transformation will not only reap the greatest benefits from social technologies, they will also find that they are faster on their feet, more adaptable, and much more capable of absorbing — and acting on — new ideas. Not a bad investment.

Es ist Zeit über den E-Mail-Posteingang hinaus zu denken

30. Juli 2012 Posted by Stefan Pfeiffer

 

Dies ist ein vorzügliches, englischsprachiges Video, das die Nachteile von E-Mail für kollaborative und wissensintensive Zusammenarbeit aufzeigt. E-Mail ist und bleibt ein hervorragendes Werkzeug zur direkten Kommunikation, aber es ist suboptimal dafür geeignet, Wissen zu teilen und zu kollaborieren. Wird E-Mail bald verschwinden, so wie sogar Der Spiegel es verkündet? Nein, sicherlich nicht, aber wir sollten den Wandel, wie wir arbeiten, vorantreiben: "E-Mail ist eine Brückentechnologie. Für viele Zwecke gibt es schon jetzt geeignetere Mittel."

Ich selbst bin ein Kind der E-Mail Generation und in der heutigen Arbeitswelt leben die meisten Angestellten noch immer in ihrem Posteingang und durch Ihre E-Mail. Wie oft komme ich ins Büro und sehe, wie Kollegen quasi hypnothisiert auf den Bildschirm starren und auf eine neue E-Mail warten? Wie oft prüft mancher Kollege gerade zu manisch auf seinem Blackberry oder iPhone seinen Posteingang und das auch im Urlaub?

E-Mail wird bleiben. Die Leute sind es gewohnt und wir müssen sie mit sozialen Software-Funktionen in ihrer E-Mail abholen. Um erfolgreich zu sein, müssen wir E-Mail und Social Software eng integrieren, so daß die sozialen Meteoden zusammenzuarbeiten und zu teilen ein quasi natürlicher Bestandteil des E-Mail-Klienten werden. Wir brauchen Social Mail!

Und jeder sollte persönlich einige einfache Regeln beachten, um den Kollegen zu zeigen, daß es bessere und produktivere Methoden gibt, um die Flut von mindestens 37 E-Mails pro Tag zu reduzieren:

  1. Sende keine Dateianhänge  - Wo immer es möglich ist, sollten Sie keine Dateianhänge senden. Speichern Sie die Dateien in der Social Software oder im Content Repositoory, wenn nötig versehen Sie sie mit Zugriffsrechten und teilen Sie sie dann mit Ihren Teammitgliedern.
  2. E-Mail ist kein ideales Werkzeug, um Projekte abzuwickeln oder gar Projekt Management zu betreiben. Viel besser geignet sind Werkzeuge wie das Aktivitäten-Modul in IBM Connections. Das Werkzeug ist nicht wie professionelle Projekt Management-Software mit für normale Benutzer unnötigen Funktionen überladen. Es ist einfach zu benutzen und ein guter Weg, um sich davon zu lösen, Projekte über riesige Tabellen oder E-Mails zu verfolgen.
  3. Wenn es darum geht, neue Ideen zu entwickeln und zu "brainstormen", nutzen Sie die Weisheit der Massen, indem Sie Ideen in Communities oder Blogs zur Diskussion stellen. Sie werden überrascht sein, wie viel besser und transparenter die Diskussion und die Ergebnisse sind..
  4. Benutzen Sie E-Mail - ja, aber mit Bedacht. Ja, natürlich sollten wir weiter E-Mail benutzen, aber oft nur noch als Benachrichtungswerkzeug, um die Kollegen auf die Dateianhänge, die Akltivität, den Blog oder die Community aufmerksam zu machen. In den sozialen Plätzen sollten sie dann weiterarbeiten und Informationen teilen.
    Bleiben wir also realistisch: Bis auf weiteres werden die meisten Mitarbeiter zuerst in ihren Posteingang schauen, ob dort neue Arbeit oder Information angekommen ist, Holen wir sie also in ihrem Posteingang ab und zeigen ihnen dann, wie man produktiver mit Social Software arbeiten kann.
  5. Denken Sie darüber nach, bevor sie mailen. Teilen Sie, wo immer es angemessen ist! In unserem Kopf sollte es eine Checkbox geben, die pürft, wann es wirklich sinnvoll ist, eine Mail zu schicken und wann es einfach nützlicher und sinnvoller für das Projekt und Unternehmen ist, Informationen über Social Software zur Verfügung zu stellen.
    Und die zweite Checkbox prüft bei eingehender E-Mail, ob es nicht sinnvoller wäre, die entsprechende Information oder Arbeit in Social Software zu überführen. Gehen Sie dazu über, relevante Arbeit und Inofrmationen aus E-Mail-Silos herauszuschaufeln und zu teilen. Sicherheit ist keine Entschuldigung. Die heutigen Systeme sind in der Lage, Informationen effizient zu schützen, so daß nur autorisierte Personen zugreifen, bearbeiten, eventuell nur lesen können.
  6. Migrieren Sie Ihre E-Mail Newsletter in Social Software - Ich bin es gewohnt, jeden Montag einen Newsletter an meine europäischen Kollegen zu senden. Das ist der traditionelle Weg, (hoffentlich nützliche) Informationen und Hinweise für die Woche zu teilen. Vor einiger Zeit habe ich meine Kommunikationsweise geändert. Der Newsletter ist jetzt ein Blogeintrag in IBM's Europäischer Social Business Community. Dort bleibt die Information erhalten, sind immer sogar weltweit über unser IBM Connections-System zugreifbar und recherchierbar. Und an die Kollegen, die noch E-Mail-zentriert arbeiten, kann ich den Blogbeitrag auch noch per E-Mail an die Community-Mitglieder verteilen.
  7. Ich bin von Werbe-E-Mails und SPAM nur noch genervt - Wann immer ich jemanden meine Visitenkarte gegeben habe, wo immer ich meine E-Mail-Adresse online hinterlassen habe, kurz darauf bekomme ich E-Mails, oft ohne meine explizite Einwilligung gegeben zu haben, Vor allem ist es meist für mich uninteressante, irrelevante Werbepost und so etwas nenne ich SPAM. Seit einiger Zeit bin ich rigoros dazu übergegangen, mich von allen E-Mail Newslettern und Werbemails abzumelden. Besteht diese Möglichkeit nicht, so schicke ich eine E-Mail und fordere dazu auf, mich aus den Verteilern zu nehmen. Und wenn es nicht anders geht, kommen die Absender auf meine Junk Mail-Liste und werden so blockiert. Wenn ich Informationen haben will, hole und recherchiere ich sie aktiv im Netz oder habe sie in meinem RSS Reader.

Es gibt sicher noch eine Vielzahl weiterer Tipps und Möglichkeiten, ganz persönlich seine Arbeitsweise zu optimieren und sich von sinnvoll von E-Mail zu lösen. Es geht dabei nicht darum, E-Mail komplett zu ersetzen. Es geht darum, E-Mail bewußt und sinnvoll einzusetzen. Wir befinden uns im Zeitalter des Social Business, wo uns Technik und Mentalität eine nie vorher gegebene Chance bieten, Wissen produktiv zu teilen und Arbeit kollaborativ zu erledigen. Ihre Tipps und Tricks, Ihre Vorschläge und Kommentare sind herzlich willkommen, so daß wir gemeinsam die Liste erweitern.

Wir in der IBM haben gerade unter dem Motto Outside the inbox eine Kampagne gestartet, um diese Ideen zu diskutieren. Leuchtturm und "Ankermann" ist dabei mein Kollege Luis Suarez, der seit Jahren nunmehr seine Art zu arbeiten geändert hat. Auf Twitter können Sie der Diskussion rund um E-Mail unter dem Hashtag #OutsideTheInbox folgen. Hier finden Sie die entsprechenden Webseiten in verschiedenen Sprachen.

Die Zukunft von E-Mail: Ich bin ein E-Mailsortierer *schäm*

10. Mai 2012 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich oute mich gleich zu Beginn: Ich bin ein E-Mail Sortierer. Wichtige, aber auch leider viele nicht so wichtige oder später online nachrecherchierbare E-Mails lege ich in einer persönlichen Ordnerstruktur händisch ab. Den Ablagebaum mit Ordnern und Unterordnern habe ich mir über Jahre gemäss meiner Aufgaben erarbeitet und er scheint mir persönlich Sinn zu machen.

Die Diskussion ist ja schon an vielerlei Stelle geführt worden: Der Spiegel schreibt "Wer sortiert, verliert" und zitiert eine IBM Studie, nach der man E-Mails nicht sortieren sollte. Diese koste nur Zeit. Man solle besser der Suchfunktion vertrauen. Für beide Optionen gibt es Pros und Kontras. Die Ablage in Ordnerstrukturen hat ihre Grenzen. Beispielweise kann man E-Mails nicht ohne wirklichen Zusatzaufwand parallel in verschiedenen Ordnern ablegen. Ich führe auf einer Veranstaltung ein Gespräch mit einem Analysten. Lege ich die betreffende E-Mail mit der Gesprächszusammenfassung nun im Ordner „05-MarCom/Analysten“ oder im Ordner „04-Kampagnen/EventXYZ“ ab? Inhaltlich gehört es in beide Ordner, aber physikalisch lege ich es in einem der Ordner ab und werde mir nicht die Mühe einer Duplizierung oder Verlinkung machen.

Durch die sozialen Kanäle ist nun neben der Ordnerstruktur ein neues Ordnungskriterium hinzugekommen: Informationen werden „getagged“, d.h. man verschlagwortet ein Stück Information mit Stichworten. Die oben erwähnte Gesprächsnotiz bekäme beispielsweise die Stichwort „Analyst“ , „Briefing“, „EventXYZ“, eventuell noch Firma und Namen des Analysten. Über diese Tags könnte ich dann später auf die Notiz wieder zugreifen, entweder über die Tagewolke oder Suche.

Tags haben noch nicht wirklich in die Welt der E-Mail Einzug gehalten. Weder die professionellen noch die privaten E-Mail-Anbieter offerieren derzeit Tagging. Tags sind ein typisches Kennzeichen der neuen sozialen Kanäle. Beispielsweise verwenden wir Tagging in IBM Connections, der Social Software der IBM. Jede Informationseinheit, ob nun das Profil eines Anwenders, ein Blogbeitrag, ein Lesezeichen, eine Community, eine Datei oder eine Aktivität kann (und sollte) „getagged“ werden. Wenn ich und meine Kollegen nun nach diesen Tags über die sogenannte Tagwolke oder konventionelle Recherche suchen, werden uns alle einem Tag zugeordneten Informationsobjekte angezeigt. Dieser übergreifende Aspekt ist besonders wichtig für Social Software. Ein persönliches Tagging auf der lokalen Festplatte der persönlichen E-Mail wäre wieder auf dieses Silo beschränkt und würde nicht andere Informationen (lokal gespeicherte Dateien etc.) umfassen. Und natürlich muss man sich die Frage stellen, ob Anwender angesichts der Flut der Nachrichten E-Mails wirklich manuell taggen und damit verschlagworten würden.

Eigentlich sollte man doch Hilfe von den ach so intelligenten DV-Systemeb erwarten dürfen. Warum verschlagwortet nicht mein E-Mail-System oder mein Betriebssystem automatisch die Mails und sortiert sie - zumindest für die optische Darstellung - in bestimmte Ordner ein? Technologisch ist das heute machbar, dürfte aber die Rechnerleistung manches lokalen Computers doch überfordern. Am Ende landen wir dann doch wieder bei der Suchfunktion des E-Mail Programmes oder besser einer Desktopsuche. Zu Zeiten als ich noch Windows nutzte, war bei mir Google Desktop Search auch in Kombination mit Lotus Notes im Einsatz (Und ich habe einige andere Werkzeuge durchgetestet), um eben nicht nur in meinen E-Mails, sondern auch im Dateisystem zu suchen.

Als Mac-Anwender nutze ich Spotlight, die eingebaute Suchfunktion des Mac Betriebssystems, mit der ich Dateien, lokal ge-cache-te Webseiten, Mails und mehr auf einen Schlag durchsuchen kann. Als Zusatztool habe ich Tembo installiert, das noch etwas komfortabler in der Sortierung der Suchergebnisse ist. Und wenn ich mein persönliches Nutzungsverhalten sehe, muss ich mir eingestehen, dass ich in den allermeisten Fälle die Suche nutze, statt durch Ordnerstrukturen zu navigieren. Die Ordner sind nur dann ein Krückstock, wenn ich beispielsweise den Namen eines Senders vergessen habe, nicht mehr oder weniger. Mal schaun, ob ich meine E-Mail-Sortierei abstellen kann, die alten Gewohnheiten ...

P.S. Eine Anmerkung muss ich noch machen: Ich bin ein Freund, übergreifend - also nicht nur in E-Mail - zu suchen. Diese Funktionalität wird natürlich dann ausgehebelt, wenn es eine Unternehmenspolicy gibt, die vorschreibt, die persönlichen E-Mail-Archive zu verschlüsseln. Daran scheitern dann die Desktop-Suchwerkzeuge. Und natürlich wäre es wünschenswert und pfiffig, wenn Desktopsuche mit der Suche im Unternehmensspeicher und im freien Web kombinierbar wäre.

Teil 3 meiner Artikelreihe zum Thema Zukunft von E-Mail. Und es werden noch weitere Teile folgen.

Die Zukunft von E-Mail: Ich bin ein E-Mailsortierer *schäm*

10. Mai 2012 Posted by Stefan Pfeiffer

 

Ich oute mich gleich zu Beginn: Ich bin ein E-Mail Sortierer. Wichtige, aber auch leider viele nicht so wichtige oder später online nachrecherchierbare E-Mails lege ich in einer persönlichen Ordnerstruktur händisch ab. Den Ablagebaum mit Ordnern und Unterordnern habe ich mir über Jahre gemäss meiner Aufgaben erarbeitet und er scheint mir persönlich Sinn zu machen.

Die Diskussion ist ja schon an vielerlei Stelle geführt worden: Der Spiegel schreibt "Wer sortiert, verliert" und zitiert eine IBM Studie, nach der man E-Mails nicht sortieren sollte. Diese koste nur Zeit. Man solle besser der Suchfunktion vertrauen. Für beide Optionen gibt es Pros und Kontras. Die Ablage in Ordnerstrukturen hat ihre Grenzen. Beispielweise kann man E-Mails nicht ohne wirklichen Zusatzaufwand parallel in verschiedenen Ordnern ablegen. Ich führe auf einer Veranstaltung ein Gespräch mit einem Analysten. Lege ich die betreffende E-Mail mit der Gesprächszusammenfassung nun im Ordner „05-MarCom/Analysten" oder im Ordner „04-Kampagnen/EventXYZ" ab? Inhaltlich gehört es in beide Ordner, aber physikalisch lege ich es in einem der Ordner ab und werde mir nicht die Mühe einer Duplizierung oder Verlinkung machen.

Durch die sozialen Kanäle ist nun neben der Ordnerstruktur ein neues Ordnungskriterium hinzugekommen: Informationen werden „getagged", d.h. man verschlagwortet ein Stück Information mit Stichworten. Die oben erwähnte Gesprächsnotiz bekäme beispielsweise die Stichwort „Analyst" , „Briefing", „EventXYZ", eventuell noch Firma und Namen des Analysten. Über diese Tags könnte ich dann später auf die Notiz wieder zugreifen, entweder über die Tagewolke oder Suche.

Tags haben noch nicht wirklich in die Welt der E-Mail Einzug gehalten. Weder die professionellen noch die privaten E-Mail-Anbieter offerieren derzeit Tagging. Tags sind ein typisches Kennzeichen der neuen sozialen Kanäle. Beispielsweise verwenden wir Tagging in IBM Connections, der Social Software der IBM. Jede Informationseinheit, ob nun das Profil eines Anwenders, ein Blogbeitrag, ein Lesezeichen, eine Community, eine Datei oder eine Aktivität kann (und sollte) „getagged" werden. Wenn ich und meine Kollegen nun nach diesen Tags über die sogenannte Tagwolke oder konventionelle Recherche suchen, werden uns alle einem Tag zugeordneten Informationsobjekte angezeigt. Dieser übergreifende Aspekt ist besonders wichtig für Social Software. Ein persönliches Tagging auf der lokalen Festplatte der persönlichen E-Mail wäre wieder auf dieses Silo beschränkt und würde nicht andere Informationen (lokal gespeicherte Dateien etc.) umfassen. Und natürlich muss man sich die Frage stellen, ob Anwender angesichts der Flut der Nachrichten E-Mails wirklich manuell taggen und damit verschlagworten würden.

Eigentlich sollte man doch Hilfe von den ach so intelligenten DV-Systemeb erwarten dürfen. Warum verschlagwortet nicht mein E-Mail-System oder mein Betriebssystem automatisch die Mails und sortiert sie - zumindest für die optische Darstellung - in bestimmte Ordner ein? Technologisch ist das heute machbar, dürfte aber die Rechnerleistung manches lokalen Computers doch überfordern. Am Ende landen wir dann doch wieder bei der Suchfunktion des E-Mail Programmes oder besser einer Desktopsuche. Zu Zeiten als ich noch Windows nutzte, war bei mir Google Desktop Search auch in Kombination mit Lotus Notes im Einsatz (Und ich habe einige andere Werkzeuge durchgetestet), um eben nicht nur in meinen E-Mails, sondern auch im Dateisystem zu suchen.

Als Mac-Anwender nutze ich Spotlight, die eingebaute Suchfunktion des Mac Betriebssystems, mit der ich Dateien, lokal ge-cache-te Webseiten, Mails und mehr auf einen Schlag durchsuchen kann. Als Zusatztool habe ich Tembo installiert, das noch etwas komfortabler in der Sortierung der Suchergebnisse ist. Und wenn ich mein persönliches Nutzungsverhalten sehe, muss ich mir eingestehen, dass ich in den allermeisten Fälle die Suche nutze, statt durch Ordnerstrukturen zu navigieren. Die Ordner sind nur dann ein Krückstock, wenn ich beispielsweise den Namen eines Senders vergessen habe, nicht mehr oder weniger. Mal schaun, ob ich meine E-Mail-Sortierei abstellen kann, die alten Gewohnheiten ...

P.S. Eine Anmerkung muss ich noch machen: Ich bin ein Freund, übergreifend - also nicht nur in E-Mail - zu suchen. Diese Funktionalität wird natürlich dann ausgehebelt, wenn es eine Unternehmenspolicy gibt, die vorschreibt, die persönlichen E-Mail-Archive zu verschlüsseln. Daran scheitern dann die Desktop-Suchwerkzeuge. Und natürlich wäre es wünschenswert und pfiffig, wenn Desktopsuche mit der Suche im Unternehmensspeicher und im freien Web kombinierbar wäre.

Teil 3 meiner Artikelreihe zum Thema Zukunft von E-Mail. Und es werden noch weitere Teile folgen.

Die Zukunft von E-Mail: Wunderbarer Spam

23. April 2012 Posted by Stefan Pfeiffer

Schon wieder Dutzende ungelesener Nachrichten. Wieder einmal bin ich maximal genervt über die Flut von E-Mails und Spam, der trotz Spamfilter in meinem Posteingang ankommt. Aber es halt oft eine andere Art von Spam-Dosenfleisch. Nicht die gängigen Verkaufspromos, die die modernen Spamfilter doch herausfiltern, dafür aber andere nervende Nachrichten.

Leider ist meine E-Mail-Adresse durch diverse Publikationen bekannt. Also erhalte ich natürlich Post aus Afrika und Asien, wo ich mit der Anrede "Bester Freund" eine Millionenerbschaft in Aussicht gestellt bekomme. Ein Klick und weg in den Mülleimer. Vielelicht sollte ich mir eine Regel bauen, die solche Mails automatisch löscht oder vielleicht doch zu riskant. Könnte ja mal wirklich die Millionenerbschaft drunter sein.

Eine weitere Spam-Kategorie sind die Veranstaltungspromotionen und Newsletter, die ich bekomme. Die entsprechenden Absender haben meine E-Mail über das Web eingesammelt oder aber wir hatten Kontakt auf einer Veranstaltung bzw. bei einem Termin, wo Visitenkarten getauscht wurden. Und schwupp ist meine E-Mail-Adresse dann natürlich auch im Marketingverteiler gelandet. Randbemerkung: Kennen sollte man als Empfänger - aber auch als Absender von E-Mail Newslettern - die unterdessen verschärften gesetzlichen Richtlinien, die ein explizites OptIn, ein Impressum und die Möglichkeit zum Unsubscribe beinhalten.

Aber ich bekenne mich auch schuldig: Als Informationsjunkie habe ich auch den ein oder anderen Newsletter selbst abonniert, ein White Paper heruntergeladen, meine E-Mail hinterlassen und vielleicht das falsche Häkchen bei "Wollen Sie regelmässig informiert werden" gesetzt. Und schon kommen regelmässige E-Mails in meinem eh schon überfüllten Posteingang an. Und nahezu immer ist der Informationswert dieser Nachrichten vernachlässigenswert. Ich empfinde sie bis auf wenige Nachrichten als lästig und als Werbung und habe unterdessen meine Konsequenz gezogen, bestelle diese E-Mails und Newsletter rigoros ab. Dies wird meist in den Fusszeilen der Nachrichten - oft etwas versteckt - angeboten.

Hier hat sich mein Informationsverhalten deutlich geändert. Vor Jahren habe ich mich in hohem Maße auf E-Mail Newsletter verlassen. Unterdessen befriedige ich meine Informationssucht jedoch auf andere Weise: über Google Alerts, die mich täglich zu bestimmten Themen informieren, über Relevants, den lernenden Newsservice von IDG, über meinen RSS-Reader und last but not least über meine sozialen Kanäle. Zwei der Services basieren weiter auf E-Mail, jedoch konsolidieren sie Informationen, so dass ich einige Newsletter einsparen kann.

Geht mir nun etwas dadurch durch die Lappen, dass ich mich auf diese Kanäle konzentriere und die Newsletter und Werbemails abbestelle? Ich habe nicht den Eindruck. Sicher liefern mir Google Alerts und der RSS Reader nur die Informationen, die ich als Suchbegriffe oder Fed abonniert habe, und lassen andere Stochworte außen vor. Relevants ist da vermeindlich intelligenter, denn der Service lernt aufgrund meiner Lesegewohnheiten und bietet mir auch mal durchaus überraschende, aber interessante Inhalte an. Hier greifen Analytics-Funktionen, die meine Interessen lernen und entsprechend reagieren. Solchen intelligente Mechanismen, ob man sie nun Social Analytics oder anders nennt, gehören meiner Ansicht nach auch die Zukunft auch in der Informationsbereitstellung.

Radikaler gestaltet noch mein Freund Lars Basche seinen Informationskonsum Er vertritt die These, dass im Zeitalter der sozialen Medien Informationen auch ohne E-Mail Newsletter quasi automatisch zu ihm kommen, in seiner Timeline in den entsprechenden Medien auftauchen. Zu diesem radikaleren Ansatz habe ich mich noch nicht durchgerungen. Dies kennzeichnet jedoch auch den Paradigmen-Wechsel von Push (Die Information kommt zu mir) und Pull (Ich muss die Information abholen), von E-Mail zum Social Web. Allerdings finde ich die Definition etwas schwarz-weiss, denn natürlich kommen Informationen auch im RSS Reader und in der Timeline zu mir. Lediglich der Akt, statt in den E-Mail Posteingang in den Reader oder die Timeline zu schauen, ist ein anderer. Ein wirkliches Pull findet dann statt, wenn ich aktiv Informationen abhole.

Die Situation wird dann aus meiner Sicht komplexer, wenn ich den unternehmensinternen Informationsfluss betrachte. Auch hier - und nicht zuletzt hier - gibt es die E-Mail Newsletter und die Spam-Mails, die zum Beispiel Events promoten. Gerade in einer grossen Organisation wie der IBM kann man ein Lied davon singen und es ist oft ungleich schwerer, von E-Mail-Verteilern zu unsubscriben. Die unzähligen Newsletter nerven ebenso wie die in kurzen Intervallen eintreffenden Nachrichten, die die Mitarbeiter zu motivieren suchen, noch mehr Teilnehmer für ein bestimmtes Event zu gewinnen. Und oft erzielt dieses E-Mail-Bombardement genau den gegenteiligen Effekt. Ich zitiere einen Kollegen: "Ich kann doch nicht alles lesen, was von Marketing kommt." Würde ich Empfangsbestätigungen verwenden, würde ich sicher  feststellen, wie viele Kollegen eine Nachricht gar nicht oder ganz, ganz spät lesen.

Andererseits gibt es noch unzählige Kollegen, die fast ausschlißelich E-Mail als Kommunikations- und Informationskanal nutzen. Diese Kollegen haben eben keine RSS Feeds angelegt, lesen keine Timeline, müssen also per Mail informiert werden (Zumindest muss man versuchen, sie zu informieren). Sie sind noch nicht im Social Web mit seinen anderen Arten der Informationsbeschaffung und -verteilung angekommen. Ich verweise hier auf die Initiative21/DNS Infratest-Studie zur Digitalen Gesellschaft, die sicher auch für den Informationskonsum in Unternehmen valide ist.

Ich persönlich versuche, meine Arbeitsweise zu ändern. "Teilenswerte" oder "wertbeständige" Informationen stelle ich möglichst konsequent in unser internes auf IBM Connections basierende soziale Netzwerk ein. Das sind Dateien, interessante Lesezeichen (Bookmarks). Ich verfasse dort Blog- und Wikibeiträge, steuere Projekte über das Aktivitätenmodul von Connections, um eine bessere Transparenz zu erzielen, und ermuntere Kollegen, im sozialen Netz zu kommentieren und zu diskutieren. Jedoch nutze ich auch sehr stark die E-Mail-Benachrichtigungsfunktion von IBM Connections, um Kolleginnen und Kollegen auf diese Information aufmerksam zu machen und die Weiterbearbeitung transparent zu steuern. Und - Asche über meine Haupt - ich verschicke noch - wenn auch bewusst selten - E-Mail Newseltter, die aber direkt auf Beiträge im sozialen Unternehmensnetz verlinken.

Sicher ist das nicht der komplett Social Way of Life, aber ich empfinde es derzeit als einen gesunden Mittelweg, neue soziale Verhaltens- und Kommunikationsweisen zu leben und Kollegen anzutrainieren, dabei aber nicht die E-Mail Generation zu verlieren. Vielleicht ist ein Verhaltenskodex, wie man in einer solchen Mischzeit arbeiten und teilen sollte, noch einen separaten Beitrag im Rahmen dieser Artikelserie wert. Und generell gilt natürlich frei nach Lou Reed: Hey babe take a walk on the social side, and the boss goes "doo doodoo..."

Natürlich darf bei einem Beitrag über Spam der berühmte Sketch von Monty Python nicht fehlen:

Die Zukunft von E-Mail (2): Wunderbarer Spam

23. April 2012 Posted by Stefan Pfeiffer

Schon wieder Dutzende ungelesener Nachrichten. Wieder einmal bin ich maximal genervt über die Flut von E-Mails und Spam, der trotz Spamfilter in meinem Posteingang ankommt. Aber es halt oft eine andere Art von Spam-Dosenfleisch. Nicht die gängigen Verkaufspromos, die die modernen Spamfilter doch herausfiltern, dafür aber andere nervende Nachrichten.

Leider ist meine E-Mail-Adresse durch diverse Publikationen bekannt. Also erhalte ich natürlich Post aus Afrika und Asien, wo ich mit der Anrede "Bester Freund" eine Millionenerbschaft in Aussicht gestellt bekomme. Ein Klick und weg in den Mülleimer. Vielelicht sollte ich mir eine Regel bauen, die solche Mails automatisch löscht oder vielleicht doch zu riskant. Könnte ja mal wirklich die Millionenerbschaft drunter sein.

Eine weitere Spam-Kategorie sind die Veranstaltungspromotionen und Newsletter, die ich bekomme. Die entsprechenden Absender haben meine E-Mail über das Web eingesammelt oder aber wir hatten Kontakt auf einer Veranstaltung bzw. bei einem Termin, wo Visitenkarten getauscht wurden. Und schwupp ist meine E-Mail-Adresse dann natürlich auch im Marketingverteiler gelandet. Randbemerkung: Kennen sollte man als Empfänger - aber auch als Absender von E-Mail Newslettern - die unterdessen verschärften gesetzlichen Richtlinien, die ein explizites OptIn, ein Impressum und die Möglichkeit zum Unsubscribe beinhalten.

Aber ich bekenne mich auch schuldig: Als Informationsjunkie habe ich auch den ein oder anderen Newsletter selbst abonniert, ein White Paper heruntergeladen, meine E-Mail hinterlassen und vielleicht das falsche Häkchen bei "Wollen Sie regelmässig informiert werden" gesetzt. Und schon kommen regelmässige E-Mails in meinem eh schon überfüllten Posteingang an. Und nahezu immer ist der Informationswert dieser Nachrichten vernachlässigenswert. Ich empfinde sie bis auf wenige Nachrichten als lästig und als Werbung und habe unterdessen meine Konsequenz gezogen, bestelle diese E-Mails und Newsletter rigoros ab. Dies wird meist in den Fusszeilen der Nachrichten - oft etwas versteckt - angeboten.

Hier hat sich mein Informationsverhalten deutlich geändert. Vor Jahren habe ich mich in hohem Maße auf E-Mail Newsletter verlassen. Unterdessen befriedige ich meine Informationssucht jedoch auf andere Weise: über Google Alerts, die mich täglich zu bestimmten Themen informieren, über Relevants, den lernenden Newsservice von IDG, über meinen RSS-Reader und last but not least über meine sozialen Kanäle. Zwei der Services basieren weiter auf E-Mail, jedoch konsolidieren sie Informationen, so dass ich einige Newsletter einsparen kann.

Geht mir nun etwas dadurch durch die Lappen, dass ich mich auf diese Kanäle konzentriere und die Newsletter und Werbemails abbestelle? Ich habe nicht den Eindruck. Sicher liefern mir Google Alerts und der RSS Reader nur die Informationen, die ich als Suchbegriffe oder Fed abonniert habe, und lassen andere Stochworte außen vor. Relevants ist da vermeindlich intelligenter, denn der Service lernt aufgrund meiner Lesegewohnheiten und bietet mir auch mal durchaus überraschende, aber interessante Inhalte an. Hier greifen Analytics-Funktionen, die meine Interessen lernen und entsprechend reagieren. Solchen intelligente Mechanismen, ob man sie nun Social Analytics oder anders nennt, gehören meiner Ansicht nach auch die Zukunft auch in der Informationsbereitstellung.

Radikaler gestaltet noch mein Freund Lars Basche seinen Informationskonsum Er vertritt die These, dass im Zeitalter der sozialen Medien Informationen auch ohne E-Mail Newsletter quasi automatisch zu ihm kommen, in seiner Timeline in den entsprechenden Medien auftauchen. Zu diesem radikaleren Ansatz habe ich mich noch nicht durchgerungen. Dies kennzeichnet jedoch auch den Paradigmen-Wechsel von Push (Die Information kommt zu mir) und Pull (Ich muss die Information abholen), von E-Mail zum Social Web. Allerdings finde ich die Definition etwas schwarz-weiss, denn natürlich kommen Informationen auch im RSS Reader und in der Timeline zu mir. Lediglich der Akt, statt in den E-Mail Posteingang in den Reader oder die Timeline zu schauen, ist ein anderer. Ein wirkliches Pull findet dann statt, wenn ich aktiv Informationen abhole.

Die Situation wird dann aus meiner Sicht komplexer, wenn ich den unternehmensinternen Informationsfluss betrachte. Auch hier - und nicht zuletzt hier - gibt es die E-Mail Newsletter und die Spam-Mails, die zum Beispiel Events promoten. Gerade in einer grossen Organisation wie der IBM kann man ein Lied davon singen und es ist oft ungleich schwerer, von E-Mail-Verteilern zu unsubscriben. Die unzähligen Newsletter nerven ebenso wie die in kurzen Intervallen eintreffenden Nachrichten, die die Mitarbeiter zu motivieren suchen, noch mehr Teilnehmer für ein bestimmtes Event zu gewinnen. Und oft erzielt dieses E-Mail-Bombardement genau den gegenteiligen Effekt. Ich zitiere einen Kollegen: "Ich kann doch nicht alles lesen, was von Marketing kommt." Würde ich Empfangsbestätigungen verwenden, würde ich sicher  feststellen, wie viele Kollegen eine Nachricht gar nicht oder ganz, ganz spät lesen.

Andererseits gibt es noch unzählige Kollegen, die fast ausschlißelich E-Mail als Kommunikations- und Informationskanal nutzen. Diese Kollegen haben eben keine RSS Feeds angelegt, lesen keine Timeline, müssen also per Mail informiert werden (Zumindest muss man versuchen, sie zu informieren). Sie sind noch nicht im Social Web mit seinen anderen Arten der Informationsbeschaffung und -verteilung angekommen. Ich verweise hier auf die Initiative21/DNS Infratest-Studie zur Digitalen Gesellschaft, die sicher auch für den Informationskonsum in Unternehmen valide ist.

Ich persönlich versuche, meine Arbeitsweise zu ändern. "Teilenswerte" oder "wertbeständige" Informationen stelle ich möglichst konsequent in unser internes auf IBM Connections basierende soziale Netzwerk ein. Das sind Dateien, interessante Lesezeichen (Bookmarks). Ich verfasse dort Blog- und Wikibeiträge, steuere Projekte über das Aktivitätenmodul von Connections, um eine bessere Transparenz zu erzielen, und ermuntere Kollegen, im sozialen Netz zu kommentieren und zu diskutieren. Jedoch nutze ich auch sehr stark die E-Mail-Benachrichtigungsfunktion von IBM Connections, um Kolleginnen und Kollegen auf diese Information aufmerksam zu machen und die Weiterbearbeitung transparent zu steuern. Und - Asche über meine Haupt - ich verschicke noch - wenn auch bewusst selten - E-Mail Newseltter, die aber direkt auf Beiträge im sozialen Unternehmensnetz verlinken.

Sicher ist das nicht der komplett Social Way of Life, aber ich empfinde es derzeit als einen gesunden Mittelweg, neue soziale Verhaltens- und Kommunikationsweisen zu leben und Kollegen anzutrainieren, dabei aber nicht die E-Mail Generation zu verlieren. Vielleicht ist ein Verhaltenskodex, wie man in einer solchen Mischzeit arbeiten und teilen sollte, noch einen separaten Beitrag im Rahmen dieser Artikelserie wert. Und generell gilt natürlich frei nach Lou Reed: Hey babe take a walk on the social side, and the boss goes "doo doodoo…"

Natürlich darf bei einem Beitrag über Spam der berühmte Sketch von Monty Python nicht fehlen:

Dies ist mein zweites Posting zum Thema Zukunft von E-Mail. Ich werde mich mit weiteren Aspekten und Perspektiven rund um E-Mail auseinandersetzen.