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#9vor9 zu digitalen Aktenknechten und dem beschwerlichen Weg zum Digital Workplace

11. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Im Zentrum der heutigen #9vor9-Sendung (mit Gunnar, Lars und mir): der digitale Arbeitsplatz oder neudeutsch Digital Workplace. Wir haben nochmals durchgekaut, dass nicht die Tools entscheidend sind, sondern vielmehr die Kultur der Zusammenarbeit und Kommunikation in Unternehmen oder Institutionen viel wichtiger ist. Wenn diese Kultur stimmt, man sich einig ist, wirklich offen und transparent zu arbeiten, dann kann und muss man sich darauf einigen, welche Werkzeuge man wie wofür einsetzt. Sicherlich dabei zu beachten sind die heutigen Compliance-Anforderungen. Als ein Stichwort sei hier nur die Datenschutzgrundverordnung genannt.

New Work und der Digital Workplace definieren sich also in einem Dreieck von digitaler Arbeitskultur, von entsprechenden Werkzeugen, die dann möglichst compliant eingesetzt werden sollen, ohne dass die Mitarbeiter zu digitalen Aktenknechten (O-Ton Gunnar) gemacht werden. Es ist noch ein langer Weg, den wir gehen müssen, und die vor Jahren getroffenen Heilsversprechen, dass künstliche Intelligenz auch am Arbeitsplatz alles besser und einfacher machen werden, sind noch nicht eingetroffen. Ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage.

Dass Tools nerven können, wenn sie nicht benutzerfreundlich sind und Medienbrüche beinhalten, hat der liebe Gunnar wortgewaltig postuliert. Dass er deshalb an der Uni mit seinen Studierenden Facebook nutzt, um sich auszutauschen, hat bei mir zu weiteren weißen Haaren geführt. Vielleicht sind sie mir auch ausgefallen. Die Haare. Nicht der Gunnar. Ein klassischer Fall von Schatten–IT. Und ein klassischer Fall, wie man es nicht machen sollte, nicht nur aus Compliance-Gründen. Nochmals: Über Werkzeuge wie WhatsApp oder Facebook*, die für die private Nutzung gemacht worden sind und Daten auch entsprechend behandeln, sollten und dürfen nicht genutzt werden, um Informationen aus Unternehmen oder Institutionen zu teilen oder zu kommunizieren.

* Ich beziehe mich hier natürlich nicht auf Workplace von Facebook, sondern auf das „normale“ Facebook.

** Und zwei wichtige Dinge haben wir bei #9vor9 vergessen: Petra Bernhardt (und auch Alexander Kluge) zum Geburtstag zu gratulieren sowie die Ausstellung Fantastische Frauen in der Schirn in Frankfurt anzukündigen, die ab 13. Februar 2020 geöffnet ist.

Schatten-IT: WhatsApp & Co sind in der Unternehmenskommunikation angekommen …

28. September 2017 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Messenger sind auch in Unternehmen und in der beruflichen Kommunikation angekommen. Das ergibt eine repräsentativen Umfrage der Job-Seite Indeed in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von respond unter deutschen 1.980 Arbeitnehmern. Demzufolge nutzen 68 % der Befragten WhatsApp für geschäftliche Kommunikation. Danach folgenden SMS (31 Prozent) und der Facebook Messenger (23 Prozent).

Von für den Unternehmenseinsatz optimierten Messengern oder Konversationswerkzeugen keine Spur (nimmt man mal Skype aus, dass ja auch in einer Business-Version existiert). In dieser Studie tauchen weder Slack noch Microsoft Teams oder HipChat und andere Tools, die ja gerade auch auf dem CIOKurator viel diskuitert werden, auf.

Eine weitere interessante Aussage dieser Umfrage: Demzufolge nimmt die Bedeutung von E-Mail in der geschäftlichen Kommunikation ab. 50 % der Befragten gaben an, dass das E-Mail-Aufkommen deutlich weniger geworden ist.

Meine 4 Cents:

  • Wurden die Profiwerkzeuge wie Slack & Co. einfach nicht abgefragt oder werden sie einfach im Vergleich zu den privat bekannten Messengern wirklich so wenig genutzt.
  • Die Nutzung der Consumer Messenger ist – um es vorsichtig zu formulieren – in vielen Fällen unter Compliance- und Sicherheitsaspekten bedenklich sein. Vertrauliche Inhalte oder kundenbezogene Kommunikation und Information per Messenger geht nicht erst seit GDPR gar nicht.
  • Kommt wirklich langsam Bewegung in die E-Mail-Flut, getrieben durch die Kommunikationspräferenzen der jüngeren Generation und die generelle WhatsAppisierung der Kommunikation?
  • Auch wenn die E-Mails vielleicht weniger werden, so steigt in gleichem, wenn nicht in höherem Maße die Zahl der Nachrichten per Messenger. Das hilft uns wahrscheinlich in der Frage der besseren und tranparenteren Kommunikation nicht wirklich weiter, ja könnte sogar höheren Stress verursachen.

via • Infografik: 52 Prozent der Arbeitnehmer nutzen beruflich Messenger | Statista

(Zuerst erschienen auf ciokurator.com)


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