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Wie frisch ist online? Oder: Cross Channel Funktionalität im Lebensmittelhandel

3. Februar 2014 Posted by Burkhard Schulte

Mit zusätzlichen Services rund um den digitalen Einkauf erweitern elektronische und stationäre Händler zurzeit ihr Angebot. Für viele Handelsbereiche ist es heute mittlerweile der Mindest-Standard, Waren online zu kaufen, lokal abzuholen oder in einer beliebigen Filiale zu retournieren. Das funktioniert für Bücher, Mode, Arzneimittel, Baumarktartikel, Schuhe und andere sehr gut. Gerade wagt die Möbelindustrie den Sprung in die Multi- und Cross-  bzw. Omni-Channel-Welt.

Das Einkaufserlebnis des Kunden beim Lebensmitteleinkauf in der Filiale oder im Markt wo Waren auch mit unterschiedlichen Sinnen erfasst werden können läßt sich aber nicht so einfach digital nachbilden. Und so wird auch gerade mal 1% des Gesamtumsatzes im Food-Bereich online erwirtschaftet, wohingegen die Kollegen des Non-Food Bereichs immerhin schon fast auf stolze 9% kommen. Die Zahl der Interessenten für den Online-Einkauf von Lebensmitteln ist daher auch eher überschaubar. Bleibt die Frage wo die Gründe liegen, daß sich Kunden nicht für den digitalen Einkauf von Lebensmitteln entscheiden. Oder andersherum gefragt: Wie kann die Attraktivität eines solchen Angebots gesteigert werden?

Der Eine nimmt vielleicht immer lieber die Milch ganz hinten aus der Kühlung, oder will die Festigkeit des Camemberts lieber selber mit dem Finger prüfen, während der Andere eher auf noch nicht ganz reife Bananen steht, die besser noch etwas grün sein sollten….. Exemplarische Aufgabenstellungen, die sich mit einem Standard Online Store nicht so ohne weiteres abbilden lassen.

Die Lösung liegt in einem wirklichen Cross Channel Ansatz. Ein elektronisches System, welches die Auftragsannahme sowohl online, als auch via CallCenter erlaubt oder als regelmäßig wiederkehrenden Auftrag erfasst, welches erlaubt den online erstellten Warenkorb lokal beim Einkauf zu ergänzen oder zu verändern, welches die tatsächliche Warenverfügbarkeit (und auch die Mindesthaltbarkeits- oder Kühlkriterien) für die einzelnen Waren kennt und anzeigt – und auch die konkreten Kundenwünsche speichert und bei der Auftragsausführung berücksichtigt, welches die Retouren verarbeitet und abrechnet und das die besten Möglichkeiten ermittelt, damit die Ware auf kurzem Weg, ohne weitere Unterbrechnung und in einer einzigen Lieferung beim Kunden ankommen kann. Oder kurz: Ein Cross Channel Order Management System!

Konkret könnte das bedeuten:

-          Das Order Management zeigt frische Milch nur dann als verfügbar an, wenn sie eine Haltbarkeit von mehr als 5 Tagen aufweist. (also immer die von ganz hinten in der Kühlung) oder ermittelt die nächstgelegene Filiale, auf die dieses Kriterium zutrifft, auch wenn es vielleicht nicht die eigentliche Home-Filiale ist.

-          Das Order Management kennt die spezifischen Kundenwünsche aufgrund der Bestellhistorie und weist den Packer an eher den weichen Camembert oder die grünlichen statt die vollreifen gelben Bananen einzupacken.

-          Das Order Management erlaubt die Retoure eines Auftrags zu definierten Bedingungen wie Retourenmöglichkeit bis x Tage nach Verkauf oder Retoure mit Berücksichtigung des MHD und das System regelt das Handling der retournierten Waren.

-          Das Order Management System erlaubt den Zugriff auf die Kunden- und Bestellhistorie via Call Center oder am Kassensystem in der Filiale.

Neben den offensichtlichen Vorteilen des online Shoppings wie keine Parkplatzprobleme, kein Gedränge, keine Rücksichtnahme auf feste Öffnungszeiten etc. liegt die Zukunft des Online Handels auch für den Bereich Food in dem Angebot von zusätzlichen Dienstleistungen und Services die sich u.a. aus der Verknüpfungsmöglichkeit von verschiedenen Vertriebskanälen ergeben.

Daß der Lebenmitteleinzelhandel grundsätzlich nicht onlinetauglich ist widerlegen auch die Erfahrungen aus anderen Ländern. In Süd-Korea beispielsweise läßt TESCO Bilder von Einkaufsregalen in U-Bahnhöfen und Bushaltestellen anbringen(1). Fahrgäste scannen im vorbeigehen die Barcodes von Artikeln mittels Smartphone und über ein Order Management System wird die Bestellung dem weiteren Cross Channel-Fulfillment Prozess zugeführt. Aber auch deutsche Unternehmen wie bofrost oder Eismann zeigen seit Jahren, daß der Vertrieb von Lebensmitteln ohne ein Filialgeschäft funktionieren kann. Die Verbindung von stationärem und online Geschäft ist dann die Kür, die – richtig und durchgängig umgesetzt - allerdings auch für eine nicht unerhebliche Umsatzsteigerung sorgt, die zu einem deutlich verbesserten Kunden-Shopping-Erlebnis und einer besseren Kundenbindung führt.

Die Kombination der Vertriebskanäle ist kein exotisches Businessmodell für den Handel, sondern eine logische Weiterentwicklung der bislang autarken Vertriebswege. Für TESCO stiegen in der oben geschilderten Situation die Online-Umsätze innerhalb von 3 Monaten um satte 30% (1). Eine Kannibalisierung des stationären Handles war in der selben Zeit nicht festzustellen. Während heute gerademal 12% aller Einkäufe online getätigt werden, wird sich dieses Volumen 2020 mit 45% (2) fast vervierfacht haben. Die Ansprache der Kunden auch über diesen Weg – respektive diese Wege, also inklusive eines telefonischen, eines mobilen und eines social Kanals – ist der einzige Weg, einem Umsatzverlust im stationären Geschäft vorzubeugen. Die Uhr dazu steht bereits auf kurz vor zwölf!

 

Die folgenden Fragen adressieren wir gerne in einem persönlichen Gespräch.
Besuchen sie uns dazu auf der EUROSHOP in Düsseldorf vom 16. bis 20. Februar 2014.
Sie finden uns in Halle 6 Stand B58

Wie sieht die konkrete Order Management Lösung von IBM aus?
Welches sind weitere Möglichkeiten die IBM bei der Vertriebsunterstützung und dem CrosssChannel Lösungsansatz anbeitet? (Marketing, Optimierung, Shop, Mobile – Stichwort Smarter Commerce….)
Welche Schnittstellen zu nachgelagerten Systemen müssen bei einer Cross Channel Implementierung berücksichtigt werden?
Welche Einflüsse hat eine Cross Channel Lösung auf weitere interne Betriebsabläufe?

 

Quellenangaben:

1  Angaben aus dem Handelsblatt: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/zukunft-des-einkaufens-tesco-zeigt-neue-moeglichkeiten-auf/6985330-5.html - Seite 5

2  Studie der dmc: http://www.dmc-cc.de/wp-content/daten/2013_06_24_Dialog_Digital-Handeln-mit-dmc-cc.pdf - Seite 8

Die Geschichte einer entzückenden Fußball Badeente – Fanartikel Fieber

19. Oktober 2012 Posted by Roland Lauenroth

Eine fiktive Geschichte einer Badeente - Fanartikel Fieber I + II Teil
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Toooor! Begeistert reißt Fabian M. die Arme in die Höhe, in der Hand seine neueste Errungenschaft: Eine Badeente im schwarz-rot-goldenen Fantrikot, die er erst vor ein paar Tagen bestellt hat. Für den Händler ist die Ente ein kleiner Posten im Fanartikel-Sortiment. Mit ihrer Marge von wenigen Cent entscheidet sie sicher nicht allein über Sieg oder Niederlage im Wettbewerb am Markt. Und doch zeigt die Ente exemplarisch, welche Räder ineinandergreifen müssen, damit ein Produkt am Ende in der Hand des Kunden landet.
 
 
 
Einige Wochen vor dem Anpfiff zur Fußball-Europameisterschaft 2012 trifft Einzelhändlerin Angela V. eine unter vielen Entscheidungen: Eine Badeente im Fußballtrikot kommt ins Fanartikel-Sortiment. Im Ladengeschäft wird der Abverkauf des Produkts ganz klassisch über einen großen Wühltisch gefördert: Der weckt die Aufmerksamkeit und ist genau das Richtige für ein niedrigpreisiges Produkt mit Charme-Potenzial. 
 
Bild Wie aber das Produkt im Online-Shop bekannt machen, wo die Käufer wahrscheinlich nicht direkt nach genau dieser Ente suchen?
Hier gibt die Kundensegmentierung Aufschluss, wer sich für das Produkt interessieren könnte -- und zwar nicht auf Basis demographischer Kriterien, sondern auf Basis des Verhaltens auf der Website und des bisherigen Kaufverhaltens. Wer sich also für Fanartikel, witzige Wohn-Accessoires oder Badewannenspielzeug interessiert, bekommt automatisch ein Banner für die Badeente eingeblendet. Angela V. hat dies außerdem noch mit einer personalisierten E-Mail-Kampagne für die Fussball-Saison verknüpft -- die Polonaise der Fanartikel findet so nicht auf gut Glück sondern gezielt vor den Augen potenziell interessierter Kunden statt. Egal ob auf dem iPhone, iPad oder dem normalen Computer, dank einer Vorschau-Funktion der E-Mail-Darstellung in Ihrer integrierten E-Mail-Lösung kann Angela sicher sein, dass ihre Kampagne überall genau so dargestellt wird, wie sie auch von ihr gestaltet wurde.
 
 
Fabian M. jedoch hat die Ente nicht im Webshop oder einem E-Mail-Newsletter entdeckt, sondern ist über ein Foto aufmerksam geworden, das einer seiner Kumpels auf Facebook geteilt hat.  Bild Empfehlungen über soziale Netzwerke, das zeigt eine Reihe aktueller Studien, haben mehr Einfluss auf Kaufentscheidungen als die klassischen Marketing-Maßnahmen eines Unternehmens. Und ob die Ente ein Top oder ein Flop, berühmt oder bloßer Ladenhüter wird, entscheiden Social Networks ganz wesentlich mit.

Die Einzelhändlerin Angela V. beobachtet deshalb genau, was im Social Web passiert. Mit einer Webanalytics-Lösung kann sie auswerten, über welche Quellen die Besucher auf ihre Seiten kommen -- ob von Facebook, einer Fußball-Website oder einem selbst geschalteten Werbebanner. Damit lässt sich auch nachvollziehen, ob und welche Umsätze aus den eigenen Marketingaktivitäten im Social Web resultieren und welchen Benutzern gezielt Produktempfehlungen gemacht werden können. So kann auch die Badeente ihre ganz eigene Fangemeinde im Social Web bekommen.
 
 
Das Foto hat Fabian M. bereits vor der Europameisterschaft gesehen, doch nun erlebt er die Ente sogar live. Denn sein Kumpel bringt sie mit zum ersten Public Viewing am Badesee. Fabian ist begeistert: Real sieht die Quietscheente fast noch besser aus als auf dem Foto. Bild   Das muss er auch haben, am besten sofort..

Ein klassischer Fall für Mobile Commerce: Fabian M. zückt sein Smartphone, sucht kurz und findet die Ente innerhalb weniger Sekunden im Webshop von Angela V. Da der Webshop an das mobile Display angepasst ist, kann er das Produktbild, Preis und eine angepasste Kurzbeschreibung komfortabel und ohne längeres Scrollen erkennen. Die Bezahlfunktion ist ebenfalls einfach gestaltet und erfordert nur die Eingabe der nötigsten Daten. Noch bevor das Spiel losgeht, hat Fabian M. die Badeente bestellt.
 
Einmal bestellt, muss die Badeente nun auf dem effizientesten Weg zum Kunden gelangen. Bestände liegen zum einen in der Hauptniederlassung des Einzelhändlers in Berlin vor, zum anderen betreibt Angela V. ein zentrales Lager in günstiger Lage in Niedersachsen. Doch über die günstigste Art des Fulfillments entscheidet nicht allein der Wohnort des Kunden: Vielmehr analysiert eine Order Management-Lösung die Lagerbestände, Auftragslage und weitere Kriterien und optimiert die Warenauslieferung, so dass sie möglichst effizient und kostensparend abläuft.

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Fabian M. merkt davon nichts: Für ihn zählt nur, dass die Ente zwei Tage nach der Bestellung bei ihm an der Haustür angeliefert wird. Denn schließlich dauert die EM insgesamt nur knapp 4 Wochen und jeder Spieltag zählt. Umso wichtiger ist es für die Kundenzufriedenheit, dass der Händler mit schnellem und exaktem Versand punkten kann.
 
 Die vorab georderten Kisten voller Enten im Deutschland-Trikot leeren sich vor und während der Europameisterschaft kontinuierlich, der Abverkauf scheint im Plan. Doch gibt es auch Chancen für die Kunden von Angela V., die aus Polen, den Niederlanden oder Frankreich stammen und eine Ente in ihrem Nationalmannschaftstrikot bestellen wollen?


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Für den Einzelhändler gehören solche Anfragen zum „Long Tail", der Reihe von Produkten, die zwar nur in kleinen Mengen nachgefragt und bestellt werden, in ihrer Menge insgesamt aber doch zum Umsatz beitragen. Daneben sind sie auch äußerst wichtig für die Zufriedenheit der Kunden -- denn nur wer findet, was er sucht, wird auch beim nächsten Mal wieder den gleichen Online-Shop anklicken. Angela V. arbeitet für diesen Long Tail mit einem Subkontraktor zusammen, einem Partner, der Enten aller Nationalfarben in seinem Lager vorhält und bei Bedarf direkt an den bestellenden Kunden ausliefert. Nötig dafür ist allerdings eine nahtlose Anbindung des Partners an das Order Management System des Einzelhändlers. So geht bei Bestellungen keine Zeit verloren.
 
Spätestens nach dem Aus der deutschen Mannschaft im Halbfinale stellt sich allerdings auch die Frage: Was tun, wenn massenweise Enten im Frust zurückgegeben oder gar gegen die erfolgreichen Tiki-Taka-Enten im rot-gelben Trikot eingetauscht werden?

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Speziell bei niedrigpreisigen Produkten bringen die Kosten für Retouren schnell die Marge in Gefahr. Eine für Kunden und Händler komfortablere Alternative kann das Angebot sein, auch online bestellte Produkte in den „realen" Niederlassungen zurückzugeben oder umzutauschen. Das erfordert eine Aufhebung der Silos zwischen den unterschiedlichen Vertriebskanälen und ein gut funktionierendes Retourenmanagement. Es bringt dem Händler neben der Kostenersparnis aber auch noch weitere Vorteile: Denn eventuell sieht der Kunde beim Zurückgeben der Ware weitere Produkte des Händlers, die ihn ansprechen -- und geht so mit einem größeren Warenkorb nach Hause als wenn er ein Produkt nur zurückschickt.

Deshalb kann Angela V. nun im Rahmen der Qualifikationsspiele für die Weltmeisterschaft 2014 sowohl die noch von der EM 2012 vorhandenen Nationalmannschafts-Badeenten anbieten als auch neue produzieren. Denn nach dem Turnier ist vor dem Turnier und jede Welt- und Europameisterschaft ein willkommener Anlass für die gezielte Vermarktung von Fanartikeln. 
 
Über Kommentare, wie Ihnen die Geschichte gefällt, freuen wir uns. Evt. können Sie die entzückenden Fußball Badeente in naher Zukunft live erleben.

Interview zum Thema Multi- & Cross Channel Marketing

12. Oktober 2012 Posted by Roland Lauenroth

 Interview mit unserem Marketing Solution Experten Daniel Hikel zum Thema "Multi- & Cross Channel Marketing"  
 
Bild RL: Was genau verstehen man unter "Mulit- & Cross Channel Marketing"?
Daniel Hikel: Unter Multichannel und Cross Channel Marketing versteht man die Ansprache von Kunden und zwar nicht nur über einen Vertriebs-/Marketingkanal, sondern über mehrere oder den besten geeigneten, um den Kunden für sich zu gewinnen. Stellen Sie sich vor, Sie blättern in einem Katalog für Digitalkameras und stöbern daraufhin auf der Website im Internet. Interessant und sinnvoll wäre es nun, wenn Sie als Kunde über einen weiteren Kanal wie z.B. eMail Marketing die richtigen Angebote oder passende Zusatzprodukte bekommen wie z.B. Speicherkarten, Hüllen oder Batterien. Der CEO von Macys sagt, daß ein "Multi-Channel" Kunde bis zu 5-mal mehr ausgibt als ein Kunde, der nur auf einem Kanal angesprochen wird. Das sollte jedem der Geschäftsverantwortung trägt zum Nachdenken anregen.
 
RL: Wie unterstützen Sie Unternehmen, damit sie Multi- &Cross Channel Marketing umsetzen können?
Daniel Hikel: Im Bereich Enterprise Marketing Management (EMM) bieten wir Lösungen an, die sich in die Arbeitsprozesse der Marketingabteilung integrieren. Damit können Marketingabteilungen ganz einfach Kampagnen aufbauen und Kunden zielgerichtet über den bevorzugten oder mehrere Kanäle ansprechen. Dabei können sowohl die "Standardkanäle" wie Brief, eMail und Website integriert werden, als auch neue Wege wie Mobile, Social Networking, POS oder Call-Center. Eine schnellere Umsetzung und damit ein schnellerer ROI von Kampagnen ist zu erwarten.
 
RL: Welchen Erfahrungen machen Sie persönlich als Kunde, wenn Unternehmen Multi- & Cross Channel Marketing einsetzen?
Daniel Hikel: Ich bin begeistert, wenn immer mehr Unternehmen erkennen, daß persönliche Ansprache und die Fokusierung auf meine Bedürfnisse der Schlüssel zur langfristigen Kundenbindung ist. Wo möchte ich am liebsten einkaufen? Bei dem Unternehmen, das meine Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen verstanden hat. Als Hundebesitzer will ich beispielsweise nicht permanent mit Katzenwerbung penetriert werden. Nein - mittelfristig sinkt die Loyalität und ich kaufe woanders meine Produkte. Die Auswahl ist gross genug.
 
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Interview zum Thema Cross-Channel Commerce

5. Oktober 2012 Posted by Roland Lauenroth

 Interview mit unseren Commerce Solution Experten Ulrich Koch und Gregor Kaup zum Thema Cross-Channel Commerce 
 
Bild RL: Was genau verstehen man unter "Cross-Channel Commerce"?
Ulrich Koch: Die Geschäftsumgebung und -abwicklung wird immer komplexer. Für Unternehmen bedeutet dies, dass zahlreiche Vertriebskanäle und Interaktionspunkte (herkömmliches Internet, mobil, physisch, Social etc.) so gesteuert werden müssen, dass Waren und Dienstleistungen erfolgreich und rentabel ausgetauscht werden können. Für die Kunden -- auch andere Unternehmen -- bedeutet es mehr Macht. Dabei reicht es nicht mehr, verschiedene Kanäle abzudecken (Multi-Channel), diese müssen auch miteinander verbunden werden (Cross-Channel).
Gregor Kaup: Übersetzt heisst es, ich muß meinem Kunden ein einheitliches Einkaufserlebnis bieten, egal auf welchem Weg er bei mir als Unternehmen kauft. Ich muß ihm das Gefühl geben, dass ich ganz genau weiß, über welche Kanäle er bereits mit mir in Verbindung getreten ist und ich eine Gesamtsicht über seine Geschäftsaktivitäten habe. Auch muss ich es ermöglichen, dass der Kunde verschiedene Kanäle für einen Geschäftsablauf nutzen kann. Ich sollte dafür Systeme bereitstellen, die miteinander reden können.
 
RL: Wie unterstützen Sie Unternehmen, damit sie Cross-Channel Commerce umsetzen können?
Ulrich Koch: Ich unterstütze Unternehmen einerseits mit Beratungslösungen als auch Softwarelösungen (on premise oder as a Service). Ich stelle mit unseren Beratungsteams und der richtigen Software eine robuste kanalübergreifende Funktionalität bereit, die Aufträge intelligent über verschiedene Systeme vermittelt, eine globale Ansicht des gesamten Bestands über die Lieferkette bereitstellt und Kunden bei Änderungen an Geschäftsprozessen basierend auf wechselnden Marktbedingungen hilft. Die Kunden profitieren somit von einem nahtlosen, kundenorientierten Einkaufserlebnis für Produkte und Leistungen über alle Vertriebskanäle hinweg. 
 
RL: Welchen Erfahrungen machen Sie persönlich als Kunde, wenn Unternehmen Cross-Channel Commerce bietet?
Gregor Kaup: Mir persönlich vermittelt das Unternehmen damit das Gefühl, dass es mich ganz genau kennt und weiß, wo ich mich im Geschäftsablauf befinde. Ich kann so, egal wo ich mich befinde, meinen Einkaufsprozess steuern und bekomme genau das, was ich wann, wie und wo will. So kann ich beispielsweise nachts an meinem Schreibtisch einen roten Pullover bestellen. Am nächsten Morgen sehe ich den Pullover bei meinem Nachbarn in blau - der gefällt mir viel besser. Also rufe ich im Call Center an und ändere die Farbe des bestellten Pullovers in blau. Am nächsten Tag im Einkaufszentrum sehe ich den Pullover im Laden vor Ort und kaufe ihn direkt, da ich nicht länger warten möchte. Ich erwarte vom Verkäufer, dass er meine Bestellung vor Ort stornieren kann. Wenn mir das als Kunden geboten werden kann, bin ich rundum zufrieden - und kaufe bestimmt wieder beim gleichen Anbieter.
 
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Interview zum Thema Supply Chain Visibilty

28. September 2012 Posted by Roland Lauenroth

Interview mit unserem Experten Burkhard Schulte, Senior Sales Engineer, IBM Sterling Software zum Thema Supply Chain Visibility
 
RL: Was genau verstehen Sie unter "Supply Chain Visibility"?
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Burkhard Schulte: Unter Supply Chain Visibility verstehen wir die vollständige Einbindung aller Geschäftspartner, Lieferanten, Zulieferer, Abnehmer sowie aller weiteren am Auftragsprozess beteiligten Unternehmen. Dies umfasst alle Informationen rund um den Materialfluß -  von der Herstellung, der Lieferstrecke und den Lagerorten bis hin zu der Verfügbarkeitsinformation eines Artikels im eigenen Unternehmen und kann sowohl eingehende als auch ausgehende Aufträge betreffen. Unternehmen egal welcher Industrie brauchen eine detaillierte Sicht auf diese Informationen, um Out-Of Stock Situationen oder Unterbrechungen im Fertigungsprozess zu vermeiden. 
 
RL: Wie unterstützen Sie Unternehmen, damit sie die notwendige Transparenz in der Lieferkette herstellen?
Burkhard Schulte: Wir beginnen bei der elektronischen Anbindung der Geschäftspartner, um einen konsistenten Nachrichtenaustausch für unterschiedliche Informationen zu gewährleisten. Diese Fakten werden in der Auftragsabwicklung des Unternehmens in einer On-Premise- (Vorort-Installation der Software) oder alternativ auch On-Demand (Cloud) Lösung ausgewertet, graphisch dargestellt und für weitere geschäftskritische Entscheidungen herangezogen. Kundenindividuell wird dabei die gesamte Partner-Community betrachtet und evaluiert, welche Informationen für die Supply Chain herangezogen und genutzt werden sollen.

Unternehmen haben damit durch mehr Transparenz einen besseren Einblick in die verschiedenen Prozesse und können dies in Form einer konkreten Warenverfügbarkeitsinformation an den Kunden weitergeben. Der Endkunde wiederum kann seinen Auftrag verfolgen, jederzeit einsehen, in welchem Produktionsschritt sich sein bestellter Artikel befindet oder welchen Versandstatus sein Auftrag aktuell hat. Damit werden Lieferzusagen konkreter und die Kundenzufriedenheit erhöht sich.
 
RL: Welche Erfahrungen machen Sie persönlich als Kunde, wenn Unternehmen Transparenz in der Lieferkette haben?
Burkhard Schulte: Auch ich als Endkunde habe mehr Transparenz in allen Vertriebskanälen. Sei es an der Kasse, wo ich die Warenverfügbarkeit eines Artikels - für diese oder eine andere Filiale - anfragen kann oder sei es im WebShop oder im CallCenter, die mir eine Lieferzusage machen können. Und zwar unabhängig davon, ob sich die Ware in einem der Unternehmenslager befindet, im Lager des/der Lieferanten liegt oder noch im LKW, auf dem Weg zu einem Lager ist.
 
 
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Die Geschichte einer Fußball-Ente – Fanartikel Fieber Teil I

26. September 2012 Posted by Roland Lauenroth

Toooor! Begeistert reißt Fabian M. die Arme in die Höhe, in der Hand seine neueste Errungenschaft: Eine Badeente im schwarz-rot-goldenen Fantrikot, die er erst vor ein paar Tagen bestellt hat.



Für den Händler ist die Ente ein kleiner Posten im Fanartikel-Sortiment. Mit ihrer Marge von wenigen Cent entscheidet sie sicher nicht allein über Sieg oder Niederlage im Wettbewerb am Markt. Und doch zeigt die Ente exemplarisch, welche Räder ineinandergreifen müssen, damit ein Produkt am Ende in der Hand des Kunden landet -- und wie IBM Smarter Commerce hilft, diese Wertschöpfungskette intelligent und optimiert zu gestalten.



Einige Wochen vor dem Anpfiff zur Fußball-Europameisterschaft 2012 trifft Einzelhändlerin Angela V. eine unter vielen Entscheidungen: Eine Badeente im Fußballtrikot kommt ins Fanartikel-Sortiment. Im Ladengeschäft wird der Abverkauf des Produkts ganz klassisch über einen großen Wühltisch gefördert. Der weckt die Aufmerksamkeit und ist genau das Richtige für ein niedrigpreisiges Produkt mit Charme Potential.    
 
Wie aber das Produkt im Online-Shop bekannt machen, wo die Käufer wahrscheinlich nicht direkt nach genau dieser Ente suchen? Hier gibt die Kundensegmentierung Aufschluss, wer sich für das Produkt interessieren könnte -- und zwar nicht auf Basis demographischer Kriterien, sondern auf Basis des Verhaltens auf der Website und des bisherigen Kaufverhaltens. Wer sich also für Fanartikel, witzige Wohn-Accessoires oder Badewannenspielzeug interessiert, bekommt automatisch ein Banner für die Badeente eingeblendet. Angela V. hat dies außerdem noch mit einer personalisierten E-Mail-Kampagne für die Fussball-Saison verknüpft -- die Polonaise der Fanartikel findet so nicht auf gut Glück sondern gezielt vor den Augen potenziell interessierter Kunden statt. Egal ob auf dem iPhone, iPad oder dem normalen Computer, dank einer Vorschau-Funktion der E-Mail-Darstellung in Ihrer integrierten E-Mail-Lösung kann  Angela sicher sein, dass ihre Kampagne überall genau so dargestellt wird, wie sie auch von ihr gestaltet wurde.

Fabian M. jedoch hat die Ente nicht im Webshop oder einem E-Mail-Newsletter entdeckt, sondern ist über ein Foto aufmerksam geworden, das einer seiner Kumpels auf Facebook geteilt hat.



Empfehlungen über soziale Netzwerke, das zeigt eine Reihe aktueller Studien, haben mehr Einfluss auf Kaufentscheidungen als die klassischen Marketing-Maßnahmen eines Unternehmens. Und ob die Ente ein Top oder ein Flop, berühmt oder bloßer Ladenhüter wird, entscheiden Social Networks ganz wesentlich mit.

Die Einzelhändlerin Angela V. beobachtet deshalb genau, was im Social Web passiert. Mit einer Webanalytics-Lösung kann sie auswerten, über welche Quellen die Besucher auf ihre Seiten kommen -- ob von Facebook, einer Fußball-Website oder einem selbst geschalteten Werbebanner. Damit lässt sich auch nachvollziehen, ob und welche Umsätze aus den eigenen Marketingaktivitäten im Social Web resultieren und welchen Benutzern gezielt Produktempfehlungen gemacht werden können. So kann auch die Badeente ihre ganz eigene Fangemeinde im Social Web bekommen.



Das Foto hat Fabian M. bereits vor der Europameisterschaft gesehen, doch nun erlebt er die Ente sogar live. Denn sein Kumpel bringt sie mit zum ersten Public Viewing am Badesee. Fabian ist begeistert: Real sieht die Quietscheente fast noch besser aus als auf dem Foto. Die muss er auch haben, am besten sofort.

Ein klassischer Fall für Mobile Commerce: Fabian M. zückt sein Smartphone, sucht kurz und findet die Ente innerhalb weniger Sekunden im Webshop von Angela V. Da der Webshop an das mobile Display angepasst ist, kann er das Produktbild, Preis und eine angepasste Kurzbeschreibung komfortabel und ohne längeres Scrollen erkennen. Die Bezahlfunktion ist ebenfalls einfach gestaltet und erfordert nur die Eingabe der nötigsten Daten. Noch bevor das Spiel losgeht, hat Fabian M. die Badeente bestellt.


Teil II des Fanartikel Fiebers folgt.