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Interview zum Thema "Trends bei der Entwicklung von APPs für Smartphones und Tablets"

26. Oktober 2012 Posted by Thomas Wedel

 Zum Theme "Trends bei der App-Entwicklung für mobile Geräte" sprachen wir mit Lars Besselmann, Certified IT Specialist, IBM WebSphere.
 
ThW: Laut Gartner, dem namhaften IT-Forschungsinstitut, werden Smartphones und andere Mobilgeräte bis 2013 dem PC in Sachen Internetzugang den Rang abgelaufen haben. Die Welle rollt auch auf die Unternehmen zu. Wie reagieren Unternehmen auf diesen Trend?
 
Lars Besselmann: Unternehmen sehen im Einsatz mobiler Lösungen sowohl eine Chance als auch eine Gefahr.
Die Chance besteht darin, mit mobilen Lösungen neue Wege zur Kommunkation mit Kunden zu gewinnen oder auch die internen Prozesse zu beschleunigen. Doch das bringt auch Herausforderungen und Gefahren mit sich. Eine Herausforderung besteht in der Geschwindigkeit, mit der neue Anwendungen für verschiedenste Geräte erstellt und bereitgestellt werden müssen. Eine weitere Herausforderung ist die erhöhte Last und erforderliche Verfügbarkeit aller Systeme, auf die die mobilen Anwendungen zugreifen möchten.
Gefahren sehen die Unternehmen insbesondere in Bezug auf Unternehmens-Daten, auf die von mobilen Geräten zugegriffen wird. Bei Diebstahl oder Verlust des mobilen Gerätes können unbefugte Personen auf Unternehmens-Daten, die auf dem Gerät zwischengespeichert wurden, zugreifen oder erhalten sogar Zugang zum Firmennetzwerk.
 
ThW: Welche Trends sehen Sie dabei in Bezug auf die Entwicklung mobiler Anwendungen?
 
Lars Besselmann:  Bis vor einem Jahr gab es vor allem zwei klassische Wege, wie Anwendungen für mobile Geräte bereitgestellt wurden:
Die Anwendung wird „nativ" nur für ein bestimmtes Device völlig neu geschrieben. Oder die Anwendung wird so entwickelt, dass sie der Nutzer über den Browser bedienen kann. Beide Wege haben Vor- und Nachteile.
 
ThW: Wo liegen diese?
 
Lars Besselmann: Native Mobilanwendungen haben den Vorteil, dass sie schnell starten und intuitiv bedienbar sind, da die Navigation speziell auf ein bestimmtes Device abgestimmt ist. Zudem kann der Entwickler in der Regel leicht Device-Funktionen wie die Kamera , den Neigungssensor oder den GPS-Empfänger in seine Anwendung einbinden und dadurch den Nutzen der Anwendung sowie die Benutzerfreundlichkeit deutlich erhöhen.
Der Nachteil der nativen Entwicklung jedoch ist, dass die Anwendungen speziell auf einen Gerätetyp zugeschnitten sind. Hat man zum Beispiel eine Anwendung für iOS geschrieben, so kann man diese nicht auf einem Android, BlackBerry oder Windows Gerät laufen lassen, da die Programmiersprache und die Befehle anders sind. Für ein anderes Gerät muss man also die Anwendung anpassen oder sogar komplett neu programmieren. Der Entwicklungsaufwand steigt dabei mit jedem zusätzlichen Gerät. Daneben muss man sich darüber Gedanken machen, wie die Anwendung verteilt und gewartet werden kann.
Und was den anderen Weg über den Browser betrifft: 
Auf dem Mobilgerät ist die Browserbedienung eher schwerfällig und umständlich, ausserdem ist der Zugriff auf spezielle Geräte-Features schwieriger oder gar unmöglich. Daneben hat der Server-seitige Ansatz den Nachteil, dass der Benutzer mit dem Gerät in der Regel online sein muss, um die Anwendung nutzen zu können. Ein Vorteil von browserbasierten Anwendungen ist dagegen die Portierbarkeit auf neue Devices. Auch ist die Wartung weniger aufwändig, da alle Logik zentral auf dem Server liegt und somit Änderungen leicht vorgenommen werden können. Und ein weiterer großer Vorteil gerade bei Geschäftsanwendungen besteht darin, dass Unternehmen auf die schon vorhandenen Web-Skills aufbauen können.
 
ThW: Aber so richtig wirtschaftlich scheinen beide Wege für sich betrachtet noch nicht zu sein. Gibt es hier eine Lösung für die Unternehmen?

Lars Besselmann:
Welcher Weg wirtschaftlich ist, hängt sehr stark von dem Anwendungsfall ab. Es wird immer Situationen geben, in denen eine native oder eine browser-basierte Anwendung der optimale Ansatz ist. Aber in vielen Fällen liegt die Lösung darin, das beste aus beiden Welten zusammenzuführen und in einer mobilen Plattform zu vereinigen. Diese mobile Plattform (oft auch als MEAP = Mobile Enterprise Application Platform bezeichnet) sollte neben der Anwendungs-Entwicklung auch Themen wie Integration, Sicherheit und Management berücksichtigen.
Das genau ist das Prinzip von IBM Worklight: IBM Worklight ermöglicht die Erstellung von plattformübergreifenden Anwendungen, die auf Gerätefunktionen wie Kamera oder Lokalisierungsdienste als auch auf nativen Code zugreifen können, ohne dass dazu Dinge notwendig werden wie Codekonvertierungen. Basierend auf offenen Standards wie HMTL 5 und dem Konzept "soviel  gemeinsamer Code wie möglich, aber Individualisierung wo nötig" liefert IBM Worklight eine Plattform, die die effiziente Entwicklung mobiler Anwendungen für verschiedene Plattformen ermöglicht.
Aber hier geht es um mehr als nur die Erstellung mobiler Anwendungen.
Daher bietet IBM Worklight viele zusätzliche Fähigkeiten, von der sicheren Integration mit Unternehmensanwendungen über Funktionen rund um Daten- und Anwendungs-Sicherheit bis hin zum Anwendungsmanagement.
Kurz gesagt: Mit IBM Worklight lassen sich HTML5-, hybride und native Anwendungen mithilfe von standardbasierten Technologien effizient entwickeln, ausführen und kontrollieren.