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You can have any color – as long as it’s black.

6. September 2013 Posted by Philipp Boltze

 

You can have any color - as long as it's black.

 

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Kennen Sie diesen Spruch von Henry Ford aus dem Jahre 1908? Er begründete damit die Industrialisierung des Automobils und machte es für eine breite Käuferschicht bezahlbar.

Mit Hilfe von von standardisierten Teilen wurden am Fließband Autos zusammengebaut. Und die Standardfarbe war nunmal "black".

 

 

Seitdem ist in der Automobilindustrie viel passiert, aber das Grundprinzip ist geblieben. Auch heute spricht man noch von Standard-Komponenten, wie z.B. der Bodengruppe. Oder schauen Sie sich mal bei VW, Skoda und Seat die Bedienungselemente für die Heizung an: Standard!

 

Tja, und bei der IT? Seit Jahren wird über Standards geredet, aber wenn man in die Realität schaut, findet man in den meisten Rechenzentren immer noch einen Haufen unterschiedlicher Rechner, die für die jeweiligen Einsatzgebiete und Anwendungen speziell angepasst sind.

 

 

Und was macht Cloud?

 

Cloud proklamiert den Standard! Den standardisierten Server, die standardisierte Plattform oder die standardisierte Applikation. Je größer die Standardisierung, desto mehr Anwendungen kann ich aus dem gleichen "Clloud-Topf" bedienen und dadurch Kosten sparen: Bei der Hardware, beim Betrieb der Server und auch beim Betrieb der Applikationen. 

Jetzt fängt Cloud an Spaß zu machen. Ich bin immer wieder wieder erstaunt, in wievielten Unternehmen die IT von Standards spricht, aber in Wirklichkeit nur jede Applikation und jeden Service genau beschrieben hat und dies in einem Services dokumentiert, der den Umfang der Gelben Seiten von New York hat. 

Lassen Sie mir ein - vielleicht in die andere Richtung extrem - Beispiel geben:  Die Standard Servern auf der IBM SmartCloud Enterprise:

 

Pasted Graphic.tiff

 

Dazu gibt es dann einige wenige Betriebssystemimages sowie  Storage-Blöcke und ein paar Infrastruktur Optionen. 

That's it.

Dann kann ich den Server auch ab 7 Cent / Stunde anbieten.

 

Pasted Graphic 2.tiffFür einen Kunden haben wir mal aufgemalt, wie viele seiner bisherigen Instanzen er mit einigen wenigen Standard-Größen abdecken kann.

 

Sicherlich kann man sagen, dass hier Ressourcen "vergeudet" werden, weil wir hier mehr CPU oder RAM zu Verfügung stellen, als unbedingt notwendig. Auf der anderen Seite wird man sowieso eine gewisse "Überprovisionierung" vornehmen. Ähnlich wie bei Airlines bucht  man mehr Instanzen auf die Cloud, als eigentlich Ressourcen vorhanden sind, da man erfahrungsgemäß nur selten die vollen Kapazitäten ausschöpft.

 

Aber was interessiert das Mr. Business?

Sehr viel! Denn in Zukunft wird er bei jeder neuen Anforderung gefragt: Willst Du Deine Lösung auf einem Standardserver aus der Cloud in 10 Minuten haben oder sollen wir einen individuellen Server in 10 Wochen beschaffen? Ach ja, und wenn Du dann mal mehr oder weniger Kapazität als geplant brauchst ist das in der Cloud auch kein Problem.

Es geht um Schnelligkeit, Agilität und Flexibilität.

Die Cloud ist da, hat Platz und geht schnell. Alles Andere, Individuelle, dauert Zeit und kostet viel Geld.

 

Mr. Business muss sich also zukünftig sehr genau überlegen, ob er wirklich den genau passenden Server für seine neue Anwendung haben möchte, oder vielleicht doch besser eine günstige, schnelle Lösung mit einem Cloud Server "von der Stange".

 

Bei sehr vielen Kundendiskussionen erlebe ich immer wieder, dass sich die IT nicht traut Standards festzulegen und sie dann dem Business gegenüber durchzusetzen. Auf der anderen Seite erlebe ich aber auch, dass das Business eigentlich sehr schnell zu überzeugen ist, wenn man die Sachverhalt und die Vorzüge einer Cloud erläutert. Wichtig ist dabei immer die Wahlfreiheit: Standard in 10 Minuten oder Individuell in 10 Wochen.

 

Und wie funktioniert das bei Ihnen?

 

 

Lesen Sie dazu auch meinen Blog zum Thema Shades of Cloud. in dem erklärt wird, warum Mr. Business, Mr. Rechenzentrum und Mr. CIO alle von Cloud reden, aber etwas unterschiedliches damit meinen.

 

 

 

 

Shades of Cloud

27. August 2013 Posted by Philipp Boltze

Shades of Cloud - hat das was mit Shades of Grey, dem gerade sehr stark diskutierten Erotikroman zu tun? 

 

Leider nicht, da muss ich Sie enttäuschen.

 

Aber die Geschichte ist auf eine andere Art und Weise spannend und lesenswert:

 

Seit mehr als 2 Jahren diskutiere ich in zahllosen Kundensituationen Cloud und , wie sollte es anders sein, kann man viele der Diskussionen und Gesprächspartner irgendwie kategorisieren. Zumindest kommen oft ähnliche Argumente:

 

  • Da gibt zum einen den IT Experten, nennen wir ihn mal Mr. Rechenzentrum.
    Für ihn ist Cloud nicht wirklich etwas Neues. Das macht er, nach seinen Aussagen meist schon seit mehreren Jahren. Virtuelle Systeme sind für ihn Tagesgeschäft und er könnte sie mir innerhalb weniger Minuten zur Verfügung stellen. Eine typische Aussage könnte sein: "Ich verstehe den ganzen Hype rund um Cloud gar nicht. Und mit einer Public Cloud brauchen Sie uns gar nicht erst zu kommen. Unsere Daten sind viel zu sensibel und die Systeme müssen 100% ausfallsicher sein."

 

  • Dann gibt es den IT Manager, er könnte Mr. CIO heißen.
    Er steckt gerade in der Zwickmühle. Sein Vorstand liest immer wieder, dass Cloud die Zukunft ist und man damit ganz viel Geld sparen kann. Er solle doch mal eine Strategie entwickeln, wie die Firma auf Cloud umsteigen kann. Gleichzeit sagen ihm aber seine Leute (Mr. Rechenzentrum), dass sie doch schon eine Cloud haben und die Firmendaten externen Cloud Providern anzuvertrauen viel zu unsicher sei. Ein typisches Zitat könnte sein: "Wie soll ich diesen ganzen Cloud- und Flohzirkus unter Kontrolle halten? Ich habe genug mit dem Tagesgeschäft zu tun und bei den Budgetkürzungen kann ich mich nicht noch um neue Projekte kümmern."

 

  • Es gibt aber auch den Finanzer oder Controller mit Namen Mr. Pfennigfuchser.
    Er liest aufmerksam die Fachpresse und für ihn ist Cloud ein Synonym für Geld sparen. Die hohen und undurchschaubaren IT Kosten waren ihm schon immer ein Dorn im Auge. "Mit Cloud Computing habe ich endlich Transparenz über meine Kosten und reduziere mein CAPEX erheblich" - so ein typischer Kommentar.

 

  • Last but not least gibt es natürlich den Leiter der Fachabteilung, z.B. den Vertriebs- oder Entwicklungschef. Ich nenne ihn mal Mr. Business. 
    Er macht  iCloud auf seinem iPhone. Hier nutzt er schon kräftig Apps wie DropBox, iMessage oder Evernote um Dateien mit seinen Mitarbeitern und Kunden zu teilen, zu kommunizieren oder einfach nur seine Notizen zu verwalten. Für ihn ist Cloud einfach, schnell und für jeden sofort verfügbar. Beim letzten Branchenkongress hat er neidisch zu Kollegen geschaut, die auf ihrem iPad sofort die gewünschten Verkaufsanalysen hatten oder mit ihren Kunden über soziale Netzwerke Kontakt hielten. Sein Motto lautet: "Um im Markt überleben zu können, muss ich schnell und kreativ sein. Hindernisse werden entweder aus dem Weg geräumt oder umgangen"

 

Na, finden Sie sich schon wieder? Oder zumindest Ihre Kollegen?  

 

Sie sehen aber schon, dass Cloud nicht gleich Cloud ist. Jeder hat ein anderes Verständnis davon und eine andere Erwartungshaltung. Technisch gesehen reden aber alle von der gleichen Lösung, oder zumindest einer ähnlichen.

 

 

 

Und das ist genau das, was ich mit Shades of Cloud meine. Wenn mir jemand sagt, dass er einen Cloud hat, frage ich immer, was er denn genau anbietet: Durch Virtualisierung erreicht man Effizienz. Durch weitere Automatisierung kommt Geschwindigkeit mit rein. Mit Standardisierung beginnen die Synergien und Flexibilität. Den vollen Spaß und Agilität einer Cloud gibt es aber erst, wenn man "cloudifiziert" hat, also die Services auch wirklich schnell, einfach und bedarfsgerecht zur Verfügung stellt.

 

Uff, das war jetzt eine ganze Menge für den armen User, der "einfach nur schnell mal etwas machen wollte". 

Man kann es aber auch in einem Satz zusammen fassen: Geben Sie sich erst zufrieden, wenn durch  Cloud beim User die erwartete Flexibilität und Geschwindigkeit angekommen ist. 

 

Lassen Sie mich den Blog heute mit einem kleinen Beispiel aus der realen Welt abschließen:

 

Die IT Abteilung eines großen Weltkonzerns ist in Sachen Cloud schon recht gut unterwegs: Virtualisierung, Automatisierung, ja sogar an die Standardisierung haben sie sich ran gewagt. Mit Hilfe von vBlock läuft eine wunderbare Cloud. Virtuelle Server können innerhalb von Minuten erstellt werden. Alle sind auf "Wolke Sieben".

Nur der Anwendungsentwickler beklagt sich, dass für ihn immer noch einen SLA von 20 Arbeitstagen gilt, um einen neuen virtuellen Server zu Testzwecken  zu bekommen. 

 

Ist das Cloud?