Das Internet der Dinge in der Praxis

13. Juli 2015 Posted by Steffen Hartmaier

Das Internet der Dinge (Internet of Things - IoT) hat es auf den Gipfel der Hype-Cycles geschafft und jeder spricht darüber. Vor den Gefahren wird gewarnt, Technologiebausteine in den Ring geworfen, die perfekt geeignet sind - all die klassischen Randerscheinungen die man von Hype-Themen kennt.

Dabei wird häufig vernachlässigt, dass sich das Internet der Dinge nicht als homogenes Gebilde wie das Stromnetz darstellt, sondern auf Basis des Internet hunderte von weiteren Standards geradezu explodiert sind.

Es ist wichtig zu verstehen, dass IoT in unterschiedlichsten Ausprägungen implementiert wird und drei Kernelemente sehr starken Einfluss haben:

1) Das Geschäftsmodell

Hinter IoT Lösungen stecken selten altruistische Ziele, sondern überwiegend detailliert ausgearbeitete Business Pläne, die eine Wertschöpfung erwarten. Ausgehend von dieser Wertschöpfung bestimmt sich der Mehraufwand der für eine IoT Lösung investiert werden kann - das kann von wenigen Euro im SmartHome Bereich bis zu Millionenbeträgen für  ein SmartGrid (intelligentes Stromnetz) gehen.

2) Das Umfeld

Eine "connected Car" stellt ganz andere Anforderungen an IoT als eine "Smart City" - das Auto bewegt sich im Extremfall mit 300 km/h und hat im Zweifel nur eine minimale Bandbreite, die Stadt wird sich höchstens vergrößern und bietet Hochgeschwindigkeitsanbindung. Ähnlich verhält es sich mit Stromversorgung - ein Positionssender an einem Container wird mit einer kleinen Batterie auskommen müssen, eine SmartWatch rechnet damit immer rechtzeitig geladen zu werden.

3) Die Sicherheit

Keine IoT Lösung kommt ohne Sicherheit aus, aber medizinische Daten oder Daten zu speziellen Produktionsverfahren haben eine andere Sensitivität, als die Daten eines Wasserstand- und Flutmelders. Es muss zu Beginn eines IoT Projekts gut überlegt sein, welche Gefahr und welchen Schutz man zwingend benötigt, auch ohne dass heute bereits ein entsprechender rechtlicher Rahmen existiert. Und es muss ein Plan existieren, wie man mit der IoT Lösung im Falle eines erfolgreichen Angriffs umgeht.

Wir sehen in der Praxis unterschiedlichste Implementierungen des Internets der Dinge:

SmartHome bewegt sich im Konsumgüterbereich und entsprechend gering ist die Marge, die für ein IoT Gerät besteht. Entsprechend finden nur einfache Anwendungsfälle (ein/aus) und die Verarbeitung weniger Daten statt. Dazu verbinden sich Home-Gateways mit typisch in der Cloud gehosteten preiswerten Backend-Anwendungen, die über Mobilgeräte gesteuert werden.

Ein Connected Car ist ein kleines Rechenzentrum auf Rädern, viele Entscheidungen können und müssen aufgrund der geringen Bandbreite im mobilen Umfeld im Auto umgesetzt werden. Allerdings besteht ein zweiter großer Nutzenaspekt darin wesentliche Daten vieler Fahrzeuge im Zusammenhang zu sehen und damit ein zusätzlich die Anforderung eines sehr leistungsfähigen und skalierbaren Backends. Auch hier spielen wieder Cloud Dienste eine Rolle. Hier allerdings

wegen ihrer weltweiten Verfügbarkeit und der Möglichkeit zu skalieren.

Bei Industrie 4.0 - der intelligenten Vernetzung in der Produktion - geht es um zeitnahe Entscheidungen und für die Unternehmen sensitive Daten. Hier werden statt Cloud Services eher lokale Integrations-Bus Konzepte genutzt, die Zugriffe gezielt steuern können.

Allerdings hat IBM auf der Hannover Industrie Messe zusammen mit dem Sensorhersteller Sick auch eine Industrie 4.0 Lösung gezeigt, die mit einer einfachen Cloud-Anwendung ein Track-and-Trace im Bereich der Paketlogistik ermöglicht. Ein Einstieg muss nicht zwingend teuer und aufwändig sein.

Fazit: Es gibt nicht ein Internet der Dinge, sondern die Notwendigkeit die Richtige Infrastruktur für den gewählten IoT Einsatzzweck zu finden.

Das Internet der Dinge in der Praxis

13. Juli 2015 Posted by Steffen Hartmaier

Das Internet der Dinge (Internet of Things - IoT) hat es auf den Gipfel der Hype-Cycles geschafft und jeder spricht darüber. Vor den Gefahren wird gewarnt, Technologiebausteine in den Ring geworfen, die perfekt geeignet sind - all die klassischen Randerscheinungen die man von Hype-Themen kennt.

Dabei wird häufig vernachlässigt, dass sich das Internet der Dinge nicht als homogenes Gebilde wie das Stromnetz darstellt, sondern auf Basis des Internet hunderte von weiteren Standards geradezu explodiert sind.

Es ist wichtig zu verstehen, dass IoT in unterschiedlichsten Ausprägungen implementiert wird und drei Kernelemente sehr starken Einfluss haben:

1) Das Geschäftsmodell

Hinter IoT Lösungen stecken selten altruistische Ziele, sondern überwiegend detailliert ausgearbeitete Business Pläne, die eine Wertschöpfung erwarten. Ausgehend von dieser Wertschöpfung bestimmt sich der Mehraufwand der für eine IoT Lösung investiert werden kann - das kann von wenigen Euro im SmartHome Bereich bis zu Millionenbeträgen für  ein SmartGrid (intelligentes Stromnetz) gehen.

2) Das Umfeld

Eine "connected Car" stellt ganz andere Anforderungen an IoT als eine "Smart City" - das Auto bewegt sich im Extremfall mit 300 km/h und hat im Zweifel nur eine minimale Bandbreite, die Stadt wird sich höchstens vergrößern und bietet Hochgeschwindigkeitsanbindung. Ähnlich verhält es sich mit Stromversorgung - ein Positionssender an einem Container wird mit einer kleinen Batterie auskommen müssen, eine SmartWatch rechnet damit immer rechtzeitig geladen zu werden.

3) Die Sicherheit

Keine IoT Lösung kommt ohne Sicherheit aus, aber medizinische Daten oder Daten zu speziellen Produktionsverfahren haben eine andere Sensitivität, als die Daten eines Wasserstand- und Flutmelders. Es muss zu Beginn eines IoT Projekts gut überlegt sein, welche Gefahr und welchen Schutz man zwingend benötigt, auch ohne dass heute bereits ein entsprechender rechtlicher Rahmen existiert. Und es muss ein Plan existieren, wie man mit der IoT Lösung im Falle eines erfolgreichen Angriffs umgeht.

Wir sehen in der Praxis unterschiedlichste Implementierungen des Internets der Dinge:

SmartHome bewegt sich im Konsumgüterbereich und entsprechend gering ist die Marge, die für ein IoT Gerät besteht. Entsprechend finden nur einfache Anwendungsfälle (ein/aus) und die Verarbeitung weniger Daten statt. Dazu verbinden sich Home-Gateways mit typisch in der Cloud gehosteten preiswerten Backend-Anwendungen, die über Mobilgeräte gesteuert werden.

Ein Connected Car ist ein kleines Rechenzentrum auf Rädern, viele Entscheidungen können und müssen aufgrund der geringen Bandbreite im mobilen Umfeld im Auto umgesetzt werden. Allerdings besteht ein zweiter großer Nutzenaspekt darin wesentliche Daten vieler Fahrzeuge im Zusammenhang zu sehen und damit ein zusätzlich die Anforderung eines sehr leistungsfähigen und skalierbaren Backends. Auch hier spielen wieder Cloud Dienste eine Rolle. Hier allerdings

wegen ihrer weltweiten Verfügbarkeit und der Möglichkeit zu skalieren.

Bei Industrie 4.0 - der intelligenten Vernetzung in der Produktion - geht es um zeitnahe Entscheidungen und für die Unternehmen sensitive Daten. Hier werden statt Cloud Services eher lokale Integrations-Bus Konzepte genutzt, die Zugriffe gezielt steuern können.

Allerdings hat IBM auf der Hannover Industrie Messe zusammen mit dem Sensorhersteller Sick auch eine Industrie 4.0 Lösung gezeigt, die mit einer einfachen Cloud-Anwendung ein Track-and-Trace im Bereich der Paketlogistik ermöglicht. Ein Einstieg muss nicht zwingend teuer und aufwändig sein.

Fazit: Es gibt nicht ein Internet der Dinge, sondern die Notwendigkeit die Richtige Infrastruktur für den gewählten IoT Einsatzzweck zu finden.

Das Internet der Dinge in der Praxis

13. Juli 2015 Posted by Steffen Hartmaier

Das Internet der Dinge (Internet of Things - IoT) hat es auf den Gipfel der Hype-Cycles geschafft und jeder spricht darüber. Vor den Gefahren wird gewarnt, Technologiebausteine in den Ring geworfen, die perfekt geeignet sind - all die klassischen Randerscheinungen die man von Hype-Themen kennt.

Dabei wird häufig vernachlässigt, dass sich das Internet der Dinge nicht als homogenes Gebilde wie das Stromnetz darstellt, sondern auf Basis des Internet hunderte von weiteren Standards geradezu explodiert sind.

Es ist wichtig zu verstehen, dass IoT in unterschiedlichsten Ausprägungen implementiert wird und drei Kernelemente sehr starken Einfluss haben:

1) Das Geschäftsmodell

Hinter IoT Lösungen stecken selten altruistische Ziele, sondern überwiegend detailliert ausgearbeitete Business Pläne, die eine Wertschöpfung erwarten. Ausgehend von dieser Wertschöpfung bestimmt sich der Mehraufwand der für eine IoT Lösung investiert werden kann - das kann von wenigen Euro im SmartHome Bereich bis zu Millionenbeträgen für  ein SmartGrid (intelligentes Stromnetz) gehen.

2) Das Umfeld

Eine "connected Car" stellt ganz andere Anforderungen an IoT als eine "Smart City" - das Auto bewegt sich im Extremfall mit 300 km/h und hat im Zweifel nur eine minimale Bandbreite, die Stadt wird sich höchstens vergrößern und bietet Hochgeschwindigkeitsanbindung. Ähnlich verhält es sich mit Stromversorgung - ein Positionssender an einem Container wird mit einer kleinen Batterie auskommen müssen, eine SmartWatch rechnet damit immer rechtzeitig geladen zu werden.

3) Die Sicherheit

Keine IoT Lösung kommt ohne Sicherheit aus, aber medizinische Daten oder Daten zu speziellen Produktionsverfahren haben eine andere Sensitivität, als die Daten eines Wasserstand- und Flutmelders. Es muss zu Beginn eines IoT Projekts gut überlegt sein, welche Gefahr und welchen Schutz man zwingend benötigt, auch ohne dass heute bereits ein entsprechender rechtlicher Rahmen existiert. Und es muss ein Plan existieren, wie man mit der IoT Lösung im Falle eines erfolgreichen Angriffs umgeht.

Wir sehen in der Praxis unterschiedlichste Implementierungen des Internets der Dinge:

SmartHome bewegt sich im Konsumgüterbereich und entsprechend gering ist die Marge, die für ein IoT Gerät besteht. Entsprechend finden nur einfache Anwendungsfälle (ein/aus) und die Verarbeitung weniger Daten statt. Dazu verbinden sich Home-Gateways mit typisch in der Cloud gehosteten preiswerten Backend-Anwendungen, die über Mobilgeräte gesteuert werden.

Ein Connected Car ist ein kleines Rechenzentrum auf Rädern, viele Entscheidungen können und müssen aufgrund der geringen Bandbreite im mobilen Umfeld im Auto umgesetzt werden. Allerdings besteht ein zweiter großer Nutzenaspekt darin wesentliche Daten vieler Fahrzeuge im Zusammenhang zu sehen und damit ein zusätzlich die Anforderung eines sehr leistungsfähigen und skalierbaren Backends. Auch hier spielen wieder Cloud Dienste eine Rolle. Hier allerdings

wegen ihrer weltweiten Verfügbarkeit und der Möglichkeit zu skalieren.

Bei Industrie 4.0 - der intelligenten Vernetzung in der Produktion - geht es um zeitnahe Entscheidungen und für die Unternehmen sensitive Daten. Hier werden statt Cloud Services eher lokale Integrations-Bus Konzepte genutzt, die Zugriffe gezielt steuern können.

Allerdings hat IBM auf der Hannover Industrie Messe zusammen mit dem Sensorhersteller Sick auch eine Industrie 4.0 Lösung gezeigt, die mit einer einfachen Cloud-Anwendung ein Track-and-Trace im Bereich der Paketlogistik ermöglicht. Ein Einstieg muss nicht zwingend teuer und aufwändig sein.

Fazit: Es gibt nicht ein Internet der Dinge, sondern die Notwendigkeit die Richtige Infrastruktur für den gewählten IoT Einsatzzweck zu finden.