Archive for: ‘Juni 2019’

Das Thema Wein im Netz: Influencer Marketing auf Facebook und Instagram

30. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Tage habe ich meine „Notizblöcke“ etwas umorganisiert. Die Beiträge sind jetzt über Meine Themen in der Menüführung nach Kategorien geordnet. Und ich habe meinen „privaten Notizblock“, der mal unter Ei-Gude-Wie firmiert hat, mit meinem StefanPfeiffer.Blog zusammengelegt. Dabei bin ich meine alten Artikel durchgegangen. Viele Beiträge über meine Fohlen. Und auch viele Beiträge zum Thema Wein (die jetzt unter der Kategorie Essen und Trinken zu finden sind.

Dort habe ich viele meiner Lieblingsweine und Sekte vorgestellt. Und ich habe darüber gejammert, dass es leider nicht mehr viele Blogs gibt, denen man folgen und dadurch gute Tipps bekommen kann. Immerhin hat mich Michael Liebert zu Beginn meiner erwachenden Weinleidenschaft geprägt. Und gerne habe ich beispielsweise die Beiträge von Dirk Würtz auf Stern.de oder im Blog gelesen. Gefühlt ist aber seit Jahren mehr oder weniger Schicht im Schacht. Ich nehme keine Weinblogs mehr wahr.

Vielleicht liegt es auch an mir und die Winzer haben statt im eigenen Blog zu schreiben, Instagram und Facebook entdeckt. Captain Cork beklagt unter der Überschrift Verschlafen die Winzer das Internet den mangelhaften Erfolg des Weinhandels im Netz. Und es wird über das Experiment von Benjamin Schmitt aus Rüsselsheim berichtet, der auf als @schmitt_mainwein auf Instagram fast 12.000 deutschsprachige Weinfreunde erreicht. Laut Captain ist Benni einer der wichtigsten deutschen Wein-Influencer und kreiert mit seinem Projekt WEINCROWD Weine mit und für das Netz. Fazit: Influencer Marketing ist auch beim Thema Wein angekommen. Wen wundert es wirklich?

Auch gibt es ein Interview mit Emanuele Trono aka Enoblogger:

Emanuele, wie findet man Weintrinkernachwuchs im Internet? Nun, ich glaube, der beste Weg für ein Weingut ist die Nutzung der sozialen Medien. Die Chancen sind groß und man erreicht junge Zielgruppen, die sich für Weingüter, Winzer und gute Weine interessieren. …

Das Prinzip heißt also Wiederholung? Definitiv. So kann man jeden Tag neue potenzielle Kunden erreichen. Man spricht über Social Media niemals jeden Tag mit denselben Menschen, das darf man nicht vergessen. Ich rate euch: Fangt jeden Tag auf Instagram und Facebook wieder bei null an!

.,. Zunächst muss eine Beziehung zum Publikum hergestellt werden. Nach einer Weile werden die Menschen auf dein Weingut kommen und dort einkaufen. Das nennt man Konversion. Voraussetzung dafür ist emotionale Bindung.

Quelle: Wie geht Social Media für Weinleute? | Captain Cork

Zwischenfazit meinerseits:

  • Eigenständige Blogs zum Thema Wein scheinen out zu sein. Leider.
  • Wenn, dann gehen netz- und Social Media-affine Weinfachleute und Influencer auf Instagram oder Facebook. So erreicht man wohl einfach schneller mehr Leute.
  • Trotzdem bleibt es ein hartes Stück Arbeit, aber das gilt ja nicht nur für die Vermarktung von Wein.

Ich persönlich finde ich es sehr schade, dass Blogs derart runterfallen und die Datenkrake Facebook mit Instagram und Facebook mal wieder profitiert, aber damit muss ich wohl leben.

Wie nehmt Ihr das Thema Wein im Netz wahr?

(Stefan Pfeiffer)

Erhöhte Obacht im Smart Home oder wen der Toaster mithört und kostenpflichtige Nummern anruft

29. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Gestern haben wir unser Freunde Beate und Henry besucht. Henry hat sein Heim vernetzt, auf Apfel-Basis, von der Türkamera über die Rollladen bis zur Bewässerung. Und er gibt Siri Anweisungen, was zu tun. Das bin ich in unserer Wohnung noch Jahre zurück. Nun gut, alles muss ich auch noch nicht haben. Und bei manchen Dingen ist auch erhöhte Obacht gefragt. Einfach mal dieses Gespräch mit dem Sicherheitsexperte Michael Steigerwald auf Zeit Online lesen. Vielen Anbietern und Systemen kann man nicht trauen:

Wenn ich mir smarte Lautsprecher wie Amazon Echo oder Google Home ins Haus stelle, weiß ich, dass die Geräte ein Mikrofon besitzen und sie mir potenziell immer zuhören. Bei einer Küchenmaschine gehe ich nicht davon aus. Es ist aber tatsächlich so, dass in ganz vielen Geräten Mikrofone verbaut sind, ohne dass Sie als Konsument davon etwas wissen, etwa in vielen intelligenten Fernsehern. …

Grundsätzlich ist die IT-Sicherheit bei vielen Produkten völlig unzureichend und der Markt wird überschwemmt mit unfertigen Geräten.

über Smart Home: „In vielen smarten Geräten stecken Mikros, ohne dass Sie davon wissen“ | ZEIT ONLINE

Es gibt keinen Grund zur Panik, aber man sollte sich genau überlegen, was man wirklich braucht, welchen Hersteller und welcher Betriebssystem man nutzt. Das Internet of Things muss auch privat im Smart Home sicher und mit Bedacht eingerichtet und genutzt werden. Oder wie Michael Steigerwald im Interview sagt:

Datenschutz gibt es nicht umsonst. Wenn den Kundinnen die Sicherheit ihrer Daten etwas wert ist, dann müssen sie mehr bezahlen. Ich befürchte, dass es künftig eine Zweiteilung geben wird: teure Premium-Geräte, die ständig gewartet werden, und günstige Produkte, die nur schwach oder gar nicht geschützt sind.

über Smart Home: „In vielen smarten Geräten stecken Mikros, ohne dass Sie davon wissen“ | ZEIT ONLINE

Den ganzen Beitrag lesen!

(Stefan Pfeiffer)

Weiter in der Abofalle: Keine einzelnen Beiträge mehr kaufen auf Blendle

28. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Das Thema, wie honoriere ich gute Artikel guten Journalismus, ist nicht neu im Blog und die Diskussion bleibt, wie man Journalisten fair entlohnt und wie wir aus der Abofalle der Verlage rauskommt. Ein Angebot, auf das ich per E-Mail als Antwort zu diesem Beitrag aufmerksam gemacht wurde, ist Blendle. Der Service bietet an, einzelne Artikel zum Preis zwischen 0,50 und 1,50 Euro zu kaufen. Allerdings fehlen die Beiträge vieler Verlage, die nicht mitmachen. Ich gebe zu, dass ich dann doch eher selten dort Beiträge erworben habe.

Nun berichtet Marcel Weiß, dass Blendle die Möglichkeit, einzelne Artikel zu kaufen, wohl aufgibt, da sich das Micropayment-Modell wohl nicht rechnet. Er habe schon 2015 geschrieben, dass Micropayments zu hohe Transaktionskosten verursache und deshalb genau für das oben genannte Modell Zahlung pro Artikel ungeeignet seien. Ein iTunes für Zeitungsartikel mache keinen Sinn.

Vor Jahren habe ich über Flattr und Kachingle geschrieben, Micropayment-Services, über die man freiwillig dem Schreiber oder auch Künstler einen Betrag überweisen konnte und sollte. Tex Drieschner, Sänger und Moderator hat 2010 noch drauf gehofft, wie er auch in diesem Video sagt. Abgehoben haben auch diese Dienste leider nicht. Auf welchen Seiten findet man heute noch einen Flattr-Button? Und welcher Bloganbieter oder gar Verlag baut das als Standard in seine Seiten ein?

So bleiben wir wohl in den Abonnement-Fallen der Verlage gefangen. Leider. Die Umsonst-Kultur, im Netz der Be- und Verharrungswille der Verlage, die fehlende Verbreitung eines gängigen Micropayment-Dienstes, all das führt derzeit dazu, das Autoren oft nicht oder schlecht honoriert werden und Leser/Hörer/Seher nur sehr schwer, einzelne Beiträge erwerben können.

Musst erst wieder einer der Netzriesen kommen, die so etwas aufgrund ihrer Masse vermarkten, siehe die Pläne zu Apple News, was ja dann doch wieder an iTunes für Verlage erinnert? Oder hat gar eine Kryptowährung wie Libra das Potential, als durch den Facebook-Konzern im Netz weit verbreitetes und wahrscheinlich, ja leider akzeptiertes Zahlungsmittel das Potential, einen solchen Markt aufzumischen?

(Stefan Pfeiffer)

Foto by Picspree

Domino Developer Challenge und Design Thinking Workshop

26. Juni 2019 Posted by Martina Rottschäfer

IBM Champion Stefan Lage (Geschäftsführer acceptIT) ist mit vollem Programm in Berlin unterwegs. Nach den gestrigen "Hintergrundarbeiten" im Rahmen des Domino Dev Challenge (pst! Video-Produktion) gehts heute mit dem intensiven Domino Design Thinking Workshop weiter.

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Neues Mitglied: n-komm GmbH

26. Juni 2019 Posted by DNUG Marketing

Seit der Gründung der n-komm GmbH im Jahr 2000 liegt unser Tätigkeitsschwerpunkt auf der Betreuung von öffentlichen Verwaltungen und Unternehmen mit bis zu 5.000 Arbeitsplätzen. Um die Anforderungen unserer Kunden in den Bereichen Softwareentwicklung und -bereitstellung sowie IT-Betreuung zu erfüllen, beschäftigen wir über zwei Dutzend Consultants, IT-Spezialisten und Softwareentwickler. Insbesondere im Bereich IBM Domino und […]

Der Beitrag Neues Mitglied: n-komm GmbH erschien zuerst auf DNUG.

Kurz zitiert: Wie vor 50 Jahren die Softwareindustrie „entstandt“

26. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Nur kurz zitiert.

Am 23. Juni 1969 hat IBM angekündigt, Hard- und Software künftig separat in Rechnung zu stellen – ein Gründungsmoment der unabhängigen Softwarebranche.

über Vor 50 Jahren: Unbundling – Impuls für eine unabhängige Softwareindustrie | heise online

Vor 50 Jahren kündigte also IBM an, Hardware und Software getrennt zu trennen, die Initialzündung der Software-Industrie, wie wir sie kennen und vieler Firmen, die wir noch kennen von SAP über die Software AG bis zu CA.

Bild von skeeze auf Pixabay

Startup-Förderung durch Partnerschaft mit TechQuartier in Frankfurt, Chief Tower Officer in München und Working Out Loud in Berlin #Livestudio #Wol #ThinkatIBM

25. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Das heutige Livestudio Magazin haben wir spontan nach draußen verlegt: Ich konnte mit Andrea Martin über die Zusammenarbeit und Partnerschaft mit TechQuartier sprechen, in deren Rahmen insbesondere Startups gefördert werden sollen. TechQuartier ist außerdem Teil der Digital Hub Initiative (de:hub) des Wirtschaftsministeriums. IBM wird in TechQuartiers Open-Space-Büro in Frankfurt physisch präsent sein. Auch die neue Rolle von Andrea als Chief Tower Officer in München war Thema.

Und Gunnar hat dann mit Lisa Unkelhäußer und Sven Stueven das Thema Working out loud generell und das heutige Meetup in Berlin während der Think at IBM diskutiert. Viel Spaß beim Schauen!

Damit Goodbye Berlin, goodbye Livestudio und herzlichen Dank an ein tolles Team! Das war meine letzte Sendung während der Think at IBM.

(Stefan Pfeiffer)

Kurz notiert: Warten auf die App, die warten im Wartezimmer verkürzen soll

25. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Gerade auf heise online gefunden. Die geplante App „Warts-Ab“, die Wartezeiten in Arztpraxen und Krankenhäusern verkürzen soll, verzögert sich. Neue Zuständigkeiten in der Hessischen Landesregierung. Prof. Thomas Friedl, Fachmann für Datenschutz und Datensicherheit in der Medizin und Studiengangsleiter für Medizinische Informatik an der TH Mittelhessen, klagt über die Verzögerungen, obwohl das Interesse an der App riesig sei – von Ärzten, Kassen und Bürgern.

„Die Idee könnte sich zum Standard rund ums Warten entwickeln. Wenn wir das nicht machen, macht es wer anders. Und der achtet dann vielleicht nicht so auf Datenschutz oder versucht, damit Geld zu machen.“

über „Warts-Ab“ – Warten auf die Wartezimmer-App | heise online

Als jemand, der gerade in 2017/2018 viel Zeit beim Warten in Krankenhäusern und Arztpraxen verbringen musste und als jemand, der mitbekommt, wie lange meine Eltern oft warten müssen, kann ich nur sagen her damit, schnell und sicher!

(Stefan Pfeiffer)

So läuft Domino rund, wenn Ihre IT Urlaub macht

24. Juni 2019 Posted by Martina Rottschäfer

Bedarfsorientierter Support für IBM Notes/Domino > Auch in Ferienzeiten und im Krankheitsfall sollten notwendige Aufgaben im IBM/Notes-Domino-Umfeld zeitnah, sicher und zuverlässig erledigt werden. acceptIT kann Sie mit passgenauen Supportdienstleistungen genau dort und genau dann unterstützen, wenn es eng wird - und das mit minimalem Vorlauf!

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#DAMALS in meinem Blog: Die Lotus JamCamp Bustour 2010

24. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

#DAMALS im Blog – Beiträge und Zitate hervorgekramt:


23.6.2019 – #DAMALS 2010 – Auf Bustour mit Bloggern durch Deutschland. Hier das Video vom ersten Tag und ich werde versuchen, noch möglichst viele Namen von Teilnehmern rauszukriegen. Riesendank an das Team von bytheFire.tv für die Supervideos.

Wir haben 2010 Stephan Grabmaier bei der Telekom, Ole Wintermann bei der Bertelsmann Stiftung, die Universität Koblenz, dort Professor Petra Schubert und ihr Team  vom UCC besucht. Jan Meine von der Uni war ja auch mit im Bus wie auch meine Kollegin Petra Baeuerle.


Ich bin gerade dabei, mein Blog etwas zu entrümpeln, Beiträge zu löschen, in denen tote Links zu YouTube-Videos sind, die es nicht mehr gibt, Formatierungen wiederherzustellen, die beim Umzug auf WordPress verhunzt wurden und so weiter. Geschrieben habe ich als ehemaliger Journalist immer, ist und bleibt eine Leidenschaft. Gebloggt habe ich wohl ab 2009. Zumindest datieren die ersten Einträge aus dieser Zeit.

Die erste Plattform, die ich nutzte, war Posterous und parallel Blogger. Wenig Aufwand, eine gehostete Umgebung, die ich leicht anpassen konnte, gute Integration in den Browser und bloggen per E-Mail. Das war damals was für mich, auch auf Empfehlung von Stäbchen Thorsten Zörner. Ich musste dann umziehen, denn Posterous stellte den Dienst ein. Meine Entscheidung viel auf WordPress.com, aus ähnlichen Gründen. Mit der Technik wollte und will ich wenig zu tun haben. Das Teil muss einfach funzen.

Irgendwann – schon zu Posterous-Zeiten – habe ich das Blog dann Digitalnaiv.com gebrandet. Darüber ist das Blog auch noch erreichbar, auch wenn es jetzt StefanPfeiffer.Blog heißt. Umbenannt habe ich es, um angesichts mancher kritischen Entwicklung in diesem unserem Lande persönlich Flagge zu zeigen. Wäre auch als DigitalNaiv gegangen, wenn ich so zurückblicke.

Egal. Beim Aufräumen – das weitergeht – bin ich auf manch alten Beitrag und manch alts Schmankerl gestoßen, das ich mal wieder rausholen möchte. So wird es ab sofort in unregelmäßigen auf Twitter manches Zitat von Weggefährten, klugen Leute und mir mit dem Hashtag #DAMALS geben. Die neuesten Tweets packe ich oben in diesen Beitrag rein. Vielleicht macht dieser Rückblick ja dem ein oder anderen Spaß.

(Stefan Pfeiffer)

Kriegt die SPD beim Thema Digitalisierung die Kurve, @EskenSaskia?

23. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich gebe zu, ich habe traditionell Sympathie für die SPD. Ich komme aus einem ehemals sozialdemokratisch geprägtem Dorf in Mittelhessen. Als ich aufgewachsen bin, habe ich so halb die Ostpolitik eines Willy Brandt mitbekommen. Einen Helmut Schmidt fand ich gut, auch wenn ich mit dem damaligen NATO Doppelbeschluss nicht einverstanden war. Und im meine Studium habe ich spätestens gelernt, dass die SPD die letzte demokratische Bastion gegen die Nazis war, die „Nein“  zum Ermächtigungsgesetz sagte. Gestern jährte sich der Tag, an dem die SPD verboten wurde, wie ich per Zufall in dem Tweet der Friedrich Ebert-Stiftung las:

Es gibt genug Gründe vor den Verdiensten der SPD den Hut zu ziehen.

Es gibt genug Gründe, in den letzten Jahren, fast Jahrzehnten an der SPD und ihren Politikern zu verzweifeln. Wenn ich mir die vier CDs zum Känguru von Marc-Uwe Kling im Auto oder in der Bahn anhöre, zucke ich immer wieder zusammen, wenn er über den letzten SPD Wähler herzieht. Ich fühle mich irgendwie persönlich getroffen. Der Kling oder das Känguru kennen mich wohl. Und nein, seinen Song zu den Sozialdemokraten zitiere ich hier besser nicht. Dafür aber bitte die Not-To-Do-Liste aus einem seiner Tweets. Man beachte Punkt 37, aktueller denn je:

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Hier im Blog habe ich mich öfters zur Partei und ihrer fehlenden Strategie zur Digitalisierung geäußert. Angelehnt an Sascha Lobo forderte ich im Januar 2018, dass die SPD die jetzigen Herausforderungen endlich als Chance begreifen solle, sich zu differenzieren und konstruktive Vorschläge für die Gestaltung der digitalen Gesellschaft zu machen. Zur Hessenwahl habe ich nochmals im Oktober nachlegt. Die/den Visionär der SPD zum Thema Digitalisierung und Arbeit höre und sehe ich nicht.

Während der Think at IBM habe ich dann Saskia Esken kennengelernt, die zweimal bei uns im Studio, einmal mit zwei anderen Frauen zum Thema Künstliche Intelligenz und Ethik, ein zweites Mal zum Thema Open Source in und für die öffentliche Verwaltung. Sympathisch die Frau, mit klugen, fundierten Ansichten, auch wenn ich natürlich nicht in allem mit ihr einer Meinung bin.

Am 2. Juni hat sie dann auf ihrer Webseite einen Artikel zum notwendigen Neubeginn der SPD geschrieben und hier möchte ich insbesondere den Absatz über die „an den bürgerlichen Freiheitsrechten orientierte Gestaltung des digitalen Wandels“ hervorheben. Da steht vieles drin, was Sinn macht, von der Verteidigung der Privatsphäre bis zur notwendigen Unabhängigkeit des Staates und seiner eigenen Infrastruktur von digitalen Monopolisten. Ich hoffe, dass ihre Stimme bei der notwendigen Neuorientierung der SPD gehört wird und dass man endlich das Thema Digitalisierung und Gestaltung der Arbeitswelt als ein originäres sozialdemokratisches Thema begreift. Und ich hoffe, dass man nicht wieder in Klassenkampfrhetorik des letzten Jahrtausends verfällt.

In der Demontage der eigenen Partei und ihrer Spitzenkandidaten ist sie ja gut, die SPD. Allein die Hoffnung stirbt zuletzt. Und die Känguru-Chroniken sind ja abgeschlossen. Neue böse Kommentare muss ich mir dort zumindest nicht mehr anhören. Die mache ich dann selbst hier im Blog. Versprochen.

(Stefan Pfeiffer)

 

 

 

Lesezeichen ODER Was nun ODER Wie weiter: Die Union ist uneins, strategisch und programmatisch überfordert, reagiert reflexhaft und dünnhäutig – Diana Kinnert

22. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Meiner Meinung nach lesenswert, die Analyse und der Kommentar von Diana Kinnert zur CDU/CSU, den sie wohl in der Welt und in ihrem Blog veröffentlicht hat:

Ein Geständnis: Der Eindruck täuscht nicht. Die Union ist uneins, strategisch und programmatisch überfordert, reagiert reflexhaft und dünnhäutig.

über Kommentar/DIE WELT: Die Arroganz der CDU rächt sich – KINNERT

De Abgeordneten würden nicht mehr selbstgefällig über die Flure des Bundestages laufen. Dafür stellt sich aber immer noch die ehemalige Weinkönigin mit dem Nestlé-Chef vor die Kamera und der bayrische Bruder sabbert von wüsten Verschwörungstheorien. Wie viel Selbstgefälligkeit braucht man denn noch?

Ich glaube, Diana Kinnert meint es sehr ernst. Ob die von ihr zitierten CDU-Stammtische sie allerdings ernst nehmen, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem oder gerade deswegen ein lesenswerter Beitrag, mit interessanten diskussionswürdigen Thesen. Bezeichnend die Aussage, dass die Themen „der Jungen“ kaum in die verbandsinterne politische Auseinandersetzung in der eigenen Parteijugend einfließen, ist bezeichnend. Die sogenannte Junge Union ist gar nicht so jung.

Und da sind wir wieder bei meinem Thema, dass die klassischen Volksparteien „die Jungen“ nicht abholen und „das Netz“ nicht verstehen (wollen). Eitle, alte, graue Herren, die sich in Talkshows, Kommentaren und Feuilletons der klassischen Presse selbstgefällig profilieren, fordern von „der Jugend“ und „den Bürgern“, sich doch wieder in den Volksparteien zu engagieren. Sie merken gar nicht, wie die alten Volksparteien – und ich rede nicht nur von der CDU/CSU – die engagierte Jugend und auch reformwillige Bürger nur noch abschrecken.

Wer sich engagieren will, geht zu den Grünen. Und diejenigen, die Stammtischparolen über Ausländer, EU und Merkel nachbeten, machen ihr Kreuz bei Wahlen – so sie denn hingehen – an anderer Stelle. Das ist die bittere Wahrheit für CDU/CSU und wohl auch SPD. Und Antworten sind angesichts des Beharrungswillens der Parteinomenklatura und der jetzigen Strukturen nicht in Sicht. Dabei brauchen wir dringender denn je Reformen, eine Akzeptanz neuer Diskussionskanäle und -formen, die Eier in der Hose und den Pferdeschwanz, kurz eine Aufbruchstimmung, um den anstehenden Herausforderungen durch rechte Populisten wie auch den ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen gerecht zu werden.

(Stefan Pfeiffer)

Ja, wir brauchen Solidarität mit Politikern, die Flagge zeigen, aber wir brauchen noch viel mehr – Replik auf Gustav Seibt

21. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich erinnere mich noch gut an meine Zeit als freier Journalist bei der WNZ, wo ich das Handwerk lernte und mir einige Mark dazu verdiente. Nach kurzer Zeit lernte ich die Lokalpolitiker und deren Alltagsgeschäft näher kennen. Mehrere Abende – meist am Freitag oder Wochenende – habe ich den damaligen Landrat Gerhard Bökel quasi verfolgt … von einer Karnevalssitzung zur nächsten. Drei oder vier Sitzungen haben wir gemeinsame besucht. Eigentlich hätten wir ein Auto nehmen können.

Oder ich habe über die Lokalpolitik in meinem Heimatort –  4 Orte, die zu einer Stadt zusammengeschlossen wurden – berichtet und beobachtet. Sehr oft ging es dort doch nach dem Motto, wenn Du dem Bau des Sportplatzes in Ort A zustimmst, bekommt Ort B im kommenden Jahr das Feuerwehrhaus durchgewunken. Persönlicher Höhepunkt war dann vor einer Kommunalwahl, als Vertreter dreier unterschiedlicher Parteien mich fragten, ob ich nicht für sie kandidieren wolle.

Lokalpolitik ist auch hartes Brot. Man lernt das Geben und Nehmen und die Kunst des politischen Kompromisses, auch etwas die Interessenpolitik und das Geschachere. Doch Lokalpolitik ist notwendig. Man ist ganz nahe am Bürger und kann direkt vor Ort wirken und auch Ergebnisse sehen. Wie viele andere habe ich mich aber nicht durch gerungen, mich lokal in der Politik und in einer Partei zu engagieren. Vielleicht habe ich mich als zu gut dafür gehalten oder manche Kleingeisterei hat mich abgeschreckt. Ist jetzt auch egal.

Was nicht erst seit dem Mord an Lübcke erschreckend ist, ist jedoch, dass Lokalpolitiker/innen und Politiker/innen generell mit Schmutz beworfen, nicht mehr nur verbal sondern auch real angegriffen werden. Gustav Seibt – deutscher Historiker, Literaturkritiker, Schriftsteller und Journalist – hat das Thema in der Süddeutschen Zeitung in einem ausführlichen Artikel aufgegriffen.

An der Basis ist unser politisches System ziemlich wehrlos. Sollen sich Bürgermeister und Landräte nicht mehr auf Dorffeste trauen können, wenn sie Entscheidungen treffen, die einem radikalisierten Teil der Bürgerschaft nicht gefallen? Das hätte verheerende Folgen fürs Funktionieren von Politik und kommunaler Selbstverwaltung.

Er schließt seinen Beitrag mit folgendem Satz:

Wenn Politiker vor Ort bedroht, gar ermordet werden, wenn die Grundvoraussetzung der Ordnung, das staatliche Gewaltmonopol herausgefordert wird, dann ist es Zeit für eine Solidarität, die sich nicht im Symbolischen erschöpft.

über Kriminalität: Und wenn keiner mehr den Job machen will? – Kultur – Süddeutsche.de

Das kann ich nur unterschreiben. Und es gilt nicht nur für Politiker/innen, sondern auch für  Meinungsführer/innen und Journalisten/innen wie eine Ferda Ataman oder eine Dunya Hayali. Das sollte nicht sein. Das kann nicht sein. Da muss man sich solidarisch erklären und das auch bekunden. Und die Angriffe müssen auch strafrechtlich verfolgt werden.

Ich persönlich weiß nicht, ob ich diese Art und den Ton der verbalen Anfeindungen, der Gossensprache und des blanken Hasses und der Dummheit ertragen könnte und wie schnell ich in meiner Höhle verschwinden, in meiner Privattheit abtauchen und mich zurückziehen würde. Ich kann nochmals den Hut vor allen ziehen, die Flagge zeigen und gegen halten.

Doch wie erklärt man sich solidarisch? Wie zeigt man Flagge? Gustav Seibt als ein klassischer Vertreter seiner, äh meiner Generation fordert dazu auf, in die Parteien zu gehen und sich dort zu engagieren. Sich nur mal im Netz und in den sozialen Medien zu äußern, reiche nicht aus, ja sei nur eine Art Symbolik und Ersatzpolitik, Das florierende Genre der Social-Media-Kritik kennzeichnet er als hinterwäldlerisch.

Na ja, umgedreht sehe ich in diesen Aussagen von Seibt auch etwas Hinterwäldlerisches. Gerade meine, unsere Generation, auch die politischen Parteien haben noch immer nicht verstanden, dass „das Netz“ in all seinen negativen wie auch positiven Ausprägungen heute politische Realität und auch Ort der politischen Manifestation und Bildung von Meinung ist. Die Meinungsmacht verlagert sich langsam aber sicher ins Netz, wie eine aktuelle Studie gerade (wieder) bestätigt. Das sollte man einfach so abtun, schlecht reden, sondern vielmehr überlegen, wie man „das Netz“ für demokratische Kräfte zurückerobert und in den politischen Diskurs konstruktiver integriert.

Politische Meinungsbildung findet heute nicht mehr nur in der Süddeutschen, FAZ oder in der BILD statt. Es reicht nicht mehr nur, seine Birne in die Fernsehkameras von ARD und ZDF zu halten und damit hat man „die Wähler“ erreicht. „Das Netz“ ist gerade bei den Jüngeren gesetzt. Und Ihr ewig Gestrigen seht das endlich mal ein und lasst uns gemeinsam die Chancen ergreifen und die Auswüchse konsequent bekämpfen! Wir dürfen „das Netz“ nicht der AfD, anderen politisch extremen Strömungen oder auch Datenkraken und -monopolen überlassen. Dort, im Netz, entscheidet sich einer großer Teile unserer politischen Zukunft.

Und den Ausspruch und die Aufforderung mal brav wieder in Parteien zu gehen und sich dort zu engagieren, kann ich persönlich zugegebenermaßen auch kaum noch hören. Bis auf eine Partei, die gerade „ge-hyped“ wird und deren Mitglieder und Politiker bald in der regierenden Realpolitik harten Herausforderungen an ihr Selbstverständnis begegnen werden, stoßen mich (und viele andere) die etablierten Parteien immer wieder und sehr konsequent ab. Klöckner und Nestlé oder Unionsfreund Scheuer und seine Verschwörungstheorien sind ebenso abtörnend wie das Versagen in der SPD oder die wirren neoliberalen Sprüche von Politikprofi Lindner.

Wenn Parteien wieder mehr Mitglieder haben wollen, müssen sie sich ändern, im Verhalten ihrer Führungsspitze, wie auch in den Möglichkeiten, sich gegenüber politisch Interessierten zu öffnen und diese in Diskussionen einzubinden. Ich zweifele daran, dass „die Parteien“ derzeit „die junge Generation“, die gerade bei Fridays for Future demonstriert oder sich das Rezo-Video „reinzieht“, abholen kann und wird.

Gerade aber „die Jüngeren“ braucht unsere Demokratie. Die haben durchaus – um mit dem Video der DFB Fußballfrauen zu sprechen – nicht nur Eier in der Hose, sondern auch einen Pferdeschwanz. Sie gehen nämlich auf die Straße und zeigen Flagge, etwas was meine, unsere Generation aus vielen von Seibt beschriebenen Gründen nicht mehr oder zu wenig tut. „Diese Jungen“ machen mir echt Mut. Der Pöbel von AfD und Konsorten macht mir Angst.

Relevante Fragen sind also aus meiner Sicht:

  • Wie öffnen wir „die Politik“ wieder für die jüngere Generation und ermögliche ihnen aktive Partizipation auch jenseits der gewohnten Parteipolitik und -zugehörigkeit?
  • Wie öffnen sich „die Parteien“ für politisch Interessierte, Jüngere und Ältere, und schrecken nicht nur ab?
  • Wie integrieren wir „das Netz“ konstruktiv in die politische Diskussion, statt es als Hort der Verdammnis Radikalen und Kommerz zu überlassen?

In diesen Fragen spielt meiner Meinung nach viel Musik.

(Stefan Pfeiffer)

 

Lesetipp Digitalisierung: Von harter Arbeit, Mut zum Üben um dem Fluch der zu frühen Geschäftsidee – Kommentar zu Günter Dueck

20. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Leider habe ich ihn während der Think at IBM in Berlin verpasst, den Gunter Dueck, ehemaliger Kollege bei der IBM, Querdenker, „Wild Du(e)ck“ und heute gefragter Sprecher und Kolumnist. Hier findet Ihr das Livestudio-Interview mit Petra Bührer, Gunter Dueck und Gunnar Sohn. Doch ein bisschen Dueck bekomme ich immer mal mit durch seinen Blog und Newsletter oder wie diesmal über ein Artikel, den er zum Thema Digitalisierung für die iX geschrieben hat.

Und in vielen seiner dort getroffenen Aussagen finde ich mich natürlich wieder. Viele der durchscheinenden Frustrationen teile ich. Gerade als jemand der etwas älter ist, sich aber noch ganz fit im Hirn fühlt und durchaus auch mal Ideen hat, finde ich die allenthalben praktizierten Trend, vor allem die „Älteren“ (Dueck spricht von Menschenballast) zu entsorgen, extrem fragwürdig, aber die Quartalszahlen müssen halt stimmen. Jüngere sind billiger und haben vermeintlich die Skills, die man im digitalen Zeitalter braucht. Vermeintlich: Kreative Ideen haben meiner Ansicht nicht unbedingt etwas mit Alter zu tun.

Dabei geht man dieses digitale Zeitalter meist gar nicht konsequent an. Design Thinking-Workshops werden veranstaltet, die Mitarbeiter zu agilen Methoden verpflichtet. Oft sind diese Initiativen aber eher ein Deckblatt für mehr Kontrolle und höheren Leistungsdruck. „People don’t do what you expect, but what you inspect“, hat der ehemalige IBM-Chef Lou Gerstner wohl einmal gesagt. Und so kann der tägliche oder wöchentliche Standup durchaus dazu dienen, die Schrauben noch weiter anzudrehen und den Druck auf die oder den Einzelnen zu erhöhen. Wenn Mitarbeiter nur noch vermessen werden, vermisst man sich manchmal ganz gewaltig.

Um es klar zu sagen: Agile Methoden und Design Thinking können sinnvolle Konzepte sein und Kreativität fördern. Wenn sie aber von Excel-Fetischisten gemanagt werden, habe ich so meine Zweifel. Nur zu oft sehe ich auf der einen Seite die Controlettis, auf der anderen Seiten diejenigen, die „Agile“ oder auch „Working out loud“ schon fast als Religion praktizieren. Beides ist aus meiner Sicht kontraproduktiv.

Dueck fordert den Mut zum Experiment ein. Doch muss dieser Mut nachhaltig sein. Nach nur einem Quartal wirft eine Idee in der Regel noch nicht Gewinne ab. Wer aber in genau jener Quartalsdenke verhaftet ist, wird viele gute Ideen, die sich entwickeln und oft auch Zeit brauchen, zu früh über Bord werfen. Monate oder 1-2 Jahre später heben die dann ab. Ein Thema, das mich über Jahre hinweg beschäftigt, ist der der Fluch der zu frühen Geschäftsidee. Kann man solche Ideen „parken“, im Repertoire behalten und dann hervor holen, wenn der Markt abzuheben beginnt. In einem anderen Beitrag spricht Dueck ja auch vom berühmten Tipping Point.

Viele größere und traditionelle Unternehmen kämpfen mit dem Thema Innovation. Es braucht Ausdauer. Es braucht Übung. Es braucht auch den Mut, mit einzelnen Ideen zu scheitern. Und können Unternehmen und Unternehmenslenker diesen Mut noch  im scheinbar immer schneller drehenden Hamsterrad des Shareholder Values und der Earnings per Share haben?  Eigentlich müssen sie ihn haben, wenn sie im heutigen Zeitalter überleben wollen, wo sich Industrie- und Geschäftsmodelle ob in der Autoindustrie (Mobilität) oder im Verlagswesen (ich habe darüber geschrieben), ja allenthalben radikal ändern, ja ändern müssen. Und von dem, was „die Politik“ eigentlich tun müsste, fange ich jetzt hier besser nicht an. CEO und Geschäftsführung denken meist ans nächste Quartal und die Laufzeit ihrer Verträge, Politiker bis zum nächsten Wahlgang.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

AI4U Konferenz – Erfahren Sie von assono live in München, wie Sie Chatbots effektiv in Ihr Unternehmen implementieren

19. Juni 2019 Posted by Katharina Adam

Nur noch wenige Tage, dann ist es soweit: Am 24. Juni startet die AI4U und assono ist mit einem spannendem Vortrag zum Thema Chatbots dabei!