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Das Digitalthema bei #9vor9: Mediennutzung in Deutschland – Facebook und Insta verlieren „die Jungen“!??

10. Juni 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Diese Woche gab es ein #9vor9 „nur“ mit Lars und mir und wir haben uns unserem Steckenpferd Medien und Social Media gewidmet. Lars hat die Mediengewichtungsstudie (was für ein schönes deutsches Wort!) der Medienanstalten mitgebracht. Bei dieser repräsentativen Befragung geht es um „das Gewicht der Mediengattungen Fernsehen, Hörfunk, Tageszeitungen, Zeitschriften und Internet für die Meinungsbildung der Bevölkerung“. Wir schauen uns die teilweise überraschenden, Ergebnisse etwas genauer an und sprechen darüber, ob eine solche Befragung und vor allem die Unterscheidung in Fernsehen, Radio, Zeitung, Zeitschrift und Internet noch zeitgemäß ist in digitalen Zeiten von Videostreaming, Podcasts und digitalen Newsangeboten.


Einige Kernbefunde der aktuellen Erhebung: In der Pandemie ist die Mediennutzung auf Rekordwerte gestiegen. 90 Prozent der Deutschen informieren sich im TV, Internet, Radio, in Tageszeitungen oder in Zeitschriften über das Zeitgeschehen. Fernsehen und Radio liegen noch immer vorne: 59% der Personen ab 14 Jahren nutzen die Kanäle täglich. Subjektiv wird nach der Erhebung immer noch dem Fernsehen als Quelle zur Meinungsbildung hohe Bedeutung zugemessen, aber die das Internet holt kontinuierlich auf. Überraschend für uns: Lokal liegen Internet und Radio in der Informationsnutzung vor der gedruckten Tageszeitung. Dagegen weniger ein Eye Opener: „Die Jungen“ sind im Netz und bei ihnen liegt das Meinungsbildungsgewicht des Internet fast doppelt so hoch wie das des Rundfunks insgesamt.

Ergänzend dazu bin ich auf Daten des Social Media Atlas 2021 gestoßen. Die Marketingbörse titelt „Facebook und Instagram verlieren die Jugend„. Ganz so dramatisch sehe ich es nicht, denn noch immer verwenden 32 Prozent der zwischen 16- und 19-Jährigen Facebook, ein Verlust von vier Porzentpunkten. In der Breite sind es es sechs von zehn deutschen Internetnutzern. Wird also Facebook zum Internet der Alten? Das Zuckerberg-Netzwerk ist nach Social Media Atlas im „Mittelalter“ (30-39 Jahre) besonders beliebt.

Aber der liebe Mark hat ja auch noch Insta – und da steppt ja sicher der Bär. Nicht mehr so dolle, findet der Social Media Atlas heraus. Die Nutzung stiegt generell, sechs Prozent mehr Anwender wie im vergangenen Jahr, aber … Instagram verliert bei den Jüngeren. Letztes Jahr waren es noch 91 Prozent der 16- bis 19-Jährigen. Jetzt sind es „nur noch“ 80 Prozent. Interessante Trends auf jeden Fall.

Zum Abschluss von #9vor9 werfen wir noch einen Blick auf Twitter, wo sich eine Menge zu tun scheint. Die erste „Abo-Version“ von Twitter namens Twitter Blue scheint im Anmarsch zu sein. Simon und Martin haben es sehr schön in ihrem Social Media Watchblog Briefing #725 zusammengefasst (zahlungspflichtig). Auch uns – Lars und mich – konnten die angekündigten Funktionen in unserem Lieblingsnetzwerk nicht vollends überzeugen. Ich bin sehr stark bei Simon und Martin: Bookmarks nutze ich in Twitter nicht. Interessante Tweets landen in Feedly. Und auch ich vermisse Nuzzel. Die von den beiden angeregten Funktionen vom echten Edit-Button bis zu besserer Listenverwaltung kann ich auch unterschreiben.

Dann bis kommende Woche!


#9vor9 – Digitalthemen der Woche erscheinen auch immer als Podcast unter https://9vor9.podigee.io/ und sind natürlich über die gängigen Podcast-Plattformen abrufbar.

Social Audio wird und sollte bleiben – egal was mit Clubhouse passiert – Das Digitalthema bei #9vor9

6. April 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Das Digitalthema bei #9vor9 war in dieser die Noch-Hype-Anwendung (???) Clubhouse und die Rolle, die Social Audio vielleicht künftig spielen könnte. Zu Gast war Julia Holze, mit der Lars und ich vor geraumer Zeit eine erste (und bisher einzige) Clubhouse-Session aufgesetzt und moderiert hatten. Julia ist dabei geblieben und konnte verfolgen, wie Clubhouse vom wirklichen Hype in etwas ruhigere Fahrwasser einbog. Sie selbst ist auch noch auf Clubhouse aktiv und adressiert dort Themen und Personen außerhalb ihres normalen Bubbles.

Unser erster und bisher einziger Clubhouse-Talk mit Julia als Co-Moderatorin: Typisch Clubhouse ebennicht als Audio erhalten.

Es war eine lebhafte und interessante Diskussion, wohin es mit Clubhouse gehen könnte, welche Rolle auch andere Social Audio-Plattformen von Twitter, Facebook, LinkedIn oder anderen spielen könnten und wo ein Nutzen von Social Audio liegen könnte. Auf Clubhouse sind neue Funktionen hinzu gekommen, andere wie die Unterstützung von Android, eine „Replay-Funktion“ oder auch eine „lesbare“ Programmzeitschrift fehlen noch, doch Clubhouse hat weiterhin eine Fangemeinde, die sich auf der Plattform tummelt.

Und natürlich machen sich viele Marketers – und zu denen zählen die 3 Teilnehmer:innen von #9vor9 ja auch – Gedanken, was sie denn nun mit Clubhouse anfangen sollten. Fängt dort auch die einseitige Marketingbeschallung an? Spannt man nun dort auch mehr oder weniger Influencer ein, um die eigenen Angebote mehr oder weniger offensichtlich zu promoten? Wird es eine oder die neue B2B-Marketingplattform, wie es in diesem (hinter dem Paywall befindlichen) Artikel auf Horizont vermutet wird? Natürlich machen sich Marketers Gedanken und vielleicht werkeln die Clubhouse-Macher im Hintergrund ja an Konzepten und Features, wie sie die Social Audio-Plattform platzieren und monetarisieren können?

Die in Horizont abgebildeten Stichprobenergebnisse, warum sich Hörer:innen für einen Talk-Raum auf Clubhouse entscheiden, sind auf jeden Fall divers. Bei prominenten Talkteilnehmern oder bekannten Moderatoren schalten 17,8 bzw. 151. Prozent . Die Überschrift eines Talks ist bei 35,4 Prozent entscheidend – das Herz des alten Journalisten geht auf, der gute Headines mag. Die Zahl der Zuhörer sind für knapp 10,1 Prozent wichtig während immerhin 19,4 Prozent auf Einladungen reagieren. Und eine große Menge – 41,1 Prozent – schalten wegen keiner der genannten Gründe ein.

Ich persönlich bin weiterhin von möglichen Interaktionsmöglichkeiten fasziniert. In unserer #9vor9 Sendung schalteten sich immerhin Ragnar Heil und Gunnar Sohn per Chat zu, kommentierten und stellten Fragen. Wesentlich dynamischer und lebendiger hätte es werden können, wenn die beiden live per Audio (oder Video) hinzugekommen wären. Genau dort sehe in vielfältige Möglichkeiten, moderierte Gruppendiskussionen zu führen. Argumente auszutauschen, Feedback direkt einzuholen. Das kann bei verschiedensten Themen geschehen, das könnte aber auch von Unternehmen bewusst als Feedback-Kanal für die Weiterentwicklung eigener Produkte und das Pflegen einer Community – eines meiner Appelle für Communities siehe hier – genutzt werden. Natürlich gehört dazu der Mut zu kritischer Auseinandersetzung. Natürlich braucht es eine gute Moderation. Jedoch glaube ich weiterhin, dass solch eher rauen, nicht hochglanzigen Formate auch von Unternehmen in deren eigenstem Interesse forciert werden sollten.

Die primär inhaltliche, aber auch technische Phantasie ist gefragt, wie, wo und in welchem Rahmen man Social Audio nutzen kann und sollte. Das können Clubhouse oder die entsprechenden Pendants, vielleicht aber auch Erweiterungen anderen eher Enterprise-orientierten Plattformen sein. Ich auf jeden Fall würde mir in manchem meiner Liveformate oder auch in Webinaren und den derzeit so verbreiteten Onlinekonferenzen die Möglichkeit wünschen, ad hoc weitere Personen in Diskussionen aufnehmen zu können – und das nicht nur per Chat. No risk, no fun, no value …

Diese Einstellung hat (verständlicherweise) nicht unbedingt jede:r und ich bin auch sicher, dass es hier und da angesichts der doch vorhandenen Rabauken und Trolle auch mal unsachlich, unter der Gürtellinie zur Sache gehen könnte, aber dann gilt es wie in anderen Zusammenhängen: Der:die Moderator:in entzieht das Wort, muss den Saft den entsprechenden Personen abdrehen. Bisher scheint auf Clubhouse auf jeden Fall noch ein ziviler Ton zu herrschen. Vielleicht kann man so was ja auch als Beispiel nehmen beziehungsweise retten. Schön wäre es.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die neueste heiße Social Media Chose heute bei #9vor9 – Wir sprechen über @joinClubhouse

19. Januar 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Und auch wir sind um das Thema Clubhouse, dem neuesten Social Audio & Mefis Hype, nicht herum gekommen. Zweite mittelalte Männer (sorry an den Jungspund Lars), die eh einen Video- und Podcast machen, unterhalten sich über das neue Radio, die neue Art des Podcastens, das neue Sprachrohr von Politikern, den neuen Kanal, auf dem sich Sommeliers und Winzer unterhalten, die nächste Plattform, die vermutlich auch Trolle für ihre Zwecke … und Unternehmen als Marketingkanal kapern werden. Spannend ist es auf jeden Fall und wirklich erstaunlich, welch eine Welle vor allem am vergangenen Wochenende losgetreten wurde.

Ich bin über Julia Holze auf Twitter auf Clubhouse aufgesprungen. Danke nochmals für den Hinweis und hier auch der Link zu einem Ihrer Beiträge zu Clubhouse. Und Julia, ich halte mein Versprechen, und habe bisher nur Frauen zu Clubhouse eingeladen, damit es dort eben „diverser“ wird und eben nicht der unter anderem von Martin beschrieben Effekt eintritt:

Wird Clubhouse bleiben? Oder verschwindet es in Kürze, wenn die großen Social Media-Plattformen ihre entsprechenden Audiofunktionen ausbauen, wie es Rouven Kasten vermutet:

Wir werden es auf jeden Fall verfolgen. Wer sich zum Thema Clubhouse einlesen (auch Lesen ist noch gefragt will), dem seien neben Julias Beitrag auch beispielsweise der Ratgeber von t3n Hype um Clubhouse: Was ist diese Social-App eigentlich und wo ist meine Einladung? oder auch die Sammlung von Clubhouse.Artikeln Stephanie Kowalski empfohlen.

Mal schauen, ob Lars und ich mit einigen Bekannten uns die Woche auch einmal als Moderatoren eines Rooms versuchen, um das Thema, was Clubhouse für Marketing bedeuten könnte, mit Euch zu diskutieren. Und ja, ich habe wohl vernommen, dass einige schön stöhnen, dass nun auch dort das Verkaufen beginnen wird. Doch der Lars Basche hatte auch einige anderen Ideen, die über „normales Marketing“ hinaus gehen. Wer Lust hat, mitzumachen kann sich gerne bei uns melden.

Noch eine Randbemerkung: Sehr erstaunt war ich, dass ich doch einige Personen aus der Weinszene derzeit auf Clubhouse herumtreiben, vom Sommelier bis zum:r Winzer:in, und es entsprechende Angebote gibt. Habe das auch einmal auf den Screenshots unten dokumentiert. Und ich habe auch einen Weintipp mitgenommen: den Riesling Bestes Fass vom Weingut Goldatzel aus dem Rheingau. Herzlichen Dank.

Und natürlich gibt es #9vor9 auch wieder als Podcast auf den bekannten Plattformen und hier im Netz.

Und eine kleine Bildergalerie zu Clubhouse:

(Stefan Pfeiffer)

Social Media-Splitter: Noch nie waren die Anstrengungen in den USA und der EU so groß, die GAFA(M) Plattformen zu regulieren

23. Dezember 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Zum Jahresende doch nochmals einige Social Media-Splitter, denn es tut sich derzeit eine Menge, zumindest in der Diskussion. Ob wirklich etwas passiert oder es nur Theaterdonner ist, das werden wir sehen. Facebook und Apple. In den USA gehen, Justizminsterium, Bundesstaaten und Gerichte gegen Facebook und Google vor. Google wird Monopolbildung vorgeworfen. Man benachteilige Wettbewerber in der Internetsuche und beim Werbegeschäft. Natürlich stoßen die Wettbewerber von Google wie unten DuckDuckGo* auch in dieses Horn und fordern gleiche Chancen:

Auch Facebook sieht sich in den USA mit mehreren Kartellklagen konfrontiert. Die Federal Trade Commission (FTC), die zweite maßgebliche Kartellinstanz in den USA fordert konkrete und sehr drastische Sanktionen. Neben Google und Facebook sind auch Amazon und Apple im Visier amerikanischer Kartellbehörden, Apple wegen der Provisionen, die von App-Entwicklern verlangt werden. Was ist denn da los, fragt man sich. Lediglich Microsoft scheint außen vor …

Auch die EU ist aktiv geworden und will die Macht der Konzerne einhegen, „Wir akzeptieren die Machtstellung der großen Plattformen nicht mehr so einfach“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kürzlich zur ZEIT. Mit dem Digital Markets Act will man sicherstellen, dass die großen, dominanten Tech-Konzerne ihre Marktposition nicht missbrauchen. Geldstrafen von bis zu 10 Prozent des globalen Jahresumsatzes sollen bei Verstößen möglich sein. Wir formulieren es Martin und Simon sio treffend in ihrem (kostenpflichtigen, aber sehr empfehlenswerten) Social Media Watchblog #691: Die halbe Welt legt sich mit Big Tech an.

Eine Handvoll Konzerne sind mächtiger als viele Regierungen – die jahrelang dabei zugesehen haben, wie demokratisch legitimierte Institutionen ihren Einfluss ans Silicon Valley verlieren. Die Politik war schlicht zu langsam und schwerfällig, um mit den Folgen der Digitalisierung Schritt zu halten.
Allmählich ändert sich das. Ende 2020 kulminiert eine Entwicklung, die sich schon länger abgezeichnet hat: Parlamente wollen den Plattformkapitalismus mitgestalten. Die aktuellen Gesetzesvorhaben und Kartellklagen könnten das Netz neu ordnen und Machtverhältnisse grundlegend verschieben.

Die halbe Welt legt sich mit Big Tech an, Facebook vs. Apple: Der Datenschutzstreit eskaliert, Facebook und Twitter nehmen Wahl-Maßnahmen zurück

Das ausführliche Briefing der beiden sei ausdrücklich empfohlen. Halten wir fest: Noch nie vorher waren Dinge so in Bewegung. Wie erfolgreich EU , USA und die anderen Ländern aber sein werden, wird man sehen. Vor allem aber – und darauf macht Patrick Bernau in seinem Kommentar in der FAZ aufmerksam – genügt es nicht, nur zu regulieren:

Die EU macht aus dem Internet ein „ebenes Spielfeld“, wie sie es gern nennt. Jetzt muss Europa aber auch selbst darauf mitspielen. …

Es reicht nicht, die Konzerne anderer Länder zu bändigen. Es müssen auch neue Unternehmen ihren Platz einnehmen wollen.

DSA und DMA reichen nicht: Europa muss Google Konkurrenz machen

Kann Facebook eigentlich überhaupt noch zerschlagen werden?

Auch wird sich die Hoffnung von manch einem auf eine Aufsplittung der Konzerne, beispielsweise von Facebook wahrscheinlich zerschlagen, wie Martin und Simon im vorhergehenden Briefing #689 darstellen. Facebook habe die verschiedenen Tools, Facebook, den Facebook Messenger, Instagram und WhatsApp unterdessen technisch derart verwoben, dass es schwierig werde könnte, sie wieder zu entflechten. Doch bleiben wir optimistisch, dass sich Dinge vielleicht doch ändern können.

Michael Kroker hat in seinem Wirtschaftswoche-Blog nochmals die beeindruckenden und erschreckenden Zahlen veröffentlicht: Alle vier Dienste hatten demzufolge im 3. Quartal 2020 3,2 Milliarden Nutzer:innen im Monat:

Ebenso selbstredend das Wachstum an Nutzer:innen, das WhatsApp und Instagram seit über der Übernahme durch Facebook hingelegt haben:

Explizite Zustimmung zur Nutzung der Nutzerdaten – Das mag Facebook nicht

Seit iOS 14.3 wird im Apple App Store angezeigt, welchen Daten von einer App möglicherweise erfasst und mit der eigenen Identität verknüpft werden. Amazon hat bisher keine Angaben gemacht … Laut Apple muss der Entwickler beim nächsten Update entsprechende Informationen bereitstellen.

Doch mögen sich ironischerweise auch zwei der GAFAM-Konzerne nicht besonders. Facebook ist im Clinch mit Apple, Mark Zuckerberg mit Tom Cook. Facebook is nicht „amused“ über die geplanten neuen Funktionen von iOS 14, wodurch transparent gemacht werden soll, welche Daten der Nutzer die jeweiligen Apps und Dienste wie verwenden. Und dann gar noch eine notwendige explizite Einstimmung der Nutzer:innen, ein Opt-in, dass ihre Daten verwendet werden dürfen. Bisher muss man aktiv widersprechen, wenn man nicht getrackt werden will. Ich gebe zu, dass ich diese Auseinandersetzung mit einem mehr oder weniger breiten Grinsen verfolge.

Noch zwei weitere Nachrichten, die ich erwähnen will. Facebook hat wohl vor Jahren eine Vereinbarung mit Google getroffen, wonach Google Zugriff auf die WhatsApp-Inhalte von Millionen US-amerikanischer Anwender:innen hatten, die ihre Inhalte auf Google Drive gesichert haben. Schlimm genug.

Und Twitter will wohl Periscope, die Live-Streaming-App von und für Twitter, einstellen. Nutzer sollen danach Livestreams über die Haupt-App von Twitter gesendet werden können. Schauen wir mal, wie sich das entwickelt. Betrifft mich/uns ja auch bei zum Beispiel bei #9vor9.

(Stefan Pfeiffer)

* Ich nutze zur Suche DuckDuckGo oder auch Qwant und verzichte zu 99 Prozent auf Google. Die Suche rufe ich nur auf, wenn ich etwas wirklich nochmals gegenchecken möchte. Geht.

Die Erfolgeschichte von t3n und der Publisher-Markt bei #9vor9 – Zu Gast: Andreas Lenz

15. Dezember 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Heute war Andy Lenz von t3n bei uns zu Besuch. Der Anlass: Vor 10 Jahren wir mit einem Bus voller Blogger, Journalisten, Studenten und IBMer, dem IBM Lotus JamCamp-Bus, in der Redaktion von t3n zu Gast und haben dem damaligen Startup über die Schulter geschaut. Hier mein persönliches Resumé von damals und eine „Presseschau“.

Heute haben wir auf die letzten jahre zurück geblickt und festgestellt, dass Twitter unser gemeinsamer Social Media-Homeground ist. Wir haben über die interessante Entwicklung von t3n gesprochen, eine wirkliche Erfolgsgeschichte im deutschen IT- oder Digitalisierungs-Publishing-Markt. Und es geht um Leserbindung, um den Aufbau einer oder von Communities und vieles mehr. Viel Spaß beim Anschauen oder Anhören.

Und natürlich gibt es #9vor9 auch wieder als Podcast auf den bekannten Plattformen und hier im Netz.

Wir freuen uns über Feedback, am liebsten auf Twitter: Stefan – https://twitter.com/Digitalnaiv und Lars – https://twitter.com/larsbas

Andreas Lenz auf Twitter: https://twitter.com/AndyLenz t3n auf Twitter: https://twitter.com/t3n t3n im Internet: https://t3n.de/

Die Lotus JamCamp Bustour – Bericht von Tag 1 mit Besuch bei t3n: https://youtu.be/8ViYYfbLzDU

LinkedIn: Zu viele „Promotions“, zu wenig „Wärme“ – Aber vielleicht muss man ja auch mit einem B2B-Netzwerk gar nicht warm werden?

6. November 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich habe ein gespaltenes Verhältnis zu LinkedIn. Auf der einen Seite sehe ich es das führende soziale Netzwerk im Geschäftsumfeld, im Business-to-Business (B2B). Ich nutze es bewusst selbst in meiner Rolle bei IBM. zum Beispiel zum Streaming des IBM Livestudio Magazins. Dabei war ich auch sehr hinter meinen Kollegen her, die Kontakt zu LinkedIn haben, dass wir als einer der ersten Unternehmen in Deutschland dort live streamen durften, selbst in einer Art Beta-Modus. Seit kurzem läuft auch #9vor9*, unser privates Magazin mit den Digitalthemen der Woche, auf LinkedIn. Ich beziehungsweise wir tragen also auch dazu bei, dass deutlich mehr Inhalte auf LinkedIn ausgespielt werden …

Lisa Hegemann hat auf Zeit Online über LinkedIn geschrieben:

Spätestens seit der Corona-Pandemie ist LinkedIn der Ort für berufliche Selbstdarstellung geworden. … Lange war LinkedIn ein soziales Netzwerk ohne Netzwerkcharakter; eine digitale Visitenkarte, die man gelegentlich aktualisiert, mehr nicht. …
Binnen eines Jahres seien, auch durch die Corona-Pandemie, fast 50 Prozent mehr Inhalte geteilt worden. Die Zahl der Livestreams sei seit März – den Anfängen der Pandemie – um 89 Prozent gestiegen. Zwischen Februar und April nahmen die Interaktionen um 811 Prozent zu. …

Quelle: LinkedIn: Ich bin nur für meine Marke hier | ZEIT ONLINE

LinkedIn boomt. Immer mehr Inhalte. Immer mehr Inhalte in der Timeline, im Nachrichten- und Informationsstrom von LinekdIn. Und ich dürfte es eigentlich nicht schreiben: Leider noch immer, vielleicht noch mehr Inhalte, die mich persönlich nicht interessieren. (Und ich entschuldige mich ausdrücklich, wenn auch ich oder wir mal in der Timeline nerven beziehungsweise Inhalte ausspielen, die gerade nicht interessieren.)

Der von mir außerordentlich Klaus Eck, Partner in vielen Diskussionen, hat dann in einem Beitrag LinkedIn Lisa Hegemann kommentiert:

Natürlich gibt es auf dieser Plattform weichgespülte und langweilige Inhalte und viel zu viele Buzzwords – wie eben überall im Internet und in der analogen Welt. Zum Glück können wir sehr wohl selbst bestimmen, was wir auf LinkedIn jeweils wahrnehmen wollen. Dazu muss jeder selbst seine Feeds aufräumen und sich von den falschen Informationslieferanten auf LinkedIn trennen.

Großartiger Content ist entscheidend für das erfolgreiche Networking auf LinkedIn | LinkedIn

Lieber Klaus, ich gebe zu, dass ich es noch nicht geschafft habe, meine Timeline, meinen Feed in LinkedIn so aufzuräumen, dass ich in der Mehrzahl dort interessante Beiträge sehe und lese. Das, was ich bei Twitter geschafft habe (über Listen und Darstellungswerkzeuge wie TweetDeck), ist mir auf LinkedIn bis dato nicht gelungen. In der Mehrzahl bin ich von den erscheinenden Nachrichten nur genervt und schaue erst gar nicht in den Nachrichtenstrom. Zu viele Promotions, zu viele, die mir etwas verkaufen wolle, zu viele Beiträge von Kolleginnen und Kollegen, die auch etwas anpreisen, zu viele Videos von mir … Gerne nehme ich da mal Nachhilfe bei Dir, wie man es auch auf LinkedIn schaffen kann, für mich relevante und lesens- oder ansehenswerte Informationen besser zu identifizieren.

Gute Frage: Warum sehe ich diese Anzeige – Anzeigeneinstellungen unbedingt anpassen!

Im Grund sind wir wieder bei unserem gemeinsamen Thema Content: qualitativ gute Inhalte. (Das Wort großartig mag ich nicht – ist mir zum trump-esque.) Und einen besseren Weg diese Inhalte zum richtigen Zeitpunkt in angemessener Form an Mann und Frau zu bringen. Das sehe ich noch nicht so auf LinkedIn, aber wie gesagt, ich bin lernwillig.

Und nein: Falk und Jan schalte ich ganz sicher nicht stumm. Nur mal zeigen, wo und wie man „muten“ kann.

Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite fehlt mir die Interaktion, die Diskussion, der Diskurs. Alle wollen auf LinkedIn etwas verkaufen, kaum einer will sich austauschen ode diskutieren. Ja, der Ton ist respektvoll und meist höflich, wie auch Lisa Hegemann schreibt, aber es ist aus meiner Sicht kein Leben in der Bude. Und damit meine ich natürlich nicht Tiraden oder Hate Speeches oder Shitstorms. Natürlich nicht.

Und so netzwerke oder social-media-lisiere ich derzeit

  • Xing: Abgehakt. Da schaue ich nur noch sehr selten rein. Meist, um jemanden zum Gebirtstag zu gratulieren
  • Facebook: Ich war ganz weg. Jetzt sende ich nur noch meine Blogbeiträge rüber.
  • Twitter: Meine Filterblase? Nutze ich am stärksten und da habe ich am meisten Spaß. Auch weil ich Deppen einfach ignoriere und blocke.
  • LinkedIn: Mein tägliches Business Netzwerk, mit dem ich aber noch immer nicht richtig warm geworden bin. Aber muss man ja auch mit einem B2B-Netzwerk gar nicht warm werden?

Und gerne, lieber Klaus, können wir das bei nächster Gelegenheit diskutieren. Die Einladung zu #9vor9 steht.

(Stefan Pfeiffer)

* #9vor9 ist ein Projekt, das Lars Basche und ehemals Gunnar Sohn zusammen mit mir aufgebaut haben. Es ist aus dem CIOKurator entstanden, den ich in meiner damaligen Rolle bei IBM aufgesetzt habe, unterdessen aber komplett unabhängig und ein privates Spaßprojekt derzeit von Lars und mir. Wir hoffen, dass Gunnar auch bald wieder dazu beziehungsweise zurück kommt.

Das Warntag-Debakel, Deutschland kann nicht mehr Infrastruktur und Wein im Netz als Digitalthemen der Woche bei #9vor9

15. September 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Eigentlich sollte es heute flauschig werden bei #9vor9. Pünktlich zum Start miaute auch Kater Toni im Hintergrund, der aber dann von dem Lars seinem Thema vertrieben wurde. Lars hat uns mit dem Debakel rund um den Warntag 2020 die Laune verdorben. Wieder ein Zeichen, dass wir Deutschen digital noch nicht so im Griff haben, wie es sich heutzutage gehört. Sascha Lobo spricht gar vom Digital Fail State, in dem es genüge, wenn etwas einigermaßen funktioniert. Beim Warntag hat es nicht einmal einigermaßen funktioniert.

Deutschland kann nicht mehr Infrastruktur

Wenn ich mich so umschaue, scheinen wir Deutsche es nicht mehr mit Infrastrukturthemen zu haben. Weder die Infrastruktur für den Warntag funzt, noch bekommen wir einen vernünftigen Breitbandausbau oder eine E-Lade-Infrastruktur in gebotener Geschwindigkeit hin.

Ich hatte mir dann mein Flauschthema Wein zurechtgelegt. Wie steht es in der Weinbranche, bei Winzern und Weingütern denn so mit der Digitalisierung insbesondere im Vertrieb und Marketing? Mir scheint, so weit ist noch nicht her damit. Zumindest mal haben einige Weingüter oder auch Onlinehändler in Corona-Zeiten mit Online-Weinproben reagiert, die durchaus ein Publikum gefunden haben. In meinem Freundeskreis war die Lust darauf nicht vorhanden. Da will man doch lieber gemeinsam analog Wein probieren und trinken.

Wein online: Unübersichtliche Vielfalt und wo sind die vertrauenswürdigen Wein-Blogger …

Also dann im Schnelldurchgang durch die digitale Weinwelt: Auch hier gibt es große Onlinehändler, aber noch ist der Markt sehr vielfältig und divers. Nach meiner Wahrnehmung gibt es trotz einiger Branchenriesen wie Hawesko nicht den einen dominierenden Weinhändler im Netz. Und der kostenlose Tipp für den Biertrinker Lars, wenn er Wein kaufen will: Geh zu Deinem lokalen Weinhandel vor Ort und lass Dich dort beraten. Und wenn es schon der Supermarkt sein muss (eigentlich nicht der Ort, um Wein zu kaufen), dann kannst Du eine App wie Vivino nutzen, das Etikett abfotografieren und Dir die Bewertungen anschauen.

… die man auch noch versteht

Und wie sieht es mit Social Media und einer Wein-Blogosphere aus? Eher dünne. Auch in der Weinwelt scheinen mir die Mehrzahl der Weinblogs eingeschlafen oder eingestellt zu sein. Leuchtturmprojekte wie die Weinbesprechungen von Dirk Würtz – dem Sascha Lobo der digitalen Weinwelt – auf Stern.de existieren nicht mehr. Auf Twitter sind in Deutschland wenige Weinliebhaber wirklich aktiv. Das mag auf Instagram und Facebook anders sein. Doch fehlt es meiner Wahrnehmung nach an den vertrauenswürdigen Weinexperten, den Influencern, die jenseits kommerzieller Interessen und nicht zu weinseliger und blumiger Sprache auch mal den Laien Empfehlungen geben. Generell gelten auch in der Weinbranche die gleichen Regeln für Social Media und Onlinepräsenz, wie sie in der Technologiewelt und anderswo zu beobachten sind. Ich werde mich auf jeden Fall weiter mit dem Thema auseinandersetzen, das wohl eher keinen Widerhall auf einer Plattform wie LinkedIn findet, lieber Lars. Also bleibe ich hier in meinem privaten Blog.

Und auch hier nochmals der Hinweis auf VinVenture, ein Crowd Funding-Projekt für junge Winzer: „VinVenture – Abenteuer Wein versteht sich als Mitmach-Netzwerk, welches Weinenthusiasten, Profis und Winzer gleichermaßen zusammenbringt und dabei einen Blick hinter die Kulissen der Weinbereitung bietet.“

Last but not least: Kurz haben wir nochmals die mögliche „Technologiepartnerschaft“ zwischen Oracle und Bytedance bzw. Tiktok und das Scheitern von Microsoft gestreift. Schauen wir mal, wie es dort weiter geht.

Und natürlich gibt es #9vor9 auch wieder als Podcast auf den bekannten Plattformen und hier im Netz.

(Stefan Pfeiffer)

Lesetipp: Das Fünf-Stufen-Modell für Markenbotschafter von Kerstin Hoffmann

15. Juli 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein Lesetipp für alle Unternehmen, die sich mit dem Thema Markenbotschafter oder Corporate Influencer auseinandersetzen – und natürlich für alle Mitarbeiter, die sich profilieren und positionieren. Idealtypisch, aber man kann viel herausziehen aus dem Artikel und der Infografik von Kerstin Hoffmann. Anschauen und das Posting lesen!

#Loveandhope und leckere Weine vom Roten Hang bei St. Antony in Nierstein – Und ein Expertenblick auf die Weinbranche

10. Juni 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Nach langem war es endlich mal wieder Zeit für einen Ausflug zu einem Weingut. Also ging es am vergangenen Sonntag (7. Juni 2020) nach Nierstein. Ein schöner Ausflug, denn man kann von Darmstadt aus mit der Fähre Nierstein – Landskrone idyllisch über den Rhein setzen – und auf der Kornsand-Seite während des Wartens die Biker bewundern, die dort immer mit ihren Maschinen – oft Oldtimer – Halt machen.

Aber natürlich spielt auch der Wein eine kleine Rolle, warum wir gerne dort hin fahren. Seit Jahren trinken wir dort sehr gerne Riesling vom Roten Hang und bevorzugen die Rieslinge vom Weingut Raddeck. Immer mal wieder haben wir auch andere Niersteiner Weingüter „ausprobiert“, sind aber bisher immer wieder bei Raddeck gelandet, da uns dieser Riesling am besten geschmeckt hat. Diesmal wollten wir wieder einen neuen Versuch, ein neues Weingut testen: St. Antony, ein Gut mit langer Geschichte und umfangreicher Fläche am Roten Hang zwischen Nierstein und Nackenheim, seit einiger Zeit im Besitz des Unternehmers Detlev Meyer. Im September 2019 hat dann der in der Weinszene bekannte Dirk Würtz die Geschäftsführung des Weinguts übernommen.

Der Eingang zum Verkostungsraum in Nierstein bei St. Antony

Wir hatten Riesling von St. Antony schon vor Jahren getrunken und als gut befunden, doch dann das Weingut aus dem Auge verloren. Also per E-Mail angefragt und ja, das Weingut hat wieder für Verkostungen sogar am Sonntag offen. Die Webseite und die angebotenen Weine und Sekte angeschaut. Der Shop scheint aktuell, der Rest der Seite ist leider total veraltet, so mein Eindruck. Und ja, klingt interessant, gerade wo eigentlich eine Sektgenießerin mitkommen wollte, die dann leider aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen ist.

Vielleicht den neuen Lieblingsprickler gefunden …

Trotzdem sind wir über den Rhein gesetzt und sind gegen Mittag im Weingut im Zentrum von Nierstein eingelaufen. Ein junger Mann – Tristan Seffer, der bei St. Antony im Keller anfängt – hat uns begrüßt und in die Covid-19 Verhaltensregeln eingewiesen. Wir waren die einzigen Besucher, alles sehr entspannt. Begonnen haben wir mit dem wohl feinsten Sekt, dem Les Étoiles Rosé Brut, einem Sekt aus Pinot Meunier und Pinot Noir Trauben, der für 14,90 € erhältlich ist. Für mich ein echter Kracher für diesen Preis, erinnert an Champagner und ich glaube die 48 Monate auf Hefe zu merken. Dieser Sekt hat für mich das Potential zu unserem Lieblingsprickler zu werden.

Am Roten Hang …

Wir haben dann noch die anderen Sekte probiert, die auch gut sind, aber es bei mir zumindest nach den rosa Sternen schwer hatten. Den Madame Brut haben wir dann doch auch noch eingepackt. Nun ging es an die Rieslinge vom Roten Hang. Hier haben uns die Einstiegsweine – ich mag den Begriff eigentlich gar nicht – überzeugt: Der Rotschiefer Riesling für 9,80 Euro hat uns überzeugt. Sehr spannend, würzig, schon besonders der Ortswein, der Nierstein Rielsing für 12,90 Euro: „Als Botschafter unseres Ortes aus VDP.ERSTEN LAGEN„, trifft es gut. Wir waren begeistert. Auch den Orbel haben wir noch probiert, ebenfalls lecker, aber wir haben dann auch der Probe (fast) ein Ende gesetzt. Beim nächsten Mal können wir dann weiter probieren.

#Loveandhope – Bemerkenswerte Aktion mit Banksy, süffiger Rosé

Die Probe war fast am Ende, denn auf die Frage, ob wir denn noch etwas probieren sollte, holte Tristan dann noch den 2019er Rosé #Love & hope“ aus dem Kühlschrank. Das Etikett zeigt das berühmte Motiv des bekannten Künstlers Banksy, das „Girl with Balloon“, ein Mädchen, das einen roten Ballon aufsteigen lässt. Banksy war beispielsweise mit dem geshredderten Bild in den Schlagzeilen. Da hatte der Rosé quasi schon bei meiner Kunsthistorikerin gewonnen.

Er ist ein Statement in der aktuellen Krise, denn was könnte wichtiger sein als Liebe und Hoffnung! Gönnen Sie sich ein wenig Freude und schenken Sie diese auch Ihren Lieben.

St. Antony · #loveandhope

Zu dem Rosé gibt es dann noch eine Postkarte, die dem geschenkten Wein beigelget werden kann. Coole Aktion, finde ich. Noch schlimmer: Der Rosé schmeckt auch sehr vollmundig lecker, fruchtig, aber nicht zu bombig-dominant. Also noch einen Karton in den Kofferraum. Ich habe auch noch meine Nase in den Basis-Blaufränkisch reingesteckt. Richtig gelesen, ein Rotwein vom Roten Hang. War auf den ersten Schluck nicht so mein Fall, aber wird bei einem nächsten Besuch validiert werden.

Alles in allem ein schöner Besuch mit nettem Gespräch mit Tristan über die Weine von St. Antony, andere Weingüter und Weine und die wöchentlichen Onlineverkostungen, die Dirk Würtz nun jetzt wohl jeden Mittwoch durchführt. Dazu gibt es eine geschlossene Facebook-Gruppe, d i e t e r – die digitale Weinbar, zu der man „Zutritt“ anfragen kann. Ich habe noch nicht angefragt, da der Termin bei mir nicht passt.

Captain fragt Dirk Würtz, wie es mit der Weinbranche weiter geht

Doch Dirk Würtz ist ein gutes Stichwort. Ich erinnere mich noch an seine Weinvideos auf stern.de. Er ist ein Name in der deutschen Weinnetzszene, der jetzt vom Captain zur Lage der Weinbranche angesichts von Covid-19 interviewt wurde. Ein aufrüttelndes Interview mit „bold statements“.

Wir in der Weinbranche befinden uns so oder so im größten Strukturwandel aller Zeiten. Was jetzt passiert, beschleunigt die Prozesse enorm. Allen voran die Konzentration. Die Großen werden größer, die Kleinen nicht verschwinden, aber sicherlich deutlich dezimiert. Für den eh schon kränkelnden Fachhandel könnte das der finale Todesstoß sein. Könnte wohlgemerkt, muss nicht.

Die Weinbranche wird sich verändern | Captain Cork

Bemerkenswerte Aussagen auch zu einer teilweise gelebten neuen Konkurrenz zwischen dem lokalen Händlern und Winzern, die jetzt angesichts der Lage ab Hof verkaufen wollen. Den Aufruf nach Solidarität kann ich nur unterstreichen. Gerade jetzt kaufe ich bewusst sogar mehr bei meinem lokalen Dealer, der Weingalerie in Eberstadt. Es wird spannend, wie sich das Dreieck Onlineweinhandel, lokaler Händler und Bezug ab Hof entwickeln wird.

Und auch einige Aussagen zu den Winzern und dem Netz:

Der Bauer, und dazu zähle ich den Winzer, ist genetisch konservativ. Der macht das mit dem Internet nur halbherzig, weil es irgendwie dazugehört. Das ist echt schade, weil so vieles auf der Strecke bleibt.

Die Weinbranche wird sich verändern | Captain Cork

Erst kommende Generationen werden, so Dirk, das Netz wirklich annehmen und kreativ nutzen. Stimmt wohl. Schade. Dirk schildert auch die Aktivitäten, die St. Antony selbst digital, in sozialen Netzen, mit klassischen und Online-Mailings und mit guten, alten Webshop durchführt. Die Maßnahmen habe ich so noch nicht so wahrgenommen, aber vielleicht bin ich ja jetzt im Verteiler. Und gut auch von St. Antony zu hören, dass die Webseite des Gutes komplett überarbeitet werden. Sie ist derzeit leider ziemlich „out of date“.

(Stefan Pfeiffer)

Kurz zitiert: Conversions von E-Mail und Social Media ging in Corona-Zeiten deutlich zurück

3. Juni 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

E-Commerce, Online-Handel gilt als Gewinner in der Corona-Krise, wobei man sich das Bild natürlich genauer anschauen muss, denn ganz offensichtlich haben einige Branchen mit sehr großen Problemen zu kämpfen.

Als Marketer stellt sich natürlich nicht nur die Frage, wie man Präsenzveranstaltungen, klassische Events „ersetzen“ kann. Auch müssen wir natürlich bewerten, welche Kommunikationskanäle denn noch funktionieren beziehungsweise zu Conversions führen. Timo von Focht zieht folgende Zwischenbilanz:

Betrachtet man die Kommunikationskanäle in der Krisenzeit, dann zählen zu den großen Verlierern besonders E-Mail und Social Media: Die Conversions gingen dort um 70 bis 80 Prozent zurück. Kein Wunder: Social Media wird vom Thema Corona beherrscht, und Werbemails gehen leichter unter in dieser Zeit. Die Branche muss sich auf andere Strategien besinnen. Im Retargeting gab es 76 Prozent weniger Conversions. …

… Zu den klaren Gewinnern der Krise gehört der SEA-Kanal. Hier blieben die Rückgänge unter 50 Prozent – bei gleichzeitig 30 Prozent höheren Konversionsraten. Wer jetzt gerade Kampagnen fährt, sollte sich genau anschauen, wie die einzelnen Kanäle performen und eventuell Budgets anders verteilen. Grundsätzlich gilt: E-Commerce rettet in vielen Branchen zumindest einen Teil der Umsätze, Tendenz steigend. Es ist wieder Licht am Ende des Tunnels erkennbar – und Kurzarbeit gibt es im E-Commerce auch nicht.

E-Commerce in Zeiten der Krise und was rechtlich auf uns zukommt

* SEA = Suchmaschinenwerbung

Markenbotschafter sollte eigentlich JEDE:R im Unternehmen sein #Vor10Jahren

16. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ab und an schau ich die Tage in mein „Blog-Archiv“, so nach dem Motto #Vor10Jahren. Und da bin ich über diesen Beitrag gestoßen. Vieles hat sich geändert, manche Dinge und Herausforderungen sind gleich geblieben. Den Beitrag habe ich nach Next Corporate Communications-Konferenz (#nextcc) von der Hochschule St. Gallen geschrieben, wo ich über die Social Media-Aktivitäten der Lotus-Brand (die hieß damals noch so) der IBM in DACH referiert hatte. Dort wurde auch die Frage diskutiert, wer denn Social Media in den Unternehmen treiben solle:

Ist es die Marketing-Abteilung? Ist es Corporate Communications? Ist es das Web-Team? Sind es die Personaler? Wer treibt Social Media in Unternehmen? Ich habe dazu eine etwas andere Meinung: All diese Abteilungen sollten involviert sein, aber Social Media im und für das Unternehmen ist im Grunde jeder Mitarbeiter. Natürlich wird es Abteilungen und Leuchttürme geben, die besonders aktiv in Social Media sind. Natürlich kann und soll es durchaus den offiziellen Twitter-Kanal des Unternehmens geben. Die wahre Macht von Social Media entfaltet sich aber dann, wenn sich alle Mitarbeiter als Social Media-Botschafter fühlen und entsprechend auf den unterschiedlichen Plattformen agieren.

Social Media ist JEDER im Unternehmen – StefanPfeiffer.Blog

Später im Artikel schreibe ich dann:

Worauf ich hinaus will ist, dass Engagement in Social Media bewusst als Teil des Jobs, der Job Description und als natürlicher Bestandteil der Unternehmenskultur und Unternehmenskommunikation angesehen wird.

Social Media ist JEDER im Unternehmen – StefanPfeiffer.Blog

Sozial Kanäle: Ernüchterung nach der Aufbruchstimmung

Auch das lasse ich mal so stehen. Damals – vor 10 Jahren – war nicht nur ich noch in der Aufbruchstimmung rund um Social Media. Von Missbrauch und Hate Speech war damals kaum die Rede, wenn ich mich recht erinnere. Doch ich war auch in anderer Beziehung zu optimistisch. Die Controlettis hätten längst verloren, da viele Mitarbeiter eh schon selbständig in sozialen Medien unterwegs seien und nicht mehr eingefangen werden könnten, so meine damalige These.

Leider haben sie nicht verloren. Viele Themen- oder Special Interest-Kanäle, in denen sich Interessenten zu einem bestimmten Thema gruppiert hatten, wurden geschlossen. Stattdessen wurden in den vergangenen Jahren Social Media-Kanäle zentralisiert und die Nachrichten werden unterdessen rigoros kontrolliert. Für mich nicht unbedingt eine positive Entwicklung. Zentrale Kanäle neigen dazu, offiziös zu sein und die Nachrichten, die dort verteilt werden, klingen auch zu oft genau so: Rosarot, langweilig, rein werblich. Und das ist, was Interessenten genau nicht wollen. Wenn dann noch dazu ermutigt wird, solch platte Werbebotschaften eins zu eins zu verteilen, zu retweeten, dann hat man die Prinzipien der sozialen Kanäle (noch immer) nicht verstanden.

Dass man dann oft noch Gruppen oder Kanäle aufgegeben hat, wo sich Leute, bestehende oder potentielle Kunden zu ihrem Interessengebiet zusammengeschlossen haben, ist und bleibt für mich unverständlich. Wie kann, wie konnte man seine homogene Zielgruppe so einfach als Marketer aufgeben und schließen?

Desillusionierung bei den Mitarbeitern

Doch auch auf der Mitarbeiterseite beobachte ich Veränderungen. Viele Mitarbeiter, die im ersten Schwung der Social Media-Begeisterung aktiv wurden, haben sich meiner Wahrnehmung nach zurückgezogen. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Der oben schon referenzierte Umgangston in den sozialen Kanälen bis hin zu Beschimpfungen und Hate Speech schreckt viele ab. Und auch mangelnde Anerkennung, dass die Aktivitäten der Mitarbeiter eben nicht als Teil des Jobs angesehen werden, ist Motiv, eben nicht (mehr) aktiv zu sein. Und geblieben scheint mir die Unsicherheit zu sein, was man denn so als Mitarbeiter in und zum Unternehmen oder zum Wettbewerb „draußen im Netz“ quasi öffentlich sagen darf. Da haben die Social Media Guidelines nicht so wirklich geholfen, diese Unsicherheit zu nehmen.

Unternehmen brauchen aktive Markenbotschafter

Doch ich bin weiterhin der festen Überzeugung, dass Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Markenbotschafter brauchen. Die wahre Macht einer Marke, eines Unternehmens entfaltet sich erst dann, wenn sich alle Mitarbeiter als Markenbotschafter fühlen und entsprechend auf den unterschiedlichen Plattformen, auf den für das Unternehmen so wichtigen „Places To Be“, vom lokalen Meetup über die XING- und Linked-Gruppe, die relevanten Verbände und Vereinigungen bis hin Twitter oder wo es passt Instagram agieren. Zu dieser Aussage, die ich vor 10 Jahren bezogen auf Social Media getroffen habe, stehe ich weiterhin zu 100 Prozent. Und auch zum Statement, dass es dazu Vertrauen in die Mitarbeiter, Coaching, Ermutigung und explizit auch Anerkennung für diese Markenbotschafter geben muss.

Na, mal schauen, ob das nicht ein Thema für unser angedachtes Gespräch ist, lieber Klaus Eck?

(Stefan Pfeiffer)

Sascha Pallenberg im Gespräch mit Klaus Eck: Sein Plädoyer für die:den interne:n Markenbotschafter:in (und ich nicke)

10. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein geiles Gespräch, das der Klaus Eck, der regelmäßsig seine Corporate Influencer Breakfast Talk durchführt, mit dem Palle (Sascha Pallenberg) geführt hat. Ich komme aus dem Nicken gar nicht mehr raus. Lesen! Als Appetitmacher: Palle äußert sich dazu, dass Blogger möglichst keine Zuwendungen von Firmen annehmen sollen und wenn, dass transparent sein müssen und schließt daran ein Appell für interne Markenbotschafter an:

Für diese Unabhängigkeit und Transparenz brenne ich auch heute noch und genau deshalb sind mir interne Markenbotschafter so ungemein wichtig. Die vielbeschworene Authentizität eines externen Influencers gibt es nicht und ist nicht mehr und nicht weniger als eine Marketingblase bzw. Wunschdenken.

PR-Blogger – Sascha Pallenberg: Warum Corporate Influencer wichtig sind

Auch ich predige den internen Markentbotschafter, der an den für das Unternehmen wichtigsten „Plätzen“, ob eine XING- oder LinkedIn-Gruppe, einem Meetup oder in seinem bevorzugten sozialen Kanal aktiv sein sollte. Allerdings gehört dazu, dass man die Zeit, die diese Markenbotschafter beim Bloggen oder in Social Media verbringen, beim Arbeitgeber als vollwertige Arbeitszeit ansieht. Und dass der Arbeitgeber das Vertrauen gibt, den Markenbotschafter zu schützen, sollte es mal zu Verwerfungen kommen.

Und der hier muss noch sein, weil ich so viele Top Voices immer wieder sehe und mich auch immer wieder wundere, wie man so was ernsthaft in sein Profil schreiben kann. Aber ist wahrscheinlich nur der blanke Neid 😉

Nun Experten müssen sich vor allen Dingen auf ihrem Gebiet auskennen und da wird es dann, mit Verlaub, schnell recht dünn. … Ich mag da nur an die diversen Accounts erinnern, die hunderttausenden folgen oder sich die Profile mit irgendwelchen „Social Network XYZ Voice des Jahres XX“ vollpappen.

PR-Blogger – Sascha Pallenberg: Warum Corporate Influencer wichtig sind

Eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die sich mit dem Thema beschäftigen!

(Stefan Pfeiffer)

Social Media Splitter: Weisst Du, ich bin eine richtige Content-Maschine!? Und: Sollte die Tagesschau “tiktok-en” und einiges mehr

11. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Die letzte Tage sind einige Nachrichten rund um Social Media aufgelaufen, die doch mal lieber in meinen Notiz block eintrage. Diesen Tweet kann und darf man nicht vorenthalten und er gehört auf jeden Fall in mein Archiv der Social Media-Splitter. Ein Brüller:

Das deutsche Handwerk und Social Media

Und mal wieder eine Studie: Der Bitkom und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) haben 502 deutsche Handwerksbetriebe in Deutschland repräsentativ befragt. Eine eigene Webseite haben demnach fast alle. Auch in Verzeichnissen lassen sie sich eintragen. Aber Social Media ist noch immer für 70 Prozent offensichtlich kein Thema. Und auch Bewertungsplattformen und Online-Plattformen sind noch eher selten im Einsatz.

Mir kommt bei all diesen schönen Umfragen ein rein individuelles Erlebnis in den Sinn: Mein Sanitärtechniker scheint nicht einmal seine E-Mails zu lesen. Seit Tagen schlummert ein potentieller Auftrag in seinem Posteingang, aber er hat es auch wohl nicht nötig …

Instagram überholt Facebook an Reichweite

Und Instagram überholt Facebook in der Reichweite, so die Zahlen von Social Bakers:

Es war bereits abzusehen, aber jetzt ist es offiziell: Betrachtet man die Top 50 der größten Markenprofile, erreichen diese auf Instagram ein größeres Publikum als auf Facebook,

Yuval Ben-Itzhak, CEO von Socialbakers, zitiert nach: Socialbakers Trendreport: Instagram erreicht erstmals mehr Menschen als Facebook – doch das Engagement sinkt

TikTok – schöne heile Welt, alles so schön bunt hier

Und dieses Statement von Gabriel Yoran in seiner Glosse auf Uebermedien finde ich einfach festhaltenswert:

Alle anderen Apps auf meinem Handy bedeuten Ärger: E-Mail, vierhundert offene Tabs im Browser, Slack, das ganze Messaging-Gelöt, und von Twitter müssen wir gar nicht erst anfangen. Aber ich kann problemlos stundenlang TikTok gucken, und ich werde mich nicht dafür entschuldigen.

TikTok ist der eine Ort im Internet, an dem Zuversicht produziert wird, das wohltuendste Portal des Planeten. …

TikTok kann hundertmal chinesische Spyware sein, aber während alle Welt online wie offline durchdreht, findest du dort eine gar nicht kleine Gruppe Menschen, deren Einfallsreichtum, Hingabe und Herzlichkeit dir für ein paar Minuten den Glauben an die Menschheit zurückgeben.

Ich liebe TikTok, und ich werde mich nicht dafür entschuldigen | Übermedien

Na ja, nicht so unbedingt mein Ansatz und mir geht Gabriel etwas zu naiv, blauäugig, glatt bügelnd mit dem Thema um. Heile Welt, Entspannung jenseits des ganzen Kritikgedöns, alles gut und schön, trotzdem zucke ich etwas. Vielleicht unberechtigt. Ähnliches Zucken gab es auch angesichts der #GoldeneBlogger-Verleihung an das TikTok-Team der Tagesschau.

Ich muss zugeben, dass ich noch keine finale Meinung habe. Zuerst einmal, spontan sage ich, geht nicht, sollte die Tagesschau nicht machen. Dann denke ich an meine beste Freundin, Lehrerin, die mir erzählt, wie ihre Gymnasialschüler:innen total tiktok-en. Ist es also gerechtfertigt, auf solche Weise „die Jugend“ für die Tagesschau, für seriöse Nachrichten zu interessieren? Oder ist es vergebene Liebesmüh? Mittel, Zweck, Ihr wisst schon. Ich schwanke noch.

Dazu passend die Zahlen der ARD ZDF Onlinestudie: Unter den „Jüngeren“ zwischen 14 und 29 Jahre nutzen demnach 8 Prozent TikTok, insgesamt sind es nur 2 Prozent. Vorne liegt WhatsApp, wobei ich eine Einsortierung von WhatsApp als Social Media noch immer für falsch halte. WhatsApp sollte meiner Ansicht nach mit Messengern verglichen werden.

(Stefan Pfeiffer)

Werkzeuge für den (privaten) Blogger: Die Kosten können schnell monatlich nach oben gehen

6. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich habe nun vor einigen Tagen damit begonnen, Podcasts zu erstellen. Und mit den Weggenossen Lars und Gunnar haben wir beschlossen, den 9vor9-Videocast auch als Podcast zur Verfügung zu stellen. Wenn wir uns schon den Spaß machen … Zu diesem Anlass bin ich dann wieder drüber gestolpert, wie viele Services ich als Hobby-Blogger nutze und wo überall Kosten anfallen. Privat wohl gemerkt. Da kann sich schon was zusammen summieren.

Fangen wir mal mit WordPress an. Symptomatisch: Ich will es einfach haben und nicht zu viel an der Technik rumschrauben müssen. Also habe ich mich für die von WordPress selbst gehostete Version WordPress.com, die mir zwar weniger Funktionen bietet, aber allen technischen Schnickschnack von mir fernhält. WordPress.Org, dass man selbst hosten oder hosten lassen muss, bietet mehr Funktionen. Doch mir genügt WordPress.com und ich bin auch sehr zufrieden. Es gibt eine freie Version, aber dort hat man einige funktionale Einschränkungen. Beispielsweise – gerade die Tage erfahren – kann man keine Podcasts hosten. Dafür braucht es die Premium-Version. Und die kostet natürlich: € 8 im Monat, also ein knapper Hunderter im Jahr. Hier findet man einen Vergleich der verschiedenen Pakete, die WordPress anbietet.

Tja, nun haben wir also eine Blog-Plattform und können schon mal loslegen. Lizenzfreie Fotos bekomme ich über Pixabay oder TheStocks.im. Und unverzichtbar für mich Skitch, ein einfaches Screenshot-Programm für den Mac, auch kostenfrei.

Social Media: Nicht nur, um Blogbeiträge zu teilen

Nun will ich natürlich meine Blogbeiträge auch teilen, auf Twitter, LinkedIn und anderen Kanälen. Das kann ich manuell pro Plattform machen oder aber ich nutze ein Social Media Management-Tool, um gleichzeitig mehrere Plattformen zu bespielen und meine Social Media-Nachrichten voraus zu terminieren. Hier habe ich in den vergangenen Jahren mit zwei Produkten Erfahrungen gesammelt: Hootsuite und Buffer. Beide bieten kostenlose Versionen an, die darin beschränkt sind, wie viele Kanäle angesteuert werden und wie viele Nachrichten auf Termin gelegt werden können. Die Profiversionen der Tools liegen zwischen € 15 und € 25 im Monat. Ich nutze derzeit Buffer in der kostenlosen Version, denn mir genügen Twitter, Facebook-Seiten und LinkedIn als Kanäle und auch die vorplanbaren 10 Nachrichten.

Social Tiles: Grafiken als Möglichkeit, mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen

Mir monatlich zu teuer, aber ein scharfes Werkzeug für Social Tiles: Canva

Ein unheimlich nützliches graphisches Werkzeug für Social Media ist Canva. Damit können im Browser sehr einfach Grafiken, insbesondere Banner und Social Tiles erstellt werden. Und solche Grafiken sorgen im sozialen Netz für mehr Aufmerksamkeit. Ich gestalte ein Motiv, eine graphische Social Media-Nachricht, und kann diese dann automatisch an die verschiedenen Grafikgrößen und -formate für Facebook-Beiträge. Pinterest, Twitter und Instagram anpassen lassen, um sie anschließend – beispielsweise über Buffer – auf den entsprechenden Kanälen auszuspielen. Doch diese Funktion ist eben wieder nur in der Profiversion für immerhin € 11,99 im Monat verfügbar. Extrem schade, das Tool ist super, aber mir einfach zu teuer. Zur richtigen Einordnung sei auch nochmals bemerkt, dass nicht alles ganz automatisch geht, man schon auch nach der Größenänderung hier und da nacharbeiten muss, damit es sauber aussieht.

Zuhören, um Ideen zu bekommen und in Dialog zu treten

Zur Arbeit mit und in Social Media gehört für mich natürlich auch das Zuhören und Finden von Informationen und Beiträgen. Hier habe ich verschiedene Werkzeuge im Einsatz: Tweetdeck ist mein Werkzeug, mit dem ich in einem Dashboard alle für mich relevanten Twitter-Infoströme anzeigen lasse. In nebeneinander angeordneten Spalten sehe ich die Tweets von Listen, die ich erstellt habe, meine eigenen Tweets in der nächsten Spalte, meine Benachrichtigungen, Twitter-Notifications in der folgenden. Auch Hashtags oder Suchbegriffe kann ich verfolgen und habe so einen exzellenten Überblick, was für mich auf Twitter basiert. Ist aber halt nur Twitter, aber bei aller Schimpferei über das Gezwitschere mein bevorzugter Kanal. Tweetdeck, dazu Twitter gehört, kann mit Buffer kombiniert werden.

Oft verkannt: Die Fähigkeiten von Tweetdeck, um eine bessere Übersicht auf Twitter zu haben.

Die beiden weiteren Werkzeuge zum Social Listening, die ich nutze, sind Talkwalker Alerts und Feedly. Talkwalker Alerts sind für mich da, informiert zu werden, wenn im Netz etwas zu bestimmten Begriffen auf Blogs und News-Seiten erscheint. So kann ich mir beispielsweise einmal am Tag zusenden lassen, wenn etwas in den News und auf Blogs in deutscher Sprache zu IBM und Cloud erscheint. Suchanfragen können mit Operatoren wie AND, OR, NOT eingegrenzt werden. Ich kann mich sofort stündlich, einmal am Tag informieren lassen und vieles mehr. Talkwalker bietet neben Alerts weitere Werkzeuge an, die aber Privatanwender hier keine Rolle spielen.

Und dann habe ich noch einen Klassiker im Einsatz: Feedly als RSS Reader. Feedly habe ich einmalig mit $ 99 unterstützt, als ich ein RSS Tool nach der Aufkündigung des Google Readers gesucht habe. Feedly ist unterdessen ein sehr mächtiges Werkzeug mit vielen Integrationen und wird immer weiter ausgebaut. Feedly Pro kostet heute $ 6 im Monat und kann auch wieder funktional über entsprechende Pakete erweitert werden.

Und weiter geht es: Wer wie ich auch in den Themen Videocasts/Live Streaming und/oder Podcasts aktiv werden will, muss sich auch entsprechend „ausrüsten“. Zum Schneiden von Podcasts nutze ich derzeit als Mac-Anwender GarageBand, ein einfach zu bedienendes Werkzeug, aber sicher nicht für professionellere Anwendungen geeignet. Dann geht es in Richtung Reaper und Ultraschall . Für Reaper fallen nach einer Probezeit wohl ¢ 69 einmalig an. Hier meine Notizen zu der ersten Podcasting-Erfahrungen.

Der professionelle Podcast-Hoster kostet monatlich

Nun habe ich also meinen Podcast geschnitten, doch wie und wo veröffentliche ich ihn. Auch hier habe ich privat wieder die Schmalhans-Version genommen und hoste auf der Premium-Version von WordPress.com, die ich ja eh bezahle. Wer keine Premium-Version besitzt oder bei einem Profi hosten will, der wird wieder zur Kasse gebeten. Das von verschiedener Seite empfohlene Podigee kostet in der Basisversion € 12 im Monat und kann auch wieder erweitert werden.

Und schließlich produziere ich ja auch zusammen mit Lars und Gunnar die schon erwähnte wöchentliche 9vor9-Sendung. Hier kommt auf dem Mac Ecamm als Videocasting und Livestreaming-Lösung zum Einsatz, mit der wir dann aufzeichnen und auf viele Kanäle wie YouTube, Pericsope/Twitter oder auch Facebook live übertragen können. Auch Ecamm hat irgendwann auf ein Subskriptionsmodell umgestellt. Ich habe die Lösung noch als gemeines Software-Paket gekauft. In der Standardversion fallen hier $ 12 im Monat an mit der Option auf eine Profiversion zu gehen.

Es kommt schnell monatlich was zusammen …

So weit in kurzer Beschreibung eine Übersicht der Werkzeuge, die ich als Blogger, der auch Video und Audio macht, benutze. In der Tabelle habe ich mal meine jetzigen Kosten und eine ideale, professionelle Umgebung als Blogger aus meiner Sicht aufgelistet (und $ und € einfach mal gleich gesetzt).

Derzeit zahle ich demnach jährlich € 96 und habe einmalig € 178 investiert. Würde ich nun heute auf die aus meiner Sicht funktional ideale Umgebung „aufrüsten“, kämen dann plötzlich € 982,80. Ein knapper Tausender im Jahr ist dann aus meiner Sicht schon ein Wort für einen einzelnen Blogger, besonders dann, wenn man noch Hardware-Kosten für Kamera (ok, iPhone 10 geht), Mikrofon, Headset, Stativ oder Licht hinzu zählt.

Nochmals, ich schreibe hier von einer für mich guten Ausstattung, nicht von einer Team- oder gar Unternehmens. Entsprechend steigen dann sehr schnell die Kosten. Und natürlich kann man das ein oder andere Tool, die ein oder andere Funktionalität diskutieren. Mir geht es jedoch vor allem darum, die Sensibilität zu erhöhen, wie schnell gerade auch monatliche Subskriptionskosten nach oben gehen können. Services sind schnell mal abonniert und wie ich hier geschrieben habe, kommt ratzfatz ein Sümmchen zusammen und das nicht nur für das Bloggen. Deshalb genau überlegen, was man wirklich braucht und haben will. Und ich weiß genau, dass auch ich noch an der ein oder anderen Stelle schwach werde …

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Maria_MAD auf Pixabay

Vor 10 Jahren: Warum ich blogge, vom Datenbrief und sollte man jeden Dienst nutzen

17. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich habe mal wieder geschaut, was ich vor 10 Jahren hier im Blog geschrieben habe. Manche Aussagen sind sicherlich der Zeit geschuldet und sind nicht korrekt. Doch zu manchen Statements stehe ich auch heute noch. So zu diesen Aussagen, die ich in einem Interview mit dem IBM-internen Newsletter Link.Me am 12.2.2010 zu Social Media und Bloggen getroffen habe:

Ein Blog darf keine plattes Verbreiten von Werbe- und Firmenbotschaften sein. Auch sollte es nicht um Selbstdarstellung oder Beweihräucherung gehen. Das würde nur langeweilen. …

Vor allem an die potentiellen Leser denken. Die Beiträge schreibe ich für sie und will ihnen einen Mehrwert bieten. Also sollte man als Blogger relevante Themen ausgucken, sie interessant und kompetent aufarbeiten und zur Diskussion anregen.

Warum ich blogge und netzwerke – Interview mit Link.me – StefanPfeiffer.Blog

Kann ich so stehen lassen und greife nicht nur ich auch heute noch auf. Was habe ich sonst noch vor 10 Jahren gebloggt? Sehr viel um den Sinn und Nutzen sozialer Medien und auch den ROI. Und wie schrieb die FAZ:

Die sozialen Medien sind längst nicht mehr nur Tummelfeld der Computerfreaks.

Die sozialen Medien sind längst nicht mehr nur Tummelfeld der Computerfreaks | FAZ – StefanPfeiffer.Blog

Waren das noch Zeiten …

Bemerkenswert auch die Aussage von Ben Schwan in der Wirtschaftswoche, den ich aufgegriffen habe:

Die Frage des „Warum sollte ich das nutzen?“ wird viel zu selten gestellt, während die Klasse der Early Adopter sich scheinbar in jeden Schwachsinnsdienst hineinstürzt, als gäbe es kein Morgen mehr.

Von Nullen und Einsen: Auf der Suche nach dem Otto-Normal-User

Und der Chaos Computer Club forderte einen Datenbrief, nachdem einmal im Jahr Behörden wie Unternehmen dazu verpflichtet werden sollten, Kunden oder Bürgern mitzuteilen, welche Daten wo über sie gespeichert werden. Auch noch aktuell.

Bild von Gaby Stein auf Pixabay