Dies Installations-/Betriebsart ist durch IBM nicht unterstützt und führt zu einer Vielzahl von Problemen, ist jedoch gerade für Terminal-Serverumgebungen (z.B. Citrix) die einzig praktikable Vorgehensweise. Auch wir empfehlen NICHT, diese Installationsart zu verwenden, mussten wir jedoch im Interesse unserer Kunden trotzdem herausfinden, wie man derartige Umgebung aufbauen, möglichst einfach administrieren und aktualisieren kann (wie jetzt in diesen Tagen beim Wechsel zu Notes 8.x).
Nachteile die Kunden in Kauf nehmen müssen, die sich bewußt für die Installationsvariante entschieden haben, das Notes Datenverzeichnis auf ein Netzwerklaufwerk zu legen:
1. Kein Support durch IBM in Fehlerfällen (oder nur, wenn eine Fehlersituation von Ihnen auch in einer von der IBM unterstützten Installationsvariante (Single-User oder Multi-User mit lokalen Datenverzeichnissen nachvollzogen werden kann.
2. Installation und Versionsaktualisierung erfordert zusätzlichen Aufwand und KnowHow (siehe nachfolgende Ausführungen)
3. Benutzer können nur in den Netzwerken roamen, wo der eigene Fileserver erreichbar ist (z.B. evtl. nicht zu anderen Geschäftsstellen, wo eine andere Windows Domäne existiert)
4. Es sind zahlreiche (bereits dokumentierte) Fehlersituationen zu erwarten, wenn Daten nicht unmittelbar (oder verlangsamt oder mit belegten Rechten) aus dem Netzwerk gelesen oder dort geschrieben werden müssen (besonders dann, wenn das Netzwerk nicht extrem performant und robust ist).
5. Benutzer können sich nicht gleichzeitig an verschiedenen Geräten anmelden, weil Dateien bereits von der laufenden Notes-Instanz gesperrt werden (um Inkonsistenzen zu verhinden).
6. Notes Shared Login (NSL ab Notes 8.5) ist für die dort gespeicherten ID Files nicht nutzbar
Dieses vorausgeschickt, haben wir nachfolgend die Punkte zusammengetragen, die beachtet werden sollten, um dennoch eine solche Umgebung einzurichten/zu betreiben:
1. Wählen Sie zur Softwareverteilung die Notes-Installationsvariante "Multiuser". Hinweis: Admin und Designer-Clients sind aktuell nicht multiuserfähig und benötigen abweichende Konzepte.
WICHTIG: Die Multiuserinstallation sollte mit vollen administrativen Systemberechtigungen erfolgen und einmal pro Rechner durchgeführt werden, um gemeinsame Dateien (Schablonen etc.) zu installieren und entsprechende Registry-Einträge für Lotus Notes und das Zusammenspiel anderer Anwendungen mit Lotus Notes zu ermöglichen.
2. Das Standardverfahren würde jetzt beim ersten Start eines neu angemeldeten Lotus Notes Benutzers seine persönlichen Daten unter "Dokumente und Einstellungen" ablegen (inkl. der Notes.ini). Damit dieses nicht dort, sondern auf einem Netzlaufwerk (z.B. "H:\Notes" erfolgt, ist dieser Pfad (für alle Benutzer identisch) umkonfiguriert werden. Hierzu ist es erforderlich (z.b. im Rahmen eines Windows-Anmeldeskriptes) Registry-Einträge des Benutzers (z.B. mit VBScript) zu setzen.
[HKEY_CURRENT_USER\Software\Lotus\Notes\8.0]
"NotesIniPath"="H:\Notes\notes.ini"
3. Da auch die Eclipse-Basis eines Standard-Clients NICHT davon ausgeht, das Daten im "workspace"-Verzeichnis verwendet werden, speichert sich das rcp Framework eine Installations- und Maschinenspezifische "Installations-ID". Stimmt diese nicht mit der erwarteten Installations-ID überein, wird ein Backup des Workspace Verzeichnisses aller Eclipse-Einstellungen und -Daten vorgenommen und ein frisches (leeres) Workspace-Verzeichnisangelegt (alle Eclipse Einstellungen gehen dabei zunächst verloren). Mit nachfolgendem "Tweak" verhindert man dieses unerwünschte Verhalten, aber gleichzeitig auch die Aktualisierbarkeit auf neue Produktversionen
In der Datei
den Eintrag
"rcp.install.id="
wegsichern (z.B. auf einen anderen Key und diese Variable leer lassen
"rcp.install.id="
Hinweis: Diese Modifikationen scheinen nur notwenig zu sein, wenn Benutzer keine Berechtigung haben, Registry-Änderungen vornehmen zu dürfen. Der Client versucht schein, Registry-Einträge zu aktualisieren, wenn die "rcp.install.id" nicht den erwarteten Wert hat.
4. Um eine Softwareaktualisierung auf neue Notes-Versioonen durchführen zu können, ist zunächst die Installation-ID wieder einzutragen, die Softwareaktualisierung vorzunehmen und unmittelbar danach diese Installations-ID wieder einzusetzen.