Posts Tagged: ‘Enterprise2.0’

Kanal voll

11. Mai 2016 Posted by Alexander Kluge

Kanal voll

Früher war die Welt einfach. Am Anfang der elektronischen Kommunikation landete alle Post in meinem Compuserve-Account. Aus heutiger Sicht war das Arbeit mit dem Faustkeil, aber das Prinzip dieses Werkzeugs beherrscht nach wie vor die Amtsstuben dieser Welt. Asynchrone Kommunikation im Push-Mode. Probleme wird man los, indem man sie in die nächste Mailbox schiebt. Blechbriefkasten vor der Tür ersetzt durch elektronischen Briefkasten. Sequentielle Abarbeitung. Inbox leer. Tagwerk getan.

Schon kurze Zeit später bröckelte die elektronische Monokultur. AOL Instant Messanger und ICQ brachten Real Time Chat in mein Leben. Ab sofort also mehrere Kanäle synchron, ein Kanal – e-Mail – weiterhin asynchron. Auch das ließ sich noch ordentlich verwalten.

Heute, 20 Jahre und viele Werkzeuge später, sieht der aktuell gültige morgendliche Info-Check so aus:

1. Facebook
2. WhatsApp
3. Mail
4. Twitter
5. Und ja, zum Leidwesen der Jugend, jetzt auch Snapchat

Dazu kommen dann diverse Kundennetzwerke:
– 1 * Yammer
– 1 * Sharepoint
– 3 * IBM Connections
– 1 * Alfresco

Wenn nötig garnieren wir das noch mit iMessage/SMS. Im Hintergrund werkeln Google Talk und, wenn ich es zulasse, auch mal Skype.

Und nun auch noch Slack. Wer heute nicht in persistenten Chat-Räumen seinen Geschäften nachgeht, ist sowas von 2015. Slack war die letzten 12 Monate der Heilsbringer, der e-Mail-Killer. Derzeit dreht allerdings ein wenig der Wind:

„The narrative has slowly switched from ‘How Slack killed email’ to ‘How Slack killed my productivity’.“

Slack-Nutzer, die vorher ob so viel transparenter Kommunikation und offener Zusammenarbeit statt e-Mail-Lawinen geschwärmt haben, beichten nun, dass ihr Arbeitstag mit Slack in ein einziges nicht enden wollendes „Franken-Meeting“ gewandelt zu sein scheint.

Wer kontrolliert wen?

These: Nicht ich kontrolliere meine Kommunikationsströme – die Kommunikation kontrolliert jetzt mich. Das liegt natürlich nicht am Werkzeug. Es liegt an mir und den vermeintlichen Erwartungen der Kollaborateure. e-Mail wurde auch als Terror empfunden, Mobilität sowieso, wenn der Chef dann um 23:00 noch ein Mail sendete, entstand Druck. Der zu erwartende Beißreflex: Mail-Server ab 18:00 herunterfahren. War meines Wissens nicht sonderlich erfolgreich bei VW. Wie vieles andere auch. Liegt ja auch nicht am Werkzeug, es liegt am Menschen. Jederzeit immer und überall kommunizieren zu können, erzeugt Druck. Von innen (inneres Belohnungssystem) und von außen (Mitarbeiter ist erreichbar, Führungskraft erwartet Erreichbarkeit).

e-Mail war dagegen einfach: e-Mail ist linear. e-Mail ist Push-Mode. Chef schickt e-Mail. Mitarbeiter arbeitet Inbox ab. Mit „Antwort an alle“ werden alle Kollegen in die Arbeitsbeschaffung mit einbezogen. Mit Anhang. Danach wegsortieren in irgendeine private Sortier-Logik, die niemanden interessiert, weil den Kontext der Ordner sowieso nur der Eigentümer der Mailbox versteht. Wenn der Mitarbeiter ausscheidet, wird die Mailbox gelöscht. Daten, Information, Kontext, vielleicht auch Wissen – weg.

Rettungsanker Social

Heilsbringer sollten die Social Tools sein. Arbeiten in Communities, offen, partizipativ. Kontext für alle sichtbar. Pull statt Push. Mitarbeiter folgen ihrem Chef. Oder den Kollegen. Sie folgen Inhalten, Communities, Blogs, Wikis. Sie kommentieren im Kontext. Mit „Empfehlungen“ weisen sie Kollegen auf wichtige Inhalte hin. Der „glückliche Zufall“ namens Serendipity läßt sie auf spannende neue Zusammenhänge stoßen. Alle können sich beteiligen und wichtige Beiträge leisten, wo sie vorher nur in ihrer Mailbox das serviert bekommen haben, was sie taylorisiert bearbeiten sollten.

So weit das Ideal.

Nun gibt es jede Menge Menschen, die viele Kanäle bedienen können, privat und im beruflichen Kontext. In der Filterblase twittern, facebooken, snapchatten, instagrammen wir parallel zur Nutzung von Slack, Confluence, Yammer und IBM Connections.

Kanal voll

Die wenigsten Nutzer in Unternehmen kommen aber mit diesem Prinzip zurecht. Die Welt war einfach bevor alles social wurde. FOMO, die Angst etwas zu verpassen, grassiert. In internen sozialen Netzwerken entwicklen nun Mitarbeiter Mechanismen, um den Push-Mode von e-Mail zu erhalten, damit die eigene Botschaft nicht untergeht. Damit niemand sagen kann, ich als Mitarbeiter hätte nicht deutlich mein Anliegen adressiert. Das führt zu wahren Lawinen von @-Erwähnungen – damit man ganz sicher ist, dass die gesamte Abteilung ihren Einsatz nicht verpaßt. Die Reinkarnation von e-Mail im Gewand der sozialen Medien. Mißtrauen, dass der andere den richtigen Vorgängen folgt und sich selber seine Informationen für die Verfolgung seiner Aufgabe zieht, beherrscht das soziale Medium. Begleitet von der Angst, die zeitnahe taktgenaue Lieferung auch ja dokumentieren zu können in der taylorisierten Bürowelt. Hochbezahlte Wissensarbeiter mutieren im Büroalltag so zu Verwaltungsfachangestellten. Vorgang bearbeitet. Stempel drunter. Umlaufmappe weiterreichen.

In dieser Welt hat eine Vielfalt von Kanälen keinen Platz. Die Grundweisheit: Das Tool ändert noch lange nicht die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten. Es ist nicht das Werkzeug, es ist die Kultur der Zusammenarbeit, stupid. Wer offline nicht „anders arbeitet“, wird das online auch nicht tun.

The one long franken-meeting

Selbst in den hippen Startups, in denen e-Mail ein Nischendasein fristet und die Nutzung von Slack auf Offenheit, Transparenz und Hierarchiefreiheit basiert, fordert das „one long franken-meeting“ die Mitarbeiter ordentlich heraus.

“while [social] has replaced the tyranny of email for many, it has unleashed a chaotic tyranny of its own.”

Im Aktivitätenstrom rauschen Postings, Antworten, Empfehlungen vorbei. Ständig könnte man etwas kommentieren, würde gerne belangloses Zeug vom Kollegen ausblenden, traut sich aber nicht, weil es könnte ja auch was wichtiges dabei sein. Eine neue Form von Stress, viel kleinteiliger und enger getaktet als bei e-Mail hat Einzug gehalten in die vormals prozessural so schön durchstrukturierte Arbeitswelt.

Mitarbeiter und Arbeitsgruppen suchen sich dann wieder ihre ruhigen Ecken – auch das ein Phänomen, das Mossberg in seine Slack-Beobachtungen teilt:

“because of the sea of talk and the fact that everything in a standard channel is open to all, more and more people are resorting to private, closed discussions, even while using Slack. The company says that, in its early days, about 70 percent of its usage was in public channels. Now, 70 percent is in direct-messaging sessions or private channels.”

Auch die Forderung nach „Threading“ in Slack zeigt den Wunsch nach Ordnung. Und egal, ob Facebook oder Slack, der tradtionelle Wissensarbeiter hätte gerne eine funktionierende Suche. Ja, rufen dann die Verkünder der #sofortness, uns interessiert nur noch das “hier und jetzt” und Dinge, die jetzt publiziert sind, interessieren in kürzester Zeit eh keinen mehr. Inhalte sind nur noch kurzlebig, so der Ansatz, nach drei Tagen interessiert ein Post nicht mehr, warum ihn also wiederfinden wollen?

Es ist ein kreuz. Die neuen Werkzeuge machen Sinn, sie sind nicht mehr wegzudenken. Man gewinnt Transparenz, man verliert Linearität. Man gewinnt Kontext, aber man verliert Fokus. Es hilft offensichtlich nichts: Der Filtermuskel im eigen Hirn muss trainiert werden auf mehr Durchlässigkeit, der Lohn ist Serendipität, der Preis ist FOMO.

Warum ich das alles schreibe? Meine Frau sagt gerne, wen sie mir ein Problem auftischt und ich sofort nach einer Lösung suche: “Ich will nur drüber reden, ich will keine Lösung”.

Genau. Ich wollte nur mal drüber reden.

#berlinDWM: Leadership in the Connected Enterprise

16. Oktober 2015 Posted by Alexander Kluge

Digital Workplace Meetup

Berlin ist nicht gerade arm an Roundtables, Meetups und Stammtischen. Konferenzen zum Thema Digitale Transformation, #NewWayToWork und andere hippe Themen sind ebenfalls nicht Mangelware.
Eine Veranstaltungsreihe mehr wird es dennoch geben: das Digital Workplace Meetup in Berlin. Und wir glauben, dass diese Initiative in Berlin fehlt.
Ich arbeite mit einigen Kollegen und Kunden im Berliner Raum an Projekten rund um Enterprise 2.0, Social Business, Digitale Transformation oder wie auch immer wir das Themenfeld abstecken und benennen. Immer wieder treffen wir Experten und Praktiker uns auf Konferenzen und stellen fest, dass uns hier in Berlin ein informeller Austausch gut tun würde. Nicht als große Konferenz, sondern als After Work Event. Vierteljährlich mit interessanten Impulsvorträgen.

Daher jetzt also die Initiative “Digital Workplace Meetup”, Hashtag #berlinDWM, gemeinsam mit den Kollegen von beck et al. Für den Piloten nutzen wir die Chance, Mr. No-E-Mail Luis Suarez für einen Impulsvortrag zu gewinnen. Er ist einer der Vorreiter, wenn es um den radikalen Umbau der Organisation hin zu einer transparenten Unternehmenskultur geht, der frühzeitig die Bedeutung von Netzwerken und die Auflösung der Hierarchie erkannt hat. Es dürfte also ein spannender Abend werden.

Wer in den Verteiler will oder sich gleich anmelden will -> hier gehts lang. Die Teilnahme ist kostenlos.

Für Updates und Neuigkeiten am besten auch unserem Twitter-Account @berlinDWM folgen.

Wie vermittelt man “Collaboration”?

8. Juli 2015 Posted by Alexander Kluge

Spiel_Collaboration

“Twitter kann man nicht erklären. Man kann nur mitmachen.”

Frage an die Enterprise 2.0 Social Business Enterprise Social Network Digital Transformation Gemeinde: Wie macht man Collaboration erfahrbar? Bunte Folien und flammende Reden helfen nur bedingt. Also: Welche Übungen setzt Ihr ein in Seminaren oder Workshops? Welche Methoden von Prozess-Simulationen (transparente vs. verdeckte Kommunikation,…) haben sich bewährt? Habt Ihr Ideen und Erfahrungen?

Ich würde gerne mal ein paar Dinge hier sammeln, diskutieren und am lebenden Objekt ausprobieren. Danke für Eure Mithilfe!

PR Report: Wunsch & Wirklichkeit im Social Intranet

1. Juli 2015 Posted by Alexander Kluge

PR-Report_07_2015

Kleiner Auszug auf dem aktuelle PR Report 07/2015. Längerer Artikel im Heft. Heft gibt es -> hier.

B2B Conference: Vortrag “Digitale Transformation – Unternehmen im Wandel”

23. Juni 2015 Posted by Alexander Kluge

B2B-online-conference

Next Stop: München. Auf der B2B Online Konferenz darf ich nächste Woche zum Thema “Digitale Transformation – Unternehmen im Wandel” schlau aufsprechen. Dank an Harald Schirmer für die Empfehlung.

Freue mich auf viele neue und einige bekannte Diskutanten.

B2B Conference: Vortrag “Digitale Transformation – Unternehmen im Wandel”

23. Juni 2015 Posted by Alexander Kluge

B2B-online-conference

Next Stop: München. Auf der B2B Online Konferenz darf ich nächste Woche zum Thema “Digitale Transformation – Unternehmen im Wandel” schlau aufsprechen. Dank an Harald Schirmer für die Empfehlung.

Freue mich auf viele neue und einige bekannte Diskutanten.

Social Schnack in Hamburg

15. Mai 2015 Posted by Alexander Kluge

Social Schnack

Am Montag geht es nach Hamburg: Beim “Social Schnack” moderiere ich zum Wachwerden bei Microsoft eine Diskussionsrunde zum Thema “Social Adoption” und stelle die Frage, wie man Widerständen bei der Einführung interner sozialer Netzwerke begegnet.

-> Social Schnack in Hamburg

Warum? Unterwegs in Sachen Digitale Transformation

26. März 2015 Posted by Alexander Kluge

Warum? Alexander Kluge

Zwei Wochen auf Reisen in Sachen Digitaler Transformation. Zwei Wochen voller spannender Diskussionen rund um den #NewWayToWork.

Die Reise begann am letzten Montag. Auf der CeBIT Social Business Arena stand ich auf der Bühne zum Erfahrungsaustausch zur Einführung neuer Formen der Zusammenarbeit:

Kurz darauf dann der lange vorbereitete Launch eines Enterprise Social Networks in einer innovativen Filialbank mit rund 800 Mitarbeitern. Zwei Tage voller Vorträge gemeinsam mit dem Vorstand und Workshops, um den Mitarbeitern einen Vorgeschmack auf neue Formen der Kommunikation und Zusammenarbeit in Unternehmen nahezubringen.

Diese Woche dann die Masterclass “Social Business Adoption“. Ein Tag prall gefüllt mit Tips zur Einführung interner sozialer Netzwerke und Adaption neuer Arbeitsweisen.

Der Kreis schließt sich dann mit dem heutigen Vortrag zu den Projekterfahrungen des Ostdeutschen Sparkassenverbands bei der Einführung von IBM Connections, das ich seit mehr als zwei Jahren mit vorbereitet habe:

Warum? Weil ich glaube, dass das Thema Digitale Transformation immer wichtiger wird. Technologischer und demographischer Wandel, Marktanforderungen und Änderungen von Kunden und Mitarbeitern treiben Unternehmen immer schneller voran. Die Unternehmen, die sich schon auf den Weg gemacht haben, können von Erfahrungen weitergeben. Darum bin ich auf dieser Mission unterwegs. Anfangen sollte jedes Unternehmen jetzt.

CeBIT Ante Portas

13. März 2015 Posted by Alexander Kluge

Bildschirmfoto 2015-03-13 um 07.57.52

Das wird ein interessanter Aufmarsch der Digitalransformations- und Social Business Community auf der CeBIT. Ich bedauere sehr, nur am Montag dabei sein zu können.

Mein Panel startet um 12:00, freue mich sehr auf spannende Diskussionen.

Und noch ein Hinweis in eigener Sache: Im Vorfeld der ICS User Group Tagung in der übernächsten Woche werde ich mit Mr. No-Mail Luis Suarez in der Masterclass meine Erfahrungen aus der Einführung von Social Business Projekten teilen. Es sind noch Plätze frei.

Anmeldung -> hier

Wenn APIs das mittlere Management ersetzen

16. Februar 2015 Posted by Alexander Kluge

above-and-below-the-api-jobs

Der Mensch als “Peripheriegerät”. Software steuert heute schon Call Center oder Taxi-Fahrer. Die Arbeitnehmerschaft teilt sich in diejenigen, die die Software schreiben und das Management übernehmen, und in diejenigen, die bloß noch die Aufgaben entgegennehmen. Forbes zitiert in “Google Cabs and Uber bots will challenge jobs below the API” Peter Reinhardt, den Gründer von Segment, mit diesem Statement:

“As the software layer gets thicker, the gap between Below the API jobs and Above the API jobs widens. And economic incentives will push Above the API engineers to automate the jobs Below the API: self-driving cars and drone delivery are certainly on the way.”

Im Fall von Uber sind nur noch zwei Menschen involviert: Kunde und Fahrer. Der Fahrer wird in nicht allzu ferner Zukunft durch ein selbstfahrendes Auto ersetzt. Das betrifft viele Branchen und Aufgaben, die man heute noch für sicher hält. Uber ist nur ein prominentes Beispiel. Die wenigstens kennen Amazons Mechanical Turk Service oder Dienste wie TaskRabbit. Für zahlreiche Aufgaben bei unserem Startup contractix haben wir auch immer wieder Clickworker beschäftigt. In Zukunft werden solche APIs immer komplexere Aufgaben orchestrieren können, sprich die Aufgaben in die richtigen kleinen Happen zerlegen, die passenden fleissigen Bienchen via Auktion zusammenholen und dann schneller als heute vorstellbar die Aufgaben lösen lassen. Die Frage, ob das ethisch wünschenswert ist, stellt sich nicht mehr. Es wird genau so kommen.

Kollaboratives Wirtschaften

8. Dezember 2014 Posted by Alexander Kluge

“Ich vermute, dass auch der Marktkapitalismus weiter gedeiht, aber er wird um das Jahr 2050 herum gänzlich verwandelt sein. Erfolgreich werden dann Unternehmen sein, die kollaboratives Gemeingut aufbauen und managen – wie Facebook, Google oder Twitter. Und: Der Kapitalismus wird wird das Wirtschaftsleben nicht mehr alleine dominieren. Vielmehr wird er ein mächtiger Partner des kollaborativen Gemeinguts sein, sodass wir eine große Menge unserer Produkte und Dienstleistungen nahezu kostenlos produzieren und teilen können.”

Jeremy Rifkin, Autor von “Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft”, im ZEIT Interviews, DIE ZEIT Nr. 50, S. 23

Heise Collaboration Event

19. November 2014 Posted by Alexander Kluge

Heise Social Intranet

Erkenntnisse aus dem heutigen Heise Social Intranet und Groupware Event:
1. Ich muss mehr schreiben. Denn offenbar liest ja doch der eine oder andere mit.
2. Spannende Themen, Praxisbeispiele, Tips rund um rechtliche Aspekte von Social Collaboration. War also auch als Zuhörer spannend.
3. Mein Vortrag hat anscheinend Publikum und Redner Spaß gemacht. Schönes Feedback eingeheimst.

Komme gerne mal wieder.

e-Mail ist böse

18. November 2014 Posted by Alexander Kluge

Heute um 17:00 Ortszeit will bekanntlich IBM die e-Mail neu erfinden. Natürlich nur nach vorheriger Anmeldung. Gestern wurde auf Twitter schon heiß diskutiert. Zwei Dinge habe ich gestern gelernt.

Erste Lehre: Die Diskussion rund um den bösen Charakter der e-Mail polarisiert nach wie vor. Ich bin eher auf der Seite der Skeptiker von No-Mail. e-Mail ist nach wie vor mein primäre Kanal für persönlichen Austausch zwischen zwei Personen. Nicht alles muss geteilt werden. Ausserdem ist e-Mail mein primärer Kanal für Benachrichtigungen. Die verschiedenen sozialen Netzwerke liefern Benachrichtigungen über relevante Aktivitäten in meinen Posteingang. Ich kann nicht ständig in zig Systemen nachschauen, ob etwas relevantes geschehen ist. e-Mail ist sicher das falsche Tool, um Word-Dateien hin und her zu mailen und Inhalte zu konsolidieren. Nachvollziehbare und gewinnbringende Diskussionen sind auch nicht per Mail möglich. Aber e-Mail kann eine Sache einfach sehr gut und zuverlässig: Benachrichtigungen. Ja, das kann RSS auch. Aber nicht für mich, und nicht im persönlichen Dialog.

Die radikale Forderung nach Abschaffung der Mail löst auch nicht das Kernproblem der Überforderung mit Nachrichten. Es verlagert nur das Problem. Zudem: “Kein e-Mail” ist für viele Mitarbeiter im Unternehmen eher Drohung als Ansporn.

Zweite Lehre des gestrigen Tages: Man kann auch mit 140 Zeichen eine wunderbare und vor allem völlig ungeplante und spontane Diskussion rund um kontroverse Themen wie das Thema Zukunft der e-Mail führen. Jeder kann sich einschalten, viele Gedanken fließen ein. Danke an Greg Lloyd, der den gestrigen Nachmittag hier zusammengefasst hat:

SocialConnections VII

14. November 2014 Posted by Alexander Kluge

SocialConnections is a great event. Thank you to the organizers! My session was great fun. Talked to so many smart people who lead the digital transformation process. Learned a lot.

Here are the slides from my session “Know your Enemy”:

Wie torpediert man ein Social Business Projekt?

29. Oktober 2014 Posted by Alexander Kluge

Skeptiker

Am 13. Und 14. findet die SocialConnections wieder statt, diesmal in Stockholm. Ich schlage mich diesmal auf die Seite des Feindes und spreche darüber, wie man dieses Ding namens “Enterprise Social Network” erfolgreich zu Fall bringt.

Ich werde am den Spieß umdrehen und fragen, wie man am besten des Projekt “Enterprise Social Network” torpedieren kann.

Also, liebe Social Business, Enterprise 2.0 und ESN Mitstreiter, liebe Digital Workplace Enthusiasten und Collaboration Prediger: was würdet Ihr tun, wenn Ihr auf der anderen Seite sitzt, um so ein Projekt zu verhindern?

Stellt Euch vor, in Eurem Unternehmen hat der Vorstand beschlossen, als eine Maßnahme zur Kulturveränderung ein internes soziales Netzwrk einzuführen. Versetzt Euch in die Lage eines der typischen Kritiker. Jemand, der seine Position durch die Einführung des internen sozialen Netzwerks gefährdet sieht. Der um seine Positionsmacht fürchtetet, der Angst davor hat, sein Informationsmonopol zu verlieren. Weil er bisher entschieden hat, wer was mit wem besprechen soll. Jemand, der den Kontrollverlust fürchtet.

Was würdet Ihr tun, um das Projekt “Social Business” zu torpedieren?