Posts Tagged: ‘cebit’

Kurz zitiert: Damals, als man noch unbeschwert über die Cebit schlappte und wusste, dass man hinterher krank sein würde | Ute Ross

7. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Danke Ute Ross für den Kommentar auf heise online. Und natürlich finde ich mich hier wieder und muss gerade diesen Absatz zitieren:

Was waren das noch für unbeschwerte Zeiten, als man jahrzehntelang unbedarft und tiefenentspannt über die CeBIT schlappte, zig Visitenkarten einsteckte, täglich hunderte Hände schüttelte, kein Imbisshäppchen, keine Standparty und auch nicht das ein oder andere Messe-Getechtel ausließ – und das, obwohl die seinerzeit weltgrößte IT-Schau genau wie jede andere x-beliebige Veranstaltung eine Ansammlung verschiedener Keime aus aller Herren und Damen Länder war. Und obwohl man wusste, dass man sich nach Beendigung der CeBIT erst einmal einige Tage ins Bett packen und seinen Messe-Virus auskurieren würde.

Kommentar: Etwas weniger Corona-Hysterie, bitte! | heise online

Nur Gunnar und ich waren vorbereitet, wie dieses Video klar zeigt:

Die Technik-Welt pilgert nach Las Vegas (nicht mehr nach Hangover)

5. Januar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Allenthalben springen einem Berichte über die am 7. Januar 2020 beginnende Elektronikmesse CES in Las Vegas entgegen. Ivanka Trump ist da und tritt in der Veranstaltung „Der Weg in die Zukunft der Arbeit“ auf. Apple ist wieder da, nicht als Aussteller, aber mit Beiträgen zum Thema Datenschutz. Robert Lindner schreibt in der FAZ

Die CES, die 1967 erstmals stattfand, hat in jüngster Zeit ihr Gesicht erheblich verändert. Anfangs dominierte die klassische Unterhaltungselektronik das Geschehen, … Später etablierte sich Informationstechnologie als weiterer wichtiger Schwerpunkt, … Zuletzt ist die CES zu einem Tummelplatz für Unternehmen aus den verschiedensten Branchen geworden, weil die rasant voranschreitende Digitalisierung immer mehr Gebiete erfasst.

Technikmesse CES: Im Spielerparadies mit Ivanka und Ola

heise schreibt:

Das Silvester-Feuerwerk ist kaum verraucht, da steht der erste Termin des Jahres an: Die Technik-Welt pilgert nach Las Vegas.

CES 2020: Cars, KI, 8K | heise online

Die Technik-Welt pilgert nach Las Vegas … Warum muss ich jetzt an die CEBIT denken? Die CEBIT, die sich nicht oder zu spät reformiert hat. Die CEBIT, eine Leitmesse die die Hannover Messe und das Land vielleicht voreilig aufgegeben haben. Und das in Zeiten, in denen Digitalisierung relevanter denn je ist. Ok, Hangover ist nicht Las Vegas – und die digitale Musik spielt jetzt woanders.

Wie sagte Peter Altmaier noch zur Eröffnung der CEBIT 2018:

Wo wir überall reden über die größte Herausforderung unserer Generation wäre es eine Dummheit sondergleichen, wenn wir die Cebit nicht bewahren.

Altmaier: „Dummheit sondergleichen, wenn wir die Cebit nicht bewahren“

Bild von tookapic auf Pixabay

Die Technik-Welt pilgert zur #CES nach Las Vegas. Muss an die #CEBIT denken, ehemals Leitmesse. Aufgegeben und das in Zeiten, in denen #Digitalisierung relevanter denn je ist. Ok, Hangover ist nicht Las Vegas – die digitale Musik spielt jetzt woanders.

„Der Staat kann vieles, Unternehmen führen kann er nicht.“ | Gabor Steingart

17. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Dabei reicht die Unfähigkeit weit über den Bahnchef hinaus. Der Staat kann vieles, Unternehmen führen kann er nicht. Die schlecht geführtesten Wirtschaftseinheiten der Bundesrepublik sind die Bahn und die Bundeswehr – auf lokaler Ebene kommen noch der Flughafen Berlin-Brandenburg, der bislang weder Starts noch Landungen zu verzeichnen hat, und die Deutsche Messe AG in Hannover hinzu, die erst kürzlich die weltgrößte Computermesse Cebit in den Sand setze.

über Gabor Steingart. Das Morning Briefing.

Zum Thema Deutsche Bahn und schlechte Führung durch den Staat: So einfach ist es nicht. Die Privatisierungsinitiative hat einen guten Teil dazu beigetragen, dass die Infrastruktur verrottet ist und nicht so funktioniert, wie sie sollte. Was tun, fragt nicht nur Zeus, um die Züge ans Rollen zu bringen.

Gilt übrigens auch für die Bundeswehr, deren Misswirtschaft man seit Jahrzehnten nicht in den Griff kriegt. Stichwort unter anderem Beschaffungsamt.

(Stefan Pfeiffer)

#9vor9: Natürlich zum Ende der Cebit, aber auch zu 115 und Digitalgipfel

4. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Auch heute wieder #9vor9 endlos überzogen, weil sich natürlich der liebe Lars, Gunnar und ich noch immer zum Thema Cebit zu äußern glauben müssten. Ich habe meine 2 Cents ja schon schriftlich hier formuliert, warte auf weiteres Feedback und Kommentare, bin aber insbesondere gespannt, ob auf dem gestrigen – nein, nicht zweideutig gemeint – und heutigen Digitalgipfel in Nürnberg etwas zu den Themen digitale Volksfest für Bürger/innen und IT Leitmesse für die Maschinisten der Digitalisierung in Unternehmen und Behörden kommen wird.

Und ja, lieber Björn Negelmann, die Cebit ist sowohl an den Quadratmeter-Verkäufern der Deutschen Messe wie auch den Controllern in Unternehmen gestorben, die nicht genug Leads, Pipeline und Umsatz aufgrund der Cebit zusammenzählen konnten. Nicht umsonst sind ja einige „Große“ schon länger weg geblieben. Warten wir mal ab, ob es bei den kleinen, man könnte auch sagen fokussierten Fachveranstaltungen bleibt oder ob sich doch jemand aufrafft, eine thematische breitere Veranstaltung aus dem Boden zu stampfen.

115 – da kann man Gunnar und seinen Hotline-Erfahrungen sicher zuhören und auch nicken. Nur glaube ich, dass einzelne Kommunen mit der Implementierung von Künstlicher Intelligenz und entsprechender Chatbots maßlos überfordert wären und sind, Da müsste „jemand“ die Basis-Software zur Verfügung stellen, die dann kommunal-regional mit wichtigen Informationen und Daten zu füttern wäre. Ich bleibe auf jeden Fall dran und werde mal prüfen, ob die vollmundigen Versprechungen – man lese die klassischen und sicher vorformulierten Statements von OB Bartschhier in der Digitalstadt Darmstadt gehalten werden.

Und Jungs, wir sollten bei unseren 9 Minuten bleiben und nicht immer endlos überziehen, Dann lieber dedizierte Themensendungen wie die mit Andreas Gebhard. In diesem Sinne.

(Stefan Pfeiffer)

Nach der Cebit: „Eine digitale Weltausstellung in jedem Bahnhof“ – Neue Initiative digitalgermany – Brauchen wir ein thematisch breites IT-Fachevent?

2. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Cebit ist am Ende und allerorten wird überlegt, wie es weitergehen soll. Die Deutsche Messe wird versuchen, interessante Teile und Aussteller der Cebit noch stärker in die Industrie-/Hannover Messe einzubinden. Und man träumt von spitzen Fachveranstaltungen. Mit Andreas Gebhard haben Gunnar Sohn und ich darüber gesprochen, ob und wie die republica interessante Themen und Aspekte der Cebit übernehmen könnte. Andreas betonte in dem Gespräch nochmals das Konzept und die Notwendigkeit digitaler Volksfests, das man seitens der re:publica schon diesem Jahr veranstaltet hat.

In eine ähnliche Richtung scheinen auch die Vorschläge des Deutschen Startup-Verbandes zu gehen, die am 30.11.2018 eine entsprechende Pressemitteilung herausgelassen haben. Dort wird Florian Nöll, Vorsitzender des Startup-Verbands, zitiert:

Die CEBIT war nicht nur ein Symbol für den Innovationsstandort Deutschland. Die CEBIT war für viele meiner Generation zur Jahrtausendwende der digitale Wallfahrtsort im komplett analogen Deutschland. Statt in den Freizeitpark sind viele spätere Digitalexperten und Startup-Gründer in ihrer Jugend einmal im Jahr zu CEBIT gefahren. Für einen Tag waren wir Nerds unter uns. Dieser IT-Freizeitpark für die ganze Familie war die auf Fachbesucher beschränkte CEBIT in den letzten Jahren natürlich schon längst nicht mehr. Aber genau das braucht Deutschland jetzt, um den Menschen Lust auf die digitale Welt zu machen. Digitalisierung zum Anfassen. Für die ganze Familie. Eine digitale Weltausstellung in jedem Bahnhof.

über Digital Germany – Pressemitteilung des Bundesverbands Deutsche Startups e.V.

Schöne Formulierung, IT-Freizeitpark für die ganze Familie. Genau in diese Richtung scheint der Vorschlag des Verbands zu gehen. Digitalisierung erlebbar machen, eine digitale Weltausstellung in jedem Bahnhof. Die Schweiz dient dabei als Vorbild. Auch Andreas denkt in diese Richtung: informieren, aufklären, diskutieren, unterhalten, an ein digitales Volksfest, das man 2018 schon in Berlin gestartet hat.

Video-Eindrücke von Studierenden des SAE Instituts Berlin zum Netzfest 2018 – des erstes digitale Volksfest – im Park am Gleisdreieck in Berlin!

Wenn ich das so lese und zustimmend nicke, können es dann eigentlich nur viele dezentrale Veranstaltungen in deutschen Städten sein. Und was ist mit Land? Die Diskussion haben wir ja gerade wieder wegen 5G und Breitbandausbau. Unwirklich schiessen mir Erinnerungen an die beiden Bloggerbus-Touren durch den Kopf, die wir als IBM 2010 und 2011 in Kooperation mit der republica gemacht haben. Enterprise 2.0 war damals das Thema, also ein etwas spitzeres und auf Unternehmen fokussiertes Thema. Und ich denke an Trucks, in denen Digitalisierung erleb- und anfassbar gemacht werden könnte.

Der Bedarf ist aus meiner Sicht auf jeden Fall da: Bürgerinnen und Bürger müssen deutlich mehr über digitale Themen, über Chancen und Risiken am Arbeitsplatz 4.0, im Smart Home, der Industrie 4.0, dem Internet of Things (IoT) der digitalen Verwaltung, der zunehmenden Mobilität informiert werden. Gar keine Frage. Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, unterstützt laut Pressemitteilung den Ansatz des Startup-Verbandes, die unter dem Namen Initiative digitalgermany gestartet wurde und nun Unterstützer sucht.

Lokal etwas tun: Digitaltag in der Digitalstadt Darmstadt?

Lokal gedacht bin ich gespannt, ob die Digitalstadt Darmstadt auf diesn Zug mit aufzuspringen versucht und für Darmstadt ein digitales Volksfest angeht. Öffentliche Wahrnehmung und Information, Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern, das ist das, wo ich deutlichen Verbesserungsbedarf in der Digitalstadt sehe. Strategiepapiere können wichtig sein, sind aber dann nur Papier, wenn die Öffentlichkeit nicht konstruktiv dabei ist.

Und ich frage mich auch, was mit den Unternehmen ist, die eher versteckt im Maschinenraum der Informationstechnologie, der Cloud, den Rechenzentren und in Unternehmen wirken, also neudeutsch dem B2B-Bereich. Was könnte deren Interesse an dezentralen digitalen Volksfesten sein, wenn sie eigentlich mit dem Endanwender nur wenig oder nichts zu tun haben? Sie wollen in Kontakt mit den IT-Spezialisten, den IT- oder Fachbereichsverantwortlichen und den CIOs treten, um ihre Lösungen zu präsentieren. Ja, sie wollen Leads schreiben, Pipeline generieren und im Endeffekt Geschäft machen. Und dieses Anliegen ist ja nicht per se negativ. Da werden eher auf Bürgerinnen und Bürger ausgerichtete, dezentrale Veranstaltungen nicht unbedingt vorbehaltlose Begeisterungswellen auslösen. Image-Pflege und Aufklärung könnte hier ein Argument sein, aber wie weit trägt das, wie weit öffnet das den Geldbeutel?

Bestehende Veranstaltungen kompensieren Verlust der Cebit – wenn es überhaupt ein Verlust ist

Eigentlich sind wir wieder bei den alten Themen, die auch eine Cebit hatte: Will ich Endkunden/innen, Consumer, Bürger/innen erreichen? Oder adressiere ich ein IT-Spezialisten- und Fachsbereichspublikum aus Unternehmen und öffentlicher Verwaltung? Geht beides zusammen? Braucht es dazu neben den oft auch schon vorhandenen spitzen Fachveranstaltungen auch ein größeres Event, wie es die Cebit war oder hat sich eine solche generische IT-Fachmesse überholt? Braucht der Standort Deutschland eine solche Ankerveranstaltung? Oder haben dmexco die Marketingfachleute, die Hannover Messe die Industrieunternehmen, die it-sa in Nürnberg die Sicherheitsexperten und die republica die Netz-Avantgarde bereits abgeholt und wir brauchen eigentlich nur noch selektiv neue Veranstaltungen? Spitz und fachlich halt.

Ein klares ja für dezentrale Digitaltage für Bürger/innen

Als Bürger und jemand, der dafür brennt, dass über Digitalisierungsthemen aufgeklärt und auch diskutiert wird, begrüße ich die Idee der vorgeschlagenen Digitaltage. Und ich habe ein schönes Bild vor Augen, wenn ich mir in den Bahnhöfen entsprechende Ausstellungen vorstelle, wenn Unternehmen zu diesen Anlässen ihre Pforten öffnen und vielleicht auch erwähnte Busse und Trucks unterwegs wären.

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Bedarf für eine IT-Themen übergreifendes Event?

Aber irgendwie habe ich auch das Gefühl einer Lücke, dass es ein Fachevent geben müsste, auf dem derzeit relevante Themen wie Künstliche Intelligenz, Blockchain, Internet of Things, Cloud, Security gemeinsam und übergreifend, eben nicht nur auf einer Fachkonferenz diskutiert würden. Und für mich wäre es eine Veranstaltung jenseits der erwähnten und von mir begrüßten Digitaltage für Bürger/innen, für Fachfrauen und -männer. Und nein, wir brauchen keine neue IT-Heizdecken-Verkäufer-Veranstaltung. Vielleicht sollte man hier mal die Fachleute in Unternehmen und Verwaltung direkt befragen, um deren Feedback einzuholen, bevor man im eigenen Saft schmort und etwas produziert und finanziert, was keiner wirklich will. Welche Inhalte und welche Formate holen denn den interessierten IT-Fachfrau/-mann hinter dem Ofen hervor und motivieren sie in Zug, Bus oder Auto zu steigen, um sich vor Ort auszutauschen? Was geht online und digital, wo braucht man ein klassisches Event?

Das sind alles Gedanken im Fluss und Kommentare sind mehr als willkommen.

(Stefan Pfeiffer)

Cebit-Talk mit Andreas Gebhardt und Gunnar Sohn: Welche Themen und Formate könnte man an eine re:publica sinnvoll anflantschen?

30. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Da haben wir 45 Minuten über die Cebit, das überraschende Ende und mögliche neue Formate gesprochen, der Andras Gebhardt von der re:publica, Live- Streaming-Gott Gunnar Sohn  und ich (als Blogger und Interessierter an der Digitalisierung). Durch die Bank waren wir überrascht über das plötzliche Ende der Cebit und sind gespannt auf mehr Insights, wie es dazu gekommen ist. Ein wirklich nahezu filmreifer Stoff, dieses Ende.

Fehlende Transformation und Anpassung an das Netzzeitalter über die vergangenen 10 Jahre oder gar länger, fehlender Atem beim Durchhalten von Themen und Formaten, der wirtschaftliche Druck, der Druck seitens der Aussteller, Leads und Pipeline zu produzieren, wir haben einige Themen und Gründe diskutiert, warum es eine Cebit nicht mehr geben wird. Und unsere Skepsis über die vollmundig angekündigten „inhaltlich spitze Fachveranstaltungen“ geäußert. Auf jeden Fall ist er Erneuerungsversuch mit Formaten, die man auch von einer re:publica kennt, krachend gescheitert. Woran im Endeffekt auch immer.

Und wir haben auch eine Denksportaufgabe mitgenommen. Welche Themen und Formate könnte man einer re:publica in welcher Form auch immer anflantschen? Sicher keine klassische IT-Messe mit altbackenen Ständen und IT-Heizdeckenverkaufsgesprächen. Deutschland auf dem Weg in die Digitale Gesellchaft hat Andreas schon vorgeschlagen. Nicht nur angesichts des deutschen KI-Gipfels fällt mir natürlich Künstliche Intelligenz in allen Facetten ein. Datenschutz, Datensicherheit, Hackerangriffe, DSGVO, alle Themen rund um den Umgang mit Daten werden uns beschäftigen müssen. Der Einsatz moderner Technologien für den Umweltschutz von Blockchain bis KI, es gäbe wirklich genug Ansätze.

Und hier sind auch Eure Ideen und Vorschläge gefragt. Wir wollen im Januar wieder zusammen kommen mit weiteren Teilnehmern, um genau das zu diskutieren und vielleicht neue Konzepte zu entwickeln. Ich freue mich drauf.

(Stefan Pfeiffer)

Muss sein: Der nicht ernste Rückblick auf „meine“ Cebit

29. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Und nun noch einige Erinnerungen an die Cebit, die oft auch viel Spaß gemacht hat. Eine der ersten Male war ich als angehender Journalist, noch Student auf der Cebit. In Erinnerung geblieben ist mir, wie ich in Halle 1 auf dem IBM Stand (wirkliIMG_2647ch!) auf das Dach geführt wurde und man mir Office Vision zeigte, eine grafische Benutzeroberfläche mit Drag-and-drop von Elementen auf das Fax- oder Druckersymbol. Ich war tief beeindruckt von der unfassbaren Grösse des Standes der IBM und eines Pressezentrums auf dem Dach der Halle. Das muss um 1992, wahrscheinlich sogar früher gewesen sein. Überschrift von damals in der Computerwoche: Die CeBIT wächst weiter: 1992 mehr Hallen und mehr Aussteller auf 21 Hallen zwischen dem 11. und 18. März, knapp 650.000 Besucher.

Danach war ich mit der intellis regelmässig in Karnickelställen auf dem Microsoft-Partnerstand. Gefühlte, leider nicht verdiente Goldgräberzeiten. Windows startete seinen Siegeszug, Windows 3.1 und Windows 95 ikamen auf den Markt und wir verkloppten Windows-Applikationen amerikanischer Hersteller in Deutschland und der Schweiz. Die damaligen Partner, das Ökosystem von Anwendungen hat Windows damals – im Gegensatz zu OS/2 – groß gemacht. Eine wilde, aufregende Zeit mit Parties bei KHK, wo jedem Abend die Band Kaaa-Haaaa-Kaaa skandierte und Bier in Strömen floss. Unvergessen auch die legendären Novell-Feiern. Partyzeit in jugendlicherem Alter …

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And there was Band played on the Cebit – MIS Mitarbeiter rockten damals live die CeBIT.

Es brummte – und das nicht nur an 5 Tagen unter der Woche. Es war die Zeit, als die CeBIT noch über das Wochenende ging und die berühmten Beutelratten in Masse unterwegs waren.

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Zu MIS-Zeiten in jugendlicher Schönheit am Stand.

Danach war ich mit der Darmstädter MIS regelmässig auf der CeBIT. In den ersten Jahren der MIS sind wir mit einer Reihe Wohnmobilen zur CeBIT gefahren. In den Wohnmobilen Prospekte, Monitore, Exponate – und einige Kisten Bier. Genächtigt wurde auf dem Campingplatz am südlichen Ende der CeBIT in den Campingmobilen. Morgens nach oft alkohodurchdrängter Nacht in Badelatschen zu den Duschen. Die Männerduschen waren meist kalt, also mal schnell rüber zu den Mädels, Geschreie, aber trotzdem dort geduscht. Auf dem Weg zur Messe wurde dann in einer Imbissbude schnell gefrühstückt und ich werde nie vergessen, wie mein Freund und Kollege Ioannis morgens versuchte, Currywurst mit Pommes zu bestellen. Gerne erinnere ich mich auch an die Touren mit meinem Freund Merten Slominsky und seinem Team von Jetform. Kein Auge blieb wirklich trocken.

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Im Netz gefunden: Der damalige FileNet Stand

Nach meinem Wechsel zu FileNet im Jahr 2000 ging es weiter. FileNet hatte in Halle 1 einen fest installierten 1.000 Quadratmeter großen Stand, den wir dann auf die Hälfte reduzierten. Nie „verziehen“ haben mir meine Vertriebskollegen das Jahr, in dem sie mit Fliege, Weste und weissem Hemd den Besuchern zu Diensten sein durften. Immer diese vermeintlich kreativen Marketingleute mit ihren verrückten Ideen. Tja, und dann killte ich zusammen mit Rudi Gessinger für FileNet die CeBIT, da wir von den Ergebnissen nicht mehr überzeugt waren.

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2007 wurde die FileNet von IBM übernommen – und plötzlich stand ich wieder auf der CeBIT und das auf einem wirklich imposanten Stand, zuerst in Halle 1, dann in Halle 2. Dumm gelaufen. Doch wieder Cebit. Einige Jahre sind seitdem ins Land gegangen. Meist war ich dann doch für irgendwas auf der Cebit verantwortlich. In guter Erinnerung ist mir beispielsweise der Auftritt 2017 mit Design Offices geblieben. Zum einen haben wir unseren Bereich auf der Cebit mal ganz anders gestaltet, so New Work- und Coworking Space mäßig, zum anderen weil man mit dem Team von Michael Schmutzer auch gut feiern konnte.

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Tja, und in diesem Jahr gab es dann das IBM Livestudio@Cebit, ein Experiment, Live-Berichterstattung über soziale Medien mit der Präsenzveranstaltung Cebit zu kombinieren. War eine tolle Erfahrung wieder mit einem Klasseteam und als ob wir es geahnt hätten, haben Gunnar Sohn und ich als Tatortreiniger verkleidet in der letzten von Lars Basche moderierten Sendung das Studio gestürmt. Für mich zumindest ein würdiger Abschluss. Hier das kurze Video, mit dem wir Lars überraschten:

Nett war dann auch der Abend mit Sascha „Palle“ Pallenberg, den wir im Livestudio einläuteten und den wir unserem Messe-Hotel, dem Best Western Kronsberg, dann „böse“ beendeten. Tja, das war es dann wohl. Ich werde vermissen, einmal im Jahr gute Bekannte, Kollegen und Freunde zu treffen und mit ihnen zu quatschen. Denn oder gerade auch das war für mich Cebit.

(Stefan Pfeiffer)

P.S. Eigentlich ist das ein aktualisierter Beitrag von 2017. Da habe ich schon mal auf die Cebit zurück geschaut.

Kommentar zum Ende der Cebit: Zug abgefahren, andere haben es vorgemacht, Trends verschlafen und fehlender Wille

29. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Sie hat viele Jahre meines Lebens in der IT geprägt, die Cebit. Nun wird sie eingestellt und ich gebe zu, dass ich es bedauere. Aus Nostalgie, aber auch weil es eine deutsche Leitveranstaltung war, hätte weiter sein können, wenn sie man sie rechtzeitig reformiert hätte. Wie sagte noch Wirtschaftsminister Peter Altmaier zur Eröffnung der Cebit 2018: „Wo wir überall reden über die größte Herausforderung unserer Generation wäre es eine Dummheit sondergleichen, wenn wir die Cebit nicht bewahren.“

Allein scheinen fehlende Quaddratmeter-Buchungen, damit das Budget, vor allem der politische Wille zu einer Investition gefehlt zu haben, der Cebit noch eine Chance zu geben. Ob es eine Zukunftsinvestition geworden oder nur Geld versenkt worden wäre, weiß ich nicht. Auch letzteres hätte gut passieren können.

Stattdessen hat sich das Management der Cebit lange Jahre in Quadratmetern und Besucherzahlen gesuhlt, besser darin geschlafen und dabei Trends verschlafen. Mit Glück und mit Konzepten zu richtigen Zeit haben ein Mobile World Congress, eine DMEXCO (Marketing und Digitalagenturen), eine republica (Festival der Digitalavantgarde oder derer, die es zu sein glauben), vielleicht sogar eine South by Southwest (Festival der Digitalen in den USA) Themen besetzt, die etwas Weitsicht in die Cebit hätten wandern können. Zug abgefahren.

Es bleibt aus meiner Sicht eine Lücke. Ob, wie und wer mit welchen Formaten (online oder offline) die füllt, wird sich zeigen.

(Stefan Pfeiffer)

Tatortreiniger Cebit: Wir haben es gewusst und unsere Spuren beseitigt …

28. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

 

Gunnar Sohn und ich haben es gewusst und deshalb als Tatortreiniger am letzten Tag der Cebit, am letzten Tag der Cebit überhaupt alle unsere Spuren beseitigt … und dann noch Lars Basche bei der letzten Sendung des IBM Livestudios entnervt. Mal schauen, ob ich dazu noch einen Clip finde …

(Stefan Pfeiffer)

CEBIT zwischen Business und Festival, zwischen Unterhaltung und Fachdiskussion, zwischen online und offline

2. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

CEBIT Messechef Oliver Frese war bei der FAZ, einem Medienpartner der Veranstaltung, zu Besuch. Natürlich geht es um das neue Konzept, den Versuch, die in die Jahre gekommene, etwas verstaubte CEBIT neu zu erfinden. Seit Jahren nehmen die Besucherzahlen ab, denn auch immer mehr frühere Besucher informieren sich online.

Frese lässt bei der FAZ einige (zumindest für mich) Neuigkeiten heraus:

  • Die Messe  soll wieder 5 Tage lang „stattfinden“ von Montag bis Donnerstag von 9 bis 22 Uhr. Heisst also leider wieder als Aussteller früher aufstehen.
  • Fünf Themen sollen im Zentrum stehen: Mobilität, Gesundheit, Öffentliche Hand, Handel sowie Finanzen und Versicherungen.
  • Es soll drei Eintrittspreise geben: 100 Euro für die Woche, 50 Euro für den Tag, 25 Euro für den Abend oder für Studenten.

Frese ging in dem Gespräch auch auf das ungebrochene Interesse im Netz an der CEBIT ein. 2743 Beiträge im Internet, 27,5 Milliarden Online-Visits, 660 Artikel im Pressespiegel allein in der Cebit-Woche seien sehr ordentliche Zahlen. Interesse an „der CEBIT“ ist mir zu kurz gesprungen. Interesse an Themen, die auf der CEBIT präsent sind und adressiert werden, ist für mich der logischere Ansatz.

Nicht umsonst haben wir mit dem IBM Livestudio@CEBIT relevante Themen in 57 Sendungen, in rund 800 Minuten, also geschätzten 13 Stunden ins Netz verlängert und dabei viele Experten genutzt, die eh vor Ort waren. Mal schauen, ob mein Arbeitgeber IBM uns dieses Format (natürlich weiter ausgearbeitet und verbessert) wieder ermöglicht. Resonanz, Klick- und Besucherzahlen waren sehr erfreulich.

Ich glaube, dass die CEBIT den Fokus auf interessante Inhalte inklusive einer interessanten Präsentation jenseits des altbackenen Messestandes legen sollte. Die Aussage weniger Schlipsträger, mehr jüngere Leute, mehr Frauen ist mir etwas sehr plakativ. „Ob die einstige Computermesse sich als neue Leitveranstaltung für Digitales etabliert, wie es das erklärte Ziel der Verantwortlichen ist, darauf aber kann man immer noch wetten – oder eben dagegen“, schreibt Carsten Knop von der FAZ.

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https://de.statista.com/infografik/973/besucher-der-computermesse-cebit/

Die meisten Aussteller werden ihre Präsenz in Hannover an der Zahl der Besucher, insbesondere der qualifizierten Besucher an ihrem Stand messen. Beim Neustart 2018 waren es 120.000, im Jahr zuvor noch 200.000 Besucher. Auch wenn die Besucherzahlen nicht alles sagen – Masse muss nicht Klasse sein -, sind sie aber zumindest ein Indiz für den Stellenwert der CEBIT. Ein Fachbesucher will wohl auf jeden Fall wieder kommen:

 

Die Neuerfindung der CEBIT ist notwendig. Die Hannover-Messe ist einen mutigen Schritt gegangen zwischen Business und Festival, zwischen Unterhaltung und Fachdiskussion. Das Experiment geht weiter und wir sind hoffentlich mit dem Livestudio-Team wieder dabei.

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Das Livestudio-Team, leider nur fast komplett.

(Stefan Pfeiffer)

Fussballquiz mit IBM Watson: Nennt mich Toni

13. Juni 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

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Derzeit auf der CEBIT 2018 in Hang-Over habe ich mit dem Team vom IBM Livestudio unheimlich viel Spaß. Direkt vor unserem Studio ist dann auch Thomas, ein IBM’er, der einige Anwendungen rund um IBM Watson und Fussball programmiert hat. Eine der Apps ist eine Gesichts- und Bilderkennung, in dem er mein (und wenn Ihr da seif Euer Bild) mit den Bildern der aktuellen Spieler der Frauen- und Männer-Nationalmannschaft abgleicht. Ein toller Spaß. Und demzufolge bin ich … Toni Kroos. Kann ich gut mit leben.

Wer noch zur CEBIT kommen will, vorbeischauen und selbst ausprobieren, auch das eigen Fussball-Wissen.

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Tom Zeizels Blog: Neues zu IBM Collaboration Solutions – exklusiv auf der DNUG-Konferenz in Darmstadt

6. Juni 2018 Posted by Thomas Zeizel, IBM

Tom Zeizels Blog: Neues zu IBM Collaboration Solutions – exklusiv auf der DNUG-Konferenz in Darmstadt Wandel ist allgegenwärtig. Auch die CeBIT, die in der nächsten Woche läuft, hat sich gewandelt. Längst sind die an die Millionen grenzenden Besucherströme um die Milleniumswende legendäre Vergangenheit. Jetzt hat sie erneut ihren Charakter verändert: von einer reinen Messe zu […]

Der Beitrag Tom Zeizels Blog: Neues zu IBM Collaboration Solutions – exklusiv auf der DNUG-Konferenz in Darmstadt erschien zuerst auf DNUG.

In der heißen Planungsphase: IBM Livestudio@CEBIT geht ab 11. Juni live

31. Mai 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Die vergangenen Tage war ich eher zurückhaltend mit Blogbeiträgen in meinem Blog hier oder auch auf CIOKurator.com. Dafür gibt es auch einen ganz einfachen Grund. Ich bin mit der Vorbereitung unseres IBM Livestudios total aus- und überlastet, das wir auf der CEBIT 2018 ab 11. Juni „bespielen“ werden.

Nach den beiden Blogger-Bustouren 2010 und 2011 (das JamCamp) quer durch Deutschland zu Unternehmen und Behörden, dem Theaterstück „Per Anhalter durch das Enterprise 2.0“ (müsste man eigentlich mal aktualisieren auf das digitale Transformationsalter) oder den HR Festivals 2015 und 2016 auf der re:publica oder den ersten re:publica-Auftritten (hier mit Gerhard Pfau) mal wieder ein Riesenprojekt, einerseits Herzenssache, andererseits aber auch ein Riesenstress. Immerhin toll, dass die IBM mir auch solche Herzensprojekte ermöglicht.

Während der CEBIT live auf der Facebook-Seite der IBM Deutschland

Wir sind mittlerweile bei über 50 Beiträgen, die wir fest planen oder die noch in Diskussion sind. Alte Weggefährten wie Ulrich Kampffmeyer und Axel Oppermann werden ebenso in die Bütt gehen wie Social Web-Wegbegleiter wie Klaus Eck oder Sascha Pallenberg. Wir blättern fast das gesamte Portfolio heutiger IT-Themen, von künstlicher Intelligenz und Chatbots bis hin zu Multicloud DSGVO, IoT und Blockchain auf, wenn möglich mit Kunden und entsprechenden Experten. KI-Experten wie Professor Wolfgang Wahlster vom DFKI oder Thomas Ramge, Buchautor und Autor von brandeins, kommen beispielsweise vorbei! Das „Digitale Deutschland“ wird natürlich auch Thema sein.

Relevante IT-Themen knapp und knackig in 20 Minuten

Wer mehr wissen will, kann hier auf https://livestudio-cebit.com nachschauen. Regelmäßig checken, denn täglich kommen neue Themen hinzu oder Termine ändern sich. Wir übertragen die Beiträge live auf der Facebook-Seite der IBM Deutschland, aber natürlich sind sich dann auch später über oben genannte Webseite abrufbar. Wer live dabei ist, kann natürlich mit diskutieren und kommentieren und Fragen stellen, die wir nach Möglichkeit beantworten werden. Aber bitte bedenken: Die Beiträge nehmen sich die TEDTalks zumindest in der Länge zum Vorbild, also 20 Minuten. Ob wir ähnliche Qualität erreichen, wird man sehen, ist aber sicher eine vielleicht zu hohe Hürde.

Frauen-Power im IBM Livestudio

Wer sind denn nun wir außer meiner Wenigkeit? Ladies first. Wir haben vor einigen Wochen Aya Jaff als Moderatorin und Reporterin gewonnen. Dass sie jetzt durch den Artikel in der WELT und den Besuch bei Markus Lanz noch bekannter wird, habe ich damals nicht vorausgesehen. Herzlichen Dank übrigens an Andreas Gebhard, der mir Aya empfohlen hat. Neben Aya wird meine geschätzte Kollegin Annette Fassnacht  zusammen mit Aya unser „Womens Magazine“ – Mittwoch ist Women in Digital Business-Tag auf der CEBIT – und am Freitag unser Studentinnen-Magazin verantworten und moderieren. Ann-Kristin Sass wird nicht nur phasenweise die Chefin vom Dienst geben, sie wird sicher auch einige Reportagen liefern. Und last but not least hoffe ich, dass auch Lisa Unkelhäußer trotz ihres „anderen Jobs“ ab und an mitmachen kann. Nicht vergessen möchte ich Maike Havemann, die schon jetzt als Redaktionsassistentin wirbelt.

„Frühschicht“ und „Spätschicht“ à la Morgenmagazin

Natürlich fehlen auf männlicher Seite weder Gunnar Sohn – „Man streamt und man hört sich“ – noch Lars Basche. Gunnar wird viele, viele Gespräche moderieren und wie ich ihn kenne in seiner Nicht-Moderations-Zeit über die Messe tigern, um kleine, knackige Beiträge beizusteuern. Kleine, knackige Beiträge, die Lars Basche und ich gut gebrauchen können, denn wir werden die „Spätschicht“ und die „Frühschicht“ moderieren, eine Art Morgenmagazin mit bunten Beiträgen von der Messe. Auch das wird extrem spannend werden. In der „Spätschicht“ wird beispielsweise Julia Wiegel von The Weather Company die Wettervorhersage für den kommenden Tag abgeben und noch zusätzlich erläutern, wo Wetter überall im „Business“ eine Rolle spielt. Auch einige Schmankerl rund um Fußball haben wir vorbereitet, aber ich darf und will nicht zu viel verraten.

Auch IBM-Chef Matthias Hartmann im Livestudio

Und wir haben noch einen weiteren Moderator, der hoffentlich trotz Besuch von Ginni Rometty und vieler Kundentreffen das ein oder andere Gespräch führen wird: Matthias Hartmann, der neue Chef der IBM in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wird sich zumindest dem CEO der Techniker Krankenkasse TK, Dr. Jens Baas, über die elektronische Patientenakte unterhalten. Und hoffentlich klappt noch das ein oder andere weitere Gespräch.

Das alles mal vorab an einem eigentlich freien Fronleichnams-Tag. Und nicht wundern, wenn ich kommende Woche blog-technisch eher ruhig bin. Die Organisation hält mich mehr als busy. Um so mehr wird aber Albert Boxler wirbeln, der unseren ganzen Auftritt in Social Media aktiv ankündigen und begleiten wird. Go, Albert, Go.

Und nicht vergessen möchte ich das Team von GBMS rund um Maurice Gundt. Mädels und Jungs, wir zählen auf Eure technische Expertise und Erfahrung, denn wir – das IBM Team – sind ja nicht unbedingt TV-Profis, aber mit Eurer Hilfe werden wir das schon stemmen. In diesem Sinne frei nach Gunnar: Man hört und streamt sich.

(Und sorry, falls ich jemanden aus dem team vergessen habe … Keine böse Absicht.)

(Stefan Pfeiffer)

Gesundheitswesen: Nachholbedarf in der Digitalisierung

23. Mai 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Digitalisierung und Gesundheitswesen scheinen (nicht nur mir) heutzutage meist immer noch zwei Welten zu sein. Dabei wünschen sich laut einer Befragung der apobank in Zusammenarbeit mit Statista mehr digitale Möglichkeiten. Ich kann dem nur aus vollstem Herzen zustimmen.

Es geht nicht mehr nur darum, online zu recherchieren, welche Krankheit man den haben könnte und wie man sie behandelt. Auch Bewertungen über Ärzte sind nur ein weiteres Einsatzgebiet, in dem digital im Netz recherchiert wird. Wenn es dagegen konkreter um die Behandlung oder Arztbesuche und Konsultationen geht, wird es dünn. Warum soll man nicht per Videochat mit dem Arzt sprechen, wie es sich 56 Prozent der Befragten vorstellen können? Zum Vergleich: Die Konsultation per Telefon liegt bei 68 Prozent. Und warum sollte man seinen Termin nicht online vereinbaren? 59 Prozent können sich das vorstellen.

Und die Erkenntnis, dass es in der Digitalisierung im Gesundheitswesen Nachholbedarf gibt, teilen 83 Prozent der Befragten. Ein Thema, das mich umtreibt, ist das Thema digitale Gesundheitsakte oder Datenfreigabe. 62 Prozent stehen einer elektronischen Gesundheitsakte, über die Daten an Ärzte und Apotheker weitergegeben werden, positiv gegenüber. Und aus eigener Erfahrung würde auch ich das sehr begrüßen:

Dieser Tage habe ich mit einem Mediziner in der Mainzer Unimedizin noch darüber gesprochen, dass er nicht einmal auf allen Patientendaten zugreifen darf, die in der Universitätsklinik gespeichert werden. Da waltet der Datenschutz

via Künstliche Intelligenz und Datenschutz: Konstruktives Herangehen statt „German Angst“ gefragt – StefanPfeiffer.Blog

Ja, klar, der Datenschutz muss gewährleistet sein, aber es kann nicht sein, dass „meine“ Ärzte nicht einmal „meine“ Daten im Zugriff haben. Datensicherheit und Datenschutz sollten heutzutage möglich sein.

Mein Arbeitgeber IBM setzt sich auch intensiv mit dem Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen auseinander. Und hier spreche ich diesmal nicht über künstliche Intelligenz und Watson. Zusammen mit der Techniker Krankenkasse (TK) arbeitet man an der elektronische Gesundheitsakte „TK-Safe“. Gespeichert werden die Daten dabei auf Servern in Deutschland. Hier gibt es weitere Informationen.

18-IBM-Livestudio-Positiv_kleinAuch auf der CEBIT, bei dem ich das IBM Livestudio manage, wird die elektronische Gesundheitsakte Thema sein. Am Mittwoch, 13. Juni wird sich der CEO der TK, Jens Baas, mit IBM-Chef Matthias Hartmann um 12:00 Uhr (ohne Gewähr) über das Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen unterhalten. Interessenten können das Gespräch live auf der Facebook-Seite der IBM DACH (oder später als Konserve beispielsweise auf CIO Kurator) verfolgen.

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Wieviel Digitalisierung wünschen die Patienten? Das zeigt die jüngste Befragung der apoBank in Zusammenarbeit mit Statista – Quelle: apoBank/statista

Stefan Pfeiffer

 

[DE] Damals: Wie Microsoft wurde, was es ist – und ein Ausblick auf heute

17. August 2017 Posted by Stefan Pfeiffer

Nicht nur für in der IT Altgewordene und Historiker eine spannende Lektüre. Auch heutigen Unternehmern sei der Beitrag von  zu Microsofts, vielleicht besser Bill Gates“Gewinnstrategie“ in den Aufbruchjahren empfohlen. Für Leute, die nur Windows und Microsoft Office kennen, ist es kaum vorstellbar.

Wer kennt noch 1-2-3, WordPerfect oder dBase?

Es gab eine Welt davor. Da war nicht Excel die führende Tabellenkalkulation, sondern Lotus 1-2-3 (unter DOS) dominierte den Markt. Auch gab es WordPerfect als führende Tabellenkalkulation, bevor dann Microsoft die Übernahme von WordPerfect durch Novell als Chance nutzte – wobei ich in Erinnerung habe, dass WordPerfect schon vor der Übernahme auf dem absteigenden Ast war. Die Geschichte wiederholte sich x-fach. Access und FoxPro stachen dBase aus. Windows NT setzte sich gegen Novell durch.

Und was war das Rezept, das Rudi Gallist, damals Top-Manager bei Microsoft und dann auch Deutschland-Chef, im Interview schildert:

Denn es war eine ganz klare, wenn auch einfache Strategie: Vorbereitung und Gelegenheit. So hieß das Konzept, das Gallist der bis zum Jahr 2000 im Vorstand von Microsoft war, bis heute bewundert. Und das er heute sicher bei so manchem der neuen Player wie Google, Amazon und Co  wieder erkennt. Das Verrückte war, dass diese Strategie immer und immer wieder aufs neue eingesetzt wurde. Und immer und immer wieder mit Erfolg. …

Auch bei WordPerfect war es im Grunde gar nicht so kompliziert: die Gelegenheit, so erzählt Rudi Gallist, kam als Wordperfect verkauft wurde. Das nutzte der eigentlich deutlich abgeschlagene Konkurrent aus Redmond direkt aus. Der Marktführer Wordperfect konnte sich nicht wehren. Bill Gates gewann.
Und in beiden Fällen – bei Lotus durch die Portierung der Software auf andere Systeme und bei WordPerfect durch den Verkauf – waren die Ressourcen der Unternehmen an der falschen Stelle gebunden.

„Bill Gates hingegen steckte stattdessen mit seinen Entwicklungsteams in Redmond alle Kraft immer frühzeitig in diese Kernprodukte und ihre Weiterentwicklung:“ , erinnert sich Gallist.

via Wie kam Microsoft an die Spitze? Wirtschaftsgeschichte

Und es war einmal, es gab einmal ein Netzwerkbetriebssystem namens Novell, das den Markt beherrschte bis, ja bis Windows NT als trojanisches Pferd kam:

Und das besondere: auch den Kunden war das nicht klar. Windows NT wurden ihnen einfach nur als hochstabiles Enterprise Betriebssystem angeboten. Über Netzwerk-Fähigkeiten redete man nicht. Bis zu dem einen Moment, nachdem der Kunde auf NT migriert hatte.

„Der spannende Moment war die Frage an die Kunden: Und wie vernetzt ihr jetzt eure NT Computer. Da erst begriffen die Leute: Windows NT ist ein Netzwerk-System. Es braucht kein weiteres mehr.“

Rudi Gallist, Ex MS-Chef & Zeitzeuge

via Wie kam Microsoft an die Spitze? Wirtschaftsgeschichte

Wirklich eine extreme spannende Lektüre und interessante Videos, die Christian Spanik vorstellt. Ich habe meine Erfahrungen aus der damaligen Zeit vor rund 7 Jahren zusammengefasst. Als wirkliches Kind der Generation Windows habe ich erlebt, wie sich zuerst MS-DOS, dann Windows als Betriebssystem und danach all die oben genannten Produkte durchgesetzt haben.

Es war einmal: El Dorado für Partner

Und ich habe zuerst als Journalist, der die entsprechenden Programme getestet, und später als Business Partner von Microsoft davon profitiert. Es war eine wahre Goldgräberzeit: Legendäre CeBIT-Partnerstände in Hannover, ein unvergesslicher Windows 3.0-Launch in München (unvergessen, weil ich erstmals und bisher zu letzten Mal in meinem bisherigen Leben den ersten Preis eines Gewinnspiels gewonnen habe).

CeBITPartnerstand

Es war einmal: Es muss auf einem CeBIT Partnerstand bei Microsoft gewesen sein …

Später kam dann der Bruch mit Microsoft, als meinen Kollegen und mir schmerzhaft klar wurde, dass im Zweifelsfall immer Microsoft First gilt, auch wenn man Partner hoher Kategorie ist und die bessere Lösung hat. Bei einer Münchener Versicherung wurden damals öffentliche Ordner von Microsoft Exchange als Dokumentenverwaltung verkauft, obwohl wir als Microsoft-Partner das wirkliche voll in Office und das Microsoft-Backend integrierte Dokumentenmanagement System (DMS) hatten. Das Projekt bei genanntem Versicherer kam übrigens nie zum Fliegen …

Das Prinzip, Anwendungsfelder zu übernehmen, die einmal von Partnern abgedeckt wurden, zieht sich durch diesen Teil der IT-Geschichte. Das gilt dann auch für das Thema oben genannte Thema Dokumentenverwaltung (Stichwort Sharepoint). Sobald es lukrativ wird, schlägt man zu. Und – gerade in Deutschland – wird Microsoft vieles verziehen. Man muss sich nur die Geschichte von Sharepoint anschauen, wo in fast jedem wichtigen Release die Schnittstellen und Funktionen maßgeblich verändert wurden, ohne dass man wirklich großes, öffentliches Murren vernehmen konnte. Es gab und gibt Lösungen, bei denen entwickelte Anwendungen über fast 20 Jahre lauffähig blieben.

Fairerweise muss man bei vielen der oben aufgeführten Beispiele allerdings auch bemerken, dass natürlich die anderen Anbieter – von Lotus über WordPerfect und Novell bis hin zu Ashton Tate und zur IBM – auch gravierende Fehler gemacht haben, die Redmond dann gezielt ausgenutzt hat. Die Fehler waren vielfältig, aber insbesondere Bill Gates und sein Team haben sie erkannt und fokussiert ausgenutzt.

Ein Blick auf heute

Neben dem Wehmut beim Hören und Lesen drängt sich mir natürlich auch die heutige Situation auf. Bleibt bei der Bewegung hin in die Microsoft Cloud noch signifikantes Geschäft für Business Partner übrig, die doch in den vergangenen Jahren in hohem Maße von Dienstleistungen rund um die On Premises-Installationen lebten? Microsoft sagt ja, wie auch unser Kolumnist Axel Oppermann in seinen Berichten von der Inspire 2017 zu berichten weiss.

Auf der Inspire wurde Microsoft 365, ein vor allem auf den Mittelstand abzielendes Bundle  aus Office, Windows, Security und Management-Komponenten, angekündigt. Mit der Fokussierung auf die Cloud, ändern sich auch maßgeblich die Anforderungen an Partner, aber Microsoft macht den interessierten Partnern den Mund durchaus wässrig beziehungsweise lässt die Dollar-Zeichen in der Augen blinken:

(Noch) ist das Partnernetzwerk in der derzeitigen Form für Microsoft unabdingbar: Partner sorgen für Reichweite, für Umsatz, für Exekution, minimieren den Aufwand für Vertrieb und Marktangang. Alle profitieren. …

So gibt Microsoft an, dass pro Euro Umsatz von Microsoft die Partner 9 Euro Umsatz durch eigene Leistungen realisieren. (Anmerkung: Einkäufer und Entscheider in IT-Abteilungen sollten den letzten Satz nochmals lesen.)

via Microsoft Inspire: Ich hab‘ Millionen Legionen hinter mir – Denkhandwerker

Man lasse sich den vorletzten Satz auf der Zunge zergehen: ein Euro Microsoft-Cloud-Umsatz soll 9 Euro Partnerumsatz bedeuten. Ob das jedem Mittelständler, der kaufen soll, so transparent ist oder so transparent kommuniziert werden wird? Und ob jedem Kunden klar ist, dass die Zügel für Lizenzverträge auch mal angezogen werden, wenn nichts mehr zu verlieren ist beziehungsweise ein Kunde so gebunden ist, so daß der Weg zurück nur sehr schwer ist? Gar manches Unternehmen hat hier schon Erfahrungen gemacht, kommuniziert sie aus Schamhaftigkeit aber eher nicht öffentlich.

Und um es hier auch klar zu schreiben: Dies ist nicht nur die Geschichte des Microsoft-Erfolges und seiner Strategie, in der Vergangenheit und heute. Dies ist auch die Geschichte des Scheiterns vieler Marktbegleiter von Microsoft, denen es nicht gelungen ist oder (hoffentlich noch) nicht gelingt, entsprechend valide, alternative Angebote zu unterbreiten.

(Stefan Pfeiffer)

 


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