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Der neue Planner und was er kann

13. Februar 2024 Posted by Gerda Marx

In Office 365 hat ein Anwender viele Möglichkeiten, seine Aufgaben zu organisieren. Mit Planner, To Do, Project und Tasks in Teams bietet Microsoft verschiedene Tools an, um die Arbeit und Projekte zu organisieren. Viele Nutzer haben jedoch Probleme mit den verschiedenen Tools bzw. schöpfen das Potential nicht voll aus. Welches Tool soll der User wann nutzen bzw. welches ist nun das richtige? Auf der Ignite 2023 hat Microsoft die neue Planner-App angekündigt. Diese soll den Planner, To Do sowie "Project im Web" in einer App in Teams und später im Web vereinen. Wenn Sie dann noch Teams Premium lizensiert haben, können Sie sogar KI einsetzen.

Microsoft Planner Fahrplan

"Tasks in Planner und To Do" in Teams synchronisiert die Aufgaben, die Sie in To Do erstellt haben. Arbeiten Sie jedoch mit der Project App, werden diese Daten nicht mit angezeigt bzw. mit Teams synchronisiert. Der neue Planner soll dies ändern. Anwender sollen in Teams direkt Ihre Projekte planen, überwachen und Aufgaben verteilen können, ohne diese App zu verlassen. Damit wären dann Ihre täglichen Aufgaben, zugeteilte Aufgaben und Ihre Projekte an einem Ort in einer App.

der neue Planer in Teams

User, die bereits mit Project arbeiten, werden sich schnell zurecht finden im neuen Planner, da hier alle Funktionen aus Project im Web verfügbar sein sollen. Projekte, die Sie in "Project im Web" angelegt haben, werden im Laufe des Jahres 2024 mit der neuen Planner App in Teams synchronisiert, sodass Sie auch auf "bereits begonnenen Projekte" in Teams zugreifen können. Mit den Vorlagen können Sie einfache und komplexe Projekte planen. In unterschiedlichen Ansichten erhalten Sie einen Überblick über das Projekt, erledigte und noch bestehenden Aufgaben etc. Mit Team Premium können Sie darüber hinaus mit Hilfe von Copilot Projekte planen.

Projekte planen mit der neuen Planner App

Die Timeline im Planner zeigt Ihnen an, wo Sie gerade im Zeitplan des Projektes sind und der Endzeitpunkt wird automatisch angepasst. Aufgaben können per Drag & Drop einfach verschoben und verteilt werden. Auch Kollisionen einzelner Aufgaben werden angezeigt. So können Sie rechtzeitig reagieren und evtl. Aufgaben umverteilen bzw. anpassen. Folgeaufgaben, die in einem Teams Meeting festgelegt und evtl. schon angelegt wurden, werden mit dem neuen Planner synchronisiert.

Timeline ueberwachen in der neuen Planner App

Mit Planner können Sie auch in Loop arbeiten. In diesen Arbeitsbereichen können Sie mit Kollegen alles zu einem Thema zusammenfügen und bearbeiten wie bspw. Projekte. In Loop soll es den Anwendern auch ermöglicht werden, direkt auf die Daten im Planner zuzugreifen. Darüber hinaus, wird der neue Planner in Viva Goals integriert.

In Meet the new Microsoft Planner erhalten Sie eine kurze Übersicht darüber, was der neue Planner alles kann.

Wenn Sie es gerne ausführlicher sehen möchten, sollten Sie sich die Präsentation von Seth Patton (General Manager für Produktmarketing bei Microsoft) von der Ignite 2023 The new Microsoft Planner: Bring together to-dos plans and projects | OD21 ansehen. Hier stellen er und seine Kollegin Anav Silverman (Group Product Manager, Tasks and Work Management) den neuen Planner vor.

So sehen die Pläne aus:

Die jetzige "Tasks in Planner und To Do" App in Teams wird in Planner umbenannt. Mit der Umbenennung in Teams sollen im Frühjahr 2024 die Funktionen von "Project for the Web" hinzukommen. Später im Jahr 2024 soll der neue Planner im Web verfügbar sein.

Microsoft 365 Kunden können die Premium Funktionen im neuen Planner in Teams für 30 Tage kostenlos nutzen. Dazu zählen "Project im Web" und Copilot. Kunden die bereits "Projekt im Web" lizensiert haben, können die neue Planner App in Teams mit den Premium Funktionen ohne Zusatzkosten nutzen, solange die Lizenz besteht. Alle nicht Premium Funktionen können mit jeder Microsoft 365 Lizenz genutzt werden. Microsoft plant die "Projekt im Web-App" in Planner umzubenennen. Alle Funktionen der Projekt-App werden im neuen Planner verfügbar sein, des weiteren sollen noch neue Features hinzukommen. Genau Preise hat Microsoft noch nicht bekannt gegeben, diese werden wahrscheinlich mit dem Launch verkündet.

Sie möchten eine(r) der ersten sein, die Information zum neuen Planner bekommen? Dann tragen Sie sich doch in die Mailing Liste von Microsoft ein. Sie haben noch Fragen? Microsoft hat eine FAQ in der Techcommunity veröffentlicht.

Microsoft gibt Copilot für kleinere Unternehmen frei

30. Januar 2024 Posted by Gerda Marx

Microsofts Künstliche Intelligenz heiße Copilot und wird von ChatGPT unterstützt. Im November 2023 hat Microsoft den Copiloten ausgerollt, hier gab es jedoch einige Einschränkungen. Microsoft hat das Lizenzmodel nun angepasst.

Unternehmen, die den Copilot nutzen wollten, mussten bisher mindestens 300 Lizenzen à 30 US-Dollar/ User pro Monat ordern. Diese Mindestabnahme hat Microsoft jetzt aufgehoben. Des Weiteren konnten nur Unternehmen mit einer Microsoft 365 E3 oder E5 Lizenz den Copilot nutzen. Nun können auch Unternehmen, die Microsoft 365 oder Office 365 im Einsatz haben, Einzel-Lizenzen abnehmen. Privatpersonen mit einem Microsoft 365 Konto und Bildungseinrichtungen mit A3 bzw. A5 Lizenzen können ebenfalls den Copilot lizensieren. Kleiner Wermutstropfen: Die Lizenzen müssen für das ganze Jahr gebucht werden. Es ist nicht möglich, den Copiloten bspw. nur für einen bis zwei Monate zu testen.

Für 20US Dollar pro Konto/Monat können private Nutzer mit einem Microsoft 365 Personal oder Home-Abo den Copilot nutzen. Sofern kein Microsoft 365 abonniert ist, können die User "Copilot Pro" buchen. Es kann damit auf das sonst kostenpflichtige GPT-4 Turbo zugegriffen werden.

Nutzbar ist der Copilot in den Office Anwendungen wie bspw. Outlook, Word, PowerPoint und Excel, derzeit aber nur in englischer Sprache.

Copilot fuer die Arbeit

Was macht der Copilot genau? Sie können mit dem Copilot eine PowerPoint Präsentation aus einer Datei erstellen lassen oder auch eine Besprechung in Teams zusammenfassen. Je genauer Sie die Anweisungen formulieren, desto besser ist das Ergebnis. Außerdem können mit DALL-E 3 Bilder mit KI generiert werden. Bei den Unternehmenslizenzen wird außerdem noch Teams unterstützt u.a. bei Meetings.

Introducing Copilot Pro: Supercharge your Creativity and Productivity

Microsoft plant noch mehr KI in die Unternehmen zu bringen und möchte die Produktpalette komplett mit ihrer Künstlichen Intelligenz ausstatten. Sicherlich ist KI in vielen Bereichen hilfreich und wird Zeit einsparen, ob die Anwender jedoch im privaten Bereich KI nutzen, wenn hierfür ein Abo notwendig ist, bleibt abzuwarten.

Um das Thema Copilot noch etwas verwirrter zu gestalten, hat Microsoft sich entschlossen, den Bing-Chat in Edge auch Copilot zu nennen.

Microsoft Teams – Neues von der Ignite 2023

12. Dezember 2023 Posted by Gerda Marx

Auf der Microsoft Ignite vom 15-16. November in Seattle wurden einige neue Features für Microsoft Teams bekannt gegeben.  Die Künstliche Intelligenz, welche bei Microsoft "Copilot" heißt, wird in allen Bereichen von Microsoft 365 Einzug halten und stand im Vordergrund.

Datenschützer in Unternehmen, die Copilot nutzen können, werden sich freuen: Copilot kann in einem Meeting verwendet werden, ohne das am Ende der Besprechung ein Transkript aufbewahrt wird. So kann während der Besprechung die KI unterstützen und Fragen beantworten, jedoch gibt es dann keine "intelligente Zusammenfassung" nach der Besprechung. Vor dem Meeting kann eingestellt werden, ob dieses aufgezeichnet werden soll und ob KI genutzt werden soll. Wird aufgezeichnet, kann eine "intelligente Zusammenfassung" erstellt werden. Wird nicht aufgezeichnet und die KI genutzt, erhält man keine Zusammenfassung!

Die KI kann Ihnen eine Antwort für eine Chat bzw. Kanalmitteilung schreiben, hierzu benötigt Sie lediglich einige Stichworte von Ihnen. Sie können auswählen, ob die Nachricht im Tonfall professionell, locker oder enthusiastisch klingen soll. Des Weiteren kann die Künstliche Intelligenz Ihnen dabei helfen, einen Überblick über Ihre Nachrichten zu behalten. Diese gibt Ihnen eine Zusammenfassung einer Konversation und offene Punkte, die noch erledigt werden müssen.

Lt. Microsofts Planung soll Anfang 2024 der Copilot in der Lage sein, gesprochene Diskussionspunkte am Whiteboard zu organisieren und zu visualisieren.  Ebenfalls soll er in der Lage sein, weitere Ideen vorzuschlagen. Nach der Besprechung kann die Whiteboard-Datei abgespeichert werden. Sollten Sie eine Copilot Lizenz haben, können Sie eine Zusammenfassung als Loop Komponente des Whiteboards erstellen und freigeben.

Sollte es im Hintergrund einer Besprechung mal etwas lauter sein, da Sie bspw. am Bahnsteig stehen, können Sie über Einstellungen in Teams und einem kurzen Registrierungsprozesses Ihre Sprache isolieren. Die KI erkennt Ihre Stimme und unterdrückt alle anderen Geräusche während Sie sprechen. Eine einfache Geräuschunterdrückung gibt es bereits. Dieses KI-Feature soll ebenfalls Anfang 2024 kommen.

Hintergründe in Teams werden immer mal wieder geändert und ergänzt. Bald kann die KI Ihren Hintergrund bspw. ein Regal virtuell aufräumen.

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Das neue Teams wird ab 31.März 2024 als Standard für alle User vorausgesetzt. Wer bis dahin noch nicht aktualisiert hat, wird automatisch umgestellt. Des Weiteren kann das neue Teams on the Web auch mit Edge oder Chrome genutzt werden.

Im Green Room können sich die Sprecher/Moderatoren vor einem Webinar treffen, während die Teilnehmer noch im Wartebereich sind. Der Green Room wird standardmäßig für Teams User mit Microsoft Enterprise E1/E3/E5 und für Education A1/A3 und A5 Lizenzen verfügbar sein, bisher konnte dieses Feature nur mit einer Teams Premium Lizenz verwendet werden.

Teams Mesh, gerade in der Vorschau, soll im Januar 2024 allgemein verfügbar sein.

Nach Teams Premium kommt jetzt SharePoint Premium

7. Dezember 2023 Posted by Gerda Marx

Am 15. und 16. November fand die Microsoft Ignite in Seattle/USA statt. Microsofts Ignite ist eine der größten Konferenzen für Entwickler und IT-Experten. Dieses Jahr fand sie als Präsenz und Onlinekonferenz statt.

Seit Anfang 2023 ChatGPT 4 von OpenAI veröffentlicht wurde, ist Künstliche Intelligenz (KI) das Thema bei vielen Software-Entwicklern. Der Fortschritt in der Entwicklung von KI ist beeindruckend und noch lange nicht beendet. So ist es nicht verwunderlich, das auf der Ignite KI im Vordergrund stand.

Die Künstliche Intelligenz von Microsoft heißt Copilot und soll in alle Produkten einziehen. "Wir glauben an eine Zukunft, in der es für jeden und alles, was Sie tun, einen Copiloten geben wird." sagte Satya Nadella (Microsoft CEO) auf der Ignite.  Microsoft zeigte, wie der Copilot die Kunden zukünftig in Teams und SharePoint unterstützen soll. Nachdem dieser bereits in Teams nur mit bestimmten Lizenz erhältlich ist (bisher nicht im Europäischen Wirtschaftsraum) wird es bald auch ein SharePoint Premium mit dem Copilot geben.

Introducing Microsoft SharePoint Premium

Mit dem Copilot in SharePoint Premium können Sie neue Seiten per Spracheingabe erstellen. Syntex wird in SharePoint Premium integriert, damit das Verwalten, Steuern und die Sicherheit von SharePoint einfacher und übersichtlicher werden. Ebenfalls soll eine neue App "Geschäftsdokumente" als Teil von SharePoint Premium in Teams kommen. Hier können bspw. Verträge "überwacht", und eine vollständige Liste wichtiger Dokumente aufgelistet werden. Über Word können Sie mit Standardvorlagen Verträge erstellen und mit Hilfe von KI werden diese dann mit anderen verglichen, um Regelabweichungen aufzuzeigen. Mit SharePoint eSignature digitalisieren Sie Ihre Workflows für Dokumentengenehmigungen. Adobe und DocuSign erhalten, durch eine Partnerschaft mit Microsoft als Drittanbieter Schnittstellen, so dass diese ebenfalls integriert werden können. Dies soll Anfang 2024 zur Verfügung stehen. Interessant wird dann auch der Preis sein, zu dem Microsoft dies anbieten wird.

Bis Ende Dezember 2023 soll für SharePoint Premium automatische Übersetzungen für Streaming Videos und Dateien verfügbar sein.

Mehr Informationen zu SharePoint Premium erhalten Sie in der Tech-Community, SharePoint Premium.

Microsofts Copilot ist da -oder?

8. November 2023 Posted by Gerda Marx

Microsoft hat den Copiloten für den November 2023 angekündigt und dieser wird nun für Geschäftskunden ausgerollt.  Jedoch - wie berichtet - erstmal nicht im Europäischen Wirtschaftsraum. Mit einem Trick kann er dennoch genutzt werden, wie wird auf der Webseite von Dr.Windows gezeigt.

Microsoft macht noch weitere Einschränkungen. Der Copilot soll zunächst nur für Geschäftskunden mit Microsoft 365 E3 und E5 Lizenzen verfügbar sein. Sofern Unternehmen Office 365 E3 oder E5 lizensiert haben und den Copilot nutzen möchten, müssen diese erst auf Microsoft 365 E3 oder E5 umstellen. Die nächste Hürde ist nicht der Preis von 30 US$ pro Monat und User, sondern eher die Mindestabnahme von 300 Lizenzen. Somit muss ein Unternehmen mindestens 9.000US$ pro Monat zahlen, um den Dienst nutzen zu können. Kleinere Unternehmen sind demnach nicht die erste Zielgruppe von Microsoft. Auch sind einige Features des Copilot noch in der Vorschauphase. Beispielsweise in Excel oder in OneNote kann er zur Zeit nur mit einem Windows Betriebssystem genutzt werden. Für SharePoint ist die Vorschau für November 2023 und der Rollout erst für März 2024 geplant.

Des Weiteren berichtet The Register, dass Microsoft Änderungen an den Nutzungsbedingungen vorgenommen hat, damit die "übermäßige Nutzung" der KI eingeschränkt werden kann. So heißt es: "Die Einschränkungen werden in einer neuen Klausel des Dokuments mit dem Titel "Kapazitätsbeschränkungen" beschrieben:

  • Die übermäßige Nutzung eines Microsoft Generative AI-Diensts kann zu einer vorübergehenden Drosselung des Zugriffs des Kunden auf den Microsoft Generative AI-Dienst führen.

Das Dokument definiert jedoch nicht, was "übermäßige Nutzung" ist, wie lange eine "vorübergehende" Einschränkung andauern könnte oder was genau während der "Drosselung" passiert."

Am 09.November wird ein Ask Me Anything zu Microsofts Copilot stattfinden. Wenn Sie also noch Fragen haben…

Künstliche Intelligenz wird in Zukunft immer mehr zum Einsatz kommen. Es bleibt also spannend.

Daten ortsunabhängig verwalten mit Azure

11. Oktober 2021 Posted by Alexander Kühn

Was ist wichtig zu wissen? Microsoft speichert oder verarbeitet keine Kundendaten außerhalb des vom Kunden angegebenen geografischen Gebiets ohne Ihre Zustimmung. Microsoft ist berechtigt, Kundendaten zwischen Regionen innerhalb eines bestimmten geografischen Gebiets für Datenredundanz und andere betriebliche Zwecke zu kopieren. Georedundanter Speicher repliziert beispielsweise Blob-, Datei-, Warteschlangen- und Tabellendaten zwischen zwei Regionen im selben geografischen […]

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Cybersecurity ist Toppriorität – in Unternehmen, Behörden, für die Infrastruktur, im Homeoffice und privat – Unser Thema bei #9vor9

6. Juli 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Hackerangriffe und Cyberattacken, das war heute ein zentrales Thema bei #9vor9 mit der Stammbesatzung Lars und Stefan. Man kommt an dem Thema einfach nicht mehr vorbei, nicht nur wegen der aktuellen Angriffe der russischsprachigen Hackergruppe REvil, die in die Systeme des amerikanischen IT-Dienstleisters Kaseya  eingedrungen ist und wohl über deren Fernwartungssoftware dann eine Schadprogramme an wohl mehrere hundert Unternehmen in den USA und Europa verteilt hat. Daten wurden verschlüsselt und können nur von den Hackern – natürlich gegen Lösegeld – wieder entschlüsselt und damit nutzbar gemacht werden.

Es scheint, dass die Methoden immer perfider werden und es ist ja auch nicht das erste Mal, dass professionelle Software-Produkte infiziert werden und über diese Hintertür in Unternehmensnetzwerke eingedrungen wird. Und jeder sei vor dem Satz gewarnt „Uns kann das nicht passieren“. Hochmut kommt vor einem potentiellen Sicherheitsvorfall mit entsprechenden Lösegeldforderungen. In den vergangenen Monaten haben wir erlebt, dass auch IT-Unternehmen wie die Software AG, denen man IT-Expertise bestimmt nicht absprechen kann, befallen werden können.

Und vergessen wir nicht die Meldungen über veraltete Windows-Server, die noch immer im Einsatz sind, oder Server und Clients, die nicht die neuesten Patches eingespielt haben. Auf Millionen Rechnern ist noch Windows 7 installiert und und sie sind eine Sicherheitslücke. Diese Microsoft-Probleme existieren schon seit Jahren immer wieder, beispielsweise vor kurzem beim E-Mail-Dienst Microsoft Exchange. Und sie betreffen Unternehmen, Privatpersonen und unsere Infrastruktur.

Angriffe wie der aktuelle, bei denen die schwedischen Filialen der Supermarktkette Coop schließen mussten, Attacken auf Krankenhäuser in Deutschland oder Ölpipelines in den USA zeigen, dass auch unsere Infrastruktur betroffen ist. Analysen bezüglich der Anfälligkeit deutscher Behörden sind nicht besonders ermutigend. Auch mit Blick auf die Bundestagswahl ist das Thema brisant und (nicht nur) die deutschen Sicherheitsbehörden – vom BND über den Verfassungschutz bis zum BSI – sind gefordert. Cybersecurity ist unterdessen durchaus auch ein politisches Thema, wie der Schlagabtausch zwischen Putin und Joe Biden deutlich macht. Das Thema Digitalisierung, an dem wir nicht vorbei kommen, bringt das Thema Cybersecurity mit gleicher Priorität auf die Topagenda von CEOs und Top Management.

Ich betrachte die jährlichen Sicherheitskurse, die jeder im Unternehmen erfolgreich durchlaufen muss, unterdessen mit ganz anderen Augen. Eine Sensibilisierung ist in Unternehmen wie auch als Privatperson unbedingt nötig, denn mit einem falschen Klick kann das Unglück ausgelöst werden. Deshalb rate ich auch meiner Familie (und mir selbst) zu absoluter Vorsicht, wenn E-Mails oder Messenger-Nachrichten von uns unbekannten Personen eintreffen. Immer die E-Mail-Adresse auf Plausibilität prüfen. Keine Dateien von Personen öffnen, die man nicht kennt. Word-, Excel- oder PDF-Dateien können infiziert sein. Keine Links (URLs) anklicken. Im Zweifelsfall ist Vorsicht wichtiger als Neugier. Achtsam muss man bei jeder E-Mail sein. In den vergangenen Monaten wurden in der Pandemie beispielsweise E-Mails verschickt, die angaben von bekannten Paketdiensten zu sein.

Vorsicht auch bei Anrufen, die angeblich von Microsoft (oder anderen bekannten Anbietern) kommen, die vor Sicherheitsproblemen warnen und Zugriff auf den privaten Rechner haben wollen. Auch das sind Cyberverbrecher. Die Liste möglicher Bedrohungen ist groß. Deshalb sollte jede und jeder, der einen Computer, Tablet oder Smartphone nutzt aufgeschlaut werden. Es ist eine Aufgabe für die Schulen und die Erwachsenenbildung. Und an dieser Stelle seien auch Security-Ratgeber und Checklisten – beispielsweise von heise – ausdrücklich empfohlen. Oder aber die kostenlosen Wegweiser für den digitalen Alltag des BSI, des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, herunterladen, die hier zu finden sind. Die Wegweiser gehen auf die unterschiedlichsten Aspekte vom sichern Nutzen von Cloud-Diensten bis zur Verwendung von Smartphone oder Tablet ein.

Sicherheit und Vorsicht sollten in Unternehmen, privat und natürlich auch im Homeoffice herrschen. Natürlich wird die Arbeit daheim auf potentiell nicht so gut geschützten Rechnern auch schon als verstärkendes Sicherheitsrisiko angesehen – und das wird natürlich von den Gegnern von Homeoffice entsprechend instrumentalisiert. Selbstverständlich sollte gerade auch im Homeoffice Vorsicht herrschen. Jedoch können natürlich auch dortige Geräte, ob eigene nach dem BYOD-Prinzip genutzte oder von der Firma gestellte Rechner, abgesichert und geschützt werden.

Lars nahm das Stichwort Homeoffice zum Anlass, um nochmals auf den sehr aufmerksamkeitsheischenden Beitrag von Thomas Knüwer zum Thema Homeoffice einzugehen. Der führt veinige Gründe an, warum Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder ins Büro holen sollten: Homeoffice schade der Gesundheit (der legendäre schlechte Bürostuhl …), schade der eigenen Karriere im Unternehmen (keine Gesichtsmassage bei den Chefs), erodiere die Unternehmenskultur (kein Wir-Gefühl mehr), sei schlecht bis katastrophal für neue Mitarbeiter (wie soll man die Firma kennenlernen) und konterkariere Millenial-Werte.

Meine 2 Cents: Viel Schwarz-Weiß-Malerei und Polemik, um Reichweite und Öffentlichkeit zu erzielen. Ist mir zu einfach gestrickt und durchschaubar, auch wenn Thomas im Text dann doch differenzierter und beispielsweise zugeben muss, dass Millenials durchaus auch im Homeoffice arbeiten wollen. Statt solcher Artikel sollten wir lieber daran gehen, über die hybriden Arbeitsmodelle von heute und morgen, die notwendige Neugestaltung der Büros als Begegnungsorte oder die notwendige Änderung im Mindset der Führungskräfte zu diskutieren, vor allem an einer Veränderung arbeiten.


#9vor9 – Digitalthemen der Woche erscheinen auch immer als Podcast unter https://9vor9.podigee.io/ und sind natürlich über die gängigen Podcast-Plattformen abrufbar.

Hackerangriffe, Kekse, Kontaktverfolgung und deutsche digitale Bräsigkeit bei #9vor9 – den Digitalthemen der Woche

10. März 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Unser heutigen Digitalthemen bei #9vor9: Hackerangriffe auf Tausende von Exchange Servern beunruhigen nicht nur das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) und setzen damit die Liste beunruhigender Vorfälle fort. Wir erinnern nur an Solarwinds, wo es wohl gelungen war bis zum Quellcode des Cloud-Angebots Azure vorgedrungen war.

Bezüglich der Bedrohungen von Exchange Servern möchte ich ausdrücklich auf den Blogbeitrag von Henning Uhle verweisen, der sich mit den Hafnium-Angriffen auf Exchange Server auseinandersetzt und die notwendigen Maßnahmen auseinander dröselt und vor allem sein Schlusswort unterstreichen:

Allerdings ist es auch so, dass niemand sagen kann, ob es mit Wettbewerbern oder mit der Cloud anders sein würde. Microsoft sagt zwar, dass mit Microsoft 365 derartiges nicht bekannt ist, aber kann man da wirklich sicher sein?

Hafnium-Angriffe auf Exchange Server – Henning Uhle

Nahezu zur gleichen Zeit warnen die Security Reports von Netscope und der IBM vor immer mehr Sicherheitsbedrohungen in der Cloud. Laut Netscope stieg nicht nur die Zahl Cloud-Apps pro Unternehmen. Im vergangenen Jahr wurden sogar fast zwei Drittel der identifizierten Schadsoftware über Cloud-Anwendungen und -Dienste verbreitet (61 Prozent), berichtet Michael Kroker in seinem Blog. Klar muss jedem sein, dass Cybersecurity-Bedrohungen nicht nur ein Problem von Microsoft, Behörden und Verwaltungen ist. Es betrifft jede:n Anwender:in ganz persönlich auf dem eigenen Rechner, dem Smartphone oder Tablet und vermehrt auch im eigenen Smart Home mit all den ach so intelligenten (und oft auch angreifbaren) Devices.

Key Findings des IBM X-Force Threat Intelligence Index 2021 ©IBM

Und am 9. März und in diesen Zeiten kommt man auch nicht um das Thema Covid19 und Kontaktnachverfolgung herum Jörg Schieb berichtet auf Digitalistan, dass Bund und Länder ihre Entscheidung für oder gegen die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung erst einmal vertagt haben. Dabei geht es mir gar nicht darum, ob es Luca oder eine andere App werden wird. Mir geht es darum, dass diese Entscheidung für eine App bereits im Sommer oder Herbst 2020 hätte getroffen werden müssen. Das hat nichts mit großer Weitsicht oder gar prophetischer Gabe zu tun. Das ist schlicht Versagen in der Pandemieeindämmung und -bekämpfung. Und ja, eine einheitliche Schnittstelle, über die alle verfügbaren Apps funktionieren, wäre auch toll gewesen. In dieses Horn stößt auch Jörg in seinem Beitrag. Ich habe kürzlich selbst dazu geschrieben oder Dieter Schnaas von der Wirtschaftswoche zitiert. Traurig. Der von Jörg gewählte Begriff Bräsigkeit von Politik und Verwaltung ist aus meiner Sicht noch viel zu verniedlichend.

Und er ging mir nicht auf den Keks

Urlauber Lars Basche, der sich wohl mühsam aus dem Bett zum Frühstück gequält hatte, dachte natürlich wieder nur an Kekse, brachte sie nicht einmal mit (und ging mir auch auf besagten). Sein Thema der Woche: Google Chrome blockiert Third Party Cookies. Von einigen wurde das angesichts der Marktanteile von Chrome auf mobilen Android-Geräten und auf Computern schon als Riesenerfolg für den Datenschutz gefeiert. Doch die Wahrheit dürfte anders aussehen: Google löst sich von „personalisierter Werbung“ und schwenkt stattdessen auf eine Zuordnung von Personen zu Gruppen, zu Kohorten um. Aufgrund dieser Klassifizierung wird dann wohl die Werbung ausgespielt, denn auf die entsprechenden Einnahmen wir Google ganz sicher nicht verzichten wollen. Mit den Kohorten soll jetzt experimentiert werden.

Vor allem dürfte das Ende der Third Party Cookies in Chrome – Safari und Firefox haben das schon länger – ein Schlag gegen Facebook und andere Adtech-Anbieter sein, die es damit schwerer haben, Daten zu sammeln und zu kommerzialisieren. Und schon wieder zitiere ich Jörg Schieb:

Keine personalisierte Werbung mehr. Nicht sofort, aber ab nächstem Jahr. Begrüßenswert, denn wenn das mit Abstand größte Werbenetzwerk auf diese Form der Werbung verzichtet, kommen alle anderen unter Druck. Dass Google damit allerdings nicht sofort aufhört, sondern erst nächstes Jahr, zeigt aber auch, dass es keine moralische Entscheidung ist, sondern eine durch und durch wirtschaftliche.

Google macht Schluss mit Schnüffel-Werbung – demnächst › Digitalistan

So ist es wohl. Und ich habe unseren Lars, der heftiger Chrome-Nutzer ist, auch diese Meldung erinnert, die vor kurzem erschienen ist. Nicht nur Daten, auch Speicher wird von Chrome exzessiv verbraucht …

Und natürlich stimmt auch das, was Lars gesagt hat: Wie viele von uns klicken die berühmten Cookie-Einstellungen einfach weg beziehungsweise akzeptieren sie aus Bequemlichkeit. Verstehen tut die exzessiven Beschreibungen eh niemand, also ich zumindest nicht. Meine Methode: Auch als Firefox-Nutzer lösche ich konsequent alle 3-4 Wochen meine Browser-Historie inklusive gespeicherte Seiten und Cookies. Das tun aber bei weitem nicht alle.

Und natürlich gibt es #9vor9 auch wieder als Podcast auf den bekannten Plattformen und hier im Netz.

Und natürlich bleibt die Frage aller Fragen:

(Stefan Pfeiffer)

Sicherheitsupdates für Microsoft Exchange Server

4. März 2021 Posted by Alexander Kühn

Microsoft hat gestern informiert, dass mehrere Sicherheitslücken in seiner E-Mail-Software Exchange Server geschlossen wurden, die von mutmaßlich chinesischen Angreifern ausgenutzt worden sind. Dabei handelte es sich um sogenannte 0-Day-Lücken, das heißt, die Sicherheitslücken waren vor dem Entdecken der Angriffe nicht bekannt und die Angreifer haben wohl gezielt nach diesen gesucht, um diese für die Angriffe […]

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#9vor9 mit Andreas Stiehler zum Digital Workplace: Arbeiten oberhalb des Algorithmus oder die Notwendigkeit, Routineaufgaben zu automatisieren

3. März 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Gestaltung des DigitalWorkplace und von #NewWork krankt daran, dass die Gestalter selbst oft noch in ihren Silos verhaftet sind. Das war und ist eine der Thesen von Andreas Stiehler, mit dem sich Lars und ich am 2. März in #9vor9 unterhalten haben. Andreas ist als Analyst schon viele Jahre im Thema verhaftet und hat auch aufgrund seiner Studienarbeit u.a., für Hays, Computacenter oder Damovo Einblicke in die Thematik gewonnen. Hier nun unser Gespräch:

Einig waren wir uns, dass Technologie allein oder bestimmte Produkte alleine nicht den Digital Workplace und Produktivität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz ausmachen. Da mag sich Microsoft Teams im Fahrwasser von Office365 noch so eine starke Position geschaffen haben, da mag Microsoft sogar Teams als das „Betriebssysteme der Zukunft“* postulieren und mit Viva eine angebliche Employee Experience-Lösung auf den Markt bringen, das wird nicht genügen den Arbeitsplatz der Gegenwart und Zukunft zu definieren.

Mehr Produktivität auf Kosten der Mitarbeiter:innen im Homeoffice? Weil die eben noch mehr „schaffen“. Das war ein weiterer Diskussionspunkt in unserem Gespräch und da sind wir ganz schnell beim Thema Automatisierung gelandet. Wie unser gemeinsamer Freund Axel Oppermann postuliert Andreas auch die Notwendigkeit, Routineaufgaben zu adressieren und zu automatisieren. Meine Anmerkung, dass ich für meine ganz persönliche Arbeit kaum Potential zur Automatisierung sehe, kommentierte Axel dann auch gleich per Tweet:

Hier sind wir wieder bei der Diskussion, was automatisierbar ist und wo Kreativität des Menschen entscheidend. Auf letztere sollten wir uns jedoch nicht zu viel einbilden, denn manche KI liefert heute schon Ergebnisse in vermeintlich kreativen Bereichen, wo wir uns das nicht vorstellen konnten oder wollten. Denken wir beispielsweise an das Verfassen von journalistischen Beiträgen und Artikeln. Trotzdem glaube ich weiter, dass wir keine Angst haben, uns aber neuen Möglichkeiten der Co-Creation mit KI und auch möglicher Automatisierung öffnen müssen.

Andreas sieht die Notwendigkeit, mit passenden Servicekonzepten den Digital Workplace zu gestalten. Hierbei könne die Personalabteilung, könne HR eine Rolle als Regisseur spielen. meine 2 Cents: So man das wirklich will und sich nicht auf die administrativen Aufgaben und Prozesse in der HR Abteilung fokussiert. Servicekonzepte trifft es aus meiner Sicht auch nicht ganz. Ich sehe durchaus die Notwendigkeit darüber nachzudenken, wie man seinen Arbeitstag sinnvoller strukturieren und gestalten kann und dass muss aus meiner Sicht über den morgentlichen Standup als Motivation, die und die Aufgabe doch ruck-zuck bis zum nächsten Mal gefälligst abzuarbeiten, hinausgehen.

Lars hat dann noch das Loblied auf das soziale Miteinander in den Büros und die ach so heile Office-Welt gesungen. Da musste ich natürlich widersprechen. Auch im Büro war nicht alles rosarot, auch dort gab und gibt es Routineaufgaben und verschwendete Arbeitszeit und das nicht zu knapp, wenn ich an manche Meetingorgien denke. Von Flurfunk, Latrinenparolen, „Unternehmenspolitk“ und karriereorientiertem Lobbying bei Vorgesetzten will ich gar nicht anfangen. Und ja, auch mir fehlt natürlich der Kaffee oder Kantinenbesuch mit Kollegen:innen. Ich möchte nur den Kaffee eben in der Kaffeeküche lassen, das Kind nicht mit dem Bade ausschütten und die Vorteile von Homeoffice und Treffen im Büro realistisch im Blick behalten … Noch immer glaube ich ganz naiv daran, dass hybriden Lösungen die Zukunft, die aber eben sinnvoll – ich betone das enthaltene Wort Sinn – gestaltet werden müssen.

Nur einen Nebenstrang* der Diskussion: Schon vor Jahren haben wir über das Leben außerhalb des E-Mail-Posteingangs philosophiert, Luis Suarez – hier ein Video von 2011 – und andere haben das postuliert. Dem Activity Stream im sozialen Unternehmensnetzwerk sollte einmal die Zukunft gehören. Ich habe mich über das Zerfledderphänomen, die vielen verschiedenen Post- und Informationseingänge aufgeregt und auf die Universal Inbox gehofft. Nun soll nach dem Willen von Microsoft eben Teams wohl diese universelle Arbeitsumgebung werden. Hier sei ausdrücklich auf die:den Artikel von Axel Oppermann verwiesen.

Ich selbst bin nun seit geraumer Zeit ein Slack-Anwender, bewege mich zwischen E-Mail, Slack, Webex, Trello und Box, ab und an Mural. Und ich muss feststellen, dass Slack für mich als Informationseingang und als Plattform zur Zusammenarbeit mit dem „persistent Chat“ eine hohe Bedeutung gewonnen hat bis zum Punkt, dass ich mich unterdessen frage, wo denn die entsprechende Nachricht angekommen ist. Slack ist unterdessen gefühlt auf Augenhöhe mit dem traditionellen E-Mail-Posteingang. Ist es meine ständige Arbeitsumgebung? Nein, so weit bin ich nicht. Noch immer springe ich in die oben genannten Programme, um dort bestimmte Aufgaben zu erledigen. Das kann ich noch nicht so direkt in der Slack-Umgebung tun, aber die verschiedenen Tools sind natürlich bereits eng miteinander integriert, Box, Webex und Trello mit Slack. Mal schauen, wie sich das so weiter entwickelt.

Und natürlich gibt es #9vor9 auch wieder als Podcast auf den bekannten Plattformen und hier im Netz.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Alexandra ❤A life without animals is not worth living❤ auf Pixabay

Digitalisierung und Schule: Muss die Schul-Cloud ein Rohrkrepierer sein und man nimmt gleich besser Microsoft Teams, Zoom & Co.?

18. Februar 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Mein Digitalthema der Woche bei #9vor9 am 16. Februar war die Digitalisierung in den Schulen. Entscheidender Auslöser dafür war der Beitrag von Jakob von Lindern auf Zeit Online, der die derzeitige Situation analysiert und entsprechende Experten zu Wort kommen lässt. Ich habe die entsprechenden Ausführungen jetzt hier in diesen separaten Beitrag kopiert und ergänzt, da die Thematik sehr aktuell ist und neue Artikel und Kommentare hinzugekommen sind.

Die derzeitigen Lernplattformen – meist in Zeiten vor der Pandemie entwickelt, vor allem aber aufgesetzt – sind ganz offensichtlich derzeit nicht in der Lage, die schiere Masse an Schülerinnen und Schülern, die gleichzeitig online gehen wollen, zu bewältigen. Ein großer Teil der IT müsste grundlegend anders ( z.B. mir mehr Instanzen) aufgesetzt werden, um skalieren zu können. Hinzu kommt einmal mehr Kleinstaaterei. Jedes Bundesland muss mal wieder sein eigenes Süppchen kochen. Statt also gemeinsam eine auf Open Source basierende Plattform aufzusetzen, die skalierbar ist, wird scheinbar vor sich hin gewurstelt.

Kein Wunder, wenn dann einige Eltern und auch Lehrer:innen dann einfach mal dazu übergehen, Microsoft Teams oder auch Zoom zu benutzen, denn diese Systeme – trotz gelegentlicher Ausfälle – sind skalierbar. Sie sind für Massen an Anwendern:innen gebaut. Also wieder einmal ein Lock-In bei US-Monopolisten, weil die es ja so gut können und wir es nicht gebacken bekommen. Entsprechende Aussagen findet man allzu oft und mir geht dabei der Hut hoch.

Oder wie es Jakob von Lindern schreibt:

Statt jetzt hektisch teure (und datenhungrige) Software zu kaufen, die man später nicht mehr braucht, könnte die Energie darauf verwendet werden, das Klein-Klein der verschiedenen Lösungen in Deutschland zusammenzuführen und sie fit für die Zukunft nach der Pandemie zu machen.

Digitalisierung an Schulen: 404 – Arbeitsblatt not found | ZEIT ONLINE

Braucht es vielleicht doch das Bundesministerium für Digitalisierung? Aber hätte das die Macht, die ja ach so unabhängigen Bundesländer, die für Bildung zuständig sind, zu „vereinigen“ und zu „befrieden“? Oder soll man einfach mal wieder kapitulieren? Das Thema deutsche oder europäische Schul-Cloud kann man durchaus in breiterem Kontext sehen. Gaia-X und andere Initiativen sind ja im Schwange. Statt Microsoft und Konsorten Millionenbeträge in der Rachen zu schmeissen, wäre jetzt halt entschlossenes Handeln statt besagter Kleinstaaterei gefragt. Gerade jetzt. Doch wer nimmt das Zepter in die Hand und ergreift die Initiative?

Auch zu diesem Thema wollen wir gerne Experten einladen: In „meiner“ digitalen Heimatstadt Darmstadt scheint es ein erfolgreiches Projekt zu geben. Dort stellt man das Videokonferenzsystem Big Blue Button (Open Source) zur Verfügung und laut Bericht greifen 6.000 Anwender:innen zeitgleich zu. Es scheint also doch zu gehen. Wir werden mal bei der Digitalstadt nachhaken.

Nachtrag 16.2.2021: (Auch) Chaos macht Schule fordert, nachhaltig umgesetzte, nicht von kommerziellen Anbietern abhängige Lösungen

Nach der Sendung bin ich auf diesen Beitrag auf der Seite des Chaos Computer Clubs gestoßen, der inhaltlich in das gleiche Horn stößt. Wundert nicht wirklich, dass das CCC-Bildungsprojekt Chaos macht Schule (CMS) ebenfalls fordert, nachhaltig umgesetzte, nicht von kommerziellen Anbietern abhängige Lösungen zu implementieren. Auch hier die Forderung danach, mehr zentral zu steuern und dann dezentral zu gestalten.

Über viele Jahre wurde freie Software von der öffentlichen Hand vernachlässigt. Millionen an Steuergeldern wurden für Lizenzkosten für intransparente Software verwendet, statt bestehende Gemeinschaftslösungen besser zu integrieren und in der Bedienbarkeit zu vereinheitlichen.

CCC | Lockdown ohne Lock-in: CMS fordert nachhaltige Lernplattformen

Nachtrag 2, 18.2.2021 : „Schul-Clouds aller Art sind Rohrkrepierer“ & Microsoft Teams in Schulen

Dr. Dietmar Müller hat das Thema auch nochmals auf Cloud Computing-Insider aufgegriffen. Lesenswert. Mir fällt natürlich eine Zwischenüberschrift besonders auf: „Schul-Clouds aller Art sind Rohrkrepierer“. Ein Armutszeugnis. Von der u.a. von Bitkom-Chef Berg geforderten nationalen Bildungsplattform sind wir auf jeden Fall weit entfernt, gar nicht zu reden davon, dass vom Bund initiierte Projekte eher selten erfolgreich seien, fragt Dietmar Müller und dankt den Leher:innen und Schüler:innen, die trotz aller Widrigkeiten das Beste versuchen. Hier befindet sich sein Beitrag.

Hinweisen möchte ich auch einen weiteren Beitrag von Jakob von Lindern, in dem er sich dem Thema Microsoft Teams in Schulen widmet. Man könnte den Beitrag unter die Überschrift laufende, stabile Lösung versus Datenschutz- und Abhängigkeitsbedenken. Eine typische Aussage in diesem Zusammenhang: „Viele Beobachter nervt die Datenschutzdiskussion, weil jetzt in Schulen besonders richtig gemacht werden soll, was privat überall genutzt wird.“

Klar ist für mich, dass möglichst eine unabhängige, skalierbare Schul-Cloud nur dann funktionieren kann, wenn mit der Herumstümperei und Kleinstaaterei bald Schluss ist. Sonst wird man eben bei Microsoft und Konsorten landen. Und da teile ich sowohl Datenschutz- wie auch Abhängigkeitsbedenken. Von Product Placement und Gewöhnung an gewisse Werkzeuge gar nicht zu reden. Mut macht mir die derzeitige Situation jedenfalls leider nicht.

(Stefan Pfeiffer)

#9vor9 an 16.2.2021: Wie Sportereignisse digital „angereichert“ werden & Digitalisierung und Schule

16. Februar 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Es ging heute um Fußball und Schule, bei den Digitalthemen der Woche bei #9vor9 mit Lars und mir. Werder-Fan Lars, Sky-Abonnent, sprach darüber, wie alte Männer wie vor 30Jahren linear fernsehen, maximal den Second Screen bedienen, um beispielsweise zu zwitschern. Und er zitierte die Vision von Mark Cuban (Eigentümer des Profibasketball-Teams der Dallas Mavericks aus einem Gespräch mit der New York Times), wie „die Jungen“ auf TikTok sind und dort dynamisch hier und da plötzlich Liveszenen zugespielt bekommen. Ob ich letzteres brauche? Ich glaube es nicht.

Aber ganz sicher hält die Digitalisierung auch in der Sportberichterstattung Einzug. Ich musste an die vielen mehr oder weniger klugen Analysen denken, die meist nach einem Spiel dann beispielsweise in einer Sportschau oder einem Sportstudio durchgeführt werden, mit entsprechender Interaktion und Visualisierung. Live passiert dagegen in puncto Datenauswertung und -visualisierung noch nicht so sehr viel, meinte Lars und verwies auf eine Folge des Rasenfunk-Podcasts, in dem erläutert wird, welche „Qualitätsstandards“ die DFL an die produzierten Bewegtbilder anlegt und warum eben nicht so viel mit eingeblendeten Grafiken gearbeitet werden darf. Vielleicht holen wir uns ja mal Maurice Gundt von Live Directors ins Studio, der bei der TSG Hoffenheim die Stadionregie macht und die dortige Leinwand bespielt. Der weiß sicher sehr gut, was technisch alles möglich wäre.

Ich musste unwillkürlich an Wimbledon denken, wo mein Arbeitgeber IBM zusammen mit den Organisatoren ja nun Jahr für Jahr das ultimative Fanerlebnis schaffen will. Datenanalyse, künstliche Intelligenz, mobile Apps, all das kommt zum Einsatz. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz werden beispielsweise die Highlights der Matches herausgesucht. Die Spieler und Trainer bekommen in einem personalisierten Portal Daten über ihre Performance zur Verfügung gestellt. Es geht ganz offensichtlich noch eine Menge.

Mein Digitalthema der Woche ist die Digitalisierung in den Schulen. Hier empfehle ich den Beitrag von Jakob von Lindern auf Zeit Online, der die derzeitige Situation analysiert und entsprechende Experten zu Wort kommen lässt. Die derzeitigen Systeme – meist in Zeiten vor der Pandemie entwickelt, vor allem aber aufgesetzt – sing ganz offensichtlich derzeit nicht in der Lage, die schiere Masse an Schülerinnen und Schülern, die gleichzeitig online gehen wollen, zu bewältigen. Ein großer Teil der IT müsste grundlegend anders ( z.B. mir mehr Instanzen) aufgesetzt werden, um skalieren zu können. Hinzu kommt einmal mehr Kleinstaaterei. Jedes Bundesland muss mal wieder sein eigenes Süppchen kochen. Statt also gemeinsam eine auf Open Source basierende Plattform aufzusetzen, die skalierbar ist, wird scheinbar vor sich hin gewurschtelt.

Kein Wunder, wenn dann einige Eltern und auch Lehrer:innen dann einfach mal dazu übergehen, Microsoft Teams oder auch Zoom zu benutzen, denn diese Systeme – trotz gelegentlicher Ausfälle – sind skalierbar. Sie sind für Massen an Anwendern:innen gebaut. Also wieder einmal ein Lock-In bei US-Monopolisten, weil die es ja so gut können und wir es nicht gebacken bekommen. Entsprechende Aussagen findet man allzu oft und mir geht dabei der Hut hoch. Oder wie es Jakob von Lindern schreibt:

Statt jetzt hektisch teure (und datenhungrige) Software zu kaufen, die man später nicht mehr braucht, könnte die Energie darauf verwendet werden, das Klein-Klein der verschiedenen Lösungen in Deutschland zusammenzuführen und sie fit für die Zukunft nach der Pandemie zu machen.

Digitalisierung an Schulen: 404 – Arbeitsblatt not found | ZEIT ONLINE

Braucht es vielleicht doch das Digitalministerium? Aber hätte das die Macht, die ja ach so unabhängigen Bundesländer, die für Bildung zuständig sind, zu „vereinigen“ und zu „befrieden“? Oder soll man einfach mal wieder kapitulieren? Das Thema deutsche oder europäische Schulcloud kann man durchaus in breiterem Kontext sehen. Gaia-X und andere Initiativen sind ja im Schwange. Statt Microsoft und Konsorten Millionenbeträge in der Rachen zu schmeissen, wäre jetzt halt entschlossenes Handeln statt besagter Kleinstaaterei gefragt. Gerade jetzt. Doch wer nimmt das Zepter in die Hand und ergreift die Initiative?

Auch zu diesem Thema wollen wir gerne Experten einladen: In „meiner“ digitalen Heimatstadt Darmstadt scheint es ein erfolgreiches Projekt zu geben. Dort stellt man das Videokonferenzsystem Big Blue Button (Open Source) zur Verfügung und laut Bericht greifen 6.000 Anwender:innen zeitgleich zu. Es scheint also doch zu gehen. Wir werden mal bei der Digitalstadt nachhaken.

Und natürlich gibt es #9vor9 auch wieder als Podcast auf den bekannten Plattformen und hier im Netz.

(Stefan Pfeiffer)

Die neue Microsoft Cloud für den Einzelhandel

6. Februar 2021 Posted by Alexander Kühn

Nach dem optimierten Microsoft Cloud-Angebot für den Gesundheitsbereich soll nun auch die neuartige Cloud für den Einzelhandel bereits vorhandene Datenressourcen über eine integrierte Datenfunktion zusammenbringen.Eine komfortable “End-to-End Shopper Journey“ ist jetzt möglichDie topaktuelle Microsoft Cloud für den Einzelhandel wurde dafür entwickelt, die komplette Wertschöpfungskette des Retail-Sektors mit all ihren umfassenden Datenquellen über verschiedene intelligente Analyse- […]

Der Beitrag Die neue Microsoft Cloud für den Einzelhandel erschien zuerst auf n-komm.

Digitalthema bei #9vor9: Salesforce und Slack: Geheiratet ist schnell, aber wird es eine glückliche Ehe?

8. Dezember 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich habe mich ja hier im Blog schon zur angestrebten Übernahme von Slack durch Salesforce geäußert, doch mussten wir das Thema dann doch nochmals heute bei #9vor9 entsprechend aufgreifen. Lars hat insbesondere die US-Techpresse beobachtet, die sehr stark auf die Konkurrenz Microsoft und Salesforce abheben und als Motivation für Slack die Chance sehen, endlich von Unternehmenskunden wahrgenommen zu werden. Ob es dann wirklich „Hochzeit im Himmel“ kommen wird (Zitat Salesforce-Chef Marc Benioff) oder besser zu einer funktionierenden Ehe wird man erst sehen müssen. Geheiratet ist ja mal schnell, aber zusammen glücklich leben und – um im Bild zu bleiben – sich zu vermehren eine andere Frage.

Ich bin heute früh in meinem Posteingang auf eine Beitrag auf Welt unter Überschrift „Microsoft vs. Slack – die große Niederlage der kleinen Klugen“ gestoßen. Der Bericht geht in Richtung dessen, was auch ich schon hier im Blog geschrieben habe. Die Großen machen die innovativen Kleinen platt, sobald diese gefährlich werden, entweder dadurch, dass sie selbst entsprechende Produkte auf den Markt werfen oder aber die Kleinen kaufen:

Denn Microsoft konnte im Kampf gegen Slack zu einem alten Trick greifen: Der Bündelung von Software, der Trick, der einst schon dem Internet Explorer zum Sieg über Netscape verhalf. Teams wurde einfach zu einem Teil des Software-Pakets Office 365 gemacht, für das Zehntausende Firmen bereits Abonnements abgeschlossen haben.

Prompt sahen diese potenziellen Kunden keinen Anlass mehr, noch zusätzlich an Slack zu zahlen.

Microsoft vs. Slack – die große Niederlage der kleinen Klugen – WELT

Die Autoren nennen in ihrem Beitrag nicht nur Microsoft, sondern zählen auch andere Übernahmen auf. Erwähnenswert aus meiner Sicht ist noch, dass es Google – dem jenseits von Open Source einzig verbliebenen halbwegs ernsthaften Office-Konkurrenten – nie gelungen ist, sich wirklich im Messenger- und Videokonferenzmarkt zu etablieren. Und in puncto Open Source bleibt die schon erwähnte Krux, dass sich kein wirkliches Konsortium hinter eine solche Plattform stellt und diese gerade betreibt. Schade.

Noch zwei Randnotizen von meiner Seite: Im Feuilleton der FAZ bin ich auf einen Beitrag von Niklas Maak gestoßen, der fordert Rechenzentren in die Innenstädte zu holen und sie so visibler für die Bevölkerung zu machen. Er fordert, die Rechenzentren in die Städte zu holen:

Auch als symbolischer Kulturort wäre eine solche sichtbare, zentrale Serverfarm wichtig. Statt die Bürger mit noch einem halbmilliardenteuren Museumsrenommierbau oder noch einem nostalgischen Schlossimitat ruhigzustellen, wäre es die Aufgabe des Staats, etwas Neues zu bauen, das all die unverständlichen, aber das Leben mehr als alles andere prägenden Technologien sichtbar und verständlich macht: einen Hybrid aus Data Center, Bibliothek und Museum der Zukunft, eine neue Bildungseinrichtung, in der Schüler, aber eben auch Politiker lernen können, wer die Chips für Künstliche Intelligenz, die Plattformen, die Cloud und die Algorithmen kontrolliert, wie wir analysiert, vorausberechnet und überwacht werden, was Hoheit über die eigenen Daten eigentlich bedeutet, was passiert, wenn man sie verliert, wie man sie zurückerlangt und welche neuen Formen partizipativer Demokratie dann möglich wären.

Serverfarmen: Holt die Rechner ins Zentrum der Stadt!

Ein teilweise überspitzter, aber interessanter Beitrag. Die Idee halte ich im Grunde für eine sehr gute. Und fast daran anschließend: In einem Wilsberg-Krimi wurde am 27.11.2020 das Thema Fake News und Cyber Mobbing behandelt, zwar etwas grob gebürstet, aber immerhin. Und die Auseinandersetzung mit dem Thema ist ja auch wichtig. Schließlich hat Lars noch das Thema, dass ich die verschiedenen sozialen Plattformen immer mehr ähneln, auf die Tagesordnung gebracht, aber das soll in einer gesonderten Sendung tiefer behandelt werden.

Wir – Lars und ich – wünschen eine gute Woche. Bleibt gesund.

(Stefan Pfeiffer)

P.S. Und hier noch der Beweis, was Lars alles gelesen hat und wie exzellent er auf die heutige Sendung vorbereitet war:

Hier noch ein paar Links, die ich hatte bei der Slack/Salesforce Geschichte:

Salesforce will Slack kaufen: Ändert das die Machtverhältnisse im Office- und Collaboration-Markt?

2. Dezember 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Nun ist also die Übernahme angekündigt: Salesforce will den Messengerdienst Slack für mehr als 27 Milliarden Dollar übernehmen. Damit schlüpft Slack unter das Dach eines großen und erfolgreichen Softwareriesen, der angesichts der Wahrnehmung der GAFAM*-Konzerne als Anbieter von „nur“ Unternehmens-Software etwas unter dem Radar fliegt, ist aber sehr erfolgreich.

Salesforce als einer groeßn Konkurrenten von SAP hat in den vergangenen Jahren sicher eine Erfolgsgeschichte geschrieben und Cloud sowie SaaS (Software as a Service) geprägt, bevor viele andere auf diesen Zug aufgesprungen sind. Was sich nun Salesforce und Marc Benioff von der Übernahme versprechen, mögen klügere, analytische Köpfe kommentieren.

Slack stand – und steht? – für den „Best-of-breed“-Ansatz. Unternehmen sollen sich die besten Produkte aussuchen und diese kombinieren können. Box-CEO Aaron Levie sieht in dem Kauf eine Bestätigung dieses Konzepts.

Most importantly, this is massive validation of the modern, best-of-breed enterprise software stack. It creates even more choice in the ecosystem for the future of work.

Salesforce, Slack, and the future of work | Box Blog

Diesem Ansatz steht … Microsoft mit alle seiner Macht im Office- und Collaboration-Markt gegenüber. Hier heißt das Konzept alles aus einer Hand, dadurch natürlich eng integriert und vermeintlich kostengünstig. Die meist installierte Office-Suite, de-facto-Standard in der Mehrzahl der Unternehmen, wird um Funktionen erweitert, Kunden werden mit neuen Produkten und Funktionen angefüttert, die dann als weiteres Office-Produkt als Teil einer Suite in Unternehmen Einzug halten.

Es sind nicht immer die funktional besten Produkte, aber sie gibt es erst mal „für umme“ zum Testen und dann quasi automatisch als Erweiterung der Office-Suite. Microsoft Teams – der Slack-Konkurrent – ist das letzte Beispiel. Und schier der Marktmacht, vermeintlichen einfacherem Management wird das Produkt in den Markt gedrückt. Slack hat diese Marktmacht in den vergangenen Jahren spüren müssen. Box, Zoom und andere sind andere „Best-of-breed“-Anbieter, die sich dieser Marktmacht gegenüber sehen.

Werden nun die Karten im Collaboration-Markt neu gemischt? Eher nicht, aber Slack hat mit Salesforce nun eine stärkeres Unternehmen hinter sich. Die Dominanz von Microsoft gerade im Office-Markt bleibt besteht und wird weiter ausgespielt. Das gilt auch für den Schul- und Bildungsbereich frei nach dem Motto, das funktioniert wenigstens und die paar Daten, die da abfließen spielen keine große Geige. Und ja, die Schüler:innen gewöhnen sich an die Produkte und wollen sie vielleicht später auf der Arbeit nutzen wollen. So what?

Was kann man da antworten? Und ich überrasche vielleicht den:die eine:n und andere:n, die mich kennen: Besser eine Schule nutzt das Microsoft Office-Ökosystem in diesen Zeiten für den Unterricht und Digitalisierung, als dass sie gar nicht digitalisieren. Die Schande ist, dass es nicht gelingt eine valide, potentiell auf Open-Source-Lösungen basierende Alternative aufzubauen und anzubieten. Eine solche Alternative könnte meiner Ansicht nur durch „die“ deutsche, öffentliche Verwaltung, vielleicht gar die EU gestützt werden. Leider sehe ich das nicht. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. So wird es hier und da kleine gallische Dörfer geben, aber das große römische Reich macht im Office- und Collaboration-Markt alles platt. Schade.

(Stefan Pfeiffer)

* GAFAM = Google (aka Alphabet), Apple, Facebook, Amazon, Microsoft

„Alte“ Beiträge zu Slack & Konsorten: