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Digitalthemen der Woche bei #9vor9: Mit dem Gaia-x-Raketsche zum Mond und das LinkedIn Nadelöhr und Gunnis Live-Videos

9. Juni 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Und es war heute mal wieder Zeit für #9vor9, die Digitalthemen der Woche. Unser Lars hatte das Thema fairer digitaler Wahlkampf und das entsprechende White Paper der Stiftung Neue Verantwortung auf der Pfanne. Ich konnte mich zugegebenermaßen dafür heute Morgen bei aller Dringlichkeit nicht dafür erwärmen. Irgendwie führt das Ge-Trump-ele auf Twitter in den USA bei mir unterdessen zu einer gewissen Ermüdung. Sollte es aber keinesfalls.

Und Gunnar hat die Social Bars vorgestellt, die es nun seit 10 Jahren gibt – und weiter geben soll. Dazu verweise ich gerne auf seine Aufnahme und das entsprechende Blog Posting zu Social Bars in Bonn.

Und meine Themen der Woche: Wie der Hesse sacht, mit dem Raketsche ab uf de Mond oder Gaia-x

Mondreise der Digitalpolitik, möglicher Gold-Standard für Cloud-Dienste, vollmundige Worte von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) anlässlich der Vorstellung des europäischen Dateninfrastrukturprojekts Gaia-x:

Mit GAIA-X gehen wir einen großen Zukunftsschritt in die Datenökonomie. Das Ziel ist ein digitales Ökosystem in Europa, das Innovationen und neue datengetriebene Dienste und Anwendungen hervorbringt. Wir laden alle europäischen und internationalen Partner, die unsere Leitprinzipen wie Offenheit und Transparenz, Vertrauen, Souveränität und Selbstbestimmtheit teilen, zur Mitarbeit ein.

BMWi – Deutschland und Frankreich Vorreiter beim ersten Schritt Europas in Richtung einer europäischen Dateninfrastruktur

Internationale Partner, beispielsweise aus China oder den USA, dürfen also demzufolge mit auf den Mond – solange sie sich an die europäischen Regeln halten. Knackig die Aussage von Elie Girard von Atos:

Wir haben den Kampf um die Daten der Verbraucher verloren. Die nächste Welle, die vor und nicht hinter uns liegt, sind die Unternehmensdaten.

Gaia-X: Deutschland und Frankreich stellen europäische Cloud vor | ZEIT ONLINE

Offensichtlich will man einen Fokus gerade auch in den Bereich Industrie 4.0 legen, um sich hier im internationalen Wettbewerb zu positionieren. Doch die Skepsis ist groß. So schreibt die Wirtschaftswoche:

Der Vorsprung der amerikanischen Cloud-Unternehmen ist nicht mehr aufzuholen. Jetzt will Europa sie zu hiesigen Standards für den Datenschutz verpflichten. Eine „Mondlandung für die Digitalisierung“ ist das aber nicht.

Gaia-X: Warum die europäische Cloud kein Höhenflug ist

Auch Markus Beckedahl nimmt auf netzpolitik.org natürlich kritisch Stellung zu Gaia-X und bei ihm schwingt natürlich das Misstrauen mit, dass US-Cloud-Anbieter ihren Behörden doch Zugriff auf Daten geben – auch wenn beispielsweise mein Arbeitgeber das offiziell ausschließt. Das Misstrauen bleibt:

Bei Gaia-X sind alle großen Namen dabei, von Deutsche Telekom bis Siemens. Das ist leider kein Garant für Erfolg und Qualität, denn gerade fällt mir kein technologisches Großprojekt ein, wo alle deutschen Großunternehmen kooperiert und erfolgreich eine neue Technologie entwickelt haben.

Gaia-X – Unter Mondlandung gehts nicht

Große Skepsis schwingt mit, doch immerhin könne man im Falle eines Scheiterns die entwickelten Sachen immerhin weiterverwenden, da diesmal alles mit Open Source und Open Standards gemacht werde.

Und wie sieht „die Wirtschaft“ das Ganze? Michael Kroker zitiert eine Umfrage, die Hewlett Packard Enterprise (HPE) in Auftrag gegeben hat. Über 2.000 Manager aus Frankreich und Italien, den treibenden Ländern hinter Gaisa-x, wurden befragt. In Deutschland sehen 85 Prozent der Befragten digitale Souveränität als sehr wichtig an, in Frankreich sind es nur 65 Prozent. Und wie viele der Führungskräfte kennen Gaia-x? Fast identische Werte, die bei nur 23 bis 22 Prozent herumdümpeln.

LinkedIn: Reichweite, Reichweite, wir wollen (organische) Reichweite

Und meines zweites Thema: Immer weniger organische Reichweite auf LinkedIn, da die immer mehr Inhalte in den individuellen Newsfeeds der Anwender ausgespielt werden und die User sich überfahren fühlen. Thomas Hutter hat hier einen lesenswerten Beitrag geschrieben. Die wachsende Zahl der Nutzer in Kombination mit einer dichteren Vernetzung und der Zunahme von Inhalten führe dazu, dass die organische Reichweite sinke. Déjá-vu also auf LinkedIn. Wir sehen das, was schon auf anderen Plattformen passiert ist, nun auf dem sozialen Netzwerk, das für B2B-Kontakte da sein will.

Thomas rechnet das dann auch sehr plastisch vor, wie viele Beiträge man denn durchschnittlich bei welchem Vernetzungsgrad sieht. Ich nehme mal das Beispiel mit 1.000 Netzwerkontakten:

Mitglied Y ist mit 1’000 Personen auf LinkedIn verbunden.

40 % der mit Mitglied Y verbundenen Personen publizieren pro Tag einen Link oder ein Bild oder ein Video oder interagieren mit einem Beitrag aus dem Netzwerk.

20 % der mit Mitglied Y verbundenen Personen publizieren pro Tag zwei Linkbeiträge oder zwei Bilder oder zwei Videos oder interagieren mit zwei Beiträgen aus dem Netzwerk.

10 % der mit Mitglied Y verbundenen Personen publizieren pro drei Linkbeiträge oder drei Bilder oder drei Videos oder interagieren mit drei Beiträgen aus dem Netzwerk.

5 % der mit Mitglied Y verbundenen Personen sind sehr aktiv auf LinkedIn und publizieren pro Tag 10 Linkbeiträge oder 10 Bilder oder 10 Videos oder interagieren mit 10 Beiträgen aus dem Netzwerk.

Mitglied Y könnte somit 1’600 Beiträge pro Tag sehen.

LinkedIn: Warum Du immer weniger und vielleicht schon bald keine organische Reichweite erhalten wirst

1.600 Beiträge am Tag. Ich selbst liege bei 2.000 Kontakten. Da kann man sich ausrechnen, was passiert. Man ist gar nicht mehr in der Lage, die Inhalte zu konsumieren und muss eigentlich radikal selektieren. Und dafür – so auch die Beobachtungen von Gunnar und Lars – ist LinkedIn derzeit nicht wirklich geeignet. Und ob der von Thomas zitierte Algorithmus nun wirklich die Inhalte sinnvoll auf meine Interessen zuschneidet, da habe ich so meine Zweifel. Newsfeeds nerven unterdessen in aller Regel, wie ich schon vor des öfteren im Blog beklagt habe. Und LinkedIn ist da keine Ausnahme

Bewusste Teilnahme statt Newsfeed-SPAM: IBM Livestudio Magazin steigt auf LinkedIn private Events um

Und auch wir #9vor9’ler sind da schuldig. Gunnar hat verganngene Woche ja fast stündlich seine Live-Formate gestreamt. Wir – Lars, das Team und ich – senden jeden Dienstag um 11 Uhr das IBM Livestudio Magazin. Die Beispiele lassen sich fortführen. Hinzu kommt noch, dass bei LinkedIn Live, des Livestreaming-Videoformats, und LinkedIn Events, des Video-Eventformats, das Targeting ganz offensichtlich nicht sauber funktioniert. Was meine ich damit? Das deutschsprachige Livestudio Magazin wollen wir nur an die deutschsprachigen Follower der weltweiten IBM Unternehmensseite ausspielen. Genau das funktionierte mit LinkedIn Live nicht sauber, so dass wir einmal die weltweiten Follower „zuge-spam-t“ haben.

Deshalb sind wir nun auf LinkedIn Events und dort auf private Events umgestiegen und werden heute erstmals darüber senden. Warum? Über öffentliche Events von LinkedIn Events würden wir wieder die ganze Welt „stören“, statt nur die angedachte Zielgruppe anzusprechen. An einem öffentlichen LinkedIn Event kann jeder, der die URL hat, teilnehmen. Das Event ist über die LinkedIn Suche auffindbar und niemand genehmigt eine Teilnahme. und darauf, dass sich eine Livestudio Magazin Communiyt bildet. Unser Event ist dabei nicht als ein „One-off“ am heutigen Dienstag definiert, sondern über ein Zeitraum bis Ende des Jahres, so dass alle registrierten Teilnehmer über die bekannte URL jeden Dienstag das Livestudio Magazin sehen werden. Mal schauen, ob das Format so funktionieren wird. Ich werde hier weiter berichten.

Und natürlich bleibt auch in unserem Setup die Formel wahr, die Thomas Hutter am Ende seines Beitrags zusammenfasst:

Die Erfolgsformel bleibt in der Regel identisch. Beiträge die a) relevant sind, b) Aufmerksamkeit generieren, auffallen und ins Auge stechen c) zur Interaktion anregen und d) Mitglieder zeitlich binden, erhalten in den meisten Fällen die besten Resultate.

LinkedIn: Warum Du immer weniger und vielleicht schon bald keine organische Reichweite erhalten wirst

Livestreaming und Long Tail beim IBM Livestudio Magazin

Wichtig ist natürlich, dass nicht nur die Liveaussendung des Magazins und der anderen Sendungen wichtig ist. Die größere Reichweite erreichen wir im „Long tail“, das heisst viele Zuschauerinnen und Zuschauer schauen sich das Magazin oder die einzelnen Beiträge später auf YouTube, auf unserer Webseite oder auf Landing Pages der IBM an. Doch bleibt die Livesendung ein wichtiger Start, denn darüber versuchen wir authentisch mit immer mehr Livebestandteilen zu kommunizieren.

(Stefan Pfeiffer)

IBM Livestudio Magazin vom 28.4.2020: Schnellerer Datentransfer, gerade jetzt analysieren und Szenarien durchspielen, um agieren zu können und Ausblick auf die Think Digital vom 5. & 6. Mai 2020

29. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Langsam näheren wir uns der maximalen Länge von 20 Minuten, die ich beim IBM Livestudio Magazin anstrebe. In der Kürze liegt … Die Themen vom Magazin des 28. Aprils 2020:

  • Viele von uns sitzen im Homeoffice und auch deshalb läuft der Datenverkehr in den Netzen auf Hochtouren. Immer mehr große Dateien werden verschickt, Zeichnungen, Pläne und Videos. Ich weiß, wovon ich spreche. Oft dauert der Transfer sehr lange. Mit Aspera on Cloud verspricht IBM deutlich kürzere Übertragungszeiten. Daten können demnach bis zu 100 mal schneller als mit FTP oder http übertragen werden. Ich spreche darüber mit Marius Merkel, Salesleader Hybrid Integration Software DACH.
  • Blindflug gerade in Krisenzeiten kann nicht das Ziel sein. Die Sievers Group, langjähriger Partner der IBM, hilft dabei, Daten zu analysieren, Szenarien datenbasiert durch zu spielen, um so informiert zu agieren. Ich spreche dazu mit Robert Brockbals, Mitglied der Geschäftsleitung der Sievers Group. Erstmals haben wir diesmal einen Partner dabei.
  • Kommende Woche ist Zeit zum Nachdenken, Think-Time. Am 5. Mai beginnt die IBM Think Digital, das große virtuelle Event der IBM. Warum Sie, warum Ihr virtuell teilnehmen solltet, erklärt Agnes Heftberger von der IBM. 

Und schon mal ein Ausblick auf kommende Woche. Am 5. Mai – dem ersten Tag der Think Digital, senden wir wie gewohnt um 11 Uhr. Und am kommenden Tag, den 6. Mai. wird es wieder um 11 Uhr ein IBM Livestudio Magazin Extra geben, in dem wir mit kompetenten Gesprächspartnern den ersten Tag der Think Digital zusammenfassen und einen Ausblick auf den zweiten Tag geben werden. Mehr dazu in Kürze.

(Stefan Pfeiffer)

Der zweite Testlauf vom IBM Livestudio Magazin mit Call for Code, dem Summit-Supercomputer und interessanten Cloud-Angeboten

1. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Gestern haben wir das zweite IBM Livestudio Magazin gesendet. Noch alles rau und ungeschliffen, aber wir werden uns sicher und hoffentlich bald steigern. Übung macht gerade in diesen Zeiten den Meister, wie ich ja auch gestern bei 9vor9 gesagt habe. Themen im Livestudio waren der Call for Code der IBM rund um den Klimawandel und jetzt auch COVID-19, der Summit-Supercomputer, den Forscher einsetzen, um Mittel gegen COVID-19 zu finden, und einige der Cloud-Angebote der IBM zur effizienten Datenübertragung oder die Unterstützung bei der Virtualisierung von Arbeitsplätzen.

Ich freue mich auf kommenden Dienstag. Dann sollten wir neue Technik am Start haben.

Videoproduktion in Zeiten des Virus: Die Leiden des ollen Pfeiffers oder was beim selbst produzieren alles zu beachten ist

23. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Vor 2-3 Wochen habe ich noch ausführlich mit Gunnar, Lars und anderen über authentische, raue Videoformate auch im B2B Marketing geschrieben, ge-podcast-et und diskutiert, die gerade in diesen Zeiten angebracht seien. Doch vergangene Woche bin ich kaum zum „blocken“ gekommen. Zurück in der IBM war und bin ich in die Diskussionen eingebunden, wie wir mit der Absage aller physischen Events umgehen, ob und wie wir sie virtualisieren und digitalisieren können und so trotzdem in Kontakt mit Kunden, Interessenten, Partnern, ja der Öffentlichkeit bleiben.

Die Betaversion des IBM Livestudio Magazin am 24. März um 11 Uhr über Facebook

Ein Format, dass wir versuchen wollen, ist das IBM Livestudio Magazin, das wöchentlich jeden Dienstag um 11 Uhr gesendet werden soll. Wir starten am Dienstag wahrscheinlich damit, auf der Facebook-Seite der IBM Deutschland zu senden und werden dann hoffentlich bald auf LinkedIn wechseln. Die Magazine sind dann natürlich im Long Tail auf allen Kanälen verfügbar.

Schon mal ein kleiner Appetithappen: Der Jingle zum IBM Livestudio Magazin produziert von Live Directors

Bisher haben wir das IBM Livestudio ausschließlich während Events ausgespielt, zuletzt auf der Euroshop im Februar – mein Gott, erscheint das lange her, quasi in einer anderen Zeit – oder während der Think at IBM 2019 oder Cebit 2018. Ziel war es, bestehende Veranstaltungen digital zu verlängern, mehr Leute zu erreichen und auch später Videomaterial im „Long Tail“ zur Verfügung zu stellen.

Nun wollen wir das Magazin losgelöst von Events senden, um regelmäßig zu informieren und in Dialog zu treten. Das Konzept und „Management-System“ – Editorial Board, Ideensammlung, Sendeablaufplan etc. – habe ich vergangene Woche mit Kollegen:innen erarbeitet und wir sind dabei es nun zu verproben und umzusetzen. Hier haben sicherlich die Erfahrungen aus Berlin, Düsseldorf oder Hannover geholfen.

EIne ganze neue Herausforderung: Parallel moderieren, Gespräch führen und die Technik im Griff behalten

Doch natürlich gibt es besondere Herausforderungen. Wir sitzen jetzt alle im Home Office und das bedeutet auch, dass wir von daheim produzieren müssen. Bisher konnte ich mich weitgehend in den Livestudios auf den Content, die Gesprächsführung konzentrieren. Doch jetzt kein Technikteam, dass beispielsweise für mich die Knöpfe drückt, die Kameras umschaltet, den Ton kontrolliert oder Tipps zur Position der Sprecher im Bild gibt.

Und schon sieht das eigen Büro ganz anders aus …

Nein, von all diesen kleinen Details bin ich vergangene Woche überrollt worden und in fast alle Fettnäpfchen getreten, in die man treten kann. Das wird man dann auch in der Nullnummer sehen, die wir gerade schneiden und produzieren. Doch ich will hier gar keine Angst machen. Vieles ist einfach eine Frage der Übung und Praxis und ich bin sicher, dass man – sogar ich – es nach und nach in den Griff bekommt.

In jedes Fettnäpfchen getreten: Die Praxis macht es halt

Also werde ich auch weiter Gespräche mit Ecamm Live aufzeichnen oder live senden und dabei daran denken, ja immer die Kamera umzuschalten, wenn mein Gesprächspartner spricht. Und auch auf den Ton werde ich besonders achten und mein Samson Meteor Mikro direkt vor mir positionieren. Die beiden „Fehler“ haben mich dann nach der Aufnahme im Schneiden heftig beschäftigt. Das erste Gespräch zum Thema Quantum Computing habe ich an meinem Mac mit iMovie nachbearbeitet, meinen Ton hochgepegelt und an den Stellen, wo ich versehentlich die Kamera nicht umgeschaltet habe, andere Bilder eingefügt. Mein Respekt vor den Cuttern und der Senderegie ist ungemein gestiegen. Was für eine Fuzzelarbeit.

Bei der zweiten Aufnahme wieder in die Falle gelaufen, aber langsam lerne ich dazu und habe meine Finger auf der Tastatur, wo ich mit der 1- und 2-Taste zwischen dem Gesprächspartner, der per Skype zugeschaltet ist, und meiner Cam umschalte. Die Nachbearbeitung dieses Gesprächs aus dem Themenumfeld Security mache ich mit Camtasia, das ich noch lizenziert habe. Und nach meinem ersten Eindruck fällt es mit in Camtasia im Vergleich zu iMovie auch leichter. Zudem produziert iMovie endlose große Dateien im MOV-Format. Ich bleibe lieber im MP4-Format, das mir ja auch Ecamm ausspuckt Doch natürlich kommt auch ein etwas anderes Look-and-feel heraus, denn die Bauchbinden sind beispielsweise anders. Egal, es ist für die Nullnummer und Experimente sind jetzt besonders erlaubt.

Checklisten vor der Aufnahme abhaken

Noch einige Hinweise zur Aufnahme und Produktion. Ich empfehle unterdessen wirklich eine Checkliste für Setup, Recording und Nachbearbeitung, die man abarbeiten sollte. Beispielsweise ist zu prüfen:

  • Ist das richtige Overlay (z.B. Sendelogo IBM Livestudio oben rechts) in Ecamm eingeblendet?
  • Ist der Greenscreen (grüner Hintergrund, der durch ein Hintegrundbild oder eine Grafik ersetzt werden kann) aktiviert?
  • Stimmt die Kameraposition und der Zoom? Im Greenscreen sollten keine Lücken am Rand erscheinen. Ich sage Euch, ich habe die Tage echt gebastelt, denn mein Greenscreen-Tuch hängt weiter hinter meiner Sprecherposition. Ich warte auf einen anderen Screen, ein leicht ausfahrbares Panel, das ich direkt hinter mir aufstellen kann.
  • Sind Kameraposition und Ton der Gesprächspartner vorteilhaft? Der Interviewpartner sollte bei Gesprächen via Skype (oder vergleichbaren Tools) in der Bildmitte positoniert sein und nicht aus dem Bild heraus schauen, einem quasi nicht angucken.

Ihr merkt schon, da sind eine Menge Dinge zu beachten. Man kann das sicher in den Griff bekommen, aber ein stupides Abhaken der Checkliste könnte sehr hilfreich sein, gerade, wenn man die ersten Schritte geht. Und bisher habe ich nur über Technik und Produktion geschrieben. Gesprächsführung, offen Fragen, der rote Faden im Talk, der Call-To-Action am Ende, auch diese wichtigen inhaltlichen Aspekte müssen natürlich beachtet werden, während man die „Knöppschen“ drückt..

Es ist und bleibt spannend. Ab heute werde ich eine Vielzahl von Talks und Gesprächen aufzeichnen, diesmal aber mit technischer Hilfe der Live Directors, die Kamera und Ton aus der Ferne steuern. Welch ein entspanntes Setup im Vergleich zur Eigenproduktion in der vergangenen Woche. Und Achtung, liebe Nachbarn: Nicht wundern, wenn in rgeelmäßigen Abständen die Rolladen runter gehen. Damit es Licht und Greenscreen richtig tun, muss ich abdunkeln und Licht anschalten.

Doch ich werde auch weiter selbst produzieren, um genau diese Praxis und Sicherheit beim selbst Aufnehmen von Sendungen zu bekommen. So weit dieser zwischenzeitliche Erfahrungsbericht. Ich freue mich auf Kommentare, Anregungen, Tipps und Tricks, Kritik.

Und am Dienstag um 8:51 gibt es wieder 9vor9 über Twitter bei @gsohn

Und nicht vergessen: Am Dienstag um 8:51 Uhr bin ich mit Gunnar und Lars live on air mit 9vor9, den Digitalthemen der Woche. Die Sendung gibt es weiter als Hobby und Spaß, da uns drei die entsprechenden Themen wirklich umtreiben. Zuschauen kann man live über Periscope und das Twitter-Konto von Gunnar https://twitter.com/gsohn. Die Sendung mache ich dann später hier im Blog verfügbar und Lars publiziert sie als Podcast, so dass Ihr sie Euch über Apple Podcasts, Google, Spotify oder Deezer auch anhören könnt.

Bleibt gesund und alles Gute!

(Stefan Pfeiffer)

Digitale Eventformate bei #9vor9: Wie fessele ich meine Zuschauer an den Bildschirm? Ab ins #HomeOffice und Bambi bei #GoldeneBlogger

10. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Eigentlich hatte ich ja ganz andere Themen, aber die Diskussionen der vergangenen Tage haben uns überholt: Die Digitalisierung und Virtualisierung von Präsenzveranstaltungen standen heute im Fokus von #9vor9 mit Gunnar Sohn und Lars Basche. Nun sind wir drei ja nun wirklich Protagonisten virtueller Formate, uns muss man also keine Eulen vorbei bringen, doch graut es dem ein oder anderen von uns, was denn da kommen könnte. Statt rauer, wilder, authentischer, engagierender Live-Formate ein Tag Progamm mit 8 Vorträgen à 45 Minuten, die live „ge-stream-t“ werden. Null Diskussion und Interaktion und die Leute pennen nach 20 Minuten weg oder machen etwas anderes. Kennt man ja aus dem Alltag. Die Versuchung, während einer Webex-Konferenz, parallel andere Dinge zu tun, ist wesentlich größer als das entsprechende Risiko bei einer Präsenzveranstaltung.

Virtuelle Formate: Aufmerksamkeit binden, Dialog fördern

Ich glaube, dass man durchaus interessante Vortragsformate finden kann, die Referenten auf TED Talk-alike Formate trainieren kann. Allerdings braucht es noch etwas Phantasie, wie man die „sozialen Kontakte“ virtuell abbilden kann. Was ersetzt das Gespräch bei einer Kaffeetasse zwischen Verkäufer und Interessent? Wie kriege ich die kleine Diskussionsrunde hin, die in Vortragspause zusammen steht und sich austauscht? Die digitalen Möglichkeiten, die Software, das zu tun ist da, aber es ist halt emotional etwas anderes. Hier wird man noch gehörig „gehirnschmalzen“ und experimentieren müssen, was funktioniert und was nicht funktioniert.

Sicherlich ist derzeit auch Mut gefragt, Dinge auszuprobieren. Macht die virtuelle Messe, die einen Messestand abbildet, Avatare verwendet und quasi eins zu eines optisch ein Event virtuell darstellt Sinn? Ich weiß es nicht, aber es ist sicher auch der Mut gefragt, Formate zu testen. Auch mit dem Risiko, dass Dinge schief gehen. Ich gehe auch davon aus, dass sich das Verhalten der virtuellen Besucher und Teilnehmer ändern wird. Wie nachhaltig, das ist die Frage.

Nun doch ins heimische Büro

Gunnar hat dann auch auf das Thema Homeoffice verwiesen, das jetzt allenthalben diskutiert wird. Viele Unternehmen nicht nur in den USA schicken ihre Mitarbeiter:innen jetzt in die heimischen vier Wände. Sinnigerweise sind es Unternehmen, die oft sonst gegen Heimarbeit sind. Lesenswert hier die satirsche Kolumne von Maren Hoffmann auf Manager-Magazin.de. Ich schreibe mal lieber dazu: Achtung, Satire.

Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an die #9vor9-Sendung vom 3. März 2020 zurück: Laut D21-Digital-Index 2019 / 2020, dem jährlichen Lagebild zur Digitalen Gesellschaft, sagen 60 Prozent der Befragten, bei Ihnen gehe keine Heimnarbeit, der Job lasse das nicht zu, 30 Prozent sagten, das Unternehmen lasse das nicht zu und 15 Prozent bekundeten keine Interesse.

Das Bambi der Netzszene #GoldeneBlogger

Und natürlich mussten wir angesichts des Twitter-Scharmützels des gestrigen Abends auch auf das Bambi der Netzszene, die #GoldeneBlogger-Auszeichnung eingehen. Manche Preisvergabe war und ist mir bei aller Sympathie etwas sehr aufmerksamkeitsheischend und populistisch. Einige, viele Preise sind durchaus verdient. Und schön, dass man sich in solchen Seiten auch über diese kleinen Nebensächlichkeiten echauffieren kann. So weit, so gut. Meine eigentlichen Themen für die Sendung lege ich mal auf Eis, hole sie kommende Woche raus oder verwurschtele sie anderswo.

#9vo9 als Podcast bei Apple, Spotify, Deezer … zum später hören

Zum Abschluss dann auch hier der Hinweis, dass es #9vor9 seit vergangener Woche auch als Podcast auf den wichtigsten Plattformen gibt.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Jill Wellington auf Pixabay

Rau, authentisch, direkt – Ein Plädoyer für Live Video-Formate auch im B2B Marketing [inhaltlich erweiterter Podcast]

9. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Nicht erst seit den aktuellen Absagen vieler Veranstaltungen aufgrund des Corona-Virus bin ich ein absoluter Freund von Video- und insbesondere Live-Formaten. Mit Spannung und einer gewissen Ungeduld warte (nicht nur) ich insbesondere auf LinkedIn Video und LinkedIn Live, die Videoformate, die in den USA schon verfügbar sind, aber zumindest mal für uns in Deutschland noch nicht ausgerollt wurden. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass insbesondere viele B2B-Anbieter auf diesen Format springen werden. Eine erkleckliche Anzahl neuer Videos ist demnach zu erwarten … Und ob LinkedIn die erwartete Video-Wundertüte ist, wird allerdings dann erst zu prüfen sein. Hier nun die „geblockten“ Gedanken rund um Videos und Live-Formate „ver-podcast-et“, mit von mir gesprochenen Kommentaren von Klaus Eck und Lars Basche.

(Stefan Pfeiffer)

Rau, authentisch, direkt – Ein Plädoyer für Live Video-Formate auch im B2B Marketing

9. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Nicht erst seit den aktuellen Absagen vieler Veranstaltungen aufgrund des Corona-Virus bin ich ein absoluter Freund von Video- und insbesondere Live-Formaten. Nicht umsonst habe ich an den IBM Livestudios mitgewirkt und mache aus reinem Spaß an der Freund mit Lars Basche und Gunnar Sohn wöchentlich 9vor9 mit unseren Digitalthemen der Woche, die wir auf Twitter/Periscope und Facebook ausspielen. (Zusätzlich gibt es 9vor9 jetzt auch als Podcast auf Spotify, Deezer und Apple Podcasts).

Wird LinkedIn die große Videowundertüte für B2B Marketing?

Mit Spannung und einer gewissen Ungeduld warte (nicht nur) ich insbesondere auf LinkedIn Video und LinkedIn Live, die Videoformate, die in den USA schon verfügbar sind, aber zumindest mal für uns in Deutschland noch nicht ausgerollt wurden. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass insbesondere viele B2B-Anbieter auf diesen Format springen werden. Eine erkleckliche Anzahl neuer Videos ist demnach zu erwarten … Und ob LinkedIn die erwartete Video-Wundertüte ist, wird dann erst zu prüfen sein.

Kein Wunder, denn die Zahlen, die allerorten zu lesen sind, sprechen dafür, dass Video generell und im besonderen im B2B Marketing immer relevanter wird. So auch im Beitrag von Amanda Bulat im LinkedIn Marketing Solutions Blog. Klar, eine US-amerikanische geprägte Brille, aber aus meiner Sicht trotzdem relevant. Demnach schauen laut Forbes 3 von 4 Executives jede Woche Videos mit geschäftlichem Bezug. Und unterdessen würden 59 Prozent lieber ein Video anschauen, als einen Text über einen Sachverhalt zu lesen. Hmmm …

Interessanter sind einige Aussagen, was in puncto Video auf LinkedIn Live zu beachten sei:

  • Die ideale Länge für Live-Formate liegt demnach zwischen 15 und 60 Minuten. Man soll dem Event 15 Minuten geben, damit es sich „aufbaut“.
  • Moderation ist – so die Autoren – wichtiger Erfolgsfaktor. Dabei geht LinkedIn davon aus, dass es zu Kommentaren und Feedback kommt. Man braucht also auch jemanden, der sich genau darum kümmert. Kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Moderieren, reden und auch gleichzeitig live eingehende Kommentare verfolgen, funktioniert nur sehr schwer.

Für LinkedIn Video – also das Nicht-Live-Format – werden bei der Ausspielung übrigens Untertitel empfohlen. Viele würden sich die Videos ohne Ton ansehen …

Live wird länger angesehen wird und erzeugt höheres Engagement

In einem weiteren Beitrag bricht Farraz Khan eine Lanze für Live-Formate und bemüht interessante Statistiken: Auf Facebook hätten Live Videos ein 10mal höheres Engagement und würden 3mal mehr angesehen wie normale Videos. Sie seien unmittelbarer und ehrlicher – im Gegensatz zu vielen geschnittenen Videoformaten. Auch sei die Sprache meist natürlicher, weil in einer direkten, nicht geskripteten Weise in die Kamera gesprochen wird. Die wenigsten lesen bisher im Live-Format Skripts von einem Monitor ab … Und hoffentlich bleibt das so.

Noch eine Anmerkung zu Live Streaming von Events und Vorträgen, ein Thema, das sicher gerade jetzt durch die Absage vieler Präsenzveranstaltungen noch größere Bedeutung bekommt. Klar, man kann konventionelle Vorträge, wie sie klassisch auf Konferenzen und Tagungen gehalten werden, eins zu eins ins Web übertragen. Dich wer mag schon wirklich einem 45-minütigen Powerpoint-Vortrag online vor dem Bildschirm folgen? Ja, es gibt exzellente Sprecher, die immer funktionieren, aber ich rate zur Vorsicht. Interaktive Formate und Diskussionen oder Vorträge im TED Talk Style scheinen mir oft die bessere Alternative zu purem Live Streaming. Und live von einem Event berichten, kann auch ganz anders umgesetzt werden, mit Live-Schaltungen, kurzen Interviews oder Gesprächen mit Teilnehmern und vielen anderen Gimmicks, über die man nachdenken kann.

Videoproduktion im YouTube-Zeitalter darf anders sein

Armin Bichler hat einen lesenswerten Beitrag zu Videoproduktion in Eigenregie geschrieben:

Was machen die erfolgreichsten Youtuber mit Reichweiten von richtig großen Fernsehsendern? Sie kommunizieren. Sie interagieren. Sie spielen. Sie sind emotional. Sie sind quasi wie du und ich. Es geht also bei Videos nicht um Qualität. Null. Es geht um banalere Dinge wie Ideen, Sympathie und Unterhaltung.

Videoproduktion in Eigenregie – Schneller, bessere Videos selber machen

Es kommt eben auf andere Qualität an. Nicht die teure Hochglanzproduktion mit professionellem Equipment und entsprechendem Personal ist Garant für Reichweite. Inhaltliche Qualität und Authentizität ist sicher wesentlich wichtiger. Videos müssen in der Tat nicht mehr teuer sein. Oft genügt ein gutes Smartphone kombiniert mit einem Mikro. (Und klar: Auf eine gewisse Qualität von Ton und Bild sollte man möglichst achten).

Nicht falsch verstehen. Es gibt eine Vielzahl von Videoformaten, die ihre Berechtigung haben und die mit unterschiedlich hohem Aufwand produziert werden (müssen), von Erklärvideos über Webinare und kurze Clips bis zum wohl unverzichtbaren (aber meist auch sehr teuren) Imagefilm. Viele Formate haben ihre Berechtigung. Doch die Eingangshürde für den Einsatz von Video im Marketing ist bei weitem nicht mehr so hoch wie vor 10 Jahren. Bei den hier behandelten Live-Formaten und Videos eh nicht.

Das große Verbesserungspotential: Inhalte immer wieder verwenden

Schließlich noch eine wichtige Aussage (und Grafik), der ich zu 100 Prozent zustimme: Videos sind nicht ein One-Off, sollten nicht nur einmal ausgespielt werden. Es geht darum die Inhalte immer wieder zu benutzen und zu promoten, auf Social Media, mit Paid Media, auf der Unternehmensseite und im Blog. Und noch eine Empfehlung meinerseits: Man sollte darüber nachdenken, auch einzelne Statements und Zitate herausgelöst zu verwenden. Erfahrungsgemäß – und ich bekenne mich schuldig – macht man sich nicht die Arbeit, nach der Produktion einzelne Sequenzen heraus zu schneiden und dann als Clips zu verwenden. Wahrscheinlich eine vertane Chance.

Gute Inhalte wiederverwenden!

Mehrere Kanäle auch live bespielen und Ergebnisse verfolgen

Wiederverwendung ist ein wichtiger Aspekt. Dabei sollte nicht vergessen werden, verschiedene Kanäle mit den produzierten Videos zu füttern. Im Gegensatz zu Podcasts, die auf Apple Podcast, auf Google Play Music, Spotify oder Deezer verfügbar gemacht werden, spielen viele ihre Videos oft nur über einen Kanal aus. Dabei können Videoformate gerade auch live simultan über mehrere Kanäle wie Twitter/Periscope, Facebook Live, YouTube und hoffentlich bald eben auch LinkedIn Live gesendet werden.

Dabei ist und war es interessant, wie sich aus meiner, unserer Beobachtung das Engagement und die Zuschauerzahlen entwickelt haben und entwickeln. War 2018 noch Facebook die Plattform, auf denen die Post abging, so hat sich das in 2019 hin zu Periscope, also Twitter verlagert. YouTube war über die ganze Zeit nie die Plattform für Live-Formate, ist aber im berühmten Long Tail unverzichtbar. Es wird interessant sein, wie sich LinkedIn Live hier entwickelt. Dass die Videos zum späteren Anschauen auf allen Kanälen zur Verfügung gestellt werden sollte, ist zudem eine Selbstverständlichkeit. Wir werden natürlich auch verfolgen, wie sich die Wiederverwendung unseres 9vor9-Formats als Podcast schlagen wird. Bei diesem Format, wo wir reden und nicht mit Videoeinspielern arbeiten, könnte das sogar funktionieren. Es bleibt spannend.

(Stefan Pfeiffer)

In Zeiten des Virus: “Statt Events abzusagen, sollte man zumindest über eine Virtualisierung nachdenken” | Gunnar Sohn [inhaltlich leicht erweiterter Podcast]

6. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

In Zeiten des Virus werden gerade mehr und mehr klassische Konferenzen, Messen oder Seminare abgesagt. Das hat ernsthafte Folgen, ob es nun professionelle Veranstalter und Messen sind, denen die Einnahmen wegbrechen, und für Unternehmen, denen die Kundenkontakte fehlen. Deshalb müssen wir über neue Eventformate nachdenken, bestehende Events ins Netz verlängern, dort abhalten oder neue hybride Events durchführen. Hier der ursprüngliche Blogbeitrag leicht erweitert als Podcast.

In Zeiten des Virus: “Statt Events abzusagen, sollte man über zumindest über eine Virtualisierung nachdenken” | Gunnar Sohn

2. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

In Zeiten des Virus werden gerade mehr und mehr klassische Konferenzen, Messen oder Seminare abgesagt. Das hat ernsthafte Folgen, ob es nun professionelle Veranstalter und Messen sind, denen die Einnahmen wegbrechen, oder ob es Unternehmen, sind die auf ihren Veranstaltungen Geschäft (Pipeline) generieren oder auch Kunden binden wollen. Da spricht mir Gunnar Sohn mal wieder aus dem Herzen:

Mit virtuellen Konzepten kann man ortsunabhängig Menschen erreichen, Themen vertiefen, Vorträge, Studien, Interviews, Seminare, Workshops und Produktpräsentationen verlängern und dauerhaft in der Netzöffentlichkeit etablieren. Statt Events abzusagen, sollte man über zumindest über eine Virtualisierung nachdenken

Virtuelle Konferenzen, Talks, Messen, Workshops und Seminare in Zeiten des Virus | ichsagmal.com

Also jetzt darüber nachdenken, was man online abbilden kann und will. Es gibt ja schon geraume Zeit Anbieter virtueller Messen und Seminare, die ganze Messestände mit Demopunkten und Vorträgen virtuell abbilden. Hier sollen klassische Events quasi eins zu eins online abgebildet und durchaus auch ersetzt werden.

Oder aber man bereitet vor (promotet), begleitet, ergänzt und verlängert klassische Veranstaltungsformen virtuell, so wie ich es zusammen mit Gunnar. Lars und dem Team in den vergangenen Jahren während der Cebit 2018 oder der IBM Popup Experience, 2019 die sechs Wochen dauernde Think at IBM, getan habe.

Mehr als 80 Sessions mit über 150 Gästen wurden live gestreamt. Die einzelnen Sitzungen wurden auf der Website, auf dem YouTube-Kanal und auf der Facebook-Seite von IBM veröffentlicht und kommentiert. Während des sechswöchigen Einsatzes im Bikini Berlin hat das Team mit dem Livestreaming-Projekt mehr als 370.000 Menschen erreicht.

Virtuelle Konferenzen, Talks, Messen, Workshops und Seminare in Zeiten des Virus | ichsagmal.com

Der unselige Virus wird jetzt dafür führen (müssen), dass man intensiver über diese und andere digitale Formate nachdenkt, angefangen von Webinaren über die erwähnten virtuellen Messen bis hin zu Podcasts, Videocasts und vielleicht ganz neu zu entwickelnden Formen. Ist es vermessen, an Augmented oder Virtual Reality zu denken?

Klar kann man solche Formate aufwändiger produzieren, wie wir es mit dem IBM Livestudio in Hannover oder Berlin getan haben. Doch es ist heute keine Science Fiction mehr, selbst Podcasts oder Videocasts zu produzieren, live oder auf Konserve. Sehen wir ja bei 9vor9. Es muss nicht immer Hochglanz sein. Auch authentisch und etwas ungeschliffener geht. Der Mix macht es wohl auch hier.

Doch bei allen möglichen, neuen Formaten gilt es auch an die Inhalte, die Qualität und die Vermittlung dieser Formen der Kommunikation an und mit Interessenten und Kunden zu denken. Und natürlich wird sofort die Frage kommen, was denn dieser neumodische Kram außer Awareness wirklich für das Geschäft, für die Pipeline bringen kann. Die Metrix wird ganz sicher zuschlagen. Doch jammern zählt nicht. Die Herausforderung sollte, ja muss angenommen werden. Neue digitale und virtuelle Formate sind eine riesige Chance. Sie kommen eh. Jetzt halt nur viel schneller.

(Stefan Pfeiffer)

Gedanken nach dem #KK19 und Livestudio-Panel: Das Rollenverständnis von Unternehmenskommunikation und Marketing ändert sich

17. September 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Am 13. September – auch noch einem Freitag – durften Gunnar Sohn und ich morgens um vier Uhr, halb-fünf aufstehen, damit wir pünktlich zum Vortrag auf dem Kommunikationskongress 2019 in Berlin sein konnten. Das Panel sollte eigentlich unter dem Titel Basche bashing stehen, denn Lars Basche war Grund für das frühe Aufstehen.

Aber nun Spaß beiseite. Herzlichen Dank an Birgit Heinold und Lars Basche von Archetype hatten diesen Vortrag auf dem Kommunikationskongress eingereicht und wir sind natürlich gerne nach Berlin gekommen, wo uns auch ein super interaktives Publikum erwartete, das eigentlich sofort viele, viele Fragen stellte. Das hat dann auch richtig Spaß gemacht. Wir hoffen, dass wir mit vielen der Teilnehmer:innen auch anschließend im Dialog sein werden.

Begleitend zu dem Panel hat Archetype einen Blogbeitrag veröffentlicht, den ich hier kurz zitieren möchte:

Die Resonanz der Teilnehmer und des Publikums in den Sozialen Medien war extrem positiv. Das Ziel, die Anziehungskraft der Marke IBM bei ihrer wichtigsten Zielgruppe zu steigern, wurde mehr als erreicht. Über 80 Sessions mit über 150 Gästen wurden gestreamt. Während der sechswöchigen Think at IBM hat das Team mit dem Livestudio-Projekt mehr als 370.000 Menschen erreicht.

Der Erfolg zeigt, dass Live-Streaming eine innovatives Kommunikationsmittel ist, mit dem Unternehmen ihre Marke ins Rampenlicht stellen können. Vor allem kann sich die Live-Kommunikation als wahre Content-Maschine für die Kommunikation erweisen — mit vielen interessanten Verwertungsmöglichkeiten. Und das gilt auch für B2B-Unternehmen — für diesen Markt stellt das IBM Livestudio sicherlich einen neuen Archetypen der Marketingkommunikation dar.

über Kommunikation mit maximaler Anziehungskraft: Das IBM Livestudio

Mir wurde in dem Austausch noch einmal viel klarer, wie sehr sich die klassischen Rollen des PR- oder Kommunikationsmanagers auf der einen und des Marketingmanagers auf der anderen Seite auflösen, wie sie verschwimmen und konvergieren. Die Berufsbilder und Aufgabengebiete werden neu definiert, müssen neu definiert werden. Kommunikationskompetenz in und über soziale Kanäle, Dialogfähigkeit bei fundierter inhaltliche Kompetenz werden vom Marketingmanager wie auch von der Mitarbeitern der Unternehmenskommunikation viel stärker gefordert werden.

Die sozialen Kanäle tragen dazu sicherlich entscheidend bei. Es gibt nicht mehr nur offiziöse Kommunikation, die klassische Pressemitteilung an „die“ Journalisten, Publikationen und Verlage. Kommunikation und Öffentlichkeitswirksamkeit findet heute weit darüber hinaus statt und PR und Marketing täten gut daran, sich diesen neuen Rahmenbedingungen zu stellen, die neuen Szenarien kreativ zu gestalten, Experimente zu wagen (wie es das Livestudio eines war), auch Fehlschläge zu riskieren.

Meine Betonung liegt hierbei auf gestalten und experimentieren, also nicht auf mehr oder minder hilflos reagieren. Unternehmenskommunikation muss neu gedacht werden. Und um die Traditionalisten zu beruhigen: Das heißt nicht, dass es auch dort Regeln gibt, ja geben muss, die sich Unternehmen und Kommunikatoren in PR und Marketing auferlegen und an die sie sich halten.

Aber zurückdrehen wird man die Zeit nicht können. Der Geist ist aus der Flasche draußen, auch wenn es manche Chefs von PR- und Kommunikationsabteilungen in Unternehmen nicht mögen. Diejenigen, die die neue Situation nicht akzeptieren, diese ignorieren oder gar zu verhindern suchen, werden über kurz oder lang von der Realität eingeholt werden. Vor allem aber werden sie ihrem Unternehmen schaden.

(Stefan Pfeiffer)

 

Die Gretchenfrage: Was ist „die“ Plattform für B2B-Videos, für hohe Zugriffszahlen und Interakion?

27. August 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Videos sind in den sozialen Medien weiter auf dem Vormarsch. Täglich werden auf Facebook über 100 Millionen Stunden Video gesehen. Auf YouTube werden jeden Tag 5 Milliarden Videos angeschaut. Da wundert es nicht, dass 80 Prozent des Internetverkehrs in diesem Jahr von Anwendern kommen wird, die Videos streamen.

Und natürlich kämpfen die Unternehmen und Produzenten um die Aufmerksamkeit der Seher. Falcon.io gibt einige lesenswerte Tipps zu Videoformaten, die man ausprobieren könnte. Das reicht von Videos, die im Vertikalformat optimiert für das Smartphone gedreht werden, über Stories, die nach 24 Stunden verschwinden, bis zu animierten Texten im Videoformat, personalisierten, Augmented Reality- und 360 Grad-Videos.

Live Streaming als interessantes Format

Mich interessiert natürlich insbesondere das auch im Beitrag diskutierte und empfohlene Live Streaming-Format, mit dem ich ja mit #9vor9,  dem IBM Livestudio oder dem in Kürze auf der DMEXCO 2019 stattfindenden Acoustic Studio experimentiere. Jenseits der verwendeten Plattform – im Beitrag werden Facebook Live, Instagram und Twitter/Periscope behandelt – wird empfohlen, Live-Videos vorher anzukündigen, dabei detailliert zu beschreiben und und in den sozialen Kanälen zu promoten.

[Meine 2 Cents: Mir fehlt der kritische Kommentar zu Endlos-Live Streams, wie sie oft von Konferenzen en vogue sind. Sie mögen hier und da ihre Berechtigung haben, ich finde sie aber meist schwer erträglich.]

Videos; Kurz und am liebsten morgens zwischen Dienstag und Donnerstag

Vidyard, Anbieter einer Business-to-Business-Video Plattform, hat in seinem 2019er  Video in Business Benchmark Report interessante Daten zu den mich besonders interessierten B2B-Bereich herausgefunden:

  • Im B2B-Umfeld werden die Videos immer kürzer. 2017 waren sie durchschnittlich 6:07 lang, 2018 waren es nur noch 4:07.
    [Meine 2 Cents: Damit wären wir in all unseren Formaten zu lang, denn #9vor9 dauert idealerweise maximal 9 Minuten, meist etwas länger und das IBM Livestudio sollte so pro Sendung 15 Minuten brauchen. Aber diese Formate sind ja auch eher Videocasts oder be-video-te Podcasts, nicht wahr, Falk? Twitter empfiehlt übrigens für Periscope-Videos eine Länge von 10 Minuten.]
  • Laut Benchmark ist ein Sendetermin zur Mitte der Woche für B2B-Videoformate mit dem Donnerstag als bestem Tag empfehlenswert. Und man sollte vormittags oder mittags senden.
    [Meine 2 Cents: Für #9vor9 haben wir nicht den idealen Tag, den Dienstag (17 Prozent) ausgesucht. Donnerstag (22 Prozent) und Mittwoch (18 Prozent) sind besser. Und wir scheinen etwas früh zu sein.]
  • Und im B2B-Bereich werden Videos wohl – im Gegensatz zum Consumer-Bereich – noch immer auf dem Desktop (87 Prozent), auf dem Computer und nicht auf einem mobilen Gerät (13 Prozent) angesehen.

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Und was sind die verbreitesten Formate im B2B-Videosegment? Natürlich fehlen Webinare nicht, aber auch Demos, Social Media-, Erklär-, Produktvideos und natürlich Videos über und mit Kunden nicht. Video wird unterdessen als Format in der ganzen „Customer Journey“, der Kundenreise, eingesetzt.

[Meine 2 Cents: Wo fallen denn dann unsere Formate rein? Die Magazine, die wir beispielsweise auf der Think at IBM produziert haben, die #9vor9-Talks oder die Interviews, die wir mit Though Leadern oder Kunden führen. Passt alles nicht so ganz rein bis auf die Kundenvideos. Die untere Grafik zeigt, welches Format auf welchem Kanal empfohlen wird.]

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Laut Benchmark nimmt der Einsatz von Analytics auch im Videosegment zu: Demnach nutzen bereits 85 Prozent der Unternehmen irgendeine Form von Video-Analytics … Meist ist damit die Zahl der Shares und Likes gemeint. 43 Prozent setzen auf fortschrittliche Analysefunktionen: Wie lange wird geschaut? Wann wird „abgesprungen“? Wo wird geschaut? Und gar: Trägt das Video zur berühmten Pipeline bei und generiert einen Return on Investment. Oder: In welcher Phase des Verkaufszyklus bewähren sich welche Arten von Videos.

Detaillierte Ergebnisse des Benchmarks gibt es übrigens hier in der Studie (gegen Registrierung) oder in diesem Beitrag.

Was ist „die“ Plattform für B2B-Videos, für hohe Zugriffszahlen und Interakion?

Eine der drängenden Fragen, die uns bewegen, wird in den zitierten Berichten nicht erwähnt: Wie ist welche Plattform zu bewerten? Während der CEBIT 2018 haben wir vor allem die Facebook-Seite der IBM Deutschland bespielt und dort gute Viewer-Zahlen erzielt. Auch war Facebook in 2018 die Plattform, auf der die höchste Interaktion, die meiste Diskussion stattfand. Das hat sich dann 2019 – wohl durch eine Änderung im Facebook-Algorithmus – gedreht. In 2019 ist plötzlich Twitter mit Periscope die Plattform, wo interagiert wird.

YouTube ist konstant eher ein Repository, wo man sich später mal Videos anschaut, denn eine Plattform zur Live-Interaktion. YouTube nutzen wir auch meist, wenn wir die Videos in unseren Blogs einbetten und nochmals publizieren. Mit Instagram haben wir bisher nicht experimentiert, auch weil wir uns im B2B-Umfeld bewegen. Mit Spannung warten wir auf die Videofunktion von LinkedIn, die derzeit in Beta ist. Von der Zielgruppenlogik – wir adressieren wie erwähnt B2B – müsste dies die potentiell interessanteste Plattform sein. Ob das dann auch für deutschsprachige Videoformate gelten wird, muss sich zeigen, wenn die Funktion verfügbar wird.

(Stefan Pfeiffer)

Social Media & Marketing: Facebook – das Netzwerk bröckelt und der Konzern wächst mit Instagram – Video auf dem Vormarsch

8. Juli 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich habe mich in den vergangenen Monaten mit Kommentaren zum Thema Social Media und Marketing zurückgehalten, wohl auch, weil ich selbst Facebook, Instagram und WhatsApp angesichts der Geschäftsgebaren und Unglaubwürdigkeit von Facebook insbesondere im Bereich Datenschutz verlassen habe. Daran haben auch die erneut vollmundigen Aussagen von Mark Zuckerberg, Data Privacy ernst zu nehmen, oder die Ankündigung, keine Werbe-Newsletter auf WhatsApp zu unterstützen, nichts geändert. Beim Thema WhatsApp-Newsletter muss ich zugegebenermaßen schmunzeln, wenn ich all die Fachleute und Agenturen denke, die dieses Thema vor Monaten noch ge-hyped haben, um ihre Services zu verkaufen.

Doch ein anderes Thema ist eben die Verwendung sozialer Medien in meinem Marketingjob, um Inhalte zu streuen. Dies mag sogar dazu führen, dass ich hier und da doch wieder in Kanälen auftauchen muss, die ich aus oben genannten Gründen ablehne. Natürlich verfolge ich laufend die entsprechenden Marktentwicklungen. Hier einige Informationen und Beiträge, die ich für erwähnenswert halte.

Die Forrester-Analystin hat das Thema Werbung in Social Media unter die Lupe genommen. Die Investitionen der Unternehmen in Social Media Advertising steigen. Besonders Mark Zuckerberg freut sich, denn 75 Prozent des Geldes weltweit werden bei Facebook ausgegeben. Doch scheint das Misstrauen auch in den USA gegen Facebook zu steigen. Man traut Facebook nicht mehr, insbesondere beim Thema Datenschutz. Die Fassade bröckelt, mein Liu, und sagt voraus, dass sich Werbung auf Facebook wegen Datenschutzvorschriften und -bedenken vom Mikro-Targeting zu einer eher traditionellen Ansprache von Zielgruppen und Personen entwickeln wird.

Der Star am Social Media-Himmel ist nicht mehr Facebook

Und der Star unter den sozialen Medien ist nicht mehr Facebook. „Wer schöne Bilder macht, postet sie heute auf Instagram, flotte Sprüche kommen auf Twitter, Jobsuche läuft bei LinkedIn“, schreibt

Deutlich weniger Interaktion auf Facebook

Randbemerkung: Dass Facebook seine Algorithmen ändert und dass die Interaktion auf der Plattform signifikant nachgelassen hat, haben wir auch kürzlich während des IBM Livestudios auf der Think at IBM bemerkt. Ging noch 2018 auf der CEBIT während der Liveübertragungen die Post ab, so war es jetzt 2019 deutlich ruhiger. Unsere Livevideos scheinen weniger nach oben gespült worden zu sein und die Facebook-Anwender sind offensichtlich passiver geworden.

Die deutschen Zahlen, die der Social-Media-Atlas der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor und des Marktforschers Toluna erfasst hat, malen für Facebook ein negativeres Bild. Zwar nutzen immer noch 69 Prozent Facebook, aber die Zahl nimmt insbesondere bei den Jüngeren ab.

Infografik-Facebook-schwimmen-die-Freunde-weg-Nutzerwandel-Altersgruppen-2011-2018-Faktenkontor-Social-Media-Atlas-2018-2019

Und nun auf nach Instagram?

Ob das den Konzern jedoch wirklich stört? Instagram legt in allen Altersgruppen zu und auch WhatsApp ist Fakt (und Teil des Zuckerberg-Imperiums). Bei der jüngeren Generation, der Gen-Z, die zwischen 1997 bis 2012 geboren ist, dominieren Instagram und YouTube, wie eine Studie des Pew Research Center zeigt. Vor allem ist diese Generation noch mehr on: „45 % der Gen-Z in 2018 konstant online. 2014-15 waren es noch 24 %. Die mehrmalige Nutzung pro Tag hat sich somit zu einer dauerhaften Nutzung über den Tag verteilt verschoben.

Also, liebe Werbetreibende, nun alle auf nach Instagram und YouTube. Nein, natürlich muss man es sich mal wieder differenzierter anschauen. Wer sind meine Käufer? Aus welche Altersgruppe kommen sie? Wo erreiche sie am besten? Und ja, auch auf YouTube und Instagram einfach auch mal experimentieren, meine ich.

Informationskonsum: Jede Generation hat eigene Präferenzen

Michael Brenner bringt es auf den Punkt:

  • Baby Boomers, Generation X, and Millennials are the current three main generations you should concentrate on. Each generation has it’s own unique marketing opportunities and challenges.
  • Different generations consume different types of content online and spend their time on different platforms. You must go where your audience is.

über A Guide to Content Marketing by Generation | Marketing Insider Group

Die Baby Boomer treffen heutzutage (zumindest im B2B-Segment) oft die Kaufentscheidungen, Generation X und Millenials beeinflussen aber auf jeden Fall im Buying Center Entscheidungen.

Was also tun, liebe Marketingverantwortlichen? Wir müssen uns auf die jeweiligen Kommunikations-, Plattform- und Inhaltspräferenzen einstellen:

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Sind Podcasts wirklich so „in“?

Kleine Randbemerkung: Man bemerke in dieser Statistik übrigens die Position von derzeit so hoch ge-hype-ten Podcasts … Und die Platzierung von Blogs gefällt mir natürlich nicht, wobei ich es etwas durch die Position von tiefgehenderen Artikeln mit Video, Audio und Grafiken „entschuldige“.

The rising star: Videoformate

Übrigens finde ich es sehr bezeichnend, dass Videos quer über alle Zielgruppen beliebt sind. Selbst die 43 Prozent von 55-Jährigen und Älteren sind aus meiner Sicht ein guter Wert und bestärken mich, weitere Experimente à la Livestudio (nicht nur während der Think at IBM) zu machen. Der Trend zu Video wurde kürzlich auch von Mary Meeker Mary in ihrem Internet Trends report bestätigt. Es wird für Marketingabteilungen nicht mehr nur genügen, über Video nur zu reden. Es scheint, dass Video generationsübergreifend der wichtigste Kanal wird, um seine Zielgruppen zu erreichen. Experimentieren mit Videoformaten und Distributionskanälen – ich bin auf den LinkedIn Live Video gespannt – ist gefragt, von kurzen Statements (die gerade bei der jüngeren Generation beliebt zu sein scheinen) über tiefer gehende Interviews, Erklär-Videos bis zu Magazinen, wie wir sie ja auch auf der Think at IBM und jetzt im Nachgang probieren werden und wollen.

Überraschung: Xing lebt?!

Und noch eine überraschende Statistik: Xing lebt, so ein Beitrag von Faktenkontor mit Bezug auf den Social-Media-Atlas 2018/2019. LinkedIn bleibe in Deutschland der ewig Zweite hinter Xing. Mit etwas mehr als 15 Millionen Nutzern habe die Xing-Community in der D-A-CH-Region rund vier Millionen Mitglieder mehr als die LinkedIn-Gemeinschaft:

Berufstätige Onliner finden für ihre Branche relevante Informationen in den Sozialen Medien nach Facebook (30 Prozent) vor allem bei Xing (25 Prozent). LinkedIn landet in diesem wichtigen Feld mit 19 Prozent nur unter „ferner liefen“ – hinter Youtube, Whatsapp, Blogs, Foren …

über Duell der beruflichen Netzwerke | Faktenkontor

Grafik-Social-Media-Kanäle-als-Quelle-für-branchenrelevante-Informationen-aus-Faktenkontor-Social-Media-Atlas-2018-2019

Erstaunlich.

Zum Abschluss möchte ich hier formatübergreifend auf die Content Ampel von Dr. Kerstin Hoffmann aufmerksam machen. Ein nützliches Werkzeug, um Inhalte jedweder Art zu bewerten:

content-ampel-grafik-ohne-ueberschrift

Auf der Webseite gibt es auch nützliche Tipps & Tricks zur Ampel.

 

 

 

Zur Berliner Luft und zum Berliner Duft mit Matthias Hartmann #Livestudio #ThinkatIBM

18. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Heute war Matthias Hartmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der IBM in Deutschland, Österreich und Schweiz, wieder im Livestudio, um ein Zwischenfazit zu ziehen. Wir haben uns über die Berliner Luft und den Berliner Duft unterhalten.

Das persönliche Highlight von Matthias ist die mögliche Verbesserung der Berliner Luft: Rund 300 Schüler haben am 7.Juni mit Begeisterung im Bikini Berlin Feinstaubsensoren gebaut, die nun verbaut werden und so Daten zu luftdaten.info liefern. Hier ein kleines Video zum Thema.

Und der Berliner Duft wird gerade von Besuchern der Think at IBM und des Popup Stores gemixt, indem sie für ihren Lieblingsduftnoten auswählen und diese mit Hilfe von künstlicher Intelligenz basierend auf IBM Watson durch Parfumeur Marc vom Ende gemixt werden.

Wir haben in dem ausführlichen Gespräch noch viele andere Themen behandelt vom Chapter 2 der IBM ist zu künstlicher Intelligenz. Außerdem gibt es noch einen Zusammenschnitt meines Talks mit Laurent Sauveur von dem UN Human Rights Office und eine Reportage vom IoT Exchange. Viel Spaß beim Zuschauen!

(Stefan Pfeiffer)

Journalismus – Bergbau des 21. Jahrhunderts? Die Zeiten waren nicht immer so rosig und Jammern nutzt nix

16. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Michael Kroker hat in seinem Rant auf die Situation der Print- und TV-Medien, des Journalismus generell hingewiesen. Es werden immer weniger gedruckte Zeitungen, der TV Konsum nimmt ab und viele Journalisten – in den USA 50 Prozent in den vergangenen 20 Jahren – verlieren ihren Job. Michael zitiert Sven Hansel, der schon vor Jahren Journalismus mit dem Bergbau verglichen hat.

Als jemand, der Journalismus studiert und während des Studiums frei als Journalist gearbeitet hat, stutze ich aufgrund verschiedener Aspekte. Erst einmal: Die journalistische Welt war nicht immer so rosig, oft im Nachhinein verklärt Wer kennt noch Zeilengeld? 22 Pfennig pro Zeile und 20 Mark für ein Bild von der Lokalzeitung. Auch das war Realität im Journalismus. Pure Ausbeutung vor allem junger Leute, die diesen Beruf ergreifen wollten. Gut, dadurch habe ich Journalismus von der Pike auf gelernt, auf Karnevalssitzungen, bei den legendären Karnickelzüchtern, aber ich nach einer Weile auch in Berichterstattung über die Lokalpolitik.

Die Welt des Journalismus war nicht so rosig, wie es im Rückblick scheint

Dann kam ein kurzer Boom durch „die Privaten“. In der Zeit habe ich in der Neue Medien-Redaktion der FAZ gearbeitet. Wir haben damals die neueste Nachrichten über BTX (Bildschirmtext) verteilt, „ein interaktiver Onlinedienst der Telefon und Fernsehschirm zu einem Kommunikationsmittel kombinierte„, ein Rohrkrepierer, der durch das Internet bald überflüssig wurde. Die Redaktion hat damals in der Gründungszeit der privaten Radiosender und des Privatfernsehens die Sender auch mit Radio- und TV-Berichten versorgt. In Erinnerung habe ich noch immer meine erste Radioreportage über und mit Konrad Zuse oder den per Telefon übermittelten „Livebericht“ von der SPD Südhessen, bei der die rote Heidi zur Vorsitzenden gewählt wurde.

Die FAZ hat dann im Rückblick zu schnell aufgegeben und die Neue Medien-Redaktion geschlossen. Sehr schade auch für mich, denn mein damaliger Chef hatte mir eine Festanstellung nach dem Studium in Aussicht gestellt. Und um es kurz zu machen: So bin ich dann für die Computerzeitschriften (PC Praxis, Windows etc.) gearbeitet, Word und WordPerfect getestet, weil die einfach besser zahlten. Und vom IT-Journalismus war es nicht weit in Public Relations und dann noch kürzer in Marketing für Software-Hersteller und -Distributoren.

Nicht alles war Gold, was da geschrieben wurde

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass es Dutzende von Zeitschriften und Magazinen rund um IT Themen gab. Allein für das spezielle Thema Dokumentenmanagement komme ich zeitweise auf vier bis fünf Publikationen. Mein Freund Uli Kampffmeyer weiß es bestimmt genauer. All das ist Geschichte. Die Zahl der Printmedien ist auch in diesem Segment dramatisch zurück gegangen.

Doch auch hier sollte man, möchte ich die Kirche im Dorf lassen. Diese Magazine waren nicht alles Qualitätsmedien mit tiefgehenden Reportagen und Berichten. Es waren sicher  nicht immer Artikel hehrer, journalistischer, investigativer Helden, die tief gebohrt, brillant geschrieben oder gesprochen haben. Mit Grauen denke ich noch an die vielen Telefonanrufe zurück, in denen man mir – ich war da bereits „in der Wirtschaft“ tätig und hatte aus Sicht der Redaktionen und Anzeigenakquisiteure Geld – Advertorials andrehen wollte. Und, Euer Ehren, ich gestehe meine Schuld ein, denn auch ich bin einmal gekauft mit Bild auf der Titelseite eines solchen Magazins gelandet.

Unterdessen sind nicht nur in der IT-Presse viele Jobs verloren gegangen. Viele kompetente Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich arbeiten durfte, haben ihren Job verloren und das ist natürlich sehr schade. Doch es war schon immer nicht alles qualitativ Gold, was da vermeintlich glänzte, getextet wurde.

Verlage haben Zeichen der Zeit verschlafen – und tun es noch

Vor allem haben aber Verlage und Redaktionen die Entwicklung verschlafen. Oben schreibe ich von „Neuen Medien“. Damit war einmal Bildschirm- und Videotext oder Privatradio und -fernsehen gemeint. Neue Medien sind heute mehr denn je Online-Medien im „Netz“. Neue Medien sind heute soziale Medien mit vielfältigen Kanälen und Formaten, einigen dominanten Playern. Neue Medien sind auch andere, neue Formate. Nicht mehr nur Text, sondern Podcasts und Videos, die technisch im Prinzip jeder produzieren kann. Nochmals explizit: Technisch kann es eigentlich jeder hinbekommen, ob die inhaltliche Qualität  – wobei das zu definieren wäre – und Sorgfaltspflicht gewahrt ist, ist eine andere Frage,

Die digitalen Transformation ist für Verlage und im Journalismus Realität. Man kann jetzt rumweinen und nörgeln, aber das nutzt meiner Ansicht nach nichts. Die Verlage, aber auch wir Journalisten – ich zähle mich noch immer dazu – müssen uns den neuen Realitäten stellen, uns mit neuen Formaten und neuen Bezahlmodellen auseinandersetzen. Auch deshalb finde ich das Experiment von Gabor Steingart und seinem Team beispielsweise sehr spannend. Vielleicht kommt es doch nochmal zu einem Meinungsaustausch.

Im heutigen Journalismus (und im Marketing) sind Experimente gefragt

Und deshalb finde ich Plattformen, wie Piqd spannend, wo Autoren Artikel empfehlen und kuratieren. Und ja, auch hier stellt sich übrigens die Frage, wie sich eine solche Plattform rechnet und wie Autoren wie honoriert werden. Um so etwas zu fördern, habe ich den Talk zu Automatisierng im Livestudio der IBM in Berlin vor kurzem organisiert. Eine ähnliche Kooperation hatten wir dann auch zum Thema Open Source in der öffentlichen Verwaltung mit t3n.

Und das ist auch meine Brücke hinüber zu meinem jetzigen Job. Seit Jahren „mache“ ich Marketing für IT Firmen und vermarkte Produkte. Um es noch klarer und undeutsch zu sagen: Ich versuche Firmen im sogenannten B2B-Umfeld „meine“ Produkte zu verkaufen. Und auch dieses Verkaufen, die Art, wie Marketing „gemacht“ wird, ändert sich, auch wenn es manch einer der Altvorderen nicht wahr haben will. In der Verlagen zeigt das die die unsägliche EU-Urheberrechtsreform, mit der man viele netzaffine, nicht nur junge Leute abhängt.

Die Veränderung im Journalismus ist wahrnehmbar. Im Marketing, in der Unternehmenskommunikation mag sie noch unsichtbarer, schleichender sein, doch auch dort ändern sich Formen und Formate, Berufsbilder und Jobs. Es geht nicht mehr nur darum, Interessenten auf Veranstaltungen mit Häppchen vom fliegenden Buffet und Frontalvorträgen zu befriedigen. Auch hier müssen wir – wie im Journalismus – neue Formate probieren und austesten, denn NEIN, wir verkaufen nicht nur durch Suchmaschinenoptimierung (SEO) oder durch das Tracking des Online-Klickverhaltens. Diese Themen sind extrem wichtig. Marketingfachleute sollten sich damit auskennen, aber es (zumindest im B2B Umfeld) noch mehr gefragt.

Qualität, interessante Formate, guter Informationsgehalt, unterhaltsame, zeitgemäße Aufbereitung, die Bereitschaft zum Dialog und ebenso die Bereitschaft zum Experiment zählen nicht erst seit heute im Marketing und im Journalismus. Genau deshalb habe ich alle Jahre neue Dinge probiert, vom Theaterstück über das Unternehmen 2.0 (könnte man mal aktualisieren und auffrischen) über die Bloggertouren im Bus quer durch Deutschland, bei der wir Bundeswehr, hansgrohe, BASF oder die Bertelsmann-Stiftung besucht haben, bis jetzt zum Livestudio, in dem wir neue Videoformate ausprobieren.

Es gab immer einen Strukturwandel der Öffentlichkeit – auch heute wieder

Wir erleben allenthalben einen Strukturwandel und müssen darauf reagieren. Und das ist bei Leibe nicht neu. Nicht im Marketing, nicht im Journalismus. Ich gehe mal nicht bis zum werten Herrn Gutenberg zurück, aber man denke an den Siegeszug von Radion und Fernsehen und die damit verbundenen Veränderungen, Jobs die entstanden und verschwunden sind. Und heute erleben wir, dass Online-Inhalte, Video- und Audioformate den Medienkonsum und das Informationsverhalten erneut verändern. Das Rezo-Video ist das aktuellste und beste Beispiel. Viele „junge Leute“ hören nicht mehr auf klassische Medien. Sie beziehen ihre Meinung online auch von Nicht-Journalisten. Meiner Ansicht nach wurde viel zu lange gepennt und nun sind Jammern und der Beharrungswille gerade in den klassischen Verlagen groß, weil die Welt sich mal wieder weiter dreht.

Wir sprechen heute vom (gerade Modewort) Influencern, von Storytellern und Markenbotschaftern: „Unternehmen benötigen engagierte digitale Mitarbeiter,“ schreibt Klaus Eck. „Netzwerke werden zu Medien-Plattformen und Medien zu Netzwerk-Plattformen und Unternehmen zu Medien und Netzwerken“, so das Titelbild eines Gesprächs zwischen Gunnar Sohn und Klaus.

Nicht erst seit kurzem sind die traditionellen Verlage gefragt, sich entsprechend zu ändern. Der Journalismus, die Journalisten ändern sich. Neue finanziell und personell tragfähige Modelle müssen entwickelt und getestet werden. Vielleicht muss es ganz andere, neue, noch nicht gedachte Modelle geben, nicht nur für die Reportagen über die „große Politik“, sondern beispielsweise auch für die lokale Berichterstattung, wie gerade Gunnar auf dem Barcamp in Koblenz diskutiert hat.

Und auch Marketing und Unternehmenskommunikation ändert sich. Der Pressespiegel sollte für die Unternehmen nicht mehr der wichtigste Gradmesser dafür sein, dass man in seiner Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Das Engagement online und offline in Communities, das Partizipieren in Diskussionen, der Wille auch Kritik auszuhalten, aber auch mit Argumenten gegen zu halten, all das ist sowohl im Journalismus, wie auch in Marketing und PR gefragter denn je. Es geht um eine anständige Informations-, Streit-, Kommunikations- und Diskussionskultur im Journalismus, aber auch bei Unternehmen und Institutionen. The Times They Are A-Changin‘. Wieder einmal.

Und man mag mir gegen Ende noch ein Statement verzeihen: Wir dürfen den Populisten nicht die neuen Öffentlichkeiten überlassen. Es gab schon mehrmals Zeiten, in denen sie die Klaviatur der modernen Massenmedien besser gespielt haben als die demokratischen Kräfte. Das darf nicht wieder passieren. Deshalb dürfen wir gerade auch die sozialen Kanäle nicht den Demagogen und mit einfachen Antworten zu verführen Suchenden überlassen.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Herbert Aust auf Pixabay

 

Bookmark: IBM Preparing For The Next Chapter In Cloud | Seeking Alpha

11. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Interesting analysis and summary on the strategy of IBM. My quote based on a discussion I had last week during Think at IBM on Open Source in German and European Government with Saskia Esken, Michael Seemann, Peter Ganten and Stephan Dörner (in German language). It became obvious to me, that it is not known enough, that IBM is contributing to Open Source and projects like Libre Office since years and is therefore in my opinion not at the same „level“ like other companies much more focusing on proprietary software. With the acquisition of Red Hat this becomes even more important for IBM.

It’s important to note that IBM already is committed to open-source projects and the company allows combining its cloud services with open-source tools. However, it hasn’t managed to build sales and revenue momentum that Red Hat has enjoyed with open-source products. The Red Hat acquisition gives the company an even richer portfolio of open-source tools and services to help its clients achieve digital transformation.Among the popular Red Hat products, OpenShift will provide the greatest advantage to IBM because the tool allows developers to create, test and run applications in a multi-cloud environment. In addition, OpenShift is used by more than 1,000 enterprise customers around the globe and cloud providers like Microsoft, Amazon, Google and Alibaba (NYSE:BABA) utilize OpenShift in combination with their cloud platforms to enable hybrid cloud computing.

über IBM: Big Blue Preparing For The Next Chapter In Cloud – International Business Machines Corporation (NYSE:IBM) | Seeking Alpha

* Disclaimer: I am working for IBM as most readers of this blog know.

(Stefan Pfeiffer)