Posts Tagged: ‘Virtuelle Messe’

Hybride Veranstaltungen sind die Zukunft, so Florian Schnurer von Paul Events bei #9vor9

30. Juni 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Eigentlich kann ich das Wort hybrid kaum noch hören. Alles ist seit geraumer Zeit hybrid beziehungsweise wird hoffentlich hybrid sein. Die Cloud, die hybride Arbeit mal daheim, mal im Büro. Und jetzt sind auch noch Veranstaltungen hybrid und werden es voraussichtlich bleiben. Das ist zumindest eine Quintessenz aus dem Gespräch, das Lars und ich mit Florian Schnurer von Paul Events bei #9vor9 geführt haben.

Kaum eine Branche hat es so hart getroffen, wie die Messe- und Eventbranche. Von einem Tag auf den anderen ist das gesamte Geschäft weg gebrochen. Wie Paul Events diese Krise gemanagt hat, ohne Leute entlassen zu müssen, berichtet Florian in diesem Gespräch. Profitiert hat Paul Events dabei durchaus von Projekten, die wir gemeinsam gestemmt haben: das IBM Livestudio auf der EuroCIS 2019 oder die Präsenz von Acoustic auf der dmexco im gleichen Jahr. Auf beiden Messen haben wir die Präsenz vor Ort mit Messestand ins Netz durch Liveinterviews und -streams verlängert.

Wir wünschen Florian und seinem Team, dass es jetzt wirklich wieder aufwärts geht und im Herbst Veranstaltungen durchgeführt werden können und nicht von der Delta-Variante verhindert werden. Gut vorbereitet sind Paul Events auch in und für die Pandemiezeit. Der Schnelltest-Bus, den man entwickelt hat, ist nur ein Beispiel dafür. Hygienekonzepte wurden schon lange ausgearbeitet und können genutzt werden. Doch ist die Eventbranche offensichtlich keine UEFA mit entsprechender Lobby zu sein und hat es deutlich schwerer, Veranstaltungen genehmigt zu bekommen …


#9vor9 – Digitalthemen der Woche erscheinen auch immer als Podcast unter https://9vor9.podigee.io/ und sind natürlich über die gängigen Podcast-Plattformen abrufbar.

#9vor9 zu Engagement auf virtuellen Formaten, Bitkom und der DSGVO, Google News und deutschen Verlagen und einem bald noch helleren Köpfchen in Siegburg

6. Oktober 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Digitalthemen der Woche heute bei #9vor9: Lars ist nochmals unter Bezug auf die letztwöchige #9vor9-Sendung mit Gerhard Schröder auf das Thema virtuelle Events und die Erfahrungen mit Interaktionen auf der Bits and Pretzels eingegangen. Allenthalben wird mehr oder weniger erfolgreich experimentiert. Doch einen Aspekt sollten wir dabei auch nicht vergessen: Es kommt auch auf das Publikum an, dessen Willen, sich zu engagieren und an den Interaktionsmöglichkeiten teilzunehmen.

Engagement auf virtuellen Events muss man auch selbst wollen

Leider ist auch dort oft eher ein passives Konsumentenverhalten zu beobachten, das auch typisch für viele klassische Eventformen ist. Wie viele Besucher einer Fachkonferenz engagieren sich mit Fragen und Kommentaren auf dieser Konferent und wie viele hören nur zu. Doch das soll uns Marketers keinesfalls davon entbinden, das Thema Interaktion mit den Besucherinnen und Besuchern weiter zu treiben.

Welche Art von Innovation unterbindet die DSGVO denn in Deutschland?

Ein weiteres Lars-Thema, der auf einem Tweet eines gewissen Stefan Pfeiffer basiert: die DSGVO und die Bitkom, die die Datenschutzgrundverordnung gerade als „Fass ohne Boden“ bezeichnet hat. Kurz zusammengefasst seien die Regeln den Unternehmen einfach nicht klar und der Datenschutz hemme Innovationen, wie eine Umfrage ergeben habe. Da stellt sich Lars und mir die Frage, welche Art von Innovationen das denn sind. Monetarisierung der persönlichen Daten der Anwender:innen à la Facebook und Google?

Ich bin da eher beim Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber, der es als positiv einschätzt, dass fast 60 Prozent der Unternehmen schätzen, dass sie die DSGVO weitgehend oder umfassender unterstützen. Klar sollte sein, dass an der DSGVO und dem Thema Datenschutz weiterhin „getuned“ werden muss, gerade weil auch angesichts des letzten Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) keine umfassende Regelung im Datentransfer mit den USA besteht. Eine absolut offene Flanke. Hier auch ein Hörtipp zum Thema: die #heisehow „Pricay Shield ist Geschichte – was passiert nun mit unseren Daten?“. Mir eingeprägt hat sich die Aussage, dass wir uns auf die irische Datenschutzbehörde, die mit dem Thema befasst ist, wohl eher nicht verlassen können. Sie sei einer der größten Hindernisse zur Durchsetzung der DSGVO in Europa. Datenaustausch mit den USA sei eigentlich dahin …

Google News als neues Nachrichtenangebot – unterstützt den Qualitätsjournalismus!?

Mein Thema der Woche: Google verkündet, dass es Verlagen und Medienhäusern weltweit 1 Milliarde $ für die Verwertung deren Inhalte in Google News zahlt und damit Journalismus aktiv und die „Future of News“ unterstütze. Google News for Android sollte schon in Deutschland verfügbar sein. Die entsprechende Version von Apple iOS und Search soll bald folgen. In Deutschland sind 20 Medienhäuser dabei, darunter „Die Zeit“, „Der Spiegel“, die FAZ und einige andere. Bisher hatte Google Zahlungen an Verlagshäuser abgelehnt, offenbar nun eine Kehrtwende. Die Deutsche Welle zitiert Carsten Knop, den Herausgeber der FAZ wie folgt:

Das neue Produkt gibt uns die Möglichkeit, unseren Qualitätsjournalismus noch mehr Lesern vorzustellen, die eventuell zu treuen Lesern und Abonnenten werden.

Google zahlt Verlagen weltweit eine Milliarde Dollar für journalistische Inhalte | Aktuell Deutschland | DW | 01.10.2020

Und Philipp Justus, Chef von Google in Zentraleuropa, wird zitiert:

Es ist Googles bislang weitreichendster Schritt, um die Zukunft des Journalismus zu unterstützen.

Google zahlt Verlagen weltweit eine Milliarde Dollar für journalistische Inhalte | Aktuell Deutschland | DW | 01.10.2020

Diskutiert wird gerade noch, ob in Google News auch Inhalte gezeigt werden, die hinter den Paywalls der Verlage liegen. Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und insbesondere Springer kritisieren den neuen Weg. Dort wird am Leistungsschutzrecht festgehalten. Google können nicht nach Gutsherrenart Geld nach eigenem Gutdünken ausschütten, statt sich an einem modernen Urheberrecht für das 21. Jahrhundert zu orientieren.

Ich bin auf den Service gespannt, denn noch immer bin ich auf der Suche nach einem vernünftigen News Aggregator. Ganz offensichtlich versuchen Facebook, Apple und Google mit ihren News-Apps entsprechende Lösungen anzubieten. Bleibe ich alter Mann flexibel genug im Kopf, um auch für Google News offen zu sein, das ist die Frage.

Ein noch helleres Köpfchen in Siegburg und wer ist kommende Woche bei #9vor9 dabei?

Und eine der wichtigsten Nachrichten heute: Das Ende des Videokellers in Siegburg naht. Lars hat sich eine neue Webcam und Beleuchtung bestellt. Wir sind in zwei Wochen dann besonders auf sein helles Köpfchen gespannt. Dazu auch noch eine Anekdote aus meinem privaten IT-Zoo: Ich hatte vor 2 Monaten eine Logitech Streamcam bei meinem lokalen Darmstädter Händler bestellt, über den ich auch Macbook und andere Geräte einkaufe. Der konnte wochenlang nicht liefern. Habe dann storniert und bei Logitech direkt gekauft. Die Streamcam war in 1 Tag da … Lässt Logitech den Einzelhandel zugunsten der eigenen Abverkäufe hängen?

Und noch eine wichtige Frage: Gibt es kommende Woche wieder eine Ausgabe von #9vor9? Unser Lars hat Urlaub und ist unterwegs. Mal schauen, ob wir einen Ersatz finden. Vielleicht können wir ja unseren Gunnar für diese Ausgabe aktivieren.

Noch ein weiterer Hinweis in eigener Sache: Ich habe mal alle #9vor9-Sendungen ab Juni 2020 mal sauber in eine Playlist auf YouTube eingepflegt – und vielleicht werden wir künftig dort auch live streamen.

Und natürlich gibt es #9vor9 auch wieder als Podcast auf den bekannten Plattformen und hier im Netz.

(Stefan Pfeiffer)

Virtuelle Eventformate heute: Wo bleibt der soziale Kontakt, das „Netzwerken“ – #9vor9 mit Gerhard Schröder und Lars Basche

29. September 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Die perfekte Präsentation von Produkten oder Dienstleistungen kann man in einem virtuellen Format hinbekommen. Apple hat es beispielsweise vor kurzem wieder vorgemacht. Was ist aber mit dem Netzwerken, dem sozialen Kontakt, dem gemeinsamen Kaffee oder Bier, das der:die Vertriebler:in auf der konventionellen Veranstaltung mit seinen Kunden:innen und Interessenten getrunken hat, dem Small Talk, der aber so wichtig ist? Schwierig und ausbaufähig, das meinten alle Teilnehmer des heutigen #9vor9, zu dem wir Gerhard Schröder von K3 begrüßen durften.

Und in punkto Netzwerken und sozialer Kontakt auf oder während Events bleibt noch eine Menge zu tun. Vielleicht ist der Ansatz, vom Event, von der virtuellen Veranstaltung her zu denken, nicht der beste? Vielleicht sollten wir eher von einer latenten, kontinuierliche Kommunikation mit Kunden:innen und Interessenten sprechen, die wir im gesamten Buying Cycle und danach (!!) begleiten und denen wir Angebote machen. Ich musste an meine Arbeit mit der DNUG denken, der Vereinigung der Kunden, die (damals noch IBM) Collaboration-Produkte einsetzten, einer Community einem festen Anlaufpunkt im Netz, wo man Fragen stellen konnte (und kann) und Platz für Diskussion war. Die DNUG gibt es natürlich auch heute noch.

Die Veranstaltungen waren auch für die DNUG zentral, ein oder zwei große Konferenzen im Jahr, dazwischen Workshops. Trotzdem glaube ich, dass wir von einem solchen Konzept lernen können, dass wir über die einzelne Veranstaltung hinaus denken müssen. Gerhard brachte andere Beispiele: Interessenten in einem speziellen Segment vernetzen sich über eine Plattform wie Discord. Dein Ort zum Reden, so titelt Discord auf seiner Home Page. Oder aber man verabredet sich mit Kunden:innen zum virtuellen Mensch-Ärger-Dich oder an der Spielekonsole. Spinnereien? Die ein oder andere Idee erscheint auf den ersten Blick fremd, aber wir müssen – davon bin ich überzeugt – Experimente wagen.

Zurück zu meinem Eingangsstatement: Da erwecke ich den Eindruck, dass die perfekte Präsentation ein Klacks ist. Ist sie natürlich nicht, wie wir alle tagtäglich bemerken. Apple mag seine Präsentationen perfekt inszenieren und produzieren, aber wir können alle sicher sein, dass dahinter auch eine große Produktionsmannschaft steht, technisch und inhaltlich. Natürlich hat nicht jeder diese Mannschaft. Und natürlich präsentiert nicht jeder eine Apple Watch Serie 6.

Und vielleicht will auch mancher gar nicht diese glatte, zu perfekte Inszenierung. Ich bin ja durchaus ein Freund etwas rauerer, authentischer Formate. Doch sicher müssen wir aber alle in der Präsentation unserer Inhalte besser werden. Wir brauchen eine bessere Technik. Und wir müssen lernen, besser zu präsentieren und zu kommunizieren, in die Kamera schauen beispielsweise. Und wie Gerhard es so schön gesagt hat, wir müssen üben, üben, üben. Und wir können viel von seinen Erklärvideos lernen. Hier also eine warme Empfehlung für alle, die besser werden wollen. Er hat jetzt gerade auch ganz aktuell ein Video IBM-, Microsoft- u. Daimler-Mitarbeiter – Feedback zu virtuellen Messen veröffentlicht.

Und natürlich gibt es #9vor9 auch wieder als Podcast auf den bekannten Plattformen und hier im Netz.

Randbemerkung zur Technik

Eine kleine Schlussbemerkung zum Thema Technik. Schaut Euch an, wie perfekt Gerhard technisch ausgeleuchtet und inszeniert ist. Da fallen der Videokeller in Siegburg und das Homeoffice in Darmstadt deutlich ab.

Nun ist Gerhard sicher Profi, Dienstleister in dem Sektor und hat eben die entsprechende Ausstattung Aber es geht auch mit einfachen Mitteln mehr. Da meine professionelle Marshall Streaming-Kamera mit Skype und Eccamm rumzickt, hatte ich die eingebaute Kamera meines Apple Monitors genommen. Wie man sieht, suboptimal trotz zweier LED-Leuchten hinter dem Monitor. So sieht das Bild dann schon mit der Logitech Conferencecam Connect aus, die ich nach den heutigen Erfahrungen doch wieder in Betrieb nehme:

Schon ein deutlicher Unterschied bei gleicher Beleuchtung … Und weiter warte ich auf die Lieferung der Logitech Streamcam, die ich vor Wochen (am 29. Juni 2020) bei meinem Händler Comspot bestellt habe und die noch immer nicht da ist. Unglaublich.

Und natürlich macht es nicht die Kamera allein. Ein gutes Mikrofon (bei mir ein Samson Meteor) und entsprechende Beleuchtung (z.B. Elgato Key Light Air oder Ring Light) sind ebenso wichtig – wie der Hintergrund. Auch hier kann man bei Gerhard oder auch bei Gunnar entsprechend nachlesen und -hören, was denn so zu empfehlen ist.

(Stefan Pfeiffer)

#9vor9: Von Blockchain gegen Fake News über die #WWDC20 bis zu Respekt vor ARD- und ZDF-Journalistinnen

24. Juni 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Natürlich gab es auch am 23. Juni wieder ein #9vor9 mit den Digitalthemen der Woche von Gunnar Sohn, Lars Basche und mir.

Und hier die Themen quasi in Tweets: Lars bringt das Blockchain-Projekt der New York Times ins Spiel, wo mit Hilfe von IBM Blockchain Bilder überprüft werden, quasi Blockchain im Einsatz gegen Fake News:

Wer sich tiefer interessiert: Hier ist die gemeinsame News Provenance-Seite von New York Times und IBM.

Hat Apple mit dem virtuellen Eventformat der #WWDC20 einen neuen Standard gesetzt?

Unser Gunnar lobt, wie Apple seine virtuelle Konferenz hinbekommen hat. Hat man einen neuen Standard gesetzt? Unten verlinkt auch der dazu passende Beitrag von Sascha Pallenberg.

Virtuelle Formate müssen sich weiter entwickeln. Noch ein weiteres mit Powerpoint-Folien überladenes zu langes Webinar kann nicht die Lösung sein. Deshalb experimentiere ich auch mit Formaten wie #9vor9 oder dem IBM Livestudio herum. Und – so viel kann ich verraten – im Sommer wird es auch ein weiteres neues Format seitens der IBM Deutschland geben.

Macbooks: Comeback mit neuem Prozessor gegenüber Microsoft Surface?

Daneben fand Gunnar erwähnenswert, dass Apple in den Macbooks und iMacs Abschied von den Intel-Prozessoren nehmen will. Er sieht so eine noch engere und komfortablere Integration aller Apple-Geräte, quasi eine Ausweitung der schon vorhandenen Stärke. Im Mark gibt es aber seit geraumer Zeit harsche Kritik gerade an der Qualität der Macbooks und viele loben die Microsoft Surface-Geräte über den Klee. Nun sind Gunnar und auch ich langjährige Apple-User und Fans. Ich selbst nutze seit nunmehr Mitte 2019 – hier der damalige Beitrag – ein Macbook als Arbeitsplatzrechner. Und mein Arbeitgeber, die IBM, hat ja dann auch von mir gelernt (Achtung: Ironie) und unterdessen sind die Macs neben den Lenovo-Notebooks Standard. Doch seien wir ehrlich: Bezüglich der Hardware-Qualität der Microsoft-Rechner und insbesondere auch der Qualität von Windows als Betriebssystem können Gunnar und ich nicht mehr mitreden. Das letzte Windows, an das ich mich richtig erinnere, ist Windows NT mit Bluescreens und dessen elend langer Startzeit. Und um es nochmals ins richtige Licht zu rücken: Ich habe mich die Jahre auch oft über Apple geärgert, die Preise, mangelhaften Service und Garantie sowie auch eine gewisse Arroganz.

Digital News Report zeigt Wertschöpfung für Tagesschau und heute – die Journalistinnen, Journalisten und Kameraleute

Mein Digitalthema der Woche ist der Digital News Report 2020 des Reuters Institutes. Aus diesem Report kann man eine Vielzahl von Erkenntnissen ziehen, von der immer stärker werdenden mobilen Nutzung von Nachrichtenformaten über die sich wandelnde Mediennutzung von Jüngeren und Älteren, den Erfolg von Newslettern und Podcasts bis zur leicht steigenden Akzeptanz, für digitale Inhalte auch zu zahlen. Viele dieser Aspekte haben wir diskutiert. Ich möchte vor allem die positive Bewertung seriöser Nachrichten und Zeitungen hervorheben, von Tagesschau und heute bis zu Zeit, Süddeutscher oder FAZ. In diesen Zeiten, in der von gewissen Seiten immer wieder über eine angebliche Lügenpresse gezetert wird, in denen Journalisten:innen und Kameraleute beschimpft und angegriffen werden, ist dies ein wichtiges Zeichen (auch wenn die Akzeptanz bei Jüngeren leider etwas zurück geht). Und auch hier seien gerade die Journalistinnen einmal besonders erwähnt, beispielsweise eine Marietta Slomka, die beste Interviewerin derzeit, oder auch ein Dunya Hayali. Letztere ist mir als Fohlen-Fan eh noch besonders sympathisch.

#9vor9: Sondersendung Homeoffice am 26. Juni um 8:51 mit Peter M. Wald

Zum Ende noch der Hinweis auf eine #9vor9 Sondersendung zum Thema Homeoffice. Am 26. Juni ab 8:51 Uhr werden sich Professor Peter M. Wald, Lars Basche und ich über Remote Work und die verschiedene Aspekte austauschen. Verfolgen könnt Ihr die Diskussion über Periscope und auf meinen Twitter-Account @DigitalNaiv.

(Stefan Pfeiffer)

Digitale Eventformate bei #9vor9: Wie fessele ich meine Zuschauer an den Bildschirm? Ab ins #HomeOffice und Bambi bei #GoldeneBlogger

10. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Eigentlich hatte ich ja ganz andere Themen, aber die Diskussionen der vergangenen Tage haben uns überholt: Die Digitalisierung und Virtualisierung von Präsenzveranstaltungen standen heute im Fokus von #9vor9 mit Gunnar Sohn und Lars Basche. Nun sind wir drei ja nun wirklich Protagonisten virtueller Formate, uns muss man also keine Eulen vorbei bringen, doch graut es dem ein oder anderen von uns, was denn da kommen könnte. Statt rauer, wilder, authentischer, engagierender Live-Formate ein Tag Progamm mit 8 Vorträgen à 45 Minuten, die live „ge-stream-t“ werden. Null Diskussion und Interaktion und die Leute pennen nach 20 Minuten weg oder machen etwas anderes. Kennt man ja aus dem Alltag. Die Versuchung, während einer Webex-Konferenz, parallel andere Dinge zu tun, ist wesentlich größer als das entsprechende Risiko bei einer Präsenzveranstaltung.

Virtuelle Formate: Aufmerksamkeit binden, Dialog fördern

Ich glaube, dass man durchaus interessante Vortragsformate finden kann, die Referenten auf TED Talk-alike Formate trainieren kann. Allerdings braucht es noch etwas Phantasie, wie man die „sozialen Kontakte“ virtuell abbilden kann. Was ersetzt das Gespräch bei einer Kaffeetasse zwischen Verkäufer und Interessent? Wie kriege ich die kleine Diskussionsrunde hin, die in Vortragspause zusammen steht und sich austauscht? Die digitalen Möglichkeiten, die Software, das zu tun ist da, aber es ist halt emotional etwas anderes. Hier wird man noch gehörig „gehirnschmalzen“ und experimentieren müssen, was funktioniert und was nicht funktioniert.

Sicherlich ist derzeit auch Mut gefragt, Dinge auszuprobieren. Macht die virtuelle Messe, die einen Messestand abbildet, Avatare verwendet und quasi eins zu eines optisch ein Event virtuell darstellt Sinn? Ich weiß es nicht, aber es ist sicher auch der Mut gefragt, Formate zu testen. Auch mit dem Risiko, dass Dinge schief gehen. Ich gehe auch davon aus, dass sich das Verhalten der virtuellen Besucher und Teilnehmer ändern wird. Wie nachhaltig, das ist die Frage.

Nun doch ins heimische Büro

Gunnar hat dann auch auf das Thema Homeoffice verwiesen, das jetzt allenthalben diskutiert wird. Viele Unternehmen nicht nur in den USA schicken ihre Mitarbeiter:innen jetzt in die heimischen vier Wände. Sinnigerweise sind es Unternehmen, die oft sonst gegen Heimarbeit sind. Lesenswert hier die satirsche Kolumne von Maren Hoffmann auf Manager-Magazin.de. Ich schreibe mal lieber dazu: Achtung, Satire.

Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an die #9vor9-Sendung vom 3. März 2020 zurück: Laut D21-Digital-Index 2019 / 2020, dem jährlichen Lagebild zur Digitalen Gesellschaft, sagen 60 Prozent der Befragten, bei Ihnen gehe keine Heimnarbeit, der Job lasse das nicht zu, 30 Prozent sagten, das Unternehmen lasse das nicht zu und 15 Prozent bekundeten keine Interesse.

Das Bambi der Netzszene #GoldeneBlogger

Und natürlich mussten wir angesichts des Twitter-Scharmützels des gestrigen Abends auch auf das Bambi der Netzszene, die #GoldeneBlogger-Auszeichnung eingehen. Manche Preisvergabe war und ist mir bei aller Sympathie etwas sehr aufmerksamkeitsheischend und populistisch. Einige, viele Preise sind durchaus verdient. Und schön, dass man sich in solchen Seiten auch über diese kleinen Nebensächlichkeiten echauffieren kann. So weit, so gut. Meine eigentlichen Themen für die Sendung lege ich mal auf Eis, hole sie kommende Woche raus oder verwurschtele sie anderswo.

#9vo9 als Podcast bei Apple, Spotify, Deezer … zum später hören

Zum Abschluss dann auch hier der Hinweis, dass es #9vor9 seit vergangener Woche auch als Podcast auf den wichtigsten Plattformen gibt.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Jill Wellington auf Pixabay

In Zeiten des Virus: “Statt Events abzusagen, sollte man über zumindest über eine Virtualisierung nachdenken” | Gunnar Sohn

2. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

In Zeiten des Virus werden gerade mehr und mehr klassische Konferenzen, Messen oder Seminare abgesagt. Das hat ernsthafte Folgen, ob es nun professionelle Veranstalter und Messen sind, denen die Einnahmen wegbrechen, oder ob es Unternehmen, sind die auf ihren Veranstaltungen Geschäft (Pipeline) generieren oder auch Kunden binden wollen. Da spricht mir Gunnar Sohn mal wieder aus dem Herzen:

Mit virtuellen Konzepten kann man ortsunabhängig Menschen erreichen, Themen vertiefen, Vorträge, Studien, Interviews, Seminare, Workshops und Produktpräsentationen verlängern und dauerhaft in der Netzöffentlichkeit etablieren. Statt Events abzusagen, sollte man über zumindest über eine Virtualisierung nachdenken

Virtuelle Konferenzen, Talks, Messen, Workshops und Seminare in Zeiten des Virus | ichsagmal.com

Also jetzt darüber nachdenken, was man online abbilden kann und will. Es gibt ja schon geraume Zeit Anbieter virtueller Messen und Seminare, die ganze Messestände mit Demopunkten und Vorträgen virtuell abbilden. Hier sollen klassische Events quasi eins zu eins online abgebildet und durchaus auch ersetzt werden.

Oder aber man bereitet vor (promotet), begleitet, ergänzt und verlängert klassische Veranstaltungsformen virtuell, so wie ich es zusammen mit Gunnar. Lars und dem Team in den vergangenen Jahren während der Cebit 2018 oder der IBM Popup Experience, 2019 die sechs Wochen dauernde Think at IBM, getan habe.

Mehr als 80 Sessions mit über 150 Gästen wurden live gestreamt. Die einzelnen Sitzungen wurden auf der Website, auf dem YouTube-Kanal und auf der Facebook-Seite von IBM veröffentlicht und kommentiert. Während des sechswöchigen Einsatzes im Bikini Berlin hat das Team mit dem Livestreaming-Projekt mehr als 370.000 Menschen erreicht.

Virtuelle Konferenzen, Talks, Messen, Workshops und Seminare in Zeiten des Virus | ichsagmal.com

Der unselige Virus wird jetzt dafür führen (müssen), dass man intensiver über diese und andere digitale Formate nachdenkt, angefangen von Webinaren über die erwähnten virtuellen Messen bis hin zu Podcasts, Videocasts und vielleicht ganz neu zu entwickelnden Formen. Ist es vermessen, an Augmented oder Virtual Reality zu denken?

Klar kann man solche Formate aufwändiger produzieren, wie wir es mit dem IBM Livestudio in Hannover oder Berlin getan haben. Doch es ist heute keine Science Fiction mehr, selbst Podcasts oder Videocasts zu produzieren, live oder auf Konserve. Sehen wir ja bei 9vor9. Es muss nicht immer Hochglanz sein. Auch authentisch und etwas ungeschliffener geht. Der Mix macht es wohl auch hier.

Doch bei allen möglichen, neuen Formaten gilt es auch an die Inhalte, die Qualität und die Vermittlung dieser Formen der Kommunikation an und mit Interessenten und Kunden zu denken. Und natürlich wird sofort die Frage kommen, was denn dieser neumodische Kram außer Awareness wirklich für das Geschäft, für die Pipeline bringen kann. Die Metrix wird ganz sicher zuschlagen. Doch jammern zählt nicht. Die Herausforderung sollte, ja muss angenommen werden. Neue digitale und virtuelle Formate sind eine riesige Chance. Sie kommen eh. Jetzt halt nur viel schneller.

(Stefan Pfeiffer)