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Lesezeichen: „Deutsche Online-Händler kennen keine Werbe-Alternative zu Amazon“, aber jetzt kommt Facebook Shops!

29. Mai 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein schnelles Lesezeichen. Passt zu unserer Diskussion bei 9vor9 zur Chance, ja unserem Wunsch nach lokalen Plattformen, über die auch der Einzelhandel, werden und vertreiben könnte. Und passt zur Ankündigung von Facebooks Shops. Wir das eine Alternative und ernsthafte Konkurrenz zu Amazon? Für große Werbetreibende? Oder wird das eher eine Plattform für den lokalen Einzelhandel. Viele potentielle Kunden sind ja „anwesend“ auf Facebook.

Ein Viertel der deutschen Werber investiere 40 Prozent seiner Budgets für Werbung in Online-Shops nur bei einem einzigen Händler, nämlich Amazon. Zu diesem Ergebnis kommt die Criteo-Studie „State of Retail Media: Potenziale und Hürden im deutschen Markt“.

Criteo-Studie zu Retail Media: Deutsche Online-Händler kennen keine Werbe-Alternative zu Amazon

Laut Bericht auf Horizont geben demnach vier von zehn Marken ihre Budgets 2020 nur bei einem einzigen Shop aus. Ihnen würden attraktive Alternativen fehlen. Wer die Criteo-Studie hier herunterladen will, darf natürlich gleich seine Kontaktdaten hinterlassen.

Zu Facebook Shops zitiert Zeit Online Mark Zuckerberg. Demnach soll es vor allem lokalen, kleinen Händlern helfen, gerade in Covid-19-Zeiten, so der Gutmensch Zuckerberg:

Es ist etwas, woran ich schon länger interessiert war, aber als Covid-19 kam, wurde es wirklich kritisch und dringend.

Onlinehandel: Facebook baut Plattform für Onlineshopping auf | ZEIT ONLINE

Es bleibt spanned: Teufel oder Beelzebub, wo sind die lokalen oder besser europäischen Alternativen, lieber Gunnar und lieber Lars?

Online-Banner-Exzesse oder wie nervig heute Werbung sein kann

21. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ach ja, die arme Werbewirtschaft, die den Verlust der Cookies lautstark bejammert. Die armen Verlage, die kein Geld mehr für Werbung kassieren. Und stattdessen bieten sie preislich inakzeptable Abomodelle an. Liebe Leute, es nervt. Und mich nerven gerade die ständig aufpoppenden Werbebanner. Ich bin guter Kunde einiger Onlineshops für Weine beispielsweise bei GuteWeine.de. Dort habe ich schon viele leckere Weine bestellt und stöbere deshalb auch oft auf deren Webseite. Zusätzlich bekomme ich noch die Weintipps von Lobenberg – dem Besitzer – per E-Mail. Das reicht mir zur Information und an Informationen vollkommen aus.

Das wirklich besonders nervige kommt hier gar nicht raus: Ständig, im Sekundentakt ändert sich die Anzeige und nervt nur. Geschehen und gesehen auf Welt.de

Doch was passiert nun? Meine Daten sind in Cookies gespeichert und auf diversen Webseiten werden nun ständig und im Überfluss nervende Banner eingeblendet. Gerade wollte ich einen Artikel über die sehr ernsten Ereignisse in Hanau lesen und im Sekundentakt blenden sich neue Anzeigen ein. Mode ist jetzt, dass nicht nur statische Banner erscheinen. Nein, ständig wird animiert, es blitzt und donnert unentwegt. Das geht dermaßen auf die Nerven. Leute, Werbung ist gut und schön, aber übertreibt es nicht. Ihr erreicht genau das Gegenteil. Und das sage ich als Marketer, der selbst Angebote vermarktet und anpreist. Aber was zu viel ist, ist einfach zu viel.

Ein Tag nach Lieferung eines Weines, wird mir sofort der neue Jahrgang angepriesen … ohne Worte.

Ähnliche Beobachtungen habe ich leider auch bei WirWinzer.de gemacht. Kaum hat ich ein Weinpaket bestellt und geliefert bekommen, schon kommt am Tag nach der Lieferung per E-Mail die Empfehlung, dass doch der neue Jahrgang des gerade bei mir eingetroffenen Weines lieferbar sei. Leute, was glaubt Ihr denn, wie schnell ich die Flaschen leer saufe? Auch das wieder ein Beispiel dafür, wie Werbung und Marketing nerven kann. Und ein Beispiel dafür, wie weit wir von wirklicher Personalisierung und Marketing Automation noch entfernt sind. Wir reden davon, praktizieren aber Dauerbeschallung. Zudem scheint bei vielen Anbietern und den sie beratenden Agenturen auch das vernünftige Maß komplett verloren gegangen zu sein.

Nein, wenn ich derart plump mit Werbung und Newslettern bombardiert werde, war ich mit dem Kauf nicht zufrieden, verstanden?

Also werde ich mal wieder meinen Verlauf und meine Cookies im Firefox löschen und den Newsletter abbestellen. Ihr erreicht mit einer solchen Dauerbeschallung Eurer Kunden meiner Ansicht nach nur das Gegenteil. Ich kauf dann halt mehr Wein vor Ort bei unserem lokalen Händler. Der hat es schließlich auch verdient.

Man merke:

“CMO Kurator: Marketing muss sich künftig die Kundendaten verdienen – durch menschliche Touchpoints, digitale Balance und gute Inhalte” https://buff.ly/2RZZAvW

Warum kommen die Cookies bei mir trotz Firefox und Ghostery (einem Werbeblocker) noch zum Tragen? Artikel auf vielen Webseiten mit journalistischen Inhalten lassen sich nicht anzeigen, wenn Ghostery aktiv ist. Da kommt dann die nette Nachricht, dass man seinen Werbeblocker doch bitte deaktivieren solle – oder besser, gleich das ach so günstige Abo abschließen sollte. Es ist zum Mäuse melken …

(Stefan Pfeiffer)

Nach der Cookie-Debatte nächste Herausforderung im Advertising: 80 Prozent der iOS 13-Anwender deaktivieren Standortabrufe im Hintergrund

16. Januar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Nächste Herausforderung für Werbung und Marketing: Über 80 Prozent der Nutzer von iOS 13 haben wohl Standortabrufe im Hintergrund deaktiviert. So berichtet heise online mit Hinweis auf das Magazin Digiday. Nach der ganzen Cookie-Hysterie die nächste Baustelle für die Werbebranche … Sind die Anwender etwa doch mehr und mehr für Datenschutz sensibilsiert?

Anbieter ortsbezogener Werbung (Location Based Advertising) klagen über einen erheblichen Verlust bei der Menge an erfassten Standortdaten, weil iPhone-Nutzer ein Tracking im Hintergrund plötzlich nicht länger zulassen. Apps würden immer weniger Standortdaten liefern, das gezieltes Targeting von Nutzern werde entsprechend schwieriger und kostspieliger, …

iOS 13: Datenschutzfunktion macht standortbasierten Werbeanbietern zu schaffen | heise online

Gut, das iPhone und iOS13 dominieren nicht den Smartphone-Markt (laut Statistiken hat Android rund 81 % Marktanteil, iOS liegt bei knappen 19 %), aber es ist durchaus ein Zeichen, das Nutzer mehr auf ihre Daten achten.

Bild von Tumisu auf Pixabay

Du und Dein Smartphone: Du verrätst mehr über Dich, als Du Dir vorstellen kannst

23. Dezember 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Hallo,

Sie verraten mehr über sich, als Sie denken.

Ständig und überall.

Sie glauben uns nicht?

So macht die Süddeutsche hier ein Onlinespecial unter dem Titel Verkauft und überwacht auf, das sich mit Datenschutz auf Smartphones auseinandersetzt. Danach wird dann dynamisch pro Anwender eingeblendet, welches woher man aus dem Netz kommt, welches Betriebssystem man benutzt und einiges mehr. Doch dies ist nur der erste Ahaeffekt, denn danach wird in einer Reihe von Beiträgen erklärt, welche Datenspuren man hinterlässt, viel schlimmer wer diese Daten wie abgreifen und verwerten kann. Hoffentlich ein Augenöffner für alle, die es sich durchlesen.

… Krankheiten, Stimmungen, Finanzen und Vorlieben.

Diese Informationen gibt ihr Smartphone weiter. Apps und Webseiten teilen Ihre Daten mit Hunderten Firmen. Und Datenkonzerne wie Google, Facebook und Co. bauen daraus Persönlichkeitsprofile und verkaufen den Zugang zu ihnen an die Werbeindustrie.

Die Süddeutsche hat für das Special ein interessantes Projekt durchgeführt: 24 Stunden lang wurde verfolgt, was auf dem Smartphone einer normalen Verbraucherin so passiert, welche Daten wie von wem genutzt werden. Das „Testgerät“ war ein Android-Smartphone des chinesischen Herstellers Xiaomi vom Typ Redmi 6a, ein bei uns relativ unbekanntes, aber weit verbreitetes Gerät. Einige Kernaussagen und Ergebnisse: In den 24 Stunden hat das Gerät 7.305 mal Kontakt mit 636 verschiedenen Servern aufgenommen, 18 Prozent davon „unbeobachtet“ nachts und 64 Prozent, während der Bildschirm gesperrt war.  Google, der „Hersteller“ von Android wurde 2.355 mal, Facebook 1.991 mal und der chinesische Hersteller Xiaomi 898 mal kontaktiert.

Doch es fließen nicht nur Daten an Google und Facebook, die Informationen und Werbung entsprechend personalisieren und mit den Persönlichkeitsprofilen Geld verdienen. Wie die Profile und Daten fast in Echtzeit wie an der Börse gehandelt werden, wird in einem der Beiträge hervorragend illustriert und erläutert.

Digitale_Privatsphäre__Wie_wir_uns_verraten_-_SZ_de.png
Abbildung, eigentlich Animation aus dem Themenspecial der SZ. Alle Rechte gehören der SZ.

Besonders perfide ist dabei, dass viele der bekannten Konzerne auch dann Daten erhalten und sammeln, auch wenn man die Apps gar nicht benutzt. Auf vielen Webseiten sind von den Anwendern unbemerkt Skripts hinterlegt, die kräftig Informationen an Google und Co schicken. Wer kennt nicht den Facebook Like-Button? Einmal drauf klicken und schon gehen Daten an Facebook, auch wenn man gar kein Facebook-Nutzer ist. Oder aber in den Apps, die man benutzt, ist entsprechender Code „verbaut“. Und so tauchen dann Banner und Werbung in Browser und Apps auf, die auf dem eigenen Klickverhalten basieren.

Das kann sehr impertinent sein, wie ich die Tage berichtet habe. Dieser Tage wurden mir konsequent immer wieder auf verschiedensten Webseiten genau die Artikel eingeblendet, die ich gerade gekauft hatte. Diejenigen, die die Banner bezahlt haben, haben Geld zum Fenster rausgeworfen und von dem so postulierten Targeting weit entfernt. Und mich als Konsumenten haben die Einblendungen nur genervt.

Im Browser werden die Klickwege verfolgt, vom Smartphone werden wie beschrieben Daten verschickt. Oft sogar ohne Zustimmung der Anwender. Einige Apps sammeln sogar kräftig Daten und nehmen einfach an, dass sie die Anwender tracken dürfen, weil diese die App nutzen. Doch kann das Datensammeln bald noch ganz andere Dimensionen erreichen, wenn beispielsweise die Autoversicherung danach bemessen wird, wie konservativ man fährt. Entsprechende Daten liefern Smartphone und Auto der Versicherung frei Haus. Und man muss dann weiter denken und sich die Entwicklung in China ansehen.

Natürlich sind viele der Apps praktisch und man will nicht darauf verzichten. Wer möchte schon ohne Google Maps oder einen ähnlichen Dienst navigieren? Denken wir auch an Gesundheitsdaten, die über die Apple Watch gemessen werden, und die bei bei korrekter Nutzung durchaus Leben retten können. Doch dürfen beispielsweise solche Gesundheitsdaten dann auch noch anderweitig verwendet, nein verkauft werden, beispielsweise an einen Pharmakonzern? Ihr Smartphone, diese Wunderwaffe, ist zugleich eine Wanze und nirgends kommen die Firmen Personen näher als in ihrem Smartphone, schreibt die SZ so treffend. Es ist, so die SZ, ein System entstanden, in dem der Einzelne kaum verstehen kann, wer welche Daten über ihn besitzt – und in der ein oder anderen Weise nutzt.

Auf die Frage, wer in der Digitalindustrie mit wem Daten austausche, antwortet ein langjähriger Datenunternehmer: „Alle mit allen, es ist ein großer Puff.“

über Digitale Privatsphäre: Wie wir uns verraten – SZ.de

Genau deshalb ist Datenschutz, Aufklärung und der bewusste Umgang mit Smartphone und Web so wichtig. Deshalb wären auch verständliche Datenschutzerklärungen so wichtig. Wer kapiert schon die entsprechenden Erläuterungen zu Cookies und Datenschutz?

Die SZ leistet hier durchaus einen bemerkenswerten Beitrag. In einer Reihe von Beiträgen werden verschiedene Aspekte aufgedröselt. So werden unter der Überschrift Sieben Tipps für die digitale Selbstverteidigung auch Tipps gegeben, wie man sich besser schützen, beispielsweise seine Werbe-ID zurücksetzen kann. Oder aber es wird erklärt, warum billige Handys, meist Android, oft ungefragt sensible Daten übermitteln:

„Billige Smartphones kommen mit versteckten Kosten: vorinstallierte Apps, die sich nicht entfernen und Daten abfließen lassen.“

über Smartphone: Wer billig kauft, zahlt mit seinen Daten – Digital – SZ.de

Kein Plädoyer oder keine Entschuldigung für Apple, aber der Konzern greift weniger in die Privatsphäre seiner Nutzer ein: „Was auf deinem iPhone passiert, bleibt auf deinem iPhone.“ Apple lebt (bisher) von dem hohen Preis seiner Smartphones und nicht in gleichem Maße wie Google und Co von Werbeeinnahmen. Ein anderes Geschäftsmodell halt. Das kann sogar zu einem Zwei-Klassen-Netz führen:

Wer billige Handys kauft, zahlt dafür mit Daten. Das Internet wird zum Zwei-Klassen-Netz, in dem Privatsphäre käuflich ist.

über Internet der Reichen – Digital – SZ.de

Alles sehr aufklärende und lesenswerte Beiträge. Leider sind jedoch Teile des Specials hinter einer Bezahlschranke und wohl nur über ein Abo – es gibt auch ein kostenloses vierwöchiges Testabo, dass man aber rechtzeitig kündigen muss – erreichbar. Um so bedauerlicher, als diese Artikel eigentlich „Allgemeinwissen“ und „Allgemeinbildung“ sein sollten. Hier hätte die Süddeutsche ihren Leserinnen und Lesern mal ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk machen können.

(Stefan Pfeiffer)

 

#CMOKurator: Wenn Banner nur nerven, von Geduld im B2B Lead Nurturing und was sind eigentlich die Kriterien für Marketing-Erfolg

20. Dezember 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Noch einige schnell kuratierte Links und Zitate aus der ach so bunten Welt des Marketings kurz vor der Weihnachtspause.

B2B Lead Nurturing: Die Reise kann länger dauern, als man denkt

Auf dem LinkedIn Marketing Solutions Blog habe ich eien Beitrag zu VARs (Value Added Resellers) gefunden. Darin fand ich diese Aussagen über den typischerweise zwei Jahre dauernden Vertriebszyklus lesenswert, gerade angesichts der Hektik, die heute in der Leadbearbeitung gemacht wird. Geduldig sein ist halt schwierig, aber im Verkauf und Marketing von B2B Technologielösungen angesagt. Und es ist eben nicht einfach so, dass ein Lead schon „Sales-ready“ ist, nachdem jemand mal ein Kontaktformular ausgefüllt hat.

 Consider these two stats:

  • 67% of the buyer’s journey is done digitally. Over the two-year journey, that’s a long time when key prospects are interacting with your brand and your partner’s brand. Typically this happens before they really engage with sales.
  • 50% of leads are qualified but aren’t immediately ready to buy something from you. Even the best leads that are most likely to convert to customers may need nurture time.

Together these stats say one thing: There’s a lot of necessary interaction that happens before conversion, and it’s important not to skip it in favor of fast leads.

über Marketing Planning 2020: 5 Questions Partners Should Be Asking Their VARs | LinkedIn Marketing Blog

Was sind die Kritierien für Marketingerfolg?

Messbarkeit im Marketing ist seit geraumer Zeit eine Forderung, die gestellt wird. Doch was wird gemessen? eMarketer hat die Altimeter-Studie in dieser Grafik umgesetzt:

What_Metrics_Do_Companies_Worldwide_Use_to_Measure_Digital_Marketing_Success_____of_respondents__Q2_2019____eMarketer.png

Mich hat gewundert, dass der allenthalben gehypte Net Promoter Score nur 17 % erzielt.

Customer Experience: Persönlich, freundlich und schnell sein

W&V berichtet über eine Studie von Zendesk zum Thema Customer Experience und die Ergebnisse sprechen für sich:

Ein gutes Kundenerlebnis hängt gar nicht von spektakulärer Technik oder tollen Bots ab. Freundliche und schnelle Mitarbeiter reichen oft schon aus.

über Schnelligkeit + Freundlichkeit = CX | Special | Customer Experience | W&V

1.000 Verbrauchern in Deutschland wurden befragt und votierten vor allem für zwei Dinge: Schnelligkeit und Freundlichkeit. Ein freundlicher und verständnisvoller Ansprechpartner ist das, was Kunden zuerst wollen (44 Prozent). 32 Prozent der Befragten behielten positiv im Gedächtnis, dass sie sofort eine Rückmeldung erhielten. Sollten sich alle Unternehmen mal hinter die Ohren schreiben.

Leadgenerierung und Social Media: Sind Marketers zufrieden?

Social Media und Leadgenerierung ist sicher ein Thema, das viele Marketers, aber auch Vertriebler umtreibt. SocialMediaToday hat eine Umfrage unter Marketers, nachdem 7 Prozent zufrieden und 38 Prozent einigermaßen zufrieden mit der Anzahl der Leads sind, die sie generieren (türkise Farbe in der Grafik). Volumen ist die eine Seite, Qualität der Leads die andere. Hier liegen die Werte deutlich darunter (lila Farbe).

SocialMediaToday-Satisfaction-Social-Media-Lead-Gen-Dec2019
Quelle: Marketing Charts

Social Media ist sicher heute einer der Kanäle, über die man Interesse wecken kann. Aber natürlich muss man sich das eigene Geschäft (z.B. B2C oder B2B), die Plattformen und die dortige Nutzerstruktur genauer ansehen.

Wenn angeblich personalisierte Onlinewerbung einfach nur nervt

CMO Kurator WortmeldungUnd noch eine persönliche Schlussbemerkung: Über die Cookie-Diskussion und die Angst der Werbetreibenden, den „Zugriff“ auf Interessenten zu verlieren, habe ich ja öfters hier berichtet. Da wird kräftig lamentiert. Dieser Tage war ich einfach nur noch von den Bannern genervt, die mir im Firefox-Browser wohl basierend auf meinen gesammelten Cookies eingespielt wurden. Konsequent wurden mir immer wieder auf den verschiedenen Webseiten genau die Artikel eingeblendet, die ich gerade gekauft hatte, ob es nun ein bestimmter Wein bei GuteWeine.de oder die Apple Tastatur und das Trackpad waren, die ich mir selbst geschenkt hatte.

Da kann man noch so klug über Cookies philosophieren, Programmatic in den Himmel loben, die wie adzine 7 Programmatic Trends für 2020 ausrufen, „Audience-Targeting als Kreativdisziplin“ postulieren, personalisierte Werbung mit den richtigen Angeboten zur richtigen Zeit am richtigen Ort proklamieren, die Realität sieht leider oft anders aus. Diejenigen, die die Banner bezahlen haben, haben Geld zum Fenster rausgeworfen und von dem so postulierten Targeting weit entfernt, und mich als Konsumenten haben die Einblendungen nur genervt. Also habe ich mal wieder den Cache geleert, meine Privacy-Einstellungen in Firefox noch weiter verschärft und zusätzlich noch Ghostery installiert. Ein von den Werbetreibenden sicher nicht gewollter Nebeneffekt der nervigen Bannerwerbung.

In diesem Sinne frohe Weihnachten und eine entspannte Zeit,

Stefan Pfeiffer

Bunter #CMOKurator diesmal mit kopflosen Inhalten, Daten und Lorbeeren und hausgemachten MarTech-Lösungen

16. Dezember 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Und wieder einige kuratierte Informationen aus der Welt des Marketings, der Werbung und der Digitalisierung. János Moldvay von Adtriba schaut auf LEAD in die Glaskugel und identifiziert die Trends für 2020. Mir ist (wie nicht anders zu erwarten) der Absatz zu den Werbeplattformen beziehungsweise zur Abhängigkeit von Google, Facebook und Amazon wichtig:

Kein Marketer kommt an Google und Facebook vorbei, wenn er online und mobil auf sein Unternehmen aufmerksam machen will. … Gleichzeitig wächst die Bedeutung des E-Commerce-Riesen Amazon als Werbeplattform.

Aber die Plattformen verlieren angesichts einer ganzen Reihe von Zwischenfällen im Bereich Datenschutz ihren Nimbus. …

Um die Abhängigkeit von den großen Werbeplattformen zu reduzieren, müssen Advertiser Wege finden, die Kundenbeziehungen in größerem Maße selbst zu kontrollieren – einschließlich der damit einhergehenden Daten.

über Ausblick auf 2020: Diese Trends erwarten uns im Marketing | LEAD

Dazu passt dann andererseits ja die laufende Auseinandersetzung um die ePrivacy-Verordnung, die auf EU-Ebene wieder in die Gremien geht. Die Branchenverbände (und Verlage) jubeln (gehässig) und schießen gegen oben genannte Konzerne, wie es Joachim Schütz, Geschäftsführer der Organisation der Werbungtreibenden im Markenverband (OWM) tut:

Mit diesem Abstimmungsergebnis konnte vorerst verhindert werden, dass die marktdominanten globalen Plattformen einseitig zulasten der europäischen Unternehmen gestärkt werden, ihr Datenreichtum weiter wächst und damit digitale Geschäftsmodelle europäischer Unternehmen gefährdet sind.

über Nach erneuter Verschiebung: Branchenverbände fordern Neujustierung der E-Privacy-Verordnung – Horizont

Es werden aber trotzdem in Deutschland – siehe oben – eher kleine Cookies gebacken …

Warum kopflos sein im Content Management Sinn macht

Vergangene Woche war ich ja auf dem Acoustic Launch Event und der Acoustic TechniCon in Stuttgart und habe dort mehr über Acoustic Content, den ehemaligen IBM Watson Content Hub, erfahren. Ein kopfloses Produkt, im Ernst eine Lösung aus der Kategorie Headless Content Management System (CMS). Passend dazu ist dieser Beitrag zu Omni-Channel Content Platforms erschienen. Worum geht es bei den Lösungen? In dem entsprechenden Content Management System (CMS) – wie es Acoustic Content eben ist – werden verschiedenste Inhaltstype, beispielsweise

  • Micro-content (z.B. Angebotsblöcke, E-Mail Absätze oder Textnachrichten)
  • HTML Snippets (z.B. Widgets)
  • Document Assets (z.B., Folien und Dokumente)
  • Digital Assets (z.B. Infografiken)
  • Video Assets (z.B. Video Snippets)
  • Audio Assets (zB. Podcasts)
  • Data Assets (z.B. Coupon Codes, Preise, Angebote)

verwaltet. Diese Assets können und sollen dann auf verschiedenen Kanälen und Plattformen wieder verwendet werden, von der Webseite über E-Mails und Portale bis zu Werbung und sozialen Medien: Ein sicherlich sinnvolles Unterfangen, wenn man sich das Content-Chaos in vielen Unternehmen anschaut. Mit Acoustic Content tritt hier ein Grund auf neu entwickeltes Produkt in den Markt, das Funktionen der künstlichen Intelligenz nutzt, um beispielsweise Inhalte automatisch zu taggen und so viel einfacher auffindbar und verwertbar zu machen. Jeder, der im Marketing arbeitet, weiss, wie schmerzvoll das Finden von Inhalten sein kann …

Das leidige Thema digitale Assets kaufen, finden und „richtig“ verwenden

Mit Gerd Fahrnberger, einem guten alten Bekannten, habe ich dann noch weiter philosophiert. Seine Firma Smint.io hat ein System zum Enterprise Content Buying entwickelt, mit dem digitale Assets – typischerweise Bilder oder Videos – auf einfache Weise gesucht, gefunden und gekauft werden können. Und der Clou ist, dass dies quellenübergreifend funktioniert und  man damit auch die Lizenz- und Compliancefragen abdecken kann. Wenn man ein solches System dann noch ein Headless CMS wie Acoustic Content anschließen würde, hätte man eine ganze Supply Chain-Kette abgedeckt und könnte Inhalte wesentlich effizienter nutzen.

Messenger: Dialogwerkzeug statt Newsletter-Spam

Michael Kroker hat wieder eine interessante Infografik veröffentlicht. Zwar ist das Versenden von Newslettern per WhatsApp jetzt wohl nicht mehr möglich – Facebook will das seit diesem Dezember untersagen -, doch die Bürger::innen wollen Messenger gerfne zum Dialog nutzen. Sie bevorzugen Messenger beispielsweise auch gegenüber Livechat. Bleibt nur aus meiner Sicht zu hoffen, dass man auch über Alternativen zu WhatsApp nachdenkt, aber da spricht nicht der Marketer, sondern der Datenschützer.

Rip-and-replace: 83 % der Marketers ersetzen jedes Jahr eine MarTech-Lösung

Und noch ein interessanter Beitrag von Scott Brinker unter der Überschrift „83% of marketers rip-and-replace a martech app each year„. Dabei wird bei 51 % eine bestehende Lösung eines MarTech-Anbieters durch einen anderen Anbieter ersetzt und 41 % lösen eine selbst entwickelte Lösung durch eine kommerzielle Lösung ab. Mich hat hier schon überrascht, dass es offensichtlich doch viele hausgemachte Lösungen gibt. Sie machen – wie auch Scott schreibt – nur Sinn, wenn sie beispielsweise so branchenspezifisch sind, dass keine kommerziellen Lösungen angeboten werden.

Was sind die Anwendungsgebiete, in denen man Lösungen ersetzt? Die Top 3 sind Marketing Automation (21%), CRM (18%) und Analytics/BI (18%). Selbst gebaute Lösungen werden ersetzt, weil man sich von kommerziellen Angeboten bessere Funktionalitä und geringere Kosten verspricht. Die Motive beim Austausch kommerzieller Lösungen sind dreigeteilt: Bessere Funktionaliät, einfachere und bessere Integration sowie geringere Kosten sind hier die Motive. Herauszuheben ist dabei das Thema Integration, dass angesichts einer vielfältigen MarTech-Landschaft immer wichtiger wird. Und gleich der Werbeblock: Das ist ein Grund, warum Acoustic Exchange zur Integration und zum Datenaustauch anbietet.

Für Daten aufräumen erntet man keine Lorbeeren …

Daran anschließend und als Schlusswort dieser Ausgabe des CMOKurators noch dieses Statement des Präsidenten des Deutschen Marketing Verbandes Ralf Strauß:

Wenn man anfängt, seine Daten zu konsolidieren, kann man die nächsten ein bis anderthalb Jahre wenig bis gar nichts zeigen, sondern man räumt praktisch nur das Backoffice auf. Damit erntet man kaum Lorbeeren.

über DMV-Präsident Ralf Strauß: „Data Management ist für viele Marketer ein sehr undankbares Thema“

Stimmt. Aber notwendig ist trotzdem.

(Stefan Pfeiffer)

 

 

 

 

Acoustic Studio: Experimente mit KI wagen, bevor es zu spät ist – Gabriele Horcher

11. September 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Offenbach triff Darmstadt oder Erbarmen, die Hesse kommen … und sie reden über den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in Marketing und Vertrieb. Herzlichen Dank an Gabriele Horcher, Kommunikationswissenschaftlerin und Partner in der Agentur Möller Horcher, ist zur DMEXCO gekommen und berichtet über ihre Erfahrungen und Empfehlungen zum Thema künstliche Intelligenz. Ihr Credo: Experimente wagen, bevor man abgehängt wird.

Acoustic Studio: Print trifft Marketingautomation und KI – Deutsche Post und Acoustic

11. September 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Deutsche Post und Acoustic haben vor kurzem eine Kooperation angekündigt, in deren Rahmen die Marketingautomatisierungsmöglichkeiten von Acoustic in die Welt der Print-Mailings verlängert werden. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Kunden in den Kanälen personalisiert anzusprechen, die sie bevorzugen.

Wir haben die Chance ergriffen, mit Mathias Rochlitz von der Deutschen Post und Bernd Schlösser im Acoustic Studio auf der DMEXCO zu sprechen:

Und hier einige Berichte zur Kooperation zwischen der Deutschen Post und acoustic:

DMEXCO-Vorschau: Von Vertrauen, Datensparsamkeit, neuer App, KI und mehr – Ach Quatsch, lasset die Spiele beginnen!

9. September 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Nur noch zwei Tage, dann startet sie: die DMEXCO 2019 in Köln. Ich war nun 2-3 Jahre nicht dort, werde aber diesmal den Markteintritt und Markauftritt des neuen, alten Anbieters Acoustic begleiten. Neu und alt? Acoustic vermarktet und entwickelt jetzt die ehemaligen IBM Watson Marketing-Produkte weiter. Es ist der erste öffentliche Auftritt des Unternehmens in Deutschland und das Team kann es kaum abwarten. Kunden, bestehende Geschäftspartner, mögliche neue Partner und generell alle, die sich für Acoustic interessieren, sind herzlich in Halle 8, Stand E029 eingeladen. Wir freuen uns auf viele Besucher und interessante Gespräche!

Begleiten werden wir den Auftritt mit unserem Acoustic Studio. Hier senden wir live Videos von der DMEXCO Gespräche mit Vordenkern aus dem digitalen Marketing, mit Partnern und Acoustic-Experten. So werden wir unter anderem mit der Deutschen Post über die geplante Kooperation im Bereich Mailings sprechen, von Prof. Claudia Hilker ihre Einsichten zu Influencer Marketing hören, mit Gabriele Horcher das so aktuelle Thema Künstliche Intelligenz in Marketing und Vertrieb diskutieren oder mit Edin Rekic als Bundesjogis der Nation zu Social Media in den deutschen Bundesliga-Vereinen fachsimpeln. Dies sind nur einige der Gesprächspartner. Die Agenda füllt sich und hier findet Ihr die geplanten Sendetermine und Themen.

DMEXCO und OMR

Doch was erwartet uns – neben Acoustic – auf der DMEXCO? Dominik Matyka, Chief Advisor der DMEXCO spricht davon, das Event noch internationaler zu machen, so dass es „als das größte und wichtigste europäische Tech-Event für das digitale Marketing und das digitale Business wahrgenommen“ werden soll. Im Gegensatz zu den Online Marketing Rockstars (OMR) in Hamburg gehe es nicht „um den Big Bang für die jungen Leute“, sondern darum, „richtig Business“ zu machen.

Geht Datensparsamkeit und Online-Marketing zusammen?

„Trust in you“, so lautet das Motto der diesjährigen DMEXCO und das ist ein Thema, das derzeit Kunden genauso wie Werbende umtreibt: „Kann man einen gangbaren Kompromiss zwischen Privatsphäre und personalisierter Werbung finden?“ Eine Frage, die nicht nur mich beschäftigt. Der Vorsitzende der Organisation Werbungtreibender im Markenverband (OWM), Uwe Storch, hat vor einigen Wochen klare Worte gefunden: „Die Online-Werbewirtschaft ist die Wirtschaft mit den größten Versprechungen und dem niedrigsten Erfüllungsgrad.“

Der Verband fordert Transparenz in der digitalen Wertschöpfungskette: Die Kunden sollen Vertrauen zurückgewinnen, dass ihre Daten vereinbarungsgemäß genutzt werden, die Werbetreibenden wollen qualitativ gute Daten benutzen. Wie titelt Google in einem Advertorial auf der DMEXCO-Webseite und in der DMEXCO-App so schön: „Warum Datensparsamkeit und erfolgreiches Online-Marketing kein Widerspruch ist„. Und auch in dem Beitrag kommt man zum Schluss, dass die zuvor so oft verteufelte Datenschutzgrundverordnung wohl doch gar nicht so schlecht für das Marketing ist. Und wie hat der Acoustic Benchmark Report auch gerade herausgefunden: Die DSGVO & Co erhöhen Erfolgsrate von E-Mail- und mobilen Kampagnen!

Neue DMEXCO App soll Branche 365 Tage vernetzen?

Apropos App: Ein interessantes Experiment ist sicherlich der Gedanke, die Messe über den eigentlichen Veranstaltungstermin hinaus zu verlängern. Geschehen soll das wohl vor allem über die neue DMEXCO-App, die man wohl vor und nach dem Event mit Inhalten füttern und zu einer Community ausbauen will. „Wenn die Dmexco auf diesem Wege eine Vernetzung der Branche über 365 Tage hinweg hinbekäme, fände ich das hochspannend„, findet Dirk Görtz, Vice President Dialogmarketing Deutsche Post. Will man mit der App gar den bestehenden Netzwerken und Gruppen auf Xing oder LinkedIn Konkurrenz machen?

Bei Acoustic werden Themen im Fokus stehen, die auch Dirk Görtz spannend findet: Marketing Automation, künstliche Intelligenz oder Machine Learning. Nicht umsonst kooperiert man ja mit der Deutschen Post, um Online-Marketing und personalisierte Print Mailings zusammenzubringen. Wie titelt die DMEXCO selbst so treffend mit Bezug auf einen Umfrage, die man durchgeführt hat: „KI ist der wichtigste Trend, Content Marketing und Personalisierung prägen den Alltag„. Ich denke, hier werden Themen oft mehr oder weniger künstlich getrennt, die ursächlich zusammen gehören. Qualitativ hochwertige Inhalte, personalisiert basierend auf einer möglichst optimal analysierten Datenbasis durch Marketingautomatisierung über vielfältige Kanäle ausgespielt. Nur so kann es zum geforderten positiven Kundenerlebnis und zur nahtlosen Customer Journey kommen. Künstliche Intelligenz spielt in fast allen Bausteinen dabei eine immer wichtiger werdende Roll. Und das sind sicherlich Themen, über die Acoustic auf der DMEXCO und darüber hinaus adressieren wird.

So und nun Ende der schönen Worte und Vorrede: Lasset die Spiele beginnen!

(Stefan Pfeiffer)

 

 

#CMOKurator: Marketingexperten und Daten – Cookies, Google und Volkswagen – Wo organsieren sich deutschsprachige Communities?

30. August 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Wieder einige selektierte, kuratierte, kommentierte Inhalte aus der Welt des Marketings – diesmal am Freitag vor dem Wochenende:

Ohne Cookies Umsatzeinbußen um durchschnittlich 52 Prozent

Cookies sind Teufelszeug, den dadurch werden wir alle getrackt. Cookies brauchen wir, denn nur so behalten Impressions ihren Wert. Google ist nicht „amused“:

Impressions verlieren ohne die Informationen, die Cookies beinhalten, dramatisch an Wert. So müssen Publisher einer aktuellen Analyse Googles zufolge, die den eigenen Standpunkt untermauert, ohne Cookies Umsatzeinbußen um durchschnittlich 52 Prozent in Kauf nehmen.

Monetarisierung von Content mithilfe personalisierter Werbeanzeigen ist eine der Haupteinnahmequellen Googles.

über Google-Studie: Ohne Cookies verlieren Publisher die Hälfte ihrer Werbeeinnahmen – ADZINE – News & Magazin für Online-Marketing & Adtech

Mozilla und Apple wollen dagegen Third-Party-Cookies aussperren oder regelmäßig löschen. Mit der “Privacy Sandbox” will Google nun Personalisierung und Datenschutz zusammenbringen. Es bleibt spannend, gerade angesichts der Dominanz von Google mit Chrome und in der Suche.

US-Plattformen enorm wichtig, weil sie einfach die besten Daten liefern

Da passt irgendwie das Interview von Horizont.Net mit dem Volkswagen CMO Jochen Sengpiehl wie die Faust aufs Auge:

Welche Rolle spielen Google und Facebook bei Ihrer Digital-Offensive? Die US-Plattformen sind für uns enorm wichtig, weil sie einfach die besten Daten und Kunden-Insights liefern. Natürlich unter Einhaltung der geltenden Datenschutzbestimmungen. Auch die Partnerschaft mit Amazon hilft uns, die Konsumenten, die wir früher mit der Gießkanne und hohem finanziellen Aufwand angesprochen haben, jetzt viel präziser in den Fokus zu nehmen. Dadurch werden wir viel effizienter. Das ist das große Thema im Marketing.

Wie eng ist die Zusammenarbeit mit den US-Plattformen? Wir haben ein extrem partnerschaftliches Verhältnis. Das geht so weit, dass wir sie in die Kampagnen-Entwicklung integrieren. Google ist zum Beispiel ständiges Mitglied in unserem ID. Powerhouse.

…  Bei unserer eManifesto-Kampagne haben wir sehr gute Erfahrungen mit Google gemacht und den Traffic auf unserer Website signifikant gesteigert.

über Volkswagen: So radikal baut Jochen Sengpiehl das VW-Marketing um

Wo werden wohl die Budgets künftig noch stärker hin wandern? Ich schaue zu den deutschen Verlagen und Medien generell. Empfehlung jenseits dieser Frage: Das ganze Interview lesen! Sind noch viele interessante Aussagen drinnen.

Kopie von CMO Kurator Penscratch 2 Header

Gestörtes Verhältnis? Marketing und die lieben Daten

Und das Thema Daten zieht sich durch. „Deutsche Unternehmen stehen mit Daten noch auf Kriegsfuß„, so titelt Horizont über den zweiten Teil des Marketing Entscheider Radars. Auf den ersten Teil der Befragung von 100 Marketingentscheidern durch Brain Consulting bin ich schon eingegangen. Nun gibt es – clever, man kann so eine Studie zweimal promoten – den Teil 2 mit der Kernaussage, dass nur sechs Prozent der Unternehmen vorhandene Daten optimal auswerten. Dabei wäre ein abteilungsübergreifender Blick, der Datensilos auflöst, wichtig, um Kunden optimal zu bedienen.

Kein Wunder, dass Data Management Plattformen (DMP) und Business Analytics/Intelligence en vogue sind: Laut Studie nutzen bereits 52 Prozent DMPs, eine deutliche Steigerung von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Außerdem wird wohl massiv in statistisches Modelling investiert, um Verbraucher zielgenau anzusprechen und Neukunden zu gewinnen: Unterdessen setzen 60 Prozent darauf. 2018 waren es lediglich 21 Prozent. Ganz sicher wird Datenmanagement auch ein zentrales Thema der kommenden DMEXCO sein und wir werden es im Acoustic Studio mit Experten aufgreifen.

Die Frage nach dem Mehrwert von Xing

Zwei gute Bekannte haben sich zu Xing geäußert. Volker Weber ist raus. Thomas Cloer ist nur noch Basismitglied: „Xing Premium bietet mir einfach keinen Mehrwert, der so viel Geld wert wäre.“ Und unabhängig von Thomas habe ich offensichtlich fast zeitgleich mein Premiumkonto gekündigt. Tja, wie aber hier vor kurzem zu den Halbjahreszahlen 2019 berichtet, wächst die Zahl der Mitglieder weiter.

Wo sollen sich deutschsprachige Communities organisieren?

Eine Frage bewegt mich gerade, wenn ich an Xing denke: Welche Rolle könnten die Xing-Gruppen für den deutschsprachigen Markt spielen, wenn sie inhaltlich gehaltvoll und auf Austausch fokussiert wären. Und ja, ich weiß, viele Gruppen sind entweder tot oder von reinen Werbebotschaften zuge-SPAM-t.

Sind aber die LinkedIn-Gruppen wirklich eine Alternative? Viele schrecken doch vor der englischen Sprache und mangelhaftem regionalen Bezug zurück. Was ist aber dann die Plattform für Deutschsprachige, auf der sie sich zu ihren Interessengebieten mit Gleichgesinnten austauschen können?

Wie und wo spiele ich deutschsprachige Inhalte aus?

Oder umgekehrt die Sicht des Marketingexperten: Wie spiele ich deutschsprachige Inhalte auf international aufgestellten und von der englischen Sprache dominierten Plattformen aus? Am Beispiel Acoustic Studio auf der DMEXCO: Macht es Sinn, in deutsch geführte Videos auf den weltweiten in englischer Sprache gehaltenen Kanälen von Acoustic auf Facebook, Twitter oder LinkedIn auszuspielen? Eher nicht, solange nicht diese Plattformen auf den Standort der Netzwerker reagieren und auch das wäre diskussionswürdig. Also doch sprachorientierte Kanäle auf- und ausbauen?

Die Videos des Acoustic Studios auf der DMEXCO werden wir jetzt live über meinen persönlichen Twitter-Account DigitalNaiv ausspielen und in die YouTube-Präsenz von Acoustic streamen. Im Long Tail werden die Inhalte dann sicher weiter auf der Webseite, im Blog(s) und auch auf den internationalen Kanälen genutzt – auf letzteren halt die englischsprachigen Inhalte, die wir auch produzieren werden.

Dashboard_–_Restream.pngWenn ich über Xing schreibe, darf LinkedIn nicht fehlen 😉 . Hier gibt es einen Beitrag auf Social Media Today zu den Firmenseiten, den Company Pages, auf LinkedIn mit einem Ranking der beliebtesten Seiten. TED Conferences liegen wenig überraschend vorne vor den bekannten HighTech-Konzernen. IBM ist immerhin auf Platz 6! Viel interessanter finde ich aber die Empfehlungen, wie man seine Unternehmensseite auf LinkedIn in der Reichweite und den Ergebnissen maximieren kann. Tipp #1: Benutze Videos, um die Views und Interaktion zu erhöhen … und nutze natürlich das bald verfügbar LinkedIn Live. [Da prüf

Weitere Empfehlungen: Initiativen des Unternehmens zu sozialer Verantwortung posten, das Thema Diversität und Inklusion behandeln und Mitarbeiter, die Talente im eigenen Unternehmen herausstellen. Nicht zuletzt ist auch Innovation immer ein Thema, das honoriert wird.

(Stefan Pfeiffer)

 Bild von engin akyurt auf Pixabay

#CMOKurator: Vom holistisch-kreativen CMO über traditionellen Kundendienst zu abnehmendem Facebook und zunehmendem Instagram sowie 5G und LinkedIn

26. August 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Und wieder einige Nachrichten aus Netz und Marketing.

CMO: Holistischer Blick auf Customer Journey, kreativ, gepaart mit Daten

Zitieren oder nicht zitieren. Dieses Fragezeichen hatte ich in meinen Augen, als ich den Beitrag von Christian Rätsch von CEO Saatchi & Saatchi Deutschland gelesen habe. Warum? Die Diskussion um die Rolle und die Bedeutung des CMO ist ebenso alt wie die Diskussion um die Rolle des CIO. Irgendwie bin ich die entsprechenden Ausführungen leid und glaube unterdessen daran, dass es „die Rolle“ nicht gibt, sie spezifisch in und durch das Unternehmen, seine Führungsmannschaft und eben den CMO selbst gelebt wird. Aber ich kann es dann doch nicht lassen, weil es so schön ist:

Seine wesentliche Aufgabe wird durch die Steigerung der wertschöpfenden Nutzererfahrung der Kunden geprägt. Insbesondere Daten, gepaart mit Kreativität, sind der Steigbügel zu mehr unternehmensinterner Akzeptanz und Wirkungsentfaltung.  Mit dem holistischen Blick auf die Customer Journey ist der CMO als Schlüsselfigur zwischen Endkunden und Unternehmen gefragter denn je.

über Darum gewinnt der CMO wieder an Bedeutung › absatzwirtschaft

Jenseits vieler zu oft gehörter, gerade moderner digital-transformatorisch durchsetzter Sätze: Daten gepaart mit Kreativität. Gefällt mir. Wenn dann noch geerdet und wirklich in Kontakt mit den Kunden … Kreativität und realer Kundenkontakt, das vermisse ich ja unterdessen bei vielen Marketingexperten, die nur noch in ihren Tabellen und im MarTech-Stack leben.

Kreativität wird oft angesichts Optimierung und Performance Marketing übersehen

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In das Horn stößt auch Marketoonist Tom Fishburne, der nicht nur einen wieder einmal treffenden Cartoon gezeichnet hat, sondern auch Cheryl Calverley, CMO von Eve Sleep  zitiert, die – siehe oben – wieder mehr Kreativität fordert, denn die Optimierungszyklen durchliefen alle. Man differenziere sich dort nicht mehr.

Traditionelle Kanäle dominieren weiter im Kundendienst

Jedes Unternehmen postuliert – zumindest pro forma – hohe Kundenzufriedenheit durch einen guten Kundendienst. Die Kanäle, die genutzt werden, sind meist noch traditionell: E-Mail, Telefon, Post und immer noch Fax. Messenger oder Live-Chat liegen noch weit abgeschlagen. Das ergibt eine aktuelle Studie von MessengerPeople in Zusammenarbeit mit YouGov.

Messengerpeople Studie 2019_B2B_Kundenservicekanäle (c) MessengerPeople

Da ist trotz der Verbreitung von WhatsApp und Co noch eine Menge Luft nach oben. Doch das wird sich – so die Umfrage – ändern:

Messengerpeople Studie 2019_B2B_Kundenservice der Zukunft_Kreis (c) MessengerPeople

Die Zahl der Kanäle, über die Kundendienst geleistet werden muss, wird sicher zunehmen. Doch steht zu befürchten, dass der Facebook-Konzern mit WhatsApp und Facebook Messenger auch den Kanal für Kundenservice beherrschen wird, Datenskandale hin und her.

Chatbots gegenüber ist die Mehrheit der Befragten noch meist skeptisch: 50 Prozent glauben nicht, dass Chatbots den Kundenservice verbessern, obwohl es schon einige Beispiele gibt, was diese leisten können. Erst 10 Prozent setzen laut Umfrage Chatbots ein. Die gesamte Studie kann hier heruntergeladen werden.

Und jenseits des Kundendiensts geiern natürlich auch wir Marketingfachleute nach all den so aktiven Anwendern, die ständig begierig auf den Schirm ihres Smartphones schauen … um unsere Marketingnachrichten zu erhalten. Doch wird es immer Facebook sein?

Facebook verliert junge Nutzer – und gewinnt Ältere

eMarketer berichtet, dass Facebook in Deutschland immer mehr junge Nutzer verliert. Besonders signifikant ist das bei den Anwendern zwischen 12 und 17 Jahre, doch der Trend ist insgesamt zu identifizieren. Und dafür gehen die Älteren auf Facebook, trotz aller Meldungen um Datenschutz und Datensicherheit …

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Quelle: eMarketer.com

Böse könnte man jetzt schreiben, dass die Jungen auf Instagram gehen. Bleibt ja dann in der Facebook-Familie ..

Noch schönere und buntere Werbewelt durch 5G

5G kommt (irgendwann in den kommenden Jahren, wenn das Netz ausgebaut ist) auf uns zu und wird neue Übertragungsgeschwindigkeiten im Netz ermöglichen. Die Anwendungsmöglichkeiten von autonomen Fahren bis hin zu Anwendungen in der Industrie werden allenthalben diskutiert. Doch 5G eröffnet auch neue Möglichkeiten im Marketing, wie Lea Menges auf Horizont schreibt.

So ermöglicht es 5G, dass neue Arten von Inhalten über das Smartphone bezogen werden können, die eine hohe Downloadgeschwindigkeit voraussetzen, darunter Over-the-Top-Content, das heißt Live-Fernsehen über das Internet und Video-on-Demand. Auch Virtual-Reality-Angebote könnten dadurch künftig über das Smartphone laufen. Hier bietet sich eine Reihe an Möglichkeiten, durch die die Customer Journey noch interaktiver gestaltet werden kann.

über Online Special IT & Telekommunikation: Wie 5G Marketing und Marktforschung verändern könnte

Noch mehr interaktive, multimediale Inhalte, aber auch noch bessere oder genauere Personalisierung und personalisierte Angebote, denn Daten können durch und über 5G in Echtzeit analysiert werden. Die schöne neue Werbewelt entwickelt sich immer weiter.

Daten, die Google nicht hat: LinkedIn Profile Trageting

Und noch ein interessanter Beitrag auf Adzine zu LinkedIn: Wie zu erwarten nimmt der Werbezug nach der Übernahme stärker Fahrt auf. Im B2B-Bereich bietet LinkedIn Werbetreibenden interessante Daten, um die angestrebte Zielgruppe zu adressieren. Das das ‘Linkedin Profile Targeting’ soll jetzt nicht nur in LinkedIn selbst funktionieren, sondern auch in Microsoft Advertising-Angeboten genutzt werden können.

Gleichzeitig setzt sich Microsoft mit dem neuen Angebot gekonnt von Google ab. Der Suchmaschinengigant verfügt zwar über einen riesigen Datenschatz, demografische Daten zum Berufsstand wie sie LinkedIn liefern kann, fehlen Google.

über Microsoft bietet Targeting mit Linkedin-Daten – ADZINE – News & Magazin für Online-Marketing & Adtech

Nur Pech, dass Bing halt eine überschaubare Reichweite hat, laut Bericht 2018 etwa zehn Prozent auf dem Desktop, mobil kaum wahrnehmbar. Was bringt es dann ein  LinkedIn-Targeting außerhalb von LinkedIn? Vielleicht kommen aber ja neue Kanäle wie Skype oder Xbox ins Spiel, wie im Artikel vermutet wird.

(Stefan Pfeiffer)

Google: Von einer Suchmaschine für das Web zum „Walled-garden“, zum zugemauerten Gelände

16. August 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

We’ve passed a milestone in Google’s evolution from search engine to walled-garden.

 

über Less than Half of Google Searches Now Result in a Click | SparkToro

Der Trend ist schon seit geraumer Zeit insbesondere auf mobilen Geräten zu beobachten. Wer mit Google sucht, bekommt immer mehr Suchergebnisse direkt in der Ergebnisliste präsentiert, sogenannte Zero Click Searches. Google hält die Suchenden immer mehr auf seinen Suchergebnisseiten (SERPs), indem dort über entsprechende Features (Featured Snippets, Knowledge Boxes …) schon die Informationen eingeblendet werden, die gesucht werden.  Im Juni 2019 waren das laut Jumpshot erstmals die Mehrheit aller Suchanfragen. Die Suchenden bleiben im Google-Universum und landen gar nicht mehr auf den eigentlichen Webseiten (sogenannte Organic Search). Ist doch komfortabel für diejenigen, die suchen?

Kann man so sehen, doch man kann auch finanzielle Absicht dahinter vermuten, um so Anzeigen (Ad Clicks oder Paid Search) zu verkaufen, also Inhalte, für die Unternehmen bezahlen. Rand Fishkin, der die Situation ausführlich analysiert, gibt Unternehmen folgende Empfehlungen:

What’s a smart marketer, entrepreneur, or web creator to do?

  • Find ways to get value from zero-click searches
  • Seek out keywords whose results have higher CTR opportunity
  • Get your content optimized on Google’s own properties (YouTube, Maps, Images, AMP, Knowledge Panels, etc.)

über Less than Half of Google Searches Now Result in a Click | SparkToro

Jenseits meines Jobs als Marketingmanager habe ich privat meine Konsequenz gezogen: Ich nutze Qwant und DuckDuckGo, letztere Suchmaschine gerade auch bewusst auf meinem iPhone. Nur dann gehe ich auf Google, wenn ich den Eindruck habe, dass ich nicht wirklich treffende Ergebnisse bekomme.

(Stefan Pfeiffer)

 

Warum mir die Timeline(s) von LinkedIn, Xing oder Facebook auf die Nerven gehen …

12. Juli 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich habe mich die Tage über LinkedIn aufgeregt. Dort werden immer Firmenjubiläen angezeigt, so auch bei mir. 12 Jahre IBM. Was für ein tolles Jubiläum. Also lieben Dank an diejenigen, die mir „gratuliert“ haben. Aber mal ganz ehrlich: Ist das ein wirkliches Jubiläum? 5 Jahre, 10 Jahre, 20 Jahre, 25 Jahre, ja. Aber vielleicht ist ja in den USA, wo LinkedIn her kommt, jedes überstandene Jahr bei einer Firma Jubiläum?

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Applaus, Applaus, Applaus à la Kermit in der Muppit Show

Aber mal ganz ehrlich: Was soll das? Es ist eine mehr oder weniger herbeigewünschte und künstliche Form, Interaktion und Kommunikation herzustellen. Aber dazu sollte es doch andere Möglichkeiten geben. Derartige Meldungen nerven doch nur. Geburtstageserinnerungen sind ok und durchaus hilfreich, aber selbst da sollte man selbst einstellen können, ob man sie erhalten will oder eben nicht.

Die Timeline der meisten sozialen Netzwerke ist ein „Waste of Time“?!

Ich „struggele“ generell mit der Timeline der meisten sozialen Netzwerke. Auf Facebook, wo ich derzeit nicht mehr bin, auf Xing oder eben auch auf LinkedIn. [Twitter ist für mich ein Sonderfall. Da verfolge ich Nachrichten basierend auf meinen Listen, hier und da auf Basis von Hashtags. Und vielleicht kann man die anderen Netze auch entsprechend konfigurieren. Ist mir bisher aber nicht gelungen oder ich habe nicht genug Aufwand hinein gesteckt.]

Auf Facebook (mein Gott, was habe ich da für „passende“ Werbung eingeblendet bekommen), Xing (ja gibt es denn nur noch Events, die ich besuchen muss?) und eben auf LinkedIn gehen mir die Bewerbung von Veranstaltungen und direkt oder indirekt Produkten und Dienstleistungen ungemein auf den Geist.

Ja, und ich bin da auch durchaus mit schuldig, denn auch mein Arbeitgeber schaltet Werbung auf der ein oder anderen Plattform und wir bejubeln die Klicks und die Reichweite, die wir erzielen. Und ja, ich verstehe auch, dass die sozialen Netzwerke leben müssen und Einnahmen brauchen, um ihre Plattformen zu betreiben. Wir wollen ja nicht, dass Mark Zuckerberg plötzlich am Hungertuch nagt oder Microsoft das Quartalsziel verfehlt. Keinesfalls. Und unsere Agenturen und Berater sollen ja auch ihr Geld verdienen.

Doch scheint mir derzeit eine inhaltliche Diskussion zu kurz zu kommen. Sollte die gar nicht in der Timeline angeregt werden? Ich glaube, es war der geschätzte Klaus Eck, der mir geraten hat, die Timeline anzupassen und konsequent den Leuten nicht mehr zu folgen, deren Postings mir nichts bringen. Anzeigen kann ich aber leider nicht „entfolgen“ beziehungsweise entkommen.

Ich habe mir gerade mal meine LinkedIn-Timeline angeschaut: Ich soll den Paketversand optimieren. Adobe will mir Datenanalyse verkaufen. Eine liebe ehemalige Kollegin, die jetzt bei SAP ist, teilt via Voicestorm (jetzt Dynamic Signal, einem Employee Advocay Tool, den Beitrag eines ihrer neuen Kollegen zu … Datenanalyse. Von Mitarbeitern einer unserer Agenturen kommt die Sufragette auf dem Roller. Zugegebenermaßen lustig. Es folgen weitere bunte Nachrichten, Bilder von einer Veranstaltung, meistens eben Produkt- und Servicepromotions (natürlich auch von Kollegen der IBM). Ach ja, die kleine Meldung mit Jobangeboten will ich nicht vergessen. Was lerne ich daraus? Ich muss mich dringend mit Datenanalyse auseinandersetzen ;-))) Ist ja schließlich wichtige Marketingtechnologie. Da schließt sich der Kreis zu meinen Überlegungen zu Martech.

Auf der Suche nach relevanten Inhalten und Dialog

Aber im Ernst: Wirkliche packende Inhalte, Kommentare, Diskussionen muss man finden (oder suchen). Sie gibt es, aber eine Vielzahl von Informationen und Nachrichten rauschen erst einmal in der Timeline an einem vorbei. Findet die inhaltliche Diskussion in besagten Netzwerken vielleicht gar nicht oder nicht in der Timeline statt? Dabei sollten jenseits von quantitativen KPIs wie Reichweite, Likes und Shares doch auch, ja vor allem ab einem gewissen Punkt qualitative Aspekte in den Vordergrund treten. Wie schreibt Jan Firsching so schön:

Social Media hat den Dialog zwischen Menschen und Unternehmen ermöglicht und Dialog schlägt Werbung. Doch wartet niemand darauf, regelmäßig mit Unternehmen in sozialen Netzwerken zu interagieren. Wie bei einem persönlichen Netzwerk, muss der Dialog auch von Unternehmensseite aus gepflegt werden und nicht nur dann, wenn es gerade eine neue Kampagne gibt.

über Warum Community Management, Messaging Apps und Owned Channels für starke Kundenbeziehungen entscheidend sind

Dialog (und relevante Inhalte) schlagen Werbung.

Dialog braucht Nachhaltigkeit, einen kontinuierlichen Austausch.

Dialog ist aufwendiger als einseitige Beschallung, besonders wenn es fachlich tiefer geht und es dann auch zu individuellem Dialog kommt. Aber den wollen wir ja eigentlich haben.

Doch nochmals einen Schritt zurück. Mindestens zwei Seelen schlagen in meiner Brust.

  • Ich wünsche mir interessante, zur Diskussion anregende Inhalte, über die man sich austauschen kann. Das kann rein themen- und nicht geschäfts-, monetär gewinnorientert sein. Aber ja, es kann auch mit „meinem Geschäft“ und dem Business meines Arbeitgebers zu tun haben.
  • In meiner Marketingfunktion in einem Unternehmen, das von Digitalisierungs- und IT-Lösungen und Projekten im Business-To-Business (B2B) lebt, wünsche ich mir, in Dialog mit neuen interessanten Kontakten zu treten und – das möchte ich nicht vergessen – bestehende Kontakte zu Kunden, Interessenten, Geschäftspartnern und Multiplikatoren (vom Journalisten, Analysten bis zum – die Hype-Taste tutet – Influencer)

Mein ganz persönlicher Spagat, den vielleicht auch viele andere so haben.

Ein genauerer Blick auf LinkedIn als B2B-Plattform

Unter beiden Aspekten werde ich mir LinkedIn in den kommenden Monaten und Wochen als Plattform für Marketing im Business-To-Business-Umfeld intensiver natürlich kritisch anschauen und dabei gerne auf Tipps & Tricks von SEO für Linkedin: Besser gefunden werden und wertvolle Kontakte knüpfen von t3n bis zu LinkedIn’s The Marketer’s Guide to B2B Video, gerne auch direkt von Euch zurückgreifen.

  • Findet der von mir gesuchte Dialog nicht der in der Timeline, sondern in „Special Interest Gruppen“ statt? Ich erinnere mich dran, dass ich zumindest auf Xing in den dortigen Gruppen die Herausforderung mit zu viel Werbung und Eventpromotion hatte. Und in den meisten Gruppen herrschte in punkto Austausch und Diskussion „tote Hose“. Auf LinkedIn muss ich das zugegebenermaßen zuerst noch evaluieren. Der erste Eindruck ist aber, dass die internationale, englischsprachige Kommunikation in den Gruppen dominiert. Wie lebhaft sie ist, werde ich mir anschauen.
  • Die Livevideo- oder Videotest wollen wir ja mal spaßeshalber mit #9vor9 oder auch einem Livestudio-Format testen.
  • Die Beitrags- oder Blogging-Funktion von LinkedIn (Pulse) habe ich schon ansatzweise getestet, den ein oder anderen Beitrag dort re-bloggt, wie es ja auch Meinungsmacher und Journalisten wie Michael Kroker tun. Für mich bleibt jedoch dieses Blog noch immer die zentrale Stelle für all meine Inhalte.
  • Was bringen oben schon mal erwähnte Employee Advocacy Tools wirklich? LinkedIn bietet ja dafür Elevate an. Aber welchen Wert haben solche Werkzeuge, wenn damit doch nur vorgeschriebene Inhalte wiedergekäut werden?

Genug Aspekte also, die nicht nur unter der Perspektive LinkedIn, sondern auch tool-unabhängig betrachtet werden sollten. Das Social Media-Rad dreht sich immer weiter …

(Stefan Pfeiffer)

P.S. Nicht unerwähnt bleiben sollte meine kritische Haltung auch gegenüber LinkedIn – gerade als immer dominierenderes Netzwerk im Geschäftsumfeld, aber als Marketing Manager kommt man wohl um Aktivitäten in gewissen Netzwerken und sozialen Medien nicht herum.

Social Media & Marketing: Facebook – das Netzwerk bröckelt und der Konzern wächst mit Instagram – Video auf dem Vormarsch

8. Juli 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich habe mich in den vergangenen Monaten mit Kommentaren zum Thema Social Media und Marketing zurückgehalten, wohl auch, weil ich selbst Facebook, Instagram und WhatsApp angesichts der Geschäftsgebaren und Unglaubwürdigkeit von Facebook insbesondere im Bereich Datenschutz verlassen habe. Daran haben auch die erneut vollmundigen Aussagen von Mark Zuckerberg, Data Privacy ernst zu nehmen, oder die Ankündigung, keine Werbe-Newsletter auf WhatsApp zu unterstützen, nichts geändert. Beim Thema WhatsApp-Newsletter muss ich zugegebenermaßen schmunzeln, wenn ich all die Fachleute und Agenturen denke, die dieses Thema vor Monaten noch ge-hyped haben, um ihre Services zu verkaufen.

Doch ein anderes Thema ist eben die Verwendung sozialer Medien in meinem Marketingjob, um Inhalte zu streuen. Dies mag sogar dazu führen, dass ich hier und da doch wieder in Kanälen auftauchen muss, die ich aus oben genannten Gründen ablehne. Natürlich verfolge ich laufend die entsprechenden Marktentwicklungen. Hier einige Informationen und Beiträge, die ich für erwähnenswert halte.

Die Forrester-Analystin hat das Thema Werbung in Social Media unter die Lupe genommen. Die Investitionen der Unternehmen in Social Media Advertising steigen. Besonders Mark Zuckerberg freut sich, denn 75 Prozent des Geldes weltweit werden bei Facebook ausgegeben. Doch scheint das Misstrauen auch in den USA gegen Facebook zu steigen. Man traut Facebook nicht mehr, insbesondere beim Thema Datenschutz. Die Fassade bröckelt, mein Liu, und sagt voraus, dass sich Werbung auf Facebook wegen Datenschutzvorschriften und -bedenken vom Mikro-Targeting zu einer eher traditionellen Ansprache von Zielgruppen und Personen entwickeln wird.

Der Star am Social Media-Himmel ist nicht mehr Facebook

Und der Star unter den sozialen Medien ist nicht mehr Facebook. „Wer schöne Bilder macht, postet sie heute auf Instagram, flotte Sprüche kommen auf Twitter, Jobsuche läuft bei LinkedIn“, schreibt

Deutlich weniger Interaktion auf Facebook

Randbemerkung: Dass Facebook seine Algorithmen ändert und dass die Interaktion auf der Plattform signifikant nachgelassen hat, haben wir auch kürzlich während des IBM Livestudios auf der Think at IBM bemerkt. Ging noch 2018 auf der CEBIT während der Liveübertragungen die Post ab, so war es jetzt 2019 deutlich ruhiger. Unsere Livevideos scheinen weniger nach oben gespült worden zu sein und die Facebook-Anwender sind offensichtlich passiver geworden.

Die deutschen Zahlen, die der Social-Media-Atlas der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor und des Marktforschers Toluna erfasst hat, malen für Facebook ein negativeres Bild. Zwar nutzen immer noch 69 Prozent Facebook, aber die Zahl nimmt insbesondere bei den Jüngeren ab.

Infografik-Facebook-schwimmen-die-Freunde-weg-Nutzerwandel-Altersgruppen-2011-2018-Faktenkontor-Social-Media-Atlas-2018-2019

Und nun auf nach Instagram?

Ob das den Konzern jedoch wirklich stört? Instagram legt in allen Altersgruppen zu und auch WhatsApp ist Fakt (und Teil des Zuckerberg-Imperiums). Bei der jüngeren Generation, der Gen-Z, die zwischen 1997 bis 2012 geboren ist, dominieren Instagram und YouTube, wie eine Studie des Pew Research Center zeigt. Vor allem ist diese Generation noch mehr on: „45 % der Gen-Z in 2018 konstant online. 2014-15 waren es noch 24 %. Die mehrmalige Nutzung pro Tag hat sich somit zu einer dauerhaften Nutzung über den Tag verteilt verschoben.

Also, liebe Werbetreibende, nun alle auf nach Instagram und YouTube. Nein, natürlich muss man es sich mal wieder differenzierter anschauen. Wer sind meine Käufer? Aus welche Altersgruppe kommen sie? Wo erreiche sie am besten? Und ja, auch auf YouTube und Instagram einfach auch mal experimentieren, meine ich.

Informationskonsum: Jede Generation hat eigene Präferenzen

Michael Brenner bringt es auf den Punkt:

  • Baby Boomers, Generation X, and Millennials are the current three main generations you should concentrate on. Each generation has it’s own unique marketing opportunities and challenges.
  • Different generations consume different types of content online and spend their time on different platforms. You must go where your audience is.

über A Guide to Content Marketing by Generation | Marketing Insider Group

Die Baby Boomer treffen heutzutage (zumindest im B2B-Segment) oft die Kaufentscheidungen, Generation X und Millenials beeinflussen aber auf jeden Fall im Buying Center Entscheidungen.

Was also tun, liebe Marketingverantwortlichen? Wir müssen uns auf die jeweiligen Kommunikations-, Plattform- und Inhaltspräferenzen einstellen:

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Sind Podcasts wirklich so „in“?

Kleine Randbemerkung: Man bemerke in dieser Statistik übrigens die Position von derzeit so hoch ge-hype-ten Podcasts … Und die Platzierung von Blogs gefällt mir natürlich nicht, wobei ich es etwas durch die Position von tiefgehenderen Artikeln mit Video, Audio und Grafiken „entschuldige“.

The rising star: Videoformate

Übrigens finde ich es sehr bezeichnend, dass Videos quer über alle Zielgruppen beliebt sind. Selbst die 43 Prozent von 55-Jährigen und Älteren sind aus meiner Sicht ein guter Wert und bestärken mich, weitere Experimente à la Livestudio (nicht nur während der Think at IBM) zu machen. Der Trend zu Video wurde kürzlich auch von Mary Meeker Mary in ihrem Internet Trends report bestätigt. Es wird für Marketingabteilungen nicht mehr nur genügen, über Video nur zu reden. Es scheint, dass Video generationsübergreifend der wichtigste Kanal wird, um seine Zielgruppen zu erreichen. Experimentieren mit Videoformaten und Distributionskanälen – ich bin auf den LinkedIn Live Video gespannt – ist gefragt, von kurzen Statements (die gerade bei der jüngeren Generation beliebt zu sein scheinen) über tiefer gehende Interviews, Erklär-Videos bis zu Magazinen, wie wir sie ja auch auf der Think at IBM und jetzt im Nachgang probieren werden und wollen.

Überraschung: Xing lebt?!

Und noch eine überraschende Statistik: Xing lebt, so ein Beitrag von Faktenkontor mit Bezug auf den Social-Media-Atlas 2018/2019. LinkedIn bleibe in Deutschland der ewig Zweite hinter Xing. Mit etwas mehr als 15 Millionen Nutzern habe die Xing-Community in der D-A-CH-Region rund vier Millionen Mitglieder mehr als die LinkedIn-Gemeinschaft:

Berufstätige Onliner finden für ihre Branche relevante Informationen in den Sozialen Medien nach Facebook (30 Prozent) vor allem bei Xing (25 Prozent). LinkedIn landet in diesem wichtigen Feld mit 19 Prozent nur unter „ferner liefen“ – hinter Youtube, Whatsapp, Blogs, Foren …

über Duell der beruflichen Netzwerke | Faktenkontor

Grafik-Social-Media-Kanäle-als-Quelle-für-branchenrelevante-Informationen-aus-Faktenkontor-Social-Media-Atlas-2018-2019

Erstaunlich.

Zum Abschluss möchte ich hier formatübergreifend auf die Content Ampel von Dr. Kerstin Hoffmann aufmerksam machen. Ein nützliches Werkzeug, um Inhalte jedweder Art zu bewerten:

content-ampel-grafik-ohne-ueberschrift

Auf der Webseite gibt es auch nützliche Tipps & Tricks zur Ampel.

 

 

 

Amazon hat die Kundendaten und sahnt deshalb immer mehr Werbeeinnahmen ab

30. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Werbeeinnahmen werden für Amazon immer wichtiger und bei Werbenden immer beliebter, denn …

Amazon’s copious data on consumers—from what they buy to what they ask artificial intelligence assistant Alexa to what they watch on Amazon’s video service—holds unique appeal for ad buyers. Unlike Facebook and Google, it has actual purchase data from its retail site.

über Amazon, With Little Fanfare, Emerges as an Advertising Giant – WSJ

Amazon dominiert den Online-Handel auch in Deutschland – nach verschiedenen Berechnungen geht rund die Hälfte des deutschen Onlinehandels inzwischen über Amazon – weit vor allen Wettbewerbern und hat im Gegensatz zu Facebook und Google die Daten, was ein Kunde gekauft hat, was er sich als Video anschaut und für was sie/er sich interessiert. In den USA ist man deshalb hinter Alphabet/Google und Facebook bereits Nummer 3 im Markt für digitale Werbung. Und die Tendenz geht nach oben. Laut eMarketer wird Amazon seine Werbeeinnahmen auf rund $5.83 Milliarden gegenüber dem Vorjahr verdoppeln. In den USA sollen bis 2020 15 Cent jedes ausgegebenen Werbe-Dollars an Amazon gehen.

Amazon__With_Little_Fanfare__Emerges_as_an_Advertising_Giant_-_WSJ

Passend zum Thema Amazon und Werbung auch diese Meldung:

Amazon buhlt um Werbung für Alexa

Amazon will offensichtlich Konsumgüterhersteller überzeugen, in ihrer Werbung einen Hinweis auf die Möglichkeit des Voice-Shopping via Alexa einzubauen, meldet Recode. Im Gegenzug will Amazon die Hersteller mit Daten entlohnen. 2018 haben gerade einmal 2 Prozent der Alexa-Nutzer ihre Echo-Kiste auch für Einkäufe genutzt. Viel zu wenig, findet man wohl bei Amazon.

über Morning Briefing: Amazon buhlt um Werbung für Alexa, Gewinnwarnung von Windel-Händler, Sofortüberweisung, Bitcoin, Inspora

Nicht schlecht, Herr Specht, äh Bezos. Der Konzern ist unterdessen ein echter Machtfaktor, der auf verschiedenen Beinen wie Cloud-Geschäft, Online-Handel, Werbung oder SmartHome-Produkte steht

Weitere ausgewählte Berichte zu Amazon:

(Stefan Pfeiffer)