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Auto-Mobil: Von Sonderlocken und Schnickschnack, Leasing und dem E-Auto als Dienstwagen

18. April 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Nun haben wir Mitte April 2021 und der Termin, an dem das Leasing meines Dienstwagens endet, nähert sich unaufhaltsam. Im Juli ist es so weit. Noch immer ist unklar, wie es weiter geht: Wird der Vertrag verlängert, weil ich natürlich in Corona-Zeiten bei weitem nicht die dienstlichen Kilometer gefahren bin, wie zu normalen Zeiten? Gibt es aus genannten Gründen oder auch wegen Einsparungen keinen neuen Dienstwagen?

Oder wird mir wieder ein Dienstwagen angeboten? Besteht gar die Option, ein E-Auto als Dienstwagen zu nehmen? In der Gebrauchtwagenbörse habe ich zwei Tesla Model 3 gefunden, allerdings ist der monatliche Mitarbeiteranteil exorbitant hoch. Mein jetziger A4 würde beim Mitarbeiteranteil deutlich weniger zu Buche schlagen. Die geringere Besteuerung bei Privatfahrten und bei der Fahrt zwischen Arbeitsstätte und Wohnung scheinen mir kein finanzielles Argument zu sein, u.a. da ich im Homeoffice arbeite. Dabei wäre ein E-Auto aus dem Fahrzeugpool durchaus eine Option für die kommenden Monate und Jahre. Ich werde weiter recherchieren und bei Neuigkeiten hier informieren. Und wer hier mehr weiß und Tipps zum Thema E-Auto als Dienstwagen geben kann, ich bin sehr dankbar dafür.

Oder steige ich gar auf einen Privatwagen um und schaffe ein E-Auto an? Jenseits der bei Männern natürlich besonders beliebten Frage nach Modell und Ausstattung, stellt sich natürlich die Finanzierungsfrage: Kauft man ein E-Auto, least man den Wagen oder entscheidet man sich gar für ein Auto-Abo, etwas was Autopapst Ferdinand Dudenhöffer auch in meinem Gespräch mit ihm im IBM Livestudio als das künftige Finanzierungsmodell postuliert.

Auch angesichts der Dynamik im Markt werde ich – falls ich mich für einen Privatwagen entscheide – leasen – oder abonnieren. Einerseits wegen der einmaligen Investstion, andererseits wegen Technik und Reichweite der E-Autos, den sich derzeit ständig deutlich weiter zu entwickeln scheinen. Auch kommen immer neue Modelle auf den Markt, hoffentlich auch im Markt für Kompaktwagen.

Hier ein Vergleich der Modelle, die für mich derzeit in Frage kommen. Einerseits der Volkswagen ID.3, den ich auch schon Probe gefahren habe. Von der Größe her reicht mir das der Golf-Klasse entsprechende Modell vollkommen aus. Ich fahre sehr selten mit 4 Personen und selbst da reicht Platzangebot vollkommen aus. Zudem fahre ich im Vergleich zu früher deutlich weniger lange Strecken. Statt bis nach München oder Hannover (adé Cebit) geht es heutzutage dienstlich maximal bis Ehningen bei Stuttgart, nach Köln/Düsseldorf oder nach Nürnberg, also einfache Strecke bis zu 250 – 275 Kilometer. Trotzdem würde ich auch aufgrund der Praxisberichte beim ID.3 für die größere der verfügbaren Batterien und damit die größere Reichweite optionieren.

Die lieben Extralocken und der Schnickschnack am Auto

Batterie und Reichweite sind ein Argument, aber natürlich kommt auch das Kind im Manne und der Technikfreak bei einer Entscheidung für einen Wagen ins Spiel. Ich stehe auf Technik, entsprechende Spielereien wie ein Head-up Display oder das virtuelle Cockpit in meinem A4. Selbstverständlich bieten die neuen E-Autos und auch der ID,3 auch solche Schmankerl vom besagten Head-up Display bis zu vielfältigen Assistenzsystemen, beispielsweise für Spurwechsel oder Notbremsung. Ganz ehrlich stellt sich hier manchmal die Frage, ob diese Extras sein müssen, ob sie wirklich wichtigen Mehrwert bringen. Oder geht es auch ohne große Einschränkungen ohne solche Extras? Was sind die wirklich notwendigen, wichtigen Funktionen? Anklappbare Außenspiegel, abblendbarer Innenspiegel, beheizbare Vordersitze, elektrischer Heckklappe, LED Scheinwerfer mit automatischer Lichtschaltung? Das muss natürlich jede:r im Endeffekt selbst entscheiden.

Ausgeschnitten aus der Tabelle ID.3 Ausstattungsvergleich von Volkswagen. Hier wird einigermaßen deutlich, welche Sonderlocken in den voll ausgestatteten Linien enthalten sind.

Der Unterschied zwischen dem rein funktionalen Fahrzeug und dem „Schnickschnacker“ wird analog zum ID.3 auch beim ID.4, dem neuen SUV von Volkswagen, deutlich. Der ID.4 in der Variante Pro Performance Lite verzichtet auf viele Extras (ohne Rückfahrkamera, Assistenten, abgedunkelter Seitenscheibe hinten), hat aber die „fahrnotwendige“ Ausstattung und kostet im 48-Monats-Leasing 405 €/Monat*. Der entsprechende ID.4 mit allen Sonderlocken kommt in der von mir erstellten Konfiguration dagegen auf 510 €/Monat. Ähnlich verhält es sich mit einem „naggischen“ VW Pro S oder einen voll ausgestatteten ID.3 Pro S Tour: 361 €/Monat versus 491 €/Monat für48 Monate Laufzeit.

Leasingraten im Vergleich – Oder gar Auto im Abonnement?

Hier der Preisvergleich der konfigurierten Fahrzeuge, jeweils kalkuliert auf 15.00 Kilometer Fahrleistung im Jahr, 48 Monate, 6.000 bis 6.500 Euro (Tesla) Anzahlung, was der staatlichen Förderung für E-Autos entspricht:

Interessant ist es in diesem Zusammenhang, auch noch die Preise für Auto-Abonnements beispielhaft am VW ID.3 hinzuzufügen. Der wird von Volkswagen Financial Services im Abo Special für 488 €/Monat angeboten. Im Vergleich zu Leasing sind die Laufzeiten für ein Abo deutlich kürzer (in genanntem Fall 6 Monate Mindestlaufzeit, danach monatliche Kündigung). Hierbei handelt es sich allerdings um die 58 kW Version und die Ausstattung des Wagens kann variieren.

Autoabonnements sollte man auf jeden Fall künftig nicht aus dem Auge verlieren. Im Vergleich zu Leasing sind Zulassung, Steuern, Versicherungen, Wartung & Verschleiß, Reifenwechsel für das Auto im Preis bereits enthalten. Lediglich die Kosten für die Betriebsstoffe kommen oben drauf. Da er mir optisch aufgefallen ist, habe ich auch einmal die Preise für den Volvo XC40 Recharge heraus gesucht: Hier kommt man auf einen Preis von 699 Euro/Monat.

Hier ein kleiner Vergleich der technischen Eckdaten, der selektierten E-Autos.

Noch einige Anmerkungen zu den ausgewählten und verglichenen Fahrzeuge. Den Volkswagen ID.4 konnte ich vergangene Woche beim Autohändler sehen, mich hinein setzen. Das ist auf jeden Fall ein „Schiff“, ein vollwertiger Familienwagen, wertig verarbeitet mit sehr viel Platz und großem Kofferraum. Mir ist er etwas wuchtig, zu groß, obwohl in der Länge auf Niveau meines jetzigen A4. Schaut man auf den Preis für die Pro Performance Lite-Variante, so ist er aber durchaus eine valide Option.

Der Tesla Model 3 war bei mir eigentlich mit der Annahme „nicht mein Designempfinden, zu teuer und vielleicht auch zu groß „außen vor. Beim Design musste ich an meinenFahrten mit dem Model S denken, der mir gefühlt zu amerikanisch-chromig-glänzend war. Da ich aber viel Gutes von Alex, Detlef und auch Richard Gutjahr gehört und gelesen habe, werde ich ihn dieser Tage mal Probe fahren, nur eine Stunde, aber ich werde zumindest einen Eindruck gewinnen.

Zum ID.3 habe ich mich hier im Blog ja schon geäußert und er war/ist eigentlich meine erste Option, zumindest wenn wir ein Fahrzeug privat leasen sollten. Das Thema, ob und welches Fahrzeug ich künftig fahren werde, wird mich sicher in der kommenden Zeit weiter begleiten. Gerade auch das Thema Elektromobilität ist ja auch extrem spannend – inklusive der Diskussion über Ausstattung und Schnickschnack 😄.

Bei aller Begeisterung für E-Mobilität drängt sich mir aber bei einem Preisvergleich noch immer der Eindruck auf, das Verbrenner von den Herstellern noch immer preislich deutlich günstiger – egal ob Privat- oder Dienstwagen – angeboten werden – ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

(Stefan Pfeiffer)

*Preise und Angebote ändern sich natürlich ständig. Der Preis bezieht sich auf ein von mir im April 2021 konfiguriertes Beispielfahrzeug

Auto-Mobil: Arbeitsplätze in Grünheide, neue E-Auto-Modelle und die vor allem deutsche Reichweitenangst

8. März 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Einige Nachrichten aus der Automobil-Branche kuratiert. Ich bin davon ausgegangen, dass Tesla im Vergleich zu Volkswagen besser zahlt. Doch – so ein Bericht auf n-tv – genau das ist nicht der Fall. Die Löhne sind demnach bei VW besser. Ein Grund, warum es nicht zu einer Abwanderung von Fachkräften von Wolfsburg nach Brandenburg kommt. Und auch weder der Stellenabbau in der Branche noch die Nähe zu Polen und dort verfügbare Arbeitskräften scheinen dazu zu führen, dass alle Stellen im neuen Tesla-Werk in Grünheide in Brandenburg besetzt werden können. Trotzdem meine Prognose: Musk wird schon die Mitarbeiter finden. Spannend wird dann sicher, wie die Arbeitsbedingungen und das Betriebsklima bei Tesla sein werden. Ich male Amazon nicht an die Wand …

Wer einen Überblick über die aktuell verfügbaren E-Autos haben will, dem sei diese Übersicht auf dem E-Portal von Chip empfohlen. 36 E-Autos im Preis-Reichweiten-Check vom Renault Zoe über den VW ID.3 bis zum Porsche Taycan finden sich in der Übersicht. Zwei „neue“ Modelle sind mir in den Nachrichten aufgefallen: der Volvo XC40 Recharge Pure Electric und der Hyundai Ioniq 5. Der Volvo mit dem Betriebssystem Android soll wohl nur online verkauft werden und wir im Abo ab 699 Euro angeboten. Nicht meine Preisklasse.

Zum Ioniq schreibt der ADAC: „Der Ioniq 5 von Hyundai ist eine Kampfansage auf dem Markt der Elektroautos. Er ist schick, bietet tolle Technik und ist für einen Basispreis von ca. 42.000 Euro zu haben.“ Und er lädt schneller als die Konkurrenz. Das Interesse an dem Fahrzeug, das ab Mitte 2021 kommen soll, war (und ist) groß. Die Interessentenliste für das Project 45 war schnell geschlossen.

Und noch einige Statistiken: Laut VDA nimmt die Produktion von E-Autos Fahrt auf. Jedes fünfte Auto, das im Dezember in Deutschland vom Band gelaufen ist, sei ein E-Auto gewesen.

Dem gegenüber steht die Umfrage “ LeasePlan Mobility Insights Report “ von Ipsos: Die Skepsis gegenüber E-Autos ist bei uns Deutschen deutlich größer als in anderen Ländern, berichtet heise. 58 Prozent von rund 5000 Menschen, die in 22 Ländern befragt wurden, gaben an, dass ihr nächstes Auto wahrscheinlich oder sicher kein E-Auto sein werde werde. Für 18 Prozent der deutschen Autofahrer:innen kommt ein Elektroauto als nächstes Fahrzeug in Frage, 24 Prozent antworteten mit „vielleicht“. Und was ist ein dominanter Grund, warum nicht mehr Deutsche E-Auto fahren wollen? Natürlich die hierzulande viel größere Reichweitenangst vor der Ladeinfrastruktur.

Apropos Reichweitenangst: Im Ranking von Motor1.com Italien in der Kategorie Elektroauto steht det der VW ID.3 nicht besonders gut da. Der vom ID.3 (1st Edition mit 150 kW und 58-kWh-Batterie) bei winterlichen Temperaturen erzielte Verbrauch von 17,20 kWh/100 km hat nicht für die von Motor1 definierte Standardstrecke von 360 km gereicht. Man musste zwischendurch laden. Das oft diskutierte Thema Reichweite von E-Autos gerade im Winter trägt nicht zur Vertrauensbildung bei …

Ein Grund, warum ich mit der größeren Batterie liebäugele. Immerhin gibt es an einer anderen Stelle endlich gute Nachrichten: Die Software-Updates für den ID.3 (und ID.4) können nun „over the air“ drahtlos vorgenommen werden. Man muss nicht mehr in die Werkstatt fahren.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Peter Fischer auf Pixabay

Auto-Mobil: Was passiert mit all den Leasing- und Dienstwagen?

16. Februar 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Deutsche Männer und ihr Auto. Und ich bin da auch nicht besser. Mitte des Jahres läuft mein Leasingwagen aus und natürlich kümmere ich mich zeitig darum, wie es weiter geht. Doch bevor ich darin schwelge, – frei nach Was bin ich – welches Schweinderl es denn sein soll, stellt sich die Frage, wie es denn mit den geleasten Fahrzeugen in Corona-Zeiten generell weiter geht. Nur wenige Leasingnehmer – egal ob privat oder Unternehmen – dürften in diesen Zeiten die vereinbarten Kilometer mit ihren Wagen gefahren sein und in den kommenden Wochen oder gar Monaten fahren. Derzeit stehen die Autos (wahrscheinlich) noch mehr dumm herum, als es eh schon der Fall ist.

  • Wie werden die Leasinggeber reagieren angesichts des Kilometerstands?
  • Wie reagieren Unternehmen gegenüber ihren Mitarbeitern, die Dienstwagen fahren und derzeit nicht zu Kunden oder auf Veranstaltungen fahren (können)?
  • Werden bestehende Leasingverträge angesichts des Kilometerstands einfach mal verlängert?
  • Wie wird eine Dienstwagenregelung nach Corona aussehen, wenn vielleicht vieles weiter online „abläuft“?

Diese und viele andere Fragen stellen sich und werden irgendwann beantwortet werden müssen.

Unterdessen schaue ich natürlich, was sich auf dem Markt für E-Autos so tut, vergleiche den ID.3 mit dem ID.4 und – man staune – dem Tesla Model 3. Und ich bin immer wieder schockiert, welche Preise doch aufgerufen werden, wenn man so herum konfiguriert und mal das Head-Up -Display haben oder im Tesla nicht das Pseudoholz haben möchte. Das werden sofort stolze Preise on top aufgerufen. Zwischen einem puristischen ID,3 und einem vollausgestatteten liegen da schon mal einige Tausender. Bemerkenswert beim Preis ist auch, dass Tesla für Behinderte gar keine Rabatte, Volkswagen nur 4 Prozent gegenüber den normalen 15 Prozent Schwerbehindertenrabatt gibt.

Zum Thema Preise dieser Vergleich zwischen einem Verbrenner und dem ID.3:

So gut wie immer ist das E-Auto also günstiger als der Verbrenner. Aber um wie viel günstiger? Das ist sehr verschieden. BEISPIEL 1 VW ID.3 Pro (Elektro) gegen Golf 1.5 eTSI (Verbrenner): Der Stromer ID.3 kostet seinen Fahrer pro Monat 492 Euro, der Golf 503 Euro. Die Ersparnis: magere elf Euro.

Trotz Mega-Kaufprämie: Lohnt sich das Elektroauto wirklich?

Apropos Preise. Gestern haben wir mit Freunden darüber gesprochen, dass die sich E-Bikes anschaffen wollen, weil sie im Sommer größere Fahrradtouren planen. Ich habe dann mal spaßeshalber die Seite von Riese & Müller geöffnet, die ja bei uns in der Nähe produzieren. Da schlägt für eine E-Bike schon mal fast das zu Buche, was ein e-UP! mit Abzug aller Rabatte und Förderungen gekostet hätte. Mal eine andere Perspektive. Der e-Up! gewann übrigens den Ecotest 2020des ADAC.

Zurück zum ID,3: Da bin ich auf den Blog von Ralf Breuer https://mein-id3.de/ gestolpert, der hier über seine Erfahrungen unter dem Motto ID3 fahren und laden an der Ahr* berichtet. Unter anderem berichtet er unter der Überschrift Er wird erwachsener über sein letztes Softwareupdate. Die ID.3-Fahrer scheinen derzeit noch nicht in jener freudigen Erwartungshaltung zu sein, wie sie Richard Gutjahr im Ladezeit.Podcast für seinen Tesla beschreibt. Aber seien wir fair: Es scheint auch beim ID.3 voran zu gehen.

Und nochmals etwas zum Thema Software und VW. Ich hatte mir die App EV Check von Volkswagen herunter geladen, um die Leistung meines derzeitigen Diesel mit einem ID.3 zu vergleichen.

Die Auswertung zeigt alle relevanten Daten wie zurückgelegte Wegstrecke, geschätzter Verbrauch und CO2-Austoß im Vergleich mit dem eigenen Fahrzeugmodell, sowie die geschätzten Kosten für die gefahrene Distanz.

Klingt ja eigentlich sehr gut, wenn im Hintergrund die Strecken mitgeschnitten werden und man so ein Bild bekommt (besonders zum leidigen Thema Reichweite, wobei das in Corona-Zeiten eh fast sekundär ist). Die App hat es nie richtig getan und dann habe ich beim Batterieverbrauch meines iPhone X folgende Daten gesehen – und die App deinstalliert. Ist sie nur bei mir Schrott?

Und noch einige Lesezeichen. Die Wirtschaftswoche berichtet über Norwegen, das Musterland im Einsatz von E-Autos. Vielleicht liest es ja der ein oder andere deutsche Politiker oder gar Wirtschaftsboss. Dort wollen laut Umfragen 94 Prozent der E-Auto Fahrer sich kein anderes Auto mehr kaufen und generell ist die Akzeptanz deutlich höher. Weitere Absatzüberschriften: Tesla ist nicht uneinholbar oder Ladeinfrastruktur ist entscheidend …

Über die Ladeinfrastruktur und die typisch (??) deutschen Probleme berichtet auch Die Welt in einem Beitrag, Es ist noch viel Luft nach oben vorhanden und das Laden müssen finanziell deutlich günstiger werden, damit sich E-Autos durchsetzen. Ein anderes Thema, das immer wieder in dieser Jahreszeit angesprochen wird, ist das Thema Reichweite im Winter. Die Autozeitung gibt hier beispielsweise einige Tipps.

So weit diese auto-mobilen Notizen. Bleibt gesund.

(Stefan Pfeiffer(

* Beim Stichwort Ahr fällt mir doch auch Wein ein, aber Auto(fahren) und Wein, das lass sein. Oder so.

Auto-Mobil: Software für den ID.3 nun „fertig“, aber noch viel Nachholbedarf bei Lade- und Reiseplanung

21. Dezember 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Noch einige abschließende auto-mobile Notizen zum Jahresende, Vor ziemlich genau 4 Wochen bin ich den Volkswagen ID.3 Probe gefahren und war ganz angetan. Testberichte in den gängigen Medien, von den Auto-Publikationen bis zur Tageszeitung, gibt es zu auf. Allerdings warte ich noch auf wirkliche Berichte aus dem Alltag. Probefahrt ist das eine, täglich mit einem Wagen unterwegs sein das andere.

Gerne wäre ich Mäuschen in der First Mover-Community von Volkswagen, in der sich die Fahrer und Käufer des ID austauschen. Es ist aber leider eine geschlossene Gruppe auf Facebook, zu der eben wohl nur Besitzer eines ID.2 1st zugelassen werden. Ein dominierendes Thema scheint wohl der Zustand der Software des ID.3 zu sein. Immerhin liefert VW jetzt nach Berichten die fertige Software aus. „Fertige Software“? Software ist eigentlich nie fertig, denn es wird immer verbessert, es werden vor allem Fehler beseitigt und neue Funktionen hinzugefügt.

Gemeint ist wohl eher, dass die Version 1.0 (oder im VW-Sprech ME2 genannt), der ursprünglich geplante Funktionsumfang der Software nun wohl verfügbar sein soll, mit weiteren Features beim Head-Up-Display sowie Apple CarPlay und Android. Die neuen Wagen werden wohl jetzt die beschriebene Version haben, bei schon ausgelieferten Wagen soll die Software 2021 aufgespielt werden. Die erwähnten First Mover müssen sich also etwas gedulden …

Dazu müsse man den Wagen über Nacht beim Händler lassen, da das Update sehr lange dauere, so entsprechende Berichte. Diese nun Version soll jetzt auch Over-The-Air-Updates ermöglichen. Was heißt das? Der Wagen muss für ein Software-Update dann eben nicht mehr zum Händler, sondern die Software kann wie beim Smartphone oder Computer über das Internet eingespielt werden. Wie fertig, besser wie stabil oder fehlerfrei ist aber denn nun die Software des ID.3? Oliver Schwuchow schreibt in seinem Bericht eher von einer Betaversion denn einer „fertigen“ Software und nextmove fasst in diesem Video die derzeitigen Mängel zusammen, spricht von 22 fiesen Bugs.

Möglichst einfache Routen- und Ladeplanung nötig

Bei der Software der Wagen geht es dabei nicht nur um das reine Funktionieren des Autos. Gerade beim E-Auto bekommt beispielsweise die Routen- und Ladeplanung (noch) eine ganz andere Bedeutung. In einem Fahrbericht von E-Fahrer zum ID,3 wird deutlich, wie intelligent beispielsweise die Ladeplanung von Tesla ist. E-Fahrer-Chef Markus Höllmüller:

„Damit hat man eine sehr gut organisierte Reise, die dynamisch Ladepunkte einbaut und Vorschläge zur Ladedauer aufzeigt. Dank der Zeitangaben und Empfehlungen zur Fahrgeschwindigkeit und Akkustände fühlt man sich rundum informiert.“

Elektrischer Golf-Erbe auf Langstrecke: Das taugt der VW ID.3 auf der Autobahn – EFAHRER.com

Die ursprüngliche Software der ID.3 1st Edition hat hier auf jeden Fall Nachholbedarf. wie Höllmüller feststellte. Laden sei eben heute Teil einer Mobilitätslösung. Und Laden ist mit der Tesla-eigenen Ladeinfrastruktur zudem sehr komfortabel. Kein Vergleich mit dem Kartenwirrwarr bei den anderen Anbietern. Natürlich darf ein Rat zur Reichweite auch hier nicht fehlen: Er rät denjenigen, die auch öfter mal längere Strecken fahren, zur Version mit dem 77-kWh-Akku.

Doch zurück zur Software: Die wird immer zentraler für das Funktionieren eines Autos, besonders eines E-Autos. Ich erinnere mich noch daran, wie sich vor rund 15 bis 20 Jahren ein Bekannter über die Elektronikfehler in seiner neuen E-Klasse beschwerte. Ständig müsse er zum Händler. Ein Menetekel? Nicht nur BMW will oder muss mit einem Kraftakt massiv in Software investieren, VW und andere auch aus der Zulieferindustrie suchen händeringend Softwareentwickler. Und man konkurriert nicht nur mit Tesla, dem Unternehmen, dass das Auto immer von der Software her gedacht hat. Die Automobilhersteller stehen zudem in Konkurrenz zu Google, zumindest mal beim Infotainment. Im Polestar kommt Google Automotive schon mal zum Einsatz.

Und noch eine Bemerkung zum Thema Software. Natürlich ist auch Tesla nicht perfekt, Neulich besuchten uns Freunde mit ihrem Tesla S und im Automatic-Modus blieben die Rücklichter dunkel. Auch ein Reset half nichts. Sinnigerweise konnte man die Beleuchtung im manuellen Modus aktivieren.

VW-Händler: Doppelt so lang schwätzen, halb so viel verdienen

Zum Abschluss noch der Hinweis auf einen Bericht der Wirtschaftswoche dazu, warum VW-Händler keine E-Autos verkaufen wollen: „Doppelt so lang schwätzen, halb so viel verdienen“. Der Autor schreibt von verhaltenen Verkaufsstart des ID,3. Greenpeace habe im November Testkäufer in VW-Autohäuser geschickt, die sich als Interessenten eines E-Autos ausgegeben hätten. Trotzdem sei der ID.3 nur in einem von 25 Fällen empfohlen worden. Auch weil Volkswagen sein Vertriebsmodell geändert hat, nun direkter Vertragspartner der Kunden ist, Händler nur noch als Agenten agieren? Schön, dass „mein“ Verkäufer hier im Darmstadt hier deutlich souveräner ist – und seine Frau bereits einen ID.3 fährt. Das sei nun einmal die Zukunft und er müsse das auch vertreten können, so Dieter Bäcker. Punkt.

(Stefan Pfeiffer)

Meine Testfahrt mit dem Volksstromer ID.3

22. November 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Am Dienstag habe ich bei #9vor9 angekündigt, dass ich den Volkswagen ID.3 jetzt einmal Probe fahren werde. Ist jetzt geschehen. 90 Minuten im Mischbetrieb auf der Autobahn nach Frankfurt, aber auch auf der Landstraße und in der Stadt. Hier einige rein subjektive Eindrücke, natürlich nicht vergleichbar mit den Besprechungen professioneller Autojournalisten. Eher die etwas andere Perspektive.

Zuerst einmal fiel mir das ganz andere Cockpit auf. Es heißt in gewissem Maße Abschied nehmen von den mit unzähligen Schaltern und Knöpfen und zunehmend auch Touchscreens ausgestatteten Cockpits gerade Reiserennmaschinen von Audi, BMW oder Mercedes, aber auch mancher Mittelklasse. Das „Armaturenbrett“ Cockpit des ID.3 ist spartanisch, besser minimalistisch. Aber sprechen wir besser von den Displays, denn das sind sie ja unterdessen.

Wirklich das notwendige Minimum an Informationen im ID.3: die Verkehrslage vor mir, die Geschwindigkeit (und Geschwindigkeitsbegrenzung über den Assistenten), der Ladestand, die Navigationsanzeige im Pfeilmodus und der Fahrmodus. Im klassischen Cockpit werden andere und mehr Informationen angezeigt. Der von mir Probe gefahrene ID.3 war zusätzlich mit einem Head-Up-Display, über das die oben beschriebenen Infos auch nochmals in die Scheibe projiziert werden:

Der ID.3 und mein jetziger A4 haben dann noch einen Bildschirm für Navigationssystem, Radio und all die anderen netten Funktionen, die unterdessen in modernen Fahrzeugen verbaut sind. In meinem A4 ist das noch kein Touchscreen und es gibt noch viele Schalter, um beispielsweise Sitzheizung, Klimaanlage und andere Module zu steuern. Im ID.3 geschieht all das über den Touchscreen.

Nun bin ich jemand, der seit Jahren in der IT tätig ist und iPhone & Co täglich verwendet. So kam ich auch sehr schnell mit den Möglichkeiten des ID.3 zurecht. Ich habe mich dann durch die verschiedenen Optionen „durchgetatscht“, gewöhnungsbedürftig, aber geht schon (und natürlich könnte es hier und da noch einfacher und intuitiver sein).

Mehr als „Betatschen“ – Die Bedienung unserer Autos wird anders

Der Probewagen war mit einer Flut von Assistenzsystemen ausgestattet, von Cruise Control (Geschwindigkeitskontrolle), Spurhalteassistent, automatischer Distanzregelung, Spurwechselassistent bis hin zur Verkehrszeichenerkennung. Letztere sicherlich ein nützliches Feature nicht nur für meine Frau, die doch gerne mal eine Geschwindigkeitsbegrenzung übersieht. Ich gebe aber auch zu, dass mich die Warnungen auf dem Bildschirm dann doch genervt haben, aber man kann eine Toleranz einstellen, aber der man gewarnt werden will (bis zu 10 km/h über die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit). Diese Assistenzsysteme sind natürlich nicht in allen Varianten des ID.3 verbaut. Als altbackener Autofahrer muste ich mich noch an manche Warnung, manches Ziehen am Lenkrad und manche Meldung gewöhnen, doch ich bin mir sicher, dass diesen Assistenzsystemen die Zukunft gehört.

Das Multifunktionsrad entspricht dem, was ich von meinem Audi gewohnt bin. Auch hier kam ich sehr schnell zu Potte, inklusive Cruise Control. Den Sprachassistenten des ID.3 habe ich übrigens nicht ausprobiert.

Ein sehr angenehmes Fahrgefühl

Wie hat er sich nun gefahren, der ID.3? Ich empfand das „Cruisen“ mit ihm als sehr angenehm und ruhig. Meine Strecke führte mich auf die A5 nach Frankfurt, habe aber dabei aber nicht die maximale Höchstgeschwindigkeit des ID,3 von 160 km/h ausgenutzt. Ich bin flott dahin geglitten, aber eben nicht im Reiserennmaschinen-Stil, den vor langer Zeit angeblich auch hier und da mal gepflegt haben soll. Als ID.3-Fahrer muss und wird man einfach drüber stehen müssen, wenn die flotten Flitzer inklusive der Teslas an einem vorbei schießen. Mein Gefühl: Ich werde damit kein Problem haben. Schon jetzt fahre ich im Vergleich zu früher wesentlich ruhiger.

Die Beschleunigung ist gut, auf der Autobahn oder auch an der Ampel. Das macht richtig Spaß. Auch war der ID.3 in der Straßenlage angenehm zu fahren. Man muss sich nur wie schon beschrieben an die Assistenten gewöhnen. Extrem übersichtlich ist das Fahrzeug nicht, aber das gilt für viele der heutigen Autos. Irgendwann hat man seine Abmessungen dann im Blick und Griff und natürlich gibt es auch das übliche Warngepiepe und die Kamera hinten als Ausstattungsoption.

Wie fühlt man sich im Wagen? Wie in einem Golf, besser wie in einem T-Roc. Auch bei dem wurde schon moniert, dass er nicht mehr so hochwertig verarbeitet sei wie der Golf. Mag sein, aber die Sitze waren durchaus angenehm und man hat gefühlt Platz. Der Schalthebel für die Automatik ist ja am Cockpit angebracht, also kein „Steuerknüppel“ in der Mitte. Dort befinden sich Tassenhalter und Ablageflächen. Übrigens gewöhnt man sich schnell an das neue Schaltgefühl. Ist ja eh Automatik.

Und wie sieht der ID.3 aus?

Der Vorführwagen war innen (wie außen) in Grautönen gehalten, das eher klassische Design also. Den ID.3 gibt es aber auch mit weißem Lenkrad und beispielsweise orangenen Applikationen im Cockpit. Das ist dann sicher Geschmackssache. Auch hinten sitzt man durchaus angenehm mit ausreichend Platz. Hat man nun das Gefühl, sich in seinem Wohnzimmer zu befinden? Nein, alles ist sehr sachlich, puristisch, VW, wie ich es von früher kenne. Das ist und kann in der Preis- und Fahrzeugklasse nicht das Feeling einer S-Klasse oder eines A6 oder 5er BMW sein. Ich finde den Innenraum trotzdem angemessen, auch wenn es ein bisschen stylischer und kuschliger ginge. Aber lassen wir die Kirche im Dorf: Der Id.3 ist ein Nutzfahrzeug der Mittelklasse.

Ein weiteres Extra des Vorführwagens: das Panoramadach, das natürlich nicht zur Standardausstattung gehört.

Und wie wirkt er von außen? Etwas stylischer im Vergleich zum gewohnten Golf, finde ich. Man arbeitet mit einigen Gestaltungsmerkmalen wie der schwarzen Heckklappe, den optionalen „Verzierungen“ in silber, mit andersfarbigen Außenspiegeln oder dem dunklen Dach oder eben Panoramadach. Ich gebe gerne zu, dass ich neben der reinen Fahrleistung und dem Fahrgefühl durchaus auf solche Details stehe. Der Vorführwagen war außen (wohl) in Mondsteingrau, der nicht aufpreis-pflichtigen Variante, und hat mir mit den silbernen Applikationen gut gefallen. Hier einige Eindrücke:

Ich spare mir an dieser Stelle Ausführungen über Schweißnähte, auch die Diskussion um die wirkliche Reichweite („bei einer 58-kWh-Batterie 250 Kilometer effektive Reichweite„) mit welchem Motor und ähnliche Punkte. Da gibt es genug Beiträge und andere kompetentere Personen. Mein Zwischenfazit ist durchaus positiv. Von der Größe, von der Wendigkeit und Spritzigkeit genügt der ID.3 nach dem ersten Eindruck vollkommen. Höchstgeschwindigkeit ist nicht alles. An die Bedienung kann man sich gewöhnen. Sie zeigt nur den Weg des Autos zu einer komplexen Software- und Hardwareeinheit. VW hat – glaubt man vielen Berichten – gerade noch mit der Software so seine Probleme und Nachholbedarf. Ich muss fairerweise sagen, dass mir in den 90 Minuten der Probefahrt keine Mängel aufgefallen sind.

Viel weniger Konfigurationsmöglichkeiten

Generell zum Thema ID.3 von Volkswagen: Die Konfigurationsmöglichkeiten für den Wagen sind im Vergleich zu den „bisherigen“ Autos deutlich eingeschränkter. Das sind sie aber auch bei Tesla. Über Geschmack kann man ja nicht streiten, aber trotzdem: Die Außenfarben, die VW anbietet, sind sehr ähnlich und übersichtlich. Doch jenseits des Geschmacks, sind auch andere Auswahloptionen sind eher eingeschränkt und übersichtlich. Ich war jemand, der zumindest dem Anschein nach sein Auto immer etwas individueller konfigurieren wollte. Die Zeiten sind wohl eher vorbei. Und es wurde mir heute noch klarer, dass die Autos von morgen oder heute scheinbar wirklich Smartphones auf Rädern werden, besser Computer auf Rädern, die wie Smartphones bedient werden. Ist das schlecht? Nein, muss es nicht sein, wenn die Bedienung wirklich einfach ist und wenn die „Systeme“ stabil und zuverlässig sind. Betaversionen können wir beim Auto nun wirklich nicht brauchen.

In den kommenden Wochen werde ich mir auch einmal den Volkswagen ID.4 anschauen An der Stelle herzlichen Dank an Dieter Bäcker vom Autohaus Wiest hier in Darmstadt, ein Vertreter der alten Schule, der hier einen kundenorientierten Job macht – so wie es sein sollte.

Immer mehr Gründe für ein privates E-Auto

Mein Zwischenfazit: Ich werde die Option E-Auto weiter verfolgen. Die Langstrecken, die ich in den vergangenen Monaten (auch vor Corona) gefahren bin, sind unterdessen übersichtlich. Da fahre ich mal nach Ehningen in die Firmenzentrale, abends zurück. In der Firma gibt es Lademöglichkeiten. Dann fahre ich zu Events, Messen, Kongressen, vielleicht mal nach Köln oder Düsseldorf zur Messe, wo ich oft auch einige Tage bleibe. Früher gab es noch die Cebit in Hannover. In benannten Städten sollten Lademöglichkeiten vorhanden sein.

Ansonsten bin ich im überschaubaren Umkreis unterwegs. Da sollte die Reichweite eines ID.3 genügen. Zu meinen Eltern sind es rund 110 Kilometer eine Fahrt. Auch da genügt ein E-Auto mit halbwegs vernünftiger Reichweite. Und: In unserer Tiefgarage kann ich wohl eine Wallbox installieren. Es summieren sich immer mehr Gründe für ein E-Auto. Und die muss ich abwägen, gegen die Kosten und die Vorteile eines Dienstwagens. Wenn es Dienstwagen in bekannter Form in Zukunft überhaupt noch geben wird.

(Stefan Pfeiffer)

Corona bremst auch mal Digitalisierung und wie wichtig Security und Softwarequalität sind und werden – Die Digitalthemen bei #9vor9

20. Oktober 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Hier nun unsere Digitalthemen der Woche mit Lars Basche und mir: Lars zitiert den „Digital Transformation Index 2020“ von Dell, der kürzlich erneut durchgeführt wurde und führt aus, wie Corona Digitalisierung treibt und bremst. Dabei ist Sicherheit einer der wesentlichen Aspekte und mancher macht privat, mancher als Unternehmen so seine Erfahrungen mit entsprechenden Angriffen.

Security als große, größte (?) Herausforderung der Digitalisierung in Corona-Zeiten?

Die Zahl der Angriffe nimmt zu und auch Unternehmen aus der IT-Branche wie die Software AG sind nicht gefeit, was natürlich in meiner Heimat Darmstadt-Eberstadt – ich wohne maximal 500 Meter von der Software AG weg – zu Diskussionen bei meiner Physiotherapeutin führt. Sicherheit und Datenschutz müssen ganz oben auf der Agenda bleiben, privat und in Unternehmen und wie be- und versprochen verweisen wir auf dieses Booklet mit Security-Checklisten von heise.

Lars hebt noch einen anderen Aspekt ab: Unterdessen haben Unternehmen auch wirtschaftliche Ängste, ja Existenzängste, die die Digitalisierung bremsen:

Aber die Pandemie beschleunigt die Digitalisierung nicht nur: Auf Platz 4 der größten Hindernisse bei der digitalen Transformation stehen wirtschaftliche Gründe – die spielten 2016 und 2018 noch keine Rolle.

Studie: Wie Corona die digitale Transformation beschleunigt – und ausbremst | heise online

Bei mir steht das Thema Softwarequalität im Vordergrund: Die Health-Anwendung meiner Apple Watch Serie 3 tut es nicht mehr korrekt. Ursache sind wohl das neue Betriebssystem watchOS7 (unterdessen schon als 7.0.2 draußen) und iOS14. Doch nicht nur ich beschwere mich, dass meine Daten verloren gegangen sind. Es sind wohl Tausende von Anwendern.

Softwarequalität bei der Apple Watch: Diese Fehler dürfen einfach nicht passieren

Und die von Apple empfohlene Lösung, die Watch zu entkoppeln, Watch und iPhone komplett neu aufzusetzen tut es – zumindest bei mir – nicht wirklich. Sehr frustrierend und sehr bedenklich, wenn man beobachtet, wie Apple ja gerade rund um die Watch auf das Thema Gesundheit abhebt. So geht es auf jeden Fall nicht. Das schafft kein Vertrauen.

Gesundheitsdaten sind zu wichtig – Softwarequalität muss stimmen, sonst geht Vertrauen verloren

Nochmals: Jenseits des persönlichen Ärgers geht es um mehr. Das Thema Gesundheitsdaten ist hochsensibel. Da darf ein solcher Fehler nicht passieren. Da dürfen keine Daten einfach so mal verloren gehen. Und da darf Apple nicht einfach nur schweigen, gerade wenn man sich selbst so positioniert. Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass ich ein Freund der Digitalisierung im Gesundheitswesen bin. Genau deshalb bin ich gerade ziemlich sauer auf Apple.

Softwarequalität spielt allenthalben eine wichtige Rolle. Im c’t uplink Podcast nehmen die Redakteure die Software des neuen Volkswagen ID.3 aufs Korn und geben einen sehr negatives Urteil ab. VW könne keine Software. Man habe eine nicht fertige Lösung auf den Markt gebracht. Wieder frustrierend für mich, der ich darüber nachdenke, Mitte kommenden Jahres einen ID.3 anzuschaffen.

Softwarequalität und Security waren wichtig und werden immer wichtiger

Quintessenz: Softwarequalität und Security waren wichtig und werden immer wichtiger, da Software in alle Lebensbereiche vordringt, in die persönliche Gesundheit, das eigene Heim (Stichwort Smart Home), in Homeoffice oder in persönliche Mobilität. Hier kommen große Herausforderungen auf uns zu, denen wir uns stellen müssen. Unbedingt, mit Qualität und Bedacht.

Und natürlich gibt es #9vor9 auch wieder als Podcast auf den bekannten Plattformen und hier im Netz.

* Eigentlich wollten Lars und Stefan heute auf parallel auf LinkedIn, YouTube und Twitter/Periscope senden. Das ging aus technischen Gründen bzw. mangelnder technischer Kompetenz von Stefan in die Hose. Streaming-Gott Gunnar fehlt hat. Aber wir glauben, dass wir den Fehler gefunden haben und kommende Woche dann parallel live sein werden.

(Stefan Pfeiffer)

Auto-Mobil: Volkswagen ID.3 oder doch der Golf 8 – Machen Hybride überhaupt Sinn? Wie sieht das E-Auto der Deutschen aus?

12. Oktober 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Um die gängigen und teilweise vielleicht auch nicht ganz falschen Klischees zu bedienen: Männer und Autos. Nun hat der Kerl – also ich – noch 8 Monate Zeit, bis der Leasingwagen ausläuft, und schon jetzt liest er und hört er und liest er. Das Thema E-Auto und Elektromobilität fasziniert mich eingestandenermaßen. Deshalb auch wieder einige kuratierte auto-mobile Notizen.

ID.3 günstiger wie der Golf 8

heise hat – hinter der Paywall – die Kosten für den Volkswagen ID.3 und den Golf 8 in verschiedenen Konfigurationen – TDI, eHybrid, TSI, auch verschiedene ID.3-Modelle – unter verschiedensten Aspekten miteinander verglichen, von den Anschaffungskosten, Steuern bis zu Wartung, Verschleiß und Versicherung. Das Fazit:

Der ID.3 ist hinsichtlich der monatlichen Kosten im Vergleich mit einem ähnlich ausgestatteten VW Golf der achten Generation deutlich günstiger.

Strom vs. Sprit: Wer fährt günstiger – VW ID.3 oder Golf 8? | heise Autos

Als Verlierer bezeichnet heise den Golf eHybrid, der letztlich nur zur Beruhigung des Gewissens tauge. Je häufiger man beim Hybriden den Verbrennungsmotor nutze, desto wirtschaftlich attraktiver werde der reine Benziner.

Falsche Verbrauchsangaben bei Hybriden?

In dieses Horn stößt auch eine weltweite Studie, die feststellt, dass die Verbrauchsangaben der Autohersteller für Hybridfahrzeuge nicht so ganz den reellen Werten entspricht:

Das International Council on Clean Transportation (ICCT) in den USA und das deutsche Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) haben in einer großen Studie die Realverbräuche von Pluginhybriden untersucht und dabei sehr große Abweichungen zu den Normverbrauchs-Angaben der Hersteller festgestellt.

Fraunhofer Institut: Plug-in-Dienstwagen verbrauchen viermal mehr als angegeben – EFAHRER.com

Sobald mehr Langstrecke gefahren wird, funktioniert das Konzept nicht mehr. Langstrecke ist auch ein Stichwort, das im Tech2Go-Podcast Ladeinfrastruktur für Elektro-Autos eine wichtige Rolle spielt. Der Autojournalist Clemens Gleich schildert darin anschaulich, dass man beim E-Auto Langstrecken beziehungsweise das Aufladen vor planen müsse. Und man habe besser auch einen Plan B, wenn eine geplante Ladesäule besetzt oder defekt sei. Auf den letzten Drücker „tanken“ gehe beim E-Auto nicht. Doch wie oft fährt der:die „gemeine Autofahrer:in“ Langstrecke? Bei ihm sei das zwei- oder dreimal im Jahr. Und dann miete er sich eben einen Diesel. Sehr treffend, die Aussage. Köstlich übrigens auch der Begriff Rennreisemaschinen, der im Tech2Go-Podcast verwendet wird. Ich sehe um die 200 km/h fahrenden 5er BMWs und E-Klassen vor meinen Augen, gejagt vom Tesla Model S.

Eigene Wallbox + Kurz- und Mittelstrecke = E-Auto

Zwei Parameter scheinen für potentielle E-Auto-Besitzer:innen wichtig zu sein: Möglichst eine eigene Wallbox haben, an der man nachts aufladen kann. Am besten gar noch eine eigene Solaranlage auf dem Dach. Und schauen, ob man meist in der Stadt, Kurz- und Mittelstrecke fährt. Dann scheint nichts gegen ein E-Auto zu sprechen. Wer regelmäßig Langstrecken fährt, der sollte es sich wohl besser überlegen.

Und wie soll das ideale E-Auto nach Meinung der Deutschen aussehen?

Castrol hat die Studie „Accelerating the EVolution“ veröffentlicht. Laut der Auswertung sind für deutsche Verbraucher im Durchschnitt ein Preis von 33.000 Euro, eine Ladezeit von 29 Minuten und eine Reichweite von 472 Kilometern pro Ladung die entscheidenden Punkte für eine breite Akzeptanz von Elektroautos.

Studie: Deutsche wollen Elektroauto für 33.000 Euro – ecomento.de

Die Zulassungszahlen gehen laut Kraftfahrzeug-Bundesamt nach oben. Und laut einer Umfrage, die Verivox in Auftrag gegeben hat, wollen 11 Prozent einen Wagen mit reinem Batterieantrieb und 7,3 Prozent mit Plugin-Hybridmotor anschaffen. Einen Diesel planen danach noch 14,5 Prozent. Und die Medien titeln, dass E-Autos bald Diesel überflügeln. Laut Castrol-Studie wollen bis 2025 zwei Drittel der Befragten den Kauf eines E-Fahrzeugs bis 2025 in Erwägung ziehen. Noch sind allerdings 65 Prozent abwartend.

Und hier noch der Hinweis auf eine weitere Studie: das YouGov Whitepaper „The European Electric Car Market“, für das mehr als 11.000 europäische Verbraucher befragt wurden. Die 4 am meisten genannten Gründe für den Kauf eines E-Autos sind demnach Umweltschutz, Betriebskosten, Zukunftstauglichkeit. und Steuervorteile.


Mobil sein, heißt nicht automatisch Auto besitzen

Doch wie ist es eigentlich mit den Jungen, der Gen Z? Haben die überhaupt noch Interesse am Auto. Eine aktuelle Studie von Ford und dem Zukunftsinstitut stellt fest, dass das Auto wichtig bleibt, Mobilitätsexperte Stefan Carsten vom Zukunftsinstitut:

Hier ist das Auto weiterhin sehr wichtig, aber es muss sich in einen aktiven, umweltbewussten Lebensstil integrieren.

Generation Z schätzt das eigene Auto

Ein Auto kaufen, selbst besitzen, scheint aber nach Studie nicht mehr so wichtig zu sein, so lange ein Fahrzeug zugreifbar sei, es beispielsweise geliehen werden kann. Mobilität scheint von dieser Generation wesentlich flexibler gedacht und gelebt zu werden, so Carste:

Die Gen Z bedient sich der vielfältigen Möglichkeiten von Mobilität. Sie wählt ihre Fortbewegungsmittel danach aus, wie sie im jeweiligen Moment am besten in ihren Alltag passen.

Generation Z schätzt das eigene Auto

In einem solchen Zusammenhang interessant: Aral hat in Berlin einen ersten Mobility Hub in Berlin eröffnet. Dort werden verschiedene Carsharing-Optionen über E-Scooter und E-Roller bis hin zum Bikesharing angeboten – und es ein Jelbi-Standort. Jelbi bündelt in Berlin verschiedene Mobilitätsangebote auf einer digitalen Plattform. Ist so etwas die Tank-, lade- bzw. Mobilitätsstelle von morgen?

Audi: Funktionen on demand – Daimler: Luxus + E-Auto

Zum Abschluss noch zwei Nachrichten aus der Welt der großen Automobilkonzerne: Der Daimler will voll auf E-Autos, Fahrzeugsoftware und das Luxussegment setzen. Das Kompakt- und Mittelklassesegment scheint erst ab 2025 voll elektrifiziert zu werden. Das wird Volkswagen sicher freuen. Und bei Audi kann man sich in Norwegen und Deutschland nun selektierte Funktionen später freischalten lassen. Diese Funktionen sind verbaut Und zum Abschluss noch zwei Nachrichten aus der Welt der großen Automobilkonzerne: Der Daimler will voll auf E-Autos, Fahrzeugsoftware und das Luxussegment setzen. Das Kompakt- und Mittelklassesegment scheint erst ab 2025 voll elektrifiziert zu werden. Das wird Volkswagen sicher freuen. Und bei Audi kann man sich bei einigen Modellen nun in Norwegen und Deutschland nun selektierte Funktionen später freischalten lassen. Diese Funktionen sind verbaut, die Kunden können einen Monat testen und über die Apps oder das Web-Portal von MyAudi gebucht und bezahlt werden.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Markus Distelrath auf Pixabay

Auto-Notizen: Volkswagen mit der ID-Serie auf dem Weg zum Marktführer und Weltauto?

16. September 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ganz nett, die Kiste, aber kein Sportwagen, so könnte man Elon Musk zitierten, der dieser Tage bei einem Blitzbesuch in Braunschweig einen VW ID.3 „testfahren“ konnte. Und die ersten Wagen sind jetzt endlich nach Verzögerungen an Kunden ausgeliefert worden. Wird der ID.3 nun das, was Käfer und Golf vorgemacht haben? Ein weltweiter Erfolg und Standard. Man wird sehen. Keine Auto-Notizen, ohne Ferdi Dudenhöffer Zitat und Kommentar. Der sieht es durchaus als möglich an, dass VW 2021 oder 2022 an die Spitze vorstoßen könne. Der ID.3 sei die Zukunft von VW.

Eine Studie des Chemnitz Automotive Institute ist optimistischer, vielleicht zu optimistisch? Demnach werde Volkswagen die Marktführer Tesla und Renault noch dieses Jahr in Europa ablösen. Und bis 2025 werde jeder vierte in Europa gebaute Pkw ein Stromauto sein, die Hälfte davon produziert in Deutschland. Das würde ja Hoffnung machen.

ID.3: Zwiespältige Kritiken und Testfahrten …

Zurück zum Id.3: Natürlich sind die ersten Kritiken zwiespältig. Die einen reden von Qualitätsmängeln und zu großen Spaltmaßen – Moment, das hatten wir doch immer von Tesla gehört -, und von nicht VW-konformer Qualität und Verarbeitung: „Ohne Frage ist ein Golf 8 das wohnlichere Auto – aber eben auch das lautere und engere.“ Die anderen sehen aber durchaus eine reelle Chance, dass der ID.3 und die zugrunde liegende Plattform Modularer Elektrifizierungsbaukasten (MEB) Volkswagen wieder nach vorne bringen wird.

Und der nächste VW auf dieser Basis wird wohl noch im September angekündigt: der ID.4, ein SUV, was auch sonst in diesen Zeiten. Ein SUV vor allem für den internationalen Markt, ein Weltauto? Da bin ich mir angesichts der Erfolge von SUVs in Deutschland gar nicht so sicher. Auf jeden Fall fällt er wohl im Vergleich mit dem 4,26 Meter langen ID.3 mit seiner Länge von 4.60 Meter größer aus. Mir ganz persönlich vielleicht zu groß. Na ja, mein derzeitiger A4 Avant ist. noch länger.

… aber günstiger als Golf und Konkurrenz?

Und was sagt der mächtige Automobilverband ADAC? Laut Autokostenvergleich liegt der ID.3 bei den Kosten gemessen an Cent pro Kilometer gegenüber dem konventionellen“verbrennenden“ Golf, aber auch gegenüber den Wettbewerbern von Tesla, Nissan oder Hyundai vorne.

Und wie sehen das die potentiellen Käufer? In einer Umfrage auf Auto Motor Sport tendieren bei der Frage Golf oder ID.3 zum Golf:

Nun kann man sagen, das seien halt die Leser von Auto Motor Sport und deshalb nicht repräsentativ. Insgesamt scheint aber die Akzeptanz zuzunehmen und das sieht man nicht nur an den stark steigenden Zulassungszahlen.

© Copyright bei WELT

Ja, es ist noch ein weiter Weg, bis die E-Autos zahlenmäßig in die Regionen der Benziner und Diesel vorstoßen, aber man scheint endlich Gas zu geben in den Zulassungszahlen. „Die Deutschen entdecken ihre Libe zur Elektromobilität„, titelt die Welt. Meine Tendenz ist klar: Ich werde mir den ID.3 anschauen, auch mal den ID.4. Und ich werde vor allem verfolgen, wie der ID.3 in der Praxis abschneidet.

Mangelhaft: Transparenz in den Preisen und Ladeinfrastruktur

Jenseits von Modellen wirft Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin, einen sehr kritischen Blick auf das, was VW und Konsorten derzeit an den „E-Lade-Tanksäulen“ abziehen. Er nennt es Abzocke …

Im 16 Minuten langen YouTube-Video nimmt Quaschning die Preise von Ionity und ENBW auseinander. Um konkurrenzfähig zu sein, müsse der Preis unter 40 Cent/Kilowattstunde liegen. Wer lange Strecken fährt, der könne derzeit eigentlich nur Tesla fahren. Wer aber über Nacht daheim laden kann und eben keine Kilometer schrubbt, gerade für die:den ist das E-Auto durchaus die Alternative. Empfehlung: Das gesamte Video auf YouTube angucken

Die deutschen Autohersteller hätten vergessen, eine konkurrenzfähige Ladeinfrastruktur aufzubauen, so Quaschning. In dieses Horn stößt auch der Chef der Denkfabrik Agora Energiewende, Patrick Graichen in einem Interview mit der FAZ:

Und das Laden?

Das ist nur noch knifflig, wenn man in Mehrfamilienhäusern ohne Garage mitten in der Stadt wohnt und es auch am Arbeitsplatz keine Stromsäule gibt. Was wir brauchen, ist eine dritte Komponente, nämlich E-Tankstellen wie heute herkömmliche Tankstellen. Mit Schnellladern könnte man in 20 Minuten 200 bis 300 Kilometer Reichweite sicherstellen. E-Tankstellen müssten da hin, wo man sie direkt ans Mittelspannungsnetz hängen kann.

Aber wollen die Autofahrer überhaupt E-Fahrzeuge?

Immer mehr wollen das, aus ökologischen Gründen und wegen der Anreize. Schauen Sie nach Norwegen, da laufen schon 70 Prozent der Neuwagen mit Strom. Deutschland hinkt noch hinterher, aber ich bin optimistisch, dass der Durchbruch kommt. Getrieben übrigens auch von der Industrie selbst. Nochmal: Das Schicksal der deutschen Autobauer hängt davon ab, dass sie die Energiewende in ihrer Branche hinkriegen.

„Der Autoindustrie bleibt nur die Flucht nach vorn“ – FAZ

Infrastruktur ist wohl kein deutsches Thema (mehr)?

Mit Infrastruktur scheinen wir es in Deutschland einfach seit Jahrzehnten nicht mehr zu haben, scheint es, von der Breitband- und Glasfaser- bis jetzt eben zur Ladeinfrastruktur. Unternehmen und auch Politik versagen. Nicht umsonst schreibt ein Sascha Lobo vom Digital Fail State, wo es reicht, dass etwas mehr schlecht als recht funktioniert.

Und hier noch einige Tweets zum Themenkomplex:

(Stefan Pfeiffer)

Digitalthemen bei #9vor9: Tim Höttges, Sascha Lobo, der Digitalindex, Teslas Vorsprung gegenüber VW und Toyota und mehr

3. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Zwei Begriffe standen heute im Mittelpunkt von #9vor9: Lars und die heute-Show und Gunnar, der die dystopischen (Weltuntergang verkündeten) Aussagen von Sascha Lobo oder Telekom CEO Tim Höttges auf das Korn nimmt. Hier die Sendung:

Höttges hat in einem Gespräch mit Gabor Steingart die digitale Situation in Deutschland und Europa aufs Korn genommen und übt harsche Kritik. Wir hätten die erste Digitalisierung an Plattformen wie Google, Facebook oder Amazon verloren. Nun seien wir dabei auch die zweite Halbzeit zu verlieren, denn es gebe keinen nennenswerten europäischen Cloud-Hyperscaler, so Höttges. Und er fügt hinzu:

Der Rohstoff des 21. Jahrhunderts sind Daten. Heute sind wir nur noch Datenlieferant. Wir liefern unsere privaten Daten über Social Media an die großen Plattformen für Werbetreibende. Wir verkaufen unsere Daten auf riesigen Cloud-Data-Centern zur Analyse an Großunternehmen, die dann mit Künstlicher Intelligenz neue Produktivitätsideen erarbeiten. Aber die Verfeinerung findet nicht in Europa statt.

Telekom-CEO: „Deutschland steigt ab“

Viel Wahres, aber auch einiger Populismus, wenn er beispielsweise schwärmt, wie toll und schnell der Ausbau von 5G in den USA klappt. Mir fehlt auch ein wenig die Selbstkritik. Wenn man sich die Preisstruktur und den Service der Telekom anschaut, ist hier sicher auch ein Weg ins 21. Jahrhundert zu gehen. Und die Entschuldigung, dass die anderen Telekommunikationsanbieter auch nicht besser sind, zählt nicht. Wer Customer Experience und Kundenzufriedenheit ernst nimmt, der muss seinen bestehenden, treuen Kunden auch die Konditionen geben, die er Neukunden anbietet, finde ich. Aspekte, die im Podcast gar nicht vorkommen und auch nicht von Gabor Steingart nachgefragt werden. Trotzdem lesens- und hörenswert – wer, es sich anhören will, hier geht es zum Podcast -, doch er segelt halt am Wind der Telekom-Interessen … Ist ja auch klar.

Dystopisch: Sascha Lobos Aussagen schocken Gunnar Sohn

Lars liest gerade, das aktuelle Buch „Realitätsschock“ von Sascha Lobo. Eine Aussage, so Lars: KI wird nicht nur die dummen Jobs, sondern auch „intelligente“ Tätigkeiten übernehmen. Und damit werden auch dort Arbeitsplätze wegfallen. Wieder ein Veto und eine dystopische Aussage, meint Gunnar Sohn, und zieht entsprechende Studien und Aussagen heran, dass bisher keine Arbeitsplätze weggefallen seien. Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung wird sicher ein Thema sein, das uns noch lange beschäftigen wird.

6 Jahre Vorsprung – Tesla Model 3 technologisch weit vor VW und Toyota

Noch drei Digitalthemen, die ich diese Woche auf der Pfanne hatte oder habe. Ich habe die Tage über den „Volksstromer“, den für Sommer angekündigten ID.3 von Volkswagen geschrieben und dabei auch eine vordergründigen Vergleich zwischen dem Tesla Model 3 und dem ID.3 heran gezogen. Hintergründiger wird es wohl, wenn man beim Model 3 unter die Haube schaut. Das wurde jetzt in Japan getan mit frappierenden Ergebnissen:

Der zerlegte Tesla Model 3 soll den beteiligten Ingenieuren zufolge ganze „6 Jahre vor Toyota und VW“ liegen, wenn es um die elektronische Ausstattung geht. Besonders beeindruckt waren die Experten von der in Elon Musks Fahrzeugen integrierten zentralen Kontrolleinheit, dem „komplett selbst-fahrenden Computer“.

Tesla Model 3 zerlegt: Technologie ist Schock für deutsche Autobauer – futurezone.de

Nur 15 Prozent mobiles Arbeiten oder Home Office in Deutschland

Und der D21-Digital-Index 2019 / 2020, das jährliche Lagebild zur Digitalen Gesellschaft, ist da. Haben wir nur kurz gestreift und sollte man sich doch noch etwas näher anschauen. Insgesamt ist demnach die digitale Kompetenz (Zugang, Nutzungsverhalten, Kompetenz, Offenheit) um 3 Punkte auf einen Wert von 58 von möglichen 100 Punkten gestiegen (was immer das auch aussagen mag). Eines meiner Lieblingsthemen HomeOffice beziehungsweise mobiles Arbeiten wurde auch abgefragt:

Demnach ist in 60 Prozent der Berufen ein solches Arbeiten nicht möglich. Danach kommen 30 Prozent der Unternehmen, die das möglich machen. Und schließlich haben 15 Prozent daran keine Interesse. Das summiert sich auf nur 15 Prozent, die derzeit mobil oder daheim arbeiten. Noch ein langer Weg zu gehen, wenn wir an Umweltschutz und Lebensqualität denken. Ich muss an meinem Artikel und Tweet vom Dezember 2019 denken, der damals rege diskutiert wurde:

Blockchain für die Umwelt

Schließlich sei noch der Verweis auf die die „umweltpolitische Digitalagenda“ von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) erlaubt, über den das ZDF berichtet hat. Dort wurde wiederholt Blockchain als eine Technologie erwähnt, die zur Nachvollziehbarkeit in Entsorgung und Lieferketten eingesetzt werden könnte und sollte. Hier mein „Block“ dazu.

Und last but not least: Wir wollen Lars in der heute-Show bei Oli Welke am Tisch sehen! Wahrscheinlich als Retter von Werder.

(Stefan Pfeiffer)

Wann kommt der “Volkstromer” ID.3 und was taugt das E-Auto?

26. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Man kommt heutzutage nicht darum herum, sich über Mobilität und das eigene Fahrzeug Gedanken zu machen. Und es scheint ja auch Bewegung in das Thema zu kommen, auch wenn noch ein langer Weg zu gehen ist. Mal losgelöst davon, dass vielleicht sogar Car Sharing ein interessantes Modell sein könnte, ist der von Volkswagen vorgestellte ID.3 ein für uns interessantes Modell. Ein komplett neues Fahrzeug, nicht zu groß und mir gefällt das Design. Und die Reichweite sollte dicke für meine Frau reichen, um nach Frankfurt und zurück zu fahren.

Und Volkswagen beginnt auch immer mehr für die ID-Familie und insbesondere den ID.3 zu trommlen. Es sei „nach Käfer und Golf – das dritte große Kapitel für Volkswagen“, so Jürgen Stackmann, verantwortlicher VW-Vorstand für Vertrieb, Marketing und After Sales, der im Unternehmensblog laut elektroauto-news.net noch hinzufügt „außen so groß wie ein Golf, innen fast wie ein Passat, Wendekreis wie ein up!, Beschleunigung wie ein GTI, aber lokal emissionsfrei.“ Große Worte. Und – siehe unten – in der Beschleunigung ist wohl das Tesla Model 3 deutlich flotter, aber was soll es. Beschleunigung ist nur ein Nebeneffekt.

Vielleicht also eine Alternative, sobald er verfügbar ist. Das soll eigentlich Mitte des Jahres 2020 der Fall sein. Man konnte (kann?) ihn ja auch schon online direkt bei Volkswagen vorbestellen. Doch es gibt offenbar weiterhin technische Probleme, wie schon einige Zeit berichtet wird und wie es das Manager Magazin (hinter der Paywall) aufgreift.

Auch t3n hat das Thema darauf basierend unter der Überschrift „Volksstromer ID 3: VW scheint Software-Probleme nicht planmäßig in den Griff zu bekommenaufgegriffen. Von 12 Monaten Verzögerung und Unzufriedenheit der lieben Familien Piech und Porsche ist dort die Rede. Letztere hätten den Fokus auf Elektroautos nie überzeugend gefunden. Riecht halt nicht nach Benzin.

Ich werde also gespannt verfolgen, ob es hinhaut mit dem Sommer 2020. Große Eile haben wir glücklicherweise nicht. Unterdessen ist ja auch klar, wie der ID.3 vertrieben wird. VW und Händler haben sich auf ein sogenanntes erweitertes Agenturmodell geeinigt. Anfang des Jahres konnte oder wollte mein lokaler Händler dazu noch keine Auskunft geben:

Volkswagen wird zum direkten Vertragspartner der Kunden, während die Händler die Verkäufe der ID.-Familie an Privatkunden und kleine Gewerbekunden „nur“ als Agenten vermitteln, was vor allem die Akquisition, Beratung, Absolvierung von Probefahrten, Abwicklung des Geschäfts sowie die Auslieferung in Abstimmung mit Volkswagen umfasst.

ID.-Familie: VW und Händler einigen sich auf erweitertes Agenturmodell – electrive.net

Also auch hier bei Volkswagen die Integration von Online- und OfflineWelt. Hatte ich ja an anderer Stelle – auf der Euroshop – auch. Und es wird sicherlich hochspannend werden, wie sich das Händlernetz und deren Geschäft entwickeln wird, wenn einmal E-Autos in der Breite die Straßen beherrschen. Informationen zur ganzen ID-Familie mit Bullie und Cross Over findet man übrigens hier.

Und dann bin ich noch auf diesen Clip von Business Insider gestoßen, in dem der Tesla Model 3 und der ID.3 gegenübergestellt werden. Ein interessanter Vergleich.

Wer den gesprochenen Kommentar nachlesen will, findet ihn hier. Für mich schlagend: der Preis.

Zudem ist Tesla leider optisch nicht so mein Ding. Ich durfte vor geraumer Zeit in einem Tesla Model S mitfahren, ihn auch selbst fahren. Super Performance, aber weder innen noch außen mein Design. Über Geschmack kann man (nicht) streiten. Ach ja: Zur oben erwähnten Beschleunigung: Laut Video braucht das Model 3 5,6 Sekunden von 0 auf 100, der ID.3 ungefähr 9 Sekunden. Sicherlich relevanter die Reichweite oder auch das zu-ladbare Gepäck. Da gibt es kaum Unterschiede:

Und hier noch ein Zitat aus einem Bericht auf Netzwelt. Dort wird ein Autofan zitiert, der per Zufall das Model 3 und den ID.3 an einer Ladestation „überraschte“:

Sie sind fast gleich groß aber wie es aussah, konnte der VW mit rund 100 kW laden. Außerdem habe ich einen Prototypen eines elektrischen VW-SUV gesehen (wahrscheinlich der erwartete ID 4), aber dieser war noch heftig getarnt (…) Und um dem ganzen die Krönung aufzusetzen, kam auch noch ein Porsche Taycan mit künstlichem Motorensound vorbei. Klang albern.

Tesla Model 3 gegen VW ID.3: Der Parkplatz-Vergleich – NETZWELT

(Stefan Pfeiffer)

Foto: Copyright VW aus den Pressebildern entnommen

Wann kommt der “Volkstromer” ID.3 und was taugt das E-Auto? [Podcast]

26. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Man kommt heutzutage nicht darum herum, sich über Mobilität und das eigene Fahrzeug Gedanken zu machen. Und es scheint ja auch Bewegung in das Thema zu kommen, auch wenn noch ein langer Weg zu gehen ist. Mal losgelöst davon, dass vielleicht sogar Car Sharing ein interessantes Modell sein könnte, ist der von Volkswagen vorgestellte ID.3 ein für uns privat ein interessantes Modell. Hier einige Gedanken zum Thema. Den Text findet Ihr hier.

Lesezeichen Autoindustrie und Mobilitätsanbieter: Wie konnte eine ganze Industrie eine derartige Revolution verschlafen? Und wie geht es 2020 weiter?

30. Dezember 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Wie konnte eine ganze Industrie eine derartige Revolution verschlafen?

aus: Was das neue Jahrzehnt für Autoindustrie und Mobilitätsanbieter bringt | Gründerszene

Der große (Um–)Bruch
Scheitert die Autoindustrie am Wandel?

aus: Warum die Autoindustrie mit dem Wandel hadert – Wirtschaftswoche

Nur Tesla hat das Elektorauto nicht verschlafen, muss aber in absehbarer Zeit schwarze Zahlen schreiben – und wíll bald in Deutschland produzieren. BMW hat laut Don Dahlmann auf Gründerszene.de mit seiner Mobilitätsstrategie versagt, der Daimler ist auf Schrumpfkurs und so stellt sich die Frage, ob vieler Deutscher liebste Kinder am Ende des kommenden Jahrzehnts noch unabhängig sind.

Volkswagen, das rund um den Dieselkandal eigentlich zu viele Gesetzesbrüche begangen und Fehler gemacht hat, kommt bei Dahlmann besser weg. Elektromobilität und dort insbesondere VW könnten  das kommende und die nächsten Jahre danach bestimmen.

Volkswagen ist der wichtigste Player in diesem Bereich, denn ab Sommer 2020 kommt der neue ID.3 auf den Markt – das Auto, das VW zufolge „Der Golf unter den E-Autos“ sein will. Dann wird sich zeigen, ob und wie die Bevölkerung die E-Mobilität annehmen wird.

aus: Was das neue Jahrzehnt für Autoindustrie und Mobilitätsanbieter bringt | Gründerszene

Doch gibt es ja auch Stimmen, dass BMW schon lange mit dem i3 ein technisch überlegenes, aber im Design eher gewöhnungsbedürftiges Modell am Start hat. Doch BMW, laut Wirtschaftswoche mit dem i3 einst Pionier bei E–Kleinwagen, hält sich jetzt die Entscheidung noch offen, was die domierende Antriebsform sein wird.

Aber wird der neue ID.3 ähnlich wie einstmals Käfer und Golf in Deutschland (und vielleicht darüber hinaus) das Thema E-Mobilität prägen? Zumindest korrigiert VW seine Pläne gerade offiziell nach oben und will nun schon bis 2023 eine Million Elektroautos produzieren. Für das Jahr 2025 sollen es 1,5 Millionen Fahrzeuge der neuen ID-Familie sein. Und das obwohl es derzeit noch Probleme mit der Software gibt. Carsten Germis bezeichnet das in seinem Bericht in der FAZ vom 28.12.2019 als „Vorgeschmack auf das digitale Zeitalter, in dem das Auto zu einem Smartphone auf vier Rädern werden und die Software beständig aktualisiert werden soll“.

Und die Konkurrenz ist groß. Die Wirtschaftswoche stellt eine entscheidende Frage: „Die Deutschen und Tesla – Jäger oder Gejagte?“ Und nicht nur Tesla ist bereits aus den Startlöchern heraus. In Ländern wie China werden sich die derzeit dort noch so erfolgreichen deutschen Autobauer angesichts lokaler Konkurrenz, die voll auf Vernetzung setzt und potentiell sogar weiter sein dürfte, warm anziehen müssen.

Es stellen sich also viel Fragen: Werden gerade die deutschen Autofahrer 2020 die Reichweitenangst überwinden? Wird es gelingen, in Deutschland schnell eine breit verfügbare Ladeinfrastruktur zu schaffen?  Werden drängende und wichtige Fragen der  Umweltfreundlichkeit beispielsweise rund um die Batterien mittelfristig gelöst? Hoffentlich kommt es hier nicht nur zu Durchbrüchen in der Forschung wie gerade von IBM verkündet, sondern auch schnell zu entsprechender Produktionsreife und breiter Produktion. Viele Fragen sind offen wie auch Car Sharing oder umfassendere Mobilitätskonzepte und müssen in den kommenden Monaten und Jahren beantwortet werden.

Die persönliche Entscheidung bezüglich E-Mobilität

Persönlich werden wir 2020 darüber nachdenken, ob nicht auch für uns ein E-Auto in Frage kommt. Fahrten zur Arbeit nach Frankfurt sind problemlos machbar und auch eine Mischung von Benziner und E-Auto ist möglich, wenn beide berufstätig mobil sein müssen, mit den Öffentlichen nicht den Arbeitsplatz erreichen und wirklich einmal eine längere Strecke anliegt. Dazu dann eine Ladestelle in der eigenen Garage, vielleicht generell in der Tiefgarage unserer Eigentümergemeinschaft und die idealerweise kombiniert mit einer eigenen Solaranlage auf dem Dach. Das wäre doch ein erstes Träumchen.

(Stefan Pfeiffer)

 

#CMOKurator: Marketingexperten und Daten – Cookies, Google und Volkswagen – Wo organsieren sich deutschsprachige Communities?

30. August 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Wieder einige selektierte, kuratierte, kommentierte Inhalte aus der Welt des Marketings – diesmal am Freitag vor dem Wochenende:

Ohne Cookies Umsatzeinbußen um durchschnittlich 52 Prozent

Cookies sind Teufelszeug, den dadurch werden wir alle getrackt. Cookies brauchen wir, denn nur so behalten Impressions ihren Wert. Google ist nicht „amused“:

Impressions verlieren ohne die Informationen, die Cookies beinhalten, dramatisch an Wert. So müssen Publisher einer aktuellen Analyse Googles zufolge, die den eigenen Standpunkt untermauert, ohne Cookies Umsatzeinbußen um durchschnittlich 52 Prozent in Kauf nehmen.

Monetarisierung von Content mithilfe personalisierter Werbeanzeigen ist eine der Haupteinnahmequellen Googles.

über Google-Studie: Ohne Cookies verlieren Publisher die Hälfte ihrer Werbeeinnahmen – ADZINE – News & Magazin für Online-Marketing & Adtech

Mozilla und Apple wollen dagegen Third-Party-Cookies aussperren oder regelmäßig löschen. Mit der “Privacy Sandbox” will Google nun Personalisierung und Datenschutz zusammenbringen. Es bleibt spannend, gerade angesichts der Dominanz von Google mit Chrome und in der Suche.

US-Plattformen enorm wichtig, weil sie einfach die besten Daten liefern

Da passt irgendwie das Interview von Horizont.Net mit dem Volkswagen CMO Jochen Sengpiehl wie die Faust aufs Auge:

Welche Rolle spielen Google und Facebook bei Ihrer Digital-Offensive? Die US-Plattformen sind für uns enorm wichtig, weil sie einfach die besten Daten und Kunden-Insights liefern. Natürlich unter Einhaltung der geltenden Datenschutzbestimmungen. Auch die Partnerschaft mit Amazon hilft uns, die Konsumenten, die wir früher mit der Gießkanne und hohem finanziellen Aufwand angesprochen haben, jetzt viel präziser in den Fokus zu nehmen. Dadurch werden wir viel effizienter. Das ist das große Thema im Marketing.

Wie eng ist die Zusammenarbeit mit den US-Plattformen? Wir haben ein extrem partnerschaftliches Verhältnis. Das geht so weit, dass wir sie in die Kampagnen-Entwicklung integrieren. Google ist zum Beispiel ständiges Mitglied in unserem ID. Powerhouse.

…  Bei unserer eManifesto-Kampagne haben wir sehr gute Erfahrungen mit Google gemacht und den Traffic auf unserer Website signifikant gesteigert.

über Volkswagen: So radikal baut Jochen Sengpiehl das VW-Marketing um

Wo werden wohl die Budgets künftig noch stärker hin wandern? Ich schaue zu den deutschen Verlagen und Medien generell. Empfehlung jenseits dieser Frage: Das ganze Interview lesen! Sind noch viele interessante Aussagen drinnen.

Kopie von CMO Kurator Penscratch 2 Header

Gestörtes Verhältnis? Marketing und die lieben Daten

Und das Thema Daten zieht sich durch. „Deutsche Unternehmen stehen mit Daten noch auf Kriegsfuß„, so titelt Horizont über den zweiten Teil des Marketing Entscheider Radars. Auf den ersten Teil der Befragung von 100 Marketingentscheidern durch Brain Consulting bin ich schon eingegangen. Nun gibt es – clever, man kann so eine Studie zweimal promoten – den Teil 2 mit der Kernaussage, dass nur sechs Prozent der Unternehmen vorhandene Daten optimal auswerten. Dabei wäre ein abteilungsübergreifender Blick, der Datensilos auflöst, wichtig, um Kunden optimal zu bedienen.

Kein Wunder, dass Data Management Plattformen (DMP) und Business Analytics/Intelligence en vogue sind: Laut Studie nutzen bereits 52 Prozent DMPs, eine deutliche Steigerung von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Außerdem wird wohl massiv in statistisches Modelling investiert, um Verbraucher zielgenau anzusprechen und Neukunden zu gewinnen: Unterdessen setzen 60 Prozent darauf. 2018 waren es lediglich 21 Prozent. Ganz sicher wird Datenmanagement auch ein zentrales Thema der kommenden DMEXCO sein und wir werden es im Acoustic Studio mit Experten aufgreifen.

Die Frage nach dem Mehrwert von Xing

Zwei gute Bekannte haben sich zu Xing geäußert. Volker Weber ist raus. Thomas Cloer ist nur noch Basismitglied: „Xing Premium bietet mir einfach keinen Mehrwert, der so viel Geld wert wäre.“ Und unabhängig von Thomas habe ich offensichtlich fast zeitgleich mein Premiumkonto gekündigt. Tja, wie aber hier vor kurzem zu den Halbjahreszahlen 2019 berichtet, wächst die Zahl der Mitglieder weiter.

Wo sollen sich deutschsprachige Communities organisieren?

Eine Frage bewegt mich gerade, wenn ich an Xing denke: Welche Rolle könnten die Xing-Gruppen für den deutschsprachigen Markt spielen, wenn sie inhaltlich gehaltvoll und auf Austausch fokussiert wären. Und ja, ich weiß, viele Gruppen sind entweder tot oder von reinen Werbebotschaften zuge-SPAM-t.

Sind aber die LinkedIn-Gruppen wirklich eine Alternative? Viele schrecken doch vor der englischen Sprache und mangelhaftem regionalen Bezug zurück. Was ist aber dann die Plattform für Deutschsprachige, auf der sie sich zu ihren Interessengebieten mit Gleichgesinnten austauschen können?

Wie und wo spiele ich deutschsprachige Inhalte aus?

Oder umgekehrt die Sicht des Marketingexperten: Wie spiele ich deutschsprachige Inhalte auf international aufgestellten und von der englischen Sprache dominierten Plattformen aus? Am Beispiel Acoustic Studio auf der DMEXCO: Macht es Sinn, in deutsch geführte Videos auf den weltweiten in englischer Sprache gehaltenen Kanälen von Acoustic auf Facebook, Twitter oder LinkedIn auszuspielen? Eher nicht, solange nicht diese Plattformen auf den Standort der Netzwerker reagieren und auch das wäre diskussionswürdig. Also doch sprachorientierte Kanäle auf- und ausbauen?

Die Videos des Acoustic Studios auf der DMEXCO werden wir jetzt live über meinen persönlichen Twitter-Account DigitalNaiv ausspielen und in die YouTube-Präsenz von Acoustic streamen. Im Long Tail werden die Inhalte dann sicher weiter auf der Webseite, im Blog(s) und auch auf den internationalen Kanälen genutzt – auf letzteren halt die englischsprachigen Inhalte, die wir auch produzieren werden.

Dashboard_–_Restream.pngWenn ich über Xing schreibe, darf LinkedIn nicht fehlen 😉 . Hier gibt es einen Beitrag auf Social Media Today zu den Firmenseiten, den Company Pages, auf LinkedIn mit einem Ranking der beliebtesten Seiten. TED Conferences liegen wenig überraschend vorne vor den bekannten HighTech-Konzernen. IBM ist immerhin auf Platz 6! Viel interessanter finde ich aber die Empfehlungen, wie man seine Unternehmensseite auf LinkedIn in der Reichweite und den Ergebnissen maximieren kann. Tipp #1: Benutze Videos, um die Views und Interaktion zu erhöhen … und nutze natürlich das bald verfügbar LinkedIn Live. [Da prüf

Weitere Empfehlungen: Initiativen des Unternehmens zu sozialer Verantwortung posten, das Thema Diversität und Inklusion behandeln und Mitarbeiter, die Talente im eigenen Unternehmen herausstellen. Nicht zuletzt ist auch Innovation immer ein Thema, das honoriert wird.

(Stefan Pfeiffer)

 Bild von engin akyurt auf Pixabay