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#CMOKurator: Wenn Banner nur nerven, von Geduld im B2B Lead Nurturing und was sind eigentlich die Kriterien für Marketing-Erfolg

20. Dezember 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Noch einige schnell kuratierte Links und Zitate aus der ach so bunten Welt des Marketings kurz vor der Weihnachtspause.

B2B Lead Nurturing: Die Reise kann länger dauern, als man denkt

Auf dem LinkedIn Marketing Solutions Blog habe ich eien Beitrag zu VARs (Value Added Resellers) gefunden. Darin fand ich diese Aussagen über den typischerweise zwei Jahre dauernden Vertriebszyklus lesenswert, gerade angesichts der Hektik, die heute in der Leadbearbeitung gemacht wird. Geduldig sein ist halt schwierig, aber im Verkauf und Marketing von B2B Technologielösungen angesagt. Und es ist eben nicht einfach so, dass ein Lead schon „Sales-ready“ ist, nachdem jemand mal ein Kontaktformular ausgefüllt hat.

 Consider these two stats:

  • 67% of the buyer’s journey is done digitally. Over the two-year journey, that’s a long time when key prospects are interacting with your brand and your partner’s brand. Typically this happens before they really engage with sales.
  • 50% of leads are qualified but aren’t immediately ready to buy something from you. Even the best leads that are most likely to convert to customers may need nurture time.

Together these stats say one thing: There’s a lot of necessary interaction that happens before conversion, and it’s important not to skip it in favor of fast leads.

über Marketing Planning 2020: 5 Questions Partners Should Be Asking Their VARs | LinkedIn Marketing Blog

Was sind die Kritierien für Marketingerfolg?

Messbarkeit im Marketing ist seit geraumer Zeit eine Forderung, die gestellt wird. Doch was wird gemessen? eMarketer hat die Altimeter-Studie in dieser Grafik umgesetzt:

What_Metrics_Do_Companies_Worldwide_Use_to_Measure_Digital_Marketing_Success_____of_respondents__Q2_2019____eMarketer.png

Mich hat gewundert, dass der allenthalben gehypte Net Promoter Score nur 17 % erzielt.

Customer Experience: Persönlich, freundlich und schnell sein

W&V berichtet über eine Studie von Zendesk zum Thema Customer Experience und die Ergebnisse sprechen für sich:

Ein gutes Kundenerlebnis hängt gar nicht von spektakulärer Technik oder tollen Bots ab. Freundliche und schnelle Mitarbeiter reichen oft schon aus.

über Schnelligkeit + Freundlichkeit = CX | Special | Customer Experience | W&V

1.000 Verbrauchern in Deutschland wurden befragt und votierten vor allem für zwei Dinge: Schnelligkeit und Freundlichkeit. Ein freundlicher und verständnisvoller Ansprechpartner ist das, was Kunden zuerst wollen (44 Prozent). 32 Prozent der Befragten behielten positiv im Gedächtnis, dass sie sofort eine Rückmeldung erhielten. Sollten sich alle Unternehmen mal hinter die Ohren schreiben.

Leadgenerierung und Social Media: Sind Marketers zufrieden?

Social Media und Leadgenerierung ist sicher ein Thema, das viele Marketers, aber auch Vertriebler umtreibt. SocialMediaToday hat eine Umfrage unter Marketers, nachdem 7 Prozent zufrieden und 38 Prozent einigermaßen zufrieden mit der Anzahl der Leads sind, die sie generieren (türkise Farbe in der Grafik). Volumen ist die eine Seite, Qualität der Leads die andere. Hier liegen die Werte deutlich darunter (lila Farbe).

SocialMediaToday-Satisfaction-Social-Media-Lead-Gen-Dec2019
Quelle: Marketing Charts

Social Media ist sicher heute einer der Kanäle, über die man Interesse wecken kann. Aber natürlich muss man sich das eigene Geschäft (z.B. B2C oder B2B), die Plattformen und die dortige Nutzerstruktur genauer ansehen.

Wenn angeblich personalisierte Onlinewerbung einfach nur nervt

CMO Kurator WortmeldungUnd noch eine persönliche Schlussbemerkung: Über die Cookie-Diskussion und die Angst der Werbetreibenden, den „Zugriff“ auf Interessenten zu verlieren, habe ich ja öfters hier berichtet. Da wird kräftig lamentiert. Dieser Tage war ich einfach nur noch von den Bannern genervt, die mir im Firefox-Browser wohl basierend auf meinen gesammelten Cookies eingespielt wurden. Konsequent wurden mir immer wieder auf den verschiedenen Webseiten genau die Artikel eingeblendet, die ich gerade gekauft hatte, ob es nun ein bestimmter Wein bei GuteWeine.de oder die Apple Tastatur und das Trackpad waren, die ich mir selbst geschenkt hatte.

Da kann man noch so klug über Cookies philosophieren, Programmatic in den Himmel loben, die wie adzine 7 Programmatic Trends für 2020 ausrufen, „Audience-Targeting als Kreativdisziplin“ postulieren, personalisierte Werbung mit den richtigen Angeboten zur richtigen Zeit am richtigen Ort proklamieren, die Realität sieht leider oft anders aus. Diejenigen, die die Banner bezahlen haben, haben Geld zum Fenster rausgeworfen und von dem so postulierten Targeting weit entfernt, und mich als Konsumenten haben die Einblendungen nur genervt. Also habe ich mal wieder den Cache geleert, meine Privacy-Einstellungen in Firefox noch weiter verschärft und zusätzlich noch Ghostery installiert. Ein von den Werbetreibenden sicher nicht gewollter Nebeneffekt der nervigen Bannerwerbung.

In diesem Sinne frohe Weihnachten und eine entspannte Zeit,

Stefan Pfeiffer

Acoustic Studio: Print trifft Marketingautomation und KI – Deutsche Post und Acoustic

11. September 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Deutsche Post und Acoustic haben vor kurzem eine Kooperation angekündigt, in deren Rahmen die Marketingautomatisierungsmöglichkeiten von Acoustic in die Welt der Print-Mailings verlängert werden. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Kunden in den Kanälen personalisiert anzusprechen, die sie bevorzugen.

Wir haben die Chance ergriffen, mit Mathias Rochlitz von der Deutschen Post und Bernd Schlösser im Acoustic Studio auf der DMEXCO zu sprechen:

Und hier einige Berichte zur Kooperation zwischen der Deutschen Post und acoustic:

Kann man einen gangbaren Kompromiss zwischen Privatsphäre und personalisierter Werbung finden?

4. September 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Facebook schaltet jetzt nach und nach die „Clear History“-Funktion frei. Darüber können Anwender nachschauen, was der Konzern beispielsweise durch Facebook-Pixel über Besuche und Klicks auf anderen Webseiten weiß. Diese Daten und das Facebook-Profil können künftig voneinander getrennt werden. Dann hätte Facebook weniger Daten, mit den Anwender mit auf dem Surf-Verhalten basierender Werbung adressiert (Targeting) werden können. Google weint, weil Cookies an Bedeutung verlieren und arbeitet an einer „Privacy Sandbox“, über die „so viel Tracking wie möglich, so viel Datenschutz wie nötig“ umgesetzt werden soll. Schön formuliert. Der Druck ist offensichtlich da: Die großen Konzerne müssen sich dem Thema Privatsphäre stellen.

Bei Privatsphäre-Einstellungen gilt das Gesetz der Trägheit

Doch böse gesagt: Wen, besser wie viele Anwender interessiert es denn wirklich? Auf Horizont stellt Klaus Janke fest, dass bei Privatsphäre-Einstellungen das Gesetz der Trägheit gelte: „Jeder zusätzlich notwendige Klick bremst den Drang, Tracking zu unterbinden, Daten zu löschen oder Cookies zu blockieren.“ Wohl wahr. Wahrscheinlich noch schlimmer.

Viele machen sich um Datenschutz gar keine Gedanken. Manche reden gerne drüber, wie wichtig Privatsphäre ist. Doch: „90 bis 95 Prozent der Nutzer klicken die Cookie-Laschen direkt mit einem ‚OK‘ weg“, so wird Jan Oetjen, Geschäftsführer von Web.de und GMX zitiert. Und wenn die wenigsten die Datenschutz-Ausführungen auf den Webseiten mal öffnen, werden sie das dortige Kauderwelsch wahrscheinlich eh nicht verstehen. Liest man das, so verkommen die Ankündigungen um „Clear History“ und „Privacy Sandbox“ zu einem mehr oder weniger symbolischer Akt.

Bei den meisten ist es nicht weit her mit Verständnis von Datenschutz

Also sprach der Datenschutzbedenkenträger: Schutz der eigenen Daten hört sich gut an, die meisten nicken, doch weit her ist es damit bei den meisten nicht. Das reicht vom einfach so mal akzeptieren von Cookies bis zum Nutzen von Programmen, die weniger datenhungrig sind. Chrome bleibt der beliebteste Browser, Google dominiert die Suche. Da kann es Firefox als Browser oder andere Suchmaschinen wie DuckDuckGo oder Qwant geben. Wissen wenige. Nutzen noch weniger. Kümmert die wenigsten. Oder wer denkt daran, einfach regelmäßig seinen Cache im Browser zu löschen, das gar automatisch beim Schließen des Browsers zu tun? Man könnte als Anwender selbst mehr tun, wenn man nur wollte, nicht zu bequem wäre und es wüsste. Und es verständlich erklärt würde.

Die Diskussion um mehr Privatsphäre ist in vollem Gange. Gerichtsurteile und gesetzliche Regularien sind anhängig und in Diskussion von der möglichen Verpflichtung, Seitenbesucher explizit um Erlaubnis zu bitten, wenn Daten über den Facebook-Like-Button (oder andere Social-Plug-ins) weitergegeben werden bis zur geplante E-Privacy-Verordnung mit harten Opt-in-Regelungen. Beides könnte Werbetreibenden weh tun.

Geht Transparenz beim Daten sammeln?

Es bleibt der durchaus berechtige Wunsch und Wille der Werbeindustrie und der Marketingabteilungen, potentielle Kunden personalisiert aufgrund seines wahrgenommenen Interesses mit Anzeigen und Informationen zu adressieren. Man will weiter Geld verdienen. Die Frage ist, wie transparent und persönlich das Sammeln und Nutzen von Daten künftig einerseits geschieht und wie verständlich man das Thema den Anwendern erklärt oder erklären will. Die technologische Entwicklung geht parallel dazu weiter. Schon werden Konzepte zum „Cookie-less Tracking“ diskutiert und konzipiert.

Die Grundsatzfrage wird aber bleiben. Kann man einen gangbaren Kompromiss zwischen Datenschutz und Privatsphäre auf der einen und dem Sammeln von Daten und personalisierter Werbung auf der anderen Seite finden?

P.S. Übrigens bekenne ich mich in mancher Beziehung auch schuldig beziehungsweise bin durchaus auch ein zu bequemer Anwender. Ich muss auch mal wieder den Cache meines Firefox-Browsers und die Cookie-Daten löschen. Bequemlichkeit hin, Datenschutz her.

P.P.S. Wer Firefox nutzt – sehr gut! – sollte mal das Add-on Lightbeam testen, das visualisiert, wie man im Internet mit Cookies verfolgt wird, selbst bei vorsichtiger, seriöser Nutzung!

Firefox_Lightbeam_und_feedly

(Stefan Pfeiffer)