Posts Tagged: ‘Digitalgipfel’

Angedachte Euro-Cloud GAIA-X: Wie soll die griechische Urmutter funzen, wenn wir nicht mal die Milchkanne vernetzen können? Alles nur Sache der Wahrnehmung

4. November 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein süffisanter und lesenswerter Artikel von

europäische Cloud-Infrastruktur entstehen, die nicht nur weniger abhängig von den derzeit dominierenden Cloud-Angeboten aus den USA und China machen, sondern auch als europäische Dateninfrastruktur die Grundlage den Durchbruch bei der Digitalisierung von Industrie und Mittelstand legt.

Die Autoren von netzpolitik bemerken korrekt:

Eine Infrastrukturbaustelle nach der anderen

Damit eine Cloudinfrastruktur funktionieren kann, muss die Bundesregierung allerdings erstmal für akzeptable Netzanbindung sorgen.

… „Mit dem klassischen Tiefbau allein sind [die ambitionierte Ausbauziele der Politik] bis 2025 nicht erreichbar.“ Die Bundesregierung hat es nicht geschafft, bis Ende 2018 allen Bürgern 50 MBit/s zu liefern. Sie deutet indes bereits an, auch das Ziel „Gigabit-fähige Leitungen für alle bis 2025“ zu verfehlen.

über Digitalgipfel – Schornsteine zu Cloudspeichern

Dass Titelbild des Beitrages auf netzpolitik mit den rauchenden Schornsteinen im Pott ist selbstredend. Ohne vernünftige Infrastruktur an jeder Milchkanne, macht auch ein Gaia-X wenig Sinn. Doch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer scheint zum Thema Bereitbandausbau anderer Meinung. Alles nur eine Frage der Wahrnehmung?

Die Wahrnehmung beim Bürger ist verbesserungswürdig.

Und hart, wohl aber auch treffend  das Urteil, dass der Digitalgipfel als zentrale netzpolitische Konferenz der Bundesregierung postuliert wird, man aber hauptsächlich der Wirtschaft und industrienahen Einrichtungen ein Plattform gebe. Der Digitalgipfel sei eine Marketingplattform für die Vermarktung der Cloud-Initiative – und der Unionsparteien gewesen.

Weitere Meinungen und Zitate zum Digitalgipfel aus meiner Twitter-Timeline:

Lars Klingbeil, Generalsekretär der SPD, hatte sich kritisch zum Digitalgipfel geäußert, so von wegen Werbeveranstaltung der Union …

Heinz-Paul Bonn ordnet in seinem Beitrag ein:

Sigmar Gabriel weiß es natürlich besser (aber vielleicht braucht auch die deutsche Automobilindustrie mehr als eine europäische Cloud):

Und die deutsche Microsoft-Chefin scheint nicht überzeugt – und das wo die Bundesregierung Microsoft doch so zu lieben scheint:

Und die FAZ hat vorher wie folgt berichtet:

Und Doro Bär ist mit der deutschen Bedenkenträgerei nicht zufrieden:

Gunnar war vor geraumer Zeit nicht optimistisch:

Image by Foto-Rabe from Pixabay

Kurz zitiert – Nachtrag zum Digitalgipfel: Altmaier fordert einen „Airbus-Konzern der KI“

16. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Gerade auf den Bericht der Computerwoche gestossen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat ein „Airbus 2.0 für KI“ gefordert, um international konkurrenzfähig zu werden.

 „Damals schien Europa in der Luftfahrt hoffnungslos abgehängt und keiner traute uns eine erfolgreiche eigene Luftfahrtindustrie zu … und mit Airbus wurden wir Weltmarktführer.“ Eine Erfolgsgeschichte, die Altmaier beim Thema KI gerne wiederholen würde. Nach eigenen Angaben führte der Minister bereits Gespräche mit potenziellen Partnern in Frankreich. Ferner hätten noch zwei weitere Länder Interesse gezeigt. Ebenso hätten einige große deutsche Unternehmen positiv auf die Idee reagiert. Weitere Details zu den Plänen eines europäischen KI-Players waren Altmaier in Nürnberg leider nicht zu entlocken.

über Der große Wurf in Sachen KI fehlte auf dem Digitalgipfel: Altmaier fordert einen „Airbus-Konzern der KI“ – computerwoche.de

Er hatte es schon im Juli 2018 gefordert (was auch damals an mir vorbeigegangen war) und in Zusammenhang mit selbstfahrenden Autos gestellt:

(Stefan Pfeiffer)

Gesicht der Digitalisierung: Doro Bär und die verteilte digitale Zuständigkeit in Deutschland #Digitalgipfel2018

5. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich kann schon jetzt keine Flugtaxis mehr sehen, gebe ich zu. Aus meiner Sicht ist das leider nicht das strategische Zukunftsthema der Digitalisierung, aber was soll es. Begeisterung dafür sei akzeptiert, Fotos gemacht und publiziert, solange andere meiner Meinung nach wichtigere Themen nicht hinten runter fallen.

Die Rolle von Doro Bär, Staatsministerin im Kanzleramt und Digitalbeauftragte, ist zugegebenermaßen schwierig angesichts der verteilten Verantwortung für Digitalisierung in Deutschland. Man schaue sich nur da Gedränge auf dem Digitalgipfel-Foto an und verfolge die Diskussion um die Digitalisierung der Schulen und den förderalistischen Hindernissen. Und ich höre ihn, den Gunnar Sohn, wieder ein Digitalministerium fordern, wenn er den Beitrag der Süddeutschen zur Rolle von Doro Bär liest.

Sieben Ministerien reden bei der Digitalisierung mit

… Für die großen Pläne gibt es auch schon einen ganzen Strauß neuer Gremien. Es gibt ein Digitalkabinett und einen Digitalrat, die Minister waren auf Digitalklausur mit digitaler Agenda. … Allerdings hegen Fachleute und die Opposition ernste Zweifel, wie durchschlagend diese Politik der Regierung ist – und ob sie angesichts zersplitterter Zuständigkeiten überhaupt funktionieren kann. …

Eigentlich bräuchte es jemanden, der all die Pläne koordiniert. Jemanden wie Dorothee Bär.

Bär ist nur das Gesicht des digitalen Wandels

Doch für diesen Job fehlt der Digitalbeauftragten der Einfluss – trotz Büro im Kanzleramt. Die Kanzlerin hat ihr eine andere Aufgabe übertragen: Bär soll mehr als 500 Behördengänge überflüssig machen. … „Das bringt Ihnen gar nichts in der Öffentlichkeit und kostet wahnsinnig viel Zeit und Nerven“, fasst sie zusammen.

über Dorothee Bär wird Deutschland nicht digitalisieren – Digital – Süddeutsche.de

Na ja, es geht halt nicht nur um Öffentlichkeitswirksamkeit bei den Themen wie eGovernment oder Breitbandausbau, sondern es werden dicke Bretter mühsam gebohrt – man denke an unsere Diskussion um 115 -, es kostet (zu viel) Zeit, von den zitierten Nerven nicht zu reden. Aber diese Themen sind wichtig. Wie titelt heise online so treffend Erstmal Infrastruktur schaffen, dann bei KI aufholen und zitiert Nicole Huber, Stadtdirektorin der Stadt Heidelberg:

Ich brauche den Bürgern mit den verschiedenen Anwendungen und Apps gar nicht kommen, solange sie nicht wenigstens 20 MBit stabil haben.

über Nationaler IT-Gipfel: Erstmal Infrastruktur schaffen, dann bei KI aufholen | heise online

Die Süddeutsche zitiert Doro Bärs Rollenverständnis, den sie beim Tag der offenen Tür des Kanzleramts erläuterte. Sie sei das „Gesicht“ der Digitalpolitik, „Ansprechpartnerin“ und „Begeisterungsweckerin“ für die digitale Zukunft. Genau. Ein junges, frisches, weibliches Gesicht Deutschlands für die Digitalisierung würde Deutschland sehr gut stehen. Künstliche Intelligenz, 5G und Breitbandausbau, Digitalisierung der Schulen… Jetzt scheint ein extrem günstiger Moment zu sein, diese Rolle wirklich zu besetzen. Aber man muss sich aber eben auch der eher schweren, unsexy und kontroversen Themen jener Digitalisierung annehmen.

Sexy Themen und Chancen für öffentlichkeitswirksame Foto gibt es auch darüber hinaus. Beim Thema #ForTheWeb hat Doro Bär ja schnell und gut reagiert. Aber auch hier gilt: Ich hoffe, dass sie auch nach dem Fototermin an dem Thema dran bleibt, auch wenn es wieder Zeit und Nerven kostet. Wadenbeisser, Dickbrettbohrer und Gesicht der Digitalisierung sollten sich nicht ausschließen.

(Stefan Pfeiffer)

Rein subjektiv, ausgewählte Tweets zum #DigitalGipfel2018: Kronjuwelen, 5G doch nicht an jeder Milchkanne, digitaler Wumms und wieder mal Flugtaxi

4. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Zu schön formuliert … Warum fällt mir da Peter Altmaiers Aussage zur Cebit ein? Wir seien dumm, wenn wir sie einstellen würden.

Andere wünschen den digitalen Wumms! Der sollte nicht nur durch den Gipfel, sondern durch das ganze Land gehen!

Bei Aussagen, wie sie Bitkom-Chef Achim Berg in den letzten Wochen absondert, kann ich nur den Kopf schütteln. Nicht verstanden oder reine Interessenpolitik?

Nahtlos gliedert sich der BDA ein:

Un natürlich Telekom-Höttges zu 5G, ohne zu großen Widerspruch, scheint es:

Widerspruch, Euer Ehren:

Natürlich KI allenthalben …

Logisch, auch Gunnar Sohn’s Lieblingstaxi war auf der Agenda:

Fühlt sich die Netzszene ausgegrenzt?

Ich bin dann auch zu alt mit falschem Geschlecht, aber ernsthaft: mehr junge Leute, mehr Frauen würden gut tun.

Und dann war noch diese Meldung:

Ergänze noch weitere Tweets, wenn sie mir auffallen oder gefallen oder missfallen #Fallhöhe.

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(Stefan Pfeiffer)

#9vor9: Natürlich zum Ende der Cebit, aber auch zu 115 und Digitalgipfel

4. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Auch heute wieder #9vor9 endlos überzogen, weil sich natürlich der liebe Lars, Gunnar und ich noch immer zum Thema Cebit zu äußern glauben müssten. Ich habe meine 2 Cents ja schon schriftlich hier formuliert, warte auf weiteres Feedback und Kommentare, bin aber insbesondere gespannt, ob auf dem gestrigen – nein, nicht zweideutig gemeint – und heutigen Digitalgipfel in Nürnberg etwas zu den Themen digitale Volksfest für Bürger/innen und IT Leitmesse für die Maschinisten der Digitalisierung in Unternehmen und Behörden kommen wird.

Und ja, lieber Björn Negelmann, die Cebit ist sowohl an den Quadratmeter-Verkäufern der Deutschen Messe wie auch den Controllern in Unternehmen gestorben, die nicht genug Leads, Pipeline und Umsatz aufgrund der Cebit zusammenzählen konnten. Nicht umsonst sind ja einige „Große“ schon länger weg geblieben. Warten wir mal ab, ob es bei den kleinen, man könnte auch sagen fokussierten Fachveranstaltungen bleibt oder ob sich doch jemand aufrafft, eine thematische breitere Veranstaltung aus dem Boden zu stampfen.

115 – da kann man Gunnar und seinen Hotline-Erfahrungen sicher zuhören und auch nicken. Nur glaube ich, dass einzelne Kommunen mit der Implementierung von Künstlicher Intelligenz und entsprechender Chatbots maßlos überfordert wären und sind, Da müsste „jemand“ die Basis-Software zur Verfügung stellen, die dann kommunal-regional mit wichtigen Informationen und Daten zu füttern wäre. Ich bleibe auf jeden Fall dran und werde mal prüfen, ob die vollmundigen Versprechungen – man lese die klassischen und sicher vorformulierten Statements von OB Bartschhier in der Digitalstadt Darmstadt gehalten werden.

Und Jungs, wir sollten bei unseren 9 Minuten bleiben und nicht immer endlos überziehen, Dann lieber dedizierte Themensendungen wie die mit Andreas Gebhard. In diesem Sinne.

(Stefan Pfeiffer)

Vor dem Digitalgipfel: Für neue Arbeitsplatze und Wohlstand müssen wir im Bereich Künstliche Intelligenz vorn dabei sein – Angela Merkel

2. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Nach dem KI Gipfel (und dem Ende der Cebit) ist vor dem Digitalgipfel. Montag und Dienstag treffen sich Angela Merkel und viele andere Politiker, die jetzt insbesondere künstliche Intelligenz und Digitalisierung entdeckt zu haben scheinen, in Nürnberg.

„Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung und das bedeutet, alles was digitalisierbar ist, wird auch digitalisiert werden.“, sagt die Kanzlerin in ihrem Videopodcast, den icb hier mal quasi als Tatort-Ersatz am Sonntag abend hochgeladen habe. (Dauert auch nur knapp über 3 Minuten … )

Copyright & Download von https://www.bundeskanzlerin.de/bkin-de/mediathek/die-kanzlerin-direkt

Weitere Aussage von Angie: „Wenn wir also Wachstum haben wollen, damit auch neue Arbeitsplätze und auch Wohlstand für uns alle, dann müssen wir vorne mit dabei sein im Bereich der Künstlichen Intelligenz.“

Na, wir werden mal den Gipfel verfolgen, was so abgesondert wird und wo man konkret wird. Das Video wurde vermutlich vor der offiziellen Absage der Cebit aufgenommen. Bin mal gespannt, ob das auch Thema in Nürnberg sein wird und man sich Gedanken um einen Ersatz für die Cebit, eine alternative deutsche IT-Leuchtturmveranstaltung macht

(Stefan Pfeiffer)

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