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Gmail frei nach The Clash: Should I stay or should I go?

10. Januar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Das Thema Google als Datenkrake wurde hier im Blog ja schon des Öfteren behandelt. Jetzt eine Leseempfehlung und eine Frage an Euch, eine Denksportaufgabe für mich. Wer sich zum Thema Google und die entsprechenden Praktiken informieren will, dem sei dieser Blogeintrag von Mike Kuketz empfohlen. Lieben Dank an den Kollegen JUF für den Hinweis! Im Beitrag wird umfassend auf die Suchmaschine, auf Android, Google Maps, den Chrome-Browser, weitere Tools und die Vorgehensweisen von Google eingegangen, die schon lange nichts mehr mit dem ursprünglichen Firmencredo Don’t be evil zu tun haben. Viele vertrauen Google nicht oder nicht mehr, aber aus Bequemlichkeit würden die Dienste weiter genutzt, so Kuketz.

Und da sind wir beim Thema. Die Suchmaschine existiert bei mir persönlich nur noch am Rande. Andere Google-Produkte spielen bei mir keine oder nur eine sehr untergeordnete Rolle bis auf … ja, bis auf Gmail. Auch darauf geht Kuketz ein. Spätestens seit Ende des Jahres 2017 habe Google das Scannen von E-Mails zur Einblendung von personalisierter Werbung eingestellt. Doch lese Google die E-Mails für andere Zwecke weiter mit – ohne Zustimmung des Absenders. Diese könne der Spam-Abwehr ebenso dienen wie der Verfeinerung des Google-Profils. Auch könne Google davon ableiten, mit wem man in Kontakt stehe.

Und ihr ahnt schon: Ich nutze Gmail seit geraumer Zeit als mein privates Hauptkonto für EMails – mit allen Konsequenzen. Wer mir also eine Nachricht an mein Gmail-Konto schickt, dessen Nachricht wird von Google gescannt, wofür auch immer – außer für Werbung. Mike weist deshalb bei Gmails, die er erhält, in seinem Auto Reply genau auf diesen Umstand hin und empfiehlt mailbox.org, ein E-Mail-Programm, das bei einem Test von E-Mail-Anbietern der Stiftung Warentest Ende 2016 besonders gut abgeschnitten hat.

Und nun kommt die Frage frei nach The Clash: Should I stay or should I go? Ich habe Fragezeichen in den Augen, denn es hat verschiedene Konsequenzen, Stichwort Bequemlichkeit. Die kleinste Sorge sind dabei die Kosten, die bei mailbox.org anfallen – laut Webseite 1 Euro im Monat. Größer ist für mich der Aufwand, „meine“ Kontakte an eine neue E-Mail-Adresse umzugewöhnen. Und nicht zuletzt fragen die Seiten von Drittanbietern oft genug, fast immer nach einer E-Mail-Adresse. Kann man das immer ändern. Und es wäre Aufwand, den ich zumindest sukzessive betreiben müsste. Fragen über Fragen … Fragen Bequemlichkeit, nach Konsequenz, nach technischen Details … Und nun freue ich mich über Feedback.


Und ich füge noch schnell ein Zitat von Jörg Schieb hinzu, weil es zum Thema E-Mail-Sicherheit passt. Er nimmt zur Notwendigkeit, der 2-Faktor-Authentifizierung Stellung und prangert insbesondere GMX an:

Die Onlinedienste verzichten auf ein Mehr an Sicherheit, um die User nicht mit mehr Aufwand zu belästigen.

Noch schlimmer sind aber Mail-Dienste wie GMX – immerhin einer der größten Mail-Dienste in Deutschland: GMX bietet schlicht keine Zwei-Faktor-Absicherung an. Ich habe beim Unternehmen nachgefragt. Die Antwort: Im zweiten Quartal 2019 soll sie kommen, die 2FA. Bis dahin ist GMX aber sicherheitstechnische Diaspora. Wem seine Daten wichtig sind, sollte schleunigst wechseln.

über Mail-Accounts: Sicherheitstechnische Diaspora › Digitalistan

(Stefan Pfeiffer)