Posts Tagged: ‘Netzleben’

28 Tage

29. Januar 2014 Posted by Alexander Kluge

Wasted Time

Und wieviel Zeit hast Du auf Facebook -> verschwendet?

Versöhnung mit den Apparaten

8. Dezember 2013 Posted by Alexander Kluge

Die WELT – ja, die WELT! – mit einem sehr lesenswerten und langen (Hinweis für Buchstaben-Allergiker) Artikel von Holm Friebe über die schöne neue Kommunikationswelt und die Versöhnung mit unseren Smartphones. Und über die Frage, ob ein paar Politikerinnen es schaffen, das “anachronistische Arbeitsregime” neu zu ordnen, statt den modernen Medien für unsere Filterprobleme die Schuld in die Schuhe zu schieben.

Ob es allerdings etwas brächte, den Angestellten den Zugang zum Internet abzuklemmen, ist mehr als fraglich. Dann spielen sie halt Minesweeper. Der Wirtschafts-Nobelpreisträger Robert Solow hat schon 1987, also lange vor dem Internet, festgestellt, dass sich das “Computerzeitalter überall bemerkbar macht, nur nicht in der Produktivitätsstatistik“.
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Trotz allen Unbehagens in den Tretmühlen des Fortschritts sollten aber gerade wir Älteren uns davor hüten, uns das wärmende Wams des Kulturpessimismus überzustreifen. Das Abendland ist schon oft untergegangen, doch niemand ist ernsthaft zu Schaden gekommen. Im Gegenteil: Trotz Schundcomics, Videospielen, Yu-Ghi-Oh! und WhatsApp werden Jugendliche von Generation zu Generation schlauer. Sie haben einen messbar höheren IQ und können mehr Komplexität verarbeiten – auch wenn es bei der Aufmerksamkeitsspanne etwas hapert. Vermutlich sind das die kognitiven Anpassungen eines elastischen Gehirns, die es braucht, um im 21. Jahrhundert zurechtzukommen.
[...]
Deshalb wird der paternalistische Ansatz, Inseln der “Quality time” gegen die Zeitfresserei zu verteidigen, nicht fruchten: nach Feierabend abgeklemmte Manager-Smartphones wie bei Volkswagen fallen ebenso wie die rührenden Laptop-Verbotsschilder in Cafés unter “naiven Interventionismus”, wie es Nassim Taleb nennt: untaugliche Versuche, die Geister, die wir riefen, zurück in die Flasche zu bekommen, oder besser: die Zahnpasta zurück in die Tube.

Wir werden das Filtern schon noch lernen. Lernen müssen. Die Anpassung ist gerade in vollem Gang. Und wahrscheinlich lachen unsere Kinder und Kindeskinder über unsere Anpassungsschwierigkeiten.

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Broken Beats

31. August 2013 Posted by Alexander Kluge

Foto-3

Mein Sohn wollte unbedingt Beats by Dr. Dre. Hat man halt heute. Vater bestellt also die Beats bei Amazon für den Geburtstagstisch. Das war vor fast einem Jahr. Die Beats kamen an. Sohn freut sich wie verrückt. Packt die Beats aus, setzt sie sich auf den Kopf – und der Bügel zerbricht. Es ist nicht so, dass mein Sohn grobmotorisch wäre. Oder noch nie einen Kopfhörer aufhatte. Der Bügel bricht halt.

Klarer Fall, denkt da der Vater. Internationale Garantie. Schnell den Kundendienst der Beats kontaktiert. Freundliche Dame sagt: “Sie haben auf Amazon bei einem Händler namens Padermedia bestellt, und der ist nicht autorisiert bei uns”. Daher Garantie-Abwicklung nur über den Händler und nicht direkt bei Beats Inc.

Pader-media aus Paderborn, oder auch Paderlectric, wie es auf der Rechnung steht und man auf eBay unterwegs war, sehen das ganz anders. Erst will man es versuchen. Angeblich hat man die Ware von einem Großhändler bezogen. Nach zehnmaligen Nachfragen (auf e-Mails wird grundsätzlich nicht geantwortet, telefonisch ist man so gut wie nicht erreichbar) heißt es, die Kopfhörer seien zur Reklamationsabwicklung bei einem Händler namens “Mobile Plus”, man nennt mir sogar eine Reklamationsabwicklungsnummer. Den Großhändler gibt es nicht, ein vergleichbarer Händler wird als insolvent im Netz geführt. Monate später, fast 50 Kontaktversuche später, reagiert man auf eine Beschwerdemail über Amazons internes Beschwerde-System. Mitgesellschafter Herr Nergiz sendet sogar eine Telefonnummer, an der er sogar erreichbar ist. Man wolle das Thema jetzt lösen, sagt er. Er überlege gerade, ob er mir einfach das Geld zurücküberweise. Er müsse das noch mit dem Kollegen klären, sagt er. Der sei im Urlaub, sagt er.

Wieder vergehen zwei Wochen. Erneuter Anruf unter der Nummer, bei der jemand erreichbar ist. Es ist jemand erreichbar. Irgendwer anders. Ob wir das Problem nun endlich mal lösen können, so meine Frage. Klar, lautet die Antwort, ich sende den Kopfhörer noch heute raus.

Was dann tatsächlich eintrifft, ist dieser Elektroschrott. Vermutlich lag der Kopfhörer monatelang einfach im Regal. Unternommen hat der Laden sicher nichts.

Was lernen wir daraus? Es gibt keine Schnäpchen. Kauft ordentlich beim anständigen Händler. Auch auf Amazon. Schaut Euch vor allem die negativen Bewertungen von solchen windigen Läden an. Und kauft bloß nicht bei Pader-media. Oder Paderlectric. Oder wie auch immer sie sich gerade nennen.

Plappernde Dinge

22. August 2013 Posted by Alexander Kluge

“A trillion devices by 2025″. Der Kluge Haushalt(TM) hat noch für einige Prozessoren Platz. Ferngesteuert über das Indernetz werden hier neben Musik, Licht, Kamera, Alarmanlagen, Haustüren schon alles mögliche. Einen Haustürschlüssel habe ich seit Jahren nicht mehr dabei. Die Katzenklappe öffnet nur bei der korrekten Katze (unsere Katzen können nämlich NFC, quasi Near Cat Communication). Und die Kamera liefert das Bild der glücklichen Katze gleich auf alle Geräte. Das Armband redet mit dem iPhone, und die Fitness Daten gehen gleich ins Netz. Hier reden schon viele Dinge mit dem Netz.

Aber es gibt noch viele Dinge, die reden sollen. Die Heizung wird demnächst angeklemmt und redet dann über ihren Zustand. Der Kühlschrank twittert noch nicht. Der Weinkühler sollte es tun. Die Badeschlappen tun es wohl nie – was nett wäre, wenn man sie schon suchen muss.

Dem Bösen ist natürlich Tür und Tor geöffnet. Aber wie wir wissen, sind die eh schon alle da – auch die, die uns beschützen sollen.

Sollen sie also kommen, die “trillion devices”. Einige werden wir noch aufnehmen.

Zeitgeist 2012 – Das Jahr im Rückblick

29. Dezember 2012 Posted by Alexander Kluge


Internet Trends 2012 – The world is changing fast

6. Dezember 2012 Posted by Alexander Kluge

Einige sehr spannende Zahlen zu aktuellen Trends. Kommunikation, Mobilität, Publishing, Shopping, unsere sich immer schneller wandelnde Welt der Arbeit, des Lebens. Work-Life-Balance, Verfügbarkeit statt Besitz, “Asset Light” statt “Asset Heavy”. Anschaulich zusammengefasst.


Buchempfehlung: Netzgemüse

14. November 2012 Posted by Alexander Kluge

Ab Montag wird das Häuslersche “Netzgemüse” ausgeliefert. Auch bei mir. Vorab ein schönes Interview mit den beiden Autoren in der Süddeutschen:

Aber viele Eltern haben weniger Ahnung von Facebook, Youtube & Co als ihre Kinder …

Johnny Haeusler: Viel schlimmer ist, wenn sie sich nicht dafür interessieren oder es gar komplett ablehnen. Sie müssen ja nicht mit technischem Knowhow glänzen, sollten aber zumindest das Medium an sich kennenlernen wollen. Vielleicht entdecken sie sogar etwas, was ihnen Spaß macht.

Tanja Haeusler: Viele Eltern sind unsicher, weil sie sich nicht in diese Welt einfühlen können. Sie selbst haben das Internet nie als Spielplatz erlebt und nutzen es höchstens professionell. Doch heute gehört diese virtuelle Welt zum Lebensraum der Kinder dazu, während sie in Großstädten und unter Aufsicht von Helikopter-Eltern weniger Möglichkeiten als früher haben, sich auszuprobieren. Eltern sollten also versuchen, auch das Positive an der Internetnutzung zu erkennen – und ruhig die Kinder fragen. Sie freuen sich meistens, den Eltern zu zeigen, was man da alles erleben kann.

Johnny Haeusler: Es ist auch aus Gründen der Sicherheit wichtig, dass Eltern das Internet nicht verteufeln. Schließlich wollen sie, dass das Kind zu ihnen kommt, wenn ihnen im Netz etwas Seltsames widerfährt. Im Leben gibt es böse Menschen, auch online müssen Kinder lernen, sich vor ihnen zu schützen, vorsichtig zu sein. Das können sie nur, wenn sie ihre Eltern zum Beispiel über eine verdächtige Kontaktanfrage informieren. Wenn sie aber erst einmal zu hören bekommen, dass die Eltern doch gleich gesagt haben, was für ein gefährlicher Unsinn dieses Kommunikationsmittel ist, werden sie lieber schweigen.

Freue mich auf das Buch. Überlege, es auf dem nächsten Elternabend als Pflichtlektüre zu empfehlen, wenn wieder die Bedenkenträger das Wort ergreifen.


Bravo-Party

25. September 2012 Posted by Alexander Kluge

Heute in der Braunschweiger Zeitung wieder einmal ein wahres Wort, diesmal vom Politikwissenschaftler Gerald Fricke::

Das Wort “Facebook-Party’” als Synonym für aus dem Ruder laufende Sausen halte ich für Quatsch. Als 1965 die Waldbühne in Berlin von Halbstarken zerlegt wurde, anlässlich des Auftritts der Rolling Stones, hat man auch nicht “Bravo-Party” gesagt, weil das Konzert da aufpeitschend angekündigt worden wäre. Schuld an den Verwüstungen in den Niederlanden sind gewalttätige Jugendliche, nicht Facebook. Die hätten das auch ohne Internet hinbekommen.

Wenn reflexartig immer wieder völlig planlose Politiker und ahnungslose Eltern nach staatlicher Sanktion gegen Facebook und das böse Internet rufen: Einfach kurz mal Rückblende in die eigene Jugend.

(gefunden bei Herrn Fricke selbst)


Spitzners Krude Thesen – über digitale Demenz und digitale Grundbildung

17. August 2012 Posted by Alexander Kluge

Unterstütze hiermit öffentlich diesen “flauschigen Rant” von Nico Lumma zu Manfred Spitzners Thesen der digitalen Demenz:

“Ich würde mal postulieren, dass es Kinder und Jugendliche auch in ihrer Entwicklung behindern würde, wenn sie den ganzen Tag über nur Micky Mouse oder die BILD-Zeitung lesen. Wichtig ist doch, dass schon frühzeitig damit begonnen wird, Medienkompetenz zu vermitteln. Im Englischen spricht man gerne von “digital literacy” und damit wird sehr deutlich gemacht, worum es geht. Kinder und Jugendliche müssen frühzeitig lernen, die digitalen Medien zu nutzen und eine entsprechende Einordnung der Inhalte vornehmen zu können.”

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Paßt übrigens bestens zu meinem letzten -> Flausch-Rant zum selben Thema.