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Über markige Worte und Versprechungen – oder: Sag niemals nie

10. Februar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Nun musste also Martin Schulz zurückziehen und wird doch nicht Au0enminister. Gut so. Wer vorher die Schnauze zu voll nimmt, sollte auch davon eingeholt werden. Schulz ist ein Paradebeispiel. Nein, niemals eine große Koalition. Nein, ich trete nicht in ein Kabinett Merkel ein. Große Klappe. Selber schuld, denn dadurch überschattet er die für die Sozialdemokraten durchaus sehenswerten Verhandlungsergebnisse, an denen er ja ganz offensichtlich maßgeblich beteiligt war.

Tja, auch der durchaus von mir geschätzte (und in der SPD nicht so beliebte) Olaf Scholz, seines Zeichens noch Hamburger Bürgermeister, ist in diese Fall getappt. Im September gab es noch seine Aussage, dass er in Hamburg bleiben wolle. Nun wird er wohl vorbehaltlich der Zustimmung der SPD Mitglieder Finanzminister.

Und um es nochmals ausdrücklich zu sagen: Dies ist kein SPD Problem. Die markigen Worte und vermeintlichen Versprechungen werden auch von anderen Parteien und deren „Größen“ gemacht. Man muss nur nach Bayern zu dem unsäglichen Glyphosat-Schmidt und Dobrindt schauen. Oder nach Herrn Lindner, aber lassen wir das.

Vielen, zu vielen Politikern scheint offensichtlich egal, wie sehr sie mit ihren Aussagen das eh bröckelnde Vertrauen in unsere Demokratie noch weiter gefährden und gerade den rechten Rattenfängern Wähler in die Hände treiben. Glaubwürdigkeit scheint nicht mehr zu zählen. Dabei ist dies für einen Politiker ein wertvolles Gut, meine zumindest ich in meiner offensichtlich altmodischen Weltanschauung. Deshalb mit James Bond: Sag niemals nie. Und wenn Du solche Aussagen triffst, dann steh auch dazu, statt Dein Fähnchen nach dem Winde zu drehen, nach dem nächsten Pöstchen zu gieren und nur an Deine Macht zu denken.

Kann man übrigens auch in andere Lebensbereiche und in die Wirtschaft übertragen. Nur wird da nicht gewählt

(Stefan Pfeiffer)