Vor einigen Wochen ist wieder die Studie von Initiative D21
/ TNS Infratest: „Die digitale Gesellschaft in Deutschland -- Sechs
Nutzertypen im Vergleich" erschienen. Demzufolge sind in Deutschland
noch immer 53 % Digitale Außenseiter und Gelegenheitsnutzer. Die Zahl
Profis nimmt jedoch langsam und stetig zu:
Die Studie analysiert auch die Nutzung sozialer Medien. Soziale
Netzwerke haben demzufolge grosse Bedeutung erlangt, um sich privat und
beruflich zu informieren. Die Nutzung variiert jedoch nach Anwendertyp
sehr stark. Nur 26 % der Digital eher weniger Erreichten nutzen soziale
Netzwerke. Die Digital Souveränen, meist eher der jüngeren Generation,
sind dagegen zu 76 % in sozialen Netzwerken vertreten. Sie sind
diejenigen, die im sozialen Netzwerk, in Facebook oder Google+, ihre
Nachrichten senden und empfangen und nicht mehr - wie die eher ältere
Generation - primär den E-Mail Klienten nutzen. Für die Digital
Souveränen ist auch Präsenzanzeige ganz normal. Im sozialen Netzwerk
sehen sie, wer online und verfügbar ist, und können diese Personen
direkt anchatten. Hangouts oder Facetime auf dem iPhone, auch
Echtzeitkommunikation per Video gehört immer mehr zu ihrem Alltag. Sie sharen
Statusmeldungen oder Fotos über die Wall, entweder ganz offen oder mit
einem selektierten Kreis von Freund. Und natürlich tun sie all dies
nicht mehr nur am heimischen PC, sondern auch auf ihrem Smart Phone oder
Tablet.
Diese "Netzwerker" oder Digital Souveränen - immerhin doch schon fast
die Hälfte der Bevölkerung - treiben und übertragen diese Nutzungsweise
natürlich auch in Unternehmen und ihren dortigen Berufsalltag. Und an
ihnen lässt sich auch der Wandel vom eher E-Mail-orientierten hin zum
netzwerk-orientierten Arbeitsplatz nachvollziehen. Diesem Trend folgt
auch IBM Connections Next, das im Januar 2012 auf der Lotusphere
vorgestellt wurde und in diesem Jahr auf den Markt kommt. IBM
Connections Next ist die nächste Evolution - oder sollte man besser
sagen Revolution - der Social Software von IBM. Zu den aus
vorhergehenden Versionen schon bekannten Modulen wie Netzwerkprofile,
Blogs, Wikis, Communities, Lesezeichen oder Aktivitäten kommen weitere
wichtige Funktionen hinzu, die eine neue Generation von
Netzwerkarbeitsplatz einläuten.
So werden E-Mail und Kalender als Social Mail in IBM Connections
integriert, d.h. die Anwender können direkt in ihrem Corporate Social
Network ihre E-Mails abrufen und beantworten. Dabei wird nicht nur das
IBM-eigene Messaging-System Notes/Domino, sondern auch Microsoft
Exchange unterstützt. Man muss also nicht mehr in seine E-Mail gehen, um
seine Nachrichten bearbeiten zu können. Noch wichtiger ist für mich,
dass die Nachrichten nun sehr einfach in die Module des sozialen
Netzwerks, in eine Aktivität, einen Blog oder eine Community überführt
und geteilt werden können. Wissen kann aus dem persönliche
Posteingangsgrab in einen Unternehmenswissensspeicher überführt werden.
In IBM Connections Next werden auch Actvity Streams eingeführt.
Ähnlich wie auf einem Facebook-Wall laufen im Stream die persönlich
relevanten und abonnierten Ereignisse zusammen. Jedoch geht es dabei
nicht nur um das reine Konsumieren von Informationen. Die Activity
Streams integrieren Events aus vielfältigen Quellen an einer einzigen
Stelle, erlauben diese direkt in IBM Connections anzusehen und vor allem
auch direkt zu editieren, ohne in die Ursprungsanwendung wechseln zu
müssen. Beispielsweise kann eine SAP Transaktion bearbeitet werden, die
über das SAP NetWeaver Gateway in die Activity Streams gespeist werden.
IBM setzt bei der Integration auf Standards wie OpenSocial, Activity
Streams, HTML5 oder CMIS.
Im Activity Stream werden auch Events aus dem neuen IBM Docs
auftauchen. IBM Docs ist der neue Social Editor, mit dem Texte, Tabellen
und Präsentationen zusammen im sozialen Netzwerk bearbeitet werden
können. Über IBM Docs können verschiedene Connections-Anwender an einem
Dokument arbeiten, Paragraphen zur Überarbeitung oder Erstellung
zugewiesen werden, eine Präsentation gemeinsam erstellt werden oder
Daten gezielt in Tabellenreports zusammengefügt werden. Natürlich werden
Microsoft- wie auch OpenOffice-Formate unterstützt.
Instant Messaging (Chatten), Video und Audio, Soft Phone, Online
Meetings inklusive Video sind für die Digitalen Profis integraler
Bestandteil des „Social Workplace".
Zwei weitere Funktionsbereiche sind besonders wichtig:
Echtzeitkommunikation und Präsenzanzeige gehören natürlich zum sozialen
Arbeitsplatz. Man sieht, ob ein Kollege anwesend oder in Besprechung
ist, kann ihn direkt anchatten oder anrufen. Und die Möglichkeit,
Informationen oder Vorgänge gezielt mit allen oder bestimmten Anwendern
zu sharen, zu teilen, ist eine weitere Funktionalität. Dieses
Share-Paradigma ist kennzeichnend für den Netzwerk-zentrierten
Arbeitsplatz.
Weiterhin besonders prägend ist, dass die gerade beschriebenen
Funktionen auch auf mobilen Devices, auf Smart Phones und Tablets
verfügbar sind. Dies geschieht natürlich angepasst an das Device, dessen
Möglichkeiten und Funktionalität. Mobiles Arbeiten, Meetings auf dem
Tablet, chatten über das Smart Phone, sind ebenso verfügbar wie
natürlich die Module von IBM Connections. Und 2012 kommen immer mehr
Funktionen und Module hinzu.
Besonders bemerkenswert ist, dass auch immer mehr Kunden, die
Microsoft Exchange, Office und Sharepoint einsetzen, die Vorteile von
IBM Connections als Social Software erkennen und diese in ihrer
Microsoft-Umgebung einsetzen. Auf der Lotusphere präsentierten nicht nur
deutsche Kunden, dass die Microsoft-Produkte und der Dokumentenmanager
Sharepoint im Zeitalter des Social Business einfach nicht genügen und
sich deshalb für IBM Connections entschieden wurde. Auch wenn Microsoft
gerade in Deutschland beginnt, von einem "Social Sharepoint" zu
sprechen, und dabei auf Partnerprodukte sowie natürlich künftige
Releases von Sharepoint verweist, die selbstverständlich alles können
werden, bleibt meinerseits festzuhalten: Das beste Produkt, um
Sharepoint und Microsoft-Umgebungen zu social'izen, ist - wie es die Kundenbeispiele und -zitate zeigen - IBM Connections.
Natürlich ist ein revolutionärer Übergang von einem bisher E-Mail-
und Datei-zentrierten zu einem netzwerkorientierten Arbeitsplatz nicht
von heute auf morgen machbar. Der traditionelle "White Collar"-Nutzer in
Unternehmen lebt noch immer vorwiegend in seinem Posteingang und will
den auch nicht so schnell verlassen. Deshalb unterstützt IBM beide
Arbeitsplatztypen: Lotus Notes bekommt zu den schon lange vorhandenen
sozialen und Echtzeitkommunikations-Funktionen immer weitere Funktionen.
So werden beispielsweise Activity Streams in den nächsten
Notes/Domino-Releases unterstützt. Auf diese Weise sind natürlich
gemischte Umgebungen möglich, in denen die verschiedenen Benutzergruppen
effizient zusammenarbeiten können.
Gerade die Entwicklung in Deutschland in 2011 zeigt, dass immer mehr
Unternehmen erkennen, dass sie den Weg zum Social Business gehen und die
Paradigmen des Web 2.0 ins Unternehmen übertragen müssen. Dazu gehört
die entsprechend leistungsfähige und vor allem offene, auf Standards
basierende Software. Mindestens genauso wichtig ist aber auch der Wille,
die Führungs- und Kollaborationskultur des Unternehmens. Deutschland
ist hier im weltweiten Vergleich durchaus vorne. Viele Grossunternehmen,
aber gerade auch der innovationsfreudige Mittelstand, erkennen die
Chancen, die sie als Social Business im weltweiten Wettbewerb haben.
Der netzwerk-zentrierte social Arbeitsplatz vereint vielfältige
Funktionen von Social Mail und Kalender über Profile, Blogs, Wikis hin
zur Echtzeitkommunikation, der Share-Funktion bis zum Activity Stream
mit integrierter Bearbeitung und Social Intelligence. Und Social Editing
kommt auch noch in 2012.