IBM Service Integration Capability Model: Information.
In diesem Beitrag widmen wir uns dem vierten entscheidenden Aspekt der Service-Integration:
Der "Information".
Die Dimension “Information“ des Service Integration Capability Models behandelt die Definition von Daten und Datenstrukturen, die die Service Provider und der Service Integrator gemeinsam verwenden, um die Leistung zu erbringen und zu überwachen.
In einer Multi-Sourcing Umgebung hat jeder einzelne Service Provider bestimmte vertraglich vereinbarte Service Levels für seine Services zu erfüllen. Der Service Integrator wiederum hat dann die Aufgabe, die einzelnen Service Levels zu kombinieren, um daraus Ende-zu-Ende Service Levels zu berechnen.
Nehmen wir einmal die Verfügbarkeit eines Services als Beispiel. Die Ende-zu-Ende Verfügbarkeit ergibt sich dann aus dem Produkt der Verfügbarkeiten der verschiedenen Services, die Teil des Ende-zu-Ende Services sind.
Ein Service Integrator kann den Nachweis der Ende-zu-Ende Service Levels wie im Beispiel dargestellt rein durch Aggregation der einzelnen Service Levels erbringen oder alternativ oder ergänzend durch Auswertung von Daten zur Leistungserbringung, die er von den einzelnen Providern ad hoc oder in regelmässigen Intervallen erhält. Ad Hoc werden dann üblicherweise bestimmte Ereignisse übertragen (Events) und in regelmässigen Abständen werden Rohdaten zur Leistungserbringung (Bulk Data) übertragen.
Diese Vorgehensweise hat für den Service Integrator den Vorteil, dass er über die Darstellung der Events in einem Dashboard die Verfügbarkeit des Ende-zu-Ende Services beinahe in Echtzeit anzeigen kann, wodurch auch die Arbeit des Service Desks sinnvoll unterstützt wird.
Über die Auswertung der Rohdaten zur Leistungserbringung kann er zudem die Ende-zu-Ende Service Levels selber berechnen und so die Berechnungen der Service Provider kontrollieren.
Damit die Auswertung der Service Levels möglichst reibungslos und aufwandsarm ablaufen kann, ist es Aufgabe der Dimension „Information“ des IBM Service Integration Capability Models, die Art und Weise, wie Informationen bereitgestellt und übermittelt werden sollen, für alle Service Provider in der Multi-Sourcing Umgebung verbindlich festzulegen.
Ein weiterer Bereich, der von der „Information“ Dimension behandelt wird ist der Austausch von Ticket-Informationen zwischen den verschiedenen Service Management Toolsets der einzelnen Service Provider.
Hier ist es ggf. möglich, dass sich der Service Integrator und die einzelnen Service Provider auf bestimmte Ticket-Formate verständigen. Sollte dies nicht möglich sein können die Tools aber dennoch miteinander verbunden werden, wie im Beitrag zur „Werkzeugunterstützung“ erläutert. In diesem Fall ist dann für jede Toolschnittstelle eine Übersetzungslogik erforderlich, die z.B. in einer Middleware wie IBM Security Directory Integrator implementiert werden kann.