Wer sich in den letzten Wochen auf den “gelben” Seiten getummelt hat, wird bemerkt haben, dass aktuell wieder das Thema “Hat Lotus als eigenständiger Brand bei der IBM noch eine “Überlebens”-Chance?” heiß disktutiert wird.
Jetzt werden einige Fragen: “Hatten wir das Ganze nicht schon einmal?!”.
Genau! Vor (ich weiß gar nicht mehr wie viele Jahre es her ist), hat IBM den fatalen Fehler begangen und Notes für tot erklärt. Damals war das Schlagwort: Workplace.
Mit Fug und Recht muss man jetzt wieder die Befürchtung haben, dass insbesondere Business-Partner darunter leiden werden, wenn IBM den Wegfall des Lotus Brands heraufbeschwört. Aber hier ist auch der Unterschied: Es geht nicht um den Wegfall von Notes!
Diesen Umstand hat auch Ed Brill in seinem Blog-Eintrag klar gestellt. Es geht ganz schlicht um die Frage, wie man das IBM-Produkt-Portfolio den Kunden transparent näher bringen kann und näher bringen muss (“Whatever we call it”).
Als langjähriger Mitarbeiter bei Business-Partnern von IBM in Deutschland weiß ich gar nicht mehr wie oft ich die Diskussion hatte, das Microsoft doch besser ist als Lotus und nicht besser als IBM (wobei ich jetzt keine neue Diskussion heraufbeschwören möchte, da wir hier Äpfel mit Birnen vergleichen würden
). Kommentare wie “… die haben doch auch mal versucht eine Konkurrenz zu Word und Excel zu entwickeln, oder?”. “Das Lotus” – damit gemeint war dann Notes – ist auch ein Klassiker der öfter meinen Weg gekreuzt hat.
Ganz gleich, welche Strategie IBM hier für die Richtige hält, es ist wichtig, dass diese transparent ist und dem Kunden aufzeigt, dass seine Investitionen die er in der Vergangenheit getätigt hat oder auch in naher Zukunft tätigen will, gesichert sind. Man darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass der schlechte Ruf, den Lotus Notes gerade auch in Deutschland hat, auch durch Business-Partner entstanden ist. Eine Plattform und Notes ist eine geniale Entwicklungsplattform (nein, Notes ist KEINE Mail-Plattform) ist immer nur so gut wie die Lösungen, die hierfür entwickelt werden. Und hier wurden in den letzten 15 Jahren auch viele schlechte Lösungen und Produkte entwickelt, für die Notes im eigentlichen Sinne nichts kann! Andererseits ist es natürlich auch so, dass man sich oftmals verwundert die Augen reibt, was für tolle Anwendungen es für Lotus Notes gibt und mit welchem (vergleichbar geringen) Aufwand diese realisiert wurden.
Wie schreibt Peter Presnell in seinem Blog-Eintrag: “… nie waren bzw. sind die Chancen im Fahrwasser der gelben Produktlinie (oder wie auch immer diese zukünftig heißen wird) Business zu betreiben so günstig wie heute …” (das war jetzt sehr frei übersetzt
)! Ob es das Engagement von IBM in XPages oder dem zukünftigen XPages Application Server ist, das vorantreiben von Social-Themen oder auch das öffnen in Form von Communities, wie beispielsweise über OpenNTF. IBM hat meiner Meinung nach gelernt.
Wie schmhen in seinem heutigen Blog-Eintrag fragt, ist für mich auch viel interessanter, ob und wie langes es noch den Notes-Client gibt als die Frage, ob der Lotus Brand weiter erhalten bleibt.