Die Tage bin ich über den unten zitierten Bericht über die Bewertung und der Zustand der SAP auf FAZ.NET gestoßen. In den vergangenen Wochen hat es ja Kritik an dem neuen Vorstandssprecher Christian Klein und auch an Aufsichtsratschef Hasso Plattner gehagelt. Bemerkenswert finde ich diesen Absatz, spiegelt er doch das Problem der kurzfristigen Marge, des Ergebnisses im nächsten „most important quarter in the history of our company“, der Problematik in der kulturellen und technischen Integration von Zukäufen und einer mittelfristigen Strategie gerade in der IT-Industrie wieder:
Am 26. Oktober dann verkündete Klein den Strategieschwenk. An diesem Tag ist die Illusion der Börsianer geplatzt, ein Softwarekonzern könne Dutzende Unternehmen zukaufen, integrieren und weiterentwickeln, zugleich die alten Programme runderneuern und alles mit allem kompatibel machen, ohne dabei entweder die neuen oder die alten Kunden zu verärgern. Die bittere Erkenntnis gipfelte in Christians Kleins bemerkenswertem Satz: „Ich opfere den Erfolg unserer Kunden nicht der kurzfristigen Optimierung unserer Marge.“
Wie die gefallene SAP-Aktie vor einer Neubewertung steht
Bernd Freytag war schon im Oktober im Vergleich zu vielen anderen Kommentatoren, die den ehemaligen SAP-Chef Bill McDermott hoch leben lassen, auch jetzt bei seinem „Erfolg“ bei ServiceNow wesentlich zurückhaltender in dessen Bewertung:
Die Reaktion an der Börse zeigt ein grundsätzliches Problem von SAP. Die Konkurrenz ist vor allem amerikanisch, und das bedeutet in der Kapitalmarktkommunikation: optimistisch. …
… McDermott waren wie jedem im Softwaregeschäft die Integrationslasten natürlich bewusst. Aber er hat sie weggeredet und so die Erwartungen der Analysten und an der Börse stets neu befeuert.
Kursverlust: Neuer SAP-Chef Klein lächelt die Probleme nicht weg