Posts Tagged: ‘Echo’

Lesezeichen Amazon, Alexa und Echo: Kunde bekommt private Sprachaufzeichnungen fremder Personen | heise online

20. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Man musste kein Hellseher sein, um vorherzusagen, dass so etwas passiert. Unbedingt lesen! Trotzdem werden wieder unzählige Echos zu Weihnachten verkauft werden.

Ein Amazon.de-Kunde hatte die deutsche Niederlassung des Konzerns um Auskunft der zu ihm gespeicherten Daten nach DSGVO gebeten. Amazon stellte ihm zwei Monate später ein ZIP-Archiv bereit. Rund 50 der darin enthaltenen Dateien enthielten auf seine Person bezogene Daten. Allerdings fand er auch rund 1700 WAV-Dateien sowie eine PDF-Datei vor, die offensichtlich chronologisch unsortierte Transskripte darüber enthielt, was Amazons Sprachassistent Alexa aus Spracheingaben verstanden hat.

Das Problem: Der Kunde hat noch nie Alexa genutzt. …

Die Sprachaufzeichnungen stammen hörbar aus der Intimsphäre fremder Personen, beispielsweise aus Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad.

über Amazon gibt intime Alexa-Sprachdateien preis | heise online

War nur ein „menschlicher Fehler“, so der Konzern zur ct. Und die Moral von der Geschicht …

Sprachassistenten: Das trojanische Pferd in der eigenen Wohnung

23. Februar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Paul Miller formuliert es sehr prägnant und man muss es sich immer wieder vor Augen führen:

It’s no secret that voice assistants are a Trojan horse. You “buy” a voice assistant like an Echo Dot or a Google Home, and you plug it in and give it your Wi-Fi password. But you don’t “own” it like you own a computer. The software is controlled entirely by Amazon or Google or some other company.

via Amazon owns my Echo; I’m just feeding it – The Verge

Und Alexa kann auf Fingerschnippen von Ihr-wisst-schon-wem ihr Verhalten ändern. Amazon kann komplett den Geschmack kontrollieren und wir lauschen und folgen bewusst – oder unbewusst. Das trojanische Pferd steht in unserer Wohnung und die neuen Meinungen kommen per Software-Update. Der Weg begann mit Apple, dem iPhone und App Store vor einigen Jahren. Wir haben Einfachheit und gute Bedienung gegen unsere Wahlfreiheit eingetauscht. Amazon geht auch diesen Weg:

Voice assistants are an opportunity for companies like Amazon, Google, and Apple to literally place a corporate representative inside your home.

via Amazon owns my Echo; I’m just feeding it – The Verge

Millers einzige Hoffnung ist eine ähnliche Entwicklung, wie wir sie mit Linux gesehen haben. Linux habe zwar nie den Personal Computer, den Desktop dominiert, aber es habe Microsoft und Apple zu mehr Offenheit gezwungen. macOS basiere auf Unix, Linux laufe innerhalb von Windows 10. Beide Unternehmen müssten mit Linux interagieren und sogar Software beisteuern, um relevant zu bleiben. Die derzeit einzig relevante Alternative im Markt für Sprachassistenten sei derzeit ein Open Source-Projekt namens Mycroft, nicht komplett, aber zumindest ein Beginn, so Miller.

Was mir im Artikel von Miller fehlt, ist der Bezug zu Datentransparenz und Datenschutz-Chartas und Bekenntnissen, wie sie IBM – zugegebenermaßen im geschäftlichen Umfeld – oder die neue Charta of Trust rund um Siemens, Airbus, Daimler, Allianz, IBM, NXP, Deutsche Telekom und SGS. Diese Initiativen und Zusicherungen sollten nicht vernachlässigt werden.

(Stefan Pfeiffer)

Die riesige Datenbank mit unseren Stimmen in der Cloud …

24. Januar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Nicht abhören ist die primäre Sicherheitsbedrohung durch Amazon Alexa/Echo oder Google Home. Das können heute schon Smartphones viel besser und einfacher. Nein, die riesige Datenbank unserer Stimmen, die Amazon und Google in der Cloud speichern ist das eigentliche Risiko, so berichtet der STERN:

Um eine Stimme zu identifizieren reichen wenige Sätze in guter Qualität – und hier kommen Google Home und Amazons Alexa ins Spiel. Die Lautsprecher haben gegenüber Smartphones zwei klare Vorteile: Sie werden nicht in lauten Außenumgebungen genutzt und ermöglichen deshalb klarere Aufnahmen. Vor allem aber speichern Google und Amazon jede der Aufnahmen in der Cloud. Die Geheimdienste müssen also die Konzerne nur per Durchsuchungsbeschluss auffordern, die Aufnahmen bestimmter Geräte herauszugeben und schon lassen sich die Stimmen mit anderen Aufzeichnungen abgleichen. Wie man seine eigenen Aufnahmen anhört und löscht erfahren Sie hier für Amazon und hier für Google.

Apples Siri eignet sich für solche Anfragen der Geheimdienste hingegen nicht: Der Konzern speichert die Aufnahmen zwar auch, sie werden aber nicht mit einzelnen Nutzerkonten verbunden, sind also nicht einer Person zuzuordnen.

via Alexa – der Traum der Geheimdienste | STERN.de

Apple HomePod: Macht DataPrivacy dann doch den Unterschied?

23. Januar 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein interessanter Beitrag auf ZDNet, warum der Apple HomPod doch noch Chancen haben könnte. Apple legt größeren Wert auf Datenschutz – ich habe auf CIOKurator bereits berichtet: Apple setzt dagegen auf eine differenzierten Datenverwertung. Über die vergangenen Jahre hat man sich wohl geweigert, identifizierbare persönliche Daten auf den Servern zu speichern. Private Daten sollen privat und unberührt durch staatliche Institutionen oder Werbetreibende und Apple selbst bleiben. 

Laut Steve Ranger könnte das ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal und die Chance für Apple sein, verlorenen Boden wieder aufzuholen. Ob dadurch das Problem mangelnde Innovationskraft von Apple gelöst wird, sei dahingestellt.

To my mind, that leaves one way for Apple to get ahead in the smart speaker market: by placing a much higher priority on privacy. Apple can do this because it makes a bigger profit margin on its hardware, whereas its main rivals turn user interactions from their lower-cost devices into business opportunities — Amazon hopes you’ll buy more stuff through your Echo, and Google can target you with more advertising. Attention to privacy is a tactic Apple has used with the iPhone to great success – highlighting how it uses end-to-end encryption for iMessage for example. …
Apple faces a tough battle to break into a market with established companies offering cheaper products. But if it can convince enough people that it can do a better job of protecting privacy than its rivals, then it could still capture the premium and privacy-conscious segment of the smart home market. Apple may be late to the game, but it still has a shot or two in its locker.

via Apple HomePod: Late, and pricey, but this smart speaker could still have one advantage over its rivals | ZDNet

Schauen wir mal, ob es genügt den riesigen Vorsprung von Amazon mit Alexa und Echo annähernd aufzuholen.

Schauen wir, ob die Endanwender wirklich so sensibel in puncto Datenschutz sind. Nur zu oft gewinnt man nicht diesen Eindruck.

Und schauen wir mal, ob und welchen Einfluss das im Unternehmensmark hat, wo gerade in den USA Alexa for Business blauäugig hochgejubelt wird.

(Stefan Pfeiffer)