Posts Tagged: ‘Alexa’

#9vor9: Batterien in Lautern, Glasfaser am Bahndamm und die Reichweite von Facebook & Co – auch für Trolle und Bots

10. Dezember 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Wieder in trauter Zweisamkeit ein bunter Reigen an Digitalthemen in #9vor9 mit Gunni:

  • Wir schießen uns beim Glasfaserausbau immer wieder gegenseitig ins Knie. Ein sehr informativer Bericht auf heise.de:

Augenöffner zu Sprachassistenten und smarten Lautsprechern: Nur Siri kommt in punkto Datenschutz durch

10. Dezember 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Danke an Volker Weber, durch dessen Beitrag ich auf diese Evaluierung der wichtigsten Sprachassistenten und indirekt Smart Speaker aufmerksam geworden bin. Die auch von ihm verwendete Grafik zeigt Siri als Gewinner in puncto Datenschutz.

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Alle anderen Sprachassistenten, von Amazon’s Alexa bis Google Assistant sind demnach mit Vorsicht (gelbes „Warning“) zu genießen. Nur Apple scheint mit Siri die Daten so zu anonymisieren, dass sie keinem Konto oder keiner Person direkt zugeordnet werden können. Und die anderen Assistenten schlagen im Bereich Werbeverwertung auch voll zu. Die ausführlichen Ergebnisse können hier nachgelesen werden: Compare the Privacy Practices of the Most Popular Smart Speakers with Virtual Assistants | Common Sense Education.

Bei mir laufen daheim und auch im Job nur Apple-Geräte, vom MacBook über die Apple Watch und das iPhone bis hin zu HomePod und Apple TV, die teurere, aber offensichtlich sichere oder sicherste Variante. Und ich muss zugeben, dass ich mich noch immer an das Verwenden des Sprachassistenten gewöhnen muss. Immerhin stelle ich ab und an jetzt die Heiztemperatur mit Siri ein und ich diktiere immer mehr meine Nachrichten, die ich über iMessage oder Signal verschicke.

 

Digitalthemen: Alexa everywhere oder ein Ring sie zu knechten und iOS13 als Angriff auf Datenkraken?

27. September 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Einige aus meiner Sicht bemerkenswerte Notizen und Tweets, die nicht in den CMO Kurator passen, da sie eher andere Gebiete behandeln, die ich aber einfach mal dokumentieren will. Brauchen ja auch Stoff für #9vor9, wenn den anderen Herren nichts einfällt:

Datenschutzfunktionen in iOS 13 als Angriff auf Datenkraken?

Gestern habe ich iOS 13, die neue Betriebssystemversion, auf meinem iPhone installiert (und auch meine Apple Watch aktualisiert). Jenseits meiner temporären, persönlichen Umgewöhnungsschmerzen finde ich diese Fakten besonders interessant, die Kate O’Flaherty auf Forbes aufgreift. Schon am 1. September hat sie die wichtigtsen, den Datenschutz betreffendenm Änderungen dargelegt:

  • iOS 13 verhindert, dass VoIP im Hintergrund läuft, also kein Voice over IP mehr betriebsbereit im Hintergrund, ein Angriff auf Facebook und WhatsApp?
  • iOS 13 sendet Benachrichtigungen über Apps, die unsere Lokation, unseren Standort tracken. Proaktiv wird mitgeteilt, welche App wo meinen Standort erfasst und trackt.
  • Man kann in iOS13 Location Tracking nur einmal erlauben,
  • iOS 13 erlaubt auch, das Tracking über Bluetooth- und WiFi-Tracking einzuschränken, Benutzer müssen explizit zustimmen.
  • Und Sign In With Apple – wir kennen das von Facebook, Google und Twitter – bietet mehr Sicherheit auf den Apple-Geräten. Jede iOS-App, die ein Login erfordert, muss nun ein Option bieten, sich mit der Apple ID einzuloggen. Der Clou gegenüber den anderen Login-Services: In Fällen, wo die E-Mail abgefragt wird, wird eine Zufallsmailadresse generiert. Und tschüss Tracking in Apps auf iOS Geräten, wenn ich es richtig verstehe.

Google, Facebook, Amazon & Co werden über diese Funktionen sicher nicht so happy sein, denn es ist durchaus ein Angriff auf deren Geschäftsmodell, sprich Tracking der Anwender und Verkauf von Werbung:

In this context, many of the changes could be seen as a direct blow to Apple’s rivals Google and Facebook: iOS 13 highlights their data collection practices and gives iPhone users the opportunity to stop them. In this way, it’s an attack on Facebook and Google’s business models.

über Apple iOS 13: Is Facebook And Google’s Worst Nightmare Coming True?

Klar. Apple mist kein Unschuldslämmchen. Siri-Aufnahmen wurden ausgewertet, iOS13 war angreifbar. Aber man hat, so Kate O’Flaherty, prompt reagiert. Sie beurteilt die Änderungen positiv, da sie die Sensibilität der Anwender für Datenschutz erhöhen werde.

Ein Ring sie zu knechten oder Gunnar mit Datenbrille

Apropos Datenschutz. Amazon hat bei seinem 2019 Hardware-Event eine beeindruckende Zahl neuer Hardware vorgestellt nach dem Motto Alexa überall.  Besonders „bemerkenswert“ der Echo Loop, ein vibrierender Ring mit haptischen Funktionen und zwei Mikrofonen. Klar, das schreit danach …

Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden

Mein Schatz, mein Schatz. Und dann musste ich noch an Gunnar Sohn denken, der mit einem Google Glass-Imitat vor einigen Jahren über das Gelände der re:publica lief, denn Amazon bringt auch mit Echo Frames eine Brille auf den Markt. Zwar nicht mit Kamera ausgestattet, dafür aber mit Mikrofonen, um mit Alexa zu kommunizieren.

Und hier der Link zum Beitrag von Jörg Schieb, der ein drastiscvhes Bild malt. Er sccxhreibt u.a. zu den Earphones:

… jetzt können die Menschen auch unterwegs überwacht werden. Wann sind sie wo – und wie lange? Mit wem treffen sie sich? Was kaufen sie ein? …

In einem entsprechend präparierten Laden kann der Echo-Bud-Träger fragen: “Wo ist das Nutella?” – und Alexa beantwortet, in welchem Gang die Gläser stehen.

über Echo Buds: Kleiner Mann im Ohr › Digitalistan

Alexa, IBM und Amazon – skurril

Und unser Gunnar lässt mich in diesem Beitrag nicht los. Er kommuniziert den gleich verlinkten Beitrag wie folgt … Alexa auf dem Schreibtisch:

Steven Andrioles Beitrag auf Forbes hat mich erstaunt: Warum Amazon darüber nachdenken sollte, IBM zu kaufen:

Why should Amazon consider acquiring IBM?

IBM made significant progress with its cloud – specifically the hybrid cloud – offerings with Red Hat. The Red Hat acquisition also helps generate revenue – significant revenue.

IBM also owns perhaps the most robust AI platform in the industry.

über Amazon Should Buy IBM (And End the AI Democratization Strategy)

Bin da inhaltlich nicht ganz dabei, aber wie geschrieben: Dokumentationswürdig. Und als IBM’er kommentierte ich das sicher nicht.

Der Vergleich zwischen Steve Ballmer und Tim Cook

Zum Abschluss noch ein Zitat aus einem kurzen (unverständlicherweise hinter der Bezahlschranke veröffentlichten) Kommentar von Thomas Kuhn vom 12. September 2019, in dem er einen Neustart bei Apple und damit die Ablösung von Tim Cook fordert. Der Vergleich mit Steve Ballmer als Nachfolger von Bill Gates und Tim Cook respektive von Steve Jobs ist nicht neu. Den haben andere Autoren schon vor geraumer Zeit gezogen, aber das grundlegende Thema bleibt – und die Parallelen scheinen signifikant. Was meint Ihr?

Beide Erben haben ihre Konzerne ökonomisch exzellent geführt, Umsätze und Gewinne zu neuen Höhen getrieben.

Woran aber der Microsoft-Nachfolger genauso scheiterte wie jetzt der Apple-Erbe: den Konzern zukunftsfähig zu machen. Cook perfektioniert Produktion, Vertrieb und Serviceangebot. Doch eine Idee, wofür Apple im nächsten Jahrzehnt stehen soll, entwickelt er nicht.

über Tim Cook: Warum Apple einen neuen Chef braucht

(Stefan Pfeiffer)

 Bild von Erik Stein auf Pixabay

Der Einwegspiegel mit Alexa & Co: Die sehen uns, aber wir sehen sie nicht. Die wissen alles über uns, aber wir wissen wenig über sie – Shoshana Zuboff

8. März 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein sehr lesenswertes Interview mit der Harvard-Professorin Shoshana Zuboff auf Stern Online mit vielen interessanten Stellen, die man zitieren kann und muss. Zur Aussage eines Amazon-Managers, dass sich künftige Generationen ein Leben ohne Smart Home, ohne ein Heim, mit dem man sprechen kann und wo Kameras installiert sind, nicht vorstellen könnten, sagt Zuboff:

Das ist eine der großen Lügen der Überwachungskapitalisten. Wir sollen glauben, dass ihr Tun die unvermeidliche Folge von digitaler Technik ist, dass die digitale Welt eine Welt der Überwachung sein muss. In Wahrheit ist das Digitale sehr wohl ohne Überwachung vorstellbar – digital ausgerüstete Häuser ohne den Abfluss von Daten etwa. Nur der Überwachungskapitalist kann nicht ohne das Digitale sein.

Also ist meine Alexa doch nur …

… ein Teil der Datenlieferkette, verkleidet als freundliche Helferin, die sich um Ihre Anliegen kümmert.

Aber ich weiß doch, dass sie zuhört.

Aber Sie wissen nicht, wann sie Ihnen zuhört und was Alexa mit Ihren Daten anstellt. Genau so funktioniert Überwachungskapitalismus: wie ein Einwegspiegel. Die sehen uns, aber wir sehen sie nicht. Die wissen alles über uns, aber wir wissen wenig über sie und ihre Methoden, ihre Maschinen, ihre Algorithmen.

über Harvard-Professorin Shoshana Zuboff über Facebook, Google und Co. | STERN.de

Microsoft Cortana als Sprachassistent :: Wanted Dead or alive

24. Januar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Immer schön, wenn man einen Beitrag mit einer Referenz auf einen Rocksong starten kann. Diesmal ein Song von Bon Jovi: Wanted Dead or Alive. Produkte werden eingestellt, wenn sie nicht reüssieren. Hatten wir ja auch gerade bei meinem Arbeitgeber. Nun berichtet ZDNet, dass Microsoft seine Strategie bezüglich Cortana ändere. Man werde nicht mehr mit Alexa, Google und Siri konkurrieren, habe Microsoft CEO Satya Nadella entschieden. Man habe den Fehler gemacht zu glauben, in jede adressierbare Kategorie eintreten zu müssen. Bei einem kürzlich durchgeführten Vergleichstest zwischen Siri, Google, Alexa und Cortana schnitt der Sprachassistent von Microsoft ja auch nicht gut ab.

Also ganz tot ist Cortana nicht, aber eben kein Wettbewerber mehr zu besagten Sprachassistenten, also quasi halbtot. Dieses Ende begrüsst auch Ross Rubin. Er stellt Sprachassistenten auf dem Desktop generell in Frage. Cortana werde aber eine Rolle bei den vertikalen Lösungen von Microsoft spielen und horizontal an der ein oder anderen Stelle eine Rolle spielen. Cortana wird – so Nadella – künftig eine App oder ein Skill sein, aber eben kein Sprachassistent mehr. Man geht auf Schmusekurs mit Alexa & Co. Eine Integration zwischen Alexa und Cortana wird schon getestet.

Microsoft scheint mit Cortana in gewisser Beziehung den Weg zu gehen, den IBM mit Watson eingeschlagen hat: spezifische Geschäftslösungen mit KI und Sprachassistenz zu entwickeln. Der Unterschied dürfte darin liegen, dass Microsoft Cortana in Kommunikations- und Office-Tools wie Outlook, generell Office 365 integriert. Ob es irgendwann ein abonnierbarer und kostenpflichtiger Teil von Office 365 oder Microsoft 365 werden wird? Man wird sehen.

(Stefan Pfeiffer)

Nachtrag – BigBrotherAwards 2018: Nicht abstellbare Datenübermittlung in Windows 10

29. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Beim Lesen über die kürzliche Datenpanne bei Amazon, wo private Daten anderer Anwender „aus menschlichem Versagen“ , an einen Unbeteiligten übermittelt wurden, bin ich über einen Link auf die 2018er Big Brother Awards in der ZEIT gestossen. Einen Award bekommt  das neugierige, vorlautes, neunmalkluge und geschwätzige Lauschangriffdöschen Alex, was nicht wirklich wundert. Auch Google Home oder Apples  HomePod müssten sich der gleichen Kritik stellen.

Übersehen oder überlesen habe ich damals, dass auch Microsoft für die Datenübermittlung im Betriebssystem Windows 10 an Microsoft-Server „prämiert“ wurde. Die Übertragung komplett auszustellen, sei selbst für versierte Nutzerinnen und Nutzer unmöglich. Hier einige Zitate aus dem Beitrag der ZEIT vom Laudator Frank Rosengart vom Chaos Computer Club:

„Was geht es Microsoft an, ob Sie Ihren Computer eher als Schreibmaschine, als Spielzeug, als Fernseher oder für Bildbearbeitung benutzen? Und was macht die Firma mit dieser Information? Wir wissen es nicht“,

„Aus Nutzerinnensicht ist es eine Sauerei, dass sich die Übermittlung praktisch nicht deaktivieren lässt – zumal es für viele Menschen zu Windows als Betriebssystem aus Kompatibilitätsgründen keine Alternative gibt.“

über BigBrotherAwards: Alexa, hier ist dein Preis, du Lauschangriffdöschen | ZEIT ONLINE

Falls diese Funktion unterdessen abstellbar ist, so bitte ich um Nachricht, damit ich diesen Beitrag korrigieren bzw. ergänzen kann.

Ich bin auf die Award-Vergabe in 2019 gespannt.

Meine 2 Cents: Tja, warum habe ich den Beitrag wieder hervorgeholt. Erst einmal. Ich ziehe den Hut vor Satya Nadella. Der hat Microsoft wieder voll auf Kurs gebracht. Was mir aber auf den Zeiger geht, ist die aus meiner Sicht fehlende kritische Haltung zu Microsoft. Seit Jahren gibt es immer wieder Sicherheitslücken. Windows war auch in diesem Jahr kein Ruhmesblatt, wie durch die Presse gingen. Office 365 verletzt EU-Recht und sammelt massiv Daten, was in Deutschland außer von heise kaum registriert und verbreitet wurde. Da schreibt selbst ein Heinz-Paul Bonn einfach mal so, ohne auf die Datenschutz- und Sicherheitsprobleme hinzuweisen:

Und nicht zuletzt bestehen sie aus dem Vertrauen in das Microsoft-Geschäftsmodell, das nicht auf den Daten der Kunden basiert, sondern auf der Produktivität der Anwender.

über Meister in beinahe so gut wie fast Allem | bonnblog.eu

Die öffentliche Hand zahlt Millionen ab Microsoft und ist vom Konzern abhängig, statt sich über Open Source zu emanzipieren. Trotzdem oder gerade wegen mangelnder Aufklärung vertrauen die Deutschen Microsoft. Man fragt sich, was alles passieren muss, damit hier ein gesundes Misstrauen gegen einen Konzern, der durchaus zu recht das M im GAFAM-Konglomerat ist? Nochmals, Chapeau, aber ein bisschen mehr kritische Distanz wäre angesagt.

(Stefan Pfeiffer)

Lesezeichen Amazon, Alexa und Echo: Kunde bekommt private Sprachaufzeichnungen fremder Personen | heise online

20. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Man musste kein Hellseher sein, um vorherzusagen, dass so etwas passiert. Unbedingt lesen! Trotzdem werden wieder unzählige Echos zu Weihnachten verkauft werden.

Ein Amazon.de-Kunde hatte die deutsche Niederlassung des Konzerns um Auskunft der zu ihm gespeicherten Daten nach DSGVO gebeten. Amazon stellte ihm zwei Monate später ein ZIP-Archiv bereit. Rund 50 der darin enthaltenen Dateien enthielten auf seine Person bezogene Daten. Allerdings fand er auch rund 1700 WAV-Dateien sowie eine PDF-Datei vor, die offensichtlich chronologisch unsortierte Transskripte darüber enthielt, was Amazons Sprachassistent Alexa aus Spracheingaben verstanden hat.

Das Problem: Der Kunde hat noch nie Alexa genutzt. …

Die Sprachaufzeichnungen stammen hörbar aus der Intimsphäre fremder Personen, beispielsweise aus Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad.

über Amazon gibt intime Alexa-Sprachdateien preis | heise online

War nur ein „menschlicher Fehler“, so der Konzern zur ct. Und die Moral von der Geschicht …

Amazon, Google & Co.: Marketing und Verkaufen über smarte Lautsprecher? Es wird so kommen

19. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Marketing- und Werbeexperten der Unternehmen entdecken einen neuen Kanal: Sprachassistenten und smart Lautsprecher bei den potentiellen Kunden daheim und nicht nur dort, denn sie halten allenthalben Einzug. Studien prognostizieren, dass 2022 mehr als die Hälfte der amerikanischen Haushalte smarte Lautsprecher besitzen werden. Bei uns mag es etwas langsamer gehen, aber der Trend ist auch hierzulande unübersehbar. Und dann wundert es nicht, dass die Werbefachleute ungeduldigst in den Startlöchern scharren, auch wenn die beiden Platzhirschen Google und Amazon noch zurückhaltend zu sein scheinen

Amazon said on a recent earnings call that it had no plans to add paid advertising to Alexa. Google promoted the live-action movie “Beauty and the Beast” on Google Home last year. But the company claimed to The Verge that that was a part of its “My Day” feature in which it summarizes the events of the coming day and not an ad, and that the devices did not run paid ads. A spokesman declined to comment on whether ads might be sold on the devices in the future.

über Marketing Through Smart Speakers? Brands Don’t Need to Be Asked Twice – The New York Times

Machen wir uns nichts vor. Er wird kommen, der omnipräsente Verkäufer in unseren Wohnzimmern. Falsch, die omnipräsente Verkäuferin, denn die weiblichen Stimmen werden als angenehmer wahrgenommen. Entsprechende Patente wurden bereits – nicht nur von Amazon – eingereicht:

Ein im Frühjahr 2018 aufgetauchtes Patent dokumentiert, wie Amazon über seine intelligenten Lautsprecher persönliche Vorlieben der Nutzer analysieren und für die eigene Werbung ausspielen könnte. Es beschreibt unter anderem einen Algorithmus, der in Echtzeit auf Schlüsselworte wie „lieben“, „mögen“ oder „kaufen“ reagiert. Wer also seinem Partner zu Hause eine Liebeserklärung macht, müsste demnach damit rechnen, dass Alexa sofort die Ohren spitzt.

Um es gleich vorweg zu sagen: Amazon steht nicht alleine im Verdacht, Privatgespräche seiner Nutzer abzuhören und für Werbezwecke zu verwerten. Neben dem Konzern aus Seattle haben auch Google und Facebook Patentanträge eingereicht, die deutlich machen, welche Möglichkeiten sich durch Smartphone-Mikrofone und Sprachassistenten ergeben.

über Amazon: Von Menschenkäfigen und Abhörpatenten: die 5 gruseligsten Amazon-Ideen

(Stefan Pfeiffer)

5 gruselige Amazon-Ideen: Vom Menschenkäfig zum Überwachungsarmband und zur selbstzerstörende Lieferdrohne

8. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Es klingt wie Science Fiction, wenn man diese 5 Ideen liest, die Amazon entwickelt hat: Ulrike Sanz Grossón von etailment hat sie zusammengefasst und zitiert in ihrem Beitrag Dave Clark, Senior Vice President of Operations bei Amazon,: „Manchmal werden sogar schlechte Ideen zum Patent angemeldet.“ In der Tat:

Wenn Roboter Haustüren aufschließen und Alexa intime Gespräche abhört, ist es mit der Privatsphäre der Kunden schnell vorbei. Die scheint im Amazon-Kosmos sowieso ein Störfaktor zu sein – ebenso wie der Mensch im Logistikapparat. Was sich in den Patentschriften des Onlineriesen findet, klingt bisweilen nach Science-Fiction der düsteren Art. …

Die Patenunterlagen zeigen einen schmalen, vergitterten Kasten, in dem ein Mensch gerade so stehen kann. Der Käfig bewegt sich auf Rollen fort oder sitzt auf einem der Transportroboter auf, die Tag und Nacht durch die Amazonlager fahren. Gesteuert wird er nicht durch den Insassen, sondern durch eine Kontrolleinheit. …

Amazon hat sich ein elektronisches Armband patentieren lassen, das Logistikmitarbeitern helfen soll, Waren schneller zu sortieren und zu scannen – und das jede ihrer Bewegungen registriert. …

Glücklicherweise haben die Amazon-Techniker nun eine Lösung für die Gefahr abstürzender Drohnen gefunden: explodierende Drohnen.

über Amazon: Von Menschenkäfigen und Abhörpatenten: die 5 gruseligsten Amazon-Ideen

Mehr im vollständigen Artikel.

(Stefan Pfeiffer)

Das Internet of Things (IoT), der Stoff, aus dem Träume auch im eigenen Heim gemacht sind?

27. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Welch ein Pamphlet von Greg James, Global Chief Strategy Officer der Havas Media Group, auf LEAD. Die schöne neue Welt der vernetzten Städte und des voll automatisierten Heims …

Unser Zuhause ist nicht nur unser Zufluchtsort, sondern auch ein sorgfältig kalibriertes und hochgradig personalisiertes Ökosystem, das auf uns allein oder wenige andere Personen angepasst ist. Oder zumindest wird es dies bald sein.

So sehr ich mich über die Aussicht freue, in einer Smart City zu leben, umso ungeduldiger warte ich auf den Tag, an dem mein Roomba nicht nur die Wollmäuse entfernt, sondern sich auch noch um die Wäsche, das schmutzige Geschirr, und meine Steuererklärung kümmert – man wird ja noch träumen dürfen.

über Smart Cities: Wie die Städte der Zukunft aussehen werden | LEAD

Und wenn ich seine Träume lese, denke ich an meinen Roomba, der immer am Teppich und an Ecken gescheitert ist und deshalb verkauft wurde. Und dann frage ich nach der Sinnhaftigkeit und stolpere wenig später über den Beitrag von Mirko Borsche, der sich zu Hause sicherer fühlen wollte, und deshalb „eine Welcome-Kamera von Netatmo“ zum Testen bestellte:

Sie nimmt jeden Menschen auf, der zur Tür hereinkommt, identifiziert ihn per Gesichtserkennung und verschickt eine Nachricht an den Wohnungsbesitzer … Handelt es sich um eine noch nicht abgespeicherte Person, bekommt man eine Nachricht mit dem Hinweis: „Unbekanntes Gesicht gesehen.“

Der große Vorteil liegt also darin, dass man durch die Fotos der Kamera Einbrecher identifizieren könnte. Andererseits gibt es auch einen Nachteil. Wenn man – wie ich – vergisst, die Privatsphäre so einzustellen, dass bekannte Gesichter nicht mehr gemeldet oder aufgezeichnet werden, kriegt man jedes Mal eine Nachricht, wenn jemand an der Kamera vorbeiläuft. Da das in einer Wohnung recht häufig passiert, habe ich inzwischen gefühlt 10.000 Fotos von meiner Familie, dem Nachbarsjungen und auch von mir selber zugeschickt bekommen.

über Welcome-Kamera: Mirko Borsche will sich zu Hause sicherer fühlen | ZEITmagazin

10.000 Fotos  und allein der Name Welcome-Kamera, quasi willkommen, liebe Einbrecher oder was … Sorry, natürlich das genau nicht. Einbrecher sollen ja ferngehalten werden. Auch ich habe mal überlegt, mir eine Sicherheitslösung wie das Arlo Pro System von Netgear zu zulegen, mich aber bisher dagegen entschieden. Wegen des Preises und des Blickes meiner Göga. Meine geplante Ausrede war, dass in der Nachbarschaft eingebrochen wurde, aber ich habe mich dann (doch noch) am Riemen gerissen.

In meinem Smart Home hat es bisher nur zur Heizungssteuerung gereicht und ganz ehrlich hätte ich mir hier eine komfortablere Lösung gewünscht. Gut, das MAX!-System von ELV tut es, hat aber nicht gerade die benutzerfreundlichste Bedienung. Zum Zeitpunkt, als ich MAX! anschaffte, fand ich kein in preislich vernünftiges System, das mit zu Apple Home kompatibel war. Meine heimischer IT-Zoo ist halt total veräppelt.

Und gehen wir mal einen Schritt zurück. Liest man den typisch amerikanischen Beitrag von Greg James, dann ist künftig alles vernetzt vom Kochtopf bis zur Clospülung. Wunderbare neue Welt:

Für viele von uns ist der Begriff eines vollständig verwirklichten Internets der Dinge (IoT) – einschließlich wirklich digital verbundener Städte – der Stoff, aus dem Träume gemacht sind.

über Smart Cities: Wie die Städte der Zukunft aussehen werden | LEAD

An der Stelle muss ich dann schon einmal STOP sagen und dazu raten, darum bitten, das Hirn bei der Vernetzung – hier des eigenen Heims, aber auch generell von Städten und Unternehmen – einzuschalten und die Chancen und Risiken bewusst abzuwägen. Wie schreibt Mirko Bosche:

Die Digitalisierung soll helfen, das Wohnen nicht nur einfacher und effizienter zu machen, sondern auch sicherer.

über Welcome-Kamera: Mirko Borsche will sich zu Hause sicherer fühlen | ZEITmagazin

Was ist überhaupt sinnvoll und – ganz wichtig – was ist sicher? Unter Experten ist es keine Frage, dass mit immer mehr Sensoren und „Devices“ im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) auch immer größere Sicherheitsanforderungen auf Unternehmen, aber eben auch Privatpersonen zukommen. Ende 2016 fielen 900.000 Telekom-Router durch eine Schadsoftware aus. Nun streiten gerade das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Chaos Computer Club (CCC)  darüber, wie man auf das „Mindesthaltbarkeitsdatum“ von Routern aufmerksam machen sollte, also den Zeitraum kennzeichnet, wie lange ein Router mit aktueller Firmware (Software) unterstützt wird. Der CCC will einen „Aufkleber auf der Packung, als wäre der Router ein leicht verderbliches Lebensmittel“.

Und es geht latent mit Vorfällen weiter, manchmal nicht öffentlich kommuniziert, manchmal sehr publik wie im Oktober 2017. Da wurde durch KRACK die WPA2-Verschlüsselung von drahtlosen Netzwerken bedroht und die entsprechend Meldung schaffte es bis in die Tagesschau.

Jedes Gerät im Internet der Dinge ist angreifbar

KRACK war nur ein Fanal: Router, Überwachungskameras, das per W-LAN öffnende Garagentor, der Kühlschrank, alle SmartHome-Geräte, alle Devices, das im Internet der Dinge in das Netzwerk eingebunden werden, müssen auf dem neuesten Sicherheitsstand sein und sollten die neuesten Patches eingespielt haben. Aber das ist bestimmt nicht immer der Fall und so raten viele Experten beispielsweise dazu, nur Geräte von größeren, bekannten Herstellern zu kaufen.

Und nochmals explizit: Je vernetzter das eigene Heim ist, je mehr IoT-Geräte dort im Einsatz sind, umso wichtiger ist das Thema Sicherheit. Ich glaube nicht – und das ist snobistisch gemeint, denn auch ich blicke da nicht durch -, dass jeder Häusle- und Heimbesitzer sich der Risiken bewusst ist und die entsprechenden Kenntnisse hat.

Drüber nachdenken: Was machen Alexa & Co mit uns oder wir mit ihnen?

Über eine andere potentielle Sicherheitsbedrohung habe ich in den vergangenen Monaten zur Genüge geschrieben. Für mich sind smarte Lautsprecher und Geräte wie Alexa von Amazon oder Google Assistant ebenfalls ein Sicherheitsrisiko. Wer garantiert, dass unsere Gespräche nicht aufgezeichnet werden? Sind die Geräte wirklich ausgeschaltet, wenn ich sie OFF schalte? Wo und wie werden die erfassten Gespräche und damit Daten gespeichert? Wer hat Zugriff darauf und vermarktet sie potentiell? Platziert man mit Alexa & Co den permanenten Dauerverkäufer im eigenen Wohnzimmer? Amazon freut sich darüber in vielerlei Beziehung. Alexa wird zum neuen Windows, zum Betriebssystem unseres Heims und bald Autos und hält auch teilweise Einzug in Unternehmen

Nochmals zum Ursprung: Was ist überhaupt sinnvoll, habe ich gefragt. Brauche ich wirklich den Kochtopf, den ich per Sprachsteuerung sage, dass ich zu spät komme. Ist das der riesige Nutzen- und Komforteffekt? Meiner Meinung nach nicht. Die Frage Brauche ich das wirklich? sollte durchaus gestellt werden dürfen. Und, Männer, manchmal auf Eure Frau hören.

Vernetzen, aber dabei Hirn einschalten

Zum Abschluss des Beitrags nochmals klar und deutlich: Ich bin ein absoluter Freund intelligenter Geräte und damit des Internet of Things auch im eigenen Heim. Wir sollten uns bewusst dort vernetzen, wo es Sinn macht. Ich bin davon überzeugt, dass sich Sprachassistenten wie Alexa oder Siri durchsetzen werden und die natürliche Art sind, wie man gerade zu Hause Geräte bedienen sollte. Wenn ich das schreibe, schaue ich beispielsweise auf sage und schreibe 7 Fernbedienungen, aber das ist eines eigenen Beitrags wert. Und, liebe Frauen, wir Männer dürfen auch mal die Tech Gadgets spielen, aber lasst uns alle unser Hirn einschalten, was das Thema Sicherheit und Datenschutz angeht. Gerade auch im Smart Home.

(Stefan Pfeiffer)

P.S. Bei wem die doch wohl vorhandene klassische Rollenverteilung Mann will neue technische Spielzeuge und Frau ist (in dieser Beziehung) vernünftig, anders herum verteilt ist, der möge meine Zuordnung oben verzeihen. Es ist in keiner Weise diskriminierend gemeint und auch manche Männer lieben Schuhe!

Kurz notiert: Warum wir Männer Siri, Alexa und Co nicht beschimpfen sollten!

19. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Auch schon mal auf Siri oder Alexa geschimpft, weil die verdammte, dumme Tante einfach nicht verstehen will, was Du sagst? Wenn ja, sind wir schon beim Thema des Beitrags rund Künstliche Intelligenz und Diversität, den das manager magazin veröffentlicht hat. Um was geht es?

Fast alle Stimmen, ob Alexa, Siri oder Google Assistant oder generell von Chatbots sind weiblich. Sie werden – so der Beitrag – als „liebevoller“, „hilfreicher“ und „gefälliger“ empfunden. Zum ersten Mal – so wird LivePerson CEO Robert Locascio zitiert – habe „Technologie ein Geschlecht“. Implizit könnte meine Beschimpfung von Siri also auch dazu führen, dass ich meine Frau anpflaume? Na ja, die weiss sich zu wehren.

Nun wurde die Initiative „Equal AI“ ins Leben gerufen, die sich mit solchen Themen befasst, denn auch bei der Entwicklung von Chatbots hat man „typisch“ weibliche und männliche Ausprägungen festgestellt. Also aufgepasst: Geschlechter- oder auch Rassen-spezifische Bias können schaden und verzerren und so zu systematischen fehlerhaftem  Wahrnehmen, Erinnern und Urteilen entsprechender KI-Systeme führen. Im Beitrag werden entsprechende Beispiele aufgeführt.

Mein Arbeitgeber IBM hat sich des Themas ja auch kürzlich angenommen und mit AI Fairness 360 (AIF360) einen Open Source-Toolkit angekündigt, mit dem unerwünschte kognitive Verzerrungen, eben Bias, und daraus folgende Diskriminierungen in Daten und Modellen entdeckt werden können.

(Stefan Pfeiffer)

P.S. Auf den Beitrag im manager magazin bin ich durch einen Tweet von Bianca Gade aufmerksam geworden.

Und wieder habe ich bei Amazon bestellt – bald auch aus Küche, Kinderzimmer und Auto?

24. September 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Dieser Tage war ich beim Baumarkt um die Ecke – Farbenkrauth in Darmstadt – um eine Energiesparlampe/Stecksockellampe für unsere Dunstabzugshaube zu kaufen, Aussage des Verkäufers: „Die Stecklampen haben wir nicht mehr. Schauen Sie doch bitte online.“ Der gute Wille war da, den lokalen Handel zu unterstützen aber wo bin ich wieder mal gelandet: bei Amazon, in der Suchliste  im Netz ganz oben habe ich die Lampe dort gefunden und bestellt. Ich und viele andere Käufer müssen endlich die Konsequenz ziehen und auch andere Onlinehändler – und nicht immer nur Amazon – auswählen, doch scheint kein deutscher oder europäischer Online-Shop in Sicht, der ein derart umfassendes Angebot bietet. Ich werde auf jeden Fall mal Otto probieren.

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Das Ranking der Top 10 Online-Shops stammt aus  der gemeinsam von Statista und dem EHI veröffentlichten Studie „E-Commerce Markt Deutschland 2018“, die im Oktober bereits erscheinen wird.

Aber nicht nur im Online-Handel ist Amazon auf einem „guten“ Weg. Ich empfehle hierzu diesen Artikel von Alexander Graf:

Und aktuell gelingt es Amazon regelmäßige neue Milliardenquellen (Profit) aufzutun, die IBM, Microsoft & Co. das fürchten lehren.

Quelle: Wie lange soll das noch gut gehen mit Amazon? | Kassenzone

Flankierend schreitet Amazon auch in anderen Bereichen – nicht nur mit dem Amazon Web Services AWS – voran. Amazon will Alexa in Küche, Kinderzimmer, Steckdosen und bald auch in Autos bringen.

Je sympathischer Alexa ihrem Besitzer ist, desto eifriger nutzt er die Technologie, desto höher die Chance für Amazon, ihm etwas zu verkaufen.

über Alexa: Amazon steigt zur neuen Macht bei KI auf – Handelsblatt

Und Amazon traue ich es zu. Apple, das einmal mit Carplay und SmartHome in genau diesen Bereiche durchstarten wollte, scheint nur noch an iPhone-Gewinnen interessiert und stagniert in genannten Feldern. Amazon ist das Unternehmen, das die entsprechende Dynamik entwickeln könnte, wie auch DER SPIEGEL titelt und berichtet:

Smarter Heimassistent
Amazon bringt Alexa ins Auto, in die Küche, ins Kinderzimmer
Amazon erweitert seine Echo-Produktpalette: Neben Geräten für Entertainment sind künftig auch Steckdosen, Mikrowellen und Wanduhren im Angebot – als nächstes soll Alexa ins Auto kommen.

via Amazon bringt Alexa ins Auto, in die Küche, ins Kinderzimmer – SPIEGEL ONLINE

All das ist Grund zur Sorge. Alexa und damit verbundene Risiken habe ich schon oft kommentiert. Diese Pläne eröffnen eine ganz neue Dimension. Amazon scheint Apple und Google in diesen Sektoren abzuhängen und kann sein E-Commerce-Angebot clever in Alexa integrieren.

Und folgender Fakt zum Abschluss zum Nachdenken:

Schon jetzt nimmt das Imperium aus Seattle die Hälfte jedes Dollars ein, den Amerikaner online ausgeben.

über Alexa: Amazon steigt zur neuen Macht bei KI auf – Handelsblatt

(Stefan Pfeiffer)

 

Jetzt merken sie es endlich: Nach verlorenem Krieg gegen Amazon Onlineshop jetzt Angriff auf Händler durch Alexa

19. Juli 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Im vergangenen Jahr hat Professor Scott Galloway von der New York University eine deutliche Aussage getroffen:

“Death, for brands, has a name . . . Alexa.” Galloway argued that over the past 50 years, companies have spent billions building brands through packaging, store placement, ad creative, and many other methods. And while the digital landscape has altered that significantly, many of the same principles still applied. But with voice, that all goes away. No visual cues. No logo recognition. And a gatekeeper owned and operated by a vicious competitor (Amazon).

via IBM says data and utility are the keys to brand success in voice

Durch Alexa  – momentan quasi Synonym für und Marktführer bei smarten Lautsprechern im privaten Bereich – werde ein großer Teil des bisherigen Brandings und Marketings obsolet. Die Leute würden einfach per Sprache bestellen, sich nicht mehr um Logo, Produktplatzierung im Laden und viele andere traditionelle Werbemaßnahmen kümmern, die bisher Marketing im Fokus hatte.

Das Handelsblatt stösst jetzte ebenfalls in dieses Horn. Nachdem der Handel den Angriff des Amazon Online Shops auf stationäre Händler und Onlinehändler verpennt hatte,  droht jetzt die nächste Attacke und „Übernahme“ durch Alexa:

Alexa wird zum Schrecken der Händler
Sprachassistenten bedrohen viele traditionelle Händler in ihrer Existenz. Amazon, Google und Co. schneiden den wichtigen Kontakt zum Kunden ab. …

Ähnliche Sorgen treiben den Handelsverband Deutschland (HDE) um. „Sprachassistenten entscheiden, welches Produkt von welchem Händler bestellt werden soll. Langfristig werden also die Selektions- und Marketingprozesse von Sprachassistenten einen wichtigen Faktor für den Erfolg und Misserfolg von Produkten und Händlern darstellen“, warnt Stephan Tromp, Hauptgeschäftsführer des HDE.

via Amazon Alexa: Sprachassistent beflügelt Gewinne im Onlinehandel

Bezüglich der Lebensbedrohung für den Handel. Das stimmt  wohl leider ganz sicher. Vielleicht ist sogar der Zug schon abgefahren, denn Kunden bestellen schon jetzt nicht nur laufend bei Amazon, Alexa wird diesen Trend offensichtlich noch weiter befeuern.

Und auch die Folgen für das traditionelle Marketing und für herkömmliche Werbung ist da.. Zwar werden einige Werbedisziplinen bleiben: Der nette TV-Spot – und der wird nicht mehr nur im „alten Fernsehen“ laufen -, die „guten“ Produktbewertungen auf Amazon (mehr und mehr „beeinflusst“) und andere Taktiken überleben. Doch oft wird

Dabei gibt für die Händler und generell Unternehmen in viele Bereichen und Einsatzgebiete durchaus Alternativen zu Alexa und sehr gute Gründe gerade für Marketingabteilungen, diese Alternativen näher zu betrachten

Marketier: Gib die Daten Deiner Kunden und Interessenten nicht einfach über Alexa weg

Vielen Unternehmen und Marketiers wird immer klarer, dass sie die Daten ihrer Interessenten und Kunden nicht einfach so Amazon oder anderen Anbietern von smarten Lautsprechern überlassen sollten, sondern das die dort gewonnenen Kundendaten der Rohstoff ist, mit dem die Marketingabteilung künftig arbeiten sollte und muss. Daten über Kunden und Interessenten werden eben nicht mehr – wie oben beschrieben – über viele der bekannten Taktiken gewonnen. Datenquellen wie Sprachassistenten,. Chatbots in Vertrieb und Service sind die neuen Quellen, die man nicht so einfach opfern und weggeben sollte. Das könnte fatale Folgen nicht nur für das Marketing eines Unternehmens haben.

Bob Lord, Chief Digital Officer der IBM, weist in oben zitierten Bericht natürlich auch aus Eigeninteresse – IBM bietet mit IBM Watson Asssistant eingene Sprachassistenzlösungen an – explizit auf das Thema Datenschutz hin, das meiner Meinung nach noch viel zu wenige Konsumenten interessiert (und leider auch interessieren wird):

“Because still to this day, whether it’s Facebook or Google or whomever, they keep the data on you. They give you results, but you rarely have any access to the raw data to get these consumer insights that you need. So if you create a tool with Watson Assistant, you’re going to get insights about your consumers that will allow you to outmaneuver your competition.”

via IBM says data and utility are the keys to brand success in voice

Zugespitzt formuliert: Wenn schon der „gemeine Konsument“ sich nicht darum schert, dass Amazon über Alexa seine Daten absaugt, dann sollten sich doch Unternehmen und Marketingfachleute darum kümmern, ihre Kunden- und Interessentendaten „unter Kontrolle“ zu haben, um besagte Kunden gezielt ansprechen und betreuen zu können. . Doch ist es angesichts des Alexa-Hypes wohl noch ein längerer Weg bis diese Erkenntnis in vielen Marketingabteilungen angekommen ist.

 

Die nächste Stufe: Wir googlen nicht mehr, wir „voicesearchen“

24. April 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Noch fehlt mir das neue Wort für Suche per Sprache. Vielleicht bleibt es sogar bei „googlen“, dm Synonym für die Suche im Web. Wer weiß. Oder aber Alexa, Siri, Cortana und Co. und die dahinter liegende Spracherkennung und intelligente Suchmechanismen helfen uns künftig dabei, Informationen und Dinge zu finden. Und ja, vielleicht erkennt die Suche dann sogar unsere Emotionen und so weiter und so fort. Noch sind wir nicht da. Noch scheitern die lieben digitalen Assistenten zu oft an unserer Aussprache, unserem Fachjargon oder der Komplexität unserer Anfragen. Noch sind sie zu doof, aber es scheint nur eine Frage der Zeit im Next Web, Next SEO, Next Geld-pe-Werbung-machen … Aber viele Anfragen sind ja auch eher banal: „Alexa, bestell mir ’ne Pizza …“

However, many are guilty of underestimating how voice search will be a huge game changer for the marketing industry. SEO is no longer just about links and keywords and is in need of a dramatic overhaul. In every pocket and even home, more and more people have digital assistants such as Siri, Google, Siri, Alexa, or Cortana. Why? Because we can speak 4 x faster than we can type.Analysts go as far as to say that by 2020, 50% of searches will be made using our voice rather than fingers. Elizabeth Walton from Yext went a step further by saying that 72% of people who own a voice-activated speaker use their devices as part of their daily routine. So, if engagement shifts to voice, it’s relatively easy to jump to the conclusion that display is going to suffer in the long run.

via Is voice search set to become the next frontier?

(Stefan Pfeiffer)

Vom Spion im Konferenzraum, Meeting- und E-Mail-Stress und TÜV-zertifizierten Arbeitgebern

15. März 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Von mir selektierte Berichte, Nachrichten und Meinungen rund um den Digitalen Arbeitsplatz: Von Meeting- und E-Mail-Flut, Alexa und Videotelefonaten, Watson Workspace und TÜV-“ausgezeichneten Arbeitgebern” …

Jeder kennt sie, die apokalyptischen Reiter des täglichen Büroalltags und des digitalen Arbeitsplatzes: E-Mail-Flut, ständige Unterbrechungen, Telefonkonferenzen, Meetings, Powerpoint-Bingo und Excel-Sudoku. Die tägliche Arbeitszeit, Pardon, Anwesenheitspflicht, kriegen wir schon irgendwie sinnvoll rum. Und die genannten Reiterlein beziehungsweise Esel sind mir in meinem Nachrichtenüberblick gerade wieder an diversen Stellen entgegen gekommen. Eileen Brown fasst auf ZDNet…

via Nachrichten rund um den Digitalen Arbeitsplatz: Von Meeting- und E-Mail-Flut, Alexa und Videotelefonaten, Watson Workspace und TÜV-“Ausgezeichneten Arbeitgebern” —  CIO Kurator