Posts Tagged: ‘Facebook Messenger’

Social Media-Splitter: Auch wenn WhatsApp Deine Nachrichten nicht lesen kann, hat Besitzer Facebook ein klares Profil von Dir

14. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Meine Social Media-Splitter sind diesmal eigentlich vor allem Datenschutz – und Security-Splitter: Man kann einfach nicht genug auf die Datensammlerei von Facebook und Co über deren Werkzeuge aufmerksam machen. Im Interview mit Stern.de erklärt Katharina Nocun, warum Facebook ein klares Profil von uns bekommt, auch wenn die eigentlichen Nachrichten, die wir per WhatsApp senden verschlüsselt sind. Die Metadaten wie die Namen der Gesprächsteilnehmer, die Telefon- und Gerätenummer, die Netzwerkdaten, die IP-Adressen, Informationen über das verwendete Gerät oder Standortinformationen zeichnen ein genaues Bild von uns, ohne dass wir es merken.

Katharina wollte wissen, wer ihre Daten übertragen hat, bekam aber keinen Einblick:

Ich war entsetzt: Facebook hortet Unmengen Daten, aber man enthält sie denjenigen vor, die es betrifft. Vermutlich, weil viele Nutzer das reale Ausmaß erschreckend finden und sich dann von dem Dienst abwenden würden.

Katharina Nocun über Whatsapp: „Man sollte im Zweifel davon ausgehen, dass die Konzerne alles sammeln, was sie können“ | STERN.de

Nicht nur der Inhalt Deiner Nachrichten verrät etwas über Dich

In das gleiche Horn stößt auch der Artikel auf SecureThoughts.com zum Facebook Messenger. Im Beitrag wird aufgedröselt, was Facebook alle so darf, wenn man den Terms & Conditions für die Nutzung zustimmt. Wer versteht schon solche Ausführungen und Datenschutzerklärungen? Der Facebook Messenger kann sensible Daten auf dem Gerät lesen, vom Browserverlauf bis zu den verwendeten anderen Apps, kann Deine Profilinformationen lesen und verändern, Konten hinzufügen, Deine Kontakte lesen, ändern und ihnen Nachrichten senden. Und auch hier können Standortdaten ausgewertet werden. Ich wiederhole Katharinas Statement: Man kann nur entsetzt sein.

Do you know what Facebook does with the information it collects? We do know it sells some of this information to third-parties, which is why the app remains free. … But with the cyber-crimes black market growing at an exponential rate, what stops someone from hacking into Facebook and getting this information? If this information were to get into the wrong hands, information like names, phone numbers, pictures, and locations can be sold to the highest bidder.

Is Facebook messenger security tighter than Fort Knox? We’d like to think so, but …

Facebook Messenger Sending out More than Just Your Message?

Passend dazu folgende Nachricht auf Bloomberg vom 12. Februar 2020:

WhatsApp now has 2 billion users — 500 million more than it had just two years ago. … Facebook is working to encrypt all of its messaging apps, including Messenger and Instagram.

WhatsApp Hits 2 Billion Users, Defends Encryption Features – Bloomberg

Und was ist die am zweit häufigsten genutzte Messenger-App? Der Gewinner bekommt 100 Messi-Punkte …

Und nochmals: Die ganze Verschlüsselung muss sein, aber damit ist die Problematik nicht gelöst, dass der Konzern ein klares Profil von uns hat, es dort schon zahlreiche Datenlecks und Verstöße gegen Data Privacy gegeben hat und die Marktmacht der eines Monopols gleich kommt. Ich kann nur immer wieder dazu ermuntern, Alternativen wie Signal oder Threema zu nutzen!

Instagram boomt und übertrifft Umsätze von YouTube

Bleiben wir im Facebook-Konzern und gehen auf ein weiteres Tool ein, das immer wichtiger wird. Bloomberg berichtet am 4.2.2020:

Instagram, the photo-sharing app Facebook Inc. acquired for $715 million in 2012, generated more than a quarter of the social-media company’s revenue last year, according to people familiar with the matter. The app brought in about $20 billion in advertising revenue in 2019, said the people, who asked to remain anonymous because the figures aren’t public. That beats Google video unit YouTube, which recorded $15.1 billion in ad sales — a number parent company Alphabet Inc. revealed Monday for the first time. Facebook declined to comment.

Instagram Brings In More Than a Quarter of Facebook Sales – Bloomberg

So viel zum Thema Marktdominanz.

Die Suppen-App von Facebook (leider nicht zum Lachen)

Und wer sich intensiver mit Facebook und seinen Plänen auseinandersetzen will, hier noch der Hinweis auf den Podcast und Newsletter The Pioneer Tech Briefing: Wie Mark Zuckerberg ein Darkweb und eine Super-App baut mit Richard Gutjahr und Daniel Fiene. Zitat Richard Gutjahr:

Facebook soll zur Super-App ausgebaut werden – eine App, die Dutzende Apps in sich vereint. Online-Shopping, Online-Banking, Essen bestellen, Konzerttickets kaufen, Filme schauen – alles unter einer Haube, so dass man die App gar nicht mehr zumachen muss. So etwas gibt es schon: Nennt sich WeChat und kommt aus China. Zuckerberg ist dabei, das WeChat des Westens zu bauen.

Tech Briefing: Wie Mark Zuckerberg ein Darkweb und eine Super-App baut

Facebook wolle die digitale Infrastruktur unseres Lebens werden. Da werden sich Google, Amazon und die chinesischern Wettbewerber freuen.

Erhöhte Obacht! Phishing:“Du hast gewonnen“ oder „Bitte überprüfe Dein Passwort“

Und noch eine weitere Erinnerung, die eigentlich nur am Rande mit Social Media zu tun hat. Phishing bleibt ein ernstes Problem, wie Michael Kroker unter Bezug auf eine Studie von KnowBe4 titelt: „Phishing: Ein Viertel aller Nutzer fällt auf Mails zur sofortigen Passwort-Überprüfung herein„. Neben der Aufforderung, das eigene Passwort zu überprüfen, sind Gewinn- und Belohnungsmeldungen natürlich auch immer verdächtig. Deshalb immer aufmerksam sein, von wem eine E-Mail oder Nachricht auf LinkedIn, Facebook oder WhatsApp kommt, E-Mail-Adresse prüfen, kennt man den Abesnder und keine in diesen Nachrichten enthaltenen Links öffnen.

Ein wenig Hoffnung bezüglich Phishing scheint es zu geben. Laut dem aktuelle IBM X-Force Threat Intelligence Index 2020 ist Phishing mit 31 Prozent immer noch die belieteste Angriffsmethode, aber 2018 waren das sogar einmal nahezu 50 Prozent. Der gesamte englischsprachige Report kann hier – gegen Hinterlassen der Kontaktdaten – heruntergeladen werden.

„Whatsabookgram“ ODER Plan zur Integration von WhatsApp, Instagram und Facebook Messenger erzürnt Zuckerberg-Kritiker #FreedomFromFacebook

28. Januar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Gunnar Sohn hat einen Beitrag zur geplanten Integration von WhatsApp, Instagram und Facebook geschrieben,

Der Plan von Facebook zur Integration von WhatsApp, Instagram und Facebook Messenger treiben die Kritiker des Zuckerberg-Konzerns noch stärker auf die Palme. Die Stimmen werden lauter, die eine Zerschlagung von Facebook fordern. So falsch liege ich mit meiner aktuellen Kolumne bei den Netzpiloten also nicht: Schumpeter lesen und danach die Plattform-Giganten zerschlagen. Freedom From Facebook […]

über Plan zur Integration von WhatsApp, Instagram und Facebook Messenger erzürnt Zuckerberg-Kritiker #FreedomFromFacebook — ichsagmal.com

Treffend findet ich dazu auch den Beitrag auf heise online, der einen ehemaligen Facebook-Manager zitiert:

Zuckerberg wolle verschiedene Dienste des Konzerns zu einer Art „Whatstabook“ vereinen, um das Wachstum anzukurbeln. Während die Verschlüsselung die Sicherheit der Daten verbessern würde, sei das wahre Ziel von Facebook vermutlich, an mehr Kontaktdaten heranzukommen, um potenzielle neue Nutzer zu finden, erklärte er.

Die Zerschlagung von Facebook erschweren

Eine Zusammenlegung der technischen Infrastruktur hinter den Chat-Funktionen würde zugleich eine Zerschlagung von Facebook erschweren.

über „Whatstabook“: Facebook will Chat-Dienste verknüpfen | heise online

Für mich wesentlich entscheidender als eine Zusammenführung der Messenger-Dienste auf einer technischen Plattform ist die Frage des Datenschutzes, der Verwendung all unserer Daten. Ich warte immer noch auf das, was das Kartellamt bezüglich Facebook ankündigen wird und wie man es durchsetzen will. Und bei aller Sympathie für die Forderung, Facebook & Co. zu zerschlagen: Ich glaube leider nicht daran, so notwendig es sein mag.

(Stefan Pfeiffer)

WhatsApp dominiert – auch wenn Deutsche angeblich Wert auf Datenschutz und Verschlüsselung legen

22. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Woche dominieren Social Media-Themen meinen Blog. So bin ich passend zu meinem Beitrag zu Support über Messenger auf die Ergebnisse der Studie von YouGov und MessengerPeople gestossen:

WhatsApp erreicht 50 Mio Deutsche (81%! aller Internetnutzer) täglich und ist zu 98% mobil. Noch Fragen …

über WhatsApp ist derzeit nicht zu schlagen | LEAD

Und WhatsApp dringt durch – auch auf den Sperrbildschirm:

StudieMessengerPeopleYouGov1

Damit sind wir auch wieder beim Thema Dominanz des Unternehmens Facebook mit dem sozialen Netzwerk, Instagram und eben Whatsapp.

Mit WhatsApp und dem Facebook Messenger liegt das Unternehmen in der Nutzung weit vor allen anderen, wie eine Studie von Bitkom Research belegt. Vom Messenger Signal von Open Whisper Systems, dem Favoriten der Netzelite, noch keine Spur. Einmal wieder eine Open Source-Lösung (mit sicherer End-to-End-Verschlüsselung), die es schwer hat.

180418-Messenger-Nutzung-PG

„Erschwerend“ kommt hinzu, dass zwar die von Bitkom Befragten angeben, dass ihnen Datenschutz und Verschlüsselung wichtig sind, aber trotzdem nutzen sie WhatsApp und Facebook-Messenger.

Auch die Datenschutz-Richtlinien des Anbieters stufen die Messenger-Nutzer bei ihrer Entscheidung für einen Kurznachrichtendienst als sehr wichtig oder eher wichtig ein. 90 Prozent ist der datenschutzrechtliche Umgang des Anbieters mit ihren persönlichen Daten wichtig und 87 Prozent die Datensicherheit der Kommunikation, etwa durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

über Neun von zehn Internetnutzern verwenden Messenger | bitkom

Wer sich zur Nutzung von WhatsApp und generell Messengern informieren will, dem sei die komplette Studie von YouGov und MessengerPeople empfohlen, die über diesen Link nach Hinterlassen der Kontaktdaten heruntergeladen werden kann. Demnach sind die Nutzer an Terminvereinbarungen oder Reklamationen per Messenger interessiert, weil sie hier nicht an Warteschleifen und Öffnungszeiten gebunden sind. Kein Wunder auch, dass die MessengerPeople WhatsApp als den Kanal für Marketing und Vertrieb empfehlen:

Wenn den Leuten etwas gefällt, dann teilen sie es über WhatsApp! …

Man kann natürlich auch darauf hoffen, dass Leute den Content irgendwo bei Facebook, Instagram oder der Webseite entdecken und dann per WhatsApp teilen. Viel smarter ist es jedoch, den Content direkt für WhatsApp aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen. Dafür eigenen sich WhatsApp Newsletter hervorragend!

über WhatsApp ist derzeit nicht zu schlagen | LEAD

Gut nur, dass ich noch keine Newsletter per WhatsApp oder einen anderen Messenger installiert habe. Die Meldungen kann ich im Sperrbildschirm nun wirklich nicht brauchen. Wenn schon Newsletter, dann bleibe ich altmodisch bei … E-Mail.

(Stefan Pfeiffer)