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#Reichweitenangst, E-Mobilität und E-Auto – Unser Thema bei #9vor9 – Diesmal mit Sascha Pallenberg

19. November 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Diese Woche – vor dem Autogipfel – hatten wir Sascha Pallenberg, Head of Digital Transformation beim Daimler, zu Gast bei #9vor9. Als Digitalthemen hätten wir viele Themen wählen können: Homeoffice, Datenschutz und -sicherheit, die Corona-Warn-App und generell das Verhalten rund um Covid-19. Doch auf meinen Wunsch haben wir uns für E-Mobilität und E-Autos entschieden, auch weil bei mir Mitte kommenden Jahres eine Entscheidung ansteht. Der Leasingvertrag meiner Firmenwagen-Reiserennmaschine – Begriff geklaut bei Dahlmann & Gutjahr im T-Online Ladzeit Podcast – läuft aus, so nicht eine Verlängerung angesichts der Corona-Zeit durchgeführt wird. Momentan steht der Wagen ja meist. Hier der Link zu unserem Gespräch* (und dann weitere Gedanken):

Prost, lieber Lars.

Und wir haben dann auch viele Aspekte behandelt: Sascha konnte über die Situation in Taiwan berichten und mich hat dabei beruhigt, dass auch dort nicht alles glänzt. Auch hier gibt es Diskussionen um die Ladesäuleninfrastruktur.

Doch viele wichtiger: Es geht nicht nur um E-Autos. Es geht um einen umfassenderer Begriff von E-Mobilität, der gedacht und geplant werden muss. Dazu zählen das Fahrrad, das E-Bike, vor allem die öffentlichen Verkehrsmittel und vor allem nach der Pandemie auch wieder Sharing-Modelle. Das sollten wir bei allen Diskussionen nicht aus dem Auge verlieren.

Beim Thema Hybrid-Fahrzeuge bin ich persönlich nicht bei Lars und Sascha. Ich sehe eher kritisch, ob die Elektrooption wirklich so oft genutzt wird. Meine Tendenz geht eher in Richtung reines E-Auto – oder mit Ferdinand Dudenhöffer zu sprechen, nicht Hosenträger und Gürtel, entweder oder. Und das Thema #Reichweitenangst wird sich hoffentlich bald entschärfen, besonders dann, wenn man sich mal sein Fahrverhalten anschaut, beispielsweise mit der entsprechenden EQ-Ready App von Mercedes, die Sascha erwähnt hat. In der Regel fahren die meisten nicht die Langstrecken, sondern Entfernungen die locker mit einem E-Auto zu bewältigen sind. Wenn dann noch daheim eine Wallbox zum Laden vorhanden ist, scheint nicht viele gegen ein E-Auto zu sprechen.

Und auch wenn Sascha schon eine Brockhaus-Sammlung zum Thema neue Batterien und mehr Reichweite hat und das ganze eher süffisant beobachtet: Ich finde die aktuelle Meldung darüber, dass deutsche Fraunhofer-Institute haben gemeinsam mit der The Netherlands Organisation eine Akkutechnologie entwickelt, die weit größere Reichweiten und weit kürzere Ladezeiten erlaubt, durchaus bemerkenswert. Auch das Thema Brennstoffzelle wird behandelt, die derzeit – so Sascha und viele Experten – wohl nur für LKW geeignet ist.

Dieses und noch viel mehr in unserem Video- und Podcast. Und hier auch die versprochenen Show Notes:

  • Meine Hörempfehlung für diejenigen, die sich schlau machen wollen: Der T-Online Ladzeit Podcast von Don Dahlmann und Richard Gutjahr. Hervorragend für den Einstieg geeignet. Der Podcast ist natürlich auch auf allen bekannten Podcast-Plattformen verfügbar.
  • Und hier geht es zu Saschas (und Sarah Yvonne Elssers) neuem Spaßprojekt STBNHCKR, dem Podcast für Home Offices und digitale Transformation. Einfach mal reinhören und Fitness- und Ernährungstipps berücksichtigen!

Und ja, ich werde diesen Freitag den neuen Volkswagen ID.3 mal Probe fahren und bin sehr gespannt. Angeschaut habe ich ihn mir schon einmal vergangene Woche. Lesen kann man derzeit sehr viele darüber, auch gerade in der FAZ, natürlich wieder mit der unausweichlichen Bemerkung zu … Reichweite:

Wer Strecke machen will, fährt vielleicht Tacho 110, setzt den Tempomat, dann reguliert der ID3 schön adaptiv die Geschwindigkeit und schont den Akkuvorrat. Wer so fährt, muss mit rund 20 kWh auf 100 Kilometer rechnen, das bedeutet bei einer 58-kWh-Batterie 250 Kilometer effektive Reichweite. Hoffentlich ist dann eine flinke Ladesäule in der Nähe.

Fahrbericht Elektroauto Volkswagen ID3 1st Plus

Und auch Boris Schmidt muss natürlich auf Schweissnähte und Verarbeitung eingehen. Mal schauen, was mein Eindruck sein wird. So, und hier geht es zum Podcast:

Und natürlich gibt es #9vor9 auch wieder als Podcast auf den bekannten Plattformen und hier im Netz.

* Wir bitten die mangelhafte Tonqualität zu entschuldigen. Skype hat derzeit offensichtlich Echoprobleme in Kombination mit Ecamm. Wir werden wohl kommende Woche auf den neue Interview Mode von Ecamm umsteigen und hoffe, dass dann die Tonprobleme der Vergangenheit angehören.

Content Marketing: Inhalte müssen nicht perfekt sein, aber eine ernsthafte Debattenkultur würde gut tun

7. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Wie perfekt muss Content (im B2B Marketing) sein? Dazu gibt Sascha Tobias von Hirschfeld einen Denkanstoß*:

Content ist in der Regel sehr viel früher “marktreif” als Marketers denken. Viele Whitepaper oder Blogartikel erfüllen ihren Zweck bereits, ohne dass Stunden, Tage oder Wochen daran feingeschliffen wird. Im Streben nach einem vermeintlich “perfekten” Ergebnis verpassen viele Marketers die Entwicklungsstufe, an der das Verhältnis von Aufwand und Wertschöpfung optimal ist. Diese Stufe nennen wir Minimum Viable Content.

Minimum Viable Content ist gerade “gut genug”, um die Erwartungen potenzieller Kunden zu erfüllen. Nicht mehr und nicht weniger.

über Content-Entwicklung im B2B: Agil ist das neue “perfekt”

Da ist viel wahres dran. Seien wir aber fair: Nicht jeder ist der/die perfekte Schreiber/in und nicht jedem/r fällt es leicht. Die entsprechende Fähigkeit, gute Texte zu schreiben, vor Mikrofon und Kamera zu sprechen, wird heutzutage meiner Meinung nach nicht entsprechend gewürdigt. Und wir müssen gerade auf der Audio-, Video- und Live Streaming-Seite den Mut zu „rauen“ und „eckigeren“ Formaten haben, finde ich.

Hier möchte ich den Beitrag von Andreas Stiehler zur Debatten- und aus meiner Sicht auch „Content“-Kultur zitieren und die Aussagen in Kontext mit dem „Minimum Viable Content“ stellen:

Unternehmen, die sich beim Content-Marketing von der großen Masse abheben möchten, sollten deshalb darüber nachdenken, wie sie mit ihren Inhalten am besten Lesern und Sache und nicht zuerst den Algorithmen dienen. Dazu gehört aus meiner Sicht, sich mit eigenen Inhalten in laufende Debatten einzubringen und dabei auch auf Arbeiten Dritter zu referenzieren, anstatt am Fließband neue Buzzwords zu kreieren und so das Rad immer wieder neu zu erfinden.

über Zwischenruf im Echoraum: Rückkehr des Analogen?! – QSC Blog QSC Blog

Und ja, lieber Andreas Stiehler, etwas Demut sowie bei aller notwendigen Zuspitzung und auch mal Polemik mehr Sachlichkeit und Fachkompetenz in der Diskussion täte gut, auch wenn das uns Marketingleuten, aber auch Agenturschreiberlingen und den zu alternden Schlagersängern mutierenden Digitalen Evangelisten oft schwer fällt. Buzzwords sind nun einmal einfacher zu hinaus zu posaunen als eine inhaltlich tiefere Debatte. Und machen wir uns ehrlich: Wir sind alle bis zu einem gewissen Maß am Buzzword-Bingo schuldig. Denken wir nur an „unsere“ Schlagwörter Web 2.0, Enterprise 2.0, Social Business, Digital Workplace, New Work bis zu Agile und Digitale Transformation.

Aber ich musste lernen, dass wir bei der Digitalen Transformation auch schon wieder out sind. Es gibt immer was Neues: Continous Next, auch immer einen neuen Begriff. Gartner hat es verstanden!

ContinuousNext is Gartner’s new position on the capabilities all organizations need to keep up with continuous change driven by technology. ContinuousNext is a formula for success in a world that is constantly changing…through and beyond digital transformation.

über From Digital Transformation to ContinuousNext – Don Scheibenreif

(Stefan Pfeiffer)

* Musste wieder Begriff „Agil“ in der Überschrift sein? Ich bin zugegebenermaßen beim dem Begriff mittlerweile modewort-technisch etwas genervt. Früher hat man schnell und flexibel agiert. Heute muss es immer wieder „agil“ sein.