Posts Tagged: ‘Eberstadt’

Einmal ums Feld gegangen

23. Mai 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ab Mittag ist heute Regen angesagt. Also bin ich mal schnell ums Feld gegangen. Ich bin keine Profifotografin wie die Pia und andere. Trotzdem einige Eindrücke mit Mohnblumen, Schrebergarten und hochgewachsener Wiese an der Modau. Alles in so 300 Meter Entfernung.

Das Feld sieht etwas traurig aus, da noch nichts wächst. Immerhin in der Mitte eine kleine Insel mit blühendem Mohn. Und eben ein Quadrat, wo offensichtlich jemand schreber-gärtnert. Zu traurigen, mono-kulturellen Feldern traut man sich ja gar nichts mehr zu sagen, weil man ja dann laut Landwirte keine Ahnung hat, wenn man gegen Dünger und Pestizide ist …

Leider nicht transportieren kann ich das laute Gequake der Kröten und Frösche in den Teichen der Software AG und der Waldorfschule. Ein richtiges, schräges, lautes Symphoniekonzert.

Es muss nicht immer online sein: Die Weingalerie in Eberstadt am Marktplatz

1. Januar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Meine Beiträge zum Thema Wein und Sekt haben sich in den vergangenen Monaten etwas tot gelaufen. Da passt es ja, damit im neuen Jahr zu beginnen. Und das Jahr „auf“ machen möchte ich mit einer Empfehlung und einen Hinweis auf die Weingalerie in Darmstadt-Eberstadt, bei der ich seit einigen Monaten ab und an vorbei schaue. Es muss nicht immer online oder beim Großhändler sein. Die Weingalerie ist ein kleiner, uriger und gemütlicher Laden ganz nahe am Marktplatz in der Schwanenstraße (der jetzt sinnigerweise durch einen anderen, eher durchgestylten Laden wenige hundert Meter entfernt Konkurrenz bekommen hat).

Der Besitzer (vermute ich zumindest, das er es ist) Umut „Apollo“ Doygun berät einem gerne und unaufdringlich und es macht Spaß, sich in dem kleinen Geschäft umzusehen. Und natürlich habe ich auch einige leckere Tropfen entdeckt, zum Beispiel einen weißen Bordeaux für € 7,95 , den Chateau Buisson-Redon Bordeaux Blanc, der eine leckere, frische Weißweinalternative zum bei uns doch unterdessen sehr dominierenden Riesling von Kallfelz oder von Raddeck darstellt. Immer wieder gerne und nicht nur als Abwechslung. Vom Chateau Buisson-Redon sind auch ein Merlot und ein Cabernet Sauvignon für € 8,95 im Angebot.

Oder aber der Zweigelt vom österreichischen Weingut Leth, der sogar mir Skeptiker – ich bevorzuge derzeit französische und portugiesische Rotweine und bin gegenüber deutschen und österreichischen Roten erst einmal skeptisch – mundet. Nicht zu wuchtig, eher südländisch, sicher nicht zu dünn und für € 8,90 ein mehr als fairer Preis.

Am 30. Dezember haben wir uns zwei deutsche Winzersekte empfehlen lassen, einen Pfälzer Riesling von Wambsganss für € 11,50 und einen vom Rheingauer Weingut Irene Söngen für € 11,90. Ich werde berichten, wenn die Flaschen geploppt haben.

Also reinschauen, wenn Ihr in Eberstadt wohnt oder in der Nähe seid und das nicht nur, um den lokalen Einzelhandel zu unterstützen. Einige Weine sind wirklich gut und ich werde mich weiter ab und an dort durchprobieren. Mein Tipp kommt jetzt allerdings zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn wie auf der Webseite zu lesen ist, macht man bis 15. Januar Betriebsferien. Ansonsten auf der Seite schauen oder anrufen, wann geöffnet ist. Die Winter-Öffnungszeiten sind Donnerstag und Freitag zwischen 10 – 18 Uhr und am Samstag zwischen 10 – 14 Uhr.

Und ja, die Webseite ist charmant-altmodisch, gehört aber sicherlich mal überholt. Das geht ja heute mit einfachen Mitteln mit Werkzeugen wie WordPress.com, das ja auch diesen Blog „powered“ und viele Vorlagen zur Verfügung stellt.

(Stefan Pfeiffer)

Keiner von 2,3 Millionen ODER kein Super Vectoring mit 250 MBit/s in Darmstadt-Eberstadt

13. Januar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Thomas seine Tweets sind immer eine Quelle guter Informationen. So bin ich auch auf diese Meldung gekommen:

Die Telekom hat in den vergangenen vier Wochen an 2,3 Millionen Anschlüssen die Datenübertragungsrate mit Super Vectoring auf bis zu 250 MBit/s (Megabit pro Sekunde) erhöht. Das gab das Unternehmen am 9. Januar 2019 bekannt. Die Anzahl der Anschlüsse mit bis zu 250 MBit/s stieg um zwei Millionen auf rund 16 Millionen. Die Zahl der Anschlüsse mit einfachem Vectoring mit bis zu 100 MBit/s erhöhte sich durch die Nachrüstung von VDSL-Gebieten um 300.000 Anschlüsse.

über Super Vectoring: Telekom schaltet 250 MBit/s für 2,3 Millionen Anschlüsse – Golem.de

War nur leider nix an meinem Wohnort in Darmstadt-Eberstadt, wie ich auf telekom.de/schneller geprüft habe. Mal in den Verteiler für Infos eingetragen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Software AG ist ja um die Ecke. Scheint aber auch nix zu nutzen.

Auch wieder bezeichnet, dass Neukunden mit attraktiven Preisen gepampert werden (Standardpreis für alle Tarife € 19,95), Kunden die seit Jahren treu dabei sind aber blechen müssen. Fällt mir nix mehr zu ein.

Breitbandausbau_Deutschland__Das_Netz_der_Zukunft___Telekom.png

(Stefan Pfeiffer)

Stationäre Händler und das Internet: Lokaler Handel überlebt nur durch Qualität, Fachkompetenz und besseren Service

6. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Dämonisierung von Amazon, Schwarze Fenster und Blumenkübel werden den Niedergang des stationären Einzelhandels nicht stoppen. Da muss mehr kommen.

über Mit Blumenkübeln in Fußgängerzonen gegen den Beratungsklau vorgehen – Stationäre Händler und das Internet –  CIO Kurator 

Na ja, beim Thema Dämonisierung von Amazon muss ich schon schlucken. Da gibt es durch genug zu kritisieren, aber ja, der stationäre Handel oder Einzelhandel haben deutlichen Nachholbedarf. Und das Thema Einzelhandel emotionalisiert und bewegt durchaus die Bürgr/innen. Eine meiner meist gelesenen und (in der Darmstadt-Gruppe auf Facebook) kommentierten Beiträge aus diesem „Block“ war Lokaler Einzelhandel oder warum Tina und ich in der heimischen Fleischerei einkaufen.

Tattoo-Studios, Maniküre, Pediküre, Sport Café, Friseur …

Vier von fünf Deutschen wollen ihre Geschenke in diesem Jahr bei Amazon kaufen, sagt zumindest diva-e, ein Münchner Dienstleister für den E-Commerce. Die Woche im Handel: Eine Online-Krake ist kein Kundenstreichler

Einige Darmstädter schwelgten in Erinnerungen, jedoch gab es durchaus kritische Kommentare zum Einzelhandel. Nun scheinen wir in Darmstadt-Eberstadt noch immer im Vergleich zum von Gunnar zitierten Bonn-Duisdorf in einer Einzelhandels-Idylle zu leben, selbst wenn bei uns auch immer mehr Tattoo- und Maniküre-Pediküre-Studios geschwürartig um sich greifen und den lange Jahre so beliebten „Budiggen“, Döner-Läden, Sport Cafés und Spielhallen Konkurrenz machen. Doch noch immer werden laufend Laden- und Gewerberäume angeboten, nicht nur, weil Geschäfte pleite gegangen sind, sondern ständig neue Objekte gebaut wurden. Welche „Gewerbe“ sollen denn noch da rein, auch in einer eher kaufkräftigen Gegend wie Ewerschtt? Der zweite Weinladen nach der Weingalerie wird bald eröffnen, doch das wird die leeren Immobilienflächen nicht füllen. Eher wird wohl einer der Läden irgendwann wieder frei werden.

Ab 18 Uhr geschlossen

Die meisten Geschäfte – bis auf den Supermarkt – schliessen um 18 Uhr. Dann kann man nun einmal nicht beim lokalen Metzger und Bäcker einkaufen. So einer der Einwände auf Facebook, warum nicht lokal gekauft werden kann. Falls es den Metzger überhaupt noch gibt …  Doch für unsere Ewerschterr Metzger scheinen sich längere Öffnungszeiten nicht wirklich zu lohnen oder man findet nicht das entsprechende Personal. Vielleicht ist es auch nur Gewohnheit an die eingeschliffenen Öffnungszeiten? Auf beiden Seiten, der Verkäufer/innen und der Kunden/innen? Ich weiß es nicht.

IMG_9642.jpg

Logischerweise gibt es noch viele andere Gründe dagegen, den stationären Handel aufzusuchen. Parkplätze seien nicht ausreichend vorhanden. Auch diese Klage ist oft zu hören. Fachliche Kompetenz fehle in vielen Geschäften. Da sind wir wieder bei Gunnars Beitrag. Klar. Wir werfen hier einiges in einen Topf. Den Bäcker und Metzger mit dem Elektrofachgeschäft und dem Handy-Laden und dem abendlichen und täglichen Kneipen- und kulturellen Leben.

Lokaler Handel überlebt nur durch Qualität, Fachkompetenz und besseren Service

Es gibt genug Empfehlungen, einen Wahn, stationäre „Läden in eine Art Digitallabor zu verwandeln, um sich irgendwie als fortschrittlich zu präsentieren„. Ein zweiter Trend lautet Einkaufserlebnis. Was heisst das aber eigentlich? Käufer/innen scheinen andere Prioritäten zu haben. Sie stehen auf „weiche Faktoren“ wie Vertrauen, Kundenservice und Emotionalität der Marke. Wie titelt auf Steffen Gerth auf etailment so schön: Eine Online-Krake ist kein Kundenstreichler.

Für mich bleiben vor allem Qualität, Fachkompetenz und besserer Service die Säulen, auf denen auch ein stationärer Handel überleben könnte. Beim Preis des Pullovers, den Gunnar anschaulich zitiert, wird im Zweifelsfall der lokale Laden nicht mithalten können:

Da kommen doch glatt Leute in das Geschäft rein, probieren Pullover, fotografieren die ersehnten Stücke, fragen direkt über eine App nach dem günstigsten Anbieter und verschwinden wieder ohne Kauf aus dem Geschäft.

über Mit Blumenkübeln in Fußgängerzonen gegen den Beratungsklau vorgehen – Stationäre Händler und das Internet –  CIO Kurator 

Dass ich das Verhalten auch daneben finde (so nicht der Preis deutlichst über dem Online-Angebot liegt), will ich hier aber auch erwähnen, lieber Gunnar. Egal. Mein lokales Elektrogeschäft überzeugt mich, weil ich dort noch Sachen zum Reparieren geben kann und man mich kompetent berät. Deshalb habe ich auch den Fön dort und nicht bei Amazon oder im großen Media Markt gekauft. Übrigens war der Fön auch kaum teurer. Und ja, ich weiß, den beschriebenen Service und die fachliche Kompetenz haben viele Geschäfte nicht mehr. Es ist mehr ein Rat für diejenigen, die ein neues Geschäft aufmachen wollen und meiner festen Überzeugung nach die einzige Chance, wie man lokal mit einem Laden überleben und leben kann.

Es gab einmal … die kleine Kneipe in unserer Straße

Gunnar bemängelt auch, dass kein Leben mehr in den Innenstädten „stattfindet“. Keine Kneipenszene, um 19 Uhr werden allerspätestens die Bürgersteige hochgeklappt. Ist auch bei uns in Ewerschtt meiner Wahrnehmung nach kaum anders. Die beiden Eiscafés haben noch tagsüber bei schönem Wetter Betrieb, aber dann ist auch Schluss. Eine klassische Wirtschaft alten Schlags namens „Alt Ewerschtt“ habe ich noch identifiziert, wo es noch bei jedem Tor der Lilien ein freies Bier oder einen Schnaps gab. Sonst ist Ewerschtt kein Kneipen-Stadteil. Da muss man nach Darmstadt in die entsprechenden Viertel rein. Vielleicht ist aber auch einfach nicht der Markt für die kleine Kneipe in unserer Straße da. Vielleicht ist er aber auch wieder da und keiner merkt es.

Das Szenario leerer Innenstädte ist nicht unbedingt das, was ich mir vorstelle, aber leider schon Realität in vielen Kommunen. Bekannte haben mir gerade von Weilburg an der Lahn berichtet, einem Ort mit schöner Altstadt, die aber wohl unterdessen mehr oder weniger ausgestorben ist.

Lieferservices mit Qualitätsprodukten als Alternative zu Amazon, Rewe & Co?

Zurück zum Handel, zu Lebensmitteln und Grundversorgung: Blicken wir jetzt noch in ländliche Regionen, wird die Situation noch düsterer. Bleibt dort eigentlich noch eine Alternative zu Amazon & Co. oder dem Groß- und Vorratseinkauf im Supermarkt? Bring-Services haben sich trotz Bofrost oder anderen Diensten meiner Wahrnehmung nach nicht durchgesetzt oder sind vielleicht nicht profitabel genug. Man wird sicher sehen, wie sich Rewe oder Amazon mit ihren Diensten etablieren. Ich freue mich dann immer besonders, wenn ich über Alternativen wie FrischePost – leider wohl nur für Hamburg – lese:

Frischepost liefert nachhaltig produzierte Lebensmittel aus der Region direkt vom Erzeuger zum Endverbraucher in die Stadt. Im Online-Shop frischepost.de können sich Kunden ihren Warenkorb mit Produkten aus den Bereichen Obst und Gemüse, Milchprodukte, Backwaren, Fleisch und Fisch, Getränke sowie Manufaktur- und Drogerieprodukte frei nach Wahl zusammenstellen und mit einem Klick nach Hause liefern lassen. Ausgeliefert werden die Lebensmittel innerhalb eines Tages, ganz umweltfreundlich mit Elektroautos und in Mehrwegverpackungen.

über Start-ups: Frischepost – Der digitale Hofladen

Ich glaube, wir brauchen viel mehr solche pfiffige Ideen und Alternativen für die Versorgung auf dem Land und auch in der Stadt jenseits der gewohnten Ladenöffnungszeiten. Hoffentlich wird dieses Feld nicht auch noch Amazon überlassen!

(Stefan Pfeiffer)

„Schadenersatz bei lahmen Internet“ – Schön wäre es

21. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

heise meldet unter Überschrift Bundesrat bringt Schadenersatz bei lahmem Internet ins Spiel:

Ins Spiel gebracht hat die Länderkammer dabei am Freitag etwa die Möglichkeit für Verbraucher, den Preis für einen Anschluss mindern zu können, wenn die verfügbare Bandbreite deutlich hinter der vereinbarten Datenübertragungsrate zurückbleibt. Dieses Kriterium sei erfüllt, wenn „weniger als 90 Prozent der vertraglich vereinbarten normalen“ Internetgeschwindigkeit erreicht würden.

über Bundesrat bringt Schadenersatz bei lahmem Internet ins Spiel | heise online

Und in der Dokumentation auf Bundesrat.de lese ich:

Entscheidung liegt bei Bundesregierung

Die Entschließung wird nun der Bundesregierung zugeleitet, die darüber entscheidet, ob sie die Forderung des Bundesrates aufgreift. Feste Fristen für die Beratungen innerhalb der Bundesregierung gibt es allerdings nicht.

über Bundesrat – BundesratKOMPAKT – 971. Sitzung

Na dann …

Wer seine DSL-Geschwindigkeit einmal messen will, kann das mit diesem Tool tun. In Darmstadt-Eberstadt stimmen die Angaben der Telekom: Angegeben bis zu 25/MBit Download und bis zu 5 M/Bit Upload. Die Messung siehe oben. Würde mir natürlich bald mehr wünschen. Geht da was, Deutsche Telekom?

(Stefan Pfeiffer)