Ich wundere mich ein wenig, dass an dieser Stelle so ausgiebig über den Namen diskutiert wird. Ich denke nicht, dass durch einen neuen Namen ein Teilnehmer mehr zu Konferenz kommt oder ein anderes Angebot der DNUG wahrnimmt.
Warum soll ein IT-Mitarbeiter, ein Verantwortlicher aus der IT, jemand aus der Fachabteilung etc. einer Anwenderfirma zur DNUG Konferenz kommen?
Wenn man sich das Jahr anschaut, dann gibt es viele Angebote - sprich Alternativen:
- Angefangen mit der Lotusphere (teuer, aber das Highlight),
- danach die vielfältigen LCTY Veranstaltungen der BP (teilweise mit, teilweise ohne Teilnehmergebühren, speziell und zielgerichtet an den Interessen der Kunden und des jeweiligen BP ausgerichtet),
- dann die *-Camp Veranstaltungen (hier ist das Profil klar, da weiß man was man hat),
- dazu noch weitere Veranstaltungen der BP über das Jahr hinweg,
- die IBM mit ihren (kostenfreien) Veranstaltungen und den dazugehörigen vom Marketing getriebenen Vorträgen (manche mögen diese Vorträge, aber Platz für Gespräche und aktuelle Infos gibt es dort allemal).
- Und nicht zu vergessen das Internet: Firmen und Produkt Webseiten, Blogs, Communities in Facebook, Google+, LinkedIn, Xing, dazu noch Webcasts, OpenNtf u.ä. als Informationsqelle. Auch die IBM hat es erkannt und räumt ihre Seiten auf (heißt es).
--> aktuelle Info, Tipps, Quellen, Anregungen sind einen Mausklick entfernt.
Meine Frage:
Was habe ich verpasst, wenn ich nicht auf der Konferenz in Dortmund war?
- Die Vorträge und nicht-vorhanden Ankündigungen des großen Herstellers sicherlich nicht.
- Vorträge von Kunden und BP: da waren gute dabei (ich kann nur von denen berichten, bei denen ich war und die haben mir etwas gebracht. )
- Gespräche und Austausch: Im Vergleich zu den Alternativen über das Jahr hinweg (!!!), würde ich jetzt mal gefühlsmäßig sagen, dieser Punkt ist eher weniger ergiebig.
Wen haben wir mit dieser Konferenz angesprochen?
- Sollte mich das jemand fragen, ich würde mich schwer tun zu antworten.
Wie wird es besser?
AK Tag:
Ich lobe mich, Anja und den anderen Joachim jetzt mal über den Klee: Unser Angebot war gut (ich würde sogar sagen "sehr gut") und ich würde behaupten wollen, dass hier alle TN etwas mitnehmen konnten - einen Mehrwert(!) hatten. Es hat sich gelohnt. Die, die nicht dabei waren, haben etwas verpasst. So!!!
Das war ein Angebot, für das man woanders normalerweise Geld bezahlen muss.
Daher: Warum bietet die DNUG nicht entsprechende Workshops am Tag vorher gegen Geld an. Dann aber professionell vorbereitet und nicht auf der bisherigen Basis. Ich meine damit nicht, dass das aktuelle Angebot der AK schlecht sein muss. Alle, die da Angebote machen, machen das ehrenamtlich bzw. werden hierfür von ihren Unternehmen freigestellt. Aber es hätte eine andere Gewichtung. Und es ist dann auch kein Konkurrenz Angebot mehr zu dem, was die BP über das Jahr hinweg auch anbieten und dafür aber Geld verlangen. Durchgeführt von einem BP oder Anbieter zu speziellen Themen, die wir "einkaufen". Und es ist nicht kostenfrei. Die TN erhalten für eine Übernachtung mehr einen professionellen Workshop und dazu die Konferenz. Und für zuhause eine TN Bestätigung. Dann hat der Chef auch etwas in der Hand.
Und dem BP oder Anbieter kann es egal sein, ob er an diesem Tag oder während des Jahres Geld mit dem Angebot verdient. Hier wäre noch von Vorteil, dass es neue TN aus dem Kreis der DNUG sind. Und wer hier schlechte Arbeit abliefert, ist raus aus der Nummer und muss am nächsten Tag dem kritische Flurfunk entgegensteuern.
Konferenz:
Schon schwerer für mich, hier eine Aussage zu treffen.
1. Das Profil muss klarer werden: Wen sprechen wir an?
- Ich glaube, dass ist nicht mehr so klar. Siehe Alternativen oben.
- Wo ist unser Alleinstellungsmerkmal?
2. Es muss mindestens ein Highlight her.
- Wenn ich nicht auf der Konferenz war, dann habe ich etwas verpasst. Basta.
3. Sollen wir uns uns für andere öffnen?
- Ja. Wir, die Produkte und das Angebot sind sehr gut. Mäkeln kann man immer. Tun die anderen auch. Da geht es keinem besser.
- Notes war schon immer ein Stück Software das irgendetwas mit SAP am Hut hatte, immer schon in Koexistens mit MS in den Unternehmen betrieben wurde, eine Rolle in den vielen Portalen dieser Welt spielt usw.
- Connections ist bzw. wird noch mehr zu einer integrierenden Plattform. ("Es ist Connection egal, wer sich da inhaltlich mit einbringt" -> Activity-Stream, Mail-Integration, weitere Plattformen, die mit "eingehängt" werden, die API Schnittstellen, usw.) Und der Zug rollt erst los. Und hoffentlich bleibt IBM dabei und entwickelt in Zukunft weiter eine Plattform und keine Lösung. Denn die Herausforderungen in den Unternehmen sind so vielfältig, dass eine Plattform benötigt wird, die von den Anwender-Unternehmen und ihren BP zu einer individuellen Lösung entwickelt wird. Das, was Notes schon immer war.
-> Aber der Fokus bzw. der Ausgangspunkt sind die IBM Produkte. Wir bieten "unseren" Anwendern in ihrer heterogenen Welt Hilfen, Foren, Produkte und Lösungen, damit ihr Leben zu hause wieder besser wird.
4. Die Konferenz muss aus meiner Sicht wieder mehr zum Anwendertreffen werden. Wenn mehr Anwender da sind, dann lohnt es sich auch wieder für die jetzt anwesenden und die fehlenden BP und auch die IBM darf teilnehmen. Aber: Welche Anwender (Admins, Programmierer, Entscheider, Fachabteilungen, ...)? Und wie spreche ich die an, damit sie zur Konferenz kommen?
5. DNUG ist nicht Connections. Ich kann den großen Hersteller verstehen, dass er sein gutes Stück ganz vorne ins Schaufenster stellt. Und da ist man stolz drauf und da verdient der großer Hersteller auch gerade ordentlich dran. Die anderen müssen noch sehen, was sie nach der Installation noch daran verdienen (ist aber ein anderes Thema).
Aber die DNUG hat mehr: Domino ist da, es bleibt und es ist ausgereift. Mit XPages ist das Ding moderner denn je (gebt Niklas Heidloff & Co. mehr Raum, Zeit und einen besseren Termin). Es gibt ausgereifte Lösungen und es wird noch immer neue Lösungen und Anwendungen in Unternehmen entwickelt (vielleicht nicht mehr so viele neue Produkte, da ist ja im Prinzip alles da). Wir leben in einem Real-Time-Zeitalter und haben dafür Sametime. Wer kann richtig gut mobiles Arbeiten unterstützen? Und noch mehr.
Auf der Konferenz gab es einige kritische Worte in Sitzungen und auf dem Flur von Anwendern, die gerne mehr Unterstützung für ihre tägliche Arbeit auf der Konferenz bzw. von der DNUG (und auch der IBM) erhoffen: Weil da MS reinkommt, weil die ein oder andere Software-Ecke doch noch nicht ausgereift ist, weil sie Entscheidungshilfen brauchen, … Weil sie einen Platz haben wollen, wo sie unter gleichgesinnten sind.
DNUG über das Jahr hinweg:
Ich kann nicht beurteilen wie die DNUG bei den Anwendern in den Unternehmen über das Jahr hinweg wahrgenommen wird.
Das Einzige, was mich immer wieder wundert ist, dass die Collaboration-Community so zaghaft ihre eigenen Werkzeuge und die Community für den Austausch benutzt.
Spöttisch würde ich sagen: "Wir sind selber nicht in der Lage eine Community zu bilden, die sich aktiv über ihre eigene Plattform austauscht. Wie sollen wir das dann in den Unternehmen vermitteln.". Ja ja, ich höre schon die Kritiker: DNUG ist nicht der Ort an dem das täglich Brot verdient wird. Aber zuhause machen wir alle alles besser. Gähn.
Professionalisierung:
Ich finde, dass wir uns in der inhaltlichen Arbeit und im Bereich Marketing noch Professioneller aufstellen müssen. Ich schätze die Arbeit des DNUG Teams sehr. Die Mitarbeiter füllen hier aber eine Lücke, die aus meiner Sicht anders zu gestalten ist. Und die, die sich hier engagieren in AKs, Räten usw. können das nicht so vorantreiben, wie es notwendig wäre.
Ein neuer Namen:
Ja, vielleicht brauchen wir einen neuen Namen. Oder auch nur einen neuen Untertitel. Wenn wir unsere Hausaufgaben gemacht haben, dann starten wir mit einem neuen Namen wieder voll durch.
Mein Fazit:
Ich bin gerne auf der Konferenz und bei der DNUG, ich beteilige mich auch sehr gerne daran. Ich, für mich, weiß warum. Das muss letztendlich auch jeder für sich selber entscheiden. Aber damit die Leute sich wieder mehr für die(!) Collaboration-Community entscheiden, müssen wir wieder klarer, sichtbarer und (noch) attraktiver werden.